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28.02.2013 Aufrufe

François Truffaut Collection III Das gefährliche Leben der Büroangestellten Nach zwei DVD-Boxen mit nehmen Concorde nun abschlie- Truffaut-Filmen legt das ßend eine dritte Collection auf, frankophile Münchner Unter- enthalten sind zwei Kriminalgrotesken: „Ein schönes Mädchen Drama/Kriminalfilm wie ich“ von 1972 und „Auf Liebe und Tod“, Truffauts letzter Film. Ein etwas gesuchter deutscher Titel, heißt der Film doch im Original „Endlich Sonntag“ und zeigt damit, dass er auch eine Angestelltenkomödie ist. Es geht um die Sekretärin eines Maklers in einem an Cannes erinnernden provenzalischen Städtchen, sie heißt Barbara Becker und liebt ihren Chef (und der sie). Und sie Start: 05.09.2007 versteht sich auch als Detektivin. François Truffaut Collection III Das jedenfalls später. Einstweilen (2 DVDs) streitet sie sich mit ihrem Chef, Auf Liebe und Tod / Ein schönes Mädchen wie ich denn er ist bedrängt von einem Vivement Dimanche! / Une Belle Fille naseweisen Kommissar, der ihm Comme Moi Mord vorwirft! Zum Glück hat der F 1972/1983 | ca. 111/105 Min. | ab 16 mit Fanny Ardant, Claude Brasseur Mann jedoch den besten Anwalt Regie: François Truffaut der Stadt, einen gewissen Maître Vertrieb: EuroVideo Clément. Doch irgendwie stinkt Sprache: dt./fra. Untertitel: dt. das Ganze. Denn da ist ein Bor- Bild: 16:9 (1.66:1), 4:3 (1.33:1) dell in einer dunklen Straße des Ton: Dolby Digital 1.0 Ortes, wo ein gewisser Louison Extras: Making Of, Interviews u.a. TheDoors_Anz210x148.qxp 15.08.2007 16:07 Uhr Seite 1 sein Unwesen treibt. Und der hat Oliver Stones Hommage an die legendäre Rockband um Frontmann Jim Morrison in einer ARTHAUS PREMIUM Edition mit vielen Extras: Dokumentationen „Die Straße zum Exzess” und „The Doors in L.A.”, Audiokommentar von Oliver Stone, Zusätzliche Szenen kommentiert von Oliver Stone, Musikvideos: „Break On Through“ und „City of Light“, Behind the Scenes, Making of, Interviews Ab 21. September auf DVD eine Schwester, die arbeitet als Kassiererin in einem Kino, wo gerade „Wege zum Ruhm“ läuft (ein Film, der als leidenschaftliches Drama beschrieben wird und in Frankreich verboten war). Da ist eine Rennbahn in Nizza, wo auch am späten Abend noch die Pferde laufen. Und es gibt die Agentur Lablache, ebenfalls in Nizza, die eine enthüllende Rolle in dem Drama spielt. Am Ende stellt sich heraus, dass auch Anwälte zu Mördern werden können. www.arthaus.de Kinowelt Home Entertainment GmbH – Ein Unternehmen der Kinowelt Gruppe Truffaut nutzt diesen Film vor allem als Mittel, um Ideen auszuprobieren, die sein großes Vorbild Hitchcock nicht realisieren konnte. Da ist etwa der Tod im Kino, welches Türen hat, die wie ein schreiendes Gesicht aussehen. Da wird ein Mann von einem Eiffelturm k.o. geschlagen. Es ist ein großer Spaß, bei dem die Continuity nicht immer ganz gewahrt wird. Doch das macht gar nichts, dafür ist der Film viel zu schön. Bildquelle: Concorde

Bildquelle: Concorde Die Queen Die Brauen einer Königin Stephen Frears hat über die Queen einen nicht wichtigen, aber schönen Film mit einer grandiosen Helen Mirren inszeniert. Und wer mag, kann sich sogar etwas dabei denken. Dieser Film ist, abgesehen davon, dass er eine Schönheit ist, auch eine Merkwürdigkeit. Denn Stephen Frears, ein linker Regisseur mit sozialkritischen Filmen (Mein wunderbarer Waschsalon) betreibt hier, was doch erstaunen darf, Sympathiewerbung für das Symbol des britischen Konservatismus schlechthin. Wieso? Drama Start: 31.08.2007 Die Queen The Queen GB 2006 | ca. 100 Min. | o.A. mit Helen Mirren, James Cromwell Regie: Stephen Frears Vertrieb: EuroVideo Sprache: dt./eng. Untertitel: dt. Bild: 16:9 (1.85:1) Ton: Dolby Digital 5.1, DTS (dt.) Die Erklärung liefert ein Schnitt. Lady Di, die nicht als Kunstfigur vorkommt, Gott möge ihn salben dafür, an diesem 30. August 1997 vor diesem Tunnel, gejagt von den Paparazzi auf Motorrädern. Dann, am Eingang des Tunnels, der Schnitt und einige Sekunden Dunkel: Frears hat uns die Meute gezeigt, die das Wild zu Tode hetzte. Das ist sein Gegner, die Vulgarisierung der Demokratie durch eine mediale Verwurstungsgesellschaft. Und gegen diese Obszönität der Demokratie mobilisiert er die Würde der zweiten Elizabeth. Die hatte damals in der monarchischen Karwoche Probleme mit ihren Untertanen, als sie der Königin der Herzen, der sie nicht von Herzen zugetan war, die öffentliche Anteilnahme verweigerte und so in einen Gegensatz zum Herzens-Hype geriet. Frears interpretiert diese Verweigerung an öffentlicher Emotionalität als konservativen Widerstand gegen die Zumutungen und Erwartungen der Mediengesellschaft. Das ist die Theorie, die Praxis ist vor allem Helen Mirren und ein wenig Michael Sheen, dessen Blair sich zur Queen verhält, wie der Schulschöne, der nun auch noch gern der Lieblingslehrerin Liebling wäre. Die Sinnstiftung dieses Filmes aber ist – noch einmal sei es gesagt – Helen Mirren. Wie die sich im gediegenen Ambiente bewegt, wie die mit einem gestischen und mimischen Minimalismus eine Geschichte erzählt, das ist umwerfend. Wie sie, wenn die Königin der Herzen öffentlich beerdigt werden soll, was für die Königin des United Kingdom eine Demütigung bedeutet, gleichsam die inneren, nur die inneren, Augenbrauen ein kleines, ein klitzekleines Stückchen hebt. Wie sie den prachtvollen Hirsch, in einer surrealen Märchen-Szene, mit der Hand leicht ins Leben zurückscheucht, weil sie nach der Di-Jagd die unversehrte Schönheit neu wert zu halten weiß. Wie sie dem Aufkömmling Tony Blair (Michael Sheen sehenswert als Mamis Musterschüler) mit einem winzigen Anhauch von Ironie begegnet, schließlich, schon Churchill musste lernen, wie man ihre Hand nicht zu küssen hat. Jedes sanfte Neigen des Kopfes ein Bollwerk gegen den Boulevard, jede hochgezogene Braue ein Statement für die Würde. Und wenn sie weint, einmal, man bemerkt es kaum, dann möchten wir mit Schiller in Madrid ergriffen flüstern: „Die Königin hat geweint.“ Der Linke Stephen Frears bringt, nach dieser instrumentalisierten Hymne auf die Monarchin, sein Weltbild wieder in die Balance, indem er ihren Sohn und Nachfolger als einen rechten Trottel zeigt. Und womöglich dachte er daran, dass die britische Monarchie ihre Wiederbelebung einst dem Umstand verdankte, dass Oliver Cromwells Sohn und Nachfolger ein rechter Trottel war. Und dass es doch einen Charme hätte, wenn sie aus dem nämlichen Grunde beerdigt würde. henryk GoldberG

François Truffaut Collection III Das gefährliche Leben der Büroangestellten<br />

Nach zwei DVD-Boxen mit nehmen Concorde nun abschlie-<br />

Truffaut-Filmen legt das ßend eine dritte Collection <strong>auf</strong>,<br />

frankophile Münchner Unter- enthalten sind zwei Kriminalgrotesken:<br />

„Ein schönes Mädchen<br />

Drama/Kriminalfilm<br />

wie ich“ von 1972 und „Auf Liebe<br />

und Tod“, Truffauts letzter Film.<br />

Ein etwas gesuchter deutscher<br />

Titel, heißt der Film doch im<br />

Original „Endlich Sonntag“ und<br />

zeigt damit, dass er auch eine<br />

Angestelltenkomödie ist. Es geht<br />

um die Sekretärin eines Maklers<br />

in einem an Cannes erinnernden<br />

provenzalischen Städtchen, sie<br />

heißt Barbara Becker und liebt<br />

ihren Chef (und der sie). Und sie<br />

Start: 05.09.2007<br />

versteht sich auch als Detektivin.<br />

François Truffaut Collection III Das jedenfalls später. Einstweilen<br />

(2 DVDs)<br />

streitet sie sich mit ihrem Chef,<br />

Auf Liebe und Tod / Ein schönes<br />

Mädchen wie ich<br />

denn er ist bedrängt von einem<br />

Vivement Dimanche! / Une Belle Fille naseweisen Kommissar, der ihm<br />

Comme Moi<br />

Mord vorwirft! Zum Glück hat der<br />

F 1972/1983 | ca. 111/105 Min. | ab 16<br />

mit Fanny Ardant, Claude Brasseur Mann jedoch den besten Anwalt<br />

Regie: François Truffaut<br />

der Stadt, einen gewissen Maître<br />

Vertrieb: EuroVideo<br />

Clément. Doch irgendwie stinkt<br />

Sprache: dt./fra.<br />

Untertitel: dt.<br />

das Ganze. Denn da ist ein Bor-<br />

Bild: 16:9 (1.66:1), 4:3 (1.33:1) dell in einer dunklen Straße des<br />

Ton: Dolby Digital 1.0<br />

Ortes, wo ein gewisser Louison<br />

Extras: Making Of, Interviews u.a.<br />

TheDoors_Anz210x148.qxp 15.08.2007 16:07 Uhr Seite 1<br />

sein Unwesen treibt. Und der hat<br />

Oliver Stones Hommage an die legendäre<br />

Rockband um Frontmann Jim Morrison<br />

in einer ARTHAUS PREMIUM Edition<br />

mit vielen Extras:<br />

Dokumentationen „Die Straße zum Exzess” und<br />

„The Doors in L.A.”, Audiokommentar von Oliver<br />

Stone, Zusätzliche Szenen kommentiert von Oliver<br />

Stone, Musikvideos: „Break On Through“ und „City of<br />

Light“, Behind the Scenes, Making of, Interviews<br />

Ab 21. September <strong>auf</strong> DVD<br />

eine Schwester, die arbeitet als<br />

Kassiererin in einem Kino, wo gerade<br />

„Wege zum Ruhm“ läuft (ein<br />

Film, der als leidenschaftliches<br />

Drama beschrieben wird und in<br />

Frankreich verboten war). Da ist<br />

eine Rennbahn in Nizza, wo auch<br />

am späten Abend noch die Pferde<br />

l<strong>auf</strong>en. Und es gibt die Agentur<br />

Lablache, ebenfalls in Nizza, die<br />

eine enthüllende Rolle in dem<br />

Drama spielt. Am Ende stellt sich<br />

heraus, dass auch Anwälte zu<br />

Mördern werden können.<br />

www.arthaus.de<br />

Kinowelt Home Entertainment GmbH – Ein Unternehmen der Kinowelt Gruppe<br />

Truffaut nutzt diesen Film vor<br />

allem als Mittel, um Ideen auszuprobieren,<br />

die sein großes Vorbild<br />

Hitchcock nicht realisieren<br />

konnte. Da ist etwa der Tod im<br />

Kino, welches Türen hat, die wie<br />

ein schreiendes Gesicht aussehen.<br />

Da wird ein Mann von einem<br />

Eiffelturm k.o. geschlagen. Es<br />

ist ein großer Spaß, bei dem die<br />

Continuity nicht immer ganz gewahrt<br />

wird. Doch das macht gar<br />

nichts, dafür ist der Film viel zu<br />

schön.<br />

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