Unser Autor Bernd Geier hat - Fliegenfischerschule

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28.02.2013 Aufrufe

Fotos: Bernd Geier, Stefan Blümel, Markus Knell, Zeichnung: Bastian Gierth 10 pr h ea cxis h t s p e c i a l Räuber-Land Rügen Unser Autor Bernd Geier hat sich in die Räuber-Burg Rügen so sehr verliebt, dass es ihn seit zwei Jahren jeden November ins vorpommersche Hecht-Mekka zieht. Was er dort erlebt und wie er fischt, verrät er Ihnen hier 10_13_FiFli31_ruegenIMP.indd 10 27.08.12 11:28

Fotos: <strong>Bernd</strong> <strong>Geier</strong>, Stefan Blümel, Markus Knell,<br />

Zeichnung: Bastian Gierth<br />

10<br />

pr h ea cxis h t s p e c i a l<br />

Räuber-Land<br />

Rügen<br />

<strong>Unser</strong> <strong>Autor</strong> <strong>Bernd</strong> <strong>Geier</strong> <strong>hat</strong> sich in die<br />

Räuber-Burg Rügen so sehr verliebt, dass es ihn<br />

seit zwei Jahren jeden November ins vorpommersche<br />

Hecht-Mekka zieht. Was er dort erlebt<br />

und wie er fischt, verrät er Ihnen hier<br />

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Zwei Mann, ein Fisch – der <strong>Autor</strong><br />

(li.) freut sich mit Fänger Markus<br />

Ich <strong>hat</strong>te schon viel gehört und noch mehr<br />

gelesen von der fantastischen Hechtfischerei<br />

auf der Insel Rügen. Während eines gemütlichen<br />

Stammtischabends entschlossen<br />

drei Freunde und ich, endlich auch einmal auf<br />

Hechtpirsch rund um Rügen zu gehen. Gesagt,<br />

getan und unsere Wünsche wurden erfüllt: Wir<br />

erlebten spannendes Fliegenfischen auf Hecht. Es<br />

gehört jedoch eine ordentlich Portion Glück und<br />

viel, viel Ausdauer dazu, um Erfolg zu haben. Aber<br />

lassen Sie mich von Anfang an erzählen.<br />

lange r eise zur<br />

hecht-insel<br />

Anfang November geht’s also mit drei Freunden<br />

gut 800 Kilometer von Langen nach Rügen.<br />

Für Frühaufsteher gibt es die nötige Angelerlaubnis<br />

zum Beispiel an der Total Tankstelle in Sassnitz.<br />

Mit der Lizenz in der Tasche beziehen wir<br />

schnell unsere Ferienwohnung und beginnen gegen<br />

9 Uhr mit dem Fischen bei Ralswiek, am Jas-<br />

h e c h t s p pre ac xi ai sl<br />

munder Bodden. Die Temepratur liegt an diesem<br />

Morgen bei knackigen sieben Grad und wir fischen<br />

unsere Streamer tief und vor allem langsam. Von<br />

den Hechten fehlt allerdings jede Spur. Am späten<br />

Nachmittag überlistet Stefan Blümel dann doch<br />

noch einen schönen 90er mit einem grünen Flashstreamer.<br />

Trotz dieses Motivationsschubes bleibt<br />

es der einzige Hecht des Tages. Klaus Weinert beendet<br />

seinen Schneidertag mit zwei Barschen.<br />

personal Best<br />

Der zweite Angeltag begrüßt uns mit vier Grad<br />

über Null. Wir legen gegen 10 Uhr in der Nähe<br />

von Groß Stresow los. Leider finden wir nicht die<br />

tieferen Bereiche und bleiben fischlos. In der Mittagspause<br />

stärken wir uns für die zweite Tageshälfte<br />

und beschließen, wieder bei Ralswiek unsere<br />

Köder zu servieren. Während Klaus erneut<br />

den Barschen auf die Schuppen rückt, versuchen<br />

wir, die Hechte aus der Reserve zu locken. Und<br />

heute dauert es tatsächlich nicht lange bis zum<br />

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Räuber-Land Rügen


12<br />

h e c h t s p e c i a l<br />

ersten Biss. Markus überzeugt mit<br />

einem grün-weißen B.G.-Tandem-<br />

Epoxy-Hecht-Streamer seinen bisher<br />

größten Fliegen-Hecht. Mit 90<br />

Zentimetern ein toller Fisch! Ich<br />

besuche wenig später Klaus, der am<br />

Yachthafen unser Barsch-Abendessen<br />

fangen wollte. Und es sieht<br />

gut aus. Dem Barschfilet mit grünem<br />

Salat, Baguette und Bierchen<br />

steht nichts mehr im Wege.<br />

Auch der dritte und letzte Tag<br />

ist frostig. Und eine Chance<br />

zum Warmdrillen geben uns die<br />

Hechte nicht. Beim Waten fallen<br />

mir die zahlreich im Flachwasser<br />

flüchtenden Schollen auf. Die<br />

müsste man doch fangen können?<br />

Mal sehen, ich werde mir da etwas<br />

einfallen lassen...<br />

erstes Fazit<br />

Wir landen während unserer<br />

drei Tage auf Rügen zwei schöne<br />

Hechte und 19 Barsche. Nach<br />

Rücksprache mit anderen Anglern<br />

und Fischern waren wir nicht die<br />

einzigen mit so wenig Fischkontakten.<br />

Vielleicht lag es am Kälteeinbruch,<br />

da eine Woche vorher<br />

die Temperaturen milder waren<br />

und die Fische das Maul leichter<br />

auf bekamen. Uns <strong>hat</strong>te es auf jeden<br />

Fall so gut gefallen, dass wir<br />

auch 2011 wieder Richtung Rügen<br />

starten wollen.<br />

neustart 2011<br />

Und so heißt es Anfang November<br />

2011 wieder: Zielfisch Hecht! Bei<br />

10 bis 13 Grad beginnen wir mit<br />

der Suche erneut<br />

rund um<br />

Ralswiek. Markus<br />

und ich<br />

nehmen uns die<br />

Promenadenseite,<br />

Klaus den Yachthafen<br />

und Stefan die<br />

Freiwasserseite vor. Schon nach<br />

kurzer Zeit schnappt sich ein mittelstarker<br />

Hecht den Streamer von<br />

Klaus, schüttelt sich im Drill allerdings<br />

wieder ab. Als Markus und<br />

ich uns zu Klaus gesellen, sehen<br />

wir Stefan im Clinch mit einem<br />

Räuber – der erste Fisch der Tour<br />

misst 60 Zentimeter. Na, das fängt<br />

doch recht gut an. Im Yachtha-<br />

Nach spannendem Drill (u.)<br />

präsentiert Markus einen<br />

strammen Rügen-Räuber<br />

information<br />

fen tut sich allerdings nichts<br />

mehr und so wechseln wir<br />

den Platz. Eine gute Entscheidung,<br />

denn nach wenigen<br />

Würfen verhafte ich<br />

mit meinem B.G.-Epoxy-<br />

Schwebe-Hecht-Streamer<br />

meinen ersten Rügen-Hecht.<br />

Mit rund<br />

60 Zentimetern kein<br />

Riese, aber der Bann<br />

ist für mich gebrochen! Zwei weitere<br />

in der Größenordnung folgen<br />

später noch. Der erste Tag endet<br />

zwar nicht berauschend, aber<br />

mit Fisch!<br />

plötzlich läuFt’s<br />

An unserem zweiten Tag fahren<br />

Stefan und Markus schon vor<br />

dem Frühstück nach Lietzow. Allerdings<br />

lohnt sich nur für Markus<br />

das frühe Aufstehen. Ein<br />

30er Barsch schnappt sich den<br />

15 Zentimeter langen Streamer<br />

– komplett! Nach dem gemeinsamen<br />

Frühstück fischen wir wieder<br />

alle zusammen in Ralswiek.<br />

Stefan erwischt sofort einen 65er<br />

an der Promenadenseite, ich etwas<br />

später ein gleichgroßes Exemplar.<br />

Mehr ist dann allerdings<br />

auch nicht drin. Obwohl? Ich kit-<br />

Die Angelerlaubnis erhalten Sie zum Beispiel an der Total Tankstelle<br />

in Sassnitz oder in verschiedenen Geschäften und Angelläden.<br />

Preis für Wochenkarte 2011: zehn Euro. Aktuelle Regelungen finden<br />

Sie auf der Erlaubniskarte.<br />

Infos unter: www.lallf.de/Angelerlaubnis.124.0.html<br />

Tourismusverband Rügen,<br />

Am Markt 4, 18528 Bergen, Tel. (03838) 80 77 80<br />

Internet: www.ruegen.de<br />

Für Fragen können Sie den <strong>Autor</strong>en auch direkt kontaktieren:<br />

mobil 0173-193 00 13<br />

E-Mail: info@fliegenfischerschule.net<br />

Internet: www.fliegenfischerschule.net<br />

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zel mit meinem B.G.-CDC-Flohkrebs<br />

eine Flunder aus dem Sand.<br />

Nach einer kleinen Mittagspause<br />

heißt das neue Ziel: Vieregge.<br />

Hier gibt’s Fische bis 60 Zentimeter<br />

für uns. Stefan verliert im<br />

Drill noch einen größeren. Dann<br />

geht es plötzlich Schlag auf Schlag<br />

bei Stefan und Markus. Fünf Räuber<br />

zwischen 50 und 75 Zentimetern<br />

sind total heiß auf ihre Hecht-<br />

Streamer. Gegen 16.30 Uhr haken<br />

wir die Fliegen ein und blicken auf<br />

einen tollen Tag zurück.<br />

Dick es enDe<br />

Am vorletzten Tag haben wir erst<br />

kein Glück. Ob Vieregge oder Ralswiek,<br />

überall waren schon Angler<br />

auf den heißen Plätzen. Erst ein<br />

Wechsel nach Glowe bringt wieder<br />

Spaß in die Rute. Nach zwei<br />

mittleren Fischen für Klaus und<br />

Markus verhafte ich vier Hechte<br />

zwischen 40 und 60 Zentimetern.<br />

Mit insgesamt neun Räubern eine<br />

erfolgreiche Räuberfahndung. An<br />

unserem Abreisetag muss ich Stefan<br />

und Markus ein wenig überre-<br />

Der <strong>Autor</strong> <strong>hat</strong> sein Herz an<br />

Rügen verloren (o.)<br />

Mit Ausdauer zum Fisch (u.)<br />

den, doch noch mal in die Wathose<br />

zu schlüpfen. Und das ist eine<br />

gute Entscheidung! Denn kaum<br />

am Wasser angekommen, bekommt<br />

Stefan mal richtig was zu<br />

tun. In seinen Streamer <strong>hat</strong> sich<br />

ein Traumfisch von 102 Zentimetern<br />

verliebt. Wir sind total aus<br />

dem Häuschen und freuen uns<br />

riesig mit dem Fänger. Völlig euphorisch<br />

fischen wir weiter. Ob<br />

da noch was geht? Und ja, es geht<br />

noch was! Markus landet kurz darauf<br />

ebenfalls einen Hecht-Brummer<br />

von 1,02 Metern Länge. Unglaublich!<br />

„Jetzt müsste nur noch<br />

bei mir eine alte Hechtdame einsteigen“,<br />

denke ich mir als nach<br />

dem zweiten Wurf meine Rute<br />

ebenfalls bis zum Handgriff gebogen<br />

ist! Doch mein Hecht entpuppt<br />

sich als quergehakter Großbrassen.<br />

Was soll’s, die Tage waren<br />

auch so spannend, spaßig und vor<br />

allem erfolgreich. Während dieser<br />

Rügen-Tour fingen wir zusammen<br />

26 Hechte, davon zwei Exemplare<br />

von 102 Zentimetern, neun Flundern<br />

und drei Barsche. Die Ostseeinsel<br />

Rügen ist sehr schön und<br />

fischereilich kann man hier eine<br />

Menge erleben. Aber von alleine<br />

springen auch hier die Hechte<br />

nicht in den Kescher und man darf<br />

sich an den Teilweise doch vielen<br />

Anglern nicht stören. Wenn das<br />

Ihr Ding ist, dann auf<br />

nach Rügen!<br />

Blick in Die<br />

Box<br />

Rute: #8 oder 9 in 2,75 m Länge<br />

Rolle: Large Arbor-Rolle mit<br />

guter Bremse<br />

Schnüre: ausschließlich Intermediate/Clear<br />

Floating- oder Intermediate/Floating-Schussköpfe<br />

oder leicht sinkende Modelle<br />

Vorfach: selbstgeknüpft, 1,50<br />

Meter Gesamtlänge: 1,10 Meter<br />

0,40er Stroft ABR mit Wirbel, 40<br />

Zentimeter lange 25-lbs-Hardmonospitze,<br />

mit Karabiner zum leichteren<br />

Fliegenwechsel<br />

Zusätzliches Zubehör<br />

Zum Landen empfehle ich einen<br />

großen, knotenlosen Kescher oder<br />

einen Boga Grip, zum Hakenlösen<br />

eine extra lange Arterienklemme.<br />

Fliegen-Tipps<br />

Hecht: Flashstreamer in Grün,<br />

Weiß oder Silber, circa 20 Zentimeter<br />

lang, auf Einzelhaken gebunden,<br />

B.G.-Epoxy-Schwebe-<br />

Hecht-Streamer, in Grün-weiß,<br />

auch auf Einzelhaken gebunden<br />

Barsch: Wooly Bugger in Schwarz<br />

oder Silber mit Rot.<br />

Plattfisch: B.G.-<br />

CDC-Flohkrebs<br />

Foto: © Konstanze Gruber<br />

STROFT®<br />

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