Lukas' Blog - von Lukas Graber
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66 77. <strong>Blog</strong>eintrag (Do, 21.05.09)<br />
ein vernünftiges Vario-Applet mit all den praktischen Zusatzfunktionen,<br />
die Streckenpiloten benötigen. Das wäre ”http://www.flytec.ch/6030.htm”<br />
1450 Franken wert (da würde sogar ich mir ein Natel kaufen – und das<br />
will was heissen!).<br />
2. Der Large Hadron Collider – Teil 3<br />
Mit der LHC-Beschreibung geht’s in die dritte Runde. Eigentlich hätte<br />
ich früher darauf kommen können: Anstatt mich mit widersprüchlichen<br />
Powerpoint-Präsentationen und anderen Informationsquellen zweiten Grades<br />
herumzuärgern, studiere ich besser direkt die wissenschaftlichen Artikel.<br />
Ein Artikel, der 1991 im IEEE Transactions on Magnetics erschien, gefällt<br />
mir besonders gut, weil dieser eine gute Übersicht bietet [1]. Er wurde<br />
zwar zu einer Zeit geschrieben, als der LHC erst in der Planungsphase war,<br />
doch ich gehe da<strong>von</strong> aus, dass die wichtigsten Parameter damals schon<br />
feststanden. Schon der erste Blick erklärt ein paar der Widersprüche, auf<br />
die ich in anderen Dokumenten gestossen bin: Wer hätte beispielsweise<br />
gedacht, dass der LHC-Ring nicht kreisförmig ist? Der Radius variiert<br />
zwischen 4900 m und 3494 m, also ganz deutlich kein Kreis. Dieses und<br />
viele andere Details wurden in den Publikationen, die ich bisher studierte,<br />
gnadenlos vereinfacht.<br />
Als Elektroingenieur widme ich mich mal den Leitern. Je nach Position<br />
des Magneten, ob in den äusseren Schichten oder in Strahlnähe, ob für<br />
Dipole oder Quadrupole (oder Sextupole, Oktopule oder Dekapole – die<br />
gibt’s nämlich auch), ob in den Kreissegmenten oder auf den geraden<br />
Strecken vor/nach Detektoren, variiert der Leiteraufbau sehr stark. Nicht<br />
einmal überall kommt der Supraleiter NbTi zum Einsatz, an gewissen<br />
Stellen wird Nb3Sn eingesetzt. Ich konzentriere mich mal auf die inneren<br />
Lagen in den Haupt-Dipolen und -Quadrupolen. Diese setzen trapezförmige<br />
Rutherford-Leiter aus NbTi/Cu ein. Dabei werden 36 Adern zu einem 15.1<br />
mm breiten und 1.48 mm dicken Leiter aufgewickelt, fast ein bisschen wie<br />
”www.mannheim.de/io2/printView/webseiten/wirtschaft/innovationen/roebel”<br />
geröbelte Generatorstäbe (wie sie ab einigen hundert Megawatt eingesetzt<br />
werden). Der Aufbau einer einzelnen Ader ist im Bild dargestellt: 234<br />
NbTi-Faserbündel mit hexagonalem Querschnitt werden in einer Kupfermatrix<br />
vergossen. Der Aussendurchmesser der Ader beträgt 1.29 mm.<br />
Jedes Faserbündel besteht wiederum aus 121 NbTi-Fasern mit ebenfalls<br />
hexagonalem Querschnitt. Diese haben eine Seitenlänge (Radius) <strong>von</strong> 2.5<br />
mu;m. Wieviel NbTi ist also in einer Ader?<br />
ACu / ASL = Atot / ASL - 1 = pi; (d/2) 2 / (n sdot; 3/2 rSL 2 radic;3) -<br />
1 = 1.84<br />
mit n = 121 sdot; 234 = 28’314, rSL = 2.5 mu;m, d = 1.29 mm. Insgesamt<br />
kommt dabei 1.84 mal mehr Kupfer- als NbTi-Volumen zum Einsatz. Die<br />
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