Information 2008 - WSD Süd - Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ...
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<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
Würzburg<br />
<strong>Information</strong> <strong>2008</strong><br />
Rechtlicher Hinweis:<br />
Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> herausgegeben.<br />
Die Angaben in dieser Broschüre wurden sorgfältig zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann aber keine Gewähr übernommen<br />
werden.<br />
Die in dieser Broschüre veröffentlichten Beiträge, Abbildungen <strong>und</strong> Fotos sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung <strong>und</strong> Verbreitung sind nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung der<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong>, Wörthstraße 19, 97082 Würzburg erlaubt. Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische<br />
Datenbanken, in das Internet oder Intranet sowie in sonstige elektronische Speichermedien. Jede Zuwiderhandlung<br />
verpflichtet zum Schadenersatz (§ 97 Abs. 1 S. 1 UrhG) <strong>und</strong> kann als Straftat mit einer Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit<br />
einer Geldstrafe geahndet werden (§§ 106 Abs. 1, 108 a Abs. 1 UrhG).
Inhalt<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
VORWORTE<br />
Detlef Aster, Präsident der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> ........................................................................................ 5<br />
Herbert Koch, <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> .............................................................................................................. 7<br />
Reiner Hemrich-Thoma, <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> .......................................................................................... 8<br />
MITARBEITER<br />
Gemeinsam auf Kurs<br />
Heike Große Erdmann .............................................................................................................................................................. 10<br />
Die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule geht an den Start<br />
Dr. Kai Fischer ............................................................................................................................................................................ 13<br />
Schleuse Obernau als wassersportfre<strong>und</strong>lichste Schleuse Deutschlands ausgezeichnet<br />
Ursula Duwe .............................................................................................................................................................................. 15<br />
Das Hanauer Bürgerfest <strong>2008</strong><br />
Katja Schmidt ............................................................................................................................................................................. 17<br />
Tag der Franken – Unterfränkische Kulturtage<br />
Henri Alhäuser .......................................................................................................................................................................... 19<br />
Die Bezirksjugend- <strong>und</strong> Auszubildendenvertretung der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> in Würzburg<br />
Julia Stadtmüller ....................................................................................................................................................................... 21<br />
Die neuen Auszubildenden der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
Ines Ballali <strong>und</strong> Manuel Bandorf ........................................................................................................................................... 22<br />
Was muss ich beim Telefonieren beachten?<br />
Michael Holl <strong>und</strong> Ramona Menth ......................................................................................................................................... 23<br />
Feedback in der Ausbildung<br />
Joachim Greschner .................................................................................................................................................................. 24<br />
Die Ausbildung von <strong>Wasser</strong>bauern in der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> <strong>und</strong> die „immer noch<br />
„Neue Ausbildungsordnung zur Ausbildung von <strong>Wasser</strong>bauern vom Mai 2004“<br />
Hans-Joachim Schmidt ............................................................................................................................................................ 27<br />
Dualer Studiengang Bauingenieurwesen für <strong>Wasser</strong>bauer/-innen<br />
Hans-Joachim Schmidt ............................................................................................................................................................ 30<br />
Gleichstellung in der Praxis – ein Chance für alle<br />
Regina Paas ................................................................................................................................................................................ 31<br />
Auszeichnungen beim <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt (WSA) Aschaffenburg<br />
Ursula Duwe ............................................................................................................................................................................. 33<br />
50-jähriges Dienstjubiläum im Außenbezirk Passau<br />
Holger Eckhardt ........................................................................................................................................................................35<br />
Erster Ges<strong>und</strong>heitstag des <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamtes <strong>und</strong> des <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamtes Aschaffenburg<br />
Stephan Momper ..................................................................................................................................................................... 36<br />
5. Volleyballturnier mit acht Teams am 30.05. – 01.06.08 in Regensburg<br />
Gerhard Müller <strong>und</strong> Jürgen Schillinger ............................................................................................................................... 38<br />
Brandschutz- <strong>und</strong> Räumungsübung <strong>2008</strong> in der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
Burkard Jonas ........................................................................................................................................................................... 39
Inhalt<br />
SPEZIAL<br />
Mecht Krach wie die Maakuh<br />
Dr. Ulrich Eisenbach ................................................................................................................................................................ 40<br />
Der Ausbau des Mains – Historie – aktueller Stand – Ausblick<br />
Mareike Bodsch ........................................................................................................................................................................ 43<br />
Der Main als Teil der transkontinentalen <strong>Wasser</strong>straße Rhein-Main-Donau<br />
Dr. Roland Fleck ........................................................................................................................................................................ 45<br />
Der Weg des Verfahrens bis zum Planfeststellungsbeschluss<br />
Mareike Bodsch <strong>und</strong> Josef Schock ......................................................................................................................................... 47<br />
<strong>Wasser</strong>spiegellagenberechnung – Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Durchführung<br />
Thomas Gold ............................................................................................................................................................................. 49<br />
Die FFH-Verträglichkeitsprüfung <strong>und</strong> der Mainausbau<br />
Gerd Karreis .............................................................................................................................................................................. 52<br />
Gewässerentwicklungsplanung <strong>und</strong> Maßnahmenkatalog WRRL für den Main<br />
– der (gewisse?) Unterschied –<br />
Dr. Wolf-Dieter Schmidt .......................................................................................................................................................... 54<br />
Bedeutung der Auegewässer des Mains für die Fischfauna<br />
Dr. Ulrich Schwevers ................................................................................................................................................................ 56<br />
Ausgleichs-/Ersatzmaßnahmen beim Fahrrinnenausbau<br />
Gerd Karreis .............................................................................................................................................................................. 58<br />
Schiffsstoßsicherung von Brücken im Zuge des Mainausbaus<br />
Hauke Wessel ........................................................................................................................................................................... 60<br />
Der Fahrrinnenausbau aus der Sicht der Bauausführung<br />
Silke Wilde ................................................................................................................................................................................ 62<br />
SCHIFFFAHRT<br />
Haftungsbeschränkung in der Binnenschifffahrt am Beispiel des Schiffsunfalls des Gütermotorschiffs „Sento“<br />
Andreas Gutberlet .................................................................................................................................................................... 64<br />
Schiffsunfalldatenbank „HAVARIS“<br />
Thomas Wagner ....................................................................................................................................................................... 66<br />
Fahrzeugbergung im Bereich der Fähre Okriftel bei Main-km 17,800 am 21.05.<strong>2008</strong><br />
Siegfried Lasar .......................................................................................................................................................................... 68<br />
Havarie des Motorschiffs Marc am 31.01.<strong>2008</strong> in der Schleuse Bamberg<br />
Stefanie Tepke ........................................................................................................................................................................... 69<br />
Havarie an der Protzenweiherbrücke in Regensburg<br />
Mareike Borstelmann <strong>und</strong> Robert Ebenhöch ....................................................................................................................... 71<br />
Abschied fällt schwer – Der lange Weg des „Aegir“ aus dem Main<br />
Helko Fröhner ........................................................................................................................................................................... 73<br />
Eisschiff in Aschaffenburg<br />
Dietmar Droste ......................................................................................................................................................................... 75
Inhalt<br />
WASSERSTRASSEN<br />
Das Gis Forum Donau<br />
Ludwig Steinhuber <strong>und</strong> Wieland Haupt ............................................................................................................................. 76<br />
Entwicklung der Pegelerfassung am Main<br />
Jörg Schackel ............................................................................................................................................................................ 82<br />
Mathematik an Schleusen – Ein Projekt zum Jahr der Mathematik <strong>2008</strong><br />
Simon Englert <strong>und</strong> Robert Keil ............................................................................................................................................. 84<br />
Brückensanierung, -Brückenverbreiterung <strong>und</strong> -Brückenneubau<br />
Dietmar Droste ........................................................................................................................................................................ 85<br />
<strong>Wasser</strong>kraftnutzung künftig an allen 34 Mainstaustufen<br />
Elmar Wilde ............................................................................................................................................................................. 87<br />
Gr<strong>und</strong>instandsetzung der Staustufe Kostheim - Eine Fortsetzungsgeschichte<br />
Markus Herzog ........................................................................................................................................................................ 89<br />
Stand der Planung für den Neubau der Staustufe Obernau<br />
Mareike Bodsch ....................................................................................................................................................................... 91<br />
Ausbau des oberen Vorhafens der Schleuse Limbach<br />
Paul Marcus Schäfer ............................................................................................................................................................... 94<br />
Ausbau des oberen Vorhafens der Schleuse Viereth<br />
Paul Marcus Schäfer ............................................................................................................................................................... 96<br />
Ausbau der Schiffsliegestelle Klingenberg<br />
Paul Marcus Schäfer ............................................................................................................................................................... 97<br />
Bauwerksmonitoring an Schleusen des Main-Donau-Kanals<br />
Sebastian Eisel ......................................................................................................................................................................... 98<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt (WSA) Schweinfurt nimmt Fernsteuerzentrale (FSZ) Volkach in Betrieb<br />
Heinrich Schoppmann ........................................................................................................................................................... 101<br />
10 Jahre Neubau Außenbezirk Marktbreit<br />
Martina Michel ........................................................................................................................................................................ 102<br />
Hochwasserschutz am Main in Baden-Württemberg<br />
Ministerpräsident Oettinger feiert zusammen mit der Stadt Freudenberg<br />
Dietmar Droste ........................................................................................................................................................................ 104<br />
Notfallübung eines Dammschadens im Jahr <strong>2008</strong><br />
Burkard Jonas ......................................................................................................................................................................... 106<br />
ÜBERSICHTEN<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong> Soziales .............................................................................................................................................................. 110<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Ökonomie ........................................................................................................................................................... 112<br />
Umwelt ........................................................................................................................................................................................... 113<br />
Dienststellen .................................................................................................................................................................................. 115
Liebe Kolleginnen,<br />
liebe Kollegen,<br />
<strong>2008</strong> war es soweit. Die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong><br />
(WSV) tritt seit ihrem Bestehen das erste Mal mit<br />
einem einheitlichen Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit<br />
auf. Im Juni wurde im Bezirk der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />
(<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong> in mehreren Auftaktveranstaltungen<br />
das Corporate Design vorgestellt, begleitet<br />
von weiteren Aktionen, wie z.B. einem Preisausschreiben.<br />
Der Slogan „wir machen Schifffahrt möglich“ ist<br />
Teil des neuen Erscheinungsbildes <strong>und</strong> fasst die Aufgaben<br />
<strong>und</strong> Ziele der WSV in einem Satz zusammen.<br />
Das Herzstück, das Logo, das alle Briefköpfe <strong>und</strong> Visitenkarten<br />
der WSV schmückt <strong>und</strong> einheitlich im Gesamtauftritt<br />
verwendet wird, hat einen hohen Wiedererkennungseffekt<br />
<strong>und</strong> kann durch seinen Aufbau die große<br />
Vielfalt der WSV in allen Bereichen repräsentieren.<br />
Der <strong>Wasser</strong>straße wächst in Zeiten der öffentlichen<br />
Nachhaltigkeits- <strong>und</strong> Klimadiskussion eine zunehmende<br />
Bedeutung zu. Bestärkt wird dies u.a. durch zwei<br />
Studien: Ein Gutachten über einen verkehrswirtschaftlichen<br />
<strong>und</strong> ökologischen Vergleich der Verkehrsträger<br />
Straße, Schiene <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>straße aus dem Jahr 2007<br />
zeigt deutlich, dass die Binnenschifffahrt in vielen Relationen<br />
in den entscheidenden Punkten, wie Energieverbrauch,<br />
Schadstoffemission, Verkehrssicherheit, Lärm<br />
<strong>und</strong> Flächenverbrauch hervorragend abschneidet. Einer<br />
weiteren repräsentativen Umfrage zufolge, die für die<br />
3. Flussgebietskonferenz der B<strong>und</strong>esregierung im September<br />
erstellt wurde, begrüßen ca. 75 % der Deutschen<br />
eine verstärkte Nutzung der <strong>Wasser</strong>straßen <strong>und</strong> halten<br />
den Ausbau der Binnenschifffahrt für sinnvoll, um die<br />
Autobahnen zu entlasten. Sogar 83 Prozent empfinden<br />
Schifffahrt als bereichernd <strong>und</strong> nicht als störend, <strong>und</strong> 94<br />
Prozent drängen bei der Entwicklung der Flüsse auf den<br />
Umweltschutz.<br />
Aspekte die uns bei den Ausbaumaßnahmen am Main<br />
<strong>und</strong> der Donau bestärken. Dem Mainausbau haben wir<br />
dieses Jahr unser Schwerpunktthema gewidmet. Hier<br />
Vorwort<br />
wird deutlich, wie umfangreich die Planungen <strong>und</strong> die<br />
Einbindung des Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutzes sind, um<br />
möglichst den Bedürfnissen aller Nutzer der <strong>Wasser</strong>straße<br />
gerecht zu werden. Im Dialog versuchen wir Ökonomie<br />
<strong>und</strong> Ökologie zum Vorteil der gesamten Region<br />
zusammen zu bringen.<br />
Gleich wichtig wie der Aus- <strong>und</strong> Neubau der <strong>Wasser</strong>straßen<br />
ist die Unterhaltung sämtlicher Anlagen an den<br />
<strong>Wasser</strong>straßen. Gr<strong>und</strong>instandsetzungen <strong>und</strong> Sicherungsmaßnahmen,<br />
möglichst bei geringster Beeinträchtigung<br />
der Schifffahrt sind Aufgaben mit großen<br />
Anforderungen an unsere Mitarbeiter. Dass diese Herausforderung<br />
angenommen <strong>und</strong> bewältigt wird, kann<br />
immer wieder besonders eindrucksvoll bei der jährlichen<br />
Schifffahrtsperre an den <strong>Wasser</strong>straßen Main,<br />
Main-Donau-Kanal <strong>und</strong> Donau gezeigt werden. Auch<br />
dieses Jahr gingen alle Mitarbeiter in <strong>WSD</strong>, Ämtern,<br />
Fachstellen, Außenbezirken, Bauhöfen <strong>und</strong> Schleusen<br />
wieder engagiert ans Werk, um die Baumaßnahmen<br />
zu planen <strong>und</strong> das Firmenpersonal sowie das eigene<br />
Personal zu koordinieren, damit die Schifffahrt wieder<br />
pünktlich am letzten Tag die Fahrt aufnehmen konnte.<br />
In der Summe waren ca. 1000 Personen, verteilt an 64<br />
Schleusenkammern, beschäftigt, um Aufträge im Wert<br />
von 14,8 Mio. Euro umzusetzen. Das Fachwissen vor Ort<br />
ist <strong>und</strong> bleibt unser entscheidender Erfolgsfaktor. Für<br />
das Verständnis bei der Schifffahrt <strong>und</strong> für die hervorragende<br />
Arbeit von allen Beteiligten möchte ich mich sehr<br />
bedanken.<br />
Hervorheben möchte ich an dieser Stelle, dass bei diesen<br />
unter schwierigen Bedingungen <strong>und</strong> unter Zeitdruck zu<br />
erledigenden Arbeiten keine Arbeitsunfälle zu beklagen<br />
waren. Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz bleibt auch<br />
künftig eines unserer wichtigsten Ziele.<br />
Damit bei der täglichen Arbeit weiterhin wenig Unfälle<br />
zu beklagen sind, wurde Ende 2007 ein neues Arbeitsschutzmanagementsystem<br />
eingeführt, das ein zielgerichtetes<br />
<strong>und</strong> systematisches Vorgehen im Bereich des<br />
Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzes regelt.
Vorwort<br />
Trotz aller Vorsorge für die Sicherheit <strong>und</strong> Leichtigkeit<br />
für den Schiffsverkehr auf der <strong>Wasser</strong>straße kommt es<br />
auch beim sichersten Verkehrsträger Binnenschifffahrt<br />
zu Unfällen. Dieses Jahr hatten wir in Bamberg, Regensburg,<br />
Segnitz <strong>und</strong> Karlstadt gleich mehrere spektakuläre<br />
Unfälle zu verzeichnen. Durch gutes handwerkliches<br />
Können <strong>und</strong> richtige, zügige Entscheidungen<br />
konnten die Schäden so weit eingeschränkt werden,<br />
dass der Schiffsbetrieb in relativ kurzer Zeit wieder<br />
aufgenommen werden konnte. Dies hat zu viel positiver<br />
Resonanz beim Schifffahrtsgewerbe geführt.<br />
Die Einführung von Projektmanagement in der <strong>WSD</strong><br />
<strong>Süd</strong>, begonnen im Sommer 2007, neigt sich dem Ende zu<br />
<strong>und</strong> erreicht einen stabilen Zustand. Ende <strong>2008</strong> werden<br />
wir das Projekt abschließen. Als nächsten Schritt werden<br />
wir das Thema Multiprojektmanagement angehen.<br />
Multiprojektmanagement stellt für die Führung unterschiedlicher<br />
Ebenen die notwendigen Daten aus den<br />
Projekten bereit <strong>und</strong> erleichtert die Steuerung <strong>und</strong> Koordinierung<br />
der vielfältigen Aktivitäten in den verschiedenen<br />
Organisationseinheiten des Bezirkes.<br />
Im Verwaltungsbereich galt es die Herausforderung<br />
der Einführung der leistungsorientierten Bezahlung zu<br />
bewältigen. Bis zur Unterzeichnung der Dienstvereinbarung<br />
im März <strong>2008</strong> wurden zahlreiche Gespräche zwischen<br />
Verwaltung <strong>und</strong> Personalvertretungen geführt,<br />
getragen von einem beiderseitigen Willen, eine Basis<br />
zu schaffen, die eine individuelle Wertschätzung von<br />
Leistung ermöglicht. Die Skepsis an diesem neuen System<br />
war sicherlich sehr groß. Die mittlerweile geführten<br />
Gespräche zwischen Vorgesetzten <strong>und</strong> Beschäftigten<br />
haben gezeigt, dass dieses Element der Personalführung<br />
für beide Seiten eine Chance darstellt. Der Aufgabe, diesen<br />
Weg zu Ende zu gehen, stellen wir uns, da sich diese<br />
Investition lohnen wird.<br />
Das Jahresheft spiegelt die Vielfalt unserer Aufgaben<br />
ausschnittsweise wider. Auch in Zukunft liegen interessante<br />
<strong>und</strong> für Schifffahrt <strong>und</strong> Umwelt wichtige<br />
Aufgaben vor uns, denen wir uns auf „gemeinsamem<br />
Kurs“ stellen <strong>und</strong> verantwortungsvoll umsetzen wollen.<br />
Ich danke allen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />
für das engagierte <strong>und</strong> motivierte „Anpacken“ <strong>2008</strong><br />
<strong>und</strong> wünsche Ihnen <strong>und</strong> ihren Angehörigen ein frohes<br />
Weihnachtsfest <strong>und</strong> ein gutes neues Jahr.<br />
Ihr
Rückblick des Bezirkspersonalrates <strong>2008</strong><br />
Herbert Koch<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
Liebe Kolleginnen,<br />
liebe Kollegen,<br />
das Jahr <strong>2008</strong> geht langsam zu Ende, die Landtagswahl<br />
in Bayern hat bei vielen für Ernüchterung gesorgt <strong>und</strong><br />
die B<strong>und</strong>estagswahlen 2009 werfen schon ihre Schatten<br />
voraus.<br />
Viele Versprechungen <strong>und</strong> Andeutungen, ohne konkret<br />
zu werden.<br />
Die Personal-Einsparungen des öffentlichen Dienstes<br />
sollten auf „Null“ gefahren werden, um zumindest die<br />
vorhandenen Aufgaben noch erledigen zu können. Von<br />
den Aufgabenzuwächsen aus den Bereichen Verwaltung<br />
<strong>und</strong> Technik, eingeführt mit Erlassen durch das<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />
(BMVBS) will ich gar nicht reden. Leider wurde<br />
meine Hoffnung nicht erfüllt, ja, wir wurden sogar noch<br />
wie ich meine wissentlich durch das Hause BMVBS im<br />
Unklaren gelassen <strong>und</strong> zur Kasse gebeten.<br />
Von kegelgerechter Einsparung ist im Haushaltsgesetz<br />
die Rede, nur keiner hält sich daran. So wurden die Einsparungen<br />
fast ausschließlich auf Kosten des mittleren<br />
<strong>und</strong> einfachen Dienstes erbracht, obwohl dies mit einem<br />
Erlass der Fachabteilung im Oktober 2007 dezent umschrieben,<br />
eigentlich ausgeschlossen werden sollte.<br />
Bündelungen <strong>und</strong> Dienstleistungszentren sind nach<br />
wie vor in aller M<strong>und</strong>e <strong>und</strong> scheinen nach Außen auch,<br />
zumindest im politischen Raum, Wirkung zu zeigen.<br />
Im Innenverhältnis kann man dagegen nur feststellen,<br />
dass die Aufgaben geblieben <strong>und</strong> noch mehr dazu<br />
gekommen sind.<br />
Personalmehrungen oder gar Anforderungen werden<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich abgelehnt oder müssen mit gleichwertigen<br />
Stellen kompensiert werden, auch wenn man<br />
neue Aufgaben plausibel fachlich begründet.<br />
Man verlagert <strong>und</strong> vergibt Aufgaben, um nicht in den<br />
Verdacht zu kommen, dass man privatisieren würde.<br />
Geld scheint dabei keine Rolle zu spielen, denn für Investitionen<br />
scheint hier alles möglich zu sein, wenn unter<br />
dem Strich eine Personaleinsparung oder Reduzierung<br />
steht.<br />
Viele Projekte werden angefangen <strong>und</strong> kommen nur<br />
schwer voran, von einem sichtbaren Ende sind wir noch<br />
weit entfernt. Ich will hier keine Einzelaufzählung<br />
vornehmen, aber trotzdem feststellen, dass ich den<br />
Verdacht nicht los werde, dass das Ministerium kräftig<br />
Vorwort<br />
in Richtung Zentralamt oder vielleicht auch Dienstleistungszentrum<br />
Bonn arbeitet <strong>und</strong> dies an allen Fronten.<br />
Politisch spielt die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong><br />
(WSV) nach meiner Auffassung keine Rolle, denn die<br />
Milliarden werden bei der Straße <strong>und</strong> der Schiene verplant.<br />
Dies hat sich auch indirekt durch die Kürzung der Mittel<br />
Mitte dieses Jahres bewahrheitet.<br />
Die Sicherheit <strong>und</strong> Leichtigkeit des Schiffsverkehrs hat<br />
wohl nicht so die große Bedeutung wie die anderen Verkehrsträger,<br />
wo die Lobbyisten der Wirtschaft dahinter<br />
stehen <strong>und</strong> die Milliarden- oder Dollarzeichen schon in<br />
den Augen haben.<br />
Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />
ich möchte Euch an dieser Stelle einmal mehr meinen<br />
Dank für die hervorragenden Leistungen aussprechen,<br />
die Ihr z. B. bei der Schifffahrtssperre <strong>und</strong> ansonsten<br />
täglich als Dienstleister für die Schifffahrt erbringt.<br />
Ohne Euren Fach- <strong>und</strong> Sachverstand <strong>und</strong> den persönlichen<br />
Einsatz wäre eine solche Leistung nicht möglich.<br />
Dies gilt natürlich auch für viele andere Bereiche, wo<br />
Ihr als Beschäftigte im Vordergr<strong>und</strong> steht <strong>und</strong> die WSV<br />
repräsentiert.<br />
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir gemeinsam<br />
zusammen die Herausforderungen der Verwaltung <strong>und</strong><br />
der Politik annehmen <strong>und</strong> auch gemeinsam zu Ende<br />
bringen. An Unterstützung soll es nicht fehlen.<br />
Wir machen Schifffahrt möglich.<br />
Für die große Beteiligung <strong>und</strong> das Ergebnis der zurückliegenden<br />
Personalratswahlen darf ich mich auch im<br />
Namen des Gremiums des Bezirkspersonalrates bei Euch<br />
allen nochmals recht herzlich bedanken.<br />
Zum Ende des Jahres darf ich Euch <strong>und</strong> Eueren Familien<br />
eine ruhige <strong>und</strong> hoffentlich besinnliche Adventszeit <strong>und</strong><br />
für das Weihnachtsfest <strong>und</strong> das anstehende Neue Jahr<br />
viel Glück, Freude <strong>und</strong> Zufriedenheit wünschen.<br />
Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />
Vorsitzender des Bezirkspersonalrates
Vorwort<br />
Personalvertretung<br />
in einer staugeregelten Verwaltung<br />
Reiner Hemrich-Thoma<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
Wer kennt sie nicht, die Schönheit des frei fließenden<br />
Flusses mit seiner ungebremsten Kraft, der in ständiger<br />
Veränderung eine Landschaft formen, aber auch unberechenbaren<br />
Schaden anrichten kann <strong>und</strong> deshalb zum<br />
Nutzen des Menschen geregelt werden muss.<br />
Ungeregeltes Verwaltungshandeln wäre ein Widerspruch<br />
in sich. Verwaltung, insbesondere öffentliche, ist<br />
der Inbegriff klarer Ordnung, hierarchischer Regelung,<br />
definierter Zuständigkeit, gesetzlichem Auftrag zum<br />
Wohle der Bürger <strong>und</strong> der Wirtschaft, aber auch von<br />
ständiger Veränderung zur Anpassung an die sich wandelnden<br />
Anforderungen von Gesellschaft <strong>und</strong> Politik.<br />
„WSV-Reform“ ist in unserer Verwaltung das Synonym<br />
für all diese internen Aus- <strong>und</strong> Umbaumaßnahmen.<br />
Prozessoptimierung, Aufgabenbündelung, Automatisierung,<br />
Standardisierung <strong>und</strong> vieles andere mehr sind<br />
die dem Zeitgeist entsprechenden Maßnahmen zur<br />
Regulierung der Strömungsrichtung bzw. zur Steuerung<br />
<strong>und</strong> Optimierung der Verwaltungskräfte. Im Vergleich<br />
der Baumaßnahmen an der Verwaltung <strong>und</strong> der realen<br />
flussbaulichen Maßnahmen scheint man in der WSV mit<br />
letzteren wesentlich erfolgreicher zu sein. Für Maßnahmen<br />
zur Verwaltungsoptimierung sind keine Langfristplanungen<br />
zu erkennen. Die Verwaltung mäandriert in<br />
den weiten Auen des Verkehrsministeriums zwischen<br />
Prallhang <strong>und</strong> Gleithang, <strong>und</strong> häufig enden die Regulierungsaktivitäten<br />
in einer Stauregelung. Es werden<br />
Leitwerke zur Beschleunigung des Abflusses errichtet,<br />
beispielsweise durch Delegation von Zuständigkeiten<br />
<strong>und</strong> Verantwortung, durch Abbau von Vorschriften,<br />
Straffung des inneren Aufbaus, Rationalisierung<br />
mittels IT-Einsatz´, Anwendung von Projektmanagement-<br />
<strong>und</strong> Controllingmethoden <strong>und</strong> vieles andere<br />
mehr. Andererseits werden offensichtlich <strong>und</strong> weniger<br />
offensichtlich (unter der Oberfläche!) Dämme, Wehre<br />
<strong>und</strong> Buhnen gebaut, um Rückstau, Kehrwässer, Seitenarme<br />
<strong>und</strong> Stillwasserzonen zu erzeugen oder die Inseln<br />
der Glückseeligen zu erhalten. Sichtbar werden diese<br />
bei den Beschäftigten als lokale Sonderregelungen,<br />
Genehmigungsvorbehalte, Interventionen von Interessengruppen,<br />
fehlender Bereitschaft zur konsequenten<br />
Umsetzung, etc.<br />
Die Beschäftigung mit dem Verwaltungsfluss gemäß<br />
gesetzlichen Auftrags wäre eigentlich Hauptaufgabe<br />
genug, aber hinzu kommen auch noch zahlreiche<br />
Neben(ein-)flüsse: Politische, gesellschaftliche <strong>und</strong><br />
wirtschaftliche Strömungen, Gesetze <strong>und</strong> sonstige den<br />
Abfluss <strong>und</strong> die Nutzung störende Einflüsse. Beispielhaft<br />
sind hier zu nennen: Verpflichtung zum Stellenabbau,<br />
Leistungsentgelt, Aktion „Moderner Staat“, Dienstrechtsreform,<br />
- <strong>und</strong> nicht zuletzt Corporate Design.<br />
Inmitten dieser Strömungen <strong>und</strong> Gegenströmungen<br />
steht die Personalvertretung mit dem Auftrag, die Interessen<br />
der Beschäftigten zu wahren, sie vor Folgeschäden<br />
dieser Maßnahmen zu bewahren <strong>und</strong> trotzdem alles<br />
dazu beizutragen, um das Abflussverhalten zu verbessern.<br />
Steht der Personalvertretung diese kritische Sicht der<br />
Verhältnisse überhaupt zu? Ich denke: ja! – denn sie<br />
spiegelt die Wahrnehmungen der Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />
wider. In der hier beschriebenen Zwiespältigkeit<br />
kommen viele Umbaumaßnahmen an der Verwaltung<br />
bei den Beschäftigten an. Vieles wird zögerlich begonnen,<br />
mit gebremster Kraft fortgesetzt <strong>und</strong> nur teilweise<br />
fertig gestellt.<br />
Bleibt zu wünschen: mehr Konsequenz, Klarheit, Verantwortlichkeit<br />
von ganz oben bis ganz unten, vom Ministerium<br />
bis zum Außenbezirk.<br />
Auf dass der Fluss geregelt fließe <strong>und</strong> trotzdem ein fairer<br />
Partner bleibe, - ein Partner der Menschen, die an ihm<br />
arbeiten.<br />
Mit kollegialem Gruß<br />
Vorsitzender des örtlichen Personalrats der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong>
In eigener Sache<br />
Reiner Hemrich-Thoma<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
26(!) Jahre Personalratsvorsitzender der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong>. Mit dem Beginn der neuen Wahlperiode<br />
ist eine außergewöhnlich lange Zeit des engagierten Einsatzes von Herrn Egon Höfling als Vorsitzender des örtlichen<br />
Personalrates zu Ende gegangen. Über ein viertel Jahrh<strong>und</strong>ert die Belange der Beschäftigten gegenüber der<br />
Verwaltung zu vertreten, als respektierter Partner mehrfach wechselnder Dienststellenleiter den Ausgleich zwischen<br />
Verwaltungs- <strong>und</strong> Beschäftigteninteressen zu finden <strong>und</strong> mitzuverantworten, ist im engsten Wortsinn außergewöhnlich<br />
<strong>und</strong> verdient höchste Anerkennung.<br />
Wir alle haben guten Gr<strong>und</strong>, uns bei Herrn Höfling für seine Leistungen über diese lange Zeit herzlich zu bedanken.<br />
Für die Beschäftigten der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />
Vorwort
0<br />
Mitarbeiter<br />
Gemeinsam auf Kurs<br />
Heike Große Erdmann<br />
Harald Schmitt<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
Unser neues Erscheinungsbild<br />
Die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> des B<strong>und</strong>es<br />
(WSV) präsentiert sich seit Juni <strong>2008</strong> im neuen Design.<br />
Dies gelang in ihrer Geschichte zum ersten Mal. Eine<br />
Arbeitsgruppe hat mit Unterstützung einer Agentur das<br />
neue Erscheinungsbild - „Corporate Design“ - genannt,<br />
erarbeitet. Es beinhaltet das gesamte visuelle Auftreten<br />
der WSV. Dieses neue „Gesicht“, das die Leistungen der<br />
<strong>Wasser</strong>straßenverwaltung widerspiegelt, soll genutzt<br />
werden, um die WSV noch besser bei den Bezugsgruppen<br />
zu positionieren, die Identifikation der Beschäftigten<br />
zu stärken <strong>und</strong> den Bekanntheitsgrad weiter zu<br />
steigern.<br />
Im Zentrum der visuellen Außendarstellung steht das<br />
neue Logo, das als Bildwortmarke das Kürzel wsv.de mit<br />
einschließt <strong>und</strong> auf die gleichnamige Internet – Adresse<br />
www.wsv.de hinweist. Der Slogan „Wir machen Schifffahrt<br />
möglich“ ist Teil des neuen Erscheinungsbildes<br />
<strong>und</strong> macht die Aufgaben <strong>und</strong> Ziele der WSV deutlich.<br />
Schifffahrt: Die Außenbegrenzung des Logos<br />
bildet einen Schiffsbug nach.<br />
Küste: Dieser Teil des Logos zeichnet symbolisch<br />
einen Küstenverlauf.<br />
Binnengewässer: Das „S“ <strong>und</strong> ein Flussverlauf bilden<br />
zusammen das Zentrum des Bildzeichens.<br />
Naturraum: Das Segment stellt die Einbindung<br />
von <strong>Wasser</strong>straßen <strong>und</strong> Schifffahrt in<br />
den Natur- <strong>und</strong> Kulturraum ein<br />
Der Aufbau des Logos damit hat einen hohen Wiedererkennungseffekt<br />
<strong>und</strong> kann die große Vielfalt der WSV in<br />
allen Bereichen repräsentieren.<br />
Mit ihrem einheitlichen Auftritt im neuen Design will<br />
die WSV künftig noch besser ihre Leistungen in der Öffentlichkeit<br />
darstellen <strong>und</strong> damit auch das System Schiff-<br />
<strong>Wasser</strong>-Straße als umweltfre<strong>und</strong>lichen Verkehrsträger<br />
in den Blickpunkt rücken, denn Schiff <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>straße<br />
1<br />
2<br />
2
3 4<br />
haben im heutigen integrativen Verkehrssystem steigende<br />
Bedeutung.<br />
Nach einer Übergangsphase wurde die Verwendung des<br />
Corporate Designs (CD) verbindlich ab dem 16.06.<strong>2008</strong><br />
festgelegt, für den Schriftverkehr wurde das CD nach<br />
einer Verlängerung der Übergangszeit verbindlich zum<br />
01.10.<strong>2008</strong> eingeführt. Das Handbuch zum CD (Corporate<br />
Design Toolbox), welches im WSV-Intranet allen Beschäftigten<br />
zur Verfügung steht, enthält <strong>Information</strong>en<br />
bezüglich der Anwendung <strong>und</strong> Umsetzung. Angaben zu<br />
Druckvorlagen, Printerzeugnissen, Schriften, Farbgestaltung<br />
etc. werden darin festgelegt.<br />
Der Internet- <strong>und</strong> Intranetauftritt der einzelnen Dienststellen<br />
wurde umgestellt <strong>und</strong> angepasst. Ebenfalls<br />
gelten ab Juni <strong>2008</strong> für alle Beschäftigten der WSV neue<br />
E-Mail-Adressen, zusammengesetzt aus Vorname.Nachname<br />
unter der einheitlichen Domäne @wsv.b<strong>und</strong>.de<br />
In Besprechungen des B<strong>und</strong>esministeriums für Verkehr,<br />
Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung, mit den Mitarbeiter der<br />
Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektionen<br />
<strong>und</strong> nach Abstimmungsr<strong>und</strong>en der Präsidenten<br />
wurden Pressemitteilungen, Adressaten, Einführungsveranstaltungen<br />
<strong>und</strong> Powerpointvorführungen festgelegt,<br />
um ein möglichst einheitliches <strong>und</strong> zeitgleiches<br />
Vorgehen zu gewährleisten.<br />
Im Bezirk der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> wurde mit den Amtsleitern<br />
der Teilnehmerkreis <strong>und</strong> die Termine abgesprochen,<br />
an denen der Präsident das neue Corporate Design im<br />
jeweiligen Amt vorstellen wird. Ein Einführungsplan<br />
mit einzelnen Aktionen <strong>und</strong> einer Liste an zu ändernden<br />
Materialien, Objekten, Ausstattungen usw. wurde erstellt<br />
<strong>und</strong> mit den Ämtern besprochen.<br />
Die jährliche „große Dienstbesprechung“ an der alle Dezernats-<br />
<strong>und</strong> Aufgabenfeldleiter, Amts-, Sachbereichs-<br />
<strong>und</strong> Fachstellenleiter sowie die Interessenvertretungen<br />
im Bezirk teilnehmen, lag terminlich günstig um das<br />
Corporate Design vorzustellen. Da im Vorfeld eine große<br />
Meinungsvielfalt zu diesem Thema herrschte wurde zur<br />
„Verinnerlichung“ <strong>und</strong> zu einem „süßeren Übergang“<br />
zum neuen Erscheinungsbild ein Schokostückchen<br />
verteilt. Für den Beginn der neuen „Zeit“ nahmen die<br />
Amts- <strong>und</strong> Fachstellenleiter symbolisch eine Uhr mit<br />
neuem Logo entgegen.<br />
In der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> fand für die<br />
Mitarbeiter/-innen am 02.06.<strong>2008</strong> eine <strong>Information</strong>s-<br />
<strong>und</strong> Auftaktveranstaltung zum neuen Corporate Design<br />
(CD) statt. Weitere Veranstaltungen folgten bei den<br />
einzelnen <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsämtern vor Ort.<br />
Um einen größeren Kreis zu erreichen wurde die gerade<br />
beginnende Fußballeuropameisterschaft (EM) im<br />
Fußball genutzt. Ein Spielplan der EM war schnell im<br />
neuen Format <strong>und</strong> den neuen Farben erstellt <strong>und</strong> über<br />
die Ämter an jeden Mitarbeiter verteilt. So blieb das CD<br />
auch nach der Veranstaltung präsent <strong>und</strong> fand sogar bei<br />
einigen „Externen“ Anwendung.<br />
Eine weitere Aktion wurde am 14.08.<strong>2008</strong> gestartet. Die<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> hat die Einführung<br />
des Corporate Designs zum Anlass genommen, ein<br />
Preisausschreiben in ihrem Bezirk mit Fragen zum neuen<br />
Erscheinungsbild durchzuführen. Ziel war es, dass<br />
das CD nicht nur zur Kenntnis genommen wird, sondern<br />
dass sich jeder aktiv damit befasst. Das Lösungswort<br />
konnte mit Hilfe des Flyers, Handouts, Plakaten <strong>und</strong><br />
<strong>Information</strong>en aus der Toolbox ermittelt werden. Am<br />
24.09.<strong>2008</strong> fand in der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />
<strong>Süd</strong> die Ziehung der Gewinner in Anwesenheit von<br />
Präsident Aster <strong>und</strong> dem stellvertretenden Bezirkspersonalrat<br />
Egon Höfling durch zwei Mitarbeiterinnen statt.<br />
259 Mitarbeiter haben mit dem richtigen Lösungswort<br />
„WSV – Gemeinsam auf Kurs“<br />
an dem Preisausschreiben teil genommen.
5<br />
Die drei Hauptgewinner sind:<br />
1.Platz: Andreas Ißler, Außenbezirk Regensburg<br />
2.Platz: Bodo Stenger, <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt<br />
Aschaffenburg<br />
3.Platz: Stefan Beckmann, <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />
<strong>Süd</strong><br />
Die Übergabe der Preise erfolgte in der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> durch Präsident Aster <strong>und</strong><br />
dem Bezirkspersonalrat Herbert Koch.<br />
Trotz einiger Startschwierigkeiten bei der Umsetzung<br />
des CD sollte nicht übersehen werden, dass die Chancen,<br />
die sich durch ein einheitliches Erscheinungsbild<br />
eröffnen, gr<strong>und</strong>sätzlich nicht hoch genug eingeschätzt<br />
werden können.<br />
◆<br />
Bild 1: Neues Logo<br />
Bild 2: Amtsleiter <strong>und</strong> Personalvertretung mit Uhr<br />
Bild 3: Versüßung des neuen CD<br />
Bild 4: Ziehung der Gewinner des<br />
Preisausschreibens<br />
Bild 5: Preisübergabe
Die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule<br />
geht an den Start<br />
Dr. Kai Fischer<br />
Stellvertretender Geschäftsführer Pro Natur GmbH, Frankfurt<br />
Warum schwimmt ein Schiff? Was unterscheidet eine<br />
<strong>Wasser</strong>straße von einem Fluss? Welche Länder durchquert<br />
man bei einer Schiffsreise vom Main bis zum<br />
Schwarzen Meer? Welches ist das umweltfre<strong>und</strong>lichste<br />
Verkehrsmittel <strong>und</strong> wie geht nochmal ein Webleinstek?<br />
Die neu entwickelte <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule der<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion (<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong> gibt darauf<br />
<strong>und</strong> auf viele weitere interessante Fragen zu <strong>Wasser</strong>,<br />
<strong>Wasser</strong>straßen <strong>und</strong> Schifffahrt eine Antwort. Sie hat<br />
zum Ziel, Lehrern verständliche <strong>und</strong> schülergerechte<br />
Unterrichtsmaterialien an die Hand zu geben, um damit<br />
bei Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Verständnis für die Binnenschifffahrt<br />
zu wecken. Dabei haben wir besonders<br />
die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler des 3. <strong>und</strong> 4. Schuljahres<br />
im Blick, die sich erstmals intensiver mit Themen aus der<br />
Natur <strong>und</strong> Technik beschäftigen.<br />
Kinder sind die Zukunft unseres Landes. Ihnen Unterrichtsmaterial<br />
in die Hand zu geben, das ihre natür-<br />
liche Neugier fördert <strong>und</strong> ihnen ermöglicht, sich Themengebiete<br />
eigenständig <strong>und</strong> mit viel Experimentieren<br />
zu erschließen, ist eine wichtige Aufgabe. Lehrerinnen<br />
<strong>und</strong> Lehrer sind der Schlüssel zur Bildung. Bildung<br />
ist eine der höchsten Errungenschaft des Menschen<br />
<strong>und</strong> unverzichtbar für eine nachhaltige Entwicklung<br />
unserer Gesellschaft. Mit den vielfältigen, interessanten<br />
Elementen der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule haben<br />
sie hilfreiche Werkzeuge, den Kindern das Thema zu<br />
erschließen. Mit altersgerechtem Projektunterricht<br />
1 2<br />
Mitarbeiter<br />
können sie die Begeisterung der Kinder wecken <strong>und</strong> für<br />
die spannende Welt der Schifffahrt gewinnen<br />
Flüsse <strong>und</strong> Schiffe sind seit jeher Verkehrsadern <strong>und</strong><br />
Transportmittel der Zivilisation, die Europa miteinander<br />
verbinden. Nicht von ungefähr siedelten Menschen<br />
immer gerne an den schiffbaren Flüssen. Die vielfältige<br />
Bedeutung der <strong>Wasser</strong>straßen als Freizeitraum, Naturraum<br />
<strong>und</strong> Verkehrsträger sowie die Bedeutung der<br />
Binnenschifffahrt sind vielleicht etwas aus dem Blickpunkt<br />
der Öffentlichkeit geraten. Wir hoffen aber, dass<br />
es uns gelingt, mit der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule<br />
den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern dieses Thema wieder<br />
näher zu bringen <strong>und</strong> natürlich auch auf diesem Wege<br />
die Eltern für die Binnenschifffahrt zu interessieren.<br />
Klimawandel, CO 2 -Einsparungen, Globalisierung <strong>und</strong><br />
der damit verb<strong>und</strong>ene Gütertransport sind Themen, die<br />
derzeit im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen. Die Vorteile<br />
der Binnenschifffahrt als umweltfre<strong>und</strong>licher <strong>und</strong><br />
„leiser“ Verkehrsträger werden dabei häufig übersehen.<br />
In vielen Fällen ist die Binnenschifffahrt eine wirtschaftliche,<br />
sichere <strong>und</strong> umweltschonende Alternative zum<br />
Straßengüterverkehr <strong>und</strong> zur Eisenbahn. Die Vorteile<br />
von <strong>Wasser</strong>straßen werden aber nur dem deutlich, der<br />
die Eigenschaften des Mediums <strong>Wasser</strong>, das Netz der<br />
<strong>Wasser</strong>wege, die Funktion der Schifffahrts- <strong>und</strong> Hafenanlagen<br />
sowie die Arbeitsweise eines Binnenschiffes<br />
kennt.
Mitarbeiter<br />
Das erste Kommunikationsmittel der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsschule ist eine Lehrerhandreichung mit<br />
Gestaltungsvorschlägen für eine Projektwoche, Arbeitsblätter,<br />
Geschichten <strong>und</strong> Spielen. Aufbauend auf<br />
einzelnen Kapiteln der <strong>Wasser</strong>schule Unterfranken der<br />
Regierung von Unterfranken („Faszination <strong>Wasser</strong>“,<br />
„<strong>Wasser</strong>kreislauf“ <strong>und</strong> „Lebensraum Fluss“) liegt der<br />
Schwerpunkt der Lehrerhandreichung auf den Kapiteln<br />
„<strong>Wasser</strong>straßen“, „Schifffahrt“ <strong>und</strong> „Klimawandel“.<br />
Alle am Main, Main-Donau-Kanal <strong>und</strong> an der Donau<br />
gelegenen Gr<strong>und</strong>schulen werden mit einem Faltblatt<br />
über die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule informiert <strong>und</strong><br />
sind herzlichst eingeladen, sich das Unterrichtsmaterial<br />
zu bestellen. Natürlich steht auch allen anderen Schulen<br />
diese Möglichkeit offen.<br />
Zu finden ist die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule auch<br />
auf dem Internetangebot der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong>. Hier haben die<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler auch die Möglichkeit, ihre<br />
eigenen Projekte, Erfahrungsberichte <strong>und</strong> Bilder einzustellen.<br />
Geplant ist die Erweiterung des Angebotes für<br />
die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler um eine Schiffsfibel <strong>und</strong><br />
vor allem um die Durchführung von Unterricht auf den<br />
„Schulschiffen“ Spessart <strong>und</strong> Bayern im nächsten Jahr.<br />
Bild 1: Kinder auf Schiff<br />
Bild 2: Kinder im Steuerstand<br />
Bild 3: Ordner Lehrerhandreichung<br />
Bild 4: Schulschiff<br />
3<br />
Auch für uns als Umsetzer der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule<br />
war das Thema Schifffahrt Neuland. Aufgr<strong>und</strong><br />
unserer langjährigen Zusammenarbeit mit der bayerischen<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaftsverwaltung, <strong>und</strong> vor allem<br />
durch die von uns erarbeitete <strong>Wasser</strong>schule Unterfranken,<br />
konnten wir auf dem Gebiet <strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> Flüsse<br />
große Erfahrungen sammeln. Aber ohne die kompetente<br />
Mithilfe der Mitarbeiter der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> hätten wir<br />
die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule nicht realisieren<br />
können. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal<br />
für die Expertise, Beratungen <strong>und</strong> die vielen Ideen der<br />
am Projekt beteiligten Mitarbeiter bedanken.<br />
Die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule ist ein langfristiges<br />
Projekt <strong>und</strong> bedarf Ihrer Mitarbeit. Sei es im direkten<br />
Kontakt bei dem Besuch der Schulklassen an Schleusen,<br />
bei Unterricht auf dem Schulschiff oder als Verbreiter<br />
der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule bei Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Bekannten. Wir können Sie nur ermuntern uns zu helfen.<br />
Schauen Sie sich die Unterrichtsmaterialien an <strong>und</strong><br />
schicken Sie uns Ihre Anmerkungen oder neue Ideen.<br />
4<br />
◆
Schleuse Obernau als „wassersportfre<strong>und</strong>lichste<br />
Schleuse Deutschlands“<br />
ausgezeichnet<br />
Ursula Duwe<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />
Der Wettbewerb um die „wassersportfre<strong>und</strong>lichste<br />
Schleuse“ wird jährlich vom Deutschen Motoryachtverband<br />
DMYV ausgelobt. In diesem Jahr erhielt die<br />
Schleuse Obernau den Preis.<br />
Dieser Sieg ist das Ergebnis einer Idee, die in einer<br />
geselligen R<strong>und</strong>e der „<strong>Wasser</strong>sportfre<strong>und</strong>e Neptun“ im<br />
Aschaffenburger Floßhafen geboren wurde. Begeistert<br />
vom stets fre<strong>und</strong>lichen Personal der Schleuse Obernau<br />
beschlossen die Skipper, an dem b<strong>und</strong>esweit ausgeschriebenen<br />
Wettbewerb des DMYV teilzunehmen. Der<br />
Vereinsvorsitzende Oskar Häcker ergriff die Initiative<br />
<strong>und</strong> organisierte mit großem Engagement alles Weitere.<br />
Schließlich galt es, der Jury die positiven Erfahrungen<br />
mit der Obernauer Schleuse in allen Facetten zu<br />
präsentieren. Dazu knüpfte der Neptun-Vorsitzende per<br />
E-Mail Kontakte mit den vielen Skippern, die am Main<br />
von der Mündung bis Bamberg beheimatet sind. Auch<br />
die durchgehende Schifffahrt wurde befragt: „Was gefällt<br />
Ihnen an der Schleuse Obernau besonders, welche<br />
Vorzüge halten Sie für erwähnenswert?“. Alle Skipper,<br />
Schiffsführer, Ruderer <strong>und</strong> Kanuten bescheinigten der<br />
Schleuse eine gute Passage, geringe Wartezeiten - <strong>und</strong><br />
ganz besonders einen immer fre<strong>und</strong>lichen Empfang<br />
durch den Schichtleiter Christian Laupichler.<br />
Herr Häcker hatte alle gebeten, ihr Lob direkt <strong>und</strong><br />
schriftlich bis Ende Oktober 2007 an den DMYV zu richten.<br />
Spannend wurde es noch einmal bei der Auszählung<br />
im Januar auf der Messe „boot <strong>2008</strong>“ in Düsseldorf<br />
1 2<br />
Mitarbeiter<br />
bis feststand, dass die Zahl der Einsendungen zum Sieg<br />
der Schleuse Obernau reichte.<br />
Und so konnte der Präsident der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />
(<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong>, Herr Detlev Aster, die<br />
Trophäe „wassersportfre<strong>und</strong>lichste Schleuse“ am<br />
26.01.<strong>2008</strong> auf der Messe „boot <strong>2008</strong>“ in Düsseldorf<br />
entgegen nehmen.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong>e luden der Bayerische Motoryachtverband<br />
<strong>und</strong> die „<strong>Wasser</strong>sportfre<strong>und</strong>e Neptun“ zu einer<br />
Feier am 26.04.<strong>2008</strong> an der Schleuse Obernau ein, zu der<br />
r<strong>und</strong> 400 Gäste kamen. Der Einladung waren auch Herr<br />
Klaus Herzog, Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg,<br />
der Leiter der <strong>Wasser</strong>schutzpolizeistation Aschaffenburg<br />
Herr Thomas Daniel, fast alle Vorsitzende der<br />
regional angesiedelten <strong>Wasser</strong>sportvereine sowie<br />
Vertreter der Presse <strong>und</strong> des regionalen Fernsehsenders<br />
gefolgt.<br />
Nach der Begrüßung durch den Leiter des <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsamtes (WSA) Aschaffenburg, Herrn Stephan<br />
Momper <strong>und</strong> dem Grußwort von Oberbürgermeister<br />
Klaus Herzog zollte Klaus Weber, Präsident des Bayerischen<br />
Motoryachtverbandes, auch den Skippern am<br />
bayerischen Untermain großes Lob. Die außerordentliche<br />
Beteiligung der Bootsbesitzer habe nicht nur das<br />
große Interesse an der schönen Mainlandschaft bewiesen,<br />
sondern sei auch eine Anerkennung der hervorragenden<br />
Leistung des WSA Aschaffenburg.
3<br />
Herr Daniel fasste die Begründung der Preisverleihung<br />
in seiner Rede treffend zusammen:<br />
Der fre<strong>und</strong>liche Umgangston bei gleichzeitiger Wahrnehmung<br />
der Interessen aller Nutzer der <strong>Wasser</strong>straße<br />
zeige, dass das Personal der Schleuse Obernau mehr<br />
als nur seinen „Job“ mache. All das habe zu Recht den<br />
Ausschlag für die Auszeichnung zur wassersportfre<strong>und</strong>lichsten<br />
Schleuse Deutschlands gegeben.<br />
„Gemeinsam waren wir stark.“ Mit diesen Worten begann<br />
Oskar Häcker seine Rede, mit der er die Gründe für<br />
die besondere Auszeichnung aus der Sicht der <strong>Wasser</strong>sportler<br />
erläuterte. Und er endete mit dem Appell an das<br />
Team der Schleuse Obernau:<br />
„Bleibt wie ihr seid, fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> zuvorkommend,<br />
denn ihr habt verdient gewonnen.“<br />
Aufwand <strong>und</strong> Mühen für diese Aktion würde der Neptun-Vorsitzende<br />
jederzeit wieder investieren.<br />
5 63<br />
◆<br />
4<br />
Bild 1: Die Mannschaft der Schleuse Obernau<br />
v.l.n.r.: Jürgen Decker, Bernd Holl<strong>und</strong>er, Jürgen Heist,<br />
Christian Laupichler<br />
Bild 2: Auf der „boot <strong>2008</strong>“ – Ausschau nach der Trophäe<br />
v.l.n.r: Klaus Weber, Präsident des BMYV, Detlef Aster,<br />
Präsident der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />
Okar Häcker, Vorsitzender der „<strong>Wasser</strong>sportfre<strong>und</strong>e Nep-<br />
tun“<br />
Bild 3: Nach der Preisverleihung<br />
v.l.n.r.: Henri Alhäuser, Leiter des ABz Erlenbach, Detlef<br />
Aster, Präsident der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong>, Jürgen Decker, Christian<br />
Laupichler –<br />
beide Schleuse Obernau, Klaus Dieter Meier, WSA Aschaffenburg<br />
Bild 4: Schleuse Obernau – Sportboote auf der Fahrt zur Feier<br />
Bild 5: Herr Momper mit der Auszeichnung<br />
Bild 6: Sonnenuntergang an der Schleuse Obernau – Ausklang<br />
eines gelungen Festes
1<br />
Das Hanauer Bürgerfest <strong>2008</strong><br />
Katja Schmidt<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg – Außenbezirk Hanau<br />
Im Rahmen der Erteilung der strom- <strong>und</strong> schifffahrtspolizeilichen<br />
Erlaubnis hatte der Außenbezirk (ABz) Hanau<br />
auch in diesem Jahr bereits ab Februar engen Kontakt<br />
mit dem Veranstalter des Hanauer Bürgerfestes – der<br />
Stadt Hanau. Beratend arbeiteten wir mit dem Veranstalter<br />
zusammen <strong>und</strong> stimmten die Veranstaltungen<br />
auf dem <strong>Wasser</strong> unter Berücksichtigung der Belange<br />
der Schifffahrt ab. Schnell wurde von Seiten der Stadt<br />
Hanau die Bitte an den ABz herangetragen, sich sowohl<br />
tagsüber auf dem Bürgerfest zu präsentieren wie auch<br />
am Sonntagabend die Abschlussveranstaltung mit zu<br />
gestalten.<br />
Nachdem wir 2005 <strong>und</strong> 2006 bereits eine gute Resonanz<br />
auf unsere Beteiligung/Öffentlichkeitsarbeit hatten,<br />
stand schnell fest, dass wir nach einem Jahr Pause wie-<br />
2<br />
Mitarbeiter<br />
der die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> (WSV) vertreten<br />
wollten. Darin bestärkt wurden wir von unserem<br />
Amtsleiter, Herrn Momper. Ziel war es, die Leistungsfähigkeit<br />
der WSV der Öffentlichkeit vorzustellen.<br />
Im Vorfeld wurde deutlich, dass in diesem Jahr der<br />
Beruf <strong>Wasser</strong>bauer ein Schwerpunkt werden sollte.<br />
Deshalb wurden Musterpflasterflächen vorbereitet,<br />
Schautafeln erstellt <strong>und</strong> um die Holzverbindungen<br />
darzustellen, das Highlight – ein kleines Fachwerkhaus<br />
– gebaut.<br />
Die Abschlussveranstaltung wurde kurz vor dem Bürgerfest<br />
geprobt – unser Regensburger Ponton wurde<br />
zur Bühne für das Ballett-Ensemble Bladin <strong>und</strong> Position,<br />
Tanz, Beleuchtung <strong>und</strong> Musik wurden ausprobiert.<br />
3<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong>
4 5<br />
6 7<br />
Am Freitag, dem 05.09.<strong>2008</strong> begann das 48. Hanauer<br />
Bürgerfest <strong>und</strong> wir hatten die Durchführung der <strong>Wasser</strong>wand<br />
zu überwachen. Am Samstag überwachten wir<br />
am Nachmittag die Drachenbootrennen sowie abends<br />
das Fackelschwimmen <strong>und</strong> die <strong>Wasser</strong>wand. Am Abend<br />
hatte ich die Möglichkeit, während des Fackelschwimmens<br />
im Rahmen eines Interviews kurz unsere Aufgaben<br />
allgemein <strong>und</strong> in Bezug auf das Hanauer Bürgerfest<br />
zu schildern sowie unsere Öffentlichkeitsarbeit am<br />
Sonntag groß anzukündigen.<br />
Am Sonntag, dem 07.09.<strong>2008</strong> von 13 Uhr bis 20 Uhr<br />
war es dann soweit. Der ABz Hanau stellte sich <strong>und</strong> die<br />
Arbeit der WSV in der <strong>Wasser</strong>sportarena unterhalb des<br />
Schlosses Phillipsruhe vor.<br />
Mehrere <strong>Information</strong>sstände zeigten anschaulich unsere<br />
Tätigkeitsfelder <strong>und</strong> eine Powerpoint-Präsentation<br />
sowie Schifffahrtszeichen <strong>und</strong> Knotendemonstrationen<br />
r<strong>und</strong>eten dies ab. Die Ausstellung der Taucherausrüstungen<br />
<strong>und</strong> vor allem der Kupferhelm fanden großen<br />
Anklang bei den zahlreichen Besuchern.<br />
Viele Besucher nutzten die Gelegenheit <strong>und</strong> führten<br />
ausführliche Gespräche am <strong>Information</strong>sstand <strong>und</strong> es<br />
wurde auf viele Fragen <strong>und</strong> Anregungen eingegangen.<br />
Dabei wurden wir oft auf unser Fachwerkhaus angesprochen,<br />
das anschaulich die verschiedenen Holzverbindungen<br />
aufzeigte, die ein <strong>Wasser</strong>bauer beherrschen<br />
sollte.<br />
Zudem bestand die Möglichkeit, die <strong>Wasser</strong>fahrzeuge<br />
des ABz zu besichtigen. Unsere Nautiker standen vielen<br />
interessierten (großen <strong>und</strong> kleinen) Besuchern Rede<br />
<strong>und</strong> Antwort <strong>und</strong> der Andrang bei den R<strong>und</strong>fahrten mit<br />
dem EB Elsava <strong>und</strong> dem MS Kinzig war riesig. Insgesamt<br />
nutzten in 4,5 St<strong>und</strong>en 1500 Besucher diese Mitfahrgelegenheit<br />
<strong>und</strong> nahmen unseren Tätigkeitsschwerpunkt<br />
vor Ort in Augenschein. An allen drei Tagen besuchten<br />
r<strong>und</strong> 100.000 Bürger das Hanauer Bürgerfest <strong>und</strong> viele<br />
fanden ihren Weg zu uns.<br />
Das Bürgerfest endete mit dem Auftritt des Ballett-Ensemble<br />
Bladin, der <strong>Wasser</strong>wand <strong>und</strong> dem traditionellen<br />
Feuerwerk zur Musik.<br />
Durch die Mitarbeit aller Beschäftigten ist es uns gelungen,<br />
die WSV als moderne, leistungsfähige Verwaltung<br />
darzustellen. Für das große Engagement bei der Vorbereitung<br />
<strong>und</strong> Ausführung danke ich allen herzlich!<br />
Bild 1: Generalprobe<br />
Bild 2: Taucherhelm<br />
Bild 3: Knoten<br />
Bild 4: Infostand<br />
Bild 5: Fachwerk<br />
Bild 6: Mimir<br />
Bild 7: R<strong>und</strong>fahrten<br />
◆
Tag der Franken –<br />
Unterfränkische Kulturtage<br />
Henri Alhäuser<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />
Im Rahmen der Unterfränkischen Kulturtage vom 27.06.<br />
bis 13.07.<strong>2008</strong> in Miltenberg wurde die Stadt Miltenberg<br />
als diesjähriger Ausrichter des „Tag der Franken“ bestimmt.<br />
Von der Stadt Miltenberg, vertreten durch Herr<br />
Schöpf, wurde dann auch recht früh das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsamt (WSA) Aschaffenburg angesprochen, ob<br />
<strong>und</strong> in welcher Form eine Beteiligung an den Festveranstaltungen<br />
möglich sein kann.<br />
Da das Motto der Unterfränkischen Kulturtage „Wege<br />
…… woher? wohin? mit wem?“ als Vorgabe diente, war<br />
seitens des Veranstalters klar, dass der Main als <strong>Wasser</strong>straße<br />
eine zentrale Rolle im Geschehen darstellen <strong>und</strong><br />
entsprechende Attraktionen auf dem <strong>Wasser</strong> stattfinden<br />
sollten. Bei der ersten Besprechung am 24.01.<strong>2008</strong><br />
in den Räumen des Yachtclubs Miltenberg stellten die<br />
Vereine <strong>und</strong> öffentlichen Organisationen am <strong>Wasser</strong><br />
ihre Vorschläge <strong>und</strong> Möglichkeiten vor. Da für einen Teil<br />
dieser Vorschläge mit Schifffahrtssperren zu rechnen<br />
war, wurde mit Herr Schöpf das weitere Vorgehen besprochen<br />
<strong>und</strong> zeitlich abgeklärt.<br />
Im Mai reichte die Stadt Miltenberg eine Liste mit den<br />
geplanten Aktivitäten auf <strong>und</strong> am <strong>Wasser</strong> beim WSA<br />
Aschaffenburg ein. Auf Gr<strong>und</strong>lage dieser Liste konnten<br />
dann die einzelnen erforderlichen Schifffahrtssperren<br />
sowie die Übersetzverkehre abgestimmt <strong>und</strong> beantragt<br />
werden.<br />
1 2<br />
Mitarbeiter<br />
Am Mittwoch, dem 02.07.<strong>2008</strong>, fand mit dem Thema<br />
„<strong>Wasser</strong>wege: gestern – heute – morgen, Bedeutung<br />
der <strong>Wasser</strong>wege in der Vergangenheit, des Mains heute<br />
<strong>und</strong> der Nutzung der <strong>Wasser</strong>straße in der Zukunft“ eine<br />
Vortragsveranstaltung auf dem Fahrgastschiff „Sivota“<br />
unter Mitwirkung von Herrn Elmar Wilde vom <strong>Wasser</strong>-<br />
<strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg statt.<br />
Die erste Schifffahrtssperre wurde für das Fischerstechen<br />
<strong>und</strong> die Landung von Fallschirmspringern auf<br />
dem Main eingerichtet. Bei dem Fischerstechen traten<br />
verschiedene Mannschaften aus den Regionen Frankens<br />
an. Das Team der „Franken“ setzte sich aus den Beschäftigten<br />
des WSA Aschaffenburg Marcus Arnold, Andreas<br />
Dötsch, André Österlein, Thomas Spachmann <strong>und</strong> Steffen<br />
Zander zusammen.<br />
In der ersten R<strong>und</strong>e traten die „Oberfranken“ gegen die<br />
„Franken“ an. Hierbei konnte unser Team das Match für<br />
sich entscheiden <strong>und</strong> traf in der zweiten R<strong>und</strong>e auf die<br />
Mannschaft der „Unterfranken“. Nach einigen unfreiwilligen<br />
Badegängen beider Mannschaften machte<br />
unser Team, die „Franken“, den Sieg klar. Im Anschluss<br />
fand die Ehrung der Sieger mit feierlicher Übergabe des<br />
Frankenpokales <strong>2008</strong> statt.<br />
Die zweite Sperrzeit wurde für das Fackelschwimmen<br />
der <strong>Wasser</strong>wacht von Bürgstadt nach Miltenberg, die
0<br />
3<br />
Lampionfahrt des Yachtclubs Miltenberg <strong>und</strong> schließlich<br />
dem Feuerwerk zur Begrüßung des „Tag der Franken“<br />
eingerichtet.<br />
Eine dritte Sperrzeit war für den Sonntag vorgesehen,<br />
an der ein Bootscorso mit dem Bayrischen Ministerpräsidenten<br />
vorgesehen war. Da jedoch das Wetter zu<br />
schlecht war, wurde der Bootscorso zum Bedauern aller<br />
Beteiligten kurzfristig abgesagt. Auf die dritte Sperrzeit<br />
konnte somit verzichtet werden.<br />
Neben den Regelungen der Sperren <strong>und</strong> Sperrzeiten war<br />
seitens des WSA Aschaffenburg auch noch der Übersetzverkehr<br />
- zum einen durch das Technische Hilfswerk <strong>und</strong><br />
zum anderen durch den Yachtclub Miltenberg - vorab<br />
zu genehmigen <strong>und</strong> durch den Außenbezirk zu überprüfen.<br />
Abgesehen von kleineren Beanstandungen, die<br />
auch umgehend behoben wurden, konnten die Fährfahrzeuge<br />
schließlich ihre Fahrten aufnehmen.<br />
An beiden Tagen präsentierte sich das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsamt mit einer Tauchergruppe vor Ort. Die<br />
Tauchergruppe gab mit einer Tauchvorführung, es<br />
Bild 1+2: Fischerstechen<br />
Bild 3: Die Sieger<br />
wurden Brenn- <strong>und</strong> Schweißarbeiten unter <strong>Wasser</strong> gezeigt,<br />
dem interessierten Besucher die Möglichkeit, sich<br />
über die Aufgaben der Berufstaucher zu informieren.<br />
Darüber hinaus wurden Einblicke in die Aufgaben der<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> gegeben.<br />
Neben den Aktivitäten am <strong>und</strong> auf dem <strong>Wasser</strong> wurde<br />
den Besuchern des „TAG DER FRANKEN“ ein abwechslungsreiches<br />
<strong>und</strong> attraktives Programm geboten. Auf<br />
insgesamt 7 Bühnen <strong>und</strong> 16 Auftrittsorten wurden<br />
verschiedenste Darbietungen mit fränkischer Volksmusik<br />
<strong>und</strong> M<strong>und</strong>art, Blasmusik <strong>und</strong> Tänzen geboten.<br />
Regionale Verbände <strong>und</strong> Vereine zeigten das typische<br />
Profil <strong>und</strong> die Besonderheiten der fränkischen Volkskultur.<br />
Künstler, Seiltänzer <strong>und</strong> Gaukler brachten an den<br />
romantischen Ecken der Stadt „mancherlei Belustigung<br />
zu allseitigem Ergötzen“, darunter auch das Seligenstädter<br />
Geleit, ein historischer Kaufmannszug. Traditionelle<br />
Berufsgruppen, von den Jägern über die Winzer <strong>und</strong><br />
Steinhauer bis hin zu den Fluss-Schiffern, gaben Einblicke<br />
in die Eigenarten ihres Gewerbes. Sogar Kart-Racing<br />
wurde bei der Veranstaltung ermöglicht.<br />
◆
Vorstellung der Bezirksjugend-<br />
<strong>und</strong> Auszubildendenvertretung<br />
Julia Stadtmüller<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />
Im April <strong>2008</strong> haben die Neuwahlen des Personalrates<br />
<strong>und</strong> der Jugend- <strong>und</strong> Auszubildendenvertretung (BJAV)<br />
der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion (<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong> stattgef<strong>und</strong>en.<br />
Die BJAV setzt sich für die Legislaturperiode <strong>2008</strong>-2010<br />
wie folgt zusammen:<br />
Maria Walter<br />
(Vorsitzende) <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />
Julia Stadtmüller<br />
(Stellvertr. Vorsitzende) WSA Aschaffenburg<br />
Andrè W<strong>und</strong>erling WSA Schweinfurt<br />
Steffen Ott WSA Aschaffenburg<br />
Ramona Menth <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />
Konstituiert hat sich das Gremium entsprechend am<br />
10.04.<strong>2008</strong> in der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> in Würzburg.<br />
Die Jugend- <strong>und</strong> Auszubildendenvertretung vertritt die<br />
Jugendlichen <strong>und</strong> Auszubildenden bei Maßnahmen, die<br />
insbesondere die Berufsausbildung betreffen <strong>und</strong> beim<br />
Personalrat zu beantragen sind.<br />
Des Weiteren wachen wir über die Einhaltung der<br />
geltenden Gesetze, Verordnungen, Unfallverhütungsvorschriften,<br />
Tarifverträge, Dienstvereinbarungen <strong>und</strong><br />
Verwaltungsvorschriften (z. B. Berufbildungsgesetz,<br />
Tarifvertrag für Auszubildende, Jugendarbeitsschutzgesetz).<br />
1<br />
Mitarbeiter<br />
Das Gremium ist speziell für den Bezirk der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />
zuständig.<br />
Kontaktdaten:<br />
Maria Walter<br />
Tel.: 0 931 / 41 05 - 4 78<br />
maria.walter@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />
Julia Stadtmüller<br />
Tel.: 0 93 72 / 99 02 - 33 oder 0 173 - 32 80 349<br />
julia.stadtmueller@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />
Die BJAV steht für Fragen <strong>und</strong> Anregungen gerne unter<br />
den o. g. Kontaktdaten zur Verfügung <strong>und</strong> freut sich auf<br />
eine gute Zusammenarbeit.<br />
Bild 1: von links: Maria Walter, Julia Stadtmüller, And-<br />
re W<strong>und</strong>erling, Steffen Ott, Ramona Menth<br />
◆
Mitarbeiter<br />
Die neuen Auszubildenden der<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
Ines Ballali <strong>und</strong> Manuel Bandorf<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
Alle Jahre wieder. Auch für das Jahr <strong>2008</strong> wurden für<br />
die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion (<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong> in<br />
Würzburg wieder zwei Auszubildende zum Verwaltungsfachangestellten<br />
(VfA) gesucht – <strong>und</strong> gef<strong>und</strong>en.<br />
Nach durchlaufenem Einstellungstest <strong>und</strong> Vorstellungsgesprächen,<br />
fiel dann die Wahl schließlich auf uns zwei<br />
Glückliche. Wir, das sind Ines Ballali aus Leinach <strong>und</strong><br />
Manuel Bandorf aus Zell am Main.<br />
Nervös, aber auch mit viel Interesse begannen wir am<br />
01.08.<strong>2008</strong> unsere Ausbildung.<br />
Der erste Tag war ziemlich verwirrend, da wir so viele<br />
neue Menschen kennen gelernt haben. Wir gaben uns<br />
Mühe so viele Namen wie möglich zu behalten, was gar<br />
nicht so leicht war. Deshalb war es sehr hilfreich, dass<br />
uns mit Ramona Menth <strong>und</strong> Michael Holl zwei Paten<br />
zur Seite gestellt wurden, an die wir uns bei Fragen <strong>und</strong><br />
Unsicherheiten wenden konnten.<br />
Die ersten vier Wochen verbrachten wir in der Registratur.<br />
Da die Registratur zum kennen lernen der <strong>WSD</strong><br />
geradezu optimal ist, hatten wir uns dann auch sehr<br />
schnell eingelebt.<br />
Schon in der zweiten Woche durften wir an einer sehr<br />
interessanten Besichtigung der Schleuse Würzburg<br />
teilnehmen. Dort wurde uns unter anderem erklärt,<br />
wie eine Schleuse funktioniert, wie man sie steuert, was<br />
bei einer Havarie zu machen ist <strong>und</strong> wir durften einen<br />
Schleusungsvorgang „live“ beobachten. Diese Führung<br />
war insofern sehr wichtig, dass man hierdurch auch einmal<br />
einen Einblick in die Praxis der Schifffahrt erhielt,<br />
für deren Ermöglichung man bei uns ja täglich arbeitet.<br />
Vom 01.09.-05.09.<strong>2008</strong> hatten wir dann bereits unsere<br />
erste dienstbegleitende Unterweisung in Koblenz, wo<br />
wir zunächst einmal mit unseren Rechten <strong>und</strong> Pflichten<br />
in der Ausbildung vertraut gemacht wurden. Aber auch<br />
die ersten Gr<strong>und</strong>lagen der Thematik Haushalt <strong>und</strong> Rechnungswesen<br />
wurden uns hier vermittelt.<br />
Danach wurden uns die verschiedenen Aufgaben des<br />
inneren Dienstes gezeigt.<br />
Zwischendurch verbrachten wir ein paar Tage in der<br />
Rechtsabteilung.<br />
Momentan sind wir in der Organisation eingeteilt, wo<br />
wir uns unter anderem mit der Organisationsstruktur<br />
der WSV vertraut machen. Auch hier macht uns die<br />
Arbeit immer noch viel Spaß, <strong>und</strong> es vergeht kein Tag<br />
an dem wir nicht neue, interessante Erkenntnisse über<br />
unsere <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> gewinnen.<br />
Wir blicken bereits jetzt mit Spannung auf unsere weitere<br />
Zeit hier.<br />
◆
Was muss ich beim Telefonieren beachten?<br />
Auszubildende beim Telefontraining in der Industrie- <strong>und</strong><br />
Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt<br />
Michael Holl <strong>und</strong> Ramona Menth<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
„Wie war noch mal Ihr Name?“ so lautet häufig eine Frage<br />
während eines Telefongesprächs. Ist der Gesprächspartner<br />
währenddessen etwa gestorben oder hat dieser<br />
geheiratet? Nein, dann würde es richtig heißen „Wie<br />
ist noch mal Ihr Name?“ Um diese Kleinigkeiten in<br />
Telefongesprächen zu berücksichtigen nehmen alle<br />
Auszubildenden der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />
(<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong> einmal an einem Telefonseminar bei der IHK<br />
Würzburg-Schweinfurt teil.<br />
Einen Tag lang haben die Auszubildenden hier alles Wissenswerte<br />
gelernt, was Sie vielleicht noch nie bedacht<br />
oder gehört haben. Oder hätten Sie gewusst, dass man<br />
am Telefon immer lächeln soll? Denn auch wenn Ihr<br />
Gesprächspartner Sie nicht sieht führt das trotzdem zu<br />
einer positiven Gesprächs- <strong>und</strong> Stimmführung.<br />
Während eines Telefonats soll man pro Minute nicht<br />
mehr als 120 Worte sprechen, Pausen einhalten <strong>und</strong> lieber<br />
etwas langsamer als zu schnell sprechen! Auch soll<br />
keiner davor zurückschrecken Fragen zu stellen, denn<br />
Fragen zeigen auch Interesse <strong>und</strong> wer fragt, der lenkt<br />
das Gespräch!<br />
Dies alles <strong>und</strong> noch vieles mehr haben wir auch in der<br />
Praxis gelernt. Paarweise haben wir unser eigenes Telefonverhalten<br />
analysiert. Eine wichtige Regel hierfür ist<br />
noch, dass man sich nach dem Abheben des Telefonhörers<br />
nicht sofort mit dem Namen melden sollte. Diesen<br />
würde der Gesprächspartner nicht realisieren, weil jeder<br />
Mensch ca. 3 Sek<strong>und</strong>en braucht, bis er richtig zuhört. Ein<br />
Lückenfüller für diese 3 Sek<strong>und</strong>en wäre ein einfaches<br />
„Hallo“ oder ein fre<strong>und</strong>liches „Guten Tag“. Dann haben<br />
Sie meist die volle Aufmerksamkeit ihres Partners.<br />
Mitarbeiter<br />
Für alle, die sich vielleicht selbst in einigen Situationen<br />
erkannt haben, hier noch die 10 Gebote des Telefonierens:<br />
1. Deutlich sprechen<br />
2. Dem Gesprächspartner aktiv zuhören<br />
3. Den Gesprächspartner nicht mit Floskeln<br />
unterbrechen<br />
4. Nicht im Gespräch ablenken lassen,<br />
volle Konzentration auf den Gesprächspartner<br />
5. Richtig sitzen<br />
6. Den Gesprächpartner mit Namen <strong>und</strong> Titel<br />
ansprechen<br />
7. Prestigediskussionen <strong>und</strong> Streitgespräche<br />
vermeiden<br />
8. Gleiche Sprache sprechen<br />
9. Gesprächstechniken anwenden<br />
10. Gr<strong>und</strong>sätzlich mit jedem Anrufer eine positive<br />
Gesprächsatmosphäre schaffen, die imagebildend ist<br />
◆
Mitarbeiter<br />
Feedback in der Ausbildung<br />
Joachim Greschner<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Schweinfurt<br />
Im Herbst <strong>2008</strong> wurden beim <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt<br />
(WSA) Schweinfurt 19 neue Auszubildende<br />
eingestellt. Damit bilden wir insgesamt 48 Auszubildende<br />
in 11 verschiedenen Ausbildungsberufen bei unserem<br />
Bauhof, den Außenbezirken <strong>und</strong> beim Amt selbst aus.<br />
Mit dem Umfang der Ausbildung wächst auch die Verantwortung<br />
für die Qualität. Ob für den eigenen Bedarf<br />
oder für den Arbeitsmarkt, eine gute Ausbildung ist das<br />
F<strong>und</strong>ament für ein erfolgreiches Berufsleben.<br />
Ziel unserer Berufsausbildung<br />
Ziel unserer betrieblichen Berufsausbildung ist es, die<br />
Auszubildenden darin zu unterstützen, eine umfassende<br />
berufliche Handlungskompetenz zu erwerben.<br />
Das Feedback-System, das das WSA Schweinfurt vor<br />
einigen Jahren einführte dient zum einen der Ermittlung<br />
des aktuellen Qualifikationsstandes der Auszubildenden,<br />
bezogen auf die Anforderungen des jeweiligen<br />
Ausbildungsbereiches; es gibt also Aufschluss über die<br />
Erreichung fachlicher, methodischer, personenbezogener<br />
<strong>und</strong> sozialer Lernziele. Zum anderen liefert es<br />
Hinweise zur Förderung <strong>und</strong> Entwicklung der Auszubildenden.<br />
Daraus sind Fördermaßnahmen zu entwickeln<br />
<strong>und</strong> verbindlich festzulegen. Eine rein pauschale Leistungsbewertung<br />
(z. B. „Sozialverhalten: Note 3“) hilft<br />
dem Auszubildenden kaum weiter.<br />
1<br />
Anwendungsbereich<br />
Das Feedback-System wird für alle Ausbildungsberufe<br />
des WSA Schweinfurt verwendet. Es gewährleistet eine<br />
ganzheitliche <strong>und</strong> differenzierte Bewertung, auf deren<br />
Gr<strong>und</strong>lage eine individuelle Förderung der Auszubildenden<br />
erfolgt. Den Ausbildern stehen dazu standardisierte<br />
Instrumente zur Verfügung, die dem Ausbildungsberuf<br />
<strong>und</strong> der Ausbildungssituation angepasst<br />
sind.<br />
Die Gr<strong>und</strong>gedanken<br />
Das Feedback-System baut im Wesentlichen auf folgenden<br />
Gr<strong>und</strong>gedanken auf:<br />
Dialoggedanke<br />
Das Verfahren fordert <strong>und</strong> fördert den Dialog zwischen<br />
allen Beteiligten: Ziel ist es, dadurch sowohl die Qualifikationen<br />
der einzelnen Auszubildenden zu verbessern<br />
als auch die Ausbildung insgesamt weiterzuentwickeln.<br />
Ganzheitlichkeit<br />
Das Verfahren ist ganzheitlich: Das Feedback-System bezieht<br />
sich sowohl auf die fachliche Qualifikation als auch<br />
auf Methoden-, Sozial- <strong>und</strong> Persönlichkeitskompetenz.<br />
Umfassendes Verfahren<br />
Das Verfahren ist umfassend: Es orientiert sich an vier<br />
wesentlichen Komponenten der Ausbildung: Beobachtung,<br />
Bewertung, Rückmeldung <strong>und</strong> Förderung. Diese<br />
Komponenten bilden die Phasen des Verfahrensablaufs<br />
in einem fortlaufenden Rückmeldeprozess.<br />
Mitwirkung<br />
Das Verfahren gibt den Auszubildenden eine aktive<br />
Rolle bei der Verbesserung der Ausbildung: Sie haben<br />
die Möglichkeit, den Ausbildern <strong>und</strong> Fachausbildern<br />
regelmäßig Rückmeldung über den Verlauf <strong>und</strong> die<br />
Qualität der Ausbildung zu geben. Sie haben die Möglichkeit<br />
Ihren Qualifikationsstand selbst einzuschätzen.
2 3<br />
Damit tragen sie zur kontinuierlichen Optimierung der<br />
Ausbildung bei.<br />
Ablauf des Verfahrens<br />
Das Feedback-System für die Auszubildenden ist eine<br />
kontinuierliche Aufgabe. Im Laufe ihrer Ausbildungszeit<br />
werden die Auszubildenden mehrfach bewertet <strong>und</strong><br />
entsprechend ihrer Stärken <strong>und</strong> Schwächen gefördert.<br />
Die Feedbackr<strong>und</strong>en ergeben sich aus dem betrieblichen<br />
Ausbildungsplan <strong>und</strong> den Ausbildungsabschnitten,<br />
aber auch personenbezogen, wenn verstärkte<br />
Fördermaßnahmen notwendig werden.<br />
Aus der Struktur der Berufsausbildung ergeben sich<br />
weitere Termine, zu denen das Verfahren durchgeführt<br />
wird:<br />
● nach 2/3 der Probezeit<br />
● zum Zeitpunkt der Zwischenprüfung<br />
● 6 Monate vor Ende der<br />
Ausbildungszeit<br />
Der Ausbilder legt die Anzahl <strong>und</strong> die Lage der Feedbackr<strong>und</strong>en<br />
für seinen Ausbildungsberuf vor Beginn der<br />
Ausbildung fest.<br />
Beobachtung<br />
Fachliche Qualifikationen lassen sich relativ eindeutig<br />
bewerten, z. B. über die Qualität eines Arbeitsergebnisses.<br />
Für Schlüsselqualifikationen gibt es keine<br />
derartigen, direkt messbaren Kriterien. Die Gr<strong>und</strong>lage<br />
bildet hier vielmehr die Beobachtung des sichtbaren<br />
Verhaltens der Auszubildenden über einen längeren<br />
Zeitraum hinweg.<br />
Der Ausbilder bzw. die Fachkraft beobachtet die Auszubildenden<br />
in verschiedenen Ausbildungssituationen<br />
innerhalb eines Ausbildungsabschnitts von mindestens<br />
vierwöchiger Dauer. Es ist empfehlenswert, die Beob-<br />
Mitarbeiter<br />
achtungen zu notieren. Die Notizen beinhalten konkrete<br />
Verhaltensweisen, die zu diesem Zeitpunkt noch<br />
nicht bewertet werden <strong>und</strong> die Zuordnung zu einem Anforderungsmerkmal.<br />
Zur Gewährleistung der Objektivität<br />
der späteren Einschätzung werden in verschiedenen<br />
Situationen <strong>und</strong> zu unterschiedlichen Zeitpunkten<br />
Notizen gemacht, damit nicht eine einzelne „Momentaufnahme“<br />
ausschlaggebend für das Urteil wird.<br />
Bewertung<br />
Die Bewertung durch den Ausbilder bzw. die Fachkraft<br />
erfolgt gegen Ende eines Ausbildungsabschnitts. Sie<br />
wird in den Bewertungsbogen eingetragen. Die Bewertung<br />
bezieht sich auf die Anforderungsmerkmale.<br />
Die Handhabbarkeit des Verfahrens im Ausbildungsalltag<br />
wird durch die Möglichkeit der flexiblen Nutzung<br />
gewährleistet: In einem Ausbildungsabschnitt werden<br />
nur diejenigen Anforderungsmerkmale eingeschätzt,<br />
die tatsächlich in diesem Abschnitt relevant sind. Die<br />
übrigen bleiben unberücksichtigt, was das Verfahren<br />
zum Teil erheblich abkürzt.<br />
Die Anforderungen der Kompetenzbereiche sind auf<br />
den einzelnen Ausbildungsberuf angepasst. Sie werden<br />
bewertet, wenn sie im Ausbildungsabschnitt relevant<br />
<strong>und</strong> beobachtbar waren. In der breiten Bewertungsskala<br />
lassen sich auch kleine Fortschritte der Azubis<br />
4
5<br />
Mitarbeiter<br />
darstellen. Auf einer Rückseite werden die notwendigen<br />
Fördermaßnahmen vereinbart.<br />
Selbsteinschätzung des Auszubildenden<br />
Das wesentliche Element für die Transparenz <strong>und</strong> die<br />
Akzeptanz des Beurteilungsverfahrens ist die Selbsteinschätzung<br />
der Auszubildenden auf einem dem Beurteilungsbogen<br />
der Ausbilder identischen Bogen. Dadurch<br />
reflektieren die Auszubildenden selbst über den Stand<br />
ihrer Qualifikationen <strong>und</strong> können mit den Ausbildern<br />
<strong>und</strong> Fachausbildern in einen qualifizierten Dialog über<br />
die Bewertung treten.<br />
Rückmeldung<br />
Am Ende des Ausbildungsabschnitts erfolgt ein individuelles<br />
Rückmeldegespräch, das als partnerschaftliches<br />
Gespräch zwischen Ausbilder, Fachkraft <strong>und</strong> den<br />
Auszubildenden angelegt ist. Es dient u. a. der Transparenz<br />
des Verfahrens. Anhand von Bewertung <strong>und</strong> ggf.<br />
Selbsteinschätzung werden die Stärken <strong>und</strong> Schwächen<br />
der Auszubildenden herausgearbeitet, Entwicklungspotentiale<br />
offengelegt <strong>und</strong> Fördermaßnahmen für die<br />
gezielte Verbesserung ihrer Qualifikationen vereinbart.<br />
Ein wesentlicher Bestandteil des Gesprächs ist die<br />
Rückmeldung der Auszubildenden darüber, wie sie den<br />
Verlauf <strong>und</strong> die Qualität des zurückliegenden Ausbildungsabschnitts<br />
erlebt haben <strong>und</strong> was sie für verbesserungsfähig<br />
halten.<br />
6<br />
Förderung<br />
Die Förderung der Auszubildenden ist der Kernpunkt<br />
der Ausbildung. Durch die enge Verknüpfung von<br />
Leistungsbewertung <strong>und</strong> Förderung können die Qualifikationen<br />
der Auszubildenden gezielt weiterentwickelt<br />
werden.<br />
Die im Rückmeldegespräch vereinbarten Fördermaßnahmen<br />
werden in den folgenden Ausbildungsabschnitten<br />
durchgeführt. Ausbilder <strong>und</strong> Auszubildende<br />
sorgen gemeinsam dafür, dass die Vereinbarungen<br />
eingehalten werden.<br />
Um die Vereinbarungen im Einzelnen festzuhalten,<br />
kann der Bogen für Fördermaßnahmen verwendet<br />
werden. Zur Erhöhung der Transparenz der Förderung<br />
ist dieser Bogen nach den Prinzipien von Zielvereinbarungen<br />
mit Feldern für Ziel-, Weg- <strong>und</strong> Zeitvorgaben<br />
gestaltet.<br />
Bild 1: Amtsleiter Heinrich Schoppmann<br />
im Kreis der neuen Azubis<br />
Bild 2: Ablauf des Verfahrens<br />
Bild 3: Ausschnitt aus einem Beobachtungsbogen<br />
Bild 4: Azubi Binnenschiffer – Christina Schamberger<br />
Bild 5: Beispiel eines Bewertungsbogens<br />
Bild 6: Ausschnitt aus einem Bogen für<br />
Förderungsmaßnahmen<br />
◆
Die Ausbildung von <strong>Wasser</strong>bauern<br />
in der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
Hans-Joachim Schmidt<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />
Ausbildungsberater für <strong>Wasser</strong>bauer im Bezirk der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
„Zur Erzielung einer Leistungssteigerung <strong>und</strong> zur<br />
Gewinnung eines fachlich hochwertigen Nachwuchses<br />
im wasserbaulichen Unterhaltungsbereich ordne ich<br />
für meinen Geschäftsbereich den Aufbau eines <strong>Wasser</strong>bauhandwerkerstandes<br />
an.“ Mit diesem einleitenden<br />
Satz des Erlasses des Generalinspektors für <strong>Wasser</strong> <strong>und</strong><br />
Energie vom 01.10.1942 wurde der Ausbildungsberuf,<br />
der zunächst die Bezeichnung „<strong>Wasser</strong>bauwerker“ trug<br />
<strong>und</strong> heute mit <strong>Wasser</strong>bauer/<strong>Wasser</strong>bauerin bezeichnet<br />
wird, ins Leben gerufen. Aus der Notwendigkeit, die die<br />
1<br />
Mitarbeiter<br />
Aufgabenstellung bei der Unterhaltung <strong>und</strong> dem Betrieb<br />
der <strong>Wasser</strong>straßen zeigt, wurde dieser „Spezialist“<br />
auch für die heutige <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong><br />
(WSV) geboren. Schaut man sich nun einmal in der<br />
WSV um, so erkennt man, dass dies ein guter Weg war<br />
<strong>und</strong> ist, rekrutiert sich nicht ein Stamm an kompetenten<br />
Mitarbeitern aus dieser Ausbildung, die als Meister,<br />
Vorhandwerker, Schichtleiter, Taucher, Bauaufseher,<br />
Beamte im mittleren Dienst, Mitarbeiter in den Sachbereichen<br />
der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsämter (WSA) <strong>und</strong>
Mitarbeiter<br />
nicht zuletzt als <strong>Wasser</strong>bauer in den Außenbezirken,<br />
mit ihrem umfangreichen Wissen um die Vorgänge <strong>und</strong><br />
Verhältnisse auf der <strong>Wasser</strong>straße <strong>und</strong> ihren Anlagen,<br />
der WSV wertvolle Dienste leisten. Ohne andere Berufsgruppen<br />
abzuwerten, die ebenso unverzichtbar für<br />
die WSV sind, ist der <strong>Wasser</strong>bauer doch „der Beruf“ der<br />
WSV. Dennoch unterliegt auch der Beruf des <strong>Wasser</strong>bauers,<br />
genau wie die Entwicklung der <strong>Wasser</strong>straßen,<br />
dem Wandel der Zeit <strong>und</strong> bedarf entsprechender Anpassung.<br />
So wurde bei der <strong>Wasser</strong>bauerausbildung bis<br />
zum Mai 2004 noch besonderer Wert auf Ausbildungsinhalte<br />
aus der Ausbildung der Bauwirtschaft gelegt,<br />
<strong>und</strong> die Ausbildung im ersten Ausbildungsjahr wurde<br />
in Form des Berufsgr<strong>und</strong>bildungsjahres Bau oder durch<br />
überbetriebliche Ausbildungsstellen der Bauwirtschaft<br />
durchgeführt. Wurde die Ausbildungsordnung zum<br />
<strong>Wasser</strong>bauer seither schon einige Male geändert, so<br />
ist die letzte Änderung doch die tiefgreifendste. Denn<br />
nicht nur einige Ausbildungsinhalte, sondern auch das<br />
Ausbildungsziel <strong>und</strong> die Methode wurden wesentlich<br />
verändert <strong>und</strong> ergänzt, außerdem ist der <strong>Wasser</strong>bauer<br />
nicht mehr länger Ausbildungsberuf des öffentlichen<br />
Dienstes, sondern auch für die freie Wirtschaft <strong>und</strong><br />
andere potentielle Ausbildende offen.<br />
Deshalb waren neben der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong><br />
auch die deutsche Bauindustrie, diverse<br />
Landesbehörden, die deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
Abwasser <strong>und</strong> Abfall <strong>und</strong> die Landestalsperrenverwaltung<br />
Sachsen maßgeblich an der Gestaltung<br />
der neuen Ausbildungsordnung beteiligt. So ist der<br />
„neue <strong>Wasser</strong>bauer“ nicht mehr der Handwerker vor<br />
Ort, der seine handwerklichen Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />
bei der Unterhaltung der <strong>Wasser</strong>straße umsetzt,<br />
sondern im Zuge der immer umfangreicheren Vergabe<br />
von Unterhaltungs- <strong>und</strong> Baumaßnahmen, im Bereich<br />
der Bauüberwachung <strong>und</strong> der Bauwerksüberwachung,<br />
anwendet. Außerdem ist der <strong>Wasser</strong>bauer mit seiner<br />
neuen Ausbildung b<strong>und</strong>esweit, das heißt von der Küste<br />
bis ins Gebirge <strong>und</strong> an der Großschifffahrtsstraße bis hin<br />
zum Wildbach einsetzbar. Dies wiederum stellt an die<br />
Ausbildungsmethodik <strong>und</strong> deren Umsetzung <strong>und</strong> an<br />
2<br />
die Personalqualität zukünftiger Auszubildender weit<br />
höhere Ansprüche als zuvor. Hat man in der Vergangenheit<br />
den <strong>Wasser</strong>bauer traditionell durch „Vormachen<br />
– Üben - Nachmachen“ einzelner handwerklicher<br />
Tätigkeiten ausgebildet, wird die Ausbildung heute als<br />
„Handlungsorientierte Ausbildung – Lernen in Lernprojekten“<br />
ausgeführt. Bei der Ausbildung in Lernprojekten<br />
( Projektarbeit ) wird dem Auszubildenden nicht mehr<br />
das Anfertigen eines vermeintlichen „Gesellenstückes“<br />
abgefordert, sondern die Erledigung einer in sich abgeschlossenen<br />
Arbeitsaufgabe von der Definition, über die<br />
Planung <strong>und</strong> Realisierung bis hin zum Abschluss <strong>und</strong><br />
zur Bewertung. Hierzu wurden neun Beispielprojekte,<br />
die während der überbetrieblichen Ausbildung bei<br />
den Berufsbildungszentren <strong>und</strong> sechzehn Beispielprojekte<br />
die an den Ausbildungsplätzen (Außenbezirken)<br />
„abgearbeitet“ werden, entworfen. Ähnlich wird bei<br />
den Berufschulen verfahren, die nicht mehr in den<br />
traditionellen Fächern als solche unterrichten, sondern<br />
Unterricht in „Lernfeldern“ erteilen, die sich ähnlich<br />
den Lernprojekten als „Ablauf einer Abhandlung im<br />
Ganzen“ darstellen.<br />
Nun wird die Ausbildung zum <strong>Wasser</strong>bauer nicht nur<br />
den technologischen Veränderungen, die überall in der<br />
Arbeitswelt Einzug gehalten haben, gerecht, sondern<br />
soll dem Auszubildenden auch durch die Arbeit im Team<br />
ein erhebliches Maß an Sozialkompetenz verleihen.<br />
Hierbei sind im Denken <strong>und</strong> Handeln zur Ausbildung<br />
erhebliche Veränderungen notwendig. Das Ausbildungspersonal<br />
ist zeitlich wesentlich stärker geb<strong>und</strong>en,<br />
da ständig lenkend in die Abläufe eingegriffen werden<br />
muss. Die Ausstattung der Auszubildenden <strong>und</strong><br />
des Ausbildungspersonals ist den Gegebenheiten der<br />
heutigen Arbeitswelt <strong>und</strong> den neu gestalteten Aufgaben<br />
des <strong>Wasser</strong>bauers anzupassen. Da die erarbeiteten<br />
Ergebnisse in heute üblicher Form zu dokumentieren<br />
<strong>und</strong> zu präsentieren sind ist der Umgang mit moderner<br />
medialer Technik <strong>und</strong> mit moderner Büro- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />
unbedingt notwendig. Der Austausch<br />
<strong>und</strong> die Verknüpfung der Ausbildungsplätze untereinander<br />
sind unumgänglich um die vorgegebenen Inhalte
3<br />
<strong>und</strong> Ziele der <strong>Wasser</strong>bauerausbildung aus der Ausbildungsordnung<br />
zu erreichen.<br />
Hierdurch soll der Auszubildende in die Lage versetzt<br />
werden vorerst bei der ebenso neu gestalteten<br />
Abschlussprüfung seine Prüfungsaufgabe <strong>und</strong> die<br />
Lösung dazu, in einem Fachgespräch mit dem Prüfungsausschuss,<br />
erschöpfend zu präsentieren <strong>und</strong> zu<br />
kommentieren. Und später genauso als Fachkraft, nach<br />
abgeschlossener Ausbildung, bei seiner Tätigkeit Rede<br />
<strong>und</strong> Antwort zu stehen. Der Umstand, dass nicht alle<br />
Ämter in der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion (<strong>WSD</strong>)<br />
<strong>Süd</strong> gleichzeitig seit Mai 2004 übergangslos zur neuen<br />
Ausbildungsordnung <strong>Wasser</strong>bauer ausgebildet haben,<br />
war Anlass zu einer gemeinsamen Veranstaltung des<br />
aktiven Ausbildungspersonals der <strong>Wasser</strong>bauer im<br />
gesamten <strong>WSD</strong> Bereich. Im Rahmen der Ausbildungsberatung<br />
wurden alle aktiv ausbildenden Ausbilder <strong>und</strong><br />
Lehrgesellen zu einem Workshop am 1.<strong>und</strong> 2. Oktober<br />
<strong>2008</strong> in die <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> geladen, was zu einem äußerst<br />
fruchtbaren Austausch der Teilnehmer untereinander<br />
geführt hat. Erstmals konnten auch Ausbilder externer<br />
Ausbildungsplätze im Kreise der WSV begrüßt werden.<br />
Mitarbeiter<br />
So nahm auch der Ausbilder der Stadt Nürnberg <strong>und</strong><br />
der des <strong>Wasser</strong>wirtschaftsamts Aschaffenburg an dem<br />
Workshop teil. Die Einbeziehung der externen Stellen<br />
in die Ausbildungsberatung resultiert daraus, dass alle<br />
Ausbildungsverhältnisse bei Z 31 im B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Verkehr, Bau- <strong>und</strong> Stadtentwicklung eingetragen<br />
werden, das hier die Funktion der Kammern als zuständige<br />
Stelle im Handwerk übernimmt. Die eindrucksvolle<br />
Präsentation eines Lernprojektes durch Auszubildende<br />
des WSA Regensburg r<strong>und</strong>ete die Veranstaltung ab <strong>und</strong><br />
vermittelte auch den „Neuen“ im Kreise der Ausbilder<br />
einen Eindruck davon, wie Projektarbeit praktiziert<br />
werden soll. Die Tatsache, dass mittlerweile auch WSV<br />
fremde Stellen den <strong>Wasser</strong>bauer in dieser neuen Form<br />
ausbilden, zeigt, dass „dieser“ <strong>Wasser</strong>bauer nach wie vor<br />
eine gefragte Fachkraft ist <strong>und</strong> auf Dauer auch immer<br />
öfter außerhalb der WSV zu finden sein wird. Um dieser<br />
Entwicklung Nachdruck zu verleihen ist die WSV jedoch<br />
weiterhin als Partner in der Ausbildung gefragt <strong>und</strong><br />
gefordert, da die Dienststellen (Außenbezirke) der WSV<br />
weiterhin die Ausbildungsplätze sind, die den größten<br />
Anteil der erforderlichen Ausbildungsinhalte vermitteln<br />
können.<br />
Weitere <strong>Information</strong>en finden Sie unter<br />
http://www.wsd-sued.wsv.de/wir_ueber_uns/jobs_<strong>und</strong>_<br />
karriere/index.html<br />
Bild 1: „Die Verteilung der beibehaltenen <strong>und</strong><br />
der neuen Ausbildungsinhalte stellt sich<br />
wie folgt dar“.<br />
Bild 2: Verteilung der Lernprojekte - Lernfelder<br />
Bild 3: Was braucht man für Projektarbeit?<br />
◆
0 Mitarbeiter<br />
Dualer Studiengang Bauingenieurwesen<br />
für <strong>Wasser</strong>bauer/<strong>Wasser</strong>bauerinnen<br />
Hans-Joachim Schmidt<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />
Ausbildungsberater für <strong>Wasser</strong>bauer im Bezirk der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
Neue Wege im Studium Bauingenieurwesen<br />
Seit einiger Zeit bietet die Hochschule Bochum den<br />
Studiengang „Bauingenieurwesen Dual (Bachelor)“<br />
an, der in Zusammenarbeit mit der Bauwirtschaft für<br />
verschiedene Bauberufe durchgeführt wird. In Kooperation<br />
mit dem Bergisch-Rheinischen <strong>Wasser</strong>verband<br />
wird dieser nun auch für <strong>Wasser</strong>bauer <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>bauerinnen<br />
praktiziert <strong>und</strong> erscheint auch für die <strong>Wasser</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> (WSV) als gute Alternative,<br />
kompetentes Personal zu gewinnen. Der Fachbereich<br />
der Hochschule Bochum bot zu diesem dualen Studiengang<br />
am 08.10.<strong>2008</strong> für die WSV eine <strong>Information</strong>sveranstaltung<br />
an, wozu das Referat Z 31 im B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung (BMVBS)<br />
über die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektionen (<strong>WSD</strong>n)<br />
eingeladen hat.<br />
So konnte am 08.10.<strong>2008</strong> eine Abordnung der WSV, die<br />
aus Vertretern des Ministeriums, der <strong>WSD</strong>n <strong>und</strong> der<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsämter (WSÄ) bis hin zu Interessenten<br />
des Studienganges bestand, umfangreiche<br />
<strong>Information</strong>en erfahren <strong>und</strong> auf Fragen, die den schulischen<br />
Teil des Studienganges betreffen, erschöpfende<br />
Antworten erhalten. So stellt sich der Studiengang Dual<br />
als Alternative zum regulären Vollzeitstudium über<br />
drei Jahre als duale Ausbildung mit einer Regelstudienzeit<br />
von vier Jahren einschließlich der Abschlussarbeit<br />
dar. Der Student schließt diese/s Ausbildung/Studium<br />
mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in einem<br />
Bauberuf, oder bei der WSV als <strong>Wasser</strong>bauer <strong>und</strong> dem<br />
akademischen Grad “Bachelor of Sciene“ (B. Sc.) ab.<br />
Die Berufsausbildung läuft parallel zum Studium <strong>und</strong><br />
findet in der studienfreien Zeit (Semesterferien <strong>und</strong><br />
die Zeit zwischen Ausbildungsbeginn am 01.08. jeden<br />
Jahres <strong>und</strong> Beginn des Studiums Ende September) <strong>und</strong><br />
im ersten Studienjahr an einem Tag wöchentlich <strong>und</strong> im<br />
zweiten Studienjahr an vier Tagen wöchentlich statt. Im<br />
dritten <strong>und</strong> vierten Studienjahr nur in der studienfreien<br />
Zeit. Diese zeitliche Struktur des Studienganges <strong>und</strong><br />
auch die Inhalte dessen stellen erhebliche Ansprüche<br />
an den Studierenden. Aber auch die WSV als Ausbildenderin<br />
sieht hier neuen Aufgaben entgegen. So stellt die<br />
zeitliche Gliederung in den ersten zwei Studienjahren<br />
für die WSV, als flächendeckende Verwaltung im gesamten<br />
B<strong>und</strong>esgebiet, ein erhebliches Problem dar, da<br />
die Studenten, beziehungsweise die Auszubildenden<br />
jeweils tageweise nach Bochum zur Hochschule anreisen<br />
müssten. Weiterhin müssten gegebenenfalls Ausbildungsinhalte<br />
aus dem Ausbildungsrahmenplan an<br />
die verkürzte Ausbildungszeit, die Studieninhalte <strong>und</strong><br />
Lerninhalte aus dem Rahmenlehrplan der Berufschule,<br />
die hier gänzlich fehlt, angepasst werden. Alle Teilnehmer<br />
der <strong>Information</strong>sveranstaltung sind jedoch einig,<br />
dass diese Aufgaben zu lösen sind <strong>und</strong> ein lohnendes<br />
Ziel zu erreichen ist.<br />
Die Vorteile des Studienganges Dual für den Studierenden<br />
sind: die Verzahnung von Berufsausbildung <strong>und</strong><br />
Hochschulstudium mit Verkürzung der Ausbildungszeit<br />
um ein Jahr, der frühzeitige Kontakt zur WSV als späteren<br />
Arbeitgeber, eine Ausbildungsvergütung während<br />
der betrieblichen Ausbildungszeit <strong>und</strong> eventuell<br />
weitere finanzielle Unterstützung. Die Vorteile für die<br />
WSV sind: intensives kennen lernen der zukünftigen<br />
Mitarbeiter, Ausbildung von Mitarbeitern mit „Berufserfahrung“<br />
<strong>und</strong> Kenntnis des Betriebes, Einflussnahme auf<br />
die Ingenieurausbildung als Partner der Hochschule,<br />
profitieren vom Know-How der Hochschule, Ausbildung<br />
hoch motivierter junger Menschen als zukünftige Leistungsträger<br />
<strong>und</strong> Ingenieurnachwuchs in den Dienststellen<br />
der WSV.<br />
Bleibt uns allen nur noch den Mitarbeitern des Referates<br />
Z 31 <strong>und</strong> dessen Organen viel Erfolg bei der Lösung der<br />
anstehenden Aufgaben <strong>und</strong> das Erreichen eines überaus<br />
lohnenden Zieles zu wünschen.<br />
◆
Gleichstellung in der Praxis<br />
„Männer <strong>und</strong> Frauen sind gleichberechtigt.“ (Art. 3 (2) GG)<br />
Regina Paas<br />
<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />
Seit fast 60 Jahren ist die Gleichberechtigung klar <strong>und</strong><br />
eindeutig im Gr<strong>und</strong>gesetz der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />
verankert. Eigentlich wären somit jegliche Diskussionen<br />
über Gleichstellung unnötig <strong>und</strong> spezielle Gesetze<br />
wie das Gleichstellungsgesetz oder das Allgemeine<br />
Gleichbehandlungsgesetz daher scheinbar überflüssig.<br />
Dass sie es nicht sind <strong>und</strong> die Gleichberechtigung im<br />
privaten <strong>und</strong> im Berufsleben mit Gesetzen verdeutlicht<br />
werden muss, zeigt ein kleiner Blick auf die Entwicklung<br />
in Deutschland seit dem Gr<strong>und</strong>gesetz 1949.<br />
1952 Mutterschutzgesetz<br />
1953 Wegfall der Zölibatsklausel für B<strong>und</strong>esbeamtinnen<br />
1958 1. Gleichberechtigungsgesetz: u.a. kann der<br />
Ehemann das Dienstverhältnis seiner Frau nicht<br />
mehr fristlos kündigen<br />
1969 Teilzeitarbeit <strong>und</strong> Beurlaubung aus familiären<br />
Gründen für Beamtinnen, 1974 ausgedehnt auf<br />
Beamte<br />
1977 Gesetz zur Reform des Ehe- <strong>und</strong> Familienrechts:<br />
u.a.<br />
Änderung §1356 BGB ->Frauen sind berechtigt<br />
erwerbstätig zu sein, ohne ausdrücklich ihre<br />
Ehemänner um Erlaubnis zu fragen<br />
1986 B<strong>und</strong>eserziehungsgeldgesetz<br />
1991 B<strong>und</strong>eswehr öffnet alle Sanitäts- <strong>und</strong> Militärmusikdienstlaufbahnen<br />
für Frauen<br />
1992 Frage nach Schwangerschaft bei Einstellung<br />
unzulässig<br />
1994 Ergänzung Art.2 GG: „Der Staat fördert die<br />
tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung<br />
von Frauen <strong>und</strong> Männern <strong>und</strong> wirkt auf die<br />
Beseitigung bestehender Nachteile hin.“<br />
1994 2. Gleichberechtigungsgesetz des B<strong>und</strong>es (u.a.<br />
Frauenfördergesetz)<br />
1999 Gender Mainstreaming wird in der B<strong>und</strong>esverwaltung<br />
als Leitsatz eingeführt<br />
2001 Reform des Erziehungsgeldgesetzes (u.a. Rückkehr<br />
auf gleichwertigen Arbeitsplatz)<br />
2001 Recht auf Teilzeitarbeit nach Teilzeit- <strong>und</strong> Befristungsgesetz<br />
(TzBfG)<br />
Mitarbeiter<br />
2001 B<strong>und</strong>esgleichstellungsgesetz<br />
2006 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz<br />
„Menschenrechte von Frauen <strong>und</strong> Mädchen sind ein unveräußerlicher,<br />
integraler <strong>und</strong> unteilbarer Bestandteil<br />
der universellen Menschenrechte. (Wiener Erklärung<br />
der UN 1993)“<br />
International ist die Gleichberechtigung von Frauen<br />
<strong>und</strong> Männern in der UN-Charta von 1945, der Allgemeinen<br />
Erklärung der Menschenrechte von 1948 sowie der<br />
Frauenrechtskonvention von 1979 festgehalten. 185<br />
Staaten haben inzwischen die Frauenrechtskonvention<br />
(=Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung<br />
der Frau (CEDAW)) unterzeichnet.<br />
Gleichstellung = Frauenförderung = Diskriminierung<br />
von Männern?<br />
Sondermaßnahmen sind laut Frauenrechtskonvention<br />
ausdrücklich zulässig, um die tatsächliche Gleichberechtigung<br />
von Frauen <strong>und</strong> Männern zu verwirklichen<br />
<strong>und</strong> gelten nicht als Diskriminierung (Art.4 (1) CEDAW).<br />
Sie werden so lange angewendet bis die Ziele der<br />
Chancengleichheit <strong>und</strong> Gleichbehandlung erreicht sind<br />
(Art.4 (1) CEDAW). Zulässig sind z.B. zeitweilige Quotenregelungen<br />
<strong>und</strong> Maßnahmen zum Schutz der Mutterschaft<br />
(Art.4 (2) CEDAW). Ziel aller Maßnahmen ist die<br />
De-iure <strong>und</strong> De-facto-Gleichstellung zwischen Mann<br />
<strong>und</strong> Frau.<br />
Bis zur Erreichung dieses Ziels sind noch viele Herausforderungen<br />
zu bewältigen. Beispielsweise betrug<br />
der Lohnunterschied zwischen Männern <strong>und</strong> Frauen<br />
(Gender Pay Gap) 2005 in Deutschland immer noch ca.<br />
22%, womit Deutschland an 24. Stelle in EU (1.Malta 4%)<br />
rangiert, der Durchschnitt in der EU liegt bei 15%.<br />
Gleichstellung gemäß BGleiG<br />
In der B<strong>und</strong>esverwaltung stellt das B<strong>und</strong>esgleichstellungsgesetz<br />
eine Sondermaßnahme zur Erreichung<br />
der Gleichberechtigung dar. Es verfolgt als Ziele die<br />
gleichberechtigte Teilhabe von Frauen <strong>und</strong> Männern im<br />
Arbeitsleben sowie die Verbesserung der Vereinbarkeit<br />
von Familie <strong>und</strong> Beruf. Um dies zu erreichen werden
Mitarbeiter<br />
z.B. Frauen in Bereichen, in denen sie unterrepräsentiert<br />
sind, d.h. weniger als 50% Anteil haben, gezielt<br />
gefördert. Alternative, individuelle Arbeitszeitmodelle<br />
(z.B. Telearbeit, flexible Arbeitszeiten etc.) ermöglichen<br />
es, Familie <strong>und</strong> Beruf in Einklang zu bringen <strong>und</strong> den<br />
Bedürfnissen von Eltern Rechnung zu tragen. Davon<br />
profitieren vor allem Frauen, die noch immer den größeren<br />
Anteil an der Familienarbeit übernehmen. Doch<br />
auch Männer nutzen die Angebote, mehr Zeit mit ihrer<br />
Familie zu verbringen ohne Karriereeinbußen zu haben.<br />
Der Dienststellenleitung steht bei der Umsetzung des<br />
B<strong>und</strong>esgleichstellungsgesetz (BGleiG) die Gleichstellungsbeauftragte<br />
(GleiB) zur Seite, die zur Personalverwaltung<br />
gehört, jedoch nicht weisungsgeb<strong>und</strong>en in<br />
ihrer Aufgabe ist. Die GleiB hat zur Aufgabe, den Vollzug<br />
des BGleiG zu fördern <strong>und</strong> zu überwachen. Sie ist auch<br />
Anlauf- <strong>und</strong> Beratungsstelle für Frauen <strong>und</strong> Männer bei<br />
gleichstellungsrelevanten Themen, sexueller Belästigung<br />
sowie Fragen zur Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong><br />
Beruf.<br />
Die Dienststellenleitung muss die GleiB frühzeitig bei<br />
allen personellen, organisatorischen <strong>und</strong> sozialen<br />
Maßnahmen der Dienststelle beteiligen, die die Gleichstellung<br />
von Frauen <strong>und</strong> Männern, die Vereinbarkeit<br />
von Familie <strong>und</strong> Erwerbstätigkeit sowie den Schutz vor<br />
sexueller Belästigung am Arbeitsplatz betreffen (§19<br />
BGleiG). Die GleiB ist dabei unverzüglich <strong>und</strong> umfassend<br />
zu unterrichten <strong>und</strong> ihr sind frühestmöglich erforderliche<br />
Unterlagen vorzulegen sowie erbetene Auskünfte<br />
zu erteilen. Die GleiB wirkt somit bereits an der Entscheidungsfindung<br />
mit; der Zeitpunkt der Unterrichtung<br />
liegt damit vor dem der Personalvertretung!<br />
Die Beteiligung der GleiB ist zu beachten bei...<br />
… Vorbereitung <strong>und</strong> Entscheidung über: Vergabe von<br />
Ausbildungsplätzen, Einstellung, Anstellung, Abordnung<br />
<strong>und</strong> Umsetzung mit einer Dauer von über<br />
drei Monaten, Versetzung, Fortbildung, beruflichen<br />
Aufstieg, vorzeitige Beendigung der Beschäftigung,<br />
Kündigungen<br />
... organisatorischen <strong>und</strong> sozialen Angelegenheiten<br />
(z.B. Dienstvereinbarungen, Richtlinien)<br />
... Maßnahmen zum Schutz vor sexueller Belästigung<br />
... Verfahren zur Besetzung von Gremien bei der Berufung,<br />
... Vorschlagsverfahren bei der Berufung<br />
... Entsendung nach Maßgabe des B<strong>und</strong>esgremienbesetzungsgesetzes<br />
... Abfassung von Beurteilungsrichtlinien<br />
... Besprechungen, die die einheitliche Anwendung in<br />
der Dienststelle sicherstellen sollen<br />
Konkrete Maßnahmen zur Gleichstellung<br />
Alle Behörden des B<strong>und</strong>es haben die Umsetzung des<br />
BGleiG zu verfolgen. Der Gleichstellungsplan, den<br />
Behörden gemäß BGleiG verfassen müssen, ist dabei ein<br />
wichtiges Mittel, um konkrete Maßnahmen festzulegen.<br />
Diese sollten so gestaltet sein, dass sie innerhalb der<br />
Geltungsdauer des Plans erreichbar sind.<br />
Angesichts der angespannten Situation bei<br />
Stellen(nach)besetzungen ist es schwierig, den Frauenanteil<br />
in unterrepräsentierten Bereichen zu erhöhen.<br />
Die Verwirklichung der Gleichstellung kann jedoch<br />
auch in anderen Feldern wie z.B. Sprache erfolgen.<br />
Die Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf kann durch<br />
Erweiterung des Angebots an flexiblen Arbeitszeitregelungen,<br />
Erhöhung der Telearbeitsplätze, Unterstützung<br />
von Teilzeit verbessert werden. Wichtig ist hierbei auch,<br />
die Bindung der Beschäftigten an die Dienststelle zu<br />
erhalten <strong>und</strong> sie über Fortbildungsmaßnahmen <strong>und</strong><br />
<strong>Information</strong>en auf dem aktuellen Stand zu halten. Ein<br />
Eltern-Kind-Büro oder die Hilfe bei der Suche nach<br />
Betreuungsangeboten sind weitere Maßnahmen, die<br />
Angestellte mit familiären Pflichten unterstützen.<br />
Der Verwaltung bietet sich durch die gleichberechtigte<br />
Teilhabe von Männern <strong>und</strong> Frauen <strong>und</strong> die Gestaltung<br />
familienfre<strong>und</strong>licher Arbeitsplätze die Chance auch<br />
weiterhin zukunftsfähig zu sein <strong>und</strong> einen attraktiven<br />
Arbeitsplatz zu bieten.<br />
Weitere <strong>Information</strong>en finden sich unter:<br />
http://www.genderkompetenz.info/<br />
http://www.bmfsfj.b<strong>und</strong>.de/bmfsfj/generator/Politikbereiche/gleichstellung.html<br />
http://www.gender-mainstreaming.net/<br />
◆
1<br />
Auszeichnungen beim <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />
Ursula Duwe<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />
Sergej Michaelis ist . Kammersieger <strong>und</strong><br />
. Landessieger im Leistungswettbewerb des<br />
Deutschen Handwerks 00<br />
Beim diesjährigen Leistungswettbewerb des Deutschen<br />
Handwerks wurde Sergej Michaelis, Auszubildender im<br />
Bauhof des <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamtes (WSA) Aschaffenburg,<br />
als 1. Kammersieger im Wettbewerbsberuf<br />
Elektroniker Fachrichtung: <strong>Information</strong>s- <strong>und</strong> Telekommunikationstechnik<br />
ausgezeichnet.<br />
Einen hervorragenden 3. Rang belegte Herr Michaelis<br />
dann beim Landesentscheid in Nürnberg.<br />
Der Leistungswettbewerb der Handwerksjugend ist in<br />
jedem Jahr der krönende Abschluss für alle Auszubildende,<br />
die am Ende ihrer Ausbildung vor den Prüfungsausschüssen<br />
der Handwerkskammer für Unterfranken<br />
oder der Innungen ihre Abschlussprüfung erfolgreich<br />
abgelegt haben. Teilnehmen können die Absolventen<br />
mit dem besten praktischen Prüfungsergebnis innerhalb<br />
ihres Innungsbezirkes. Beim Leistungswettbewerb<br />
Mitarbeiter<br />
treten die Prüfungsbesten aus Unterfranken gegeneinander<br />
an. Nach weiteren Prüfungen oder Arbeitsproben<br />
ermitteln Bewertungskommissionen in jedem Beruf<br />
die jeweiligen Sieger, die dann zum Wettbewerb auf<br />
Landesebene antreten können.<br />
Bei der Abschlussfeier des Leistungswettbewerbs des<br />
Deutschen Handwerks in der Aschaffenburger Stadthalle<br />
am 26. September <strong>2008</strong> gratulierte Handwerkskammer-Präsident<br />
Hugo Neugebauer den jungen Leistungsträgern<br />
im Namen des unterfränkischen Handwerks zu<br />
ihrem großen Erfolg. „Jung - begabt <strong>und</strong> erfolgsorientiert<br />
- das sind die Markenzeichen der Teilnehmer beim<br />
Leistungswettbewerb“, sagte er wörtlich. Er dankte<br />
zugleich auch den ausbildenden Unternehmen <strong>und</strong> den<br />
dort für die Ausbildung Verantwortlichen, die die jungen<br />
Leute jahrelang gefördert <strong>und</strong> begleitet haben. Das<br />
lohne sich, so Neugebauer, denn „mit hervorragenden<br />
Ausbildungsleistungen verbessern Unternehmen ihr<br />
Image in der Öffentlichkeit <strong>und</strong> sichern sich selbst einen<br />
hochqualifizierten Nachwuchs“.
2<br />
Mitarbeiter<br />
Auch Oberbürgermeister Klaus Herzog übermittelte seine<br />
Glückwünsche <strong>und</strong> dankte den Ausbildern, die „ein<br />
tragfähiges F<strong>und</strong>ament für die berufliche Entwicklung<br />
der Jugendlichen“ gelegt hätten.<br />
Maximilian Klug holt den Innungssieg im<br />
Schreinerhandwerk<br />
Seit Jahren bildet das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt<br />
Aschaffenburg Schreiner/Tischler mit sehr gutem Erfolg<br />
aus.<br />
Mit seinem TV-Sideboard wurde der Auszubildende<br />
Maximilian Klug bei der diesjährigen Gesellenprüfung<br />
Sieger der Schreinerinnung Aschaffenburg.<br />
Auch in dem Wettbewerb „Die gute Form“ wurde Herrn<br />
Klug eine Belobigung ausgesprochen.<br />
Die „Gute Form im Handwerk - Handwerker gestalten“<br />
ist ein Gestaltungswettbewerb, der parallel zum praktischen<br />
Leistungswettbewerb der Handwerksjugend<br />
stattfindet.<br />
Bild 4: Maximilian Klug mit seinem Gesellenstück<br />
Bereits in den Jahren zuvor hatten die Auszubildenden<br />
Johannes Hein <strong>und</strong> Markus Weigert mit ihren Gesellenstücken<br />
gute Ergebnisse erzielt.<br />
Mit dem Gesellenstück dokumentieren angehende<br />
Schreinergesellen <strong>und</strong> –geselllinnen zum Abschluss<br />
ihrer Lehrzeit ihr fachliches Können. Die Stücke werden<br />
3<br />
von den Auszubildenden nicht nur eigenständig gefertigt,<br />
sondern auch entworfen <strong>und</strong> konstruiert. Neben<br />
den rein handwerklichen Aspekten werden deshalb bei<br />
der Beurteilung auch Kriterien wie Originalität, Design,<br />
Modernität, Funktionalität sowie die funktions- <strong>und</strong><br />
materialgerechte Konstruktion berücksichtigt.<br />
Hohe Schwerbehindertenquote beim <strong>Wasser</strong>-<br />
<strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />
Zu den Dienststellen mit hoher Schwerbehindertenquote<br />
zählt auch das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt (WSA)<br />
Aschaffenburg. Bei der Tagung der Schwerbehindertenvertreter<br />
des Geschäftsbereiches am 30.09.<strong>2008</strong> in Bonn<br />
würdigte Herr Minister Tiefensee das Engagement der<br />
Vertrauenspersonen, die gemeinsam mit den Personalverantwortlichen<br />
eine weit überdurchschnittliche<br />
Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen in<br />
ihren Dienststellen erzielten.<br />
Beim WSA Aschaffenburg beträgt diese überdurchschnittliche<br />
Beschäftigungsquote 10,5 %. Das heißt, gemäß<br />
Schwerbehindertenstatistik 2007 waren von r<strong>und</strong><br />
400 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern einschließlich<br />
der Auszubildenden ca. 40 Menschen mit Schwerbehinderung<br />
beschäftigt.<br />
Mit Erlass vom 13.10.<strong>2008</strong> an den Präsidenten der <strong>Wasser</strong>-<br />
<strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong>, Herrn Aster, spricht<br />
Herr Minister Wolfgang Tiefensee auch den Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern der Dienststelle, die sich durch<br />
ihre zumeist langjährige Personalarbeit zum Wohle der<br />
schwerbehinderten Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen engagiert<br />
haben, seinen besonderen Dank aus.<br />
◆<br />
Bild 1: Sergej Michaelis (4. v. rechts) bei der<br />
Abschlussfeier am 26.10.<strong>2008</strong><br />
Bild 2: Urk<strong>und</strong>e<br />
Bild 3: Maximilian Klug mit seinem Gesellen-<br />
stück
50-jähriges Dienstjubiläum im Außenbezirk Passau<br />
Holger Eckhardt<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Regensburg<br />
Am 01.09.<strong>2008</strong> feierte Herr Rudolf Hausladen beim<br />
Außenbezirk (ABz) Passau des <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamtes<br />
(WSA) Regensburg sein 50-jähriges Dienstjubiläum.<br />
Am 03.09.<strong>2008</strong> wurde Herr Hausladen in einer feierlichen<br />
St<strong>und</strong>e vom Präsidenten der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />
(<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong>, Herrn Detlef Aster, <strong>und</strong> dem<br />
Leiter des WSA Regensburg, Herrn Rolf Diesler, für den<br />
langjährigen <strong>und</strong> erfolgreichen Einsatz in der <strong>Wasser</strong>-<br />
<strong>und</strong> Schiffffahrtsverwaltung (WSV) geehrt.<br />
Mit 14 Jahren begann Rudolf Hausladen am 01.09.1958<br />
seine Ausbildung zum <strong>Wasser</strong>bauer beim damaligen<br />
ABz Kachlet (Passau). Nach erfolgreich abgeschlossener<br />
Ausbildung war er zunächst als <strong>Wasser</strong>bauer <strong>und</strong><br />
Matrose auf den damaligen Dampfeisbrechern eingesetzt,<br />
bevor er von 1962 bis 1964 die Taucherausbildung<br />
absolvierte. Im Anschluss an die bestandene Taucherprüfung<br />
war die Streckenunterhaltung <strong>und</strong> der regelmäßige<br />
Tauchereinsatz das Aufgabengebiet von Rudolf<br />
Hausladen. Während dieser Zeit legte er die Prüfungen<br />
zum Schiffsführer ab, wodurch er sein Einsatzspektrum<br />
nochmals erweitern konnte.<br />
1971 wechselte Rudolf Hausladen in den Innendienst des<br />
ABz Kachlet. Nach der Neuordnung innerhalb der WSV<br />
<strong>und</strong> verschiedener Aus- <strong>und</strong> Fortbildungsmaßnahmen<br />
ist Rudolf Hausladen seit 1981 als Verwaltungsangestellter<br />
(VA) im ABz Passau tätig.<br />
Zusätzlich engagierte sich Rudolf Hausladen in der Zeit<br />
von 1982 - 1985 als Personalratsmitglied beim ÖPR für<br />
die Belange seiner Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen.<br />
Das hohe Engagement im dienstlichen Bereich hat Rudolf<br />
Hausladen auch immer im privaten Bereich gezeigt.<br />
Als Arbeitsrichter war er 21 Jahre <strong>und</strong> als Pfarrgemeinderat<br />
8 Jahre ehrenamtlich tätig. Seine größte Leidenschaft<br />
war seit seinem Eintritt 1970 die Freiwillige Feuerwehr<br />
Heining-Passau, bei der er von 1989 - 2004 als Kommandant<br />
die Einsätze erfolgreich leitete.<br />
1<br />
Mitarbeiter<br />
Rudolf Hausladen kann auf erfolgreiche 50 Berufsjahre<br />
in der WSV zurück blicken. Leider ist abzusehen, dass<br />
„unser Rudi“ im Februar 2009 die Altersgrenze erreicht<br />
<strong>und</strong> dann in den wohlverdienten Ruhestand tritt. Die<br />
Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen des WSA Regensburg danken<br />
für das hohe <strong>und</strong> vorbildliche Engagement <strong>und</strong> wünschen<br />
weiterhin eine gute Zusammenarbeit.<br />
Bild 1: v.l.: Herr Diesler, Hausladen, Aster, Eckhardt
Mitarbeiter<br />
Erster Ges<strong>und</strong>heitstag des <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsamtes <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>straßen-<br />
Neubauamtes Aschaffenburg<br />
Stephan Momper<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />
„Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz am Arbeitsplatz zu<br />
gewährleisten ist rechtliche <strong>und</strong> humanitäre Verpflichtung<br />
des Arbeitgebers. Darüber hinaus gewinnt<br />
in Zeiten knapper werdender Personalressourcen<br />
die betriebswirtschaftliche Komponente des Arbeitsschutzes<br />
<strong>und</strong> die betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
steigende Bedeutung. Die Erfüllung dieser Aufgaben<br />
<strong>und</strong> die Berücksichtigung dieser Veränderungen liegen<br />
im gemeinsamen Interesse von Beschäftigten <strong>und</strong><br />
Arbeitgebern <strong>und</strong> sind durch Maßnahmen des Arbeitsschutzes<br />
<strong>und</strong> der betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
sicherzustellen.“ Mit diesen Sätzen beginnt der Einführungserlass<br />
zum Arbeitsschutzmanagementsystem in<br />
der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong>. Was bedeutet<br />
das nun für ein <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt (WSA) oder<br />
ein <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt (WNA)? Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung sind also nicht nur<br />
Aufgabe jedes einzelnen, sondern auch Aufgabe des<br />
Arbeitgebers!<br />
Was tun, um die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter zu<br />
motivieren, im Arbeitsalltag <strong>und</strong> auch in ihrer Freizeit<br />
mehr auf ihre Ges<strong>und</strong>heit zu achten? Infoschriften,<br />
Artikel in Mitarbeiterzeitungen, persönliche Ansprache<br />
- alles für sich betrachtet Möglichkeiten, Denkanstöße<br />
zu geben. Aber werden wir nicht schon Tag für Tag mit<br />
immer neuen Ges<strong>und</strong>heitstipps in Zeitschriften <strong>und</strong><br />
anderen Medien überfrachtet <strong>und</strong> ermahnt, gesünder<br />
zu leben? Die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter aktiv<br />
1 2<br />
ermuntern, sich hier zu beteiligen, das ist die große<br />
Herausforderung!<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde im Anschluss zur „Einführung<br />
des neuen Corporate Design“ am 11. Juni <strong>2008</strong> durch den<br />
Präsidenten der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong>,<br />
Herrn Detlev Aster, ein erster Ges<strong>und</strong>heitstag durchgeführt.<br />
Ohne das Interesse <strong>und</strong> die Bedürfnisse von über<br />
400 Beschäftigten der beiden Aschaffenburger Ämter<br />
(WSA <strong>und</strong> WNA) genauer analysiert zu haben, wagte<br />
eine kleine Gruppe des WSA, diesen Tag zu organisieren.<br />
Dabei sollte es möglichst vielen Mitarbeitern ermöglicht<br />
werden, sich aktiv zu beteiligen.<br />
Zum Auftakt der Veranstaltung stand nach der Begrüßung<br />
durch die Amtsleiterin des WNA, <strong>und</strong> des Amtsleiters<br />
des WSA ein Vortragsblock im Vordergr<strong>und</strong>:<br />
● Herr Bauer, Betriebskrankenkasse (BKK) BVM, stellte<br />
die Aufgaben der BKK BVM im Rahmen des Ges<strong>und</strong>heitsschutzmanagements<br />
vor<br />
● Herr Mosler, Vorsitzender des Sozialwerks , hielt<br />
einen Vortrag über „Die Rolle des Sozialwerks der<br />
BVBW im Arbeitsschutzmanagementsystem“<br />
● Herr Dr. Kirchgessner, Betriebsarzt des WSA <strong>und</strong><br />
WNA in Aschaffenburg, informierte zum Schwerpunktthema<br />
„Haut“<br />
Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Präsentationen<br />
<strong>und</strong> körperlichen Aktivitäten:
3 4 5<br />
6<br />
● Die Unfallkasse (UK) des B<strong>und</strong>es zeigte diverse Filme<br />
zur Arbeitssicherheit <strong>und</strong> gab <strong>Information</strong>en zum<br />
Thema „Haut“. Außerdem wurden Musterkollektionen<br />
diverser Arbeitshandschuhe vorgestellt, die vor<br />
Ort getestet werden konnten.<br />
● Die Firma Stockhausen, der neue Lieferant unserer<br />
Hautschutzmittel, stellte ein auf uns zugeschnittenes<br />
Sortiment an Hautpflege- <strong>und</strong> Reinigungsmitteln<br />
mit umfangreichen Mustern zum Testen vor.<br />
● Der betriebsärztliche Dienst (BAD) bot einen Lungenfunktionstest<br />
sowie Blutdruckmessung an. Hierbei<br />
wurden auch Ges<strong>und</strong>heitsfragen der Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter kompetent beantwortet.<br />
● Die BKK BVM <strong>und</strong> der BAD führten jeweils parallel<br />
mehrere zeitlich aufeinander folgende Schnupperkurse<br />
für Rückenschule mit diversen Dehnungs-/Mobilitäts-/Entspannungsübungen<br />
in verschiedenen<br />
Tagungsräumen durch. Dabei konnten sowohl<br />
theoretische Tipps vermittelt als auch praktische<br />
Übungen durchgeführt werden.<br />
● Ein kurzfristig engagierter „Laufexperte“ <strong>und</strong> Inhaber<br />
eines Spezialsportgeschäftes für den Laufsport<br />
gab interessierten Mitarbeitern zunächst „Nachhilfeunterricht“<br />
beim richtigen Gehen, um dann in die<br />
Theorie des Breitensports „Nordic Walking“ einzuführen.<br />
Das Gelernte konnte dann bei praktischen<br />
Übungen im Freien umgesetzt <strong>und</strong> später anhand<br />
von Videoaufzeichnungen analysiert werden. So<br />
haben einige einen interessanten Einblick ihrer<br />
Bewegungs- <strong>und</strong> Lauftechnik erhalten können.<br />
● Herr Holger Frieß, Mitarbeiter des Bauhofs Aschaffenburg,<br />
informierte zur „Ersten-Hilfe“ <strong>und</strong> präsentierte<br />
anschaulich praktische Übungen.<br />
Insgesamt wurden von den Mitarbeitern das Angebot<br />
<strong>und</strong> der Ablauf des Ges<strong>und</strong>heitstages mit regem Interesse<br />
aufgenommen. Die Resonanz <strong>und</strong> das Feedback der<br />
7<br />
8<br />
Mitarbeiter<br />
Mitarbeiter waren überwiegend positiv. Bleibt nur noch,<br />
sich bei allen Besucherinnen <strong>und</strong> Besuchern für das<br />
große Interesse sowie bei allen Ausstellern für das Entgegenkommen<br />
<strong>und</strong> die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
zu bedanken. Das WSA <strong>und</strong> das WNA Aschaffenburg<br />
betrachten den Ges<strong>und</strong>heitstag <strong>2008</strong> als einen wichtigen<br />
Beitrag zur Stärkung des betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsmanagements<br />
der beiden Ämter. Ein Anfang ist<br />
gemacht, doch gilt es weiter, sich um Bewegungsverhalten,<br />
die Ernährung, die Fähigkeit mit Stress umzugehen,<br />
kurzum um die Ges<strong>und</strong>heit der Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter zu kümmern. Dazu bedarf es auch in den<br />
nächsten Jahren noch manch großer Anstrengung <strong>und</strong><br />
Überzeugungsarbeit, damit die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter den Belastungen aus Arbeit <strong>und</strong> Alltagsleben<br />
gewachsen sind <strong>und</strong> bei zukünftig längerer Lebensarbeitszeit<br />
sowie höherer Lebenserwartung mehr Wert<br />
auf ein ges<strong>und</strong>heitsbewusstes Leben legen <strong>und</strong> ihre<br />
Freizeit <strong>und</strong> schließlich den Ruhestand bei möglichst<br />
guter Ges<strong>und</strong>heit verbringen können.<br />
Bild 1: Frau Mareike Bodsch, Amtsleiterin<br />
des WNA Aschaffenburg, <strong>und</strong> Herr<br />
Stephan Momper,<br />
Amtsleiter des WSA Aschaffenburg,<br />
begrüßten die Teilnehmer<br />
Bild 2: Herr Kergel von der UK B<strong>und</strong> beantwor-<br />
tete Fragen zum Thema „Haut“<br />
Bild 3: Fa. Stockhausen präsentierte ihr Haut-<br />
schutzmittel-Sortiment<br />
Bild 4: Dr. Kirchgessner bei der Blutdruckmes-<br />
sung<br />
Bild 5: Praktische ..<br />
Bild 6: <strong>und</strong> theoretische Rückenschule<br />
Bild 7: Schnupperkurs in Nordic Walking<br />
Bild 8: Herr Frieß gab praktische Tipps in Erster<br />
Hife
5. WSV-Volleyballturnier<br />
mit acht Teams vom 30. Mai<br />
bis 01. Juni <strong>2008</strong> in Regensburg<br />
Gerhard Müller <strong>und</strong> Jürgen Schillinger<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Regensburg<br />
Am Samstag, 31.05. fand das diesjährige Volleyballturnier<br />
der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> (WSV)<br />
statt. Organisator war heuer das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt<br />
(WSA) Regensburg.<br />
Bereits am Nachmittag zuvor reisten über 70 Gäste der<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion (<strong>WSD</strong>) Ost aus Magdeburg,<br />
des <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamtes (WNA) Magdeburg<br />
sowie der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsämter Berlin,<br />
Brandenburg, Eberswalde, Schweinfurt <strong>und</strong> Nürnberg<br />
an.<br />
Den Freitag nutzten wir - nach einem kurzen Blick<br />
auf die beschädigte Protzenweiher-Brücke - für eine<br />
professionelle Stadtführung durch das mittelalterliche<br />
Regensburg <strong>und</strong> einem gemütlichen Ausklang in einem<br />
typisch bayerischen Biergarten.<br />
Nach dem Frühstück am Samstag, direkt in der Vereinsgaststätte<br />
des Sportzentrums Kareth-Lappersdorf, ging<br />
es dann auch gleich nahtlos ans Aufwärmen. Gespielt<br />
wurde nach dem Grußwort unseres Amtsleiters Herrn<br />
Diesler in zwei Gruppen zu je vier Teams. Innerhalb der<br />
beiden Gruppen spielte jeder gegen jeden. Danach wurden<br />
gegen den jeweils Gleichplatzierten der anderen<br />
Gruppe die Spiele um die Plätze fünf <strong>und</strong> sieben ausgetragen.<br />
Die beiden Erstplatzierten der Gruppen traten<br />
zunächst überkreuz gegeneinander an <strong>und</strong> abschließend<br />
wurde um Platz eins <strong>und</strong> drei gespielt. Insgesamt<br />
wurden so 16 Begegnungen mit 39 Sätzen ausgetragen.<br />
Die Siegerehrung fand am späten Nachmittag im<br />
direkten Anschluss noch in der Sporthalle statt, bevor<br />
sich alle am Kreuzhof trafen. Dort betraten wir unser<br />
Bereisungsschiff „MS Bayern“, auf dem mit Blick auf die<br />
Walhalla <strong>und</strong> die Haltung Geisling der gemütliche Teil<br />
1<br />
Mitarbeiter<br />
der Veranstaltung genossen wurde.<br />
Übernachtet wurde wie bereits von Freitag auf Samstag<br />
erneut im Außenbezirk Kreuzhof, wo uns dankenswerterweise<br />
Räume <strong>und</strong> Getränke zur Verfügung gestellt<br />
wurden. Nach dem Frühstück (ebenfalls im Kreuzhof)<br />
traten dann am Sonntagmorgen die Gäste ihre Heimreise<br />
an.<br />
Unser besonderer Dank gilt den zahlreichen Helfer <strong>und</strong><br />
Helferinnen, die mit insgesamt schätzungsweise 150<br />
St<strong>und</strong>en Einsatz dazu beigetragen haben, dass sich das<br />
WSA Regensburg an diesem Wochenende von seiner<br />
besten Seite präsentiert hat.<br />
Die letztendliche Platzierung des Turniers <strong>2008</strong> lautete:<br />
1. WSA Brandenburg<br />
2. <strong>WSD</strong> Ost<br />
3. WSA Berlin<br />
4. WSA Eberswalde<br />
5. WSA Nürnberg<br />
6. WSA Regensburg<br />
7. WNA Magdeburg<br />
8. WSA Schweinfurt<br />
Das sportliche Abschneiden unseres Regensburger<br />
Teams hätte besser ausfallen können <strong>und</strong> die Erwartungen<br />
waren auch viel höher als nur Platz 6. Andererseits<br />
gab es keine Verletzungen, es hat allen aktiven<br />
<strong>und</strong> passiven Beteiligten viel Spaß gemacht <strong>und</strong> selbst<br />
das Wetter war optimal, sodass wir unseren sportlichen<br />
Ehrgeiz auf nächstes Jahr verschoben haben, wo das<br />
WSA Berlin das Turnier ausrichten <strong>und</strong> das Rahmenprogramm<br />
organisieren darf. Kleiner Trost am Rande war<br />
immerhin, dass es uns gelang, unseren mittlerweile traditionellen<br />
Rivalen, das Neubauamt Magdeburg, erneut<br />
in einem hart umkämpften Dreisatz-Spiel zu besiegen.<br />
Wer Interesse hat, Volleyball zu spielen oder auch unverbindlich<br />
einmal am Training teilzunehmen, darf sich<br />
gerne bei uns melden. Ab Oktober <strong>2008</strong> wird versucht,<br />
einmal im Monat gegen die Kollegen/innen des WSAs<br />
Nürnberg zu spielen.<br />
◆<br />
Bild 1: Volleyballteam WSA Regensburg
Brandschutz- <strong>und</strong> Räumungsübung <strong>2008</strong><br />
in der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
Burkard Jonas<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
1<br />
Am Montag, den 21.04.<strong>2008</strong> fand mit Unterstützung der<br />
Berufsfeuerwehr Würzburg die gemäß Brandschutzordnung<br />
der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> (<strong>WSD</strong>)<br />
jährlich durchzuführende Brandschutz- <strong>und</strong> Räumungsübung<br />
statt.<br />
Gegen ca. 08:15 Uhr wurde der <strong>WSD</strong>-interne Hausalarm<br />
über die Brandmeldeanlage ausgelöst. Die Übung wurde<br />
von zwei anwesenden Fachleuten der Berufsfeuerwehr<br />
beobachtet <strong>und</strong> anschließend ausgewertet.<br />
Bild2: Berufsfeuerwehr Würzburg<br />
Als Ergebnis wurde die Übung von der Berufsfeuerwehr<br />
als erfolgreich gewertet, durch<br />
● vorbildlichen Aushang der Brandschutzordnung<br />
Teil A <strong>und</strong> Kennzeichnung der Brandmeldeanlage<br />
als Hausalarm<br />
2 3<br />
Mitarbeiter<br />
● ausreichende <strong>und</strong> verständliche Kennzeichnung der<br />
Flucht- <strong>und</strong> Rettungswege<br />
● selbstständige Schließung der Rauchschutztüren<br />
zwischen den Verbindungsgebäuden nach Auslösung<br />
der Brandmeldeanlage<br />
● zügige <strong>und</strong> disziplinierte Räumung aller Dienstgebäude<br />
● vorzügliche Hilfestellung durch die Evakuierungshelfer<br />
● schnelle Überprüfung der Vollständigkeit der Dezernate<br />
am Sammelplatz<br />
Zur Optimierung der Brandschutzeinrichtungen der<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> wurde von der Berufsfeuerwehr noch vorgeschlagen:<br />
● Kennzeichnung des Sammelplatzes (Schild) im Hof<br />
der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />
● Einrichtung eines Schlüsselrohrdepots für die Feuerwehrzufahrt<br />
in der Weißenburgstraße<br />
Abschließend wurden von der Berufsfeuerwehr noch<br />
praktische Löschübungen mit Feuerlöscheinrichtungen<br />
durchgeführt bei denen sich die Beschäftigten rege<br />
beteiligten.<br />
Bild 1: Berufsfeuerwehr Würzburg<br />
Bild 2: Berufsfeuerwehr Würzburg<br />
Bild 3: Löschübung durch Mitarbeiter<br />
◆
0<br />
Spezial<br />
Mecht Krach wie die Maakuh<br />
Dr. Ulrich Eisenbach<br />
Hessisches Wirtschaftsarchiv Darmstadt<br />
Der Ausbau des Untermains im . Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Schon im Mittelalter war der Main eine belebte <strong>Wasser</strong>straße.<br />
Frankfurt verdankt seine Stellung als Handelszentrum<br />
nicht zuletzt dem Fluss, über den die vom<br />
Oberrhein <strong>und</strong> Niederrhein kommenden Warenströme<br />
noch Ost- <strong>und</strong> <strong>Süd</strong>deutschland vermittelt wurden. Nachweislich<br />
seit 1391 verkehrte täglich zwischen Mainz <strong>und</strong><br />
Frankfurt das Marktschiff, die vielleicht früheste regelmäßige<br />
Verbindung zwischen zwei Städten in Deutschland.<br />
Bis ins 19. Jahrh<strong>und</strong>ert hinein stellte es die bequemste<br />
Reisemöglichkeit vom <strong>und</strong> zum Rhein dar. Die<br />
Aufnahme des Verkehrs zwischen Frankfurt <strong>und</strong> Mainz<br />
1828 durch die „Stadt Frankfurt“, ein Schaufelraddampfschiff,<br />
begann eine neue Ära. 1840 wurden die Würzburger<br />
Rhein- <strong>und</strong> Main-Dampfschiffahrts-Gesellschaft<br />
<strong>und</strong> vier Jahre später die Frankfurter Aktiengesellschaft<br />
für Rhein- <strong>und</strong> Mainschiffahrt mit einem Kapital von<br />
1<br />
500.000 Gulden gegründet. Der Optimismus der Kapitalanleger<br />
hinsichtlich der weiteren Entwicklung der<br />
Mainschifffahrt sollte allerdings enttäuscht werden. Mit<br />
der Eisenbahn erwuchs der Binnenschifffahrt ein Wettbewerber<br />
dem die Würzburger Gesellschaft bald zum<br />
Opfer fiel. Auch das Frankfurter Unternehmen geriet in<br />
große finanzielle Schwierigkeiten.<br />
In der ersten Hälfte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts hatte sich das<br />
Transportaufkommen auf dem Untermain kontinuierlich<br />
erhöht. Dann aber geriet die Mainschifffahrt<br />
in eine schwere Krise. Der Warenverkehr der Stadt<br />
Frankfurt zu <strong>Wasser</strong>, der 1863 noch über vier Millionen<br />
Zentner betragen hatte, sank bis 1878 auf weniger als<br />
2,5 Millionen. Dass dafür nicht allein die Eisenbahn verantwortlich<br />
war, beweist das ungebrochene Wachstum<br />
des Frachtaufkommens auf dem Rhein. Entscheidend<br />
für den Rückgang war die immer stärkere Versandung<br />
des Untermains. Zwar hatten 1846 die Mainuferstaaten<br />
vereinbart, die Fahrrinne zwischen Frankfurt <strong>und</strong><br />
Mainz mindestens 0,9 Meter tief zu halten, doch wegen<br />
Geldmangels blieb es bei Absichtserklärungen. 1878<br />
ergab eine Untersuchung, dass die Fahrrinne des Mains<br />
bei Kostheim nur noch eine Tiefe von 46 cm aufwies,<br />
sodass der Verkehr auf Schiffe von maximal 50 Tonnen<br />
beschränkt werden musste. Da auf dem Rhein zu dieser<br />
Zeit kaum noch Schiffe mit so geringer Tonnage verkehrten,<br />
mussten fast alle Güter von oder nach Frankfurt<br />
in Mainz umgeladen werden. Das erhöhte die Kosten<br />
<strong>und</strong> machte den Schiffstransport gegenüber der Bahn<br />
unrentabel.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> trat vor allem die Handelskammer<br />
Frankfurt seit Mitte der 1860-er Jahre für einen<br />
raschen Ausbau des Untermains ein. Zunächst plädierte<br />
sie für einen parallel zum Main verlaufenden Kanals,<br />
den sie mit Hilfe privaten Kapitals zu realisieren suchte.<br />
Die 1873 einsetzende Wirtschaftskrise brachte dieses<br />
Projekt jedoch zum Scheitern. Als preisgünstigere Alternative<br />
zum Bau eines Kanals bot sich an, den <strong>Wasser</strong>spiegel<br />
des Mains durch Wehranlagen anzuheben <strong>und</strong><br />
so den Fluss auch für größere Schiffe bis zu 1.000 Tonnen
2 3<br />
ganzjährlich befahrbar zu machen. 1874 begannen die<br />
Verhandlungen der Mainuferstaaten über den Ausbau,<br />
die wegen der Kostenaufteilung sehr schleppend<br />
verliefen.<br />
1880 wurde die Entscheidung über eine Kanalisation<br />
des Mains noch einmal durch die von der Stadt Mainz<br />
angestoßenen Gespräche über die Gründung einer<br />
Aktiengesellschaft für Kettenschifffahrt verzögert. Die<br />
erstmals 1866 auf der Elbe eingesetzten Kettenschleppschiffe<br />
hatten den Vorteil, dass sie ohne Schiffsschrauben<br />
oder Schaufelräder funktionierten <strong>und</strong> daher auch<br />
auf verhältnismäßig seichten Flüssen einsetzbar waren.<br />
Sie hangelten sich an einer auf dem Gr<strong>und</strong> des Flusses<br />
verlegten Eisenkette entlang, die von einer Dampfmaschine<br />
über eine Zahntrommel am Bug des Schiffes an<br />
Bord gezogen <strong>und</strong> am Heck wieder in den Fluss gelassen<br />
wurde.<br />
Die Handelskammer Frankfurt sprach sich gegen die<br />
Erteilung einer Konzession zur Betreibung der Kettenschleppschifffahrt<br />
auf dem Main aus, weil sie hierin<br />
einen möglichen Gr<strong>und</strong> für eine Verzögerung des<br />
Kanalisationsprojekts sah. Trotz ihrer Einwände nahm<br />
am 7. August 1886 die in Mainz gegründete Aktiengesellschaft<br />
„Mainkette“ den Betrieb zwischen Mainz <strong>und</strong><br />
Aschaffenburg mit zunächst drei Kettenschleppschiffen<br />
auf. Zur feierlichen Inbetriebnahme erhielt die Handelskammer<br />
Frankfurt keine Einladung. Bis 1936 verkehrte<br />
die „Maakuh“, wie die Kettenschleppschiffe wegen des<br />
Lärms, den das Rasseln der Kette <strong>und</strong> die Warnsignale<br />
verursachten, genannt wurden, auf dem Main. Noch<br />
lange hielt sich im Rhein-Main-Gebiet die Redensart,<br />
jemand oder etwas „mecht Krach wie die Maakuh“.<br />
Am 5. Januar 1883 endlich wurde der Vertrag über die<br />
Kanalisierung des Untermains von den beteiligten<br />
Staaten unterzeichnet. Die eigentliche Bauausführung<br />
begann am 15. Mai 1883. Mit der Bauleitung wurde der<br />
preußische Regierungs- <strong>und</strong> Baurat Cuno in Wiesbaden<br />
beauftragt. Auf der Strecke zwischen Frankfurt<br />
<strong>und</strong> Mainz wurden bei Niederrad, Höchst, Kelsterbach,<br />
Raunheim <strong>und</strong> Kostheim fünf Haltungen mit Nadelweh-<br />
ren <strong>und</strong> Schleusen von 85 Meter Länge, 10,5 Meter lichter<br />
Breite sowie Floßrinnen mit einer Sohlenbreite von<br />
12 Metern angelegt. Sie wurden in der für die damaligen<br />
Verhältnisse kurzen Zeit von nur dreieinhalb Jahren fertig<br />
gestellt. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahmen<br />
waren auf 5 1 /2 Millionen Mark veranschlagt worden.<br />
Der finanzielle Beitrag der Stadt Frankfurt zur Kanalisierung<br />
des Untermains bestand darin, dass sie die Kosten<br />
für einen so genannten Sicherheitshafen zum Bergen<br />
der Schiffe bei Hochwasser, Eisgang <strong>und</strong> niedergelegtem<br />
Nadelwehr alleine trug. Nachdem am 1. April<br />
1884 die Frankfurter Stadtverordneten-Versammlung<br />
die Mittel in Höhe von 6,3 Millionen Mark zum Bau bewilligt<br />
hatte, konnte im Sommer 1884 mit den Arbeiten<br />
begonnen werden. Auf dem linken Mainufer wurde<br />
ein Kohlenhafen angelegt, der nach der Eröffnung des<br />
Osthafens 1912 wieder aufgegeben wurde. Auf dem<br />
rechten Ufer, zwischen der Main-Neckar- <strong>und</strong> der Staatseisenbahnbrücke,<br />
entstand der Westhafen, der zugleich<br />
als Sicherheitshafen diente. Er bestand aus einem 560<br />
Meter langen <strong>und</strong> 75 Meter breiten Becken. Mit dem Bau<br />
des Westhafens war zugleich der Bau von fünf Lagerhäusern<br />
oder Werfthallen geplant. Bei Inbetriebnahme<br />
der Hafenanlage stand ein großes Lagerhaus von 2.650<br />
m 2 Gr<strong>und</strong>fläche unmittelbar vor der Fertigstellung. Drei<br />
weitere Lagerhäuser wurden bald danach ihrer Bestimmung<br />
übergeben, das fünfte, das große Kornschachthaus,<br />
jedoch erst 1910 vollendet. Kohlen- <strong>und</strong> Westhafen<br />
waren mit 27 hydraulisch betriebenen Kranen sowie mit<br />
Lade- <strong>und</strong> Verschiebegleisen ausgerüstet <strong>und</strong> hatten<br />
Anschluss an den Güterbahnhof. Nach Abschluss der<br />
Flussregulierung <strong>und</strong> Fertigstellung der Hafenanlagen<br />
wurde der Frankfurter Westhafen am 16. Oktober 1886<br />
eröffnet.<br />
„Während der nächsten Jahrzehnte“, heißt es in der Festschrift<br />
der Handelskammer Frankfurt von 1908, „stand<br />
die Frankfurter Schiffahrt im Zeichen eines geradezu<br />
riesenhaften Aufschwungs.“ Von 1887 bis 1892 stieg der<br />
Gesamtwarenumschlag zu <strong>Wasser</strong> in Frankfurt von<br />
360.000 auf 709.000 Tonnen. Die starke Zunahme des
Spezial<br />
Schiffsgüterverkehrs <strong>und</strong> die Indienststellung immer<br />
größerer Schiffe erwiesen sich zunehmend als Problem.<br />
Um die großen Rheinfrachter aufzunehmen, mussten<br />
die Schleusen auf 225 Meter verlängert, die Fahrrinne<br />
von 2,0 auf 2,3 Meter vertieft werden. Die neuen Frankfurter<br />
Hafenanlagen waren nach zwei Jahrzehnten dem<br />
wachsenden Aufkommen nicht mehr gewachsen. R<strong>und</strong><br />
um den Westhafen standen keine Erweiterungsflächen<br />
mehr zur Verfügung. Auch sonst waren im Westen der<br />
Stadt keine Ausdehnungsmöglichkeiten vorhanden,<br />
waren doch Griesheim <strong>und</strong> Höchst, die sich als Hafenstandorte<br />
angeboten hätten, damals noch selbständige<br />
Gemeinden. So blieb als alternativer Standort für weitere<br />
Hafenanlagen nur noch der Osten des Stadtgebiets<br />
übrig.<br />
In einer Denkschrift vom März 1907 wies das städtische<br />
Tiefbauamt auf die große Bedeutung eines neuen<br />
Handels- <strong>und</strong> Industriehafens für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung der Stadt hin. R<strong>und</strong> um den Hafen sollte<br />
ein für damalige Verhältnisse riesiges Industriegebiet<br />
von mehr als 4 Millionen m 2 mit optimaler Anbindung<br />
an das Schienen- <strong>und</strong> Binnenschifffahrtsnetz ausgewiesen<br />
werden. 1907 genehmigte die Stadtverordnetenversammlung<br />
knapp 12 Millionen Mark für den ersten<br />
Bauabschnitt. Ende 1909 begannen die Arbeiten, <strong>und</strong><br />
am 17. Mai 1912 löschte das erste Frachtschiff seine Ladung<br />
im Frankfurter Osthafen. Endgültig fertig gestellt<br />
wurden die Anlagen mit zunächst drei Becken erst 1914.<br />
Das vierte Becken wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg<br />
hergestellt. In die Zeit des Baus des Osthafens fällt auch<br />
die weitere Kanalisierung des Mains bis Hanau mit den<br />
Staustufen Offenbach, Mainkur <strong>und</strong> Kesselstadt.<br />
◆<br />
Bild 1: Titelblatt einer Broschüre zur Eröffnung<br />
der Main-Kanalisierung <strong>und</strong> der Frank-<br />
furter Hafenanlagen – Bildnachweis<br />
Hessisches Wirtschaftsarchiv<br />
Bild 2/3: Neuer Osthafen Frankfurt – Bildnach-<br />
weis Hessisches Wirtschaftsarchiv
Der Ausbau des Mains<br />
Historie – aktueller Stand – Ausblick<br />
Mareike Bodsch<br />
<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />
Historie<br />
Der Main ist mit einer Fließstrecke von 524 km, davon<br />
388 km schiffbar, der längste innerdeutsche Fluss. Er<br />
führt, für einen mitteleuropäischen Fluss ungewöhnlich,<br />
von Ost nach West <strong>und</strong> verbindet die <strong>Wasser</strong>straße<br />
Rhein über den Main-Donau-Kanal mit der Donau.<br />
Die strategische <strong>und</strong> wirtschaftliche Bedeutung des<br />
Mains als <strong>Wasser</strong>straße wurde bereits im Rahmen der<br />
Expansion des römischen Reiches erkannt. Seit ca. 100 n.<br />
Chr. war der Main auf ca. 50 km der „nasse Limes“. Erste<br />
Uferbefestigungsarbeiten können aus dieser Zeit nachgewiesen<br />
werden. Im Mittelalter verdankten zahlreiche<br />
Siedlungen entlang des Mains ihre wirtschaftliche<br />
Entwicklung der Schifffahrt auf dem Main. Die Schiffbarkeit<br />
des Mains war jedoch aufgr<strong>und</strong> der <strong>Wasser</strong>tiefe<br />
von max. 60 cm <strong>und</strong> Niedrigwasserperioden in den<br />
Sommermonaten stark begrenzt. Durch den Einbau von<br />
Buhnen <strong>und</strong> Parallelwerken in den Jahren 1846 -1875,<br />
der sogenannten Mittelwasser-Regulierung, wurde<br />
versucht, eine ganzjährige Fahrrinnentiefe von 80 cm zu<br />
gewährleisten.<br />
Der Main als Transportweg gewann in den Folgejahrzehnten<br />
zunehmend an wirtschaftlicher Bedeutung,<br />
so dass ab 1883 die Stauregulierung des Mains,<br />
von der Rheinmündung aufwärts begann. 1920 wurde<br />
Aschaffenburg erreicht, 1940 Würzburg <strong>und</strong> nach<br />
kriegsbedingter Unterbrechung, 1962 Bamberg. Insgesamt<br />
wurden 34 Staustufen errichtet.<br />
Ausbau der <strong>Wasser</strong>straße Main<br />
Ur-Zustand<br />
Mittelwasser-<br />
Regulierung<br />
1846-1875<br />
Stauregelung<br />
1883-1962<br />
1<br />
Keilbaggerung<br />
Fahrrinnenvertiefung<br />
-2,5 -2,9<br />
HW<br />
Hydrostat. Stau<br />
2<br />
Der Bau der Staustufen beeinflusste die Gewässerökologie<br />
des Mains. So siedelten sich z.B. verstärkt Stillwasser<br />
bevorzugende Fischarten an, während Fließgewässer<br />
bevorzugende Arten zurückgedrängt wurden.<br />
Dem Bau der Staustufen voran ging die Industrialisierung<br />
im Maineinzugsgebiet. Bedingt durch die verstärkt<br />
eingeleiteten Abwässer verschlechterte sich die Gewässergüte<br />
erheblich. Erst in den 80er Jahren konnte dieser<br />
Trend durch eine nahezu flächendeckende Abwasserreinigung<br />
wieder umgekehrt werden.<br />
Seit Beginn des Mainausbaus werden im Rahmen von<br />
Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen auch Verbesserungen<br />
der Gewässerstrukturierung (z.B. durch den<br />
Einbau von Parallelwerken) <strong>und</strong> damit die Erweiterung<br />
der Lebensraumvielfalt des Mains umgesetzt.<br />
Aktueller Stand des Fahrrinnenausbaus<br />
Die aktuell laufenden Maßnahmen zum Ausbau des<br />
Mains gründen auf folgenden politischen Entscheidungen:<br />
3<br />
Spezial
4<br />
● Entscheidung des Europäischen Parlaments <strong>und</strong> des<br />
Rates der Europäischen Union vom<br />
23. Juli 1996<br />
„Der Main ist Teil eines Transeuropäischen Netzes<br />
(TEN). Der Ausbau zur<br />
<strong>Wasser</strong>straßenklasse Vb zählt als Engpassbeseitigung<br />
zu den „Vorhaben von gemeinsamen<br />
Interesse.“,<br />
● B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan 2003 vom 2. Juli 2003<br />
„Der Ausbau der Fahrrinne gehört zum „vordringlichen<br />
Bedarf.“,<br />
● Landesentwicklungsprogramm Bayern vom 8. August<br />
2006<br />
„... der Main (soll) bedarfsgerecht, naturschonend ...<br />
ausgebaut werden“.<br />
Als Ausbauziel für den Main wurde die <strong>Wasser</strong>straßenklasse<br />
Vb mit einer Fahrrinnenbreite von 40 m in der Geraden<br />
<strong>und</strong> einer Fahrrinnentiefe von 2,90 m festgelegt.<br />
Im Bereich des Untermains, dem Abschnitt von der<br />
Mündung des Mains in den Rhein bis zum Hafen Aschaffenburg,<br />
wird die Fahrrinnentiefe von 2,90 m auf 3,30<br />
m unter hydrostatischem Stau ausgebaut werden. Die<br />
Fahrrinnenbreite beträgt hier 50 m.<br />
Der aktuelle Stand des Fahrrinnenausbaus ist der Abbildung<br />
4 zu entnehmen. Im weiteren Mainbereich ist<br />
der Ausbau der Stauhaltungen von Aschaffenburg bis<br />
Goßmannsdorf abgeschlossen. In der baulichen Umsetzung<br />
befinden sich die Stauhaltungen Marktbreit <strong>und</strong><br />
Kitzingen mit dem Fertigstellungstermin 2009.<br />
Bild 1: Historie Ausbau des Mains<br />
Bild 2: Ausbauparameter Obermain<br />
Bild 3: Ausbauparameter Untermain<br />
Bild 4: Ausbau der Fahrrinne Stand August <strong>2008</strong><br />
Ausblick<br />
Für die Stauhaltungen Dettelbach/Gerlachshausen wird<br />
der Planfeststellungsbeschluss noch im laufenden Jahr<br />
erwartet. Der Ausbau der dann noch verbleibenden<br />
Stauhaltungen Wipfeld bis Knetzgau soll bis 2013/14<br />
abgeschlossen werden. Im Vergleich zu den bereits<br />
erfolgten Ausbaumaßnahmen in den Stauhaltungen<br />
z.B. zwischen Würzburg <strong>und</strong> Goßmannsdorf wird<br />
der Ausbau der Stauhaltungen Wipfeld bis Knetzgau<br />
gekennzeichnet sein durch eine steigende Anzahl von<br />
erforderlichen Uferzurücknahmen zur Herstellung der<br />
Fahrrinnenbreite in der Geraden <strong>und</strong> in Kurvenaufweitungsbereichen.<br />
Hier gilt es, durch eine abschnittsweise<br />
Optimierung der Trassierung die erforderlichen<br />
Eingriffe in die Ufer möglichst so zu gestalten, dass eine<br />
ausgewogene Planung unter Abwägung der Anforderungen<br />
der Schifffahrt <strong>und</strong> der öffentlichen <strong>und</strong> privaten<br />
Belange erfolgt. Die betroffenen Träger öffentlicher<br />
Belange <strong>und</strong> betroffene Dritte sind hier frühzeitig in den<br />
Planungsprozess einzubinden. Dem Mainausbau zwischen<br />
Dettelbach <strong>und</strong> Limbach schließt sich dann der<br />
Ausbau des Untermains auf eine Fahrrinnentiefe von<br />
3,30 m an, welcher 2016 fertig gestellt werden wird.<br />
Mit Abschluss der vorgenannten Ausbaumaßnahmen<br />
wird der Schifffahrt von der Mündung in den Main bis<br />
zum Main-Donau-Kanal eine durchgängige Mindestabladetiefe<br />
von 2,90 m unter hydrostatischem Stau zur<br />
Verfügung stehen. Im Vergleich zum Ist-Zustand von<br />
2,50 m Abladetiefe bedeutet dies eine Steigerung um<br />
40 cm, was ca. einer Zuladungsoption von 400 t für ein<br />
Gütermotorschiff entspricht.<br />
◆
Der Main als Teil der transkontinentalen<br />
<strong>Wasser</strong>straße Rhein-Main-Donau<br />
Dr. Roland Fleck<br />
Vorsitzender des DWSV - Deutscher <strong>Wasser</strong>straßen-<br />
<strong>und</strong> Schiffahrtsverein Rhein-Main-Donau e.V.<br />
Der Deutsche <strong>Wasser</strong>straßen- <strong>und</strong> Schiffahrtsverein<br />
Rhein-Main-Donau e.V. (DWSV) ist ein gemeinnütziger<br />
Verein, der sich durch sachliche <strong>und</strong> fachliche <strong>Information</strong>sarbeit<br />
seit mehr als 110 Jahren für leistungsfähige<br />
<strong>Wasser</strong>straßen einsetzt.<br />
Eine für Wirtschaft wie Umwelt immer wichtiger<br />
werdende Aufgabe ist der Ausbau der <strong>Wasser</strong>straßen-<br />
Infrastruktur. Hierzu zählen in Bayern insbesondere der<br />
Donauausbau <strong>und</strong> die Mainvertiefung, die der DWSV<br />
seit Jahrzehnten in seinen Publikationen darstellt <strong>und</strong><br />
begleitet.<br />
Mit dem Bau des Main-Donau-Kanals wurden die Flussregime<br />
von Rhein <strong>und</strong> Donau miteinander verb<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> so eine durchgehende <strong>Wasser</strong>straßenverbindung<br />
zwischen der Nordsee <strong>und</strong> dem Schwarzen Meer<br />
geschaffen. Der Main ist integraler Bestandteil dieser<br />
transkontinentalen <strong>Wasser</strong>straße. Für ihn, wie für alle<br />
Abschnitte dieser <strong>Wasser</strong>straßenverbindung, gilt: Bestehen<br />
partielle Behinderungen durch fehlenden Ausbau<br />
oder veraltete bzw. zu sanierende Schleusenanlagen<br />
etc., ist die Leistungsfähigkeit der gesamten Verbindung<br />
beeinträchtigt. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf<br />
die Umwelt durch mehr Straßentransporte <strong>und</strong> damit<br />
mehr CO 2 -Ausstoß <strong>und</strong> verstopfte Autobahnen. Und auf<br />
die Bevölkerung, denn die höheren Transportkosten<br />
im Vergleich zum Binnenschiff müssen letztlich vom<br />
Verbraucher gezahlt werden.<br />
Der Verkehr auf dem Main ist seit Eröffnung des Main-<br />
Donau-Kanals stetig angestiegen <strong>und</strong> das nicht nur im<br />
Kurzstrecken-, sondern auch im Transitverkehr. Vergleicht<br />
man die tatsächliche Entwicklung des Verkehrs<br />
auf der Main-Donau-<strong>Wasser</strong>straße mit den Prognosen<br />
des Planco-Gutachtens von 2000 so zeigt sich, dass mit<br />
einiger Sicherheit die prognostizierten Werte für 2015<br />
erreicht, wenn nicht sogar überschritten werden. Ein adäquater<br />
Ausbau bzw. Modernisierung bestehender <strong>Wasser</strong>straßen-Infrastruktur<br />
ist daher das Gebot der St<strong>und</strong>e,<br />
um steigende Verkehre umweltfre<strong>und</strong>lich bewältigen<br />
zu können. Und hierzu kann die Binnenschifffahrt einen<br />
Spezial<br />
wertvollen Beitrag leisten, denn nach dem eindeutigen<br />
Ergebnis des jüngst vorgelegten Planco-Gutachtens<br />
zum Verkehrsträgervergleich belegt sie hinsichtlich der<br />
Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> in Bezug auf den volkswirtschaftlichen<br />
Nutzen nach wie vor die Spitzenposition.<br />
Beim Mainausbau geht es zum einen um eine Vertiefung<br />
der Fahrrinne des Mains von 2,50 m auf 2,90 m<br />
<strong>und</strong> ihre Verbreiterung von 36 m auf 40 m. Damit ist<br />
der uneingeschränkte Betrieb mit Gütermotorschiffen<br />
bis 110 m Länge <strong>und</strong> 11,4 m Breite <strong>und</strong> von Schub- <strong>und</strong><br />
Koppelverbänden bis 185 m Länge mit einer ganzjährigen<br />
Abladetiefe bis zu 2,70 m gewährleistet. Zudem<br />
erfordert der Einsatz von Gütermotorschiffen <strong>und</strong><br />
Schub- bzw. Koppelverbänden an einigen Schleusenanlagen<br />
den Ausbau der Vorhäfen, um ein ungehindertes<br />
Passieren der Schleusenanlagen zu ermöglichen. Zum<br />
anderen gibt es eine Reihe von Schleusenanlagen, die<br />
inzwischen „in die Jahre“ gekommen sind. Einige haben<br />
bereits die 70 überschritten bzw. reichen nahe heran.<br />
Für diese Anlagen gilt es, den Umfang der notwendigen<br />
Gr<strong>und</strong>instandsetzung zu ermitteln <strong>und</strong> anschließend<br />
Konzepte zu entwickeln, die einerseits eine Modernisierung<br />
auf dem neuesten Stand der Technik erlauben<br />
<strong>und</strong> andererseits die Aufrechterhaltung <strong>und</strong> möglichst<br />
geringe Beeinträchtigung des Verkehrs ermöglichen.<br />
Die finanziellen Mittel für einen solchen Ausbau bzw.<br />
Neubau sind notwendig <strong>und</strong> auch angemessen. Denn<br />
im bereits zuvor zitierten Planco-Gutachten wird<br />
ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Bruttoanlageinvestitionen<br />
in <strong>Wasser</strong>straßen im Vergleich zu<br />
B<strong>und</strong>esfernstraßen im Zeitraum 1991 bis 2004 deutlich<br />
unterproportional gestiegen sind, <strong>und</strong> dies von einem<br />
erheblich niedrigeren Ausgangsniveau. Entsprechend<br />
ist die Altersstruktur der <strong>Wasser</strong>straßen – wie am Main<br />
aufgezeigt – deutlich ungünstiger als die der Schiene<br />
<strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esfernstraßen. Eine gute Verkehrsinfrastruktur<br />
bestimmt aber maßgeblich die Wettbewerbsfähigkeit,<br />
nicht nur der Wirtschaftsstandorte,<br />
sondern auch die der Verkehrsträger untereinander. Ist<br />
die Betriebssicherheit der Infrastruktur von fehlender
Spezial<br />
Qualitätssicherung betroffen, so hat dies im Fall der<br />
Binnenschifffahrt aufgr<strong>und</strong> häufig fehlender Alternativrouten<br />
wesentlich stärkere Auswirkungen als z.B. beim<br />
Straßentransport.<br />
Außerdem wäre es infrastruktur- <strong>und</strong> investitionspolitisch<br />
hemmend in den <strong>Wasser</strong>straßenausbau nicht<br />
angemessen zu investieren, denn ohne sachgerechten<br />
Ausbau wird zukünftig nicht in Binnenhafeninfrastrukturen<br />
<strong>und</strong> Logistik investiert werden <strong>und</strong> damit wäre<br />
der Logistikstandort Deutschland <strong>und</strong> Bayern nicht<br />
adäquat weiter zu entwickeln.<br />
Dass leistungsfähige <strong>Wasser</strong>straßen kein Gegensatz<br />
zu Naturschutz <strong>und</strong> Landschaftspflege sind, belegt die<br />
bisher durchgeführte Mainvertiefung eindrucksvoll.<br />
Die unvermeidbaren Eingriffe in Natur- <strong>und</strong> Landschaft<br />
wurden dazu genutzt, durch umfangreiche landschaftspflegerische<br />
Begleitmaßnahmen die Lebensraumvielfalt<br />
bisher strukturarmer Ufer- <strong>und</strong> Gewässerbereiche zu<br />
erhöhen. So entstanden wertvolle Lebensräume für eine<br />
Vielzahl von Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten. Dass dies am Main<br />
gelungen ist, zeigt folgende Äußerung, die von einer<br />
Vertreterin der seinerzeitigen rot-grünen B<strong>und</strong>esregierung<br />
kolportiert wird: „Dass der Main ausgebaut wurde,<br />
konnten wir nicht gut finden. Aber wie er ausgebaut<br />
wurde, das finden wir gut.“<br />
Bei der Mainvertiefung wurde inzwischen r<strong>und</strong> ein<br />
Zehntel der Investitionssumme für landschaftsplane-<br />
rische <strong>und</strong> ökologische Verbesserungen ausgegeben.<br />
Dass damit die Chance genutzt wurde, Ökonomie <strong>und</strong><br />
Ökologie gleichermaßen gerecht zu werden, belegt<br />
auch die Akzeptanz der Bevölkerung am Main <strong>und</strong><br />
der touristischen Gäste. Längst ist der Main-Radweg<br />
zu einem Geheimtipp geworden <strong>und</strong> die <strong>Wasser</strong>straßenanbindung<br />
beschert den anliegenden Städten <strong>und</strong><br />
Kommunen eine höhere Standortattraktivität <strong>und</strong> zusätzliche<br />
Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft. Hier<br />
ist nicht zuletzt der boomende Flusskreuzfahrtsektor zu<br />
nennen mit Wachstumsraten im zweistelligen Bereich.<br />
Überdies ergab eine im August <strong>2008</strong> durchgeführte<br />
Repräsentativbefragung von TNS Emnid, dass sich die<br />
große Mehrheit der Deutschen gerne an deutschen<br />
Flüssen aufhält <strong>und</strong> die Lage an einem Fluss als Standortvorteil<br />
für Städte <strong>und</strong> Regionen betrachtet. Laut Befragung<br />
wird von der Mehrheit der Bevölkerung neben<br />
dem Erholungswert auch der wirtschaftliche Nutzen<br />
von Flüssen wahrgenommen. Dieser Mehrfachnutzen<br />
der <strong>Wasser</strong>straße – Erholungs- <strong>und</strong> Lebensraum für<br />
Menschen <strong>und</strong> Tiere, Standortfaktor für die Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Transportweg – kann nicht oft genug erwähnt <strong>und</strong><br />
nicht hoch genug eingeschätzt werden. In diesem Sinne<br />
hat jede Investition in die <strong>Wasser</strong>straße einen hohen<br />
Multiplikatoreffekt. Das gilt in gleicher Weise auch für<br />
den Main als unverzichtbaren Bestandteil der transkontinentalen<br />
<strong>Wasser</strong>straße Rhein-Main-Donau.<br />
◆
Der Weg des Verfahrens bis zum<br />
Planfeststellungsbeschluss<br />
Mareike Bodsch<br />
<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />
<strong>und</strong><br />
Josef Schock<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
Vorplanung <strong>und</strong> Scoping<br />
Am Beginn der Planung für den Ausbau einer Stauhaltung<br />
des Mains steht eine Trassierung der Fahrrinne<br />
entsprechend der für den Mainausbau geltenden Ausbaugr<strong>und</strong>sätze.<br />
Für die aktuell anstehenden Planungsverfahren<br />
am Main zwischen Würzburg <strong>und</strong> Bamberg<br />
bedeutet dies eine Trassierung auf eine Fahrrinnenbreite<br />
von 40 m in der Geraden <strong>und</strong> in Kurven mit Radien<br />
> 1500 m. In Krümmungsbereichen mit geringeren<br />
Radien wird die Fahrrinne darüber hinaus aufgeweitet.<br />
Ausbautiefe ist hier 2,90 m unter hydrostatischem Stau<br />
zuzüglich einer Tiefenreserve von 0,20 m. Das Bemessungsschiff<br />
für die Trassierung ist der einzeln zu Tal<br />
fahrende Schubverband (Länge 185 m, Breite 11,4 m).<br />
Nach erfolgter Trassierung, nebst Trassierungsvarianten,<br />
werden potentielle Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzflächen<br />
für Eingriffe in Natur <strong>und</strong> Landschaft ermittelt sowie die<br />
Betroffenheiten Dritter <strong>und</strong> Träger öffentlicher Belange<br />
abgeschätzt.<br />
Auf Gr<strong>und</strong>lage dieser Vorplanung beantragt das <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt<br />
bei der zuständigen Planfeststellungsbehörde,<br />
der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />
<strong>Süd</strong>, die Einleitung eines sog. Scoping-Verfahrens nach<br />
§ 5 des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
(UVPG).<br />
In einem Scoping-Verfahren werden der notwendige<br />
Untersuchungsrahmen <strong>und</strong> die beizubringenden Unterlagen<br />
für die Durchführung der Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
ermittelt <strong>und</strong> festgelegt.<br />
Hierzu findet ein Anhörungstermin (auch „§ 5-Termin“<br />
genannt) statt, bei dem das <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt<br />
als Träger des Vorhabens den Vorplanungsstand<br />
vorträgt <strong>und</strong> den darauf aufbauend ermittelten ökologischen<br />
Untersuchungsumfang. Die Träger öffentlicher<br />
Belange, d.h. die vom Vorhaben betroffenen Behörden,<br />
Kommunen aber auch Naturschutzverbände, haben<br />
dann Gelegenheit, ergänzende Vorschläge <strong>und</strong> Hinweise<br />
zum Untersuchungsumfang zu geben <strong>und</strong> diese mit<br />
dem Träger des Vorhabens zu diskutieren.<br />
Die Planfeststellungsbehörde legt im Ergebnis des<br />
Anhörungstermins den abschließenden Untersuchungsumfang<br />
fest. Für die Durchführung eines Scoping-Verfahrens<br />
von der Unterlagenerstellung bis zum Scoping-<br />
Termin sind in der Regel 6 Monate anzusetzen.<br />
Untersuchungsumfang<br />
Spezial<br />
Der Untersuchungsumfang lässt sich in ökologische <strong>und</strong><br />
technische Untersuchungen differenzieren.<br />
Ökologische Untersuchungen:<br />
● faunistische Bestandserhebungen z.B. für die Tiergruppen<br />
Vögel, Laufkäfer <strong>und</strong> Libellen<br />
● fischbiologische Bestandserhebungen<br />
● Untersuchungen des Makrozoobenthos<br />
● Vegetationsstruktur-Kartierungen<br />
● pflanzensoziologische Untersuchungen in ausgewählten<br />
Uferabschnitten<br />
In Teilbereichen erfolgt eine Bestandserhebung nach<br />
so genannten „Zeigerarten“, welche Rückschlüsse auf<br />
die ökologische Wertigkeit von Flächen ermöglichen.<br />
Die Bestandserhebungen erfolgen zudem in mehreren<br />
Kampagnen um die unterschiedlichen jahreszeitlichen<br />
Aspekte mit zu erfassen. Insgesamt nehmen die ökologischen<br />
Untersuchungen ca. 18 Monate in Anspruch.<br />
Technische Untersuchungen<br />
● <strong>Wasser</strong>spiegellagenberechnungen vom Niedrigwasserabfluss<br />
bis zum 100-jährigen Hochwasser<br />
● hydrogeologische Untersuchungen zu Auswirkungen<br />
des Ausbaus auf die<br />
● Gr<strong>und</strong>wassersituation <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wassergewinnungsanlagen<br />
● Geotechnische Untersuchungen<br />
● Untersuchungen zu Art, Umfang <strong>und</strong> Belastungsklasse<br />
des anfallenden Baggergutes mit Verwertungs-<br />
<strong>und</strong> Entsorgungskonzepten<br />
● Lärm- <strong>und</strong> erschütterungstechnische Untersuchungen<br />
für die Bau- <strong>und</strong> die Betriebszeit.<br />
● nautische Untersuchungen
1<br />
Ausbau der Fahrrinne des Mains<br />
WaStrG<br />
BNatSchG<br />
Vorplanung<br />
mit Alternativen<br />
Untersuchnungen<br />
Planfeststellungsunterlagen<br />
Planungsschritte<br />
Fahrrinnentrassierung<br />
ökologische<br />
Rahmenbedingungen<br />
ökologische<br />
Untersuchungen<br />
technische<br />
Untersuchungen<br />
Festlegen der Fahrrinne<br />
Bewerten der Eingriffe<br />
Landschaftspflegerischer<br />
Begleitplan<br />
technische Planung<br />
(Fahrrinne,<br />
Ausgleichsmaßnahmen)<br />
Gr<strong>und</strong>erwerbsplan<br />
Erläuterungsbericht<br />
mit Umweltverträglichkeitsuntersuchung<br />
Mit Vorlage der Einzelergebnisse aus den o. g. Untersuchungen<br />
erfolgt eine Präzisierung der Vorplanung. Dies<br />
ldung 1 Ablauf eines stellt Planungsprozesses<br />
in der Regel keinen linearen Prozess dar, sondern<br />
erfolgt in Form eines Regelkreises, wie er der Bild 1 zu<br />
entnehmen ist.<br />
Eine technisch optimierte Planung muss nicht aus ökologischer<br />
Sicht die Vorzugsvariante darstellen. Durch<br />
eine Vielzahl interaktiver Schritte, welche durch die<br />
Planungsingenieure, Biologen <strong>und</strong> Landschaftsplaner<br />
gemeinsam durchlaufen werden, wird die optimierte<br />
Vorzugsvariante ermittelt.<br />
Planfeststellungsverfahren<br />
UVPG<br />
§ 5 - Termin<br />
(Scoping)<br />
Unterlagen<br />
nach § 6 UVPG<br />
Auf Gr<strong>und</strong>lage der festgelegten Vorzugsvariante (diese<br />
wird nicht nur an Hand technischer <strong>und</strong> ökologischer<br />
Kriterien ermittelt, sondern auch an Hand weiterer<br />
Kriterien wie z. B. Nautik <strong>und</strong> Kosten) erfolgt dann die<br />
abschließende Bewertung der Eingriffe <strong>und</strong> daraus<br />
ableitend die Ermittlung des erforderlichen Ausgleichs-<br />
<strong>und</strong> Ersatzumfanges für die Erarbeitung des Landschaftspflegerischen<br />
Begleitplanes. Ebenso kann nun<br />
der Gr<strong>und</strong>erwerbsplan bearbeitet werden.<br />
Die Technische Planung in Form der Vorzugsvariante,<br />
der Landschaftspflegerische Begleitplan, der Gr<strong>und</strong>erwerbsplan<br />
sowie ein gesondert zu erstellender Erläuterungsbericht<br />
zur Umweltverträglichkeitsuntersuchung<br />
sowie zur Fauna-Flora-Habitat (FFH) - Verträglichkeitsprüfung<br />
<strong>und</strong> der artenschutzrechtlichen Prüfung bilden<br />
dann die Planfeststellungsunterlagen, welche wiederum<br />
der Planfeststellungsbehörde (nach einer vorherigen<br />
Mustermappenbesprechung) zur Einleitung des<br />
Planfeststellungsverfahrens vorgelegt werden.<br />
Bild 1: Ablauf eines Planungsprozesses<br />
Diese veranlasst den Versand der Planfeststellungsmappen<br />
an die Träger öffentlicher Belange. Parallel dazu<br />
erfolgt die ortsübliche öffentliche Bekanntgabe des Erörterungstermins,<br />
z.B. über Aushang in den betroffenen<br />
Kommunen oder Veröffentlichung in Gemeindeblättern,<br />
zusätzlich die Bekanntgabe in der örtlichen Presse<br />
<strong>und</strong> die öffentliche Auslegung der Unterlagen.<br />
Im Erörterungstermin stellt der Träger des Vorhabens<br />
die ermittelte Vorzugsvariante vor <strong>und</strong> die Träger öffentlicher<br />
Belange, Verbände, vom Vorhaben betroffene<br />
Kommunen <strong>und</strong> private Dritte haben auf diesem Termin<br />
die Möglichkeit, das Vorhaben mit dem Träger des Vorhabens<br />
<strong>und</strong> der Planfeststellungsbehörde zu erörtern.<br />
Nach Abwägung der Belange ergeht durch die Planfeststellungsbehörde<br />
der Planfeststellungsbeschluss, der<br />
mit Ablauf einer Frist von einem Monat bestandskräftig<br />
wird.<br />
Die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens<br />
benötigt ca. 18 Monate.<br />
Parallel zum Planfeststellungsverfahren werden in<br />
der Regel schon weitere Detailplanungen bearbeitet<br />
sowie mit der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen<br />
begonnen.<br />
Das <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg bearbeitet<br />
im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens derzeit<br />
jeweils zwei bis drei Haltungen gleichzeitig (Dettelbach-<br />
Gerlachshausen/Wipfeld-Garstadt-Schweinfurt/Ottendorf-Knetzgau).<br />
Integriert wird hier jeweils auch schon<br />
die Planfeststellung zum erforderlichen Ausbau der<br />
Schleusenvorhäfen.<br />
◆
<strong>Wasser</strong>spiegellagenberechnung –<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Durchführung<br />
Thomas Gold<br />
<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />
Im Rahmen der Planfeststellungsverfahren für den<br />
Ausbau der Fahrrinne des Mains sind zur Einschätzung<br />
der Auswirkungen des Ausbaus auf das Abflussgeschehen<br />
<strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>wassersituation Nachweise über die<br />
Thomas Änderungen Gold der <strong>Wasser</strong>spiegellagen <strong>und</strong> der Fließge-<br />
<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt schwindigkeiten zu führen. Dieser Aschaffenburg<br />
Forderung kommt<br />
das <strong>Wasser</strong>straßen- Neubauamt (WNA) in Form von<br />
<strong>Wasser</strong>spiegellagengutachten nach, die von externen<br />
Büros erstellt werden. Dabei wird vom WNA in Absprache<br />
mit der B<strong>und</strong>esanstalt für <strong>Wasser</strong>bau gefordert,<br />
dass die Berechnung mit dem Programm HEC-RAS<br />
(Bild 1, Querschnittdarstellung aus HEC-RAS) durchge-<br />
<strong>und</strong> führt wird. Durchführung<br />
Dies hat zwei Gründe. Neben der nachweislich<br />
hohen Qualität der Software, die vom U.S. Army<br />
Corps of Engineers entwickelt <strong>und</strong> gepflegt wird, ist es<br />
wichtig, einen homogenen Datenbestand für alle Haltungen<br />
am Main zu erhalten, der nicht davon abhängig<br />
ist, welches Büro mit welcher Software arbeitet. Da die<br />
Software kostenlos erhältlich ist, sind Wettbewerbsverzerrungen<br />
auf Gr<strong>und</strong> der softwaretechnischen Ausstattung<br />
der verschiedenen Büros weitgehend ausgeschlossen.<br />
Für die Erarbeitung der Gutachten ist die Erhebung<br />
umfangreicher Daten erforderlich. Dies gilt einmal für<br />
die Morphologie des Flusses <strong>und</strong> der Vorländer, die in<br />
Form von Flächenpeil- <strong>und</strong> Querprofildaten sowie Befliegungsdaten<br />
von der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong><br />
selbst erhoben <strong>und</strong> die in digitaler Form den Büros<br />
Autor: zur Verfügung Thomas Gold gestellt werden. Neben diesen <strong>Information</strong>en<br />
werden noch Aussagen über den Bewuchs benö-<br />
tigt, die aus Luftbildern entnommen werden können<br />
sowie Daten zu den <strong>Wasser</strong>spiegellagen vergangener<br />
Hochwasserereignisse in Verbindung mit den zugehörigen<br />
Abflüssen.<br />
Alle diese Daten werden zur Durchführung einer eindimensionalen<br />
stationären Abflussberechnung benötigt.<br />
Bei der eindimensionalen stationären Abflussberechnung<br />
werden im Vergleich zu mehrdimensionalen<br />
Berechnungsmethoden Vereinfachungen vorgenommen.<br />
Es wird z.B. angenommen, dass die Fließgeschwindigkeit<br />
des <strong>Wasser</strong>s über den gesamten Flussquerschnitt<br />
gleich ist, weiterhin wird ein über die Zeit konstanter<br />
Abfluss entlang der Gerinneachse betrachtet. Vorausgesetzt<br />
wird meist auch Reibungsfreiheit <strong>und</strong> laminare<br />
Strömung, also Wirbelfreiheit. Diese Art der Abflussberechnung<br />
wird gewählt, um den Modellaufwand <strong>und</strong><br />
vor allem den Rechenaufwand in Grenzen zu halten.<br />
Unabhängig davon wird in Ausnahmefällen ergänzend<br />
in Teilbereichen, in denen die Aussagen des eindimensionalen<br />
Berechnungsansatzes erwartungsgemäß<br />
unzureichend sind, eine zweidimensionale Berechnung<br />
vorgeschaltet, um die Fließzustände im betrachteten<br />
Teilbereich abschätzen zu können. Aus den morphologischen<br />
<strong>Information</strong>en wird in der Regel in mehreren<br />
Prozessschritten ein digitales Geländemodell erstellt,<br />
in dem auf der Gr<strong>und</strong>lage der Luftbilder verschiedenen<br />
Abflussbereichen unterschiedliche Rauhigkeitsbeiwerte,<br />
die die Reibungsverluste des <strong>Wasser</strong>s am Untergr<strong>und</strong><br />
oder dem Bewuchs numerisch darstellen,<br />
zugeordnet werden. Diese Vorarbeit wird in der Regel<br />
<strong>Wasser</strong>spiegellagenberechnung – Gr<strong>und</strong>lagen<br />
Elevation (m)<br />
205<br />
200<br />
195<br />
190<br />
185<br />
180<br />
Marktbreit Plan: Istzustand 03.08.2004<br />
175<br />
0 100 200 300 400 500 600 700<br />
1<br />
.057 .051 .025 .057<br />
Nebengrinne gedeckelt<br />
Station (m)<br />
Abbildung 1, Querschnittdarstellung aus HEC-RAS<br />
Rauhigkeitsparameter<br />
Spezial<br />
Legend<br />
EG HQ100<br />
WS HQ100<br />
EG HQ50<br />
WS HQ50<br />
EG HSQ<br />
WS HSQ<br />
EG MQ<br />
WS MQ<br />
EG NQ<br />
WS NQ<br />
Gro<strong>und</strong><br />
Ineff<br />
Bank Sta<br />
Abbildung 1
0<br />
2<br />
Abbildung 2, isometrische Modelldarstellung aus HEC-RAS<br />
in einem Preprozessing mit speziellen GIS-Programmen<br />
außerhalb von HEC-RAS durchgeführt, mit deren Funktionalitäten<br />
eine Aufbereitung der Daten wesentlich<br />
leichter durchgeführt werden kann, als es in HEC-RAS<br />
möglich ist. Nach Erstellung des Modells werden die<br />
Daten nach HEC-RAS exportiert <strong>und</strong> können dort als<br />
Querprofile dargestellt werden.<br />
Die weitere Bearbeitung der Querschnitte erfolgt ab<br />
jetzt meist direkt in HEC-RAS. So werden abflussunwirksame<br />
Querschnittsbereiche abgedeckt bzw. mit Levees<br />
(für die Berechnung ins Modell eingebaute Dämme,<br />
die in der Realität nicht existieren) die Überströmung<br />
flacher Uferbereiche nur bei höheren Abflüssen zugelassen.<br />
Für die Festlegung dieser modelltechnischen<br />
Modifikationen dienen die in eventuell mehrdimensionalen<br />
Berechnungen gewonnen Aussagen aus Teilbereichen<br />
des Modells. Zusätzlich werden Bauwerke wie<br />
Brücken <strong>und</strong> Wehre in Form von Sonderquerprofilen<br />
in das Modell integriert. Im Nahbereich der Bauwerke<br />
wird durch Querprofilverdichtung die Genauigkeit der<br />
Modellaussage erhöht um die Einflüsse der Einbauten<br />
besser abbilden zu können. Mit Hilfe der bekannten<br />
Hochwasserereignisse wird das nun erstellte Modell<br />
so kalibriert, dass die <strong>Wasser</strong>stände <strong>und</strong> Abflüsse der<br />
historischen Hochwässer möglichst exakt abgebildet<br />
werden. Es werden dabei hauptsächlich Abflüsse für NQ,<br />
MQ, HSQ, HQ50 <strong>und</strong> HQ100 betrachtet. Die Kalibrierung<br />
erfolgt durch Modifikation sowohl der Rauhigkeitsbeiwerte<br />
wie auch der Modellgeometrie.<br />
Danach wird auf der Gr<strong>und</strong>lage des nun geeichten Ist-<br />
Zustandsmodells ein neues morphologisches Modell<br />
erstellt, das den Zustand nach dem Ausbau der Stauhaltung<br />
beinhaltet. Die Rauhigkeitsparameter werden auf<br />
Legend<br />
WS HSQ<br />
Gro<strong>und</strong><br />
der Gr<strong>und</strong>lage der geänderten Querschnitte angepasst.<br />
Wie bei der Eichung wird nun das Planungsmodell mit<br />
den gleichen Hochwasserereignissen beaufschlagt <strong>und</strong><br />
die <strong>Wasser</strong>spiegellagen- <strong>und</strong> Fließgeschwindigkeitsänderungen<br />
zwischen dem Ist- <strong>und</strong> dem Planungszustand<br />
bei verschiedenen Abflüssen berechnet <strong>und</strong> gegenübergestellt<br />
(Bild 2, isometrische Modelldarstellung aus<br />
HEC-RAS).<br />
Die Ergebnisse der Berechnungen werden in Form von<br />
Tabellen ausgegeben. Zusätzlich werden sie in digitaler<br />
Form für die weitere Bearbeitung der Planfeststellungsunterlagen<br />
(Querprofile <strong>und</strong> Haltungslängsschnitte)<br />
weiterverarbeitet (Bild 3, Ausgabe der Berechnungsergebnisse<br />
aus HEC-RAS).<br />
Am Ende der umfangreichen Untersuchungen steht ein<br />
Gutachten, das die Auswirkungen des Mainausbaus auf<br />
die <strong>Wasser</strong>spiegellagen möglichst exakt vorhersagt.<br />
Diese Untersuchungsergebnisse werden innerhalb des<br />
Planfeststellungsverfahrens im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
benötigt. Diese Prüfung umfasst<br />
die Ermittlung, Beschreibung <strong>und</strong> Bewertung der<br />
Auswirkungen eines Ausbauvorhabens auf die Schutzgüter<br />
Mensch, Tiere, Pflanzen, Boden, <strong>Wasser</strong>, Luft,<br />
Klima <strong>und</strong> Landschaft sowie auf Kultur- <strong>und</strong> sonstige<br />
Sachgüter einschließlich der jeweiligen Wechselwirkungen.<br />
In diesem Zusammenhang sind zur Prüfung<br />
der Umweltauswirkungen des Vorhabens notwendige<br />
Bestandsaufnahmen <strong>und</strong> Prognosen (Umweltverträglichkeitsuntersuchung)<br />
mit den Planfeststellungsunterlagen<br />
der Planfeststellungsbehörde vorzulegen. Ein<br />
wichtiger Bestandteil dieser Prognosen ist das <strong>Wasser</strong>spiegellagengutachten.<br />
Aus seinen Ergebnissen können<br />
Ineff<br />
Bank Sta<br />
Abbildung 2
3<br />
Rückschlüsse auf die Auswirkungen der Ausbaumaßnahmen<br />
auf die verschiedensten Teilbereiche der Natur,<br />
insbesondere Hydrogeologie, Hydrologie <strong>und</strong> Ökologie<br />
getroffen werden.<br />
Bild 1: Querschnittdarstellung aus HEC-RAS<br />
Bild 2: isometrische Modelldarstellung aus HEC-RAS<br />
ung 3, Ausgabe der Berechnungsergebnisse aus HEC-RAS<br />
Bild 3: Ausgabe der Berechnungsergebnisse aus HEC-RAS<br />
. 3 nur wenn als Platzfüller notwendig, sonst weglassen<br />
◆<br />
Abbildung
Spezial<br />
Die FFH-Verträglichkeitsprüfung<br />
<strong>und</strong> der Mainausbau<br />
Gerd Karreis<br />
<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />
Ein sehr ehrgeiziges Vorhaben in der Europäischen<br />
Gemeinschaft ist mit der Fauna-Flora-Habitat (FFH)<br />
- Richtlinie verb<strong>und</strong>en; Ziel ist es, ein zusammenhängendes<br />
ökologisches Netz besonderer Schutzgebiete zu<br />
errichten, zu erhalten <strong>und</strong> zu entwickeln. Mit diesem<br />
Netz „Natura 2000“ sollen zur Sicherung der Artenvielfalt<br />
die natürlichen Lebensräume sowie die wildlebenden<br />
Tiere <strong>und</strong> Pflanzen im europäischen Gebiet der<br />
Mitgliedsstaaten nachhaltig geschützt werden.<br />
Auch entlang des Mains wurden daher in den vergangenen<br />
Jahren großflächige Gebiete als FFH-Gebiet<br />
oder als Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Im Abschnitt<br />
zwischen den Staustufen Wipfeld <strong>und</strong> Ottendorf liegen<br />
beispielsweise die FFH-Gebiete „Mainaue zwischen<br />
Grafenrheinfeld <strong>und</strong> Kitzingen“ <strong>und</strong> „Maintal bei Sennfeld<br />
<strong>und</strong> Weyer“ sowie das Vogelschutzgebiet „Maintal<br />
zwischen Schweinfurt <strong>und</strong> Dettelbach“.<br />
Für das FFH-Gebiet „Mainaue zwischen Grafenrheinfeld<br />
<strong>und</strong> Kitzingen“ sind nachfolgend beispielhaft die im<br />
Gebiet vorkommenden Lebensraumtypen aufgeführt<br />
(siehe Tabelle unten):<br />
FFH-Lebensraumtyp<br />
Da beim geplanten Fahrrinnenausbau Beeinträchtigungen<br />
von FFH-Lebensraumtypen (z.B. Weichholzauwälder,<br />
Flachlandmähwiesen), von FFH-Arten (z.B. Biber,<br />
Bitterling) oder von wertgebenden Vogelarten (z.B.<br />
Blaukehlchen, Eisvogel) nicht ausgeschlossen werden<br />
können, müssen für das Vorhaben vom <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt<br />
Aschaffenburg als Vorhabensträger<br />
so genannte FFH-Verträglichkeitsstudien vorgelegt<br />
werden. Im Planfeststellungsverfahren selbst wird dann<br />
auf dieser Gr<strong>und</strong>lage die FFH-Verträglichkeitsprüfung<br />
durchgeführt.<br />
In der FFH-Verträglichkeitsstudie erfolgt zunächst eine<br />
Bestandsanalyse. Hierbei werden im engeren Untersuchungsraum<br />
die Biotoptypen flächendeckend erfasst<br />
<strong>und</strong> die vorkommenden FFH-Lebensraumtypen charakterisiert.<br />
Ebenso werden die vegetationsk<strong>und</strong>lichen<br />
Erhebungen auf Vorkommen von einzelnen Pflanzenarten<br />
überprüft, welche durch die FFH-Richtlinie besonders<br />
ausgewiesen sind. Durch faunistische Erfassungen<br />
verschiedener Tiergruppen können die Tierarten<br />
ermittelt werden, welche durch die FFH-Richtlinie oder<br />
die Vogelschutzrichtlinie besonders geschützt sind.<br />
Anteil an<br />
Gesamtfläche (1380 ha) in %<br />
Dünen mit offenen Grasflächen < 1<br />
Natürliche eutrophe Seen 6<br />
Trockene, kalkreiche Sandrasen 1<br />
Naturnahe Kalk-Trockenrasen <strong>und</strong> deren Verbuschungsstadien < 1<br />
Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden < 1<br />
Feuchte Hochstaudenfluren 4<br />
Magere Flachland-Mähwiesen 14<br />
Kalktuffquellen < 1<br />
Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald 1<br />
Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald 2<br />
Schlucht- <strong>und</strong> Hangmischwälder < 1<br />
Auenwälder mit Schwarzerle <strong>und</strong> Esche 2<br />
Hartholzauenwälder mit Stieleiche <strong>und</strong> Ulme 6
Im Anschluss an diese Bestandsanalyse müssen die<br />
Wirkungen des Vorhabens bzw. die von den Wirkungen<br />
ausgehenden Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele,<br />
der Lebensraumtypen <strong>und</strong> der vorkommenden Tier-<br />
<strong>und</strong> Pflanzenarten ermittelt werden. Zunächst erfolgt<br />
durch den Fahrrinnenausbau eine Flächeninanspruchnahme<br />
in den Bereichen mit Uferzurücknahmen. Des<br />
Weiteren ist zu klären, ob Änderungen von <strong>Wasser</strong>spiegellagen<br />
<strong>und</strong> Fließgeschwindigkeiten eintreten. Auch<br />
können Auswirkungen auf den Gr<strong>und</strong>wasserhaushalt<br />
auftreten, die dann wiederum Einfluss auf die Vegetation<br />
hätten. Auch können baubedingte Beeinträch-<br />
Spezial<br />
tigungen, etwa durch Lärm oder Erschütterungen<br />
auftreten.<br />
Schließlich werden die Auswirkungen des Vorhabens<br />
beurteilt <strong>und</strong> damit festgestellt, ob das Vorhaben überhaupt<br />
zulässig ist. Denn wenn erhebliche Beeinträchtigungen<br />
von Erhaltungszielen oder von einzelnen Arten<br />
gegeben sind, müssen, wenn möglich, Maßnahmen zur<br />
Schadensbegrenzung durchgeführt werden. Damit<br />
soll gewährleistet werden, dass das europäische Netz<br />
„Natura 2000“ dauerhaft in seiner Funktionsfähigkeit<br />
gesichert bleibt.<br />
◆
Spezial<br />
Gewässerentwicklungsplanung <strong>und</strong><br />
Maßnahmenkatalog WRRL für den Main<br />
– der (gewisse?) Unterschied –<br />
Dr. Wolf-Dieter Schmidt<br />
Regierung von Unterfranken, <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
Der Main: B<strong>und</strong>eswasserstraße <strong>und</strong> Flusslandschaft<br />
zugleich<br />
Der Main ist nicht nur die prägende Lebensader für Unterfranken<br />
sondern auch ein bedeutsamer Erholungs-<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftsraum. Sein Tal- <strong>und</strong> Flussbild wurde<br />
durch die Ansprüche der Schifffahrt, der Energiegewinnung,<br />
der Siedlungs- <strong>und</strong> Verkehrswege sowie einer<br />
intensiv betriebenen Landwirtschaft verändert. Für den<br />
Fluss hatte sein Ausbau zur Großschifffahrtsstraße nachteilige<br />
Auswirkungen.<br />
Flussbauliche Eingriffe <strong>und</strong> die Nutzungen haben die<br />
Struktur <strong>und</strong> Funktion des Mains mit seiner Tallandschaft<br />
verändert. Das Zusammenwirken von Auenlandschaft<br />
<strong>und</strong> Fluss wurde entkoppelt, das Rückhaltevermögen<br />
vermindert. Das Flussökosystem Main wurde<br />
bezüglich seiner Lebensräume beeinträchtigt.<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaftliches Leitbild Main:<br />
Für den gesamten staugeregelten Main wurde deshalb<br />
bereits 1985 von der bayerischen <strong>Wasser</strong>wirtschaft ein<br />
wasserwirtschaftliches Leitbild erarbeitet. Es enthält<br />
die wesentlichen Entwicklungsziele für eine Weiterentwicklung<br />
dieser Flusslandschaft.<br />
Ziel des “<strong>Wasser</strong>wirtschaftlichen Leitbildes” ist es, die<br />
Vielfalt der natürlichen Elemente der Flusslandschaft<br />
<strong>und</strong> ihre Vernetzung mit der Aue zu verbessern, der<br />
fortschreitenden Alterung des Flusses entgegenzuwirken<br />
(Verlandung, Vereinheitlichung, Rückgang der<br />
Sukzessionsvielfalt) <strong>und</strong> seine Gewässerbiologie zu<br />
stabilisieren.<br />
1 2<br />
Als mögliche Maßnahmen wurden unter anderem<br />
vorgeschlagen:<br />
● die Wiederherstellung von strukturreichen, naturgemäßen<br />
Uferstrecken, die erforderlichenfalls durch<br />
Leitwerke geschützt werden,<br />
● die Wiederherstellung der biologischen Durchgängigkeit,<br />
● Reaktivierung <strong>und</strong> Längsverbindung der Buhnenfelder<br />
● das Wiederherstellen der Vernetzung von Fluss <strong>und</strong><br />
Aue mit Altwässern oder Stillgewässern,<br />
● die Förderung <strong>und</strong> Entwicklung naturnaher Vegetationskomplexe<br />
im Uferbereich.<br />
Gewässerentwicklungskonzept <strong>und</strong><br />
Gewässerentwicklungspläne Main:<br />
Die Zielerreichung muss ohne Nachteile für die Schifffahrt,<br />
die <strong>Wasser</strong>kraftnutzung <strong>und</strong> den Hochwasserabfluss<br />
sowie Hochwasserschutz geschehen. Auf der Basis<br />
dieses Leitbildes entstand 1999 das „Gewässerentwicklungskonzept<br />
Main“ Es baute auf den Erkenntnissen<br />
des Pilotprojektes “Stauhaltung Himmelstadt” auf, das<br />
bereits vor 20 Jahren vom Freistaat Bayern zusammen<br />
mit der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> des B<strong>und</strong>es<br />
verwirklicht wurde.<br />
Die hierzu erforderlichen Maßnahmen wurden von 1986<br />
bis heute für jede Staustufe des bayerischen Mains in<br />
Gewässerentwicklungsplänen konzeptionell, flächenscharf<br />
geplant <strong>und</strong> zusammengestellt. Sie stellen einen<br />
abgestimmten gemeinsamen Handlungsrahmen für
3<br />
alle Interessenten, Nutzer <strong>und</strong> verantwortlichen Verwaltungen<br />
dar.<br />
Umsetzung der Gewässerentwicklungsmaßnahmen<br />
<strong>und</strong> deren Wirkung:<br />
Etliche Maßnahmen konnten im Rahmen des Mainausbaus<br />
<strong>und</strong> der -unterhaltung bis heute verwirklicht<br />
werden. Aber auch gemeinsame Projekte verschiedener<br />
Nutzer sind durch diese Fachplanungsunterlage möglich<br />
geworden. Die bisher durchgeführten Kontrollen<br />
bestätigen deren ökologischen Erfolg, wobei die Natur<br />
meist „unterschätzt“ wurde.<br />
Als ein aktuelles Beispiel sei hier der Neubau eines<br />
Umgehungsgerinnes in Randersacker genannt. Der<br />
vor einem Jahr frisch ausgegrabene Bach beherbergt<br />
bereits heute 94 verschiede <strong>Wasser</strong>tierarten, abertausende<br />
Libellen, 26 Fischsorten darunter die seltene Rutte<br />
<strong>und</strong> ausgestorbene Arten wie z. B. die Kahnschnecke<br />
(Theodoxus fluviatilis). Die Durchgängigkeit ließ sich<br />
bereits <strong>2008</strong> anhand der Kleinlebewesen <strong>und</strong> der Fische<br />
nachweisen. Bezüglich seiner Fauna <strong>und</strong> besonders<br />
auch seiner Flora herrscht ein derartiger Artenreichtum,<br />
dass der Umgehungsbach in Zukunft unbestritten<br />
eine „bereichernde <strong>und</strong> belebende“ Wirkung für die<br />
benachbarten Mainbereiche haben wird.<br />
Umsetzung der EU-<strong>Wasser</strong>rahmenrichtline,<br />
Maßnahmenkatalog für den Main:<br />
Der schiffbare <strong>und</strong> staugeregelte Main wurde 2004 im<br />
Zuge der Bestandsaufnahme für die <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie<br />
(WRRL) als „erheblich veränderter <strong>Wasser</strong>körper“<br />
eingestuft, für den in der Umsetzung der WRRL das<br />
sogenannte „gute ökologische Potential“ zu erreichen<br />
ist.<br />
Spezial<br />
Bild 1: Aufgehöhte Leitwerke als Uferschutz vor<br />
Bild 2: Längsdurchflossene Buhnenfelder<br />
Wellenschlag (System Fluss am Fluss);<br />
Kinderstuben für den Main<br />
Bild 3: Neuer Umgehungsbach bei Randersacker<br />
– nach 1 Jahr –<br />
Um die hierzu erforderlichen, insbesondere technischen<br />
Maßnahmen aufzuzeigen, wurde die Regierung von<br />
Unterfranken beauftragt, gemeinsam mit der B<strong>und</strong>eswasserstraßenverwaltung<br />
einen Maßnahmenkatalog<br />
aufzustellen, auf dessen Gr<strong>und</strong>lage dann ein Maßnahmenprogramm<br />
für den Bewirtschaftungsplan entwickelt<br />
werden kann.<br />
Dabei wurde im Wesentlichen auf die Maßnahmentypen<br />
der Gewässerentwicklungspläne zurückgegriffen,<br />
wobei insbesondere jene bevorzugt wurden, die bereits<br />
im Rahmen des Mainausbaus eine hohe ökologische<br />
Wirksamkeit gezeigt hatten.<br />
Um den Umfang der Maßnahmen (Handlungsbedarf)<br />
feststellen zu können, musste das „ökologische Potential“<br />
speziell für den Main ermittelt werden. Dies geschah<br />
durch gewässerbiologische Untersuchungen am<br />
frei fließenden Main (Saumain, Volkacher Schleife) <strong>und</strong><br />
besonders strukturreichen Uferabschnitten. Es konnte<br />
festgestellt werden, dass der Main derzeit das „mäßige<br />
ökologische Potential“ besitzt <strong>und</strong> sich auch schon etwas<br />
in die Richtung des „guten ökologischen Potentials“<br />
entwickelt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> dieser Aussage war jetzt klar, dass am Main<br />
bis 2015 keine „Gesamtsanierung“ ansteht, sondern<br />
eine hydromorphologische Teilaufwertung wichtig ist.<br />
Hierzu wurden ca. 10 % – 20 % der in den Gewässerpflegeplänen<br />
geforderten Maßnahmen einvernehmlich für<br />
alle Staustufen ausgewählt.<br />
Sie werden in die Bewirtschaftungspläne gemäß WRRL<br />
einfließen <strong>und</strong> stehen bis 2015 zur Umsetzung an.<br />
◆
Bedeutung der Auegewässer des Mains<br />
für die Fischfauna<br />
Dr. Ulrich Schwevers<br />
Institut für angewandte Ökologie, Kirtorf-Wahlen<br />
Ursprünglich war die morphologische Gestalt der meisten<br />
deutschen Flüsse durch ein breites Gewässerbett<br />
mit entsprechend geringer Fließtiefe geprägt, wobei<br />
die differenzierten Strömungsverhältnisse zu ständigen<br />
Wechseln der Profilform bzw. Krümmungen <strong>und</strong> Furten<br />
führten. Entsprechend der ungebremsten Dynamik<br />
waren neben geschwungenen bis mäandrierenden<br />
Gewässerabschnitten auch Aufspaltungen in mehrere<br />
Gewässerarme, Inseln <strong>und</strong> ausgedehnte Kiesbänke<br />
ausgebildet. Charakteristisch für die Flussauen waren<br />
darüber hinaus Altarme <strong>und</strong> Altwässer, die infolge<br />
Verlagerungen des Flussbettes entstanden, sukzessive<br />
verlandeten <strong>und</strong> schließlich durch neu entstandene<br />
Altarme <strong>und</strong> Altwässer ersetzt wurden.<br />
Entsprechend bestand die ursprüngliche Fischfauna der<br />
Flusslandschaften nicht nur aus strömungsliebenden<br />
Arten, sondern auch aus spezialisierten Stillwasserarten<br />
wie Moderlieschen (Leucaspius delineatus) Karausche<br />
(Carassius carassius) <strong>und</strong> Bitterling (Rhodeus amarus).<br />
Diese Arten fanden ihren Lebensraum ausschließlich<br />
in isolierten Altwässern, während sie den Fluss nur bei<br />
Hochwässern als Ausbreitungsweg nutzten, um den<br />
Austausch zwischen den isolierten Teilpopulationen<br />
sicherzustellen <strong>und</strong> neu entstandene Lebensräume zu<br />
besiedeln. Andere Arten wie Hecht (Esox lucius), Karpfen<br />
(Cyprinus carpio), Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus,<br />
Bild 1) <strong>und</strong> Schleie (Tinca tinca) nutzten den<br />
Fluss auch als Nahrungsbiotop, waren jedoch zumindest<br />
zur Fortpflanzung auf episodisch oder permanent angewiesene<br />
Auegewässer angewiesen.<br />
1<br />
Spezial<br />
Im Rahmen der Schiffbarmachung wurde die Flusslandschaft<br />
der B<strong>und</strong>eswasserstraßen sukzessive auf<br />
ein Hauptgerinne reduziert, die meisten Auegewässer<br />
gingen verloren <strong>und</strong> eine natürliche Neubildung wurde<br />
unterb<strong>und</strong>en. Hierdurch verloren die spezialisierten<br />
Stillwasserarten ihren Lebensraum <strong>und</strong> sind deshalb<br />
speziell in den zu B<strong>und</strong>eswasserstraßen ausgebauten<br />
Mittelgebirgsflüssen besonders stark gefährdet.<br />
Unter welchen Bedingungen Stillwasserarten auch in<br />
B<strong>und</strong>eswasserstraßen weiterhin geeignete Lebensräume<br />
vorfinden können, lässt sich besonders gut am Main<br />
darstellen. Dort sind in einigen Fällen natürlich entstandene<br />
oder im Rahmen von Ausbaumaßnahmen abgetrennte<br />
Altarme erhalten geblieben. Darüber hinaus<br />
verfügt der Main über zahlreiche Buhnenfelder (Bild 2).<br />
Diese Strukturen resultierten daraus, dass Buhnen, die<br />
ursprünglich zum Zwecke der Fahrrinnenvertiefung<br />
quer zur Fließrichtung angelegt wurden, so durch Parallelwerke<br />
miteinander verb<strong>und</strong>en wurden, dass flussbegleitende<br />
Buhnenfelder entstanden, die über mehr<br />
oder weniger große Öffnungen mit dem Flussschlauch<br />
sowie z.T. auch untereinander in Verbindung stehen.<br />
Am unterfränkischen Main sind zahlreiche derartige<br />
Buhnenfelder bis heute erhalten geblieben, so z.B. allein<br />
48 in der 12 km langen Stauhaltung Randersacker.<br />
Die fischökologische Wertigkeit eines Buhnenfeldes<br />
wird primär vom Hub <strong>und</strong> Sunk vorbeifahrender Schiffe<br />
bestimmt (Bild 3). Im typischen Fall werden hierdurch<br />
im Buhnenfeld <strong>Wasser</strong>standsschwankungen von<br />
2
3 4<br />
mehreren Dezimetern verursacht. Dies führt episodisch<br />
zu starken Strömungen im Anbindungsbereich, zu<br />
heftigem Wellenschlag bis hin zu ausgeprägten Brandungswellen,<br />
die an den Ufern des Buhnenfeldes reflektiert<br />
werden, sich überlagern <strong>und</strong> schließlich langsam<br />
auslaufen (Bild 4). Unter solchen Bedingungen kann sich<br />
nur eine rudimentäre Fischartengemeinschaft ausbilden,<br />
Artenzahl <strong>und</strong> Besiedlungsdichte bleiben gering.<br />
Auch der Reproduktionserfolg ist minimal, da Brut <strong>und</strong><br />
Jungfische entweder ans Ufer gespült, oder mit dem<br />
Sunk in den Flussschlauch verdriftet werden. Sie haben<br />
somit kaum Überlebenschancen.<br />
Allerdings sind nicht alle Buhnenfelder gleichermaßen<br />
von Hub <strong>und</strong> Sunk betroffen: Je größer die <strong>Wasser</strong>fläche<br />
im Verhältnis zur Größe der Anbindung an den Flussschlauch<br />
ist, um so stärker werden Hub <strong>und</strong> Sunk abgemildert<br />
<strong>und</strong> um so geringer fallen die <strong>Wasser</strong>standsschwankungen<br />
aus. Dies gilt auch für Buhnenfelder,<br />
die nicht direkt an den Flussschlauch angeb<strong>und</strong>en sind,<br />
sondern nur sek<strong>und</strong>är über andere Buhnenfelder.<br />
Die wenigen Buhnenfelder, die auf diese Weise nur<br />
in geringem Umfang von den hydraulischen Auswirkungen<br />
der Schifffahrt betroffen sind <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
eine hohe Strukturvielfalt mit üppigem <strong>Wasser</strong>pflanzenbewuchs<br />
aufweisen, gehören zu den fischökologisch<br />
wertvollsten Biotopen des unterfränkischen Mains. Im<br />
Durchschnitt sind es nur ein oder zwei Buhnenfelder<br />
pro Stauhaltung, die diesen Kriterien gerecht werden,<br />
so dass sie spezialisierten Stillwasserarten Lebensraum<br />
bieten <strong>und</strong> deren Fortpflanzung ermöglichen. Darüber<br />
hinaus bilden diese Buhnenfelder besonders wichtige<br />
Reproduktionsbiotope der weniger anspruchslosen<br />
Fischarten des Mains.<br />
Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, strukturell<br />
intakte Buhnenfelder zum Schutz spezialisierter Stillwasserarten<br />
zu erhalten. Ebenso empfiehlt es sich, die<br />
Auswirkungen von Hub <strong>und</strong> Sunk in Buhnenfeldern<br />
durch eine Verkleinerung der Anbindungsöffnung zum<br />
Flussschlauch zu minimieren. Hochwertige Auegewässer<br />
mit altarmähnlichem Charakter lassen sich vor allem<br />
dadurch entwickeln, dass mehrere Buhnenfelder hintereinander<br />
durch enge Durchstiche miteinander verb<strong>und</strong>en<br />
werden <strong>und</strong> die Anbindungen zum Flussschlauch<br />
bis auf eine verschlossen werden. Vergleichbare Effekte<br />
können auch durch eine sinngemäße Gestaltung von<br />
Abgrabungsgewässern erreicht werden, die sich in den<br />
Auen der meisten B<strong>und</strong>eswasserstraßen finden.<br />
Derartige Maßnahmen erfordern einen geringen technischen<br />
Aufwand, tragen aber dennoch erheblich zur<br />
fischökologischen Aufwertung von B<strong>und</strong>eswasserstraßen<br />
bei.<br />
◆<br />
Bild 1: Rotfeder<br />
Bild 2: Fischökologisch hochwertiges Buhnenfeld<br />
Bild 3: Ausströmung bei Sunk<br />
Bild 4: Brandungszone eines Buhnenfeldes
Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen<br />
beim Fahrrinnenausbau<br />
Gerd Karreis<br />
<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />
Mit dem Ausbau des Mains verb<strong>und</strong>en sind Eingriffe in<br />
Natur <strong>und</strong> Landschaft, welche gemäß dem B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetz<br />
durch entsprechende landschaftspflegerische<br />
Begleitmaßnahmen auszugleichen sind. Seit<br />
r<strong>und</strong> 20 Jahren werden am Main verschiedene Maßnahmentypen<br />
durchgeführt <strong>und</strong> deren Funktionsfähigkeit<br />
durch entsprechende Kontrolluntersuchungen überprüft.<br />
Ein Maßnahmentyp ist die Umgestaltung von Buhnenfeldern:<br />
mehrere kleine Buhnenfelder werden miteinander<br />
verb<strong>und</strong>en, so dass ein großer, zusammenhängender<br />
<strong>Wasser</strong>körper am Rande der Fahrrinne entsteht.<br />
Hierdurch entstehen strukturreiche Lebensräume,<br />
welche weitgehend vor Schifffahrtseinflüssen geschützt<br />
sind. Gerade für Fische stellen diese Bereiche ein wichtiges<br />
Fortpflanzungshabitat dar.<br />
In eher strukturarmen Uferabschnitten werden durch<br />
die Herstellung neuer <strong>Wasser</strong>flächen mit Tiefenzonen<br />
<strong>und</strong> Flachwasserbereichen vielfältige Strukturen sowohl<br />
für <strong>Wasser</strong>- als auch für Landbewohner geschaffen.<br />
Die ufernahen Flachwasserbereiche werden rasch<br />
von Schilf- <strong>und</strong> Röhrichtpflanzen besiedelt, wodurch<br />
verschiedene Vogel- <strong>und</strong> Libellenarten neue Siedlungsmöglichkeiten<br />
finden.<br />
1<br />
Spezial<br />
In den Abschnitten, in welchen durch den Fahrrinnenausbau<br />
Uferzurücknahmen durchgeführt werden,<br />
kann durch eine entsprechende, möglichst naturnahe<br />
Gestaltung der neuen Uferbereiche die Entwicklung der<br />
Ufer gefördert werden. An flachen, ungesicherten Böschungen<br />
können sich dann auch wieder Hochstauden<br />
<strong>und</strong> Röhrichte entwickeln. Teilweise können den neu<br />
hergestellten Ufern auch Flachwasserzonen vorgelagert<br />
werden, wodurch ein naturnaher Übergang zwischen<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Landlebensraum ermöglicht wird. Gerade<br />
in den oftmals stark verbauten Uferabschnitten oberhalb<br />
von Schweinfurt ergeben sich dadurch Möglichkeiten,<br />
durch den Ausbau stellenweise wieder eine<br />
bessere Anbindung des Maines an seine Vorländer<br />
herzustellen.<br />
Mit der Zunahme der Ausgleichsflächen entlang des<br />
Mains kommen auf die Unterhaltungsämter teilweise<br />
neue Aufgaben zu, da in einigen dieser Flächen über<br />
einige Jahre hinweg konkrete Pflegemaßnahmen<br />
erforderlich sind. Zur Unterstützung der Außenbezirke<br />
werden im Auftrag des <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamtes<br />
Aschaffenburg durch die B<strong>und</strong>esanstalt für Gewässerk<strong>und</strong>e<br />
Unterhaltungspläne für die ausgebauten Stauhaltungen<br />
erstellt, in welchen für alle Uferabschnitte
2<br />
3<br />
<strong>und</strong> alle Ausgleichsflächen die notwendigen Unterhaltungsarbeiten<br />
aufgeführt sind. Nach Möglichkeit<br />
werden jedoch beim Fahrrinnenausbau Ausgleichsmaßnahmen<br />
so geplant, dass sie sich möglichst ohne größeren<br />
Unterhaltungsaufwand entwickeln; die natürliche<br />
Sukzession steht hierbei im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
◆<br />
Bild 1: Umgestaltete Buhnenfelder bei<br />
Winterhausen<br />
Bild 2: Gut entwickelter Schilfbereich<br />
bei Eibelstadt<br />
Bild 3: Naturnah gestaltetes Ufer
0<br />
Spezial<br />
Schiffsstoßsicherung von Brücken<br />
im Zuge des Mainausbaues<br />
Hauke Wessel<br />
<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />
Im Zuge des Mainausbaus zur <strong>Wasser</strong>straßenklasse Vb<br />
erfolgt eine Verbreiterung sowie Vertiefung des Flusses.<br />
Die Fahrrinne wird von 36 m auf 40 m verbreitert <strong>und</strong><br />
von 2,50 m auf 2,90 m vertieft. In diesem Zuge werden<br />
die Brücken auf Schiffsstoßsicherheit untersucht.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Vielzahl an Brücken im Bereich des<br />
Maines sind umfangreiche Untersuchungen erforderlich.<br />
Die Nachrechnung erfolgt auf der Gr<strong>und</strong>lage der DIN<br />
1055-9 (08/2003). Diese enthält allgemeine Prinzipien<br />
<strong>und</strong> Angaben zu außergewöhnlichen Einwirkungen,<br />
wie z.B. Anprall <strong>und</strong> Explosion, für den Entwurf <strong>und</strong> die<br />
Bemessung von Bauwerken.<br />
Nach Tabelle 6 der DIN 1055-9 betragen die Nennwerte<br />
für dynamische Stoßlasten für die <strong>Wasser</strong>straßenklasse<br />
Vb.:<br />
Frontalstoß FF dyn. = 10 MN auf Pfeiler<br />
Flankenstoß FL dyn. = 4,0 MN auf Pfeiler<br />
Bei neu herzustellenden Brücken sind der Überbau<br />
sowie die Lagerung auf eine statische Ersatzlast von<br />
F = 1 MN in ungünstigster Laststellung zu bemessen.<br />
Treten Tagsicherheitsdefizite auf, werden Sicherungsmaßnahmen<br />
erarbeitet <strong>und</strong> die Brücken vom <strong>Wasser</strong>-<br />
1 2<br />
straßen-Neubauamt Aschaffenburg bzw. vom Baulastträger<br />
gesichert. Die der DIN 1055-9 zugr<strong>und</strong>eliegende<br />
Sicherungsphilosophie ist im Bild 1 dargestellt.<br />
Zur Sicherung anfahrgefährdeter Pfeiler sind Pfeilervorschüttungen<br />
geeignet. Diese sind exemplarisch<br />
im Bild 2 dargestellt. Sie sind leicht herzustellen <strong>und</strong><br />
kostengünstig. Allerdings bewirken sie in der Regel eine<br />
Erhöhung der <strong>Wasser</strong>spiegellagen.<br />
Eine Alternative hierzu ist die Errichtung von Dalben<br />
ober- <strong>und</strong> unterstromig bestehender Brückenpfeiler.<br />
Diese können, wie im Bild 3 dargestellt, miteinander<br />
verb<strong>und</strong>en werden.<br />
Eine weitere Option sind Sicherungen am Bauwerk. Diese<br />
sind in der Regel mit hohen Kosten verb<strong>und</strong>en.<br />
Das Bild 4 zeigt den derzeitigen Stand der Untersuchungen.<br />
Es sind alle Brücken des Maines punktförmig<br />
dargestellt. Die grün markierten Brücken sind nicht<br />
gegen Schiffstoß zu sichern. Die rot markierten Brücken<br />
sind zu sichern. Mit einem Kreuz sind die Brücken gekennzeichnet,<br />
an denen Sicherungsmaßnahmen/Neubaumaßnahmen<br />
geplant bzw. durchgeführt werden.<br />
Die Erstellung der Schiffsstoßsicherheit der Brücken am<br />
Main orientiert sich an dem Fortschritt des Mainausbaues.<br />
So werden Sicherungsmaßnahmen derzeit vor-
3<br />
4<br />
rangig in dem schon ausgebauten Bereich sowie in dem<br />
Bereich durchgeführt, der momentan ausgebaut wird.<br />
Es ist geplant, alle Sicherungsmaßnahmen der Brücken<br />
im Bereich der Strecke Schleuse Lengfurt bis Schleuse<br />
Würzburg möglichst schnell durchzuführen.<br />
Alle Sicherungsmaßnahmen der Brücken im Bereich der<br />
Strecke Schleuse Würzburg bis Schleuse Bamberg sollen<br />
bis zum Abschluss des Mainausbaus im Jahre 2013/2014<br />
durchgeführt werden. Die Brücken im Bereich der Mainmündung<br />
bis zum Hafen Aschaffenburg sollen bis zum<br />
Jahr 2016 gesichert werden, dem geplanten Abschluss<br />
des Untermainausbaus.<br />
◆<br />
Bild 1: Schiffsstoß an Brücken<br />
Spezial<br />
Bild 2: Beispiel einer Pfeilervorschüttung<br />
Bild 3: Sicherung Straßenbrücke Segnitz<br />
Bild 4: Sicherung der Brücken gegen Schiffsstoß<br />
am Mai
Spezial<br />
Der Fahrrinnenausbau aus Sicht<br />
der Bauausführung<br />
Silke Wilde<br />
<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />
Nach zahlreichen Planungsleistungen vom Scopingtermin<br />
über die Planfeststellung, weiteren Voruntersuchungen<br />
<strong>und</strong> schließlich der Auftragsvergabe an die<br />
bauausführende Firma ging das Projekt „Fahrrinnenausbau<br />
des Mains in den Stauhaltungen Marktbreit <strong>und</strong><br />
Kitzingen“ letztendlich im Sommer <strong>2008</strong> in die Phase<br />
über, bei der die Auswirkungen sichtbar werden: Die<br />
Bauausführung!<br />
Was geschieht nun also vor Ort?<br />
Hauptmaterial ist (neben <strong>Wasser</strong>bausteinen, Oberboden,<br />
Wurzelstöcken, <strong>und</strong> allerlei F<strong>und</strong>stücken wie z.B.<br />
Dosen, Flaschen etc.) der abzutragende Boden aus Sohle,<br />
Uferzurücknahmen <strong>und</strong> Ausgleichsmaßnahmen. Daher<br />
wird der ordnungsgemäßen Untersuchung <strong>und</strong> Trennung<br />
des Bodens in verschiedene Belastungsklassen gemäß<br />
LAGA (Mitteilung der Länderarbeitsgemeinschaft<br />
Abfall, Nr. 20) <strong>und</strong> Bayerischem Eckpunktepapier ein<br />
großes Gewicht beigemessen. Bereits vor Ausschreibung<br />
der Maßnahme wurde der Boden auf seine Belastung<br />
hin untersucht <strong>und</strong> anhand dieser Erkenntnisse wurden<br />
Abbaupläne erstellt. Während der Bauabwicklung<br />
überwacht das Gutachterbüro, welches die Abbaupläne<br />
erstellt hat, die Einhaltung seiner Vorgaben vor Ort.<br />
Bei dieser baubegleitenden Baggergutüberwachung<br />
wird z.B. jede mit Material, aus als unbelastet geltenden<br />
Sohlbereichen, beladene <strong>und</strong> zum Abtransport bereitstehende<br />
Schute vom Gutachter auf Auffälligkeiten<br />
überprüft. Stellt der Gutachter Auffälligkeiten fest, die<br />
eine Belastung des Materials vermuten lassen (z. B. organische<br />
Bestandteile, hoher Anteil von Feinsedimenten,<br />
Verfärbungen, Fremdkörper, etc.), wird aus der Schute<br />
eine repräsentative Mischprobe entnommen <strong>und</strong> zur<br />
Untersuchung ins Labor geschickt. Da die betroffene<br />
Schute bis zum Vorliegen der chemischen Analysen <strong>und</strong><br />
der Klassifizierung nicht abtransportiert werden kann<br />
<strong>und</strong> daraus Stillstandskosten entstehen können, wird<br />
auf eine zügige Analyse Wert gelegt.<br />
Herkunft, Belastung, Transportweg <strong>und</strong> Unterbringung<br />
des Baggermaterials werden über die komplette Bauzeit<br />
mittels Übernahmeschein, Verantwortliche Erklärung<br />
<strong>und</strong> Annahmeerklärung nachprüfbar dokumentiert.<br />
Die Masse des gebaggerten Materials wird über Eichen<br />
bestimmt. Hierfür wird vor Beladung der Schute<br />
eine „Leereiche“ <strong>und</strong> nach Beladung eine „Volleiche“<br />
genommen. Über die Differenz der <strong>Wasser</strong>verdrängung<br />
der Schute mit <strong>und</strong> ohne Ladung wird die geladene<br />
Masse berechnet. Bei der Eichnahme darf sich nur ein<br />
geringer Anteil <strong>Wasser</strong> in der Schute befinden, um das<br />
Ergebnis nicht zu verfälschen.<br />
Sämtliche Arbeiten müssen in jeder Ausbauphase so ausgeführt<br />
werden, dass die Sicherheit des Schiffsverkehrs<br />
nicht <strong>und</strong> die Leichtigkeit des Schiffsverkehrs nur im<br />
unbedingt notwendigen Maße beeinträchtigt werden.<br />
Daher kommt einer engen Abstimmung sowohl mit<br />
der bauausführenden Firma als auch dem zuständigen<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt (WSA) <strong>und</strong> dem jeweiligen<br />
Außenbezirk eine hohe Bedeutung zu. Vor Aufnahme<br />
der Arbeiten in einem Bereich legt die Firma einen Plan<br />
mit Darstellung des vorgesehenen Baufeldes inklusive<br />
Austonnung <strong>und</strong> Wahrschaufloß zur Abstimmung<br />
vor. Dieser Plan wird durch WSA <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>straßen-<br />
Neubauamt vor Einrichtung des Baufeldes geprüft <strong>und</strong><br />
freigegeben. Bei unvermeidbarer Einengung der Fahrrinne<br />
für den durchgehenden Verkehr ist Richtungsverkehr<br />
einzurichten. Eine Einengung ist gegeben,<br />
sobald die Breite der für die durchgehende Schifffahrt<br />
vorhandenen Fahrrinne weniger als 30 m beträgt. Für<br />
den Richtungsverkehr wird ständig eine mindestens 20<br />
m breite Fahrrinne, die je nach Örtlichkeit breiter sein<br />
muss, vorgehalten. Die Länge der Einengungsstrecken<br />
beträgt im Regelfall 0,5 km, der Abstand zwischen zwei<br />
Engstellen in der Regel 2 km.<br />
In breiten Kurvenabschnitten kann diese Regelung<br />
beim gesamten Fahrrinnenausbau dazu führen, dass
1<br />
ein Streifen in der Mitte der Fahrrinne nicht gebaggert<br />
werden kann. Solche Bereiche werden während der<br />
Schifffahrtssperren bearbeitet. Weiterhin werden die<br />
Schifffahrtssperren im Fahrrinnenausbau im Allgemeinen<br />
für Sohlbaggerungen in den Zufahrtsbereichen der<br />
Schleusenvorhäfen genutzt.<br />
Die entsprechende Würze bei der Ausführung ergibt<br />
sich durch die Vertragsabwicklung mit der Baufirma<br />
auf der einen Seite <strong>und</strong> den Telefonaten <strong>und</strong> Schreiben<br />
von Anwohnern, Gemeinden, Verbänden, Vereinen <strong>und</strong><br />
sonstigen Interessierten <strong>und</strong> Betroffenen, welche die<br />
Einhaltung der Festlegungen aus dem Planfeststellungsbeschluss<br />
überwachen <strong>und</strong> ggf. versuchen, weitere Interessen<br />
einfließen zu lassen, auf der anderen Seite. Eine<br />
gute Kommunikation aller Betroffenen ist daher für ein<br />
glückliches Gelingen unerlässlich.<br />
◆<br />
Bild 1: Baggerarbeiten am<br />
Böschungsfuß bei Main-<br />
Spezial<br />
sondheim (Main-km 293,15)
64 Schifffahrt<br />
Haftungsbeschränkung<br />
in der Binnenschifffahrt am Beispiel des<br />
Schiffsunfalls des Gütermotorschiffs „Sento“<br />
Andreas Gutberlet<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
Bis zum Inkrafttreten des Gesetzes zur Änderung der<br />
Haftungsbeschränkung in der Binnenschifffahrt vom<br />
25. August 1998 hafteten die Schiffseigner von Binnenschiffen<br />
zivilrechtlich nicht persönlich, sondern nur mit<br />
Schiff <strong>und</strong> Fracht.<br />
Durch die Gesetzesänderung, die auf ein europäisches<br />
Abkommen zur Haftungsbeschränkung in der Binnenschifffahrt<br />
(CLNI) aus dem Jahr 1985 zurückgeht, wurde<br />
die persönliche Haftung der Schiffseigner von Binnenschiffen<br />
eingeführt. Gleichzeitig wurde den Eignern von<br />
Binnenschiffen, die zu Erwerbszwecken verwendet werden,<br />
die Möglichkeit eröffnet, die Haftung für Personen-<br />
<strong>und</strong> Sachschäden, die an Bord oder im unmittelbaren<br />
Zusammenhang mit dem Betrieb des Schiffes stehen,<br />
nach Maßgabe von Tragfähigkeit <strong>und</strong> Motorleistung auf<br />
bestimmte Haftungshöchstsummen zu beschränken.<br />
Ein erster praktischer Anwendungsfall für diese Möglichkeit<br />
eines Schiffseigners, seine Haftung für von ihm<br />
oder vom Schiffspersonal verschuldete Personen- <strong>und</strong><br />
Sachschäden auf eine bestimmte Haftungshöchstsumme<br />
zu beschränken, ist nun im Bezirk der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsdirektion (<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong> infolge der Havarie des<br />
Gütermotorschiff (GMS) „Sento“ mit der im Unterwasser<br />
der Schleuse Regensburg gelegenen WSV-eigenen Protzenweiherbrücke<br />
aufgetreten.<br />
1<br />
Diese schwere Havarie ereignete sich am 13. März <strong>2008</strong>,<br />
weil der Schiffseigner des neuwertigen <strong>und</strong> mit landwirtschaftlichen<br />
Produkten beladenen GMS „Sento“<br />
(Wert ca. 3 Mio. €) bereits beim Abschleusen in der<br />
Schleuse Regensburg seinen Autoverladekran ausgefahren<br />
hatte, ohne die beschränkte Durchfahrtshöhe<br />
der bei der Schleusenausfahrt zu passierenden Protzenweiherbrücke<br />
zu berücksichtigen. Infolge grober Sorgfaltswidrigkeit<br />
des Schiffseigners durchschlug der viel<br />
zu hoch ausgefahrene Autoverladekran bei der Ausfahrt<br />
des Schiffes aus der Schleusenkammer einen Stahlträger<br />
des Überbaus der Straßenbrücke <strong>und</strong> beschädigte eine<br />
hinter dem Träger befestigte Gasleitung. Dadurch entzündete<br />
sich das ausströmende Gas. Trotz Großeinsatz<br />
der Feuerwehr brannte die Gasleitung fast eine St<strong>und</strong>e.<br />
Durch die große Hitze verformten sich die Stahlträger<br />
des Brückenüberbaus derart, dass die Brücke nicht<br />
mehr standsicher ist <strong>und</strong> abgebrochen werden muss<br />
(Totalschaden). Weitere erhebliche Schäden entstanden<br />
an dem Schleusenbetriebsgebäude <strong>und</strong> an den Steuerkabeln<br />
der Schleuse, die über die Protzenweiherbrücke<br />
führten. Die Schleuse war wegen der notwendigen<br />
Reparaturarbeiten mehrere Tage gesperrt. Der Schaden<br />
der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> (WSV) beläuft<br />
sich insgesamt auf ca. 5 Mio. €. Das GMS „Sento“ wurde<br />
bei der Havarie nur leicht beschädigt.<br />
Gegenüber den Schadensersatzforderungen der WSV<br />
hat sich der Schiffseigner auf die gesetzliche Haftungsbeschränkung<br />
berufen. Eine interne Nachprüfung<br />
ergab, dass die gesetzlich festgelegte Haftungshöchstsumme<br />
für alle Sachschäden aus dem Unfallereignis<br />
(zu denen nach den gesetzlichen Vorschriften auch alle<br />
Vermögensschäden zählen) bei der Tragfähigkeit des<br />
GMS „Sento“ von 2300 t <strong>und</strong> einer Maschinenleistung<br />
von 956 KW nur 593.868,86 € beträgt.<br />
Bild 1: Brennende Gasleitung<br />
unter der Protzenweiher-<br />
brücke
Der Schiffseigner hat inzwischen zur Beschränkung<br />
seiner Haftung beim zuständigen Amtsgericht ein<br />
schifffahrtsrechtliches Verteilungsverfahren beantragt.<br />
Wenn das Amtsgericht dieses Verteilungsverfahren<br />
eröffnet, muss der Schiffseigner die Haftungshöchstsumme<br />
beim Amtsgericht hinterlegen <strong>und</strong> können die<br />
durch die Havarie Geschädigten ihre Ersatzansprüche<br />
gegen den Schiffseigner nur noch in diesem Verteilungsverfahren<br />
geltend machen.<br />
Die Haftungshöchstsumme wird dann vom Amtsgericht<br />
im Verteilungsverfahren nach Anspruchsprüfung anteilig<br />
an die berechtigten Gläubiger verteilt. Als Eigentümerin<br />
der beschädigten Protzenweiherbrücke <strong>und</strong> der<br />
Schleusenanlage ist die WSV in diesem Verteilungsverfahren<br />
von Gesetzes wegen gegenüber den anderen<br />
Geschädigten bevorrechtigt.<br />
Schifffahrt<br />
65<br />
Gleichwohl ist die zur Verfügung stehende Haftungshöchstsumme<br />
von 593.868,86 € absolut unzureichend.<br />
Die relativ geringe Haftungshöchstsumme stellt<br />
gegenüber der alten Rechtslage (Haftung mit Schiff <strong>und</strong><br />
Fracht) bei dem Wert des GMS „Sento“ zum Unfallzeitpunkt<br />
von ca. 3 Mio. € eine erhebliche Verschlechterung<br />
für alle Gläubiger dar <strong>und</strong> steht im vorliegenden Fall in<br />
keinem angemessenen Verhältnis zu dem angerichteten<br />
Schaden.<br />
Die <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> hat daher dem B<strong>und</strong>esministerium für<br />
Verkehr, Bau- <strong>und</strong> Stadtentwicklung berichtet <strong>und</strong> vorgeschlagen,<br />
die gesetzlichen Vorschriften zur Haftungsbeschränkung<br />
in der Binnenschifffahrt zu überarbeiten.<br />
◆
66 Schifffahrt<br />
Schiffsunfalldatenbank „HAVARIS“<br />
Thomas Wagner<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
Handlungsbedarf<br />
Zur einheitlichen Erfassung der Verkehrs- <strong>und</strong> Betriebsunfälle<br />
auf den B<strong>und</strong>eswasserstraßen ist 1958 der<br />
„Erfassungsbogen für Schiffsunfälle auf Binnenwasserstraßen“<br />
als Gr<strong>und</strong>lage für eine Schiffsunfallstatistik<br />
eingeführt worden. Dieser entspricht nicht mehr den<br />
heute gültigen Vorschriften <strong>und</strong> Anforderungen.<br />
Durch die unterschiedliche Weiterverarbeitung der mit<br />
dem Erfassungsbogen erhobenen Daten innerhalb der<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> (WSV) des B<strong>und</strong>es,<br />
existiert keine b<strong>und</strong>esweit einheitliche, vergleichbare<br />
<strong>und</strong> aussagekräftige Statistik.<br />
Zur Vereinfachung <strong>und</strong> Standardisierung der heute<br />
überwiegend per Hand <strong>und</strong> anforderungsspezifisch<br />
ausgeführten Auswertungen, soll deshalb eine b<strong>und</strong>eseinheitliche<br />
Schiffsunfalldatenbank für die See- <strong>und</strong><br />
Binnenschifffahrt, mit zentralem Datenbestand entwickelt<br />
<strong>und</strong> eingeführt werden. Unfälle von Sportbooten<br />
untereinander sowie von Sportbooten mit der gewerblichen<br />
Schifffahrt sollen dabei zukünftig berücksichtigt<br />
werden.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzliches Interesse besteht an Lagedaten zu<br />
Schiffsunfällen, um Brennpunkte oder Unfallursachen<br />
zu erkennen <strong>und</strong> Lösungsmöglichkeiten im Rahmen der<br />
Bekämpfung der Hauptunfallursachen erarbeiten zu<br />
können.<br />
Da sich die Schiffsunfälle in wesentlichen Punkten<br />
unterscheiden, die für den Unfall kausal gewesen sind<br />
<strong>und</strong> zudem in einigen Fällen regional nur relativ kleine<br />
Unfallzahlen auf dieser Ebene vorliegen, führt eine rein<br />
statistische Betrachtung nicht immer zum Ziel. Daher<br />
müssen auch bei einer scheinbaren Unfallursachenhäufung<br />
Daten aus der Unfallentwicklung gesehen werden<br />
können.<br />
Ziel <strong>und</strong> Vorgehen<br />
Ausgehend vom Ziel, mögliche Gefahrenpotentiale <strong>und</strong><br />
Unfallschwerpunkte, sowie Mängel am Verkehrsweg,<br />
am Schiff/Schiffsausrüstung bzw. den geltenden Vor-<br />
schriften <strong>und</strong> Regelungen zu erkennen, dient die systematische,<br />
auf EDV basierte Erfassung <strong>und</strong> Auswertung<br />
von Unfalldaten als Gr<strong>und</strong>lage für die Lösungsfindung.<br />
Prinzipiell werden Schiffsunfälle weiterhin durch die<br />
<strong>Wasser</strong>schutzpolizei (WSP) erfasst. Die Angaben auf<br />
dem Meldeblatt werden weitgehend mit Attributen<br />
erfasst um eine elektronische Auswertbarkeit der Daten<br />
sicherzustellen. Die Erfassung des Meldeblattes erfolgt<br />
zunächst wie gewohnt in Papierform, zukünftig soll dies<br />
elektronisch erfolgen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der bestehenden Rahmenbedingungen<br />
müssen verschiedene gr<strong>und</strong>legende Voraussetzungen<br />
geschaffen werden:<br />
● Einführung eines einheitlichen Unfallbegriffs<br />
Der Unfallbegriff kann in Anlehnung an die IMO<br />
Resolution A.849 (20) erfolgen.<br />
● Vereinheitlichung des Meldeblattes für einen Schiffsunfall<br />
● Standardkategorisierung der Unfälle<br />
Die Kategorisierung der Unfälle soll sich nach möglichst<br />
objektiv, bereits vor Ort<br />
feststellbaren Kriterien richten.<br />
● Vereinheitlichung der Begriffe/Attribute zur Unfallerfassung<br />
● Festlegen der aufzunehmenden Unfalldaten<br />
Es ist zwischen den Dienststellen mit bzw. ohne<br />
Unfalluntersuchungsauftrag zu unterscheiden. Hier<br />
bestehen verschieden hohe Anforderungen an den<br />
Detaillierungsgrad der Erfassung<br />
● Die Rechtsgr<strong>und</strong>lage für die Erhebung, Speicherung<br />
<strong>und</strong> Weiterverarbeitung der Unfalldaten muss neu<br />
geregelt werden<br />
Datenbank SOLL<br />
Die Schiffsunfalldatenbank dient als Erfassungs- <strong>und</strong><br />
Auswertesystem für Schiffsunfälle auf allen <strong>Wasser</strong>straßen<br />
im Sinne des Binnenschifffahrts- bzw. Seeaufgabengesetztes<br />
<strong>und</strong> der Häfen. Weiterhin für Unfälle in<br />
internationalen Gewässern unter Beteiligung deutscher
1<br />
Schiffe, sofern der Unfall durch die B<strong>und</strong>esstelle für<br />
Seeunfalluntersuchung (BSU) untersucht wird.<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Erfassung der Unfälle in der Datenbank<br />
ist ein standardisierter Meldebogen, der gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
durch die WSP erstellt wird.<br />
Die Bekämpfung von Unfällen setzt voraus, dass mittels<br />
deskriptiver Methoden, Unfallhäufungen an einzelnen<br />
Stellen oder auf bestimmten Streckenabschnitten bzw.<br />
unter bestimmten Umständen erkannt werden. Anhand<br />
der Unfallhäufungen sind die Unfallumstände zu<br />
analysieren. Im Blick sind hierbei Unfallumstände die<br />
auf die <strong>Wasser</strong>straße, die Ausrüstung des Schiffes, die<br />
technischen oder gesetzlichen Vorschriften bzw. auf<br />
menschliche Faktoren zurückzuführen sind.<br />
Anhand einer exakteren Betrachtung der Unfälle sollen<br />
geeignete, angemessene <strong>und</strong> umsetzbare Maßnahmen<br />
abgeleitet <strong>und</strong> umgesetzt werden können. Die Datenbank<br />
soll eine Überprüfung der Wirksamkeit getroffener<br />
Maßnahmen ermöglichen.<br />
Für die Bestimmung von Kennzahlen zur Vergleichbarkeit<br />
von Unfallzahlen, sind die Kennzahlen Unfallrate<br />
/ Unfalldichte einzuführen. Diese setzen voraus, dass<br />
den Unfällen auf den jeweiligen Streckenabschnitten<br />
die Verkehrszahlen (z.B. aus SIAM) hinterlegt werden<br />
können. Die Datenbank soll weiterhin die Möglichkeit<br />
bieten zusätzliche Dokumente mit einem Unfall zu<br />
verbinden. In Frage kommen z. B. Bilder des Unfalls oder<br />
Schiffsdokumente. Die Freitextbeschreibung des Unfalles,<br />
sofern ausgefüllt, soll Eingang in die Datenbank<br />
finden.<br />
Zur Auswertung der Unfalldaten in der Datenbank steht<br />
ein eigenes Modul zur Verfügung. Dieses soll standardisierte<br />
- mit voreingestellten Filtern, z.B. Auswertung<br />
nach Strecke, nach Amtsbereichen, nach <strong>Wasser</strong>straßen<br />
- Berichte besitzen <strong>und</strong> daneben auch frei definierbare<br />
Auswertungen enthalten.<br />
Die Standardberichte sollen im Wesentlichen eine Unterstützung<br />
für Anfragen aus dem politischen Bereich<br />
oder für die Öffentlichkeitsarbeit geben.<br />
Frei konfigurierbare Auswertungen sollen dem Nutzer<br />
die Möglichkeit geben, selbst Auswertungen zu konfigu-<br />
Schifffahrt<br />
rieren, die komplexen Fragestellungen gerecht<br />
werden.<br />
67<br />
Die durchgeführten Auswertungen sollen in verschiedenen<br />
Visualisierungen angeboten werden. Neben<br />
dem üblichen tabellarischen Überblick als Liste bzw.<br />
verschiedenen grafisch visualisierten Auswertungen<br />
soll auch eine Darstellung auf Karten (auch auf Luftbild)<br />
- vergleichbar einer Unfallsteckkarte - erfolgen können.<br />
Der Inhalt der Listen (Datenfelder) soll durch den Nutzer<br />
konfigurierbar sein.<br />
In vielen Fällen werden Auswertungen für die Weiterverarbeitung<br />
in anderen Dokumenten benötigt. Der<br />
Export der erstellten Auswertungen in andere Dateiformate<br />
(PDF, JPG, TIF, CSV, XLS...) wird berücksichtigt. So<br />
können z. B. Listen oder Grafiken/Kartendarstellungen<br />
in Textdokumenten (z. B. Jahresbericht) ohne großen<br />
zusätzlichen Bearbeitungsaufwand weiter verwendet<br />
werden.<br />
Ausblick<br />
Bild 1: Unfallkarte Beispiel<br />
Ziel ist es, ein durchgängig elektronisches Verfahren,<br />
von der Erfassung, über die Weitergabe <strong>und</strong> Speicherung<br />
in der Datenbank bis zur Auswertung <strong>und</strong> Weiterverwendung<br />
in anderen Dokumenten zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
Derzeit wird folgender weiterer Projektablauf verfolgt:<br />
Abstimmung des neuen Meldeblattes in Papierform mit<br />
den Dienststellen der WSP der Länder <strong>und</strong> Einführung<br />
zu Beginn 2009<br />
Rechtsgr<strong>und</strong>lage Anfang 2009<br />
Einführung der Datenbank <strong>und</strong> Übernahme der Altdaten<br />
Ende 2009<br />
Zugriff über Internet/Intranet auf die Unfalldatenbank<br />
ab Ende 2009<br />
Entwicklung einer Schnittstelle zur Datenübernahme<br />
(von der WSP) <strong>und</strong> eines elektronischen Meldeformulars<br />
Umstellung auf das vollelektronische Meldesystem bis<br />
Mitte 2011<br />
◆
68<br />
Schifffahrt<br />
Fahrzeugbergung im Bereich der Fähre<br />
Okriftel bei Main-km 17,800 am 21.05.<strong>2008</strong><br />
Siegfried Lasar<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg Außenbezirk Frankfurt<br />
Im Mai <strong>2008</strong> führte das Peilschiff „Sinus“ die planmäßige<br />
Verkehrssicherungspeilung gemäß der Einsatzplanung<br />
<strong>2008</strong> für den Bereich des Außenbezirks (ABz) Frankfurt<br />
durch. Zusätzlich wurden die Anlegestege der Fähren<br />
überprüft.<br />
Hierbei registrierte das Peilsystem im Bereich der Fähre<br />
Okriftel am linken Ufer auf der Kelsterbacher Seite einen<br />
Ausschlag in 2,10 m unter Hydro. Das Hindernis befand<br />
sich außerhalb der Fahrrinne, jedoch im unmittelbaren<br />
Fährzufahrtsbereich, <strong>und</strong> wurde als ein mögliches Personenkraftfahrzeug<br />
identifiziert.<br />
Die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtspolizei (WSP) Frankfurt<br />
wurde informiert <strong>und</strong> die Fahrzeugbergung durch den<br />
<strong>Wasser</strong>baumeister des ABz Frankfurt, Herrn Pusemann,<br />
veranlasst. Zum Einsatz kamen die Taucher des <strong>Wasser</strong>-<br />
<strong>und</strong> Schifffahrtsamtes Aschaffenburg sowie die MZF<br />
„Muräne“.<br />
Im weiteren Verlauf der Peilarbeiten wurden mehrere<br />
Pkws in unmittelbarer Nähe des ersten Ausschlags<br />
festgestellt. Nach Auskunft der Schiffsbesatzung des<br />
Peilschiffs „Sinus“ ist die Treffsicherheit auf die Präzision<br />
des neuen Peilsystems „Sidescan“ zurückzuführen;<br />
die entdeckten Objekte waren früher nicht feststellbar<br />
gewesen.<br />
Insgesamt wurden sieben Pkws geborgen, davon waren<br />
noch vier Fahrzeuge mit amtlichen Kennzeichen versehen,<br />
deren TÜV-Plaketten in den Jahren 1987 bis 1992<br />
abliefen.<br />
Im weiteren Verlauf nahm die Polizeistation Rüsselsheim<br />
die Ermittlungen auf <strong>und</strong> führte entsprechende<br />
1 3<br />
2<br />
Untersuchungen an den Wracks durch.<br />
Die geborgenen Fahrzeuge wurden nach Abschluss der<br />
polizeilichen Ermittlungen fachgerecht entsorgt.<br />
Bild 1: MFZ Muräne beim Bergen der Fahrzeug-<br />
wracks<br />
Bild 2: Überbringen der Fahrzeugwracks auf<br />
die Landseite der Schleuse Eddersheim<br />
Bild 3: Abtransport der Fahrzeugwracks durch<br />
ein Spezialunternehmen<br />
◆
Havarie des Motorschiffs Marc<br />
am 31.01.<strong>2008</strong> in der Schleuse Bamberg<br />
Stefanie Tepke<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Nürnberg<br />
Das Ereignis<br />
Am Donnerstag, den 31.01.<strong>2008</strong> gegen 11.20 Uhr beginnt<br />
in der Schleuse Bamberg das Motorschiff (MS) Marc plötzlich<br />
bei der Bergschleusung zu sinken. In der Schleuse<br />
befindet sich ein weiteres Schiff, das MS Oostende. Der<br />
Schichtleiter stoppt die Schleusung sofort, das Schiff<br />
geht jedoch kurz darauf komplett unter. Der Matrose<br />
kann sich noch über die Schleusenleiter auf die Planie<br />
retten, dem Schiffsführer bleibt lediglich nur noch Zeit<br />
für einen beherzten Sprung ins kalte Kammerwasser.<br />
Die spätere Ursachenforschung <strong>und</strong> Rekonstruktion des<br />
Unfallhergangs wird zeigen, dass nach Beginn der Einleitung<br />
der Bergschleusung das MS Marc Richtung Obertor<br />
verfallen ist <strong>und</strong> dies von der Schiffsbesatzung offensichtlich<br />
unbemerkt blieb. Beim Vordriften verklemmte<br />
sich der Bug des Schiffes unter dem Betondrempel des<br />
Obertores. Das <strong>Wasser</strong> in der Schleusenkammer stieg<br />
weiter an, das Heck des Schiffes hob sich immer weiter<br />
<strong>und</strong> <strong>Wasser</strong> drang im vorderen Bereich in das Schiff<br />
ein. Als das Übergewicht im Bugbereich zu groß wurde,<br />
sank das MS Marc wie die „Titanic“ <strong>und</strong> schlug auf der<br />
Kammersohle auf, wodurch es zu diversen Rissen <strong>und</strong><br />
Verformungen am Schiffskörper kam.<br />
Die Maßnahmen<br />
Durch den Schichtleiter wurden sofort die ersten<br />
Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Alle notwendigen<br />
1 2<br />
Schifffahrt<br />
69<br />
Rettungskräfte sowie der Leitdienst des <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsamtes (WSA) Nürnberg <strong>und</strong> die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsdirektion (<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong> wurden umgehend<br />
informiert. Der Leitdienst nahm sofort seine Arbeit auf.<br />
An erster Stelle stand die Rettung des Schiffsführers,<br />
die relativ schnell durch die Feuerwehr durchgeführt<br />
werden konnte, so dass dieser glücklicherweise keine<br />
größeren ges<strong>und</strong>heitlichen Schäden zu beklagen hatte.<br />
Das <strong>Wasser</strong>wirtschaftsamt wurde mit eingeb<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> die entsprechenden Ölbekämpfungsmaßnahmen<br />
wurden erfolgreich eingeleitet. Da die Kammer mittlerweile<br />
auf Oberwasser stand, konnte noch am gleichen<br />
Abend das zweite Schiff Oostende die Kammer zu Berg<br />
verlassen. Bis zum Sonntag sollten jedoch ca. 60 Schiffe<br />
in ihrer Fahrt aufgehalten werden.<br />
Die Bergung des Havaristen konnte beginnen. Hierzu<br />
wurde der Kammerwasserstand sehr vorsichtig abgesenkt<br />
<strong>und</strong> nach <strong>und</strong> nach das Schadensausmaß sichtbar.<br />
Für die Bergung musste das MS Marc geleichtert werden,<br />
um es unter allen Umständen schwimmfähig zu<br />
machen. Pumpen wurden installiert, die das <strong>Wasser</strong><br />
aus den Laderäumen pumpten, entdeckte Risse wurden<br />
immer wieder soweit wie möglich abgedichtet,<br />
Lukendeckel entfernt <strong>und</strong> die Ladung (300t Magnesit)<br />
unter schwierigen Umständen geborgen. Schwierig, da<br />
derzeit eine aufwändige Sanierungsmaßnahme an der<br />
östlichen Kammerwand der Schleuse Bamberg durchgeführt<br />
wird. Die gesamte Planie im Bereich des Havaristen<br />
war eine große Baugrube <strong>und</strong> nicht befahrbar. Stellplätze<br />
für Bagger <strong>und</strong> Kran mussten geschaffen werden.
3<br />
4<br />
70<br />
Statiker rechneten <strong>und</strong> beobachteten, ob das „sensible“<br />
System der Kammerwandabstützung dieser Belastung<br />
standhielt. Erst danach konnte die Ladung zum großen<br />
Teil geborgen werden <strong>und</strong> am frühen Sonntagmorgen<br />
schwamm das MS Marc endlich auf.<br />
Das MS Marc sollte nun möglichst schnell aus der Schleusenkammer<br />
geschleppt werden. Selber fahren konnte<br />
es nicht mehr, aber es wurde durch die Fachleute vor<br />
Ort für schwimmfähig erklärt. Taucher dichteten immer<br />
wieder kleinere Risse ab <strong>und</strong> die Pumpen arbeiteten auf<br />
Hochtouren. Ein Schubschiff konnte am Sonntagnachmittag<br />
ohne jeglichen Zwischenfall das MS Marc bis in<br />
den Hafen Bamberg schleppen. Nachdem die letzten<br />
Reste des Havaristen geborgen waren, konnte die<br />
Schifffahrt gegen 19.00 Uhr nach gut 3 1 /2 Tagen endlich<br />
wieder freigegeben werden.<br />
5<br />
Der aktuelle Sachstand<br />
Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft<br />
ist noch nicht abgeschlossen. Die Gesamtkosten der<br />
Verwaltung belaufen sich auf ca. 274.000 €. Der Versicherung<br />
liegt die Forderung vor. Das MS Marc hat einen<br />
Totalschaden <strong>und</strong> muss verschrottet werden.<br />
Die Abwicklung dieser Havarie ist ein sehr großer Erfolg<br />
für die Beschäftigten des WSA Nürnberg. Innerhalb sehr<br />
kurzer Zeit (unter 3 1 /2 Tagen) konnte ein total zerstörtes<br />
Schiff aus einer Schleusenkammer, die derzeit selbst ein<br />
„Notfallpatient“ ist, geborgen werden.<br />
Eine wichtige Säule dieses Erfolgs war der „bedingungslose“<br />
Einsatz der eingesetzten Kräfte. Alle haben<br />
ausnahmslos an einem Strang gezogen! Hier sind besonders<br />
die Beschäftigten des zuständigen Außenbezirks<br />
Neuses, bzw. des Bauhofs Nürnberg zu nennen, aber<br />
auch die an den Sanierungsmaßnahmen der Schleuse<br />
Bamberg betroffenen Baubeteiligten oder die in aller<br />
Eile hinzu gerufenen örtlichen Behördenvertreter <strong>und</strong><br />
Firmen. Auch die Beschäftigten der <strong>WSD</strong>, der Fachstelle<br />
Maschinenwesen <strong>und</strong> des WSA haben sich hier in der<br />
Pflicht gesehen. Durch kurze <strong>Information</strong>swege <strong>und</strong><br />
die Einbindung aller Instanzen konnten alle Entscheidungen<br />
schnell <strong>und</strong> richtig getroffen werden.<br />
Das „Lob von oben“ während <strong>und</strong> auch nach der Havarieabwicklung<br />
hat gut getan <strong>und</strong> wird für die Zukunft<br />
motivieren!!!<br />
Bild 1: MS Oostende allein in der Kammer<br />
Bild 2: MS Marc „taucht“ auf<br />
Bild 3: Das Schadensausmaß<br />
Bild 4: Die Bergung läuft auf Hochtouren<br />
Bild 5: MS Marc auf dem Weg zum<br />
Bamberger Hafen<br />
◆
Havarie an der Protzenweiherbrücke<br />
in Regensburg<br />
Mareike Borstelmann <strong>und</strong> Robert Ebenhöch<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Regensburg<br />
Am 13. März <strong>2008</strong> um 10:10 Uhr geriet die WSV- eigene<br />
Protzenweiherbrücke im Unterwasser der Schleuse<br />
Regensburg in Flammen.<br />
Was war passiert?<br />
Auf einem niederländischen Gütermotorschiff (GMS)<br />
war der Autoverladekran bereits beim Ausfahren aus der<br />
Schleuse aufgerichtet, so dass beim Passieren der Brücke<br />
ein Hauptträger (Stahlbrücke) des Brückenüberbaus<br />
vom Kranausleger durchbohrt wurde. Das GMS wurde<br />
dadurch abgebremst, der Kranausleger brach ab <strong>und</strong><br />
beschädigte die unter der Brücke installierte Gasleitung.<br />
Das ausströmende Gas entzündete sich sofort. Das GMS<br />
setzte zurück in die Schleusenkammer. Zum Zeitpunkt<br />
des Unglücks waren zwei Schichtleiter in der Schleusenbetriebsstelle,<br />
die sich unmittelbar neben der Protzenweiherbrücke<br />
befindet. Einer der Schichtleiter verständigte<br />
sofort die Feuerwehr. Die Flammen konnten jedoch<br />
erst ca. 50 Minuten später gelöscht werden, da das<br />
Unterbinden der Gaszufuhr durch die Regensburger Energieversorgung<br />
vor Ort durchgeführt werden musste.<br />
Schadensbild<br />
Nachdem das Feuer gelöscht war, wurde das Ausmaß<br />
des Schadens erst richtig deutlich.<br />
1 2<br />
Beim Brand entstanden im Bereich der Brücke Temperaturen<br />
von über 1000°C. Durch diese enorme thermische<br />
Beanspruchung senkten sich die fünf Hauptträger<br />
(Durchlaufträger) im Brückenfeld über dem Unterhaupt<br />
um bis zu 50 cm ab.<br />
Die Verformungen der Durchlaufträger setzten sich in<br />
den angrenzenden Brückenfeldern fort.<br />
Die Granitverblendung des Mittelpfeilers sowie der<br />
Beton im Bereich des festen Auflagers waren stark<br />
beschädigt.<br />
Die gesamten Strom – <strong>und</strong> Steuerungskabel der Schleusenanlage,<br />
die sich unter der Brücke befanden, waren<br />
verbrand.<br />
Sicherungsmaßnahmen<br />
Schifffahrt<br />
Sehr schnell stand nach diesem Schadensbild fest, dass<br />
die Standsicherheit der Brücke nicht mehr gewährleistet<br />
ist, es konnte keine Durchfahrt unter der Protzenweiherbrücke<br />
erfolgen. Die Schifffahrt wurde gesperrt.<br />
Die zwei Schiffe, die sich noch immer in der Schleusenkammer<br />
befanden, wurden teilweise mit Handschleusung,<br />
Notstrom <strong>und</strong> Vorortsteuerung wieder zu Berg<br />
geschleust <strong>und</strong> konnten um ca. 19:00 Uhr die Kammer in<br />
Richtung Oberwasser verlassen.<br />
Die notwendigen Sicherungsmaßnahmen für die Brücke<br />
wurden noch am gleichen Abend mit einer ortsansässigen<br />
Baufirma, Prüfstatikern <strong>und</strong> einem Ingenieurbüro<br />
71
72<br />
3 4<br />
festgelegt. Durch den Einbau von zusätzlichen Längs-<br />
<strong>und</strong> Querträgern sollte zunächst das Brückenfeld über<br />
dem Unterhaupt unterstützt werden. Für die Fertigung<br />
<strong>und</strong> den Einbau dieser Sicherung wurden 5 Tage kalkuliert.<br />
Zeitgleich mit der Fertigung der Sicherung begannen<br />
die Arbeiten für den Aufbau einer provisorischen<br />
Schleusensteuerung. Die Mitarbeiter des Bauhofs <strong>und</strong><br />
des Außenbezirkes (ABz) haben in den Tagen bis zur<br />
Wiederinbetriebnahme der Schleuse großartige Arbeit<br />
geleistet. H<strong>und</strong>erte Meter Strom – <strong>und</strong> Steuerungskabel<br />
mussten neu gezogen werden, Sicherungen mussten<br />
überbrückt werden.<br />
Mit jeder St<strong>und</strong>e der Kabelerneuerung <strong>und</strong> Instandsetzung<br />
der Schäden, mussten die Maßnahmen an die<br />
Gegebenheiten neu angepasst werden. Hier zeigte sich,<br />
dass ohne das Know How <strong>und</strong> Insiderwissen der langjährigen<br />
Mitarbeiter, diese Aufgabe in so kurzer Zeit nicht<br />
zu schaffen gewesen wäre.<br />
Durch das ausgezeichnete Zusammenspiel aller Beteiligten<br />
(Baufirma, Prüfstatiker, Bauhof, Abz, <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsamt ...) konnte am 18.März um 19:00 Uhr die<br />
Schifffahrt wieder frei gegeben werden<br />
In den darauf folgenden Wochen wurden weitere Sicherungsmaßnahmen<br />
durchgeführt. Die Durchlaufträger<br />
in den angrenzenden Brückenfeldern mussten durch<br />
zusätzliche Stützten gesichert werden. Außerdem wurden<br />
die Betonplatte sowie die Fahrbahn auf dem stark<br />
5 6<br />
beschädigten Feld über dem Unterhaupt abgebrochen,<br />
um das System zu entlasten.<br />
Durch den Brand der Protzenweiherbrücke wurde die<br />
Anbindung des Stadtteils Stadtamhof an den Stadtnorden<br />
von Regensburg unterbrochen. Mit einem provisorischen<br />
Fußgängersteg aus Holz konnte diese Verbindung<br />
am 08. April wieder hergestellt werden.<br />
Ausblick<br />
Durch das Unglück am 13.März <strong>2008</strong> wurde die Protzenweiherbrücke<br />
irreparabel beschädigt, die Brücke muss<br />
komplett abgerissen <strong>und</strong> durch einen Neubau ersetzt<br />
werden. Die weitere Bearbeitung wurde im Rahmen des<br />
Projektmanagements dem <strong>Wasser</strong>straßen- Neubauamt<br />
Aschaffenburg übertragen.<br />
Der wirtschaftliche Schaden an der Brücke <strong>und</strong> der<br />
Schleusenanlage beträgt über 5 Mio. €.<br />
Trotz allem waren wohl am 13. März <strong>2008</strong> sehr viele<br />
Schutzengel in Regensburg unterwegs, da es weder Tote<br />
noch Schwerverletzte bei diesem Unfall gab.<br />
◆<br />
Bild 1: Verformte Hauptträger<br />
Bild 2: Gebeulte Durchlaufträger in den Anschlussfeldern<br />
Bild 3: beschädigter Mittelpfeiler mit festem Auflager<br />
Bild 4: Erste Sicherungsmaßnahmen<br />
Bild 5: Freigabe für Fußgänger
1<br />
Abschied fällt schwer –<br />
Der lange Weg des „Aegir“ aus dem Main<br />
Helko Fröhner<br />
<strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Schweinfurt<br />
Der Eimerkettenschwimmbagger „Aegir“ sollte nach<br />
seinem Verkauf durch die Firma Domarin am 03.12.2007<br />
aus dem Main an die Donau verbracht werden. Erst ein<br />
Jahr zuvor hatte die besagte Firma diesen vom <strong>Wasser</strong>-<br />
<strong>und</strong> Schifffahrtsamt (WSA) Schweinfurt erworben.<br />
Hierzu wurde in einem Baggersee bei Main-km 371,800<br />
ein Verband aus dem Bagger (Bj. 1972, L x B = 34,50 m<br />
x 7,47 m, Tiefgang 1,50 m) <strong>und</strong> dem Schubboot Rupertus<br />
(Bj. 1988, L x B = 25,80 m x 6,11 m, Tiefgang 1,50 m)<br />
gebildet. Bereits 5 km nach Beginn der Reise wurde<br />
der Schwimmbagger gegen 12:15 Uhr wegen <strong>Wasser</strong>übertritts<br />
über den Bug auf das linke Ufer bei Main-km<br />
376,400 durch den Schiffsführer abgesetzt, um ein<br />
weiteres Absinken zu verhindern.<br />
Ungünstigerweise geschah dies im Kurvenbereich. Erste<br />
Pumpversuche durch die Besatzung des Schubbootes<br />
blieben erfolglos. Eine Vollsperrung wurde zwischen<br />
den Staustufen Limbach <strong>und</strong> Viereth ab 13:00 Uhr<br />
angeordnet. Steigende <strong>Wasser</strong>stände (Pegel Trunstadt<br />
220 cm steigend) verzögerten weitere Maßnahmen. Die<br />
Vollsperrung blieb bis 05.12.2007, 11:30 Uhr aufrecht<br />
erhalten. Zur Strömungsminderung legte sich das Baggerschiff<br />
„Andrea“ der Firma Domarin schräg vor den<br />
Havaristen.<br />
Schifffahrt<br />
Die Feuerwehren Trunstadt <strong>und</strong> Bischberg waren mit<br />
Ölsperren vor Ort, da sich bis zu 1.000 l Öl <strong>und</strong> Gasöl<br />
im Schiff befinden sollten. Ein erster Hebeversuch am<br />
04.12.2007 unter Tauchereinsatz blieb ohne Erfolg.<br />
Bis zum Ende der Vollsperrung am 05.12.2007 befanden<br />
sich ca. 25 Schiffe in Wartepositionen in den angrenzenden<br />
Haltungen. Eine vorläufige Freigabe konnte für<br />
den einspurigen Verkehr während der Zeiten des Tageslichts<br />
mittels Verkehrsregelung durch das WSA <strong>und</strong> der<br />
<strong>Wasser</strong>schutzpolizei erfolgen. Mittlerweile betrug der<br />
Stand am Pegel Trunstadt 321 cm. Zusätzlich mussten<br />
in dieser Zeit die Marken der höchsten Schifffahrtswasserstände<br />
herab gesetzt werden, dies ergab sich aus<br />
Uferaufweitungen am maßgebenden Pegel Trunstadt in<br />
Folge des Mainausbaus in diesem Bereich.<br />
Das einspurige Vorbeiführen des Verkehrs blieb bis<br />
zum 08.12.2007, 12:00 Uhr in Kraft. Zu diesem Zeitpunkt<br />
wurde der höchste Schifffahrtswasserstand überschritten.<br />
Somit war keine Schifffahrt bis zum 11.12.2007, 7:30<br />
Uhr möglich. Ab dem 13.12.2007 wurde auch Nachtfahrt<br />
zugelassen, weiterhin unter Verkehrsregelung vor Ort.<br />
Eine Sicherung gegen Abdriften in Richtung Fahrrinne<br />
in Folge schwankender <strong>Wasser</strong>stände wurde durch<br />
73
74<br />
2 3<br />
4<br />
fünf Erdarbeitsgeräte landseitig vorgenommen. Diese<br />
wurden von der ortsansässigen Kiesgewinnungsfirma<br />
bereit gestellt.<br />
Zwischen dem 14.12.2007 <strong>und</strong> dem 17.12.2007 erfolgten<br />
weitere Bergungsversuche. Hierbei wurde der Havarist<br />
von Baggern auf Ponton <strong>und</strong> Schiffen hinten <strong>und</strong><br />
vorn <strong>und</strong> seitlich gleichzeitig gehalten <strong>und</strong> gehoben.<br />
Parallel waren an Bord des „Aegir“ Taucher mit Abdichtungsarbeiten<br />
<strong>und</strong> dem Einbau von Pumpaggregaten<br />
beschäftigt. Seitens des WSA waren die Besatzungen<br />
der Arbeitsschiffe „Kleiber“ (2 x 192 Std. in 13 Tagen) <strong>und</strong><br />
„Nassach“ (2 x 33 Std. an 3 Tagen) in Einsatz.<br />
mend.<br />
Am 17.12.2007 konnte der Schwimmbagger erfolgreich<br />
in einen nahe gelegenen Baggersee verbracht werden.<br />
◆<br />
5<br />
Bild 1: Der gesunkene Eimerkettenschwimm-<br />
bagger am linken Mainufer<br />
Bild 2: Feuerwehren mit Ölsperren sowie Poli-<br />
zei vor Ort<br />
Bild 3: Steigendes <strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> Veränderung<br />
der Pegelwerte durch Aufweitungen<br />
im unmittelbaren Bereich des Pegels<br />
Trunstadt<br />
Bild 4: Verstärkte Sicherung von Land aus<br />
Bild 4: Noch gehalten, fast wieder selbständig<br />
schwimmend
Eisschiff in Aschaffenburg<br />
Dietmar Droste<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />
Die erste Assoziation, die sich bei einem Bediensteten<br />
der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtverwaltung aufdrängt, wenn<br />
er etwas von einem “Eisschiff“ hört, dürfte wohl ein<br />
Eisbrecher sein. “Eisschiff“ – da hat ein Zeitungsreporter<br />
wohl die Fachbegriffe etwas durcheinander gebracht.<br />
Diesmal aber nicht! Bei dem Eisschiff handelt es sich um<br />
ein Schiff, auf dem man eislaufen kann. Der Radiosender<br />
FFH tourte mit seinem Eisschiff unter dem Motto “Umsonst<br />
<strong>und</strong> Draußen“ durchs Sendegebiet <strong>und</strong> legte auch<br />
hier in Aschaffenburg zwischen dem 11. <strong>und</strong> 13.01.<strong>2008</strong><br />
an der städtischen Liegestelle im Floßhafen an.<br />
Die MS „Janny“ war mit einem Leichter gekoppelt <strong>und</strong><br />
hatte somit eine Gesamtlänge von 116 m <strong>und</strong> eine Breite<br />
von 8,20 m. Die mit Gerüstkonstruktionen aus den<br />
Laderäumen aufgebauten Ebenen ermöglichten 2 Eisflächen<br />
mit jeweils 6 m x 40 m. Die Fläche hört sich erst<br />
mal recht groß an. Zusammen mit meiner 6-jährigen<br />
Tochter konnte ich aber am Eröffnungstag am 11.01.<strong>2008</strong><br />
bereits feststellen, dass wir uns schon anstrengen mussten,<br />
jeweils am Ende der Bahn ordentlich “die Kurve zu<br />
kriegen“. Anderen Besuchern ging es aber auch nicht<br />
besser. Es war schon ein besonderes Erlebnis, auf einem<br />
Schiff bei guten äußeren Bedingungen mit Blick auf<br />
das Aschaffenburger Schloss <strong>und</strong> meist ansprechender<br />
Musik übers “Schiffseis“ zu gleiten.<br />
1 2<br />
Schifffahrt<br />
Das fanden wohl auch Andere. Das „Main-Echo“ berichtete,<br />
dass an diesem Wochenende 7000 Besucher<br />
den Weg zum FFH-Eisschiff gef<strong>und</strong>en hatten. Alle sind<br />
bestimmt nicht aufs Eis gekommen, aber für viele war<br />
der Besuch der aufgestellten Glühwein- <strong>und</strong> Bratwurststände<br />
sowie das Treffen von Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bekannten<br />
das eigentliche Ziel dieses Events.<br />
Ob die Nationalität des Frachters (NL) mit der Eislaufnation<br />
Niederlande im Zusammenhang stand oder die<br />
Farbe der auszuleihenden Schlittschuhe (orange) eine<br />
Vorgabe des Schiffseigners oder -führers war, habe ich<br />
nicht herausbekommen.<br />
Bild 1: Eisschiff im Floßhafen Aschaffenburg<br />
Bild 2: spiegelglatte Eislauffläche<br />
75<br />
◆
76 <strong>Wasser</strong>straßen<br />
Das GIS Forum Donau<br />
Ludwig Steinhuber<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> <strong>und</strong><br />
Wieland Haupt<br />
Fachstelle Geoinformation <strong>Süd</strong> beim <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Regensburg<br />
Motivation<br />
Mit dem Einzug von Telematik bzw. River <strong>Information</strong><br />
Services (RIS) im Bereich der Binnenwasserstraßen<br />
Europas ist auch der Bedarf an Geobasisdaten gestiegen.<br />
In diesem Umfeld ergaben sich Kooperationen zwischen<br />
benachbarten Staaten, die sich im Laufe der Zeit weiter<br />
zusammengeschlossen haben. An der Donau entstand<br />
so das GIS Forum Donau.<br />
Letzten Endes haben drei Punkte zum Entstehen des GIS<br />
Forum Donau beigetragen:<br />
● Die politische Entwicklung in Europa,<br />
● die technischen Entwicklungen im RIS-Umfeld <strong>und</strong><br />
● die Erkenntnis in den Staaten entlang der Donau,<br />
dass durch gemeinsame Arbeit an gleichen Themen<br />
effizientere <strong>und</strong> einheitliche Ergebnisse erzielt werden<br />
können.<br />
Politische Entwicklung<br />
Die politische Entwicklung in Europa ist in erster Linie<br />
geprägt durch<br />
● das Zusammenwachsen der Staaten in Europa,<br />
● den Beitritt der Staaten Osteuropas zur EU sowie<br />
● die verkehrspolitischen Ziele der EU.<br />
Die verkehrspolitischen Ziele der EU sind niedergelegt<br />
im Weißbuch aus dem Jahre 2001 für die europäische<br />
Verkehrspolitik bis 2010. Hier ist beispielsweise festgeschrieben,<br />
dass der Einsatz von leistungsfähigen<br />
Schifffahrtsinformationssystemen die Zuverlässigkeit<br />
<strong>und</strong> Verfügbarkeit der Binnenschifffahrt auf den bedeutenden<br />
<strong>Wasser</strong>straßen in Europa verbessern soll.<br />
Die Donau wurde bereits 1997 in Helsinki zum Pan-Europäischen<br />
Verkehrskorridor VII erklärt <strong>und</strong> damit zu<br />
einer der wichtigen Verkehrsachsen Europas.<br />
Die europäischen Verkehrsminister haben in Übereinstimmung<br />
mit dem Weißbuch anlässlich der Binnenschifffahrts-Konferenz<br />
2001 in Rotterdam beschlossen,<br />
RIS auf den Binnenwasserstraßen bis 2005 einzuführen.<br />
Technische Entwicklung<br />
Analog zu den politischen Zielen sind zur Verbesserung<br />
von <strong>Information</strong>en auf den europäischen Binnenwasserstraßen<br />
RIS-Dienste <strong>und</strong> RIS-Systeme sowie die dazugehörigen<br />
Standards entstanden. Hinzu kamen technische<br />
Gr<strong>und</strong>lagen, wie Navigationssysteme <strong>und</strong> Geoinformationssysteme<br />
(GI-Systeme).<br />
Die eigentlichen Geoinformationen, die Gr<strong>und</strong>lage all<br />
dieser Dienste <strong>und</strong> Systeme sind, wurden bislang aber<br />
kaum thematisiert.<br />
Überregionale Zusammenarbeit<br />
Dritter Hauptpunkt bei der Entstehung des GIS Forum<br />
Donau war die Erkenntnis, dass eine Zusammenarbeit<br />
zwischen den Donauanliegerstaaten erhebliche Vorteile<br />
für die Sache an sich <strong>und</strong> die einzelnen Mitglieder<br />
bringt.<br />
So können die in allen Mitgliedsstaaten knappen<br />
Ressourcen gebündelt, die <strong>Information</strong>en zwischen<br />
benachbarten Staaten auf kurzem Wege ausgetauscht,<br />
einheitliche Mindeststandards für Geoinformationen<br />
geschaffen <strong>und</strong> die Staaten Osteuropas an technische<br />
Entwicklungen der westeuropäischen Länder herangeführt<br />
werden.<br />
Dies kommt in der Summe nicht nur den einzelnen<br />
Mitgliedsländern zugute, sondern führt auch zu einer<br />
Steigerung von Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Sicherheit in der<br />
Binnenschifffahrt.
1<br />
Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
Wie hat sich nun das GIS Forum Donau seit seiner Gründung<br />
im Jahr 1997 entwickelt? Entstanden ist das GIS<br />
Forum Donau aus einer Kooperation zwischen Deutschland,<br />
Österreich <strong>und</strong> der Slowakei im Jahre 1997. Die<br />
Mitglieder nannten sich „Trilaterale Arbeitsgruppe“ <strong>und</strong><br />
hatten in erster Linie den Austausch von Geoinformationen<br />
in den gemeinsamen Grenzstrecken zum Ziel.<br />
Zwei Jahre später bot die Donaukommission ihre Unterstützung<br />
an <strong>und</strong> wurde gleichzeitig als Beobachter aufgenommen.<br />
Zu diesem Zeitpunkt wurde die trilaterale<br />
Arbeitsgruppe auch in „GIS Forum Donau“ umbenannt.<br />
Die Definition weiterer Ziele <strong>und</strong> erste erfolgreiche Ergebnisse<br />
aus der Kooperation führte in den Folgejahren<br />
dazu, dass im Jahr 2000 Ungarn, 2002 Kroatien, 2003<br />
Rumänien <strong>und</strong> die Ukraine, 2004 Serbien sowie Bulgarien<br />
<strong>und</strong> 2005 Russland dem GIS Forum Donau beigetreten<br />
sind. Damit sind, bis auf Moldawien, alle Donauanliegerstaaten<br />
sowie Russland, als Nicht-Anliegerstaat,<br />
offizielles Mitglied im GIS Forum Donau.<br />
Organisation<br />
Das GIS Forum Donau gliedert sich in einen Lenkungsausschuss<br />
<strong>und</strong> sechs Arbeitsgruppen. Der Lenkungsausschuss<br />
(Steering Committee), bestehend aus ein bis zwei<br />
Personen pro Mitgliedstaat <strong>und</strong> den Arbeitsgruppenleitern,<br />
hat einen Vorsitzenden <strong>und</strong> einen Stellvertreter,<br />
die jeweils auf vier Jahre gewählt sind. Zur Verwaltung<br />
des Forums wurde ein technisches Sekretariat in Wien<br />
eingerichtet. Der Lenkungsausschuss tagt im Durch-<br />
schnitt dreimal pro Jahr; die Arbeit dort bezieht sich<br />
im Wesentlichen auf strategische Entscheidungen,<br />
Definition von Aufgaben <strong>und</strong> die Kontrolle der Arbeitsgruppen.<br />
Beschlüsse werden mehrheitlich unter den<br />
anwesenden Vertretern (1 Stimme pro Mitgliedsland)<br />
getroffen.<br />
Die sechs Arbeitsgruppen befassen sich mit den Themen:<br />
● Data warehouse<br />
● Software-Tools<br />
● Geobasisdaten<br />
● Geländemodelle <strong>und</strong> hydrologische Modelle<br />
● Infrastruktur<br />
● RIS Standards<br />
Um Interessierte über die Arbeit <strong>und</strong> Ergebnisse des GIS<br />
Forum Donau umfassend zu informieren, wird jährlich<br />
in einem Mitgliedsland eine Konferenz veranstaltet.<br />
77<br />
2
78<br />
Ziele<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
Ziele des GIS Forum Donau sind in erster Linie die Beschaffung/Erzeugung<br />
von Geobasisdaten für RIS-Dienste<br />
<strong>und</strong> RIS-Systeme, deren Verwaltung, Bereitstellung <strong>und</strong><br />
Pflege sowie der Aufbau von Infrastruktur für RIS. Die<br />
Ziele spiegeln sich in den sechs Arbeitsgruppen des GIS<br />
Forum wieder.<br />
Bisheriger Schwerpunkt der Aktivitäten war der Aufbau<br />
eines Data warehouse mit den zugehörigen Applikationen,<br />
in dem alle für RIS relevanten Geoinformationen<br />
vorgehalten <strong>und</strong> bereitgestellt werden. Das Thema Infrastruktur<br />
beinhaltete den Aufbau von GPS-Korrekturdatensendern<br />
nach IALA-Standard entlang der Donau.<br />
Um der Schifffahrt später homogenes Datenmaterial<br />
für RIS bereit zu stellen, wurden Mindestqualitätsstandards<br />
für die Datengewinnung von Geoinformationen<br />
erarbeitet. Dies umfasste hydrographische Daten, Kartendaten<br />
<strong>und</strong> hydrologische Daten. Ein weiterer Punkt<br />
war die Abstimmung <strong>und</strong> Standardisierung digitaler<br />
Geländemodelle sowie hydrologischer Modelle. Zuletzt<br />
kam als Thema die abgestimmte Implementierung<br />
europäischer <strong>und</strong> internationaler RIS-Standards <strong>und</strong><br />
Empfehlungen für die Binnenschifffahrt auf der Donau<br />
hinzu.<br />
Zur Umsetzung der dargestellten Ziele wurden bisher<br />
zwei Förderprojekte aufgelegt, das Projekt<br />
● „Data warehouse for Danube waterway (D4D)“ <strong>und</strong><br />
das Projekt<br />
● „DANewBE Data“.<br />
Beide Projekte wurden im Rahmen des Interreg IIIb<br />
CADSES-Programms der EU gefördert <strong>und</strong> sind mittlerweile<br />
abgeschlossen. Hauptpartner im Projekt D4D<br />
waren Deutschland <strong>und</strong> Österreich, im Projekt DANew-<br />
BE Data zusätzlich Slowakei <strong>und</strong> Ungarn.<br />
DAS PrOjEkT D4D<br />
Vorbemerkung<br />
Bei dem Projekt „Data warehouse for Danube waterway<br />
D4D“ handelte es sich bislang um das Schwerpunktthema<br />
des GIS Forum Donau. Insofern wird das Projekt im<br />
Folgenden näher dargestellt. Entsprechend den Zielen<br />
des GIS Forum Donau wurden für das Projekt D4D folgende<br />
Teilbereiche definiert:<br />
● Peilungen der Gewässersohle <strong>und</strong> Luftbildaufnahmen<br />
der Vorländer in den Mitgliedsstaaten zur<br />
Erzeugung von Geobasisdaten<br />
● Sammlung von Geoinformationen aus den beteiligten<br />
Ländern, deren Einstellung in einer Datenbank,<br />
dem Data warehouse, <strong>und</strong> die Bereitstellung der<br />
<strong>Information</strong>en für RIS. Durch die Vernetzung der<br />
Datenbestände stehen die <strong>Information</strong>en allen beteiligten<br />
Staaten gleichermaßen zur Verfügung.<br />
● Automatisierte Erstellung von Inland ENCs (Electronic<br />
Navigation Chart) <strong>und</strong> der Verkehrskarte der<br />
Donaukommission (Carte de pilotage du Danube)<br />
mit den Daten aus dem Data warehouse<br />
● Aufbau von GPS-Korrekturdatensender nach IALA-<br />
Standard entlang der Donau zur Verbesserung der<br />
Positionsbestimmung von Schiffen bei der Anwendung<br />
von Navigationssystemen<br />
● Gemeinsame <strong>und</strong> donauweit abgestimmte Implementierung<br />
europäischer <strong>und</strong> internationaler RIS-<br />
Standards <strong>und</strong> Empfehlungen für die Binnenschifffahrt<br />
auf der Donau. Die Implementierung erfolgt in<br />
enger Zusammenarbeit mit der Donaukommission.<br />
Die Datenbank<br />
Kernpunkt des Projekts D4D ist der Aufbau des Data<br />
warehouse. Das Konzept dazu sieht vor, dass wesentliche<br />
georeferenzierte <strong>und</strong> wasserstraßenbezogene Daten<br />
über sogenannte nationale Konverter aus den Mitgliedsstaaten<br />
in eine verteilte Datenbank eingestellt werden.
3<br />
Die gemeinsame Datenbankstruktur dient als Basis<br />
für zahlreiche weitere Applikationen. In einer ersten<br />
Phase werden aus den Datenbeständen heraus digitale<br />
<strong>Wasser</strong>straßenkarten gemäß dem Inland ECDIS Standard<br />
sowie die Carte de pilotage der Donaukommission<br />
erzeugt. Weitere Anwendungen, wie Katastrophenmanagement,<br />
Ökokataster oder Tourismus-<strong>Information</strong>ssystem<br />
sind denkbar, spielen jedoch für Deutschland<br />
keine oder eine untergeordnete Rolle.<br />
Die Darstellung der Datenbankinhalte erfolgt über ein<br />
Web Portal. Durch das integrierte GI-System sind ausschnittsbezogene<br />
<strong>und</strong> themenorientierte Karten- <strong>und</strong><br />
Datenabfragen möglich.<br />
Datenbank-Architektur<br />
Das Data warehouse ist durch eine 3-Schicht-Architektur<br />
mit verteilter Datenhaltung realisiert.<br />
● In der Basisschicht wird in jedem beteiligten Land<br />
auf einem eigenen Server die D4D-Datenbank vorgehalten.<br />
Die Daten werden aus nationalen Datenbeständen<br />
über ein spezielles Konverter-Tool in die<br />
Datenbank eingestellt. Der Zugriff auf die Datenbank<br />
<strong>und</strong> deren Pflege erfolgt auf nationaler Ebene<br />
über ein sog. Maintenance Portal.<br />
● Die Nutzer können über ein Web Portal – Schicht 3<br />
– auf die gesamten Geoinformationen, auch die der<br />
anderen Staaten, zugreifen.<br />
● Das Zugriffsmanagement erfolgt über die einzelnen<br />
nationalen Applikations-Server – Schicht 2.<br />
4<br />
5 6<br />
Applikationen<br />
Hauptapplikation im System D4D ist momentan die<br />
automatisierte Erzeugung von Inland ENCs. In Deutschland<br />
werden dabei die <strong>Information</strong>en aus der digitalen<br />
B<strong>und</strong>eswasserstraßenkarte DBWK über den nationalen<br />
Konverter in die Datenbank eingestellt. Aus den dort<br />
vorliegenden Objekten wird dann automatisiert die<br />
Inland ENC erstellt.<br />
79<br />
Die Donaukommission hält für den gesamten Streckenbereich<br />
der Donau eine eigene Verkehrskarte, die „Carte<br />
de pilotage du Danube“, vor. Die Karten selbst müssen<br />
von den Mitgliedsstaaten erstellt <strong>und</strong> fortgeführt<br />
werden. Auch diese Karten können aus den im Data<br />
warehouse abgelegten Objekten automatisiert generiert<br />
werden.<br />
Web Portal<br />
Da Web Portal gliedert sich in drei Hauptbereiche,<br />
● das Kartenmanagement,<br />
● die GIS-Auswertung <strong>und</strong><br />
● den Download-Bereich.<br />
Im Kartenmanagement werden über räumliche Eingrenzungen<br />
die jeweiligen Kartenausschnitte dargestellt.<br />
Die Kartendarstellung <strong>und</strong> alle weiteren Abfragen<br />
sind dabei grenzüberschreitend über die beteiligten<br />
Länder möglich. Entsprechend der Objektstruktur des<br />
Data warehouse sind bestimmte Objekte wählbar, die
80<br />
7 8<br />
dann als thematische Darstellungen im Duktus der ENC<br />
angezeigt werden. Zusätzlich kann die reine Kartendarstellung<br />
noch mit Luftbildern (Rasterdaten) hinterlegt<br />
werden. Die so ausgewählte thematische Karte kann im<br />
PDF-Format abgespeichert bzw. ausgegeben werden.<br />
Die Objekte des zuvor im Kartenmanagement ausgewählten<br />
Ausschnitts können im Bereich GIS-Auswertung<br />
entsprechend ihrer Objektzugehörigkeit <strong>und</strong><br />
ihrer Attribute ausgewertet werden. Die Attribute<br />
(Sachdaten) einzelner oder thematisch zusammenhängender<br />
Objekte können ausgegeben bzw. als Excel-Liste<br />
exportiert werden. Als zusätzliche Funktion ist im dritten<br />
Hauptbereich der Download freigegebener Karten<br />
möglich.<br />
künftige Ziele<br />
Das GIS Forum Donau steht mit den beschriebenen<br />
Zielen <strong>und</strong> Projekten teilweise erst am Anfang einer immensen<br />
Aufgabenfülle. Entsprechend den politischen<br />
Zielsetzungen <strong>und</strong> den technischen Entwicklungen<br />
werden auch die Ziele <strong>und</strong> Aufgaben des GIS Forum<br />
Donau angepasst.<br />
Da wesentliche Projekte weitgehend abgeschlossen sind<br />
<strong>und</strong> neue Aufgaben von donauweitem Interesse anstehen<br />
wird momentan die Struktur des GIS Forum Donau<br />
geändert. Dabei bleiben Aufbau <strong>und</strong> Aufgaben des<br />
Steering Committee unverändert. Lediglich die Struktur<br />
der Workgroups wird geändert. Es zeichnet sich ab, dass<br />
künftig die Ziele <strong>und</strong> Aufgaben des GIS Forum Donau<br />
unter sechs Schwerpunktthemen zusammengefasst<br />
werden. Es handelt sich dabei um:<br />
● Data warehouse<br />
● Infrastruktur<br />
● Hydrographie, Vermessung, Karten<br />
● Hydrologie, Modelle<br />
● Standards<br />
● Verschiedenes<br />
Innerhalb der Schwerpunktthemen gibt es eine Reihe<br />
von Einzelprojekten, die von Experten aus den beteiligten<br />
Ländern be- <strong>und</strong> abgearbeitet werden.<br />
Projekte können jederzeit von einem Mitgliedsland des<br />
GIS Forum Donau in das Arbeitsprogramm eingebracht<br />
werden. Voraussetzung ist allerdings, dass noch in mindestens<br />
einem zusätzlichen Donauanliegerstaat aktives<br />
Interesse an dem Projekt besteht.<br />
Die Arbeitsstruktur des GIS Forum stellt sich mit den<br />
aufgezeigten Änderungen folgendermaßen dar:<br />
Neben der Behandlung neuer Themen sollen bisherige<br />
Projektergebnisse, wie Data warehouse oder GPS-Korrekturdatensender<br />
auf alle Donauanliegerstaaten,<br />
einschließlich Russland übertragen werden. Die im Data<br />
warehouse enthaltenen Daten ermöglichen nicht nur<br />
die automatisierte Herstellung von Inland ENCs. Weitere<br />
Anwendungen sollen noch folgen. Themen, die ursprünglich<br />
zwar als Ziel definiert, aber bisher noch nicht<br />
weiter verfolgt wurden, sind digitale Geländemodelle<br />
<strong>und</strong> hydrologische Modelle. Hier steht die Festlegung<br />
von Standards <strong>und</strong> schließlich die konkrete Aufstellung<br />
von Modellen (auch länderübergreifend) im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Neben den GPS-Korrekturdatensendern wird<br />
mit zunehmender Realisierung von RIS-Diensten <strong>und</strong><br />
RIS-Systemen auch weitere Infrastruktur erforderlich. In<br />
erster Linie ist dabei an Transponder <strong>und</strong> Übertragungstechnik<br />
zu denken.<br />
künftiges Förderprojekt<br />
Mit den beschriebenen neuen Aufgaben/Projekten<br />
verb<strong>und</strong>en ist auch zum Teil die Frage der Finanzierung.<br />
Hierzu sollen durch ein neues Förderprojekt im Rahmen<br />
des ETC-SEE Programms der EU Fördermittel beantragt<br />
werden.
9 10<br />
Folgende Teilprojekte wurden bisher definiert:<br />
● WLAN (Österreich): Drahtlose Datenübertragung<br />
zur Verbesserung der Binnenschifffahrtsinformationsdienste<br />
(das Thema wurde von der FVT vorgeschlagen<br />
<strong>und</strong> von Deutschland eingebracht). Dabei<br />
soll neben der Hotspot-Lösung auch eine Lösung mit<br />
dem EDGE-Standard untersucht werden.<br />
● Next generation dGPS (IALA Standard) (Deutschland):<br />
„Next Generation“ DGNSS Referenzstationen<br />
nach IALA-Standard (das Thema wurde von der FVT<br />
vorgeschlagen <strong>und</strong> von Deutschland eingebracht).<br />
Softwarelösung für Referenzstation <strong>und</strong> Galileo.<br />
● Atlas of moorings (Deutschland): Liegestellenatlas<br />
für die gesamte Donau (das Thema wurde von<br />
Deutschland vorgeschlagen)<br />
● Data Exchange between Danube Neighbour Countries<br />
(Kroatien): Datenaustausch über die gemeinsame<br />
Datenbank D4D. Adaption D4D für AutoCAD.<br />
Installation in Kroatien, Serbien <strong>und</strong> Rumänien sowie<br />
Anpassung der Import- <strong>und</strong> Export-Funktionen.<br />
● Floods (Slowakei): einheitliche <strong>Wasser</strong>standsinformationen<br />
(inkl. Vorhersagen) für die Schifffahrt<br />
entlang der gesamten Donau.<br />
● ENC harmonisation (Österreich): ENC-Harmonisierung/<br />
Tiefen ENCs: gemeinsamer Qualitätsstandard<br />
für die Basisdaten zur Erzeugung von ENCs<br />
● RIS Index/Coding<br />
● Harmonised Inland Waterway Accident <strong>Information</strong><br />
System (Ungarn, Deutschland): Unfalldatenbank<br />
● AIS Transponder (Österreich):<br />
Weitergehende <strong>Information</strong>en zum GIS Forum Donau<br />
<strong>und</strong> den Projekten sind im Internet unter der Adresse<br />
www.gis-forum.org zu finden.<br />
81<br />
◆
1<br />
82<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
Entwicklung der Pegelerfassung am Main<br />
Jörg Schackel<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Schweinfurt<br />
Die <strong>Wasser</strong>standserfassung an den Schleusen <strong>und</strong><br />
an den überregionalen Pegelstationen am Main, z.B.<br />
Eingangspegel Trunstadt oder Pegel Würzburg – „Alten<br />
Kranen“, erfolgte jahrzehntelang analog auf Papier.<br />
In den Schleusenbetriebspegeln erfolgte, wie derzeit<br />
noch in den Schifffahrtsrichtpegeln, die Aufzeichnung<br />
auf Pegelbögen bzw. Pegelrollen. Beide besitzen Gittereinteilungen<br />
für Zeit <strong>und</strong> Höhe. Der Pegelbogen hat<br />
eine Zeitachse von 0 bis 24 Uhr. Er wird auf eine Walze<br />
aufgelegt, die pro Tag einen Umlauf macht. Die per<br />
Hand entnommenen Aufzeichnungen werden zur Auswertung<br />
vom Außenbezirk in das zuständige <strong>Wasser</strong>-<br />
<strong>und</strong> Schifffahrtsamt geschickt.<br />
An den Schleusen waren die bewährten „Laumann-<br />
Schreiber“ im Einsatz. Mit ihnen wurden die verschiedenen<br />
<strong>Wasser</strong>stände (Unterwasser, Oberwasser <strong>und</strong><br />
Unterwasser-Oberlieger) als Ganglinie aufgezeichnet.<br />
Im ersten Schritt wurden die Papierschreiber der Schleusen<br />
durch M1-Datenstationen der Firma Läufer Schritt<br />
für Schritt ersetzt. Die Speicherung der <strong>Wasser</strong>stände<br />
für Unter- <strong>und</strong> Oberwasser sowie für das Unterwasser<br />
der darüber liegenden Schleuse erfolgt seitdem auf der<br />
digitalen Datenstation (M1). Verb<strong>und</strong>en mit einem ebenfalls<br />
„Digitalen Display-Schreiber“ (DDS) werden hier die<br />
<strong>Wasser</strong>stände der drei Pegelstationen zeitgleich visuali-<br />
siert. So ist es ohne großen Aufwand möglich, z.B. in der<br />
Zeitachse vor- <strong>und</strong> zurückzublättern. Die Pegelstände<br />
werden als Ganglinie <strong>und</strong>, bei Berührung des Monitors,<br />
die markierte Stelle als Zeitachse gekennzeichnet. Die<br />
Werte lassen sich so als Prozess <strong>und</strong> in Messwertfenstern<br />
darstellen.<br />
Nach Abschluss eines Erprobungszeitraumes von ca.<br />
einem Jahr nach Installation der ersten digitalen Datenstationen<br />
an den Schleusen, wurde nach den positiven<br />
Erfahrungen die Umrüstung der Richtpegel in Angriff<br />
genommen. Die Pegelstationen mit überregionaler<br />
Bedeutung wurden, im Unterschied zu den Schleusen,<br />
mit einer M1-Station <strong>und</strong> einem Mehrfachansager<br />
ausgestattet. Hier erfolgt die Aufzeichnung der <strong>Wasser</strong>-<br />
2
5<br />
3<br />
stände zurzeit noch auf Papier, die mit der Pegelmodernisierung<br />
(Red<strong>und</strong>anz) im nächsten Jahr wegfallen wird.<br />
Zukünftig wird die Datenvorhaltung rein digital sein.<br />
Das Datenübertragungssystem ändert sich so von der<br />
Papierform, an den Schleusen mussten z.B. die beschriebenen<br />
Pegelrollen jeden Monat per Hand gegen neue<br />
gewechselt werden, zur digitalen Datenerfassung. Im<br />
ersten Schritt sind Anfang 2000 die einzelnen Geberwerte<br />
der Richtpegel (wie z.B. <strong>Wasser</strong>stand, Lufttemperatur,<br />
Abfluss, …) über das Übertragungsmedium „Kupferkabel“<br />
(Telekom) digital abgerufen worden. Ein Abruf der<br />
Schleusen über das eigene WF (<strong>Wasser</strong>straßenfunk)-<br />
Netz konnte, aufgr<strong>und</strong> fehlender Kapazitäten auf der<br />
Strecke, damals noch nicht erfolgen.<br />
Mit dem aktuell installierten Glasfaserkabel, beginnend<br />
im Außenbezirk Haßfurt, wurde jetzt das Datenübertragungssystem<br />
erheblich verbessert. Die einzelnen<br />
4<br />
Schleusen (Viereth, Limbach, Knetzgau, Ottendorf <strong>und</strong><br />
Schweinfurt) werden hier in einem eigenen Netzwerk<br />
integriert. Die Stationen besitzen ihre eigene IP-Adressierung.<br />
Auch die beiden Richtpegel Trunstadt <strong>und</strong><br />
Schweinfurt sind schon in diesem Netzwerk aufgenommen.<br />
83<br />
Sobald das Netzwerk über das WSV-eigene LWL (Lichtwellenleiter)-Kabelnetz<br />
(von der Schleuse Viereth bis<br />
zur Schleuse Kostheim) komplett eingerichtet ist, stehen<br />
die gewässerk<strong>und</strong>lichen <strong>Information</strong>en aktuell <strong>und</strong><br />
sofort zur Verfügung. Automatisch werden diese in die<br />
Datenbank integriert <strong>und</strong> müssen daher nicht mehr<br />
über das öffentliche Telefonnetz abgerufen werden.<br />
Eine zeitnahe Bereitstellung zusätzlicher Daten an den<br />
Fernsteuerzentralen, bzw. an Dritte (ELWIS, Pegelonline,…)<br />
ist ebenfalls gegeben.<br />
◆<br />
Bild 1: Pegelrolle Trunstadt<br />
Bild 2: Laumann - Schreiber<br />
Bild 3: DDS mit Visuali-<br />
sierungssoftware<br />
MAWIN32<br />
Bild 4: Links Mehrfachan-<br />
sager <strong>und</strong> rechts<br />
M1-Station<br />
Bild 5: Ausschnitt Pegelnetz-<br />
werk Schweinfurt
84<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
Mathematik an Schleusen<br />
Simon Englert <strong>und</strong> Robert Keil<br />
Universität Würzburg<br />
Ein Projekt zum jahr der Mathematik <strong>2008</strong><br />
Das B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />
erklärte das Jahr <strong>2008</strong> zum Jahr der Mathematik. Zu<br />
diesem Anlass schlug Prof. Dr. Weigand von der Mathematischen<br />
Fakultät der Universität Würzburg ein<br />
Projekt vor, in dem die Studenten seines Seminars<br />
„Didaktik der Algebra“ die „mathematischen“ Aspekte<br />
der Stadt Würzburg untersuchen sollten. Die Ergebnisse<br />
wurden zum einen als wissenschaftlicher Artikel auf der<br />
Homepage des Didaktik-Lehrstuhls <strong>und</strong> zum anderen<br />
als 14-tägige Kolumne zum Jahr der Mathematik in der<br />
Main-Post veröffentlicht. In Kleingruppen suchten die<br />
Studenten sich dabei selbstständig verschiedene Objekte<br />
der Universitätsstadt heraus <strong>und</strong> recherchierten,<br />
welche mathematischen Hintergründe jene enthalten.<br />
Natürlich fanden sich schnell Gruppen, die die Wahrzeichen<br />
Würzburgs, wie Residenz, Dom <strong>und</strong> Käppele, unter<br />
die Lupe nahmen.<br />
Um nicht nur die Mathematik <strong>und</strong> Geometrie von Gebäuden<br />
zu beleuchten, suchten wir ein Projekt, welches<br />
nicht rein statischer Natur war, sondern uns dynamischer<br />
<strong>und</strong> lebendiger erschien. Unsere Aufmerksamkeit<br />
stieß nach reichlicher Überlegung auf den Main, der<br />
das Stadtbild sowie den Verkehr Würzburgs entscheidend<br />
prägt. Uns war zunächst nicht bewusst, ob oder<br />
wie viel Mathematik in der Binnenschifffahrt steckt. Um<br />
dieses weitläufige Thema einzugrenzen, beschränkten<br />
wir uns auf das Thema „Mathematik an Schleusen“. Da<br />
uns aber auch hier stichhaltige <strong>Information</strong>en fehlten,<br />
wandten wir uns an die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />
<strong>Süd</strong> in Würzburg. Bei einem Treffen mit Herrn<br />
Schäfer, der uns mit Bildern <strong>und</strong> <strong>Information</strong>en im<br />
großen Maße unterstützt hat, wurde uns klar, dass es so<br />
viele mathematische Teilgebiete im Zusammenhang<br />
mit Schleusen gibt, dass diese den Rahmen unseres<br />
Projektes gesprengt hätten. Daher beschränkten wir<br />
uns auf geeignete Gebiete, wie zum Beispiel die Bestimmung<br />
der Wartezeit <strong>und</strong> der Wartezeitkosten an einer<br />
Schleuse. Außerdem untersuchten wir noch die Leistungsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> den Auslastungsgrad.<br />
Hierzu haben wir aus den Unterlagen, die uns die<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion zur Verfügung stellte,<br />
die notwendigen Formeln verwendet <strong>und</strong> diese durch<br />
Beispielrechnungen <strong>und</strong> Erklärungen ergänzt. Es ging<br />
uns dabei vor allem darum, die relativ anspruchsvollen<br />
Berechnungen soweit zu vereinfachen, dass man diese<br />
auch in einer Schulklasse im Rahmen von Textaufgaben<br />
oder eines Arbeitsblattes behandeln kann. Dieser Artikel<br />
soll auch dazu dienen, dass interessierte Lehrer, Studenten<br />
<strong>und</strong> Schüler einen Einblick bekommen <strong>und</strong> sich<br />
für das Thema begeistern. Mathematik an Schleusen bietet<br />
auch die Möglichkeit, fächerübergreifende Projekte<br />
zur Physik zu spannen, da neben den mathematischen<br />
Prinzipien auch physikalische Themen, wie zum Beispiel<br />
Strömung oder Druck, interessant sind.<br />
Um den Einstieg in die Materie zu erleichtern, haben<br />
wir zunächst die Funktionsweise von Schleusen am<br />
konkreten Beispiel der Würzburger Schleuse erläutert.<br />
Diese Schleuse war dafür prädestiniert, weil sie zwei<br />
verschiedene Tortypen, nämlich Stemm- <strong>und</strong> Drehsegmenttor,<br />
besitzt <strong>und</strong> somit die <strong>Information</strong>en zweier<br />
Stautechniken vereint.<br />
Während unserer Arbeit an diesem Projekt konnten wir<br />
einen umfassenden Einblick in die Theorie der Schifffahrt<br />
<strong>und</strong> Stautechnik erlangen <strong>und</strong> waren überrascht,<br />
wie viele Ansatzmöglichkeiten für den Mathematikunterricht<br />
die Schifffahrt bietet. Unser Ziel war es deshalb,<br />
diese Erkenntnis auch anderen zugänglich zu machen.<br />
Unseren sowie alle weiteren Artikel zum Jahr der<br />
Mathematik findet man auf der Wiki-Seite 1 des Didaktiklehrstuhls<br />
der mathematischen Fakultät der Universität<br />
Würzburg.<br />
◆<br />
1 http://www.didaktik.mathematik.uni-wuerzburg.de/projekt/<br />
wiki/index.php/Didaktik_der_Algebra_WS0708
1<br />
Brückensanierung, -Brückenverbreiterung<br />
<strong>und</strong> -Brückenneubau<br />
Dietmar Droste<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />
Brückensanierung in kostheim bei Main-km 4,0<br />
Die Autobahnbrücke der A 671 kreuzt den Main im Bereich<br />
des oberen Vorhafens der Maineingangsschleuse<br />
Kostheim. Die Stahlkonstruktion der Autobahnbrücke<br />
ist vollständig über der <strong>Wasser</strong>straße zu entschichten<br />
<strong>und</strong> neu zu konservieren. Weiterhin werden die Lager<br />
ausgetauscht, die Pfeiler konserviert <strong>und</strong> die Stahlkonstruktion<br />
punktuell verstärkt. Die Arbeiten werden<br />
in mehrere Bauphasen unterteilt, wobei die Autobahndirektion<br />
darauf achtet, dass dem Straßenverkehr auf<br />
der Autobahnbrücke stets in beide Fahrtrichtungen je<br />
zwei Fahrstreifen zur Verfügung stehen. Zurzeit findet<br />
im Bereich außerhalb der Schifffahrtsrinne das Entfernen<br />
der alten <strong>und</strong> Aufbringen der neuen Konservierung<br />
statt. Hierzu wurde eine schwimmende Plattform mit<br />
Stelzen mit den Abmessungen von 30 m x 30 m als “Katamarankonstruktion“<br />
4 km weiter flussaufwärts zusammengebaut<br />
<strong>und</strong> mit Hilfe eines Schubbootes zur Autobahnbrücke<br />
eingeschwommen. Zur Abarbeitung des ca.<br />
150 m langen Brückenfeldes ist das Ponton vier Mal mit<br />
Hilfe eines Schubbootes umzusetzen. Bei der Entwicklung<br />
dieser Lösung wurde in den Vorgesprächen auch<br />
die einzukalkulierende Wahrscheinlichkeit angesprochen,<br />
dass statistisch gesehen an fünf Tagen im Jahr die<br />
Schifffahrt bei hohen Rheinwasserständen <strong>und</strong> hochgefahrenen<br />
Wehrverschlüssen durch das Wehr fährt. Die<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
85<br />
auszuführende Firma hat dieses Risiko mit einkalkuliert<br />
<strong>und</strong> sich verpflichtet, binnen 36 St<strong>und</strong>en das Ponton aus<br />
dem Wehrbereich zu verbringen um die Schiffspassage<br />
durch das Wehr zu ermöglichen.<br />
Es ist geplant, die Sanierung dieses Brückenfeldes im<br />
Laufe des Herbstes abzuschließen. Im nächsten Jahr sind<br />
die Korrosionsschutzarbeiten im Schleuseneinfahrtsbereich<br />
geplant. Hierzu ist die Plattform auf eine Breite<br />
von 15 m umzubauen. Für diesen Zeitraum ist die Verkehrsführung<br />
der Schifffahrt mit einem Begegnungs-<br />
<strong>und</strong> Überholverbot sowie einem Liegeverbot in diesem<br />
Bereich entsprechend anzupassen. Der Ponton ist für die<br />
Schifffahrt so zu kennzeichnen <strong>und</strong> zu beleuchten, dass<br />
die Gefahr einer Anfahrung minimiert wird.<br />
Brückenverbreiterung in Aschaffenburg bei<br />
Main-km 85,9<br />
Wie in der „<strong>Information</strong> 2007“ der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />
<strong>Süd</strong> berichtet, wurde das 350 t schwere<br />
Mittelteil der Ebertbrücke im Juni letzten Jahres eingeschwommen<br />
<strong>und</strong> eingehoben. Zwischenzeitlich wurde<br />
die Fahrbahnplatte <strong>und</strong> der Geh- <strong>und</strong> Radweg neben der<br />
Straßenfahrbahn errichtet. Große Restriktionen musste<br />
die Schifffahrt bei der Durchführung dieser Arbeiten
86<br />
2 3<br />
nicht hinnehmen. Auch wurde zwischenzeitlich die<br />
Vorschüttung im Bereich des ufernahen Pfeilers zurückgebaut,<br />
so dass die Arbeiten für die Errichtung einer<br />
2-spurigen zweiten Fahrbahn der Ebertbrücke weitgehend<br />
abgeschlossen sind.<br />
Die Autofahrer werden die neue Situation mit zwei Fahrspuren<br />
in jede Richtung aber lediglich bis 2010 genießen<br />
dürfen. Denn ab diesem Zeitraum ist die Generalsanierung<br />
des alten Überbaus geplant, so dass sich die<br />
Autofahrer für den Zeitraum der Sanierung wieder an<br />
die “alten Verhältnisse“ gewöhnen müssen.<br />
Bezüglich der vorzunehmenden Einhausung der “alten<br />
Brückenhälfte“ für die Konservierungsarbeiten der<br />
Brücke über der <strong>Wasser</strong>straße wurden mit dem staatlichen<br />
Bauamt Aschaffenburg aber bereits Randbedingungen<br />
abgesprochen, die die hieraus resultierenden<br />
Einschränkungen für die Schifffahrt im erträglichen<br />
Rahmen halten.<br />
Brückenneubau in Miltenberg bei Main-km 125,7<br />
Im Zuge der geplanten Ortsumgehung Miltenberg<br />
-Bürgstadt war der Main mit einer neuen Brücke zu<br />
überwinden. Neben der B<strong>und</strong>eswasserstraße Main<br />
verläuft parallel die Bahntrasse Miltenberg – Wertheim.<br />
Die Überquerung der bereits in Hanglage verlaufenden<br />
Bahntrasse hatte zur Folge, dass auch der Main mit<br />
deutlich größerer Höhe überquert wurde, als für die<br />
Schifffahrt notwendig. Bei dem Brückenbauwerk handelt<br />
es sich um eine Spannbetonbrücke als einzelligen<br />
Betonhohlkasten. Die Brücke wurde mit Hilfe eines<br />
Freivorbaugerätes errichtet. Im Herbst 2006 wurde der<br />
Hohlkasten vom linken Flusspfeiler bis zur Flussmitte<br />
<strong>und</strong> im Laufe des Jahres 2007 vom rechten Flusspfeiler<br />
bis zur Flussmitte zum Brückenschluss errichtet. Auf<br />
Gr<strong>und</strong> der Höhe der Brücke konnte trotz Einsatzes des<br />
Vorbauwagens auf Eingriffe in die Verkehrsführung der<br />
Schifffahrt weitgehend verzichtet werden.<br />
Die feierliche Einweihung der Ortsumgehung <strong>und</strong> des<br />
Brückenbauwerks fand am 27.07.<strong>2008</strong> bei hochsommerlichem<br />
Wetter statt. Das gesamte Projekt der Ortsumgehung,<br />
mit einer Investitionssumme von knapp 50 Mio.<br />
Euro, wurde von der bauausführenden Firma Max Bögl<br />
als so genanntes PPP-Model (Puplic-Private-Partnership)<br />
privat vorfinanziert.<br />
Bild 1: Fahrt des Stelzenpontons zum Einsatzort<br />
Bild 2: Herstellen der Fahrbahnplatte der zwei-<br />
ten Fahrbahn<br />
Bild 3: Halbzeit beim Brückenbau<br />
◆
1<br />
<strong>Wasser</strong>kraftnutzung künftig<br />
an allen 34 Mainstaustufen<br />
Elmar Wilde<br />
<strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />
Lediglich beim Bau der Staustufen Kostheim (1934)<br />
<strong>und</strong> Krotzenburg (1981) wurden aus Rentabilitätsüberlegungen<br />
keine <strong>Wasser</strong>kraftwerke (WKW) errichtet.<br />
Durch die relativ geringen Fallhöhen (3,74 m <strong>und</strong> 2,74<br />
m) in Verbindung mit den starken Unterwasserschwankungen<br />
des Rheins in Kostheim war eine wirtschaftliche<br />
Nutzung der <strong>Wasser</strong>kraft nicht realisierbar. Technische<br />
Weiterentwicklungen <strong>und</strong> die Förderung regenerativer<br />
Energien durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG)<br />
haben hier zu einem Umdenken geführt. Geeigneten<br />
Bewerbern stellt die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong><br />
(WSV) ihre Stauanlagen <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>rechte für den Bau<br />
<strong>und</strong> Betrieb von <strong>Wasser</strong>kraftanlagen zur Verfügung.<br />
kohlegrube kostheim<br />
Über ein WKW am Standort Kostheim wurden schon in<br />
den 1990er Jahren Gespräche zwischen einem potentiellen<br />
Investor <strong>und</strong> dem <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt<br />
(WSA) Aschaffenburg geführt. Obwohl der Planfeststellungsbeschluss<br />
im Jahr 2002 erging, wurde mit der<br />
Bauausführung erst im Dezember 2007 begonnen. Das<br />
WKW Kostheim mit zwei Rohrturbinen (Gesamtleistung<br />
4,6 Megawatt) <strong>und</strong> einem Schluckvermögen von 160<br />
m 2 /s wird von der Meyer-Einsiedler-Gruppe (Halblechkraftwerke)<br />
<strong>und</strong> den Stadtwerken Ulm GmbH gemeinsam<br />
realisiert. Die jährliche Stromproduktion von 18,2<br />
Millionen Kilowattst<strong>und</strong>en reicht aus, um 4.500 Mehr-<br />
Personen-Haushalte zu versorgen. Zunächst wurde die<br />
16,5 m tiefe Baugrube für das Krafthaus im Schutz einer<br />
87<br />
überschnittenen <strong>und</strong> ausgesteiften Bohrpfahlwand<br />
errichtet. Für die Energiegewinnung dürfte der hierbei<br />
angeschnittene lokale Braunkohleflöz von vernachlässigbarer<br />
Bedeutung sein. Es zeigt sich aber, dass man<br />
in der Mainebene mit geologischen Besonderheiten<br />
rechnen muss. Das Hauptaugenmerk der WSV liegt<br />
während der Bauzeit auf der Standsicherheit <strong>und</strong> der<br />
Gebrauchstauglichkeit der angrenzenden Wehranlage.<br />
Insbesondere die Bewegungen des direkt neben der<br />
Baugrube befindlichen Wehrpfeilers werden mit einem<br />
aufwändigen Mess- <strong>und</strong> Überwachungsprogramm<br />
beobachtet. Signifikante Pfeilerbewegungen wurden<br />
bislang nicht festgestellt. Die Gesamtanlage mit Krafthaus,<br />
Ein- <strong>und</strong> Auslaufbereich soll bis Ende 2009 fertig<br />
gestellt werden. Mit der Inbetriebnahme des WKW geht<br />
auch die Wehrsteuerung bei Abflüssen unterhalb des<br />
Höchsten Schifffahrtswasserstandes auf den Kraftwerksbetreiber<br />
über.<br />
Gedränge in krotzenburg<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
An der Staustufe Krotzenburg stellten bislang die beengten<br />
Platzverhältnisse neben dem Wehr die entscheidende<br />
Hürde für die Errichtung eines WKW dar. Nachdem<br />
sich 2006 die Technische Universität Braunschweig<br />
mit ihrem Konzept der weiterentwickelten <strong>Wasser</strong>radtechnologie<br />
beim WSA Aschaffenburg vorgestellt<br />
hatte, wurde deutlich, dass es Alternativen zu einem<br />
klassischen Buchtenkraftwerk gab. Andererseits zeichnete<br />
es sich ab, dass sich mehr als ein Interessent für die<br />
<strong>Wasser</strong>kraftnutzung an der letzten hierfür verbliebenen<br />
Mainstaustufe bewerben würde. Daraufhin leitete das<br />
WSA Aschaffenburg anhand der Vorgaben der WSV-<br />
Verwaltungsvorschrift zum Liegenschaftsmanagement<br />
ein informelles Interessenbek<strong>und</strong>ungsverfahren ein. In<br />
der ersten Stufe des Verfahrens bewarben sich bis Ende<br />
Juni <strong>2008</strong> sieben Bieter mit einer großen Bandbreite<br />
von technischen Konzepten. Nach der inhaltlichen<br />
Prüfung der Angebote wurde über deren Zulassung zur<br />
zweiten Stufe des Verfahrens entschieden. Bis Anfang<br />
Oktober hatten die Bewerber anschließend Zeit, ein
2<br />
3<br />
88<br />
Entgeltangebot für die Nutzung der Staustufe abzugeben.<br />
Der Zuschlag wird dem Bieter mit dem höchsten zu<br />
erwartenden Entgelt erteilt. Der Abschluss des privatrechtlichen<br />
Nutzungsvertrages zwischen WSV <strong>und</strong><br />
künftigem Nutzer ist noch für das Jahr <strong>2008</strong> geplant. Die<br />
hoheitlichen Belange der WSV fließen in das anschließende<br />
Planfeststellungsverfahren beim Regierungspräsidium<br />
Darmstadt ein. Mit dem Beginn der Bauausführung<br />
dürfte frühestens 2010 zu rechnen sein.<br />
kraftwerksbetreiber WSV<br />
Ausführungen zum Thema <strong>Wasser</strong>kraftnutzung am<br />
Main sind nicht vollständig, ohne einen kleinen Exkurs<br />
zur b<strong>und</strong>esweit einzigartigen Konstellation an den<br />
WKW Eddersheim <strong>und</strong> Griesheim. Auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />
des Untermainkraftwerkvertrages aus dem Jahr 1930<br />
betreibt die WSV ihre einzigen WKW noch bis 2016. Mit<br />
dem Ablauf des zwischen dem Deutschen Reich <strong>und</strong> der<br />
Stadt Frankfurt geschlossenen Vertrages ist die weitere<br />
Nutzung der <strong>Wasser</strong>kraft an den beiden Staustufen zu<br />
regeln. Drei wesentliche Varianten sind hierbei denkbar:<br />
Betrieb der WKW durch die WSV, Verpachtung der<br />
WKW an einen Betreiber oder Verkauf der WKW. Als besondere<br />
Randbedingung bei allen Überlegungen ist die<br />
Insellage der beiden WKW zu beachten, die insbesondere<br />
die Rechengutentsorgung nur über den <strong>Wasser</strong>weg<br />
zulässt. Bei dem derzeitigen Interesse für erneuerbare<br />
Energiegewinnung <strong>und</strong> dem guten baulichen Zustand<br />
der Anlagen dürfte es an Abnehmern <strong>und</strong> potentiellen<br />
Betreibern nicht mangeln.<br />
Wer denkt an die Fische?<br />
Bild 1: Baugrube <strong>und</strong> Einlaufbereich der Was-<br />
serkraftanlage Kostheim<br />
Bild 2: Längsschnitt durch das <strong>Wasser</strong>kraftwerk<br />
Kostheim<br />
Bild 3: Bau der Staustufe Griesheim in den<br />
Jahren 1929 bis 1932<br />
Die Nutzung der regenerativen Energiequelle <strong>Wasser</strong>kraft<br />
lässt sich trotz viel versprechender Ansätze nur<br />
bedingt fischfre<strong>und</strong>lich gestalten. Das Hauptaugenmerk<br />
liegt diesbezüglich bei der linearen Durchgängigkeit<br />
der Staustufen <strong>und</strong> der Schädigung von Fischen<br />
bei der Turbinenpassage. Im Zusammenhang mit der<br />
<strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie (WRRL) <strong>und</strong> deren Umsetzung<br />
ist diese Thematik in letzter Zeit wieder stärker in den<br />
Vordergr<strong>und</strong> gerückt. Erreicht werden soll die Durchgängigkeit<br />
durch den Bau von Anlagen für den Auf- <strong>und</strong><br />
Abstieg der Fische. Beim Neubau von <strong>Wasser</strong>kraftanlagen<br />
ist mit der Aufnahme entsprechender Auflagen in<br />
den Planfeststellungsbeschluss zu rechnen. So wurde<br />
der Bauherr des WKW an der Staustufe Kostheim verpflichtet,<br />
ein Umgehungsgerinne (Aufstieg) <strong>und</strong> einen<br />
Bypass (Abstieg) zu errichten. Vergleichbare Auflagen<br />
sind beim Bau eines WKW an der Staustufe Krotzenburg<br />
ebenfalls zu erwarten. Die lineare Durchgängigkeit am<br />
Main ist auf lange Zeit nicht zu erreichen, wenn Umgehungsgerinne<br />
nur im Zuge von WKW Neubauten <strong>und</strong><br />
bei großen Neubaumaßnahmen an Staustufen realisiert<br />
werden, wie dies beim Neubau der gesamten Staustufe<br />
Obernau (Schleuse, Wehr <strong>und</strong> Kraftwerk) vorgesehen<br />
ist. Daher gibt es Initiativen zum Bau von Umgehungsgerinnen<br />
an bestehenden Kraftwerken, wobei hier die<br />
Frage der Finanzierung bislang nicht gelöst ist. Im Focus<br />
derartiger Überlegungen steht die Staustufe Griesheim,<br />
wo derzeit die Abstimmung zwischen einer Vielzahl von<br />
Beteiligten stattfindet <strong>und</strong> wo über das Für <strong>und</strong> Wider<br />
von Umgehungsgerinnen, Beckenfischpässen <strong>und</strong> innovativen<br />
Fischabstiegsanlagen diskutiert wird.<br />
Einen erheblichen Anteil der Stromerzeugung durch<br />
erneuerbare Energiequellen zu decken, ist ein erklärtes<br />
Ziel der B<strong>und</strong>esregierung. Die Erschließung des Potentials<br />
der beiden letzten nicht zur Energiegewinnung genutzten<br />
Mainstaustufen Kostheim <strong>und</strong> Krotzenburg ist<br />
ein konsequenter Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel.<br />
◆
1<br />
Gr<strong>und</strong>instandsetzung<br />
der Staustufe Kostheim<br />
Markus Herzog<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />
Eine Fortsetzungsgeschichte<br />
Im Dezember 2007 wurde die Nordkammer Kostheim<br />
so weit fertig gestellt <strong>und</strong> erprobt, dass ab Januar <strong>2008</strong><br />
die <strong>Süd</strong>kammer für die Instandsetzung außer Betrieb<br />
genommen wurde.<br />
Zu Beginn wurden die alten Antriebshäuser abgebrochen<br />
sowie die alten Schleusentore <strong>und</strong> die Antriebe<br />
ausgebaut.<br />
Die alten Schleusentore werden bis zum Abtransport<br />
<strong>und</strong> der anschließenden Verschrottung auf dem Schleusengelände<br />
zwischengelagert.<br />
Mittlerweile sind die Schleusenhäupter <strong>und</strong> die neue<br />
Stoßschutzanlage hergestellt. Der Stahlwasserbau wird<br />
2 3<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
89<br />
montiert <strong>und</strong> die Installation der Antriebs- <strong>und</strong> E-Technik<br />
wird vorgenommen, so dass in Kürze mit dem Probebetrieb<br />
der <strong>Süd</strong>kammer begonnen werden kann.<br />
Bei den Arbeiten an der Nordkammer hatte der Baugr<strong>und</strong><br />
für uns <strong>und</strong> die ausführenden Firmen allerhand<br />
Überraschungen bereitgehalten.<br />
Unsere Hoffnung, dass dies bei den Arbeiten an der <strong>Süd</strong>kammer<br />
besser wird, wurde bisher leider nicht erfüllt.<br />
Zwar sind es jetzt nicht mehr unbekannte Kabel, deren<br />
Funktion erst aufwändig ermittelt werden müssen,<br />
dafür bereitet jetzt der Baugr<strong>und</strong> die Probleme.<br />
Gerade an der Kammer abgewandten Seite der Schleusenhäupter<br />
ist der Beton im Laufe der Zeit so verwittert,<br />
dass hier ein großflächigerer Abbruch erfolgen muss als<br />
ursprünglich geplant.
4<br />
90<br />
Wir sind alle gespannt, welche Überraschungen die<br />
Schleuse Kostheim noch für uns bereithält.<br />
Nach der Fertigstellung der <strong>Süd</strong>kammer im Winter <strong>2008</strong><br />
wird der Schleusenbetrieb in die parallel errichtete Fernbedienzentrale<br />
(FBZ) Kostheim umziehen.<br />
Im Anschluss daran erfolgt noch einmal eine kurze<br />
Außerbetriebnahme der Nordkammer um auch diese an<br />
die FBZ anzuschließen.<br />
◆<br />
Bild 1: <strong>Süd</strong>kammer Kostheim: Ansicht vom<br />
Wehrsteg in Richtung Unterwasser (zu<br />
Beginn der Arbeiten)<br />
Bild 2: Altes Untertor der <strong>Süd</strong>kammer am<br />
Haken<br />
Bild 3: Alter Bekannter: Der kleine Radlader aus<br />
der Nordkammer ist auch wieder dabei;<br />
hier beim Flug über die <strong>Süd</strong>kammer<br />
Bild 4: <strong>Süd</strong>kammer Kostheim: Ansicht vom<br />
Wehrsteg in Richtung Unterwasser<br />
(während der Betonarbeiten am Unter-<br />
haupt)
1<br />
Stand der Planung für den Neubau<br />
der Staustufe Obernau<br />
Mareike Bodsch<br />
<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />
Historie<br />
Die Staustufe Obernau wurde von 1927-1930 gebaut. Sie<br />
befindet sich bei Main km 92,909 <strong>und</strong> besteht aus einer<br />
Schiffsschleuse mit einer Nutzlänge von 299,18 m <strong>und</strong><br />
einer Nutzbreite von 12 m, einer Bootsschleuse mit einer<br />
Nutzlänge von 11,9 m <strong>und</strong> einer Nutzbreite von 2,5 m,<br />
einem dreifeldrigen Wehr (je ca. 35 m lichte Weite) sowie<br />
einem <strong>Wasser</strong>kraftwerk. Die Schleusenhäupter <strong>und</strong><br />
Kammerwände wurden aus unbewehrtem Massenkernbeton<br />
geringer Qualität gebaut, welcher von einer Vorsatzschale<br />
aus höherwertigem, ebenfalls unbewehrtem<br />
Beton vor mechanischen, chemischen <strong>und</strong> witterungsbedingten<br />
Einwirkungen geschützt wird.<br />
Der derzeitige bauliche Zustand der Bestandsschleuse<br />
ist gekennzeichnet durch ein umfangreiches Schadensbild:<br />
● <strong>Wasser</strong> führende teilweise ausgesinterte Risse<br />
● Ausspülungen <strong>und</strong> Ausbrüche im Bereich der Fugen<br />
● Verdichtungsstörungen (Kiesnester)<br />
● Erosion der Kammerwandrandzonen,<br />
● Kernbeton liegt bereichsweise flächig offen<br />
● Kein Verb<strong>und</strong> im Bereich von Arbeitsfugen<br />
● Hohlräume <strong>und</strong> schlecht verdichtete Bereiche in den<br />
Kammerwänden<br />
● variierende Stärke der Vorsatzschale zwischen 0 <strong>und</strong><br />
60 cm.<br />
Der Kernbeton ist sehr ungleichmäßig aufgebaut.<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
Es gibt Bereiche, aus denen nur lose Zuschläge ohne<br />
Zementstein erbohrt wurden. In diesen Bereichen ohne<br />
Verb<strong>und</strong> zwischen den Zuschlagstoffen ist die Betonfestigkeit<br />
gleich null. Der Beton ist in seiner Gesamtheit<br />
wasserdurchlässig <strong>und</strong> damit stark frostgefährdet.<br />
Variantenstudium/Standortdiskussion<br />
Erste Überlegungen zur Instandsetzung der Schleuse<br />
Obernau wurden 2001 im Rahmen einer Machbarkeitsstudie<br />
zur Betoninstandsetzung unter laufendem<br />
Schleusenbetrieb durchgeführt. Bis zum Jahre 2007<br />
erfolgte dann die Erarbeitung mehrerer Variantenstudien<br />
zu Gr<strong>und</strong>instandsetzung <strong>und</strong> Neubau. Wie bei solch<br />
einem umfangreichen Bauvorhaben nicht ungewöhnlich,<br />
gestaltete sich der Abstimmungsprozess zur Findung<br />
der Vorzugsvariante schwierig, sodass erst 2007<br />
die Festlegung erfolgte, eine neue Schleuse auf dem<br />
dafür bereits seit dem Bau der Staustufe vorgesehenen<br />
Baufeld nördlich der Bestandskammer zu errichten.<br />
Von dieser Standortentscheidung war insbesondere<br />
die anliegende Gemeinde Obernau durch Verlust von<br />
Grünflächen <strong>und</strong> Kleingärten betroffen. Die Betroffenheiten<br />
wurden von den Bürgern <strong>und</strong> ihren politischen<br />
Vertretern daraufhin intensiv vorgetragen, was zu einer<br />
nochmaligen Abwägung aller technischen, nautischen<br />
<strong>und</strong> finanziellen Argumente unter Berücksichtigung<br />
der Risiken des durchzuführenden Planfeststellungsverfahrens<br />
führte. Die Vorzugvariante wurde infolge der<br />
erneuten Abwägung auf einen wasserseitigen Neubau<br />
der Schleuse definiert, was eine Neuerrichtung des<br />
Wehres <strong>und</strong> des Kraftwerkes zur Folge hat.<br />
91
2<br />
3<br />
92<br />
Eckdaten der neuen Staustufe<br />
Die neue Staustufe Obernau wird sich zusammensetzen<br />
aus einer Schleusenkammer mit einer Nutzlänge von<br />
300 m <strong>und</strong> einer Nutzbreite von 12,50 m, einer Sportbootschleuse<br />
mit einer Nutzlänge von 20 m <strong>und</strong> einer<br />
Nutzbreite von 4 m, einem dreifeldrigen Wehr, einem<br />
4<br />
neu zu errichtenden Kraftwerk <strong>und</strong> einem Fischpass.<br />
Der Neubau des Wehres, des Kraftwerks <strong>und</strong> des Fischpasses<br />
wird ca. 100 m unterstromig erfolgen. Aktuell<br />
werden u. a. Entscheidungsvorschläge für die Wehr-<br />
<strong>und</strong> Schleusenverschlussausbildung, die Schleusenkammerausbildung<br />
sowie die Befüll- <strong>und</strong> Entleerungssysteme<br />
erarbeitet.<br />
Technische <strong>und</strong> umweltrelevante Untersuchungen<br />
Für den Neubau einer kompletten Staustufe ist vor Beginn<br />
des planungsrechtlichen Verfahrens eine Vielzahl<br />
von Untersuchungen durchzuführen. Hierzu zählen<br />
insbesondere:<br />
Technische Untersuchungen<br />
● Physikalisches Modell<br />
● Numerisches Modell<br />
● Geologie<br />
● Gr<strong>und</strong>wasserströmungsmodell<br />
● Erschütterung<br />
● Schalltechnische Untersuchungen<br />
Umweltrelevante Untersuchungen<br />
● Makrozonen<br />
● Fischbiologische Untersuchungen<br />
● Terrestrische Vegetation<br />
● Terrestrische Fauna (Vögel, Libellen, Laufkäfer)<br />
● Umweltverträglichkeitsuntersuchung<br />
● Artenschutzrechtliche Prüfung.<br />
Die physikalische <strong>und</strong> numerische Modellierung ist bei<br />
der B<strong>und</strong>esanstalt für <strong>Wasser</strong>bau Karlsruhe bereits<br />
erfolgt, ebenso die Abstimmung zum erforderlichen<br />
Baugr<strong>und</strong>aufschluss- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser (GW)- Messstellenprogramm.<br />
Die umweltrelevanten Untersuchungen<br />
laufen ebenfalls schon durch Erfassungsarbeiten vor<br />
Ort. Die Baugr<strong>und</strong>aufschlussarbeiten sind abgeschlossen.<br />
Überwiegend wurde Buntsandstein in verschiedenen<br />
Verwitterungsstufen <strong>und</strong> Tiefenlagen angetroffen.
5<br />
VOF- <strong>und</strong> VOB Vergabeverfahren<br />
Für die Durchführung der vorab aufgezählten Untersuchungen<br />
sind folgende Leistungen zu vergeben:<br />
VOF- Vergabeverfahren<br />
● Planung Staustufe (ohne Kraftwerk) (Scoping- <strong>und</strong><br />
Planfeststellungsunterlagen, Entwürfe E-HU/E-AU,<br />
Verdingungsunterlagen)<br />
● Sigeko (Sicherheits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzkoordinator)<br />
● Prüfingenieur<br />
● Fertigungs-BÜ (Bauüberwachung) Stahlwasserbau<br />
● Bauüberwachung Baugr<strong>und</strong>aufschlüsse<br />
VOB/VOL-Vergabeverfahren<br />
● Baugr<strong>und</strong>aufschlussarbeiten/GW-Messstellen (63<br />
Aufschlüsse bis 10 m;<br />
6 Rammsondierungen; 17 GW-Messstellen, 45 Drucksondierungen)<br />
● Beweissicherungsverfahren<br />
● Rammversuche<br />
● Bauleistung (Rückbau, Neubau)<br />
● Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen<br />
Die Planungsleistungen für das Kraftwerk wurden von<br />
der Rhein-Main-Donau AG gesondert an ein Ingenieurbüro<br />
vergeben. Die hier erarbeiteten Entwurfs- <strong>und</strong><br />
Ausschreibungsbestandteile müssen ebenso, wie die<br />
Zuarbeit der Fachstelle Maschinenwesen <strong>Süd</strong> für die<br />
NEM (Nachrichtentechnik, Elektrotechnik <strong>und</strong> Maschinenwesen)-Planung,<br />
integriert werden.<br />
Ausblick<br />
Bild 1: Luftbild der Staustufe Obernau<br />
Bild 2: Schnitt durch die Schleusenkammer<br />
Bestandsschleuse<br />
Bild 3: Bohrkerne aus dem Bereich der Schleu-<br />
senkammer<br />
Bild 4: Schadensbild Trennmole<br />
93<br />
Für den Neubau der Staustufe Obernau besteht aufgr<strong>und</strong><br />
der schlechten Bausubstanz ein dringender<br />
Handlungsbedarf, der sich in den Zeitvorgaben für die<br />
Durchführung des planungsrechtlichen Verfahrens, der<br />
Entwurfsaufstellung <strong>und</strong> dem Baubeginn niederschlägt.<br />
Die Vergabe der Planungsleistungen erfolgte im März<br />
<strong>2008</strong>. Der Entwurf HU soll geprüft im Juni 2009, der<br />
Entwurf AU im August 2009 vorliegen. Das Planfeststellungsverfahren<br />
ist ab Februar 2010 mit einem Zeitansatz<br />
von 10 Monaten terminisiert, der Baubeginn mit Ende<br />
2011. Von der Vergabe der Planungsleistungen bis zum<br />
Baubeginn steht damit eine Zeitspanne von knapp 4<br />
Jahren zur Verfügung.<br />
Bild 5: Physikalisches Modell Neubau Staustufe<br />
Obernau<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
◆
94<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
Ausbau des oberen Vorhafens<br />
der Schleuse Limbach<br />
Paul Marcus Schäfer<br />
<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />
Das <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg hat am<br />
04. Juli <strong>2008</strong> die Arbeiten für den Ausbau des oberen<br />
Vorhafens der Schleuse Limbach an die Fa. Domarin aus<br />
Vilshofen vergeben. Die seit August laufenden Arbeiten<br />
werden sich über einen Zeitraum von ca. 18 Monaten<br />
erstrecken.<br />
Die Maßnahme wurde im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens<br />
für den Ausbau des Mains in den Stauhaltungen<br />
Limbach (Main-km 367,18 bis 380,86) <strong>und</strong><br />
Viereth (Main-km 380,86 bis 384,00) <strong>und</strong> des Main-Donau-Kanals<br />
(MDK-km 0,00 bis 7,42), für den Ausbau der<br />
oberen Vorhäfen der Schleusen Limbach <strong>und</strong> Viereth<br />
mit Beschluss vom 22.07.2005 planfestgestellt.<br />
Die 1950 in Betrieb genommene Schleuse Limbach liegt<br />
im Durchstich der Mainschleife Limbach bei Main-km<br />
367,176 (Mitte der Schleusenanlage). Der obere Schleusenvorhafen<br />
ist als Kanal ausgebaut <strong>und</strong> erstreckt sich<br />
vom Oberhaupt der Schleuse bis zur Einmündung in den<br />
Main über eine Länge von ca. 700 m.<br />
Der obere Vorhafen ist zur Kammerachse leicht geneigt,<br />
so dass die Ein- <strong>und</strong> Ausfahrt in die bzw. aus der Schleusenkammer,<br />
insbesondere für starre Schubverbände,<br />
nur mit Manövrierhilfe (Bugstrahlruder) ausgeführt<br />
werden kann. Die gepflasterten Böschungen weisen<br />
infolgedessen starke Schäden auf.<br />
Wesentlicher Bestandteil der Maßnahme ist daher<br />
der Ersatz der Uferböschungen durch senkrechte, mit<br />
Bohrverpressankern (Landseite) bzw. mit Ankertafeln<br />
(<strong>Wasser</strong>seite) rückverankerte Sp<strong>und</strong>wände auf einer<br />
Gesamtlänge von 359 m (Landseite) bzw. 275 m (<strong>Wasser</strong>seite).<br />
Die Bohlen binden auf weiten Strecken in<br />
den Felshorizont ein, sodass Austauschbohrungen als<br />
Rammhilfe erforderlich sind. Auf beiden Seiten des oberen<br />
Vorhafens schließt die Sp<strong>und</strong>wand an die jeweilige<br />
Leitwand des Oberhauptes an; im Anschluss an die Aufweitung<br />
folgt die Achse auf beiden Seiten in etwa der<br />
alten Uferlinien. Im Übergangsbereich der Sp<strong>und</strong>wände<br />
zur Fahrrinne werden neue teilweise verklammerte<br />
Böschungen hergestellt.<br />
Für die Schifffahrt werden auf der Landseite Warteplätze<br />
mit einer Länge von insgesamt 315 m eingerichtet.<br />
Ausgestattet werden diese wie üblich mit Pollern, Steigleitern,<br />
Beleuchtung <strong>und</strong> Fernsprecheinrichtungen. Die<br />
heutigen Dalben <strong>und</strong> Landgangstege werden abgebrochen.<br />
Höhenmäßig wird die Sp<strong>und</strong>wandoberkante<br />
der bestehenden Böschungsoberkante angepasst; der<br />
Sp<strong>und</strong>wandfuß wird mit <strong>Wasser</strong>bausteinen gegen Auskolkung<br />
gesichert. Landseitig der Sp<strong>und</strong>wand wird ein<br />
gepflasterter Fußweg mit einer Breite von 2,0 m angelegt;<br />
die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge <strong>und</strong> Unterhaltungsfahrzeuge<br />
der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong><br />
(WSV) erfolgt über einen vorhandenen asphaltierten<br />
Weg.<br />
Die Sp<strong>und</strong>wand auf der <strong>Wasser</strong>seite dient der Erleichterung<br />
der Ein- <strong>und</strong> Ausfahrt <strong>und</strong> dem verbesserten Uferschutz.<br />
Um die Ausführung von Unterhaltungsarbeiten<br />
zu ermöglichen, wird die Wand mit Kantenpollern <strong>und</strong><br />
Steigleitern ausgerüstet. Ferner erfolgt die Ausstattung<br />
mit Lichtkippmasten. Die Sp<strong>und</strong>wand befindet sich im<br />
Trinkwasserschutzgebiet <strong>und</strong> im unmittelbaren Zufluss<br />
der Trinkwasserfassungsanlagen des Zweckverbandes<br />
der Knetzgau-Sand-Wonfurt-Gruppe. Um einen<br />
ausreichenden Zufluss von Mainwasser zu den Brunnen<br />
gewährleisten zu können, ist die Sp<strong>und</strong>wand über die<br />
komplette Länge gestaffelt einzubringen. Um mögliche<br />
Auswirkungen der Bautätigkeiten auf die Beschaffenheit<br />
des gewonnenen <strong>Wasser</strong>s in den Brunnen sofort<br />
erkennen zu können, wird ein umfangreiches Beweissicherungs-<br />
<strong>und</strong> Untersuchungsprogramm durchgeführt.<br />
Neben den Sp<strong>und</strong>wandarbeiten wird die vorhandene<br />
WSV-eigene, für die Unterhaltung <strong>und</strong> den Betrieb der<br />
Staustufe mitsamt Kraftwerk nicht mehr benötigte<br />
Fußgängerbrücke über den Vorhafenkanal bei Main-km<br />
367,71 im Zuge der Baumaßnahme abgebrochen.<br />
Die bestehende Verladestelle sowie Teile der dem<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt gehörenden Lagerflächen<br />
auf der Landseite werden abgebrochen <strong>und</strong> durch eine<br />
neue Verladestelle ersetzt. Des Weiteren wird auf der
1<br />
2<br />
Landseite die bestehende Einleitung der Straßenentwässerung<br />
durch ein in die Sp<strong>und</strong>wand integriertes<br />
Einlaufbauwerk angepasst.<br />
Der obere Vorhafen wird bis auf 4,00 m unter hydrostatischem<br />
Stau bzw. auf 6,00 m im Bereich der verlandeten<br />
Fahrrinne des Vorhafens vertieft. Im Übergangsbereich<br />
vom Vorhafen zur Flussstrecke wird die Vorhafensohle<br />
höhenmäßig an diese (<strong>Wasser</strong>tiefe 3,10 m unter hydrostatischem<br />
Stauspiegel) mit einer Neigung von 1:10<br />
angeglichen. Die verbleibende Sohlbefestigung im<br />
Schleuseneinfahrtbereich wird ebenfalls in einer Neigung<br />
von 1:10 an die Vorhafensohle angepasst.<br />
Bild 1: OVH Limbach vor dem Ausbau<br />
Bild 2: Baustellenschild<br />
95<br />
◆
1<br />
96<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
Ausbau des oberen Vorhafens<br />
der Schleuse Viereth<br />
Paul Marcus Schäfer<br />
<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />
Das <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt (WNA) Aschaffenburg<br />
hat die Arbeiten für den Ausbau des oberen Vorhafens<br />
Viereth am 31. Juli <strong>2008</strong> bauvertraglich <strong>und</strong> baupolizeilich<br />
abgenommen. Der Schifffahrt stehen nunmehr<br />
moderne Warteplätze mit einer Gesamtlänge von 315 m<br />
zur Verfügung. Mit dem Ausbau des oberen Vorhafens<br />
wurde im Auftrag des WNA Aschaffenburg im Januar<br />
2007 begonnen. Die Baukosten betrugen r<strong>und</strong> 4,4 Mio. €.<br />
Im Zuge der Bauarbeiten wurde die gepflasterte <strong>und</strong><br />
stark beschädigte Uferböschung auf der Landseite<br />
des Vorhafens durch eine Sp<strong>und</strong>wand ersetzt. Für die<br />
Arbeiten im Einfahrtsbereich am Oberhaupt war der<br />
Bau einer auf Stahlbetonpfählen gegründeten Arbeitsplattform<br />
erforderlich; diese wird vom <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />
Schifffahrtsamt Schweinfurt als Kranstandplatz für<br />
Reparatur- <strong>und</strong> Wartungsarbeiten an der Schleuse weiterverwendet.<br />
Der Vorhafen wurde bis auf 4 m unter hydrostatischem<br />
Stauspiegel vertieft, um den Schiffen ein leichteres Ein-<br />
<strong>und</strong> Ausfahren in bzw. aus der Schleuse zu ermöglichen.<br />
Die Sp<strong>und</strong>wand ist mit Steigleitern <strong>und</strong> für das Festmachen<br />
der Schiffe mit Pollern ausgerüstet. Für die<br />
Freizeitschifffahrt wurden Haltestangen im hinteren,<br />
Schleusen abgewandten Bereich des Vorhafens montiert.<br />
Die heutigen Lichtmasten wurden gegen neue unterhaltungsfre<strong>und</strong>liche<br />
Lichtkippmasten ausgetauscht<br />
<strong>und</strong> es wurden Fernsprecheinrichtungen installiert, da<br />
die Schleuse aufgr<strong>und</strong> der geplanten Fernsteuerung<br />
künftig nicht mehr besetzt sein wird.<br />
Neue Betriebswege stellen die Erschließung des Vorhafens<br />
für Schifffahrtstreibende sowie für Unterhaltungs-<br />
<strong>und</strong> Rettungsfahrzeuge sicher.<br />
◆<br />
Bild 1: OVH Viereth, Blick vom Schleusensteg
Ausbau der Schiffsliegestelle Klingenberg<br />
Paul Marcus Schäfer<br />
<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />
Am 6.6.<strong>2008</strong> wurde die Bauleistung zum Ausbau der<br />
Liegestelle für die Berufsschifffahrt im Oberwasser<br />
der Schleuse Klingenberg bauvertraglich <strong>und</strong> baupolizeilich<br />
abgenommen <strong>und</strong> dem <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt<br />
(WSA) übergeben. Direkt im Anschluss konnte<br />
das WSA Aschaffenburg die Liegestelle für den Schiffsverkehr<br />
freigeben.<br />
Mit dem Bau der Liegestelle wurde im Auftrag des<br />
<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt (WNA) im Oktober 2007<br />
begonnen. Frau Beier vom WNA übernahm die Baubevollmächtigung<br />
<strong>und</strong> Herr Reinhardt vom Außenbezirk<br />
Erlenbach die Bauüberwachung vor Ort. Die<br />
veranschlagten Baukosten von rd. 1,1 Mio. Euro wurden<br />
eingehalten.<br />
Damit steht der Berufsschifffahrt eine moderne Liegestelle<br />
zur Verfügung, an der drei Gütermotorschiffe<br />
(GMS) bis zu 110 Metern Länge oder ein Schubverband<br />
bis zu 190 Meter <strong>und</strong> ein 110 Meter langes GMS festmachen<br />
können. Die drei Landgänge, durch unterhaltungsfre<strong>und</strong>liche<br />
Lichtkippmasten ausgeleuchtet, bieten den<br />
Schifffahrtstreibenden auch nachts sichere Zugangsmöglichkeiten<br />
zu ihren Schiffen.<br />
1 2 3<br />
Der neu angelegte Betriebsweg mit der Brücke über<br />
den Springbach gewährt Rettungskräften schnellstmöglichen<br />
Zugang <strong>und</strong> erschließt die Liegestelle für<br />
Schifffahrtstreibende <strong>und</strong> Unterhaltungsfahrzeuge. Als<br />
Ausgleich für die unvermeidbaren Eingriffe in Natur<br />
<strong>und</strong> Landschaft wird der vorhandene Gehölzstreifen<br />
zwischen Liegestelle <strong>und</strong> zukünftigem Betriebsweg im<br />
Herbst <strong>2008</strong> verdichtet.<br />
97<br />
Ein Ersatz der im Jahr 1931 mit dem Bau der Schleusenanlage<br />
Klingenberg errichteten Liegestelle war nötig, da<br />
die Schrägufer <strong>und</strong> Haltepoller an Land nicht mehr den<br />
sicherheitstechnischen Vorschriften entsprachen <strong>und</strong><br />
die, aufgr<strong>und</strong> der Weiterentwicklung der Schifffahrt,<br />
größeren Schiffseinheiten die Liegestelle nicht nutzen<br />
konnten.<br />
◆<br />
Bild 1: Schlüsselübergabe an den Betreiber<br />
Bild 2: Erster Test bestanden!<br />
Bild 3: Neuer Landgang<br />
<strong>Wasser</strong>straßen
98<br />
Veranlassung<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
Bauwerksmonitoring an Schleusen<br />
des Main-Donau-Kanals<br />
Sebastian Eisel<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Nürnberg<br />
Auf den baulichen Zustand der Schleusenbauwerke <strong>und</strong><br />
auf erforderliche Maßnahmen zur Gewährleistung der<br />
Standsicherheit der Anlagen am Main-Donau-Kanal<br />
(MDK) wurde in den zurückliegenden <strong>Information</strong>sschriften<br />
der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
(Hefte 2004, 2005, 2006) bereits ausführlich hingewiesen.<br />
Zur Untersuchung der Standsicherheit der 16 Schleusenanlagen<br />
des MDK wurde von der B<strong>und</strong>esanstalt für<br />
<strong>Wasser</strong>bau (BAW) ein 3-stufiges Konzept aufgestellt.<br />
Nach Auswertung der 2. Stufe (Stufe B) konnten neun<br />
Schleusen mit ausreichendem Standssicherheitsniveau<br />
ausgewiesen werden. Bei der Schleuse Bamberg wurden<br />
mit der Instandsetzung der festgestellten Defizite begonnen.<br />
Bei den sechs verbleibenden Anlagen wurden<br />
weitere Untersuchungen <strong>und</strong> Betrachtungen nach Stufe<br />
C (3. Stufe) erforderlich. Neben einer vertieften Bauwerksüberwachung<br />
<strong>und</strong> Vermessung wurde bei diesen<br />
Anlagen die Errichtung eines permanenten Monitoringsystems<br />
gefordert, um Tragwerksüberbeanspruchungen<br />
frühzeitig zu erkennen. Die Konzeption für die messtechnische<br />
Langzeitüberwachung wurde von der BAW,<br />
Referate B1 <strong>und</strong> Z2 erstellt.<br />
Mit der Planung der Messanlage – insbesondere im<br />
Hinblick auf die Messwertübertragung, Datenmanagement<br />
<strong>und</strong> Datenanalyse – wurde das Planungsbüro RMD<br />
Consult durch das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt (WSA)<br />
Nürnberg beauftragt.<br />
Planungsphase<br />
Entsprechend der Auswertung der Stufe B <strong>und</strong> des<br />
Konzeptes zur messtechnischen Langzeitüberwachung<br />
der BAW erfolgte die Planung der Messanlagen für die<br />
Schleusen Strullendorf, Hausen, Erlangen, Kriegenbrunn,<br />
Nürnberg <strong>und</strong> Eibach. Der Umfang <strong>und</strong> die Anforderungen<br />
an die Messtechnik <strong>und</strong> Sensorik wurden<br />
von der BAW erarbeitet <strong>und</strong> dem Planer als Gr<strong>und</strong>lage<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Weitere Randbedingungen für die Planung des Bauwerksmonitoring<br />
waren:<br />
● Messtechnik der Schleusen beliebig erweiterbar,<br />
● Einbindung weiterer Anlagen (weitere Schleusen<br />
oder andere Bauwerke),<br />
● automatisierte Datenerfassung an zentraler Stelle,<br />
● flexibler Zugriff auf die Messdaten sowie<br />
● Möglichkeit zur Errichtung eines Alarmierungssystems.<br />
Im Rahmen der Vorplanung wurde vom Planer eine<br />
Variantenuntersuchung unter Berücksichtigung aller<br />
Randbedingungen erstellt <strong>und</strong> dem WSA Nürnberg in<br />
einer Entscheidungsvorlage unter Angabe technischer<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlicher Vor- <strong>und</strong> Nachteile vorgelegt.<br />
Vom WSA Nürnberg wurde daraufhin die Entscheidung<br />
getroffen, die Datenübertragung über das bestehende<br />
Fernwirksystem der <strong>Wasser</strong>bewirtschaftung zu realisieren.<br />
Die Vorzüge dieser Variante sind:<br />
● Nutzung bestehender Kabelwege der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Schifffahrtsverwaltung</strong>,<br />
● Ausfallsicherheit durch Zweitwegübertragung,<br />
● Zentrale Erfassung der Daten in der Betriebszentrale<br />
Gösselthalmühle,<br />
● Alarmierung über bestehendes Meldesystem,<br />
● Betriebszentrale ist 24 h besetzt,<br />
● Messwertanzahl beliebig erweiterbar,<br />
● Integration bestehender Messwerte der <strong>Wasser</strong>bewirtschaftung<br />
<strong>und</strong><br />
● Wartung <strong>und</strong> Unterhalt nur für ein System.<br />
Die Leistungen zum Einbau <strong>und</strong> die Verkabelung der<br />
Messtechnik an den Schleusen wurden getrennt von der<br />
Datenübertragung <strong>und</strong> Datenauswertung öffentlich<br />
ausgeschrieben. Die Fa. Richter Deformationsmesstechnik<br />
GmbH wurde mit der Ausführung dieser Leistungen<br />
beauftragt. Die Leistungen zur Datenübertragung,<br />
Erweiterung der Fernwirkanlagen <strong>und</strong> des Leitsystems<br />
wurden teilweise in Eigenleistung durch das Fernmeldepersonal<br />
des Bauhofs Nürnberg <strong>und</strong> teilweise vom<br />
Hersteller des Leitsystems – IDS GmbH – im Rahmen der
1<br />
Auftragsabwicklung „Ersatz des Leitstellensystems in<br />
der BZ-MDK“ erbracht.<br />
Messtechnik<br />
An jeder Schleuse wurden je nach baulicher Ausbildung<br />
der Anlage <strong>und</strong> entsprechend der ermittelten Defizitbereiche<br />
zwischen 10 <strong>und</strong> 19 neue Messeinrichtungen<br />
erstellt <strong>und</strong> bis zu 18 bestehende Messstellen in das System<br />
integriert. Es wurden nur Sensoren mit analogem<br />
Ausgangssignal von 4 bis 20 mA eingesetzt.<br />
Bild 1: Rissmeter Erlg RW 1<br />
Zur Überwachung des Bauwerkszustandes kommen<br />
folgende Messeinrichtungen zur Anwendung:<br />
● Rissbreitenüberwachung durch induktive Wegaufnehmer<br />
(LVDT),<br />
● 1-dimensionale Pendellotmessanlagen mit CCD-<br />
Technik,<br />
● Neigungsmessung mit Servo-Inklinometer,<br />
● Bauwerkstemperaturgeber (Pt100),<br />
● Dränageabflussmessung durch Messwehr (Thomson-Überfall)<br />
<strong>und</strong> Relativdrucktransmitter,<br />
● <strong>Wasser</strong>standsmessungen (Pegel, Gr<strong>und</strong>wasser, Porenwasserdruck)<br />
mittels Relativ- <strong>und</strong> Absolutdrucktransmitter<br />
<strong>und</strong><br />
● Luftdruckmessung zur Kompensation der Absolutdrucktransmitter.<br />
2<br />
Datenverarbeitung<br />
Die analogen Messsignale werden von den bestehenden<br />
Fernwirkunterstationen, die für die Aufnahme weiterer<br />
Messwerte erweitert wurden, erfasst, digitalisiert <strong>und</strong><br />
an die bis zu 120 km entfernte Betriebszentrale des MDK<br />
weitergeleitet.<br />
Die Daten werden im Leitstellensystem verarbeitet <strong>und</strong><br />
in physikalische Messwerte umgesetzt. Durch die Trennung<br />
der Bereiche <strong>Wasser</strong>bewirtschaftung, Bauwerksmonitoring,<br />
Allgemeines <strong>und</strong> Leittechnik im Leitstellensystem<br />
wird gewährleistet, dass die verschiedenen<br />
Anwender nur mit den Daten ihres Arbeitsbereiches<br />
arbeiten können <strong>und</strong> somit ein unberechtigter Zugriff<br />
auf Daten ausgeschlossen wird.<br />
Über die Leitstellensoftware „IDS HIGH-LEIT“ erfolgt die<br />
Sensorkalibrierung, Festlegung der Warn- <strong>und</strong> Alarmgrenzwerte<br />
sowie die Visualisierung <strong>und</strong> Archivierung<br />
der gesamten Messdaten.<br />
Die Messdaten für das Bauwerksmonitoring werden<br />
vom Leitsystem täglich auf einen externen SQL-Datenbankserver<br />
zur Langzeitarchivierung übertragen.<br />
Die Visualisierung <strong>und</strong> Analyse der Messwerte erfolgt<br />
mit der Software GKSPro der Fa. GGB (Gesellschaft für<br />
Geomechanik <strong>und</strong> Baumesstechnik mbH), die ebenfalls<br />
auf dem Datenbankserver installiert ist <strong>und</strong> somit einen<br />
direkten Zugriff auf die SQL-Datenbank ermöglicht. Mit<br />
Hilfe der Auswertungssoftware GKSPro besteht darüber<br />
hinaus die Möglichkeit, weitere Messstellen der unterschiedlichsten<br />
Formate (z.B. händische Messwerte,<br />
Datenlogger, Excel-files) zu verknüpfen <strong>und</strong> bei der<br />
Analyse zu berücksichtigen.<br />
Der Datenbankserver wie auch der Terminalserver des<br />
Leitsystems sind an das bestehende WAN (Wide Area<br />
Network) bzw. Intranet des WSA Nürnberg angeschlossen;<br />
die Daten können über jeden vernetzten Arbeitsplatz<br />
abgerufen werden.<br />
99
3<br />
4<br />
100<br />
Alarmierungssystem<br />
Die Alarmierung bei Überschreitung definierter<br />
Grenzwerte aufgr<strong>und</strong> Bauwerksdeformationen ist im<br />
Leitstellensystem vorgesehen, jedoch in der derzeitigen<br />
Anwendung nicht aktiviert, da die aufgezeichneten<br />
Messwerte seit Betrieb der Anlage im September 2007<br />
noch keine Veranlassung dazu geben.<br />
Bei Bedarf können für jede Messstelle im Leitstellensystem<br />
Warn- <strong>und</strong> Alarmierungsgrenzwerte gesetzt<br />
werden, bei deren Überschreitung das Bedienpersonal<br />
der Leitstelle informiert <strong>und</strong> somit ein festgelegter Meldeweg<br />
angestoßen werden kann.<br />
Fazit<br />
Aufgr<strong>und</strong> der installierten Messtechnik, der Möglichkeit<br />
zur Auswertung der Daten <strong>und</strong> insbesondere der<br />
bedarfsweisen Festlegung von Warn- <strong>und</strong> Alarmierungsgrenzwerte<br />
ist das WSA Nürnberg in der Lage den<br />
baupolizeilichen Anforderungen gerecht zu werden.<br />
Bei den sechs Schleusenanlagen mit Bauwerksmonitoring<br />
sind anhand der aufgezeichneten Messdaten<br />
seit Aufnahme des Betriebs im September 2007, unter<br />
Berücksichtigung des Temperatureinflusses keine gravierenden<br />
Verformungsänderungen festzustellen. Die<br />
Messwerte sind teilweise relativ großen Schwankungen<br />
aufgr<strong>und</strong> thermisch bedingter Verformungen unterworfen.<br />
Aussagen über die Langzeitstabilität der Bauwerke<br />
<strong>und</strong> deren Deformationen können auf Gr<strong>und</strong>lage<br />
des derzeitigen Datenarchivs (ca. 1 Jahr) jedoch noch<br />
nicht getroffen werden.<br />
Die permanente Aufzeichnung der Messwerte gibt<br />
jedoch Rückschlüsse auf weitere mögliche Schäden<br />
am Bauwerk. So konnten durch die Beobachtung der<br />
Gr<strong>und</strong>wasser-, Poren- <strong>und</strong> Sohlwasserdruckmessstellen<br />
während eines Schleusungsvorgangs (Lastwechsel) zum<br />
Beispiel Schäden an Bauwerksdehnfugen festgestellt<br />
<strong>und</strong> die erfolgreiche Instandsetzung nachgewiesen<br />
werden.<br />
Bild 1: Rissmeter Erlg RW 1<br />
Bild 2: Übersicht Schleuse Kriegenbrunn<br />
Bild 3: Leitsystemprozessbild Schleuse Hausen<br />
Bild 4: Grafik Auswertung Rissmeter<br />
◆
2<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Schweinfurt<br />
nimmt Fernsteuerzentrale Volkach<br />
in Betrieb<br />
Heinrich Schoppmann<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Schweinfurt<br />
Das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Schweinfurt (WSA)<br />
nahm am 10.10.<strong>2008</strong> die Fernsteuerzentrale Volkach<br />
offiziell in Betrieb. Präsident Detlef Aster, BDir Rolf<br />
Kühlewind <strong>und</strong> BDir Heinrich Schoppmann nahmen<br />
am 10.10.<strong>2008</strong> mit dem „symbolischen 1. Mausklick“ die<br />
4. Fernsteuerzentrale des WSA Schweinfurt am Außenbezirk<br />
in Volkach für die beiden Schleusen Schweinfurt<br />
<strong>und</strong> Gerlachshausen in Betrieb. Mitte nächsten Jahres,<br />
nach der Instandsetzung der Schleusen Wipfeld <strong>und</strong><br />
Garstadt in der Schifffahrtssperre, werden auch diese<br />
beiden Schleusen an die Zentrale angeschlossen.<br />
„10.000 Schiffe jährlich passieren dann die Schleusen<br />
hier per Mausklick <strong>und</strong> Kameraüberwachung“, so<br />
BDir Heinrich Schoppmann. In der Fernsteuerzentrale<br />
Volkach erhalten 11 Beschäftigte des WSA Schweinfurt<br />
moderne <strong>und</strong> ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze.<br />
Die Zentrale ist in der Tagschicht mit zwei Schichtleitern<br />
<strong>und</strong> in der Nacht mit einem Schichtleiter besetzt.<br />
Die Gesamtkosten für die Fernsteuerzentrale Volkach<br />
einschließlich der eingebauten Fernsteuertechnik in der<br />
Zentrale <strong>und</strong> an den Schleusen belaufen sich auf rd. 1,3<br />
Mio. € - Investitionen, die zum großen Teil von mittelständischen<br />
Firmen hier in der Region erbracht werden.<br />
◆<br />
1<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
Bild 1: Fernsteuerzentrale Volkach<br />
Bild 2: v. l. Heinrich Schoppmann, Adalbert<br />
Streng, Detlef Aster, Rolf Kühlewind<br />
101
1<br />
102<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
10 Jahre Neubau Außenbezirk Marktbreit<br />
Martina Michel<br />
Außenbezirk Marktbreit<br />
Mittlerweilen jährt sich der Neubau des Büro- <strong>und</strong> Sozialgebäudes<br />
/ Werkstatt- <strong>und</strong> Lagerhalle am Außenbezirk<br />
(ABz) Marktbreit bereits zum 10. Mal.<br />
Der Abbruch der alten Gebäude fand bereits 1996 statt.<br />
Von 1996 bis zum Bezug der neuen Gebäude war das<br />
Büro des ABz in der Mietwohnung Nr. 30 im Erdgeschoss<br />
untergebracht, damals noch im Eigentum des <strong>Wasser</strong>-<br />
<strong>und</strong> Schifffahrtsamtes (WSA), Adresse heute, Spitzwasen<br />
6 in Marktbreit.<br />
Die Gr<strong>und</strong>steinlegung fand am 29.10.1998 statt. Nach<br />
acht Wochen Bauzeit konnte Richtfest gefeiert werden.<br />
Woran man besonders sieht, wie die Zeit verrinnt sind<br />
die Namen der Redner <strong>und</strong> Gäste beim Richtfest 1998:<br />
● Amtsleiter des WSA Schweinfurt Dipl. Ing. Sönke<br />
Wegner<br />
● Landrat Dr. Siegfried Naser des Landkreises<br />
Kitzingen<br />
● Bürgermeister der Stadt Marktbreit Walter Härtlein<br />
● Präsident der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />
(<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong> Dipl. Ing. Wolfgang Paul<br />
● Außenbezirksleiter (ABzL) des ABz Marktbreit Dipl.<br />
Ing. Henri Alhäuser<br />
● Personalratsvorsitzender Günther Ruf<br />
Die vorgenannten sechs Personen sind heute alle nicht<br />
mehr im Dienst bzw. nicht mehr auf den vorgenannten<br />
Positionen sowohl innerhalb, als auch außerhalb der<br />
WSV. So schnell vergeht die Zeit! Als Architekt beim<br />
Richtfest sprach Dipl. Ing. Walter Feser, der leider bereits<br />
verstorben ist.<br />
Erwähnt werden sollten natürlich auch die damals beim<br />
Neubau aktiven Mitarbeiter vom WSA Schweinfurt<br />
Jeanette Körner <strong>und</strong> Bernd Imhof, auch in der Funktion<br />
als ABzL. Als Bauaufsicht vom ABz Marktbreit war Lothar<br />
Stegner eingesetzt. Der krönende Abschluss des Neubaus<br />
war der Tag der offenen Tür am 28.05.2000.<br />
Das Fazit der Nutzer nach 10 Jahren ist positiv. Der<br />
damalige Amtsleiter Herr Wegner hat sich wahrlich<br />
als „Hochbaumeister“ einen Namen gemacht <strong>und</strong> uns,<br />
den heutigen Beschäftigten moderne, funktionale<br />
Büro-, Werkstatt- <strong>und</strong> Lagerräume verschafft, um die<br />
uns manch andere beneiden können. Architektur ist oft<br />
Geschmackssache, beim ABz Marktbreit kann man allerdings<br />
sagen, dass die Gestaltung bis heute ansprechend<br />
<strong>und</strong> zeitgemäß ist.
2<br />
3 4<br />
Bild 1: ABz Marktbreit Altbau 1996<br />
Bild 2: ABz Marktbreit Neubau mit Werkstatt<br />
1999<br />
Bild 3: Lothar Stegner beim Einsetzen des<br />
Gr<strong>und</strong>steines<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
Bild 4: Richtfest am 03.12.1998<br />
103<br />
Bleibt zu hoffen, dass der geplante Anbau für die Fernsteuerzentrale<br />
Marktbreit am Bürogebäude sich gut einfügt<br />
<strong>und</strong> die Nutzer damit auch die nächsten Jahrzehnte<br />
gut arbeiten können, dann in der Kombination Dienststelle<br />
Außenbezirk <strong>und</strong> Fernsteuerzentrale zusammen.<br />
◆
104<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
Hochwasserschutz am Main in<br />
Baden-Württemberg<br />
Ministerpräsident Oettinger feiert zusammen mit der Stadt Freudenberg<br />
Dietmar Droste<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />
Das Land Baden-Württemberg stößt mit seiner Grenze<br />
in einer Länge von ca. 40 km an die B<strong>und</strong>eswasserstraße<br />
Main. Die beiden Städte Wertheim <strong>und</strong> Freudenberg<br />
sind die nördlichsten Vorposten Baden Württembergs<br />
an der Grenze zu Bayern. Durch die unmittelbare Mainlage<br />
sind beide Städte bereits bei mittleren Hochwasserereignissen<br />
betroffen. Freudenberg, die kleinere<br />
der beiden Städte, mit ca. 4000 Einwohnern hat im Jahr<br />
2002 ein Konzept erarbeitet, das die Sanierung des unter<br />
Denkmalschutz stehenden Stadtkerns sowie den für<br />
eine weitere städtebauliche Entwicklung notwendigen<br />
Hochwasserschutz verbindet. Für die Verzahnung dieser<br />
beiden Ziele (Hochwasserschutz <strong>und</strong> Stadterneuerung)<br />
sorgten zwei Ingenieurbüros aus Berlin <strong>und</strong> München.<br />
Diese beiden Büros stimmten auch im Vorfeld mit dem<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt die Umgestaltung der Ufer,<br />
die Planung der Anlegestelle für Sportboote sowie den<br />
Bau der Anlegestelle für Fahrgast- <strong>und</strong> Fahrgastkabinenschiffe<br />
ab. Das „Dreieckskommunikationsverhältnis“<br />
zwischen Berlin, München <strong>und</strong> Aschaffenburg bedurfte<br />
einer gewissen Einspielphase. Die Genehmigung der<br />
Maßnahme erfolgte im Jahr 2002 vom zuständigen<br />
Landratsamt Main-Tauberkreis.<br />
Der Hochwasserschutz vor der Stadt Freudenberg hat<br />
eine Länge von ca. 1,3 km. Der neue Promenadenweg<br />
vor der Altstadt hat das Höhenniveau eines 10-jährigen<br />
1 2<br />
Hochwassers (HQ10). Damit dieses niedrige Schutzniveau<br />
schnell auf ein HQ25 angehoben werden kann,<br />
wurde der Promenadenweg auf einer Länge von 400 m<br />
mit 70 cm hohen festen Profilen ausgestattet. Bei einem<br />
anlaufenden Hochwasser werden zwischen diesen Profilen<br />
die Dammbalken eingelegt. Sollte auch dieses HQ25-<br />
Schutzniveau für ein zu erwartendes Hochwasser nicht<br />
ausreichen, werden die fest installierten Profile mit<br />
Stützenaufsätzen um 1,70 m verlängert. Diese Schutzhöhe<br />
entspricht dann einem HQ100 mit 0,45 Freibord.<br />
Der erste Bauabschnitt unterhalb der Straßenbrücke<br />
Freudenberg wurde zwischen 2003 <strong>und</strong> 2006 realisiert.<br />
Die Arbeiten für den 2. <strong>und</strong> 3. Bauabschnitt erfolgten in<br />
den Jahren 2007 <strong>und</strong> <strong>2008</strong>.<br />
Die Hochwasserfreilegung hatte zur Folge, dass alle<br />
Spaten am Ufer (auch das WSV-WF-Kabel) an die neuen<br />
Verhältnissen angepasst werden mussten. Auch wurde<br />
ein neuer Platz für die vorhandene Slipanlage gef<strong>und</strong>en.<br />
Die Sicherung des “in die Jahre gekommenen“ Ufers<br />
erfolgte seitens der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong><br />
auf Wusch der Stadt Freudenberg aus Denkmalschutzgründen<br />
mit roten <strong>Wasser</strong>bausteinen. Dieser Rhyolith<br />
bzw. Quarzporphyr entspricht der Norm für <strong>Wasser</strong>bausteine<br />
<strong>und</strong> konnte kostenneutral zu einem konventionellen<br />
<strong>Wasser</strong>baustein beschafft werden. Nach<br />
Abschluss aller Arbeiten -auch der „kosmetischen“-
3 4<br />
wird im Uferbereich die bestehende Eigentumsgrenze<br />
zusammen mit der Stadt Freudenberg an die neuen<br />
Verhältnisse angepasst.<br />
Mit feierlicher Einweihung wurde das über 20 Millionen<br />
Euro teure Projekt am 04.10.<strong>2008</strong> vom Ministerpräsidenten<br />
Günther Oettinger seiner Bestimmung übergeben.<br />
◆<br />
Bild 1: Blickrichtung von der Straßenbrücke<br />
Freudenberg nach oberstrom vor der<br />
Hochwasserfreilegung<br />
Bild 2: Blickrichtung von der Straßenbrücke<br />
105<br />
Freudenberg nach oberstrom nach der<br />
Hochwasserfreilegung<br />
Bild 3: Bauabschnitt unterhalb der Straßenbrü-<br />
cke Freudenberg nach der Hochwasser-<br />
freilegung<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
Bild 4: Einweihung des Hochwasserschutzes
106<br />
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
Notfallübung eines Dammschadens<br />
im Jahr <strong>2008</strong><br />
Burkard Jonas<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
Die diesjährige Notfallübung wurde im Bereich des<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamtes (WSA) Aschaffenburg,<br />
Außenbezirk (ABz) Hanau durchgeführt. Das Szenario<br />
wurde vom Dezernat M, Aufgabenfeld M3 erarbeitet<br />
<strong>und</strong> dem Dezernat A Aufgabenfeld A1, zur weiteren organisatorischen<br />
Veranlassung vorgelegt. Als zeitlicher<br />
Rahmen wurde die 42. Kalenderwoche <strong>2008</strong> festgelegt.<br />
Als Szenario wurde ein Dammschaden bei Ma-km 81,7<br />
luftseitige Dammböschung in der Stauhaltung Kleinostheim,<br />
linkes Ufer simuliert. Festgestellt werden sollte die<br />
Reaktion des WSA auf die konkrete Notfallsituation, ob<br />
die vorhandenen Alarmpläne <strong>und</strong> <strong>Information</strong>sketten<br />
funktionieren <strong>und</strong> ob Personal, Geräte <strong>und</strong> Material<br />
tatsächlich sofort einsatzbereit sind.<br />
Das Ziel der Notfallübung sollte auch sein, ggf. Defizite<br />
hinsichtlich eines effektiven <strong>und</strong> fachgerechten Vorgehens<br />
aufzuzeigen.<br />
Vom Dezernat M wurden in Abstimmung mit dem<br />
Dezernat A vier Kontrollgruppen gebildet <strong>und</strong> wie folgt<br />
verteilt.<br />
● Gruppe A: am Schadensort (Herr Hofmann,<br />
Frau Endres, Herr Jonas)<br />
● Gruppe B: beim Amtsleiter des WSA Nürnberg<br />
(Frau Strohmeyer, Herr<br />
Alsmann-Wiedemann)<br />
● Gruppe C: beim ABz Hanau (Herr Korus,<br />
Herr Baldauf)<br />
1 2<br />
● Leitung der Übung: in der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />
(<strong>WSD</strong>) <strong>und</strong> vor Ort<br />
(Herr Kiehne)<br />
Als Übungsort wurde die Stauhaltung Kleinostheim,<br />
Ma-km 81,7 (luftseitige Böschung). Der Übungstermin<br />
wurde auf Mittwoch, den 15.10.<strong>2008</strong>, ca. 12:00 Uhr festgelegt.<br />
Als Schadensbild wurde auf der luftseitigen Böschung<br />
eine ca. 2 x 4 m große Böschungsrutschung mit leichtem<br />
<strong>Wasser</strong>austritt simuliert. Für die Übung sollten nur eigene<br />
Kräfte des WSA alarmiert <strong>und</strong> eingesetzt werden,<br />
ohne andere Behörden wie Katastrophenmeldestelle,<br />
THW, Feuerwehr, Polizei etc. Als Übungsauftrag wurde<br />
die Sicherung der Schadstelle vorgegeben.<br />
Zum Übungsverlauf ist folgendes auszuführen:<br />
11:40 Uhr: Alle Kontrollgruppen haben vor Ort Ihre Stellungen<br />
bezogen <strong>und</strong> die Vollzugsmeldung<br />
an Kontrollgruppe. L weitergegeben.<br />
11:53 Uhr Absetzen der Schadensmeldung an das<br />
Vorzimmer des Amtsleiters des WSA Aschaffenburg<br />
durch die Kontrollgruppe A.
3<br />
12:34 Uhr Die <strong>WSD</strong>-Leitung erhält vom WSA Aschaffenburg<br />
entsprechend dem Meldebericht der<br />
VV-<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> 11-8, Anlage 3b offizielle Kenntnis<br />
über den Schadensfall.<br />
12:34 Uhr Die Leiterin Frau Schmidt des ABz Hanau <strong>und</strong><br />
der <strong>Wasser</strong>baumeister Herr Horster treffen<br />
an der Schadensstelle ein <strong>und</strong> nehmen den<br />
Übungsauftrag von der Kontrollgruppe A<br />
entgegen. Die Schadensstelle wird begutachtet<br />
<strong>und</strong> abgesichert. Erste Entscheidungen<br />
über den Einsatz von Personal, Fahrzeugen<br />
<strong>und</strong> Material werden vor Ort getroffen.<br />
12:52 Uhr Die beiden Ingenieure des WSA Aschaffenburg<br />
(Herr Sleziona <strong>und</strong> Herr Krupinski)<br />
treffen<br />
an der Übungsstelle ein <strong>und</strong> informieren<br />
sich über das simulierte Schadensereignis.<br />
13:20 Uhr Eintreffen des geotextilen Filters <strong>und</strong> weitere<br />
Materialien für die Schadensbehebung.<br />
Das bereits vorhandene Personal beginnt<br />
mit dem Einbau des geeigneten geotextilen<br />
Filters.<br />
14:00 Uhr Die anwesenden Kolonnen des ABz Hanau<br />
<strong>und</strong> Frankfurt beginnen mit dem Füllen<br />
4 5<br />
107<br />
der Sandsäcke. Der fachgerechte Einbau der<br />
Sandsäcke wird von den beiden vor Ort<br />
anwesenden Ingenieuren des WSA Aschaffenburg<br />
geleitet.<br />
14:30 Uhr Die Rutschung <strong>und</strong> der <strong>Wasser</strong>austritt an der<br />
Schadstelle sind unter Kontrolle. Weitere<br />
Rutschungen am Damm sind nicht zu erwarten.<br />
Die Übung wird daher beendet.<br />
Als Ergebnis ist folgendes festzuhalten:<br />
Auf die Schadensmeldung wurde schnell reagiert <strong>und</strong><br />
eine sichere <strong>und</strong> fachgerechte Entscheidung zum<br />
Einsatz wurde getroffen. Das schnelle <strong>und</strong> korrekte<br />
Aufnehmen der Schadensmeldung geschah anhand der<br />
Fragen des Vordruckes („Meldung über ein wichtiges<br />
Ereignis“). Die notwendigen Kommunikationswege zu<br />
allen beteiligten Stellen durch die Notfallleitstelle im<br />
WSA sowie die kompetente Verteilung von <strong>Information</strong><br />
<strong>und</strong> Entscheidungen wurden zügig <strong>und</strong> vorbildlich<br />
durchgeführt.<br />
Vor Ort konnte ein schnelles <strong>und</strong> fachgerechtes Arbeiten<br />
der Einsatzkräfte an der Schadstelle beobachtet
108<br />
6 7<br />
werden. Die logistische Versorgung der Schadensstelle<br />
wurde bestens vorbereitet. Von großem Nutzen war die<br />
Unterstützung des Personals vor Ort durch die fachk<strong>und</strong>igen<br />
Ingenieure. Dadurch wurde gewährleistet, dass<br />
das Sickerwasser kontrolliert abgeleitet wurde <strong>und</strong> der<br />
Aufbau einer Auflast aus Sandsäcken von unten nach<br />
oben fachgerecht vollzogen wurde.<br />
Das WSA Aschaffenburg hat die Übung insgesamt als<br />
erfolgreich absolviert.<br />
Eine Auswertung der durchgeführten Übung wurde<br />
vor Ort durch Herrn Kiehne <strong>und</strong> Herrn Hofmann direkt<br />
nach Beendigung der Übung vorgenommen.<br />
◆<br />
Bild 1: Schadenstelle<br />
Bild 2: Standorte der Kontrollgruppen<br />
Bild 3: Übernahme des Übungsauftrages <strong>und</strong><br />
Begutachtung der Schadstelle<br />
Bild 4: Befüllen der Sandsäcke<br />
Bild 5: Fachgerechter Verbau der Schadenstelle<br />
Bild 6: Auswertung der Übung<br />
Bild 7: Auswertung der Übung
<strong>Wasser</strong>straßen<br />
109
110 Übersichten<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong> Soziales<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong> Soziales<br />
20%<br />
Beschäftigte einschl. Azubis Gesamtzahl: 1636 <strong>2008</strong><br />
WSA Nürnberg<br />
WSA Regensburg<br />
WNA Aschaffenburg<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />
WSA Aschaffenburg<br />
WSA Schweinfurt<br />
E-Dienst-männlich<br />
21%<br />
20%<br />
4%<br />
6%<br />
23%<br />
26 %<br />
Beschäftigte nach Status <strong>und</strong> Geschlecht 2007/<strong>2008</strong><br />
Beschäftigte nach Laufbahn <strong>und</strong> Geschlecht <strong>2008</strong><br />
E-Dienst-weiblich<br />
H-Dienst-weiblich<br />
H-Dienst-männlich<br />
G-Dienst-weiblich<br />
G-Dienst-männlich<br />
M-Dienst-weiblich<br />
M-Dienst-männlich<br />
2%<br />
2%<br />
1%<br />
3%<br />
3%<br />
11%<br />
10%<br />
68%<br />
Schwerbehinderten-Anteil %<br />
<strong>2008</strong><br />
12 %<br />
10 %<br />
8 %<br />
6 %<br />
4 %<br />
2 %<br />
0 %<br />
7,02 %<br />
9,44 %<br />
4,94 %<br />
6,6 %<br />
Beamte<br />
Beamtinnen<br />
Tarifbeschäftigte weiblich<br />
Tarifbeschäftigte männlich<br />
Beschäftigte nach Statusgruppen <strong>WSD</strong> Bezirk <strong>2008</strong><br />
Beamte<br />
Tarifbeschäftigte<br />
6,16 %<br />
11%<br />
2%<br />
15%<br />
72%<br />
12%<br />
88%<br />
11,48 %<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> WSA ABG WSA SFT WSA NBG WSA RBG WNA ABG<br />
Durchschnitt: 7 %<br />
Fortbildung nach Ämter <strong>und</strong> Geschlecht 2007/<strong>2008</strong><br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> WSA ABG WSA SFT WSA NBG WSA RBG WNA ABG<br />
Zeitraum:<br />
01.07.2007 -<br />
30.06.<strong>2008</strong><br />
Frauen Männer Gesamtveranstaltungen: 3465<br />
Fortbildung nach Status <strong>und</strong> Geschlecht 2007/<strong>2008</strong><br />
2800<br />
2400<br />
2000<br />
1600<br />
1200<br />
800<br />
400<br />
0<br />
Beamte Tarifbeschäftigte<br />
Zeitraum:<br />
01.07.2007-<br />
30.06.<strong>2008</strong><br />
Frauen Männer Gesamtveranstaltungen: 3465<br />
21%<br />
Fortbildung nach Laufbahn <strong>und</strong> Geschlecht 2007/<strong>2008</strong><br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
H-Dienst-weiblich 1,1%<br />
H-Dienst-männlich 3,1%<br />
G-Dienst-weiblich 3,5%<br />
G-Dienst-männlich 15,7%<br />
M / E-Dienst-weiblich 11,3%<br />
M / E-Dienst-männlich 65,3%<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> WSA ABG WSA SFT WSA NBG WSA RBG WNA ABG<br />
12 %<br />
10 %<br />
8 %<br />
6 %<br />
4 %<br />
2 %<br />
0 %<br />
Zeitraum:<br />
01.07.2007-<br />
30.06.<strong>2008</strong><br />
Gesamtveranstaltungen:<br />
3465<br />
Ausbildung nach Anzahl, Geschlecht <strong>und</strong> Quote <strong>2008</strong><br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Gesamtzahl Auszubildende: 147 Gesamtquote: 10 %<br />
Stand:<br />
30.09.<strong>2008</strong><br />
<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> WSA ABG WSA SFT WSA NBG WSA RBG WNA ABG<br />
2006 2007 <strong>2008</strong><br />
Männer<br />
Frauen<br />
Ausbildungsquote<br />
Neueinstellung von Auszubildenden 2006-<strong>2008</strong>
64<br />
61<br />
58<br />
55<br />
52<br />
49<br />
46<br />
43<br />
40<br />
37<br />
34<br />
A l t e r<br />
31<br />
28<br />
25<br />
22<br />
19<br />
19<br />
0 5 10 15 20 0 5 10 15 20<br />
16<br />
16<br />
Personenanzahl<br />
Personenanzahl<br />
13<br />
13<br />
10<br />
7<br />
4<br />
1<br />
Arbeitsunfälle <strong>und</strong> Ausfalltage 1996-2007<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />
64<br />
61<br />
58<br />
55<br />
52<br />
49<br />
46<br />
43<br />
40<br />
37<br />
34<br />
31<br />
28<br />
25<br />
22<br />
10<br />
7<br />
4<br />
1<br />
WSA ABG<br />
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
Anzahl Arbeitsunfälle Ausfalltage<br />
64<br />
61<br />
58<br />
55<br />
52<br />
49<br />
46<br />
43<br />
40<br />
37<br />
34<br />
31<br />
28<br />
25<br />
22<br />
19<br />
0 5 10 15 20<br />
16<br />
13<br />
Personenanzahl<br />
10<br />
7<br />
4<br />
1<br />
WSA SFT<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
Übersichten<br />
Demographische Entwicklung (Bezirk <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong>) <strong>2008</strong><br />
0<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> WSA ABG WSA SFT WSA NBG WSA RGB WNA ABG<br />
Durchschnittliche Krankentage<br />
pro Mitarbeiter<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
111<br />
64<br />
64<br />
64<br />
64<br />
61<br />
61<br />
61<br />
61<br />
58<br />
58<br />
58<br />
58<br />
55<br />
55<br />
55<br />
55<br />
52<br />
52<br />
52<br />
52<br />
49<br />
49<br />
49<br />
49<br />
46<br />
46<br />
46<br />
46<br />
43<br />
43<br />
43<br />
43<br />
40<br />
40<br />
40<br />
40<br />
37<br />
37<br />
37<br />
37<br />
34<br />
34<br />
34<br />
34<br />
31<br />
31<br />
31<br />
31<br />
28<br />
28<br />
28<br />
28<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
22<br />
22<br />
22<br />
22<br />
19<br />
0<br />
16<br />
13<br />
5 10 15<br />
Personenanzahl<br />
20<br />
19<br />
0<br />
16<br />
13<br />
5 10 15<br />
Personenanzahl<br />
20<br />
19<br />
19<br />
0<br />
16 0<br />
16<br />
13<br />
13<br />
5 10 15<br />
5 10 15<br />
Personenanzahl<br />
Personenanzahl<br />
20<br />
20<br />
10<br />
7<br />
4<br />
WSA NBG<br />
10<br />
7<br />
4<br />
WSA RBG<br />
10<br />
10<br />
7<br />
7<br />
4<br />
4<br />
WNA WNA ABG ABG<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
Krankenstand 2001-2007
112 Übersichten<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> <strong>und</strong> Ökonomie<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Ökonomie<br />
Gesamtausgaben <strong>WSD</strong> Bezirk <strong>WSD</strong> Bezirk 2007 2007<br />
WSA Nürnberg WSA Nürnberg 21,0 % 21,0 %<br />
WSA Regensburg WSA Regensburg 13,9 % 13,9 %<br />
WNA Aschaffenburg WNA Aschaffenburg 11,2 % 11,2 %<br />
RMD RMD 10,7 % 10,7 %<br />
Sonstiges Sonstiges 0,3 % 0,3 %<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> <strong>WSD</strong> 3,1 <strong>Süd</strong> % 3,1 %<br />
WSA Aschaffenburg WSA Aschaffenburg 20,8 % 20,8 %<br />
WSA Schweinfurt WSA Schweinfurt 19,1 % 19,1 %<br />
Personalausgaben <strong>WSD</strong> Bezirk <strong>WSD</strong> Bezirk 2007 2007<br />
2 0<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
WSA Nürnberg WSA Nürnberg 22,2 % 22,2 %<br />
WSA Regensburg WSA Regensburg 18,9 % 18,9 %<br />
WNA Aschaffenburg WNA Aschaffenburg 4,5 % 4,5 %<br />
<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> 6,6 % 6,6 %<br />
WSA Aschaffenburg WSA Aschaffenburg 23,7 % 23,7 %<br />
WSA Schweinfurt WSA Schweinfurt 24,4 % 24,4 %<br />
Unterhaltung Unterhaltung <strong>und</strong> Investitionen <strong>und</strong> Investitionen 2007 2007<br />
2 0<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
0<br />
W SA A b g W SA ASf btg W SA NSf btg W SA RN b g W NSA A RA b g W WNSD A A<strong>Süd</strong> b g WRSD M D<strong>Süd</strong> SoR nst M Dig e So nst ig e<br />
Unterhaltung Unterhaltung einsc hl. V erw einsc . A usg. hl. V erw Investition . A usg. einsc Investition hl. Besceinsc haffung hl. Besc haffung<br />
Vergaben Vergaben nach Vertragsgr<strong>und</strong>lage nach Vertragsgr<strong>und</strong>lage <strong>WSD</strong> Bezirk <strong>WSD</strong> Bezirk 2007 2007<br />
VOL-Lieferleistung VOL-Lieferleistung 14 % 14 %<br />
VOL-Dienstleistung VOL-Dienstleistung 10 % 10 %<br />
VOF 8 % VOF 8 %<br />
VOB<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
VOB 68 % VOB 68 %<br />
Vergaben Vergaben nach Vertragsgr<strong>und</strong>lage nach Vertragsgr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> Ämter <strong>und</strong> Ämter 2007 2007<br />
VOB<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Gesamt: 439 Gesamt: 25 439<br />
Stand: Okt. 08Stand:<br />
Okt. 08<br />
0 0<br />
0<br />
WSA<br />
WSA WSA WSA Nürnberg WSA WSA WSANürnberg<br />
FMSWSA FGS FMS WNAFGS<br />
RMDWNA <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> RMD <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />
Aschaf f enburg Schweinf Aschafurt f enburg Schweinf urtRegensburg<br />
Regensburg<br />
Aschaf f enburg Aschaf f enburg<br />
VOB VOFVOB VOL- VOF Dienstleistung VOL- Dienstleistung VOL- Lieferleistung VOL- Lieferleistung<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
VOF, VOL<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
VOF, VOL<br />
Güterverkehr Güterverkehr an Main, an MDK Main, <strong>und</strong> MDK Donau <strong>und</strong> Donau 2007 2007<br />
Mio Tonnen<br />
Mio Tonnen<br />
Schiffs- Schiffs- <strong>und</strong> Güterverkehr <strong>und</strong> Güterverkehr (Main) (Main) 1982-2007 1982-2007<br />
Mio t<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
Mio t<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0 0<br />
1982 1984 1982 1986 1984 1988 1986 1990 1988 1992 1990 1994 1992 1996 1994 1998 1996 2000 1998 2002 2000 2004 2002 2006 2004 2006<br />
Schiffs- Schiffs- <strong>und</strong> Güterverkehr <strong>und</strong> Güterverkehr (MDK) (MDK) 1982 - 1982 2007-<br />
2007<br />
Mio t<br />
15<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2,52<br />
Mio t<br />
2,26<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
18,2 Mio t<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Frankfurt<br />
Hanau<br />
Aschaffenburg<br />
Würzburg<br />
Verkehrsrichtung Verkehrsrichtung<br />
Verkehrsrichtung Verkehrsrichtung<br />
Main Main MDK MDK Donau Donau<br />
2,37<br />
2,12<br />
2,52<br />
2,46<br />
2,26<br />
2,56<br />
2,37<br />
3,01<br />
2,12<br />
2,50<br />
2,46<br />
2,75<br />
2,56<br />
2,49<br />
3,01<br />
2,95<br />
2,50<br />
2,75<br />
2,49<br />
2,95<br />
6,14<br />
5,07<br />
5,46<br />
6,22<br />
6,80<br />
6,67<br />
7,56<br />
6,14<br />
8,50<br />
5,46<br />
7,50<br />
6,80<br />
7,53<br />
7,56<br />
6,06<br />
6,94<br />
7,50<br />
7,60<br />
7,53<br />
6,24<br />
6,06<br />
6,65<br />
6,94<br />
7,60<br />
Schiffs- Schiffs- <strong>und</strong> Güterverkehr <strong>und</strong> Güterverkehr (Donau) (Donau) 1970 - 1970 2007-<br />
2007<br />
Mio t<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
10<br />
1974<br />
1970<br />
1976<br />
1972<br />
1978<br />
1974<br />
1980<br />
1976<br />
1982<br />
1978<br />
1984<br />
1980<br />
1986<br />
1982<br />
1988<br />
1984<br />
1990<br />
1986<br />
1992<br />
1988<br />
1994<br />
1990<br />
1996<br />
1992<br />
1998<br />
1994<br />
2000<br />
1996<br />
2002<br />
1998<br />
2004<br />
2000<br />
2006<br />
2002<br />
Entwicklung Entwicklung der Fahrgastschifffahrt der Fahrgastschifffahrt 2007 2007<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
5,07<br />
6,22<br />
6,67<br />
4,04<br />
3,55<br />
3,20 Mio t<br />
3,25<br />
3,24<br />
2,70 4,04<br />
3,10 3,55<br />
2,79 3,20<br />
2,86 3,25<br />
3,24 3,54<br />
2,70 3,38<br />
3,10 3,39<br />
2,79 3,17<br />
2,66 2,86<br />
3,33 3,54<br />
2,86 3,38<br />
2,483,39<br />
2,63 3,17<br />
2,66 2,76<br />
2,84 3,33<br />
2,86 2,88<br />
2,37 2,48<br />
2,41 2,63<br />
2,76 4,18<br />
2,84 5,44<br />
2,88<br />
6,70<br />
2,37 6,02<br />
2,41 6,01<br />
4,18 7,13<br />
5,44 7,10<br />
6,70 8,11<br />
6,02 7,78<br />
6,01 8,33<br />
7,13 7,54<br />
7,10 8,48<br />
8,119,07<br />
7,32 7,78<br />
7,478,33<br />
7,54<br />
8,48<br />
9,07<br />
7,32<br />
7,47<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
18,2 Mio t<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
1970<br />
Frankfurt<br />
Hanau<br />
1972<br />
Aschaffenburg<br />
Würzburg<br />
6,1 Mio t<br />
Bamberg<br />
0<br />
0<br />
1993 1994 1995 1993 1996 1994 1995 1997 1996 1998 1997 1999 2000 1998 2001 1999 2000 2002 2003 2001 2004 2002 2003 2005 2004 2006 2005 2007 2006 2007<br />
6,1 Mio t<br />
Main (Würzburg) Main Fahrgastschiffe (Würzburg) Fahrgastschiffe Main (Würzburg) Main Fahrgastkabinen<br />
(Würzburg) Fahrgastkabinen<br />
MDK (Kelheim) MDK Fahrgastkabinenschiffe (Kelheim) Fahrgastkabinenschiffe Donau (Jochenstein) Donau (Jochenstein) Fahrgastsch Fahrgastsch<br />
Nürnberg<br />
Bamberg<br />
5,5 Mio t<br />
8,50<br />
Nürnberg<br />
Kelheim<br />
Regensburg<br />
5,5 Mio t<br />
Kelheim<br />
Regensburg<br />
5,9 Mio t<br />
Schleuse Jochenstein<br />
Landesgrenze<br />
2004<br />
6,24<br />
6,65<br />
2006<br />
5,9 Mio t<br />
Schleuse Jochenstein<br />
Landesgrenze
Umwelt<br />
Hauptwerte ausgewählter Pegel Main<br />
Schweinfurt (Main-Km 330,78)<br />
Obernau (Main-Km 92,38)<br />
Übersichten<br />
Abkürzungen<br />
HSW = Höchster Schifffahrtswasserstand<br />
RNW = Regulierungs-Niedrigwasserstand<br />
MW = 1996-2005 = Mittlere <strong>Wasser</strong>stand im Zeitraum 1996 bis 2005<br />
NW AJ <strong>2008</strong> = Mittlerer <strong>Wasser</strong>stand im Zeitraum vom 01.11.2007 bis 31.10.<strong>2008</strong><br />
113
114 Übersichten<br />
Hauptwerte ausgewählter Pegel Donau<br />
Pfelling (Donau-Km 2305,53)<br />
Hofkirchen (Donau-Km 2256,86)<br />
Abkürzungen<br />
HSW = Höchster Schifffahrtswasserstand<br />
RNW = Regulierungs-Niedrigwasserstand<br />
MW = 1996-2005 = Mittlere <strong>Wasser</strong>stand im Zeitraum 1996 bis 2005<br />
NW AJ <strong>2008</strong> = Mittlerer <strong>Wasser</strong>stand im Zeitraum vom 01.11.2007 bis 31.10.<strong>2008</strong>
Dienststellen:<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />
Invalidenstraße 44<br />
10115 Berlin<br />
Telefon: 03018 – 3 00-0<br />
Telefax: 03018 – 3 00-1920 oder 1922<br />
www.bmvbs.de<br />
Referat Bürgerservice <strong>und</strong> Besucherdienst<br />
Telefon: 03018 – 300 – 3060 (Bürgertelefon Mo-Fr von 9.00 – 12.00 Uhr)<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> des B<strong>und</strong>es<br />
www.wsv.de<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />
Wörthstraße 19<br />
97082 Würzburg<br />
Telefon: 09 31/41 05-0<br />
Telefax: 09 31/41 05-3 80<br />
E-Mail: wsd-sued@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />
www.wsd-sued.wsv.de<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />
Obernauer Straße 6<br />
63739 Aschaffenburg<br />
Telefon: 0 60 21/3 85-0<br />
Telefax: 0 60 21/3 85-1 01<br />
E-Mail: wsa-aschaffenburg@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />
www.wsa-aschaffenburg.wsv.de<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Nürnberg<br />
Marientorgraben 1<br />
90402 Nürnberg<br />
Telefon: 09 11/20 00-0<br />
Telefax: 09 11/20 00-1 01<br />
E-Mail: wsa-nuernberg@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />
www.wsa-nuernberg.wsv.de<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Regensburg<br />
Erlanger Straße 1<br />
93059 Regensburg<br />
Telefon: 09 41/81 09-0<br />
Telefax: 09 41/81 09-1 60<br />
E-Mail: wsa-regensburg@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />
www.wsa-regensburg.wsv.de<br />
<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Schweinfurt<br />
Mainberger Straße 8<br />
97422 Schweinfurt<br />
Telefon: 0 97 21/2 06-0<br />
Telefax: 0 97 21/2 06-1 01<br />
E-Mail: wsa-schweinfurt@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />
www.wsa-schweinfurt.wsv.de<br />
Fachstelle für Maschinenwesen <strong>Süd</strong><br />
beim WSA Nürnberg<br />
Gleißbühlstraße 7<br />
90402 Nürnberg<br />
Telefon: 09 11/2 06 45-0<br />
Telefax: 09 11/2 06 45-1 17<br />
E-Mail: fms-nuernberg@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />
www.fms.wsv.de<br />
Fachstelle für Geoinformationen <strong>Süd</strong><br />
beim WSA Regensburg<br />
Kumpfmühler Straße 6<br />
93047 Regensburg<br />
Telefon: 09 41/2 97 21-0<br />
Telefax: 09 41/2 97 21-3 12<br />
E-Mail: fgs-wsd-sued@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />
www.fgs.wsv.de<br />
115
116<br />
Main-Donau-kanal<br />
von Bamberg bis Kelheim 171 km<br />
hier:<br />
Fahrgastschiff bei Durchfahrt unter<br />
der Fußgängerbrücke Essing.<br />
Main<br />
von der Mündung in den Rhein bis Bamberg 387 km<br />
hier:<br />
Blick auf Staustufe Randersacker.