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Information 2008 - WSD Süd - Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ...

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<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

Würzburg<br />

<strong>Information</strong> <strong>2008</strong><br />

Rechtlicher Hinweis:<br />

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> herausgegeben.<br />

Die Angaben in dieser Broschüre wurden sorgfältig zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann aber keine Gewähr übernommen<br />

werden.<br />

Die in dieser Broschüre veröffentlichten Beiträge, Abbildungen <strong>und</strong> Fotos sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung <strong>und</strong> Verbreitung sind nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung der<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong>, Wörthstraße 19, 97082 Würzburg erlaubt. Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische<br />

Datenbanken, in das Internet oder Intranet sowie in sonstige elektronische Speichermedien. Jede Zuwiderhandlung<br />

verpflichtet zum Schadenersatz (§ 97 Abs. 1 S. 1 UrhG) <strong>und</strong> kann als Straftat mit einer Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit<br />

einer Geldstrafe geahndet werden (§§ 106 Abs. 1, 108 a Abs. 1 UrhG).


Inhalt<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

VORWORTE<br />

Detlef Aster, Präsident der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> ........................................................................................ 5<br />

Herbert Koch, <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> .............................................................................................................. 7<br />

Reiner Hemrich-Thoma, <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> .......................................................................................... 8<br />

MITARBEITER<br />

Gemeinsam auf Kurs<br />

Heike Große Erdmann .............................................................................................................................................................. 10<br />

Die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule geht an den Start<br />

Dr. Kai Fischer ............................................................................................................................................................................ 13<br />

Schleuse Obernau als wassersportfre<strong>und</strong>lichste Schleuse Deutschlands ausgezeichnet<br />

Ursula Duwe .............................................................................................................................................................................. 15<br />

Das Hanauer Bürgerfest <strong>2008</strong><br />

Katja Schmidt ............................................................................................................................................................................. 17<br />

Tag der Franken – Unterfränkische Kulturtage<br />

Henri Alhäuser .......................................................................................................................................................................... 19<br />

Die Bezirksjugend- <strong>und</strong> Auszubildendenvertretung der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> in Würzburg<br />

Julia Stadtmüller ....................................................................................................................................................................... 21<br />

Die neuen Auszubildenden der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

Ines Ballali <strong>und</strong> Manuel Bandorf ........................................................................................................................................... 22<br />

Was muss ich beim Telefonieren beachten?<br />

Michael Holl <strong>und</strong> Ramona Menth ......................................................................................................................................... 23<br />

Feedback in der Ausbildung<br />

Joachim Greschner .................................................................................................................................................................. 24<br />

Die Ausbildung von <strong>Wasser</strong>bauern in der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> <strong>und</strong> die „immer noch<br />

„Neue Ausbildungsordnung zur Ausbildung von <strong>Wasser</strong>bauern vom Mai 2004“<br />

Hans-Joachim Schmidt ............................................................................................................................................................ 27<br />

Dualer Studiengang Bauingenieurwesen für <strong>Wasser</strong>bauer/-innen<br />

Hans-Joachim Schmidt ............................................................................................................................................................ 30<br />

Gleichstellung in der Praxis – ein Chance für alle<br />

Regina Paas ................................................................................................................................................................................ 31<br />

Auszeichnungen beim <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt (WSA) Aschaffenburg<br />

Ursula Duwe ............................................................................................................................................................................. 33<br />

50-jähriges Dienstjubiläum im Außenbezirk Passau<br />

Holger Eckhardt ........................................................................................................................................................................35<br />

Erster Ges<strong>und</strong>heitstag des <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamtes <strong>und</strong> des <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamtes Aschaffenburg<br />

Stephan Momper ..................................................................................................................................................................... 36<br />

5. Volleyballturnier mit acht Teams am 30.05. – 01.06.08 in Regensburg<br />

Gerhard Müller <strong>und</strong> Jürgen Schillinger ............................................................................................................................... 38<br />

Brandschutz- <strong>und</strong> Räumungsübung <strong>2008</strong> in der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

Burkard Jonas ........................................................................................................................................................................... 39


Inhalt<br />

SPEZIAL<br />

Mecht Krach wie die Maakuh<br />

Dr. Ulrich Eisenbach ................................................................................................................................................................ 40<br />

Der Ausbau des Mains – Historie – aktueller Stand – Ausblick<br />

Mareike Bodsch ........................................................................................................................................................................ 43<br />

Der Main als Teil der transkontinentalen <strong>Wasser</strong>straße Rhein-Main-Donau<br />

Dr. Roland Fleck ........................................................................................................................................................................ 45<br />

Der Weg des Verfahrens bis zum Planfeststellungsbeschluss<br />

Mareike Bodsch <strong>und</strong> Josef Schock ......................................................................................................................................... 47<br />

<strong>Wasser</strong>spiegellagenberechnung – Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Durchführung<br />

Thomas Gold ............................................................................................................................................................................. 49<br />

Die FFH-Verträglichkeitsprüfung <strong>und</strong> der Mainausbau<br />

Gerd Karreis .............................................................................................................................................................................. 52<br />

Gewässerentwicklungsplanung <strong>und</strong> Maßnahmenkatalog WRRL für den Main<br />

– der (gewisse?) Unterschied –<br />

Dr. Wolf-Dieter Schmidt .......................................................................................................................................................... 54<br />

Bedeutung der Auegewässer des Mains für die Fischfauna<br />

Dr. Ulrich Schwevers ................................................................................................................................................................ 56<br />

Ausgleichs-/Ersatzmaßnahmen beim Fahrrinnenausbau<br />

Gerd Karreis .............................................................................................................................................................................. 58<br />

Schiffsstoßsicherung von Brücken im Zuge des Mainausbaus<br />

Hauke Wessel ........................................................................................................................................................................... 60<br />

Der Fahrrinnenausbau aus der Sicht der Bauausführung<br />

Silke Wilde ................................................................................................................................................................................ 62<br />

SCHIFFFAHRT<br />

Haftungsbeschränkung in der Binnenschifffahrt am Beispiel des Schiffsunfalls des Gütermotorschiffs „Sento“<br />

Andreas Gutberlet .................................................................................................................................................................... 64<br />

Schiffsunfalldatenbank „HAVARIS“<br />

Thomas Wagner ....................................................................................................................................................................... 66<br />

Fahrzeugbergung im Bereich der Fähre Okriftel bei Main-km 17,800 am 21.05.<strong>2008</strong><br />

Siegfried Lasar .......................................................................................................................................................................... 68<br />

Havarie des Motorschiffs Marc am 31.01.<strong>2008</strong> in der Schleuse Bamberg<br />

Stefanie Tepke ........................................................................................................................................................................... 69<br />

Havarie an der Protzenweiherbrücke in Regensburg<br />

Mareike Borstelmann <strong>und</strong> Robert Ebenhöch ....................................................................................................................... 71<br />

Abschied fällt schwer – Der lange Weg des „Aegir“ aus dem Main<br />

Helko Fröhner ........................................................................................................................................................................... 73<br />

Eisschiff in Aschaffenburg<br />

Dietmar Droste ......................................................................................................................................................................... 75


Inhalt<br />

WASSERSTRASSEN<br />

Das Gis Forum Donau<br />

Ludwig Steinhuber <strong>und</strong> Wieland Haupt ............................................................................................................................. 76<br />

Entwicklung der Pegelerfassung am Main<br />

Jörg Schackel ............................................................................................................................................................................ 82<br />

Mathematik an Schleusen – Ein Projekt zum Jahr der Mathematik <strong>2008</strong><br />

Simon Englert <strong>und</strong> Robert Keil ............................................................................................................................................. 84<br />

Brückensanierung, -Brückenverbreiterung <strong>und</strong> -Brückenneubau<br />

Dietmar Droste ........................................................................................................................................................................ 85<br />

<strong>Wasser</strong>kraftnutzung künftig an allen 34 Mainstaustufen<br />

Elmar Wilde ............................................................................................................................................................................. 87<br />

Gr<strong>und</strong>instandsetzung der Staustufe Kostheim - Eine Fortsetzungsgeschichte<br />

Markus Herzog ........................................................................................................................................................................ 89<br />

Stand der Planung für den Neubau der Staustufe Obernau<br />

Mareike Bodsch ....................................................................................................................................................................... 91<br />

Ausbau des oberen Vorhafens der Schleuse Limbach<br />

Paul Marcus Schäfer ............................................................................................................................................................... 94<br />

Ausbau des oberen Vorhafens der Schleuse Viereth<br />

Paul Marcus Schäfer ............................................................................................................................................................... 96<br />

Ausbau der Schiffsliegestelle Klingenberg<br />

Paul Marcus Schäfer ............................................................................................................................................................... 97<br />

Bauwerksmonitoring an Schleusen des Main-Donau-Kanals<br />

Sebastian Eisel ......................................................................................................................................................................... 98<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt (WSA) Schweinfurt nimmt Fernsteuerzentrale (FSZ) Volkach in Betrieb<br />

Heinrich Schoppmann ........................................................................................................................................................... 101<br />

10 Jahre Neubau Außenbezirk Marktbreit<br />

Martina Michel ........................................................................................................................................................................ 102<br />

Hochwasserschutz am Main in Baden-Württemberg<br />

Ministerpräsident Oettinger feiert zusammen mit der Stadt Freudenberg<br />

Dietmar Droste ........................................................................................................................................................................ 104<br />

Notfallübung eines Dammschadens im Jahr <strong>2008</strong><br />

Burkard Jonas ......................................................................................................................................................................... 106<br />

ÜBERSICHTEN<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Soziales .............................................................................................................................................................. 110<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Ökonomie ........................................................................................................................................................... 112<br />

Umwelt ........................................................................................................................................................................................... 113<br />

Dienststellen .................................................................................................................................................................................. 115


Liebe Kolleginnen,<br />

liebe Kollegen,<br />

<strong>2008</strong> war es soweit. Die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong><br />

(WSV) tritt seit ihrem Bestehen das erste Mal mit<br />

einem einheitlichen Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit<br />

auf. Im Juni wurde im Bezirk der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />

(<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong> in mehreren Auftaktveranstaltungen<br />

das Corporate Design vorgestellt, begleitet<br />

von weiteren Aktionen, wie z.B. einem Preisausschreiben.<br />

Der Slogan „wir machen Schifffahrt möglich“ ist<br />

Teil des neuen Erscheinungsbildes <strong>und</strong> fasst die Aufgaben<br />

<strong>und</strong> Ziele der WSV in einem Satz zusammen.<br />

Das Herzstück, das Logo, das alle Briefköpfe <strong>und</strong> Visitenkarten<br />

der WSV schmückt <strong>und</strong> einheitlich im Gesamtauftritt<br />

verwendet wird, hat einen hohen Wiedererkennungseffekt<br />

<strong>und</strong> kann durch seinen Aufbau die große<br />

Vielfalt der WSV in allen Bereichen repräsentieren.<br />

Der <strong>Wasser</strong>straße wächst in Zeiten der öffentlichen<br />

Nachhaltigkeits- <strong>und</strong> Klimadiskussion eine zunehmende<br />

Bedeutung zu. Bestärkt wird dies u.a. durch zwei<br />

Studien: Ein Gutachten über einen verkehrswirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> ökologischen Vergleich der Verkehrsträger<br />

Straße, Schiene <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>straße aus dem Jahr 2007<br />

zeigt deutlich, dass die Binnenschifffahrt in vielen Relationen<br />

in den entscheidenden Punkten, wie Energieverbrauch,<br />

Schadstoffemission, Verkehrssicherheit, Lärm<br />

<strong>und</strong> Flächenverbrauch hervorragend abschneidet. Einer<br />

weiteren repräsentativen Umfrage zufolge, die für die<br />

3. Flussgebietskonferenz der B<strong>und</strong>esregierung im September<br />

erstellt wurde, begrüßen ca. 75 % der Deutschen<br />

eine verstärkte Nutzung der <strong>Wasser</strong>straßen <strong>und</strong> halten<br />

den Ausbau der Binnenschifffahrt für sinnvoll, um die<br />

Autobahnen zu entlasten. Sogar 83 Prozent empfinden<br />

Schifffahrt als bereichernd <strong>und</strong> nicht als störend, <strong>und</strong> 94<br />

Prozent drängen bei der Entwicklung der Flüsse auf den<br />

Umweltschutz.<br />

Aspekte die uns bei den Ausbaumaßnahmen am Main<br />

<strong>und</strong> der Donau bestärken. Dem Mainausbau haben wir<br />

dieses Jahr unser Schwerpunktthema gewidmet. Hier<br />

Vorwort<br />

wird deutlich, wie umfangreich die Planungen <strong>und</strong> die<br />

Einbindung des Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutzes sind, um<br />

möglichst den Bedürfnissen aller Nutzer der <strong>Wasser</strong>straße<br />

gerecht zu werden. Im Dialog versuchen wir Ökonomie<br />

<strong>und</strong> Ökologie zum Vorteil der gesamten Region<br />

zusammen zu bringen.<br />

Gleich wichtig wie der Aus- <strong>und</strong> Neubau der <strong>Wasser</strong>straßen<br />

ist die Unterhaltung sämtlicher Anlagen an den<br />

<strong>Wasser</strong>straßen. Gr<strong>und</strong>instandsetzungen <strong>und</strong> Sicherungsmaßnahmen,<br />

möglichst bei geringster Beeinträchtigung<br />

der Schifffahrt sind Aufgaben mit großen<br />

Anforderungen an unsere Mitarbeiter. Dass diese Herausforderung<br />

angenommen <strong>und</strong> bewältigt wird, kann<br />

immer wieder besonders eindrucksvoll bei der jährlichen<br />

Schifffahrtsperre an den <strong>Wasser</strong>straßen Main,<br />

Main-Donau-Kanal <strong>und</strong> Donau gezeigt werden. Auch<br />

dieses Jahr gingen alle Mitarbeiter in <strong>WSD</strong>, Ämtern,<br />

Fachstellen, Außenbezirken, Bauhöfen <strong>und</strong> Schleusen<br />

wieder engagiert ans Werk, um die Baumaßnahmen<br />

zu planen <strong>und</strong> das Firmenpersonal sowie das eigene<br />

Personal zu koordinieren, damit die Schifffahrt wieder<br />

pünktlich am letzten Tag die Fahrt aufnehmen konnte.<br />

In der Summe waren ca. 1000 Personen, verteilt an 64<br />

Schleusenkammern, beschäftigt, um Aufträge im Wert<br />

von 14,8 Mio. Euro umzusetzen. Das Fachwissen vor Ort<br />

ist <strong>und</strong> bleibt unser entscheidender Erfolgsfaktor. Für<br />

das Verständnis bei der Schifffahrt <strong>und</strong> für die hervorragende<br />

Arbeit von allen Beteiligten möchte ich mich sehr<br />

bedanken.<br />

Hervorheben möchte ich an dieser Stelle, dass bei diesen<br />

unter schwierigen Bedingungen <strong>und</strong> unter Zeitdruck zu<br />

erledigenden Arbeiten keine Arbeitsunfälle zu beklagen<br />

waren. Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz bleibt auch<br />

künftig eines unserer wichtigsten Ziele.<br />

Damit bei der täglichen Arbeit weiterhin wenig Unfälle<br />

zu beklagen sind, wurde Ende 2007 ein neues Arbeitsschutzmanagementsystem<br />

eingeführt, das ein zielgerichtetes<br />

<strong>und</strong> systematisches Vorgehen im Bereich des<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzes regelt.


Vorwort<br />

Trotz aller Vorsorge für die Sicherheit <strong>und</strong> Leichtigkeit<br />

für den Schiffsverkehr auf der <strong>Wasser</strong>straße kommt es<br />

auch beim sichersten Verkehrsträger Binnenschifffahrt<br />

zu Unfällen. Dieses Jahr hatten wir in Bamberg, Regensburg,<br />

Segnitz <strong>und</strong> Karlstadt gleich mehrere spektakuläre<br />

Unfälle zu verzeichnen. Durch gutes handwerkliches<br />

Können <strong>und</strong> richtige, zügige Entscheidungen<br />

konnten die Schäden so weit eingeschränkt werden,<br />

dass der Schiffsbetrieb in relativ kurzer Zeit wieder<br />

aufgenommen werden konnte. Dies hat zu viel positiver<br />

Resonanz beim Schifffahrtsgewerbe geführt.<br />

Die Einführung von Projektmanagement in der <strong>WSD</strong><br />

<strong>Süd</strong>, begonnen im Sommer 2007, neigt sich dem Ende zu<br />

<strong>und</strong> erreicht einen stabilen Zustand. Ende <strong>2008</strong> werden<br />

wir das Projekt abschließen. Als nächsten Schritt werden<br />

wir das Thema Multiprojektmanagement angehen.<br />

Multiprojektmanagement stellt für die Führung unterschiedlicher<br />

Ebenen die notwendigen Daten aus den<br />

Projekten bereit <strong>und</strong> erleichtert die Steuerung <strong>und</strong> Koordinierung<br />

der vielfältigen Aktivitäten in den verschiedenen<br />

Organisationseinheiten des Bezirkes.<br />

Im Verwaltungsbereich galt es die Herausforderung<br />

der Einführung der leistungsorientierten Bezahlung zu<br />

bewältigen. Bis zur Unterzeichnung der Dienstvereinbarung<br />

im März <strong>2008</strong> wurden zahlreiche Gespräche zwischen<br />

Verwaltung <strong>und</strong> Personalvertretungen geführt,<br />

getragen von einem beiderseitigen Willen, eine Basis<br />

zu schaffen, die eine individuelle Wertschätzung von<br />

Leistung ermöglicht. Die Skepsis an diesem neuen System<br />

war sicherlich sehr groß. Die mittlerweile geführten<br />

Gespräche zwischen Vorgesetzten <strong>und</strong> Beschäftigten<br />

haben gezeigt, dass dieses Element der Personalführung<br />

für beide Seiten eine Chance darstellt. Der Aufgabe, diesen<br />

Weg zu Ende zu gehen, stellen wir uns, da sich diese<br />

Investition lohnen wird.<br />

Das Jahresheft spiegelt die Vielfalt unserer Aufgaben<br />

ausschnittsweise wider. Auch in Zukunft liegen interessante<br />

<strong>und</strong> für Schifffahrt <strong>und</strong> Umwelt wichtige<br />

Aufgaben vor uns, denen wir uns auf „gemeinsamem<br />

Kurs“ stellen <strong>und</strong> verantwortungsvoll umsetzen wollen.<br />

Ich danke allen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

für das engagierte <strong>und</strong> motivierte „Anpacken“ <strong>2008</strong><br />

<strong>und</strong> wünsche Ihnen <strong>und</strong> ihren Angehörigen ein frohes<br />

Weihnachtsfest <strong>und</strong> ein gutes neues Jahr.<br />

Ihr


Rückblick des Bezirkspersonalrates <strong>2008</strong><br />

Herbert Koch<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

Liebe Kolleginnen,<br />

liebe Kollegen,<br />

das Jahr <strong>2008</strong> geht langsam zu Ende, die Landtagswahl<br />

in Bayern hat bei vielen für Ernüchterung gesorgt <strong>und</strong><br />

die B<strong>und</strong>estagswahlen 2009 werfen schon ihre Schatten<br />

voraus.<br />

Viele Versprechungen <strong>und</strong> Andeutungen, ohne konkret<br />

zu werden.<br />

Die Personal-Einsparungen des öffentlichen Dienstes<br />

sollten auf „Null“ gefahren werden, um zumindest die<br />

vorhandenen Aufgaben noch erledigen zu können. Von<br />

den Aufgabenzuwächsen aus den Bereichen Verwaltung<br />

<strong>und</strong> Technik, eingeführt mit Erlassen durch das<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />

(BMVBS) will ich gar nicht reden. Leider wurde<br />

meine Hoffnung nicht erfüllt, ja, wir wurden sogar noch<br />

wie ich meine wissentlich durch das Hause BMVBS im<br />

Unklaren gelassen <strong>und</strong> zur Kasse gebeten.<br />

Von kegelgerechter Einsparung ist im Haushaltsgesetz<br />

die Rede, nur keiner hält sich daran. So wurden die Einsparungen<br />

fast ausschließlich auf Kosten des mittleren<br />

<strong>und</strong> einfachen Dienstes erbracht, obwohl dies mit einem<br />

Erlass der Fachabteilung im Oktober 2007 dezent umschrieben,<br />

eigentlich ausgeschlossen werden sollte.<br />

Bündelungen <strong>und</strong> Dienstleistungszentren sind nach<br />

wie vor in aller M<strong>und</strong>e <strong>und</strong> scheinen nach Außen auch,<br />

zumindest im politischen Raum, Wirkung zu zeigen.<br />

Im Innenverhältnis kann man dagegen nur feststellen,<br />

dass die Aufgaben geblieben <strong>und</strong> noch mehr dazu<br />

gekommen sind.<br />

Personalmehrungen oder gar Anforderungen werden<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich abgelehnt oder müssen mit gleichwertigen<br />

Stellen kompensiert werden, auch wenn man<br />

neue Aufgaben plausibel fachlich begründet.<br />

Man verlagert <strong>und</strong> vergibt Aufgaben, um nicht in den<br />

Verdacht zu kommen, dass man privatisieren würde.<br />

Geld scheint dabei keine Rolle zu spielen, denn für Investitionen<br />

scheint hier alles möglich zu sein, wenn unter<br />

dem Strich eine Personaleinsparung oder Reduzierung<br />

steht.<br />

Viele Projekte werden angefangen <strong>und</strong> kommen nur<br />

schwer voran, von einem sichtbaren Ende sind wir noch<br />

weit entfernt. Ich will hier keine Einzelaufzählung<br />

vornehmen, aber trotzdem feststellen, dass ich den<br />

Verdacht nicht los werde, dass das Ministerium kräftig<br />

Vorwort<br />

in Richtung Zentralamt oder vielleicht auch Dienstleistungszentrum<br />

Bonn arbeitet <strong>und</strong> dies an allen Fronten.<br />

Politisch spielt die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong><br />

(WSV) nach meiner Auffassung keine Rolle, denn die<br />

Milliarden werden bei der Straße <strong>und</strong> der Schiene verplant.<br />

Dies hat sich auch indirekt durch die Kürzung der Mittel<br />

Mitte dieses Jahres bewahrheitet.<br />

Die Sicherheit <strong>und</strong> Leichtigkeit des Schiffsverkehrs hat<br />

wohl nicht so die große Bedeutung wie die anderen Verkehrsträger,<br />

wo die Lobbyisten der Wirtschaft dahinter<br />

stehen <strong>und</strong> die Milliarden- oder Dollarzeichen schon in<br />

den Augen haben.<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />

ich möchte Euch an dieser Stelle einmal mehr meinen<br />

Dank für die hervorragenden Leistungen aussprechen,<br />

die Ihr z. B. bei der Schifffahrtssperre <strong>und</strong> ansonsten<br />

täglich als Dienstleister für die Schifffahrt erbringt.<br />

Ohne Euren Fach- <strong>und</strong> Sachverstand <strong>und</strong> den persönlichen<br />

Einsatz wäre eine solche Leistung nicht möglich.<br />

Dies gilt natürlich auch für viele andere Bereiche, wo<br />

Ihr als Beschäftigte im Vordergr<strong>und</strong> steht <strong>und</strong> die WSV<br />

repräsentiert.<br />

Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir gemeinsam<br />

zusammen die Herausforderungen der Verwaltung <strong>und</strong><br />

der Politik annehmen <strong>und</strong> auch gemeinsam zu Ende<br />

bringen. An Unterstützung soll es nicht fehlen.<br />

Wir machen Schifffahrt möglich.<br />

Für die große Beteiligung <strong>und</strong> das Ergebnis der zurückliegenden<br />

Personalratswahlen darf ich mich auch im<br />

Namen des Gremiums des Bezirkspersonalrates bei Euch<br />

allen nochmals recht herzlich bedanken.<br />

Zum Ende des Jahres darf ich Euch <strong>und</strong> Eueren Familien<br />

eine ruhige <strong>und</strong> hoffentlich besinnliche Adventszeit <strong>und</strong><br />

für das Weihnachtsfest <strong>und</strong> das anstehende Neue Jahr<br />

viel Glück, Freude <strong>und</strong> Zufriedenheit wünschen.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

Vorsitzender des Bezirkspersonalrates


Vorwort<br />

Personalvertretung<br />

in einer staugeregelten Verwaltung<br />

Reiner Hemrich-Thoma<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

Wer kennt sie nicht, die Schönheit des frei fließenden<br />

Flusses mit seiner ungebremsten Kraft, der in ständiger<br />

Veränderung eine Landschaft formen, aber auch unberechenbaren<br />

Schaden anrichten kann <strong>und</strong> deshalb zum<br />

Nutzen des Menschen geregelt werden muss.<br />

Ungeregeltes Verwaltungshandeln wäre ein Widerspruch<br />

in sich. Verwaltung, insbesondere öffentliche, ist<br />

der Inbegriff klarer Ordnung, hierarchischer Regelung,<br />

definierter Zuständigkeit, gesetzlichem Auftrag zum<br />

Wohle der Bürger <strong>und</strong> der Wirtschaft, aber auch von<br />

ständiger Veränderung zur Anpassung an die sich wandelnden<br />

Anforderungen von Gesellschaft <strong>und</strong> Politik.<br />

„WSV-Reform“ ist in unserer Verwaltung das Synonym<br />

für all diese internen Aus- <strong>und</strong> Umbaumaßnahmen.<br />

Prozessoptimierung, Aufgabenbündelung, Automatisierung,<br />

Standardisierung <strong>und</strong> vieles andere mehr sind<br />

die dem Zeitgeist entsprechenden Maßnahmen zur<br />

Regulierung der Strömungsrichtung bzw. zur Steuerung<br />

<strong>und</strong> Optimierung der Verwaltungskräfte. Im Vergleich<br />

der Baumaßnahmen an der Verwaltung <strong>und</strong> der realen<br />

flussbaulichen Maßnahmen scheint man in der WSV mit<br />

letzteren wesentlich erfolgreicher zu sein. Für Maßnahmen<br />

zur Verwaltungsoptimierung sind keine Langfristplanungen<br />

zu erkennen. Die Verwaltung mäandriert in<br />

den weiten Auen des Verkehrsministeriums zwischen<br />

Prallhang <strong>und</strong> Gleithang, <strong>und</strong> häufig enden die Regulierungsaktivitäten<br />

in einer Stauregelung. Es werden<br />

Leitwerke zur Beschleunigung des Abflusses errichtet,<br />

beispielsweise durch Delegation von Zuständigkeiten<br />

<strong>und</strong> Verantwortung, durch Abbau von Vorschriften,<br />

Straffung des inneren Aufbaus, Rationalisierung<br />

mittels IT-Einsatz´, Anwendung von Projektmanagement-<br />

<strong>und</strong> Controllingmethoden <strong>und</strong> vieles andere<br />

mehr. Andererseits werden offensichtlich <strong>und</strong> weniger<br />

offensichtlich (unter der Oberfläche!) Dämme, Wehre<br />

<strong>und</strong> Buhnen gebaut, um Rückstau, Kehrwässer, Seitenarme<br />

<strong>und</strong> Stillwasserzonen zu erzeugen oder die Inseln<br />

der Glückseeligen zu erhalten. Sichtbar werden diese<br />

bei den Beschäftigten als lokale Sonderregelungen,<br />

Genehmigungsvorbehalte, Interventionen von Interessengruppen,<br />

fehlender Bereitschaft zur konsequenten<br />

Umsetzung, etc.<br />

Die Beschäftigung mit dem Verwaltungsfluss gemäß<br />

gesetzlichen Auftrags wäre eigentlich Hauptaufgabe<br />

genug, aber hinzu kommen auch noch zahlreiche<br />

Neben(ein-)flüsse: Politische, gesellschaftliche <strong>und</strong><br />

wirtschaftliche Strömungen, Gesetze <strong>und</strong> sonstige den<br />

Abfluss <strong>und</strong> die Nutzung störende Einflüsse. Beispielhaft<br />

sind hier zu nennen: Verpflichtung zum Stellenabbau,<br />

Leistungsentgelt, Aktion „Moderner Staat“, Dienstrechtsreform,<br />

- <strong>und</strong> nicht zuletzt Corporate Design.<br />

Inmitten dieser Strömungen <strong>und</strong> Gegenströmungen<br />

steht die Personalvertretung mit dem Auftrag, die Interessen<br />

der Beschäftigten zu wahren, sie vor Folgeschäden<br />

dieser Maßnahmen zu bewahren <strong>und</strong> trotzdem alles<br />

dazu beizutragen, um das Abflussverhalten zu verbessern.<br />

Steht der Personalvertretung diese kritische Sicht der<br />

Verhältnisse überhaupt zu? Ich denke: ja! – denn sie<br />

spiegelt die Wahrnehmungen der Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

wider. In der hier beschriebenen Zwiespältigkeit<br />

kommen viele Umbaumaßnahmen an der Verwaltung<br />

bei den Beschäftigten an. Vieles wird zögerlich begonnen,<br />

mit gebremster Kraft fortgesetzt <strong>und</strong> nur teilweise<br />

fertig gestellt.<br />

Bleibt zu wünschen: mehr Konsequenz, Klarheit, Verantwortlichkeit<br />

von ganz oben bis ganz unten, vom Ministerium<br />

bis zum Außenbezirk.<br />

Auf dass der Fluss geregelt fließe <strong>und</strong> trotzdem ein fairer<br />

Partner bleibe, - ein Partner der Menschen, die an ihm<br />

arbeiten.<br />

Mit kollegialem Gruß<br />

Vorsitzender des örtlichen Personalrats der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong>


In eigener Sache<br />

Reiner Hemrich-Thoma<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

26(!) Jahre Personalratsvorsitzender der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong>. Mit dem Beginn der neuen Wahlperiode<br />

ist eine außergewöhnlich lange Zeit des engagierten Einsatzes von Herrn Egon Höfling als Vorsitzender des örtlichen<br />

Personalrates zu Ende gegangen. Über ein viertel Jahrh<strong>und</strong>ert die Belange der Beschäftigten gegenüber der<br />

Verwaltung zu vertreten, als respektierter Partner mehrfach wechselnder Dienststellenleiter den Ausgleich zwischen<br />

Verwaltungs- <strong>und</strong> Beschäftigteninteressen zu finden <strong>und</strong> mitzuverantworten, ist im engsten Wortsinn außergewöhnlich<br />

<strong>und</strong> verdient höchste Anerkennung.<br />

Wir alle haben guten Gr<strong>und</strong>, uns bei Herrn Höfling für seine Leistungen über diese lange Zeit herzlich zu bedanken.<br />

Für die Beschäftigten der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />

Vorwort


0<br />

Mitarbeiter<br />

Gemeinsam auf Kurs<br />

Heike Große Erdmann<br />

Harald Schmitt<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

Unser neues Erscheinungsbild<br />

Die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> des B<strong>und</strong>es<br />

(WSV) präsentiert sich seit Juni <strong>2008</strong> im neuen Design.<br />

Dies gelang in ihrer Geschichte zum ersten Mal. Eine<br />

Arbeitsgruppe hat mit Unterstützung einer Agentur das<br />

neue Erscheinungsbild - „Corporate Design“ - genannt,<br />

erarbeitet. Es beinhaltet das gesamte visuelle Auftreten<br />

der WSV. Dieses neue „Gesicht“, das die Leistungen der<br />

<strong>Wasser</strong>straßenverwaltung widerspiegelt, soll genutzt<br />

werden, um die WSV noch besser bei den Bezugsgruppen<br />

zu positionieren, die Identifikation der Beschäftigten<br />

zu stärken <strong>und</strong> den Bekanntheitsgrad weiter zu<br />

steigern.<br />

Im Zentrum der visuellen Außendarstellung steht das<br />

neue Logo, das als Bildwortmarke das Kürzel wsv.de mit<br />

einschließt <strong>und</strong> auf die gleichnamige Internet – Adresse<br />

www.wsv.de hinweist. Der Slogan „Wir machen Schifffahrt<br />

möglich“ ist Teil des neuen Erscheinungsbildes<br />

<strong>und</strong> macht die Aufgaben <strong>und</strong> Ziele der WSV deutlich.<br />

Schifffahrt: Die Außenbegrenzung des Logos<br />

bildet einen Schiffsbug nach.<br />

Küste: Dieser Teil des Logos zeichnet symbolisch<br />

einen Küstenverlauf.<br />

Binnengewässer: Das „S“ <strong>und</strong> ein Flussverlauf bilden<br />

zusammen das Zentrum des Bildzeichens.<br />

Naturraum: Das Segment stellt die Einbindung<br />

von <strong>Wasser</strong>straßen <strong>und</strong> Schifffahrt in<br />

den Natur- <strong>und</strong> Kulturraum ein<br />

Der Aufbau des Logos damit hat einen hohen Wiedererkennungseffekt<br />

<strong>und</strong> kann die große Vielfalt der WSV in<br />

allen Bereichen repräsentieren.<br />

Mit ihrem einheitlichen Auftritt im neuen Design will<br />

die WSV künftig noch besser ihre Leistungen in der Öffentlichkeit<br />

darstellen <strong>und</strong> damit auch das System Schiff-<br />

<strong>Wasser</strong>-Straße als umweltfre<strong>und</strong>lichen Verkehrsträger<br />

in den Blickpunkt rücken, denn Schiff <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>straße<br />

1<br />

2<br />

2


3 4<br />

haben im heutigen integrativen Verkehrssystem steigende<br />

Bedeutung.<br />

Nach einer Übergangsphase wurde die Verwendung des<br />

Corporate Designs (CD) verbindlich ab dem 16.06.<strong>2008</strong><br />

festgelegt, für den Schriftverkehr wurde das CD nach<br />

einer Verlängerung der Übergangszeit verbindlich zum<br />

01.10.<strong>2008</strong> eingeführt. Das Handbuch zum CD (Corporate<br />

Design Toolbox), welches im WSV-Intranet allen Beschäftigten<br />

zur Verfügung steht, enthält <strong>Information</strong>en<br />

bezüglich der Anwendung <strong>und</strong> Umsetzung. Angaben zu<br />

Druckvorlagen, Printerzeugnissen, Schriften, Farbgestaltung<br />

etc. werden darin festgelegt.<br />

Der Internet- <strong>und</strong> Intranetauftritt der einzelnen Dienststellen<br />

wurde umgestellt <strong>und</strong> angepasst. Ebenfalls<br />

gelten ab Juni <strong>2008</strong> für alle Beschäftigten der WSV neue<br />

E-Mail-Adressen, zusammengesetzt aus Vorname.Nachname<br />

unter der einheitlichen Domäne @wsv.b<strong>und</strong>.de<br />

In Besprechungen des B<strong>und</strong>esministeriums für Verkehr,<br />

Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung, mit den Mitarbeiter der<br />

Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektionen<br />

<strong>und</strong> nach Abstimmungsr<strong>und</strong>en der Präsidenten<br />

wurden Pressemitteilungen, Adressaten, Einführungsveranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Powerpointvorführungen festgelegt,<br />

um ein möglichst einheitliches <strong>und</strong> zeitgleiches<br />

Vorgehen zu gewährleisten.<br />

Im Bezirk der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> wurde mit den Amtsleitern<br />

der Teilnehmerkreis <strong>und</strong> die Termine abgesprochen,<br />

an denen der Präsident das neue Corporate Design im<br />

jeweiligen Amt vorstellen wird. Ein Einführungsplan<br />

mit einzelnen Aktionen <strong>und</strong> einer Liste an zu ändernden<br />

Materialien, Objekten, Ausstattungen usw. wurde erstellt<br />

<strong>und</strong> mit den Ämtern besprochen.<br />

Die jährliche „große Dienstbesprechung“ an der alle Dezernats-<br />

<strong>und</strong> Aufgabenfeldleiter, Amts-, Sachbereichs-<br />

<strong>und</strong> Fachstellenleiter sowie die Interessenvertretungen<br />

im Bezirk teilnehmen, lag terminlich günstig um das<br />

Corporate Design vorzustellen. Da im Vorfeld eine große<br />

Meinungsvielfalt zu diesem Thema herrschte wurde zur<br />

„Verinnerlichung“ <strong>und</strong> zu einem „süßeren Übergang“<br />

zum neuen Erscheinungsbild ein Schokostückchen<br />

verteilt. Für den Beginn der neuen „Zeit“ nahmen die<br />

Amts- <strong>und</strong> Fachstellenleiter symbolisch eine Uhr mit<br />

neuem Logo entgegen.<br />

In der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> fand für die<br />

Mitarbeiter/-innen am 02.06.<strong>2008</strong> eine <strong>Information</strong>s-<br />

<strong>und</strong> Auftaktveranstaltung zum neuen Corporate Design<br />

(CD) statt. Weitere Veranstaltungen folgten bei den<br />

einzelnen <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsämtern vor Ort.<br />

Um einen größeren Kreis zu erreichen wurde die gerade<br />

beginnende Fußballeuropameisterschaft (EM) im<br />

Fußball genutzt. Ein Spielplan der EM war schnell im<br />

neuen Format <strong>und</strong> den neuen Farben erstellt <strong>und</strong> über<br />

die Ämter an jeden Mitarbeiter verteilt. So blieb das CD<br />

auch nach der Veranstaltung präsent <strong>und</strong> fand sogar bei<br />

einigen „Externen“ Anwendung.<br />

Eine weitere Aktion wurde am 14.08.<strong>2008</strong> gestartet. Die<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> hat die Einführung<br />

des Corporate Designs zum Anlass genommen, ein<br />

Preisausschreiben in ihrem Bezirk mit Fragen zum neuen<br />

Erscheinungsbild durchzuführen. Ziel war es, dass<br />

das CD nicht nur zur Kenntnis genommen wird, sondern<br />

dass sich jeder aktiv damit befasst. Das Lösungswort<br />

konnte mit Hilfe des Flyers, Handouts, Plakaten <strong>und</strong><br />

<strong>Information</strong>en aus der Toolbox ermittelt werden. Am<br />

24.09.<strong>2008</strong> fand in der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />

<strong>Süd</strong> die Ziehung der Gewinner in Anwesenheit von<br />

Präsident Aster <strong>und</strong> dem stellvertretenden Bezirkspersonalrat<br />

Egon Höfling durch zwei Mitarbeiterinnen statt.<br />

259 Mitarbeiter haben mit dem richtigen Lösungswort<br />

„WSV – Gemeinsam auf Kurs“<br />

an dem Preisausschreiben teil genommen.


5<br />

Die drei Hauptgewinner sind:<br />

1.Platz: Andreas Ißler, Außenbezirk Regensburg<br />

2.Platz: Bodo Stenger, <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt<br />

Aschaffenburg<br />

3.Platz: Stefan Beckmann, <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />

<strong>Süd</strong><br />

Die Übergabe der Preise erfolgte in der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> durch Präsident Aster <strong>und</strong><br />

dem Bezirkspersonalrat Herbert Koch.<br />

Trotz einiger Startschwierigkeiten bei der Umsetzung<br />

des CD sollte nicht übersehen werden, dass die Chancen,<br />

die sich durch ein einheitliches Erscheinungsbild<br />

eröffnen, gr<strong>und</strong>sätzlich nicht hoch genug eingeschätzt<br />

werden können.<br />

◆<br />

Bild 1: Neues Logo<br />

Bild 2: Amtsleiter <strong>und</strong> Personalvertretung mit Uhr<br />

Bild 3: Versüßung des neuen CD<br />

Bild 4: Ziehung der Gewinner des<br />

Preisausschreibens<br />

Bild 5: Preisübergabe


Die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule<br />

geht an den Start<br />

Dr. Kai Fischer<br />

Stellvertretender Geschäftsführer Pro Natur GmbH, Frankfurt<br />

Warum schwimmt ein Schiff? Was unterscheidet eine<br />

<strong>Wasser</strong>straße von einem Fluss? Welche Länder durchquert<br />

man bei einer Schiffsreise vom Main bis zum<br />

Schwarzen Meer? Welches ist das umweltfre<strong>und</strong>lichste<br />

Verkehrsmittel <strong>und</strong> wie geht nochmal ein Webleinstek?<br />

Die neu entwickelte <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule der<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion (<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong> gibt darauf<br />

<strong>und</strong> auf viele weitere interessante Fragen zu <strong>Wasser</strong>,<br />

<strong>Wasser</strong>straßen <strong>und</strong> Schifffahrt eine Antwort. Sie hat<br />

zum Ziel, Lehrern verständliche <strong>und</strong> schülergerechte<br />

Unterrichtsmaterialien an die Hand zu geben, um damit<br />

bei Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Verständnis für die Binnenschifffahrt<br />

zu wecken. Dabei haben wir besonders<br />

die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler des 3. <strong>und</strong> 4. Schuljahres<br />

im Blick, die sich erstmals intensiver mit Themen aus der<br />

Natur <strong>und</strong> Technik beschäftigen.<br />

Kinder sind die Zukunft unseres Landes. Ihnen Unterrichtsmaterial<br />

in die Hand zu geben, das ihre natür-<br />

liche Neugier fördert <strong>und</strong> ihnen ermöglicht, sich Themengebiete<br />

eigenständig <strong>und</strong> mit viel Experimentieren<br />

zu erschließen, ist eine wichtige Aufgabe. Lehrerinnen<br />

<strong>und</strong> Lehrer sind der Schlüssel zur Bildung. Bildung<br />

ist eine der höchsten Errungenschaft des Menschen<br />

<strong>und</strong> unverzichtbar für eine nachhaltige Entwicklung<br />

unserer Gesellschaft. Mit den vielfältigen, interessanten<br />

Elementen der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule haben<br />

sie hilfreiche Werkzeuge, den Kindern das Thema zu<br />

erschließen. Mit altersgerechtem Projektunterricht<br />

1 2<br />

Mitarbeiter<br />

können sie die Begeisterung der Kinder wecken <strong>und</strong> für<br />

die spannende Welt der Schifffahrt gewinnen<br />

Flüsse <strong>und</strong> Schiffe sind seit jeher Verkehrsadern <strong>und</strong><br />

Transportmittel der Zivilisation, die Europa miteinander<br />

verbinden. Nicht von ungefähr siedelten Menschen<br />

immer gerne an den schiffbaren Flüssen. Die vielfältige<br />

Bedeutung der <strong>Wasser</strong>straßen als Freizeitraum, Naturraum<br />

<strong>und</strong> Verkehrsträger sowie die Bedeutung der<br />

Binnenschifffahrt sind vielleicht etwas aus dem Blickpunkt<br />

der Öffentlichkeit geraten. Wir hoffen aber, dass<br />

es uns gelingt, mit der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule<br />

den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern dieses Thema wieder<br />

näher zu bringen <strong>und</strong> natürlich auch auf diesem Wege<br />

die Eltern für die Binnenschifffahrt zu interessieren.<br />

Klimawandel, CO 2 -Einsparungen, Globalisierung <strong>und</strong><br />

der damit verb<strong>und</strong>ene Gütertransport sind Themen, die<br />

derzeit im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen. Die Vorteile<br />

der Binnenschifffahrt als umweltfre<strong>und</strong>licher <strong>und</strong><br />

„leiser“ Verkehrsträger werden dabei häufig übersehen.<br />

In vielen Fällen ist die Binnenschifffahrt eine wirtschaftliche,<br />

sichere <strong>und</strong> umweltschonende Alternative zum<br />

Straßengüterverkehr <strong>und</strong> zur Eisenbahn. Die Vorteile<br />

von <strong>Wasser</strong>straßen werden aber nur dem deutlich, der<br />

die Eigenschaften des Mediums <strong>Wasser</strong>, das Netz der<br />

<strong>Wasser</strong>wege, die Funktion der Schifffahrts- <strong>und</strong> Hafenanlagen<br />

sowie die Arbeitsweise eines Binnenschiffes<br />

kennt.


Mitarbeiter<br />

Das erste Kommunikationsmittel der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsschule ist eine Lehrerhandreichung mit<br />

Gestaltungsvorschlägen für eine Projektwoche, Arbeitsblätter,<br />

Geschichten <strong>und</strong> Spielen. Aufbauend auf<br />

einzelnen Kapiteln der <strong>Wasser</strong>schule Unterfranken der<br />

Regierung von Unterfranken („Faszination <strong>Wasser</strong>“,<br />

„<strong>Wasser</strong>kreislauf“ <strong>und</strong> „Lebensraum Fluss“) liegt der<br />

Schwerpunkt der Lehrerhandreichung auf den Kapiteln<br />

„<strong>Wasser</strong>straßen“, „Schifffahrt“ <strong>und</strong> „Klimawandel“.<br />

Alle am Main, Main-Donau-Kanal <strong>und</strong> an der Donau<br />

gelegenen Gr<strong>und</strong>schulen werden mit einem Faltblatt<br />

über die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule informiert <strong>und</strong><br />

sind herzlichst eingeladen, sich das Unterrichtsmaterial<br />

zu bestellen. Natürlich steht auch allen anderen Schulen<br />

diese Möglichkeit offen.<br />

Zu finden ist die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule auch<br />

auf dem Internetangebot der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong>. Hier haben die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler auch die Möglichkeit, ihre<br />

eigenen Projekte, Erfahrungsberichte <strong>und</strong> Bilder einzustellen.<br />

Geplant ist die Erweiterung des Angebotes für<br />

die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler um eine Schiffsfibel <strong>und</strong><br />

vor allem um die Durchführung von Unterricht auf den<br />

„Schulschiffen“ Spessart <strong>und</strong> Bayern im nächsten Jahr.<br />

Bild 1: Kinder auf Schiff<br />

Bild 2: Kinder im Steuerstand<br />

Bild 3: Ordner Lehrerhandreichung<br />

Bild 4: Schulschiff<br />

3<br />

Auch für uns als Umsetzer der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule<br />

war das Thema Schifffahrt Neuland. Aufgr<strong>und</strong><br />

unserer langjährigen Zusammenarbeit mit der bayerischen<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaftsverwaltung, <strong>und</strong> vor allem<br />

durch die von uns erarbeitete <strong>Wasser</strong>schule Unterfranken,<br />

konnten wir auf dem Gebiet <strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> Flüsse<br />

große Erfahrungen sammeln. Aber ohne die kompetente<br />

Mithilfe der Mitarbeiter der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> hätten wir<br />

die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule nicht realisieren<br />

können. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal<br />

für die Expertise, Beratungen <strong>und</strong> die vielen Ideen der<br />

am Projekt beteiligten Mitarbeiter bedanken.<br />

Die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule ist ein langfristiges<br />

Projekt <strong>und</strong> bedarf Ihrer Mitarbeit. Sei es im direkten<br />

Kontakt bei dem Besuch der Schulklassen an Schleusen,<br />

bei Unterricht auf dem Schulschiff oder als Verbreiter<br />

der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsschule bei Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Bekannten. Wir können Sie nur ermuntern uns zu helfen.<br />

Schauen Sie sich die Unterrichtsmaterialien an <strong>und</strong><br />

schicken Sie uns Ihre Anmerkungen oder neue Ideen.<br />

4<br />


Schleuse Obernau als „wassersportfre<strong>und</strong>lichste<br />

Schleuse Deutschlands“<br />

ausgezeichnet<br />

Ursula Duwe<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />

Der Wettbewerb um die „wassersportfre<strong>und</strong>lichste<br />

Schleuse“ wird jährlich vom Deutschen Motoryachtverband<br />

DMYV ausgelobt. In diesem Jahr erhielt die<br />

Schleuse Obernau den Preis.<br />

Dieser Sieg ist das Ergebnis einer Idee, die in einer<br />

geselligen R<strong>und</strong>e der „<strong>Wasser</strong>sportfre<strong>und</strong>e Neptun“ im<br />

Aschaffenburger Floßhafen geboren wurde. Begeistert<br />

vom stets fre<strong>und</strong>lichen Personal der Schleuse Obernau<br />

beschlossen die Skipper, an dem b<strong>und</strong>esweit ausgeschriebenen<br />

Wettbewerb des DMYV teilzunehmen. Der<br />

Vereinsvorsitzende Oskar Häcker ergriff die Initiative<br />

<strong>und</strong> organisierte mit großem Engagement alles Weitere.<br />

Schließlich galt es, der Jury die positiven Erfahrungen<br />

mit der Obernauer Schleuse in allen Facetten zu<br />

präsentieren. Dazu knüpfte der Neptun-Vorsitzende per<br />

E-Mail Kontakte mit den vielen Skippern, die am Main<br />

von der Mündung bis Bamberg beheimatet sind. Auch<br />

die durchgehende Schifffahrt wurde befragt: „Was gefällt<br />

Ihnen an der Schleuse Obernau besonders, welche<br />

Vorzüge halten Sie für erwähnenswert?“. Alle Skipper,<br />

Schiffsführer, Ruderer <strong>und</strong> Kanuten bescheinigten der<br />

Schleuse eine gute Passage, geringe Wartezeiten - <strong>und</strong><br />

ganz besonders einen immer fre<strong>und</strong>lichen Empfang<br />

durch den Schichtleiter Christian Laupichler.<br />

Herr Häcker hatte alle gebeten, ihr Lob direkt <strong>und</strong><br />

schriftlich bis Ende Oktober 2007 an den DMYV zu richten.<br />

Spannend wurde es noch einmal bei der Auszählung<br />

im Januar auf der Messe „boot <strong>2008</strong>“ in Düsseldorf<br />

1 2<br />

Mitarbeiter<br />

bis feststand, dass die Zahl der Einsendungen zum Sieg<br />

der Schleuse Obernau reichte.<br />

Und so konnte der Präsident der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />

(<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong>, Herr Detlev Aster, die<br />

Trophäe „wassersportfre<strong>und</strong>lichste Schleuse“ am<br />

26.01.<strong>2008</strong> auf der Messe „boot <strong>2008</strong>“ in Düsseldorf<br />

entgegen nehmen.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong>e luden der Bayerische Motoryachtverband<br />

<strong>und</strong> die „<strong>Wasser</strong>sportfre<strong>und</strong>e Neptun“ zu einer<br />

Feier am 26.04.<strong>2008</strong> an der Schleuse Obernau ein, zu der<br />

r<strong>und</strong> 400 Gäste kamen. Der Einladung waren auch Herr<br />

Klaus Herzog, Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg,<br />

der Leiter der <strong>Wasser</strong>schutzpolizeistation Aschaffenburg<br />

Herr Thomas Daniel, fast alle Vorsitzende der<br />

regional angesiedelten <strong>Wasser</strong>sportvereine sowie<br />

Vertreter der Presse <strong>und</strong> des regionalen Fernsehsenders<br />

gefolgt.<br />

Nach der Begrüßung durch den Leiter des <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsamtes (WSA) Aschaffenburg, Herrn Stephan<br />

Momper <strong>und</strong> dem Grußwort von Oberbürgermeister<br />

Klaus Herzog zollte Klaus Weber, Präsident des Bayerischen<br />

Motoryachtverbandes, auch den Skippern am<br />

bayerischen Untermain großes Lob. Die außerordentliche<br />

Beteiligung der Bootsbesitzer habe nicht nur das<br />

große Interesse an der schönen Mainlandschaft bewiesen,<br />

sondern sei auch eine Anerkennung der hervorragenden<br />

Leistung des WSA Aschaffenburg.


3<br />

Herr Daniel fasste die Begründung der Preisverleihung<br />

in seiner Rede treffend zusammen:<br />

Der fre<strong>und</strong>liche Umgangston bei gleichzeitiger Wahrnehmung<br />

der Interessen aller Nutzer der <strong>Wasser</strong>straße<br />

zeige, dass das Personal der Schleuse Obernau mehr<br />

als nur seinen „Job“ mache. All das habe zu Recht den<br />

Ausschlag für die Auszeichnung zur wassersportfre<strong>und</strong>lichsten<br />

Schleuse Deutschlands gegeben.<br />

„Gemeinsam waren wir stark.“ Mit diesen Worten begann<br />

Oskar Häcker seine Rede, mit der er die Gründe für<br />

die besondere Auszeichnung aus der Sicht der <strong>Wasser</strong>sportler<br />

erläuterte. Und er endete mit dem Appell an das<br />

Team der Schleuse Obernau:<br />

„Bleibt wie ihr seid, fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> zuvorkommend,<br />

denn ihr habt verdient gewonnen.“<br />

Aufwand <strong>und</strong> Mühen für diese Aktion würde der Neptun-Vorsitzende<br />

jederzeit wieder investieren.<br />

5 63<br />

◆<br />

4<br />

Bild 1: Die Mannschaft der Schleuse Obernau<br />

v.l.n.r.: Jürgen Decker, Bernd Holl<strong>und</strong>er, Jürgen Heist,<br />

Christian Laupichler<br />

Bild 2: Auf der „boot <strong>2008</strong>“ – Ausschau nach der Trophäe<br />

v.l.n.r: Klaus Weber, Präsident des BMYV, Detlef Aster,<br />

Präsident der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />

Okar Häcker, Vorsitzender der „<strong>Wasser</strong>sportfre<strong>und</strong>e Nep-<br />

tun“<br />

Bild 3: Nach der Preisverleihung<br />

v.l.n.r.: Henri Alhäuser, Leiter des ABz Erlenbach, Detlef<br />

Aster, Präsident der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong>, Jürgen Decker, Christian<br />

Laupichler –<br />

beide Schleuse Obernau, Klaus Dieter Meier, WSA Aschaffenburg<br />

Bild 4: Schleuse Obernau – Sportboote auf der Fahrt zur Feier<br />

Bild 5: Herr Momper mit der Auszeichnung<br />

Bild 6: Sonnenuntergang an der Schleuse Obernau – Ausklang<br />

eines gelungen Festes


1<br />

Das Hanauer Bürgerfest <strong>2008</strong><br />

Katja Schmidt<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg – Außenbezirk Hanau<br />

Im Rahmen der Erteilung der strom- <strong>und</strong> schifffahrtspolizeilichen<br />

Erlaubnis hatte der Außenbezirk (ABz) Hanau<br />

auch in diesem Jahr bereits ab Februar engen Kontakt<br />

mit dem Veranstalter des Hanauer Bürgerfestes – der<br />

Stadt Hanau. Beratend arbeiteten wir mit dem Veranstalter<br />

zusammen <strong>und</strong> stimmten die Veranstaltungen<br />

auf dem <strong>Wasser</strong> unter Berücksichtigung der Belange<br />

der Schifffahrt ab. Schnell wurde von Seiten der Stadt<br />

Hanau die Bitte an den ABz herangetragen, sich sowohl<br />

tagsüber auf dem Bürgerfest zu präsentieren wie auch<br />

am Sonntagabend die Abschlussveranstaltung mit zu<br />

gestalten.<br />

Nachdem wir 2005 <strong>und</strong> 2006 bereits eine gute Resonanz<br />

auf unsere Beteiligung/Öffentlichkeitsarbeit hatten,<br />

stand schnell fest, dass wir nach einem Jahr Pause wie-<br />

2<br />

Mitarbeiter<br />

der die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> (WSV) vertreten<br />

wollten. Darin bestärkt wurden wir von unserem<br />

Amtsleiter, Herrn Momper. Ziel war es, die Leistungsfähigkeit<br />

der WSV der Öffentlichkeit vorzustellen.<br />

Im Vorfeld wurde deutlich, dass in diesem Jahr der<br />

Beruf <strong>Wasser</strong>bauer ein Schwerpunkt werden sollte.<br />

Deshalb wurden Musterpflasterflächen vorbereitet,<br />

Schautafeln erstellt <strong>und</strong> um die Holzverbindungen<br />

darzustellen, das Highlight – ein kleines Fachwerkhaus<br />

– gebaut.<br />

Die Abschlussveranstaltung wurde kurz vor dem Bürgerfest<br />

geprobt – unser Regensburger Ponton wurde<br />

zur Bühne für das Ballett-Ensemble Bladin <strong>und</strong> Position,<br />

Tanz, Beleuchtung <strong>und</strong> Musik wurden ausprobiert.<br />

3<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong>


4 5<br />

6 7<br />

Am Freitag, dem 05.09.<strong>2008</strong> begann das 48. Hanauer<br />

Bürgerfest <strong>und</strong> wir hatten die Durchführung der <strong>Wasser</strong>wand<br />

zu überwachen. Am Samstag überwachten wir<br />

am Nachmittag die Drachenbootrennen sowie abends<br />

das Fackelschwimmen <strong>und</strong> die <strong>Wasser</strong>wand. Am Abend<br />

hatte ich die Möglichkeit, während des Fackelschwimmens<br />

im Rahmen eines Interviews kurz unsere Aufgaben<br />

allgemein <strong>und</strong> in Bezug auf das Hanauer Bürgerfest<br />

zu schildern sowie unsere Öffentlichkeitsarbeit am<br />

Sonntag groß anzukündigen.<br />

Am Sonntag, dem 07.09.<strong>2008</strong> von 13 Uhr bis 20 Uhr<br />

war es dann soweit. Der ABz Hanau stellte sich <strong>und</strong> die<br />

Arbeit der WSV in der <strong>Wasser</strong>sportarena unterhalb des<br />

Schlosses Phillipsruhe vor.<br />

Mehrere <strong>Information</strong>sstände zeigten anschaulich unsere<br />

Tätigkeitsfelder <strong>und</strong> eine Powerpoint-Präsentation<br />

sowie Schifffahrtszeichen <strong>und</strong> Knotendemonstrationen<br />

r<strong>und</strong>eten dies ab. Die Ausstellung der Taucherausrüstungen<br />

<strong>und</strong> vor allem der Kupferhelm fanden großen<br />

Anklang bei den zahlreichen Besuchern.<br />

Viele Besucher nutzten die Gelegenheit <strong>und</strong> führten<br />

ausführliche Gespräche am <strong>Information</strong>sstand <strong>und</strong> es<br />

wurde auf viele Fragen <strong>und</strong> Anregungen eingegangen.<br />

Dabei wurden wir oft auf unser Fachwerkhaus angesprochen,<br />

das anschaulich die verschiedenen Holzverbindungen<br />

aufzeigte, die ein <strong>Wasser</strong>bauer beherrschen<br />

sollte.<br />

Zudem bestand die Möglichkeit, die <strong>Wasser</strong>fahrzeuge<br />

des ABz zu besichtigen. Unsere Nautiker standen vielen<br />

interessierten (großen <strong>und</strong> kleinen) Besuchern Rede<br />

<strong>und</strong> Antwort <strong>und</strong> der Andrang bei den R<strong>und</strong>fahrten mit<br />

dem EB Elsava <strong>und</strong> dem MS Kinzig war riesig. Insgesamt<br />

nutzten in 4,5 St<strong>und</strong>en 1500 Besucher diese Mitfahrgelegenheit<br />

<strong>und</strong> nahmen unseren Tätigkeitsschwerpunkt<br />

vor Ort in Augenschein. An allen drei Tagen besuchten<br />

r<strong>und</strong> 100.000 Bürger das Hanauer Bürgerfest <strong>und</strong> viele<br />

fanden ihren Weg zu uns.<br />

Das Bürgerfest endete mit dem Auftritt des Ballett-Ensemble<br />

Bladin, der <strong>Wasser</strong>wand <strong>und</strong> dem traditionellen<br />

Feuerwerk zur Musik.<br />

Durch die Mitarbeit aller Beschäftigten ist es uns gelungen,<br />

die WSV als moderne, leistungsfähige Verwaltung<br />

darzustellen. Für das große Engagement bei der Vorbereitung<br />

<strong>und</strong> Ausführung danke ich allen herzlich!<br />

Bild 1: Generalprobe<br />

Bild 2: Taucherhelm<br />

Bild 3: Knoten<br />

Bild 4: Infostand<br />

Bild 5: Fachwerk<br />

Bild 6: Mimir<br />

Bild 7: R<strong>und</strong>fahrten<br />


Tag der Franken –<br />

Unterfränkische Kulturtage<br />

Henri Alhäuser<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />

Im Rahmen der Unterfränkischen Kulturtage vom 27.06.<br />

bis 13.07.<strong>2008</strong> in Miltenberg wurde die Stadt Miltenberg<br />

als diesjähriger Ausrichter des „Tag der Franken“ bestimmt.<br />

Von der Stadt Miltenberg, vertreten durch Herr<br />

Schöpf, wurde dann auch recht früh das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsamt (WSA) Aschaffenburg angesprochen, ob<br />

<strong>und</strong> in welcher Form eine Beteiligung an den Festveranstaltungen<br />

möglich sein kann.<br />

Da das Motto der Unterfränkischen Kulturtage „Wege<br />

…… woher? wohin? mit wem?“ als Vorgabe diente, war<br />

seitens des Veranstalters klar, dass der Main als <strong>Wasser</strong>straße<br />

eine zentrale Rolle im Geschehen darstellen <strong>und</strong><br />

entsprechende Attraktionen auf dem <strong>Wasser</strong> stattfinden<br />

sollten. Bei der ersten Besprechung am 24.01.<strong>2008</strong><br />

in den Räumen des Yachtclubs Miltenberg stellten die<br />

Vereine <strong>und</strong> öffentlichen Organisationen am <strong>Wasser</strong><br />

ihre Vorschläge <strong>und</strong> Möglichkeiten vor. Da für einen Teil<br />

dieser Vorschläge mit Schifffahrtssperren zu rechnen<br />

war, wurde mit Herr Schöpf das weitere Vorgehen besprochen<br />

<strong>und</strong> zeitlich abgeklärt.<br />

Im Mai reichte die Stadt Miltenberg eine Liste mit den<br />

geplanten Aktivitäten auf <strong>und</strong> am <strong>Wasser</strong> beim WSA<br />

Aschaffenburg ein. Auf Gr<strong>und</strong>lage dieser Liste konnten<br />

dann die einzelnen erforderlichen Schifffahrtssperren<br />

sowie die Übersetzverkehre abgestimmt <strong>und</strong> beantragt<br />

werden.<br />

1 2<br />

Mitarbeiter<br />

Am Mittwoch, dem 02.07.<strong>2008</strong>, fand mit dem Thema<br />

„<strong>Wasser</strong>wege: gestern – heute – morgen, Bedeutung<br />

der <strong>Wasser</strong>wege in der Vergangenheit, des Mains heute<br />

<strong>und</strong> der Nutzung der <strong>Wasser</strong>straße in der Zukunft“ eine<br />

Vortragsveranstaltung auf dem Fahrgastschiff „Sivota“<br />

unter Mitwirkung von Herrn Elmar Wilde vom <strong>Wasser</strong>-<br />

<strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg statt.<br />

Die erste Schifffahrtssperre wurde für das Fischerstechen<br />

<strong>und</strong> die Landung von Fallschirmspringern auf<br />

dem Main eingerichtet. Bei dem Fischerstechen traten<br />

verschiedene Mannschaften aus den Regionen Frankens<br />

an. Das Team der „Franken“ setzte sich aus den Beschäftigten<br />

des WSA Aschaffenburg Marcus Arnold, Andreas<br />

Dötsch, André Österlein, Thomas Spachmann <strong>und</strong> Steffen<br />

Zander zusammen.<br />

In der ersten R<strong>und</strong>e traten die „Oberfranken“ gegen die<br />

„Franken“ an. Hierbei konnte unser Team das Match für<br />

sich entscheiden <strong>und</strong> traf in der zweiten R<strong>und</strong>e auf die<br />

Mannschaft der „Unterfranken“. Nach einigen unfreiwilligen<br />

Badegängen beider Mannschaften machte<br />

unser Team, die „Franken“, den Sieg klar. Im Anschluss<br />

fand die Ehrung der Sieger mit feierlicher Übergabe des<br />

Frankenpokales <strong>2008</strong> statt.<br />

Die zweite Sperrzeit wurde für das Fackelschwimmen<br />

der <strong>Wasser</strong>wacht von Bürgstadt nach Miltenberg, die


0<br />

3<br />

Lampionfahrt des Yachtclubs Miltenberg <strong>und</strong> schließlich<br />

dem Feuerwerk zur Begrüßung des „Tag der Franken“<br />

eingerichtet.<br />

Eine dritte Sperrzeit war für den Sonntag vorgesehen,<br />

an der ein Bootscorso mit dem Bayrischen Ministerpräsidenten<br />

vorgesehen war. Da jedoch das Wetter zu<br />

schlecht war, wurde der Bootscorso zum Bedauern aller<br />

Beteiligten kurzfristig abgesagt. Auf die dritte Sperrzeit<br />

konnte somit verzichtet werden.<br />

Neben den Regelungen der Sperren <strong>und</strong> Sperrzeiten war<br />

seitens des WSA Aschaffenburg auch noch der Übersetzverkehr<br />

- zum einen durch das Technische Hilfswerk <strong>und</strong><br />

zum anderen durch den Yachtclub Miltenberg - vorab<br />

zu genehmigen <strong>und</strong> durch den Außenbezirk zu überprüfen.<br />

Abgesehen von kleineren Beanstandungen, die<br />

auch umgehend behoben wurden, konnten die Fährfahrzeuge<br />

schließlich ihre Fahrten aufnehmen.<br />

An beiden Tagen präsentierte sich das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsamt mit einer Tauchergruppe vor Ort. Die<br />

Tauchergruppe gab mit einer Tauchvorführung, es<br />

Bild 1+2: Fischerstechen<br />

Bild 3: Die Sieger<br />

wurden Brenn- <strong>und</strong> Schweißarbeiten unter <strong>Wasser</strong> gezeigt,<br />

dem interessierten Besucher die Möglichkeit, sich<br />

über die Aufgaben der Berufstaucher zu informieren.<br />

Darüber hinaus wurden Einblicke in die Aufgaben der<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> gegeben.<br />

Neben den Aktivitäten am <strong>und</strong> auf dem <strong>Wasser</strong> wurde<br />

den Besuchern des „TAG DER FRANKEN“ ein abwechslungsreiches<br />

<strong>und</strong> attraktives Programm geboten. Auf<br />

insgesamt 7 Bühnen <strong>und</strong> 16 Auftrittsorten wurden<br />

verschiedenste Darbietungen mit fränkischer Volksmusik<br />

<strong>und</strong> M<strong>und</strong>art, Blasmusik <strong>und</strong> Tänzen geboten.<br />

Regionale Verbände <strong>und</strong> Vereine zeigten das typische<br />

Profil <strong>und</strong> die Besonderheiten der fränkischen Volkskultur.<br />

Künstler, Seiltänzer <strong>und</strong> Gaukler brachten an den<br />

romantischen Ecken der Stadt „mancherlei Belustigung<br />

zu allseitigem Ergötzen“, darunter auch das Seligenstädter<br />

Geleit, ein historischer Kaufmannszug. Traditionelle<br />

Berufsgruppen, von den Jägern über die Winzer <strong>und</strong><br />

Steinhauer bis hin zu den Fluss-Schiffern, gaben Einblicke<br />

in die Eigenarten ihres Gewerbes. Sogar Kart-Racing<br />

wurde bei der Veranstaltung ermöglicht.<br />


Vorstellung der Bezirksjugend-<br />

<strong>und</strong> Auszubildendenvertretung<br />

Julia Stadtmüller<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />

Im April <strong>2008</strong> haben die Neuwahlen des Personalrates<br />

<strong>und</strong> der Jugend- <strong>und</strong> Auszubildendenvertretung (BJAV)<br />

der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion (<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong> stattgef<strong>und</strong>en.<br />

Die BJAV setzt sich für die Legislaturperiode <strong>2008</strong>-2010<br />

wie folgt zusammen:<br />

Maria Walter<br />

(Vorsitzende) <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />

Julia Stadtmüller<br />

(Stellvertr. Vorsitzende) WSA Aschaffenburg<br />

Andrè W<strong>und</strong>erling WSA Schweinfurt<br />

Steffen Ott WSA Aschaffenburg<br />

Ramona Menth <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />

Konstituiert hat sich das Gremium entsprechend am<br />

10.04.<strong>2008</strong> in der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> in Würzburg.<br />

Die Jugend- <strong>und</strong> Auszubildendenvertretung vertritt die<br />

Jugendlichen <strong>und</strong> Auszubildenden bei Maßnahmen, die<br />

insbesondere die Berufsausbildung betreffen <strong>und</strong> beim<br />

Personalrat zu beantragen sind.<br />

Des Weiteren wachen wir über die Einhaltung der<br />

geltenden Gesetze, Verordnungen, Unfallverhütungsvorschriften,<br />

Tarifverträge, Dienstvereinbarungen <strong>und</strong><br />

Verwaltungsvorschriften (z. B. Berufbildungsgesetz,<br />

Tarifvertrag für Auszubildende, Jugendarbeitsschutzgesetz).<br />

1<br />

Mitarbeiter<br />

Das Gremium ist speziell für den Bezirk der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />

zuständig.<br />

Kontaktdaten:<br />

Maria Walter<br />

Tel.: 0 931 / 41 05 - 4 78<br />

maria.walter@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />

Julia Stadtmüller<br />

Tel.: 0 93 72 / 99 02 - 33 oder 0 173 - 32 80 349<br />

julia.stadtmueller@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />

Die BJAV steht für Fragen <strong>und</strong> Anregungen gerne unter<br />

den o. g. Kontaktdaten zur Verfügung <strong>und</strong> freut sich auf<br />

eine gute Zusammenarbeit.<br />

Bild 1: von links: Maria Walter, Julia Stadtmüller, And-<br />

re W<strong>und</strong>erling, Steffen Ott, Ramona Menth<br />


Mitarbeiter<br />

Die neuen Auszubildenden der<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

Ines Ballali <strong>und</strong> Manuel Bandorf<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

Alle Jahre wieder. Auch für das Jahr <strong>2008</strong> wurden für<br />

die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion (<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong> in<br />

Würzburg wieder zwei Auszubildende zum Verwaltungsfachangestellten<br />

(VfA) gesucht – <strong>und</strong> gef<strong>und</strong>en.<br />

Nach durchlaufenem Einstellungstest <strong>und</strong> Vorstellungsgesprächen,<br />

fiel dann die Wahl schließlich auf uns zwei<br />

Glückliche. Wir, das sind Ines Ballali aus Leinach <strong>und</strong><br />

Manuel Bandorf aus Zell am Main.<br />

Nervös, aber auch mit viel Interesse begannen wir am<br />

01.08.<strong>2008</strong> unsere Ausbildung.<br />

Der erste Tag war ziemlich verwirrend, da wir so viele<br />

neue Menschen kennen gelernt haben. Wir gaben uns<br />

Mühe so viele Namen wie möglich zu behalten, was gar<br />

nicht so leicht war. Deshalb war es sehr hilfreich, dass<br />

uns mit Ramona Menth <strong>und</strong> Michael Holl zwei Paten<br />

zur Seite gestellt wurden, an die wir uns bei Fragen <strong>und</strong><br />

Unsicherheiten wenden konnten.<br />

Die ersten vier Wochen verbrachten wir in der Registratur.<br />

Da die Registratur zum kennen lernen der <strong>WSD</strong><br />

geradezu optimal ist, hatten wir uns dann auch sehr<br />

schnell eingelebt.<br />

Schon in der zweiten Woche durften wir an einer sehr<br />

interessanten Besichtigung der Schleuse Würzburg<br />

teilnehmen. Dort wurde uns unter anderem erklärt,<br />

wie eine Schleuse funktioniert, wie man sie steuert, was<br />

bei einer Havarie zu machen ist <strong>und</strong> wir durften einen<br />

Schleusungsvorgang „live“ beobachten. Diese Führung<br />

war insofern sehr wichtig, dass man hierdurch auch einmal<br />

einen Einblick in die Praxis der Schifffahrt erhielt,<br />

für deren Ermöglichung man bei uns ja täglich arbeitet.<br />

Vom 01.09.-05.09.<strong>2008</strong> hatten wir dann bereits unsere<br />

erste dienstbegleitende Unterweisung in Koblenz, wo<br />

wir zunächst einmal mit unseren Rechten <strong>und</strong> Pflichten<br />

in der Ausbildung vertraut gemacht wurden. Aber auch<br />

die ersten Gr<strong>und</strong>lagen der Thematik Haushalt <strong>und</strong> Rechnungswesen<br />

wurden uns hier vermittelt.<br />

Danach wurden uns die verschiedenen Aufgaben des<br />

inneren Dienstes gezeigt.<br />

Zwischendurch verbrachten wir ein paar Tage in der<br />

Rechtsabteilung.<br />

Momentan sind wir in der Organisation eingeteilt, wo<br />

wir uns unter anderem mit der Organisationsstruktur<br />

der WSV vertraut machen. Auch hier macht uns die<br />

Arbeit immer noch viel Spaß, <strong>und</strong> es vergeht kein Tag<br />

an dem wir nicht neue, interessante Erkenntnisse über<br />

unsere <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> gewinnen.<br />

Wir blicken bereits jetzt mit Spannung auf unsere weitere<br />

Zeit hier.<br />


Was muss ich beim Telefonieren beachten?<br />

Auszubildende beim Telefontraining in der Industrie- <strong>und</strong><br />

Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt<br />

Michael Holl <strong>und</strong> Ramona Menth<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

„Wie war noch mal Ihr Name?“ so lautet häufig eine Frage<br />

während eines Telefongesprächs. Ist der Gesprächspartner<br />

währenddessen etwa gestorben oder hat dieser<br />

geheiratet? Nein, dann würde es richtig heißen „Wie<br />

ist noch mal Ihr Name?“ Um diese Kleinigkeiten in<br />

Telefongesprächen zu berücksichtigen nehmen alle<br />

Auszubildenden der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />

(<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong> einmal an einem Telefonseminar bei der IHK<br />

Würzburg-Schweinfurt teil.<br />

Einen Tag lang haben die Auszubildenden hier alles Wissenswerte<br />

gelernt, was Sie vielleicht noch nie bedacht<br />

oder gehört haben. Oder hätten Sie gewusst, dass man<br />

am Telefon immer lächeln soll? Denn auch wenn Ihr<br />

Gesprächspartner Sie nicht sieht führt das trotzdem zu<br />

einer positiven Gesprächs- <strong>und</strong> Stimmführung.<br />

Während eines Telefonats soll man pro Minute nicht<br />

mehr als 120 Worte sprechen, Pausen einhalten <strong>und</strong> lieber<br />

etwas langsamer als zu schnell sprechen! Auch soll<br />

keiner davor zurückschrecken Fragen zu stellen, denn<br />

Fragen zeigen auch Interesse <strong>und</strong> wer fragt, der lenkt<br />

das Gespräch!<br />

Dies alles <strong>und</strong> noch vieles mehr haben wir auch in der<br />

Praxis gelernt. Paarweise haben wir unser eigenes Telefonverhalten<br />

analysiert. Eine wichtige Regel hierfür ist<br />

noch, dass man sich nach dem Abheben des Telefonhörers<br />

nicht sofort mit dem Namen melden sollte. Diesen<br />

würde der Gesprächspartner nicht realisieren, weil jeder<br />

Mensch ca. 3 Sek<strong>und</strong>en braucht, bis er richtig zuhört. Ein<br />

Lückenfüller für diese 3 Sek<strong>und</strong>en wäre ein einfaches<br />

„Hallo“ oder ein fre<strong>und</strong>liches „Guten Tag“. Dann haben<br />

Sie meist die volle Aufmerksamkeit ihres Partners.<br />

Mitarbeiter<br />

Für alle, die sich vielleicht selbst in einigen Situationen<br />

erkannt haben, hier noch die 10 Gebote des Telefonierens:<br />

1. Deutlich sprechen<br />

2. Dem Gesprächspartner aktiv zuhören<br />

3. Den Gesprächspartner nicht mit Floskeln<br />

unterbrechen<br />

4. Nicht im Gespräch ablenken lassen,<br />

volle Konzentration auf den Gesprächspartner<br />

5. Richtig sitzen<br />

6. Den Gesprächpartner mit Namen <strong>und</strong> Titel<br />

ansprechen<br />

7. Prestigediskussionen <strong>und</strong> Streitgespräche<br />

vermeiden<br />

8. Gleiche Sprache sprechen<br />

9. Gesprächstechniken anwenden<br />

10. Gr<strong>und</strong>sätzlich mit jedem Anrufer eine positive<br />

Gesprächsatmosphäre schaffen, die imagebildend ist<br />


Mitarbeiter<br />

Feedback in der Ausbildung<br />

Joachim Greschner<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Schweinfurt<br />

Im Herbst <strong>2008</strong> wurden beim <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt<br />

(WSA) Schweinfurt 19 neue Auszubildende<br />

eingestellt. Damit bilden wir insgesamt 48 Auszubildende<br />

in 11 verschiedenen Ausbildungsberufen bei unserem<br />

Bauhof, den Außenbezirken <strong>und</strong> beim Amt selbst aus.<br />

Mit dem Umfang der Ausbildung wächst auch die Verantwortung<br />

für die Qualität. Ob für den eigenen Bedarf<br />

oder für den Arbeitsmarkt, eine gute Ausbildung ist das<br />

F<strong>und</strong>ament für ein erfolgreiches Berufsleben.<br />

Ziel unserer Berufsausbildung<br />

Ziel unserer betrieblichen Berufsausbildung ist es, die<br />

Auszubildenden darin zu unterstützen, eine umfassende<br />

berufliche Handlungskompetenz zu erwerben.<br />

Das Feedback-System, das das WSA Schweinfurt vor<br />

einigen Jahren einführte dient zum einen der Ermittlung<br />

des aktuellen Qualifikationsstandes der Auszubildenden,<br />

bezogen auf die Anforderungen des jeweiligen<br />

Ausbildungsbereiches; es gibt also Aufschluss über die<br />

Erreichung fachlicher, methodischer, personenbezogener<br />

<strong>und</strong> sozialer Lernziele. Zum anderen liefert es<br />

Hinweise zur Förderung <strong>und</strong> Entwicklung der Auszubildenden.<br />

Daraus sind Fördermaßnahmen zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> verbindlich festzulegen. Eine rein pauschale Leistungsbewertung<br />

(z. B. „Sozialverhalten: Note 3“) hilft<br />

dem Auszubildenden kaum weiter.<br />

1<br />

Anwendungsbereich<br />

Das Feedback-System wird für alle Ausbildungsberufe<br />

des WSA Schweinfurt verwendet. Es gewährleistet eine<br />

ganzheitliche <strong>und</strong> differenzierte Bewertung, auf deren<br />

Gr<strong>und</strong>lage eine individuelle Förderung der Auszubildenden<br />

erfolgt. Den Ausbildern stehen dazu standardisierte<br />

Instrumente zur Verfügung, die dem Ausbildungsberuf<br />

<strong>und</strong> der Ausbildungssituation angepasst<br />

sind.<br />

Die Gr<strong>und</strong>gedanken<br />

Das Feedback-System baut im Wesentlichen auf folgenden<br />

Gr<strong>und</strong>gedanken auf:<br />

Dialoggedanke<br />

Das Verfahren fordert <strong>und</strong> fördert den Dialog zwischen<br />

allen Beteiligten: Ziel ist es, dadurch sowohl die Qualifikationen<br />

der einzelnen Auszubildenden zu verbessern<br />

als auch die Ausbildung insgesamt weiterzuentwickeln.<br />

Ganzheitlichkeit<br />

Das Verfahren ist ganzheitlich: Das Feedback-System bezieht<br />

sich sowohl auf die fachliche Qualifikation als auch<br />

auf Methoden-, Sozial- <strong>und</strong> Persönlichkeitskompetenz.<br />

Umfassendes Verfahren<br />

Das Verfahren ist umfassend: Es orientiert sich an vier<br />

wesentlichen Komponenten der Ausbildung: Beobachtung,<br />

Bewertung, Rückmeldung <strong>und</strong> Förderung. Diese<br />

Komponenten bilden die Phasen des Verfahrensablaufs<br />

in einem fortlaufenden Rückmeldeprozess.<br />

Mitwirkung<br />

Das Verfahren gibt den Auszubildenden eine aktive<br />

Rolle bei der Verbesserung der Ausbildung: Sie haben<br />

die Möglichkeit, den Ausbildern <strong>und</strong> Fachausbildern<br />

regelmäßig Rückmeldung über den Verlauf <strong>und</strong> die<br />

Qualität der Ausbildung zu geben. Sie haben die Möglichkeit<br />

Ihren Qualifikationsstand selbst einzuschätzen.


2 3<br />

Damit tragen sie zur kontinuierlichen Optimierung der<br />

Ausbildung bei.<br />

Ablauf des Verfahrens<br />

Das Feedback-System für die Auszubildenden ist eine<br />

kontinuierliche Aufgabe. Im Laufe ihrer Ausbildungszeit<br />

werden die Auszubildenden mehrfach bewertet <strong>und</strong><br />

entsprechend ihrer Stärken <strong>und</strong> Schwächen gefördert.<br />

Die Feedbackr<strong>und</strong>en ergeben sich aus dem betrieblichen<br />

Ausbildungsplan <strong>und</strong> den Ausbildungsabschnitten,<br />

aber auch personenbezogen, wenn verstärkte<br />

Fördermaßnahmen notwendig werden.<br />

Aus der Struktur der Berufsausbildung ergeben sich<br />

weitere Termine, zu denen das Verfahren durchgeführt<br />

wird:<br />

● nach 2/3 der Probezeit<br />

● zum Zeitpunkt der Zwischenprüfung<br />

● 6 Monate vor Ende der<br />

Ausbildungszeit<br />

Der Ausbilder legt die Anzahl <strong>und</strong> die Lage der Feedbackr<strong>und</strong>en<br />

für seinen Ausbildungsberuf vor Beginn der<br />

Ausbildung fest.<br />

Beobachtung<br />

Fachliche Qualifikationen lassen sich relativ eindeutig<br />

bewerten, z. B. über die Qualität eines Arbeitsergebnisses.<br />

Für Schlüsselqualifikationen gibt es keine<br />

derartigen, direkt messbaren Kriterien. Die Gr<strong>und</strong>lage<br />

bildet hier vielmehr die Beobachtung des sichtbaren<br />

Verhaltens der Auszubildenden über einen längeren<br />

Zeitraum hinweg.<br />

Der Ausbilder bzw. die Fachkraft beobachtet die Auszubildenden<br />

in verschiedenen Ausbildungssituationen<br />

innerhalb eines Ausbildungsabschnitts von mindestens<br />

vierwöchiger Dauer. Es ist empfehlenswert, die Beob-<br />

Mitarbeiter<br />

achtungen zu notieren. Die Notizen beinhalten konkrete<br />

Verhaltensweisen, die zu diesem Zeitpunkt noch<br />

nicht bewertet werden <strong>und</strong> die Zuordnung zu einem Anforderungsmerkmal.<br />

Zur Gewährleistung der Objektivität<br />

der späteren Einschätzung werden in verschiedenen<br />

Situationen <strong>und</strong> zu unterschiedlichen Zeitpunkten<br />

Notizen gemacht, damit nicht eine einzelne „Momentaufnahme“<br />

ausschlaggebend für das Urteil wird.<br />

Bewertung<br />

Die Bewertung durch den Ausbilder bzw. die Fachkraft<br />

erfolgt gegen Ende eines Ausbildungsabschnitts. Sie<br />

wird in den Bewertungsbogen eingetragen. Die Bewertung<br />

bezieht sich auf die Anforderungsmerkmale.<br />

Die Handhabbarkeit des Verfahrens im Ausbildungsalltag<br />

wird durch die Möglichkeit der flexiblen Nutzung<br />

gewährleistet: In einem Ausbildungsabschnitt werden<br />

nur diejenigen Anforderungsmerkmale eingeschätzt,<br />

die tatsächlich in diesem Abschnitt relevant sind. Die<br />

übrigen bleiben unberücksichtigt, was das Verfahren<br />

zum Teil erheblich abkürzt.<br />

Die Anforderungen der Kompetenzbereiche sind auf<br />

den einzelnen Ausbildungsberuf angepasst. Sie werden<br />

bewertet, wenn sie im Ausbildungsabschnitt relevant<br />

<strong>und</strong> beobachtbar waren. In der breiten Bewertungsskala<br />

lassen sich auch kleine Fortschritte der Azubis<br />

4


5<br />

Mitarbeiter<br />

darstellen. Auf einer Rückseite werden die notwendigen<br />

Fördermaßnahmen vereinbart.<br />

Selbsteinschätzung des Auszubildenden<br />

Das wesentliche Element für die Transparenz <strong>und</strong> die<br />

Akzeptanz des Beurteilungsverfahrens ist die Selbsteinschätzung<br />

der Auszubildenden auf einem dem Beurteilungsbogen<br />

der Ausbilder identischen Bogen. Dadurch<br />

reflektieren die Auszubildenden selbst über den Stand<br />

ihrer Qualifikationen <strong>und</strong> können mit den Ausbildern<br />

<strong>und</strong> Fachausbildern in einen qualifizierten Dialog über<br />

die Bewertung treten.<br />

Rückmeldung<br />

Am Ende des Ausbildungsabschnitts erfolgt ein individuelles<br />

Rückmeldegespräch, das als partnerschaftliches<br />

Gespräch zwischen Ausbilder, Fachkraft <strong>und</strong> den<br />

Auszubildenden angelegt ist. Es dient u. a. der Transparenz<br />

des Verfahrens. Anhand von Bewertung <strong>und</strong> ggf.<br />

Selbsteinschätzung werden die Stärken <strong>und</strong> Schwächen<br />

der Auszubildenden herausgearbeitet, Entwicklungspotentiale<br />

offengelegt <strong>und</strong> Fördermaßnahmen für die<br />

gezielte Verbesserung ihrer Qualifikationen vereinbart.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil des Gesprächs ist die<br />

Rückmeldung der Auszubildenden darüber, wie sie den<br />

Verlauf <strong>und</strong> die Qualität des zurückliegenden Ausbildungsabschnitts<br />

erlebt haben <strong>und</strong> was sie für verbesserungsfähig<br />

halten.<br />

6<br />

Förderung<br />

Die Förderung der Auszubildenden ist der Kernpunkt<br />

der Ausbildung. Durch die enge Verknüpfung von<br />

Leistungsbewertung <strong>und</strong> Förderung können die Qualifikationen<br />

der Auszubildenden gezielt weiterentwickelt<br />

werden.<br />

Die im Rückmeldegespräch vereinbarten Fördermaßnahmen<br />

werden in den folgenden Ausbildungsabschnitten<br />

durchgeführt. Ausbilder <strong>und</strong> Auszubildende<br />

sorgen gemeinsam dafür, dass die Vereinbarungen<br />

eingehalten werden.<br />

Um die Vereinbarungen im Einzelnen festzuhalten,<br />

kann der Bogen für Fördermaßnahmen verwendet<br />

werden. Zur Erhöhung der Transparenz der Förderung<br />

ist dieser Bogen nach den Prinzipien von Zielvereinbarungen<br />

mit Feldern für Ziel-, Weg- <strong>und</strong> Zeitvorgaben<br />

gestaltet.<br />

Bild 1: Amtsleiter Heinrich Schoppmann<br />

im Kreis der neuen Azubis<br />

Bild 2: Ablauf des Verfahrens<br />

Bild 3: Ausschnitt aus einem Beobachtungsbogen<br />

Bild 4: Azubi Binnenschiffer – Christina Schamberger<br />

Bild 5: Beispiel eines Bewertungsbogens<br />

Bild 6: Ausschnitt aus einem Bogen für<br />

Förderungsmaßnahmen<br />


Die Ausbildung von <strong>Wasser</strong>bauern<br />

in der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

Hans-Joachim Schmidt<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />

Ausbildungsberater für <strong>Wasser</strong>bauer im Bezirk der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

„Zur Erzielung einer Leistungssteigerung <strong>und</strong> zur<br />

Gewinnung eines fachlich hochwertigen Nachwuchses<br />

im wasserbaulichen Unterhaltungsbereich ordne ich<br />

für meinen Geschäftsbereich den Aufbau eines <strong>Wasser</strong>bauhandwerkerstandes<br />

an.“ Mit diesem einleitenden<br />

Satz des Erlasses des Generalinspektors für <strong>Wasser</strong> <strong>und</strong><br />

Energie vom 01.10.1942 wurde der Ausbildungsberuf,<br />

der zunächst die Bezeichnung „<strong>Wasser</strong>bauwerker“ trug<br />

<strong>und</strong> heute mit <strong>Wasser</strong>bauer/<strong>Wasser</strong>bauerin bezeichnet<br />

wird, ins Leben gerufen. Aus der Notwendigkeit, die die<br />

1<br />

Mitarbeiter<br />

Aufgabenstellung bei der Unterhaltung <strong>und</strong> dem Betrieb<br />

der <strong>Wasser</strong>straßen zeigt, wurde dieser „Spezialist“<br />

auch für die heutige <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong><br />

(WSV) geboren. Schaut man sich nun einmal in der<br />

WSV um, so erkennt man, dass dies ein guter Weg war<br />

<strong>und</strong> ist, rekrutiert sich nicht ein Stamm an kompetenten<br />

Mitarbeitern aus dieser Ausbildung, die als Meister,<br />

Vorhandwerker, Schichtleiter, Taucher, Bauaufseher,<br />

Beamte im mittleren Dienst, Mitarbeiter in den Sachbereichen<br />

der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsämter (WSA) <strong>und</strong>


Mitarbeiter<br />

nicht zuletzt als <strong>Wasser</strong>bauer in den Außenbezirken,<br />

mit ihrem umfangreichen Wissen um die Vorgänge <strong>und</strong><br />

Verhältnisse auf der <strong>Wasser</strong>straße <strong>und</strong> ihren Anlagen,<br />

der WSV wertvolle Dienste leisten. Ohne andere Berufsgruppen<br />

abzuwerten, die ebenso unverzichtbar für<br />

die WSV sind, ist der <strong>Wasser</strong>bauer doch „der Beruf“ der<br />

WSV. Dennoch unterliegt auch der Beruf des <strong>Wasser</strong>bauers,<br />

genau wie die Entwicklung der <strong>Wasser</strong>straßen,<br />

dem Wandel der Zeit <strong>und</strong> bedarf entsprechender Anpassung.<br />

So wurde bei der <strong>Wasser</strong>bauerausbildung bis<br />

zum Mai 2004 noch besonderer Wert auf Ausbildungsinhalte<br />

aus der Ausbildung der Bauwirtschaft gelegt,<br />

<strong>und</strong> die Ausbildung im ersten Ausbildungsjahr wurde<br />

in Form des Berufsgr<strong>und</strong>bildungsjahres Bau oder durch<br />

überbetriebliche Ausbildungsstellen der Bauwirtschaft<br />

durchgeführt. Wurde die Ausbildungsordnung zum<br />

<strong>Wasser</strong>bauer seither schon einige Male geändert, so<br />

ist die letzte Änderung doch die tiefgreifendste. Denn<br />

nicht nur einige Ausbildungsinhalte, sondern auch das<br />

Ausbildungsziel <strong>und</strong> die Methode wurden wesentlich<br />

verändert <strong>und</strong> ergänzt, außerdem ist der <strong>Wasser</strong>bauer<br />

nicht mehr länger Ausbildungsberuf des öffentlichen<br />

Dienstes, sondern auch für die freie Wirtschaft <strong>und</strong><br />

andere potentielle Ausbildende offen.<br />

Deshalb waren neben der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong><br />

auch die deutsche Bauindustrie, diverse<br />

Landesbehörden, die deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />

Abwasser <strong>und</strong> Abfall <strong>und</strong> die Landestalsperrenverwaltung<br />

Sachsen maßgeblich an der Gestaltung<br />

der neuen Ausbildungsordnung beteiligt. So ist der<br />

„neue <strong>Wasser</strong>bauer“ nicht mehr der Handwerker vor<br />

Ort, der seine handwerklichen Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />

bei der Unterhaltung der <strong>Wasser</strong>straße umsetzt,<br />

sondern im Zuge der immer umfangreicheren Vergabe<br />

von Unterhaltungs- <strong>und</strong> Baumaßnahmen, im Bereich<br />

der Bauüberwachung <strong>und</strong> der Bauwerksüberwachung,<br />

anwendet. Außerdem ist der <strong>Wasser</strong>bauer mit seiner<br />

neuen Ausbildung b<strong>und</strong>esweit, das heißt von der Küste<br />

bis ins Gebirge <strong>und</strong> an der Großschifffahrtsstraße bis hin<br />

zum Wildbach einsetzbar. Dies wiederum stellt an die<br />

Ausbildungsmethodik <strong>und</strong> deren Umsetzung <strong>und</strong> an<br />

2<br />

die Personalqualität zukünftiger Auszubildender weit<br />

höhere Ansprüche als zuvor. Hat man in der Vergangenheit<br />

den <strong>Wasser</strong>bauer traditionell durch „Vormachen<br />

– Üben - Nachmachen“ einzelner handwerklicher<br />

Tätigkeiten ausgebildet, wird die Ausbildung heute als<br />

„Handlungsorientierte Ausbildung – Lernen in Lernprojekten“<br />

ausgeführt. Bei der Ausbildung in Lernprojekten<br />

( Projektarbeit ) wird dem Auszubildenden nicht mehr<br />

das Anfertigen eines vermeintlichen „Gesellenstückes“<br />

abgefordert, sondern die Erledigung einer in sich abgeschlossenen<br />

Arbeitsaufgabe von der Definition, über die<br />

Planung <strong>und</strong> Realisierung bis hin zum Abschluss <strong>und</strong><br />

zur Bewertung. Hierzu wurden neun Beispielprojekte,<br />

die während der überbetrieblichen Ausbildung bei<br />

den Berufsbildungszentren <strong>und</strong> sechzehn Beispielprojekte<br />

die an den Ausbildungsplätzen (Außenbezirken)<br />

„abgearbeitet“ werden, entworfen. Ähnlich wird bei<br />

den Berufschulen verfahren, die nicht mehr in den<br />

traditionellen Fächern als solche unterrichten, sondern<br />

Unterricht in „Lernfeldern“ erteilen, die sich ähnlich<br />

den Lernprojekten als „Ablauf einer Abhandlung im<br />

Ganzen“ darstellen.<br />

Nun wird die Ausbildung zum <strong>Wasser</strong>bauer nicht nur<br />

den technologischen Veränderungen, die überall in der<br />

Arbeitswelt Einzug gehalten haben, gerecht, sondern<br />

soll dem Auszubildenden auch durch die Arbeit im Team<br />

ein erhebliches Maß an Sozialkompetenz verleihen.<br />

Hierbei sind im Denken <strong>und</strong> Handeln zur Ausbildung<br />

erhebliche Veränderungen notwendig. Das Ausbildungspersonal<br />

ist zeitlich wesentlich stärker geb<strong>und</strong>en,<br />

da ständig lenkend in die Abläufe eingegriffen werden<br />

muss. Die Ausstattung der Auszubildenden <strong>und</strong><br />

des Ausbildungspersonals ist den Gegebenheiten der<br />

heutigen Arbeitswelt <strong>und</strong> den neu gestalteten Aufgaben<br />

des <strong>Wasser</strong>bauers anzupassen. Da die erarbeiteten<br />

Ergebnisse in heute üblicher Form zu dokumentieren<br />

<strong>und</strong> zu präsentieren sind ist der Umgang mit moderner<br />

medialer Technik <strong>und</strong> mit moderner Büro- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik<br />

unbedingt notwendig. Der Austausch<br />

<strong>und</strong> die Verknüpfung der Ausbildungsplätze untereinander<br />

sind unumgänglich um die vorgegebenen Inhalte


3<br />

<strong>und</strong> Ziele der <strong>Wasser</strong>bauerausbildung aus der Ausbildungsordnung<br />

zu erreichen.<br />

Hierdurch soll der Auszubildende in die Lage versetzt<br />

werden vorerst bei der ebenso neu gestalteten<br />

Abschlussprüfung seine Prüfungsaufgabe <strong>und</strong> die<br />

Lösung dazu, in einem Fachgespräch mit dem Prüfungsausschuss,<br />

erschöpfend zu präsentieren <strong>und</strong> zu<br />

kommentieren. Und später genauso als Fachkraft, nach<br />

abgeschlossener Ausbildung, bei seiner Tätigkeit Rede<br />

<strong>und</strong> Antwort zu stehen. Der Umstand, dass nicht alle<br />

Ämter in der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion (<strong>WSD</strong>)<br />

<strong>Süd</strong> gleichzeitig seit Mai 2004 übergangslos zur neuen<br />

Ausbildungsordnung <strong>Wasser</strong>bauer ausgebildet haben,<br />

war Anlass zu einer gemeinsamen Veranstaltung des<br />

aktiven Ausbildungspersonals der <strong>Wasser</strong>bauer im<br />

gesamten <strong>WSD</strong> Bereich. Im Rahmen der Ausbildungsberatung<br />

wurden alle aktiv ausbildenden Ausbilder <strong>und</strong><br />

Lehrgesellen zu einem Workshop am 1.<strong>und</strong> 2. Oktober<br />

<strong>2008</strong> in die <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> geladen, was zu einem äußerst<br />

fruchtbaren Austausch der Teilnehmer untereinander<br />

geführt hat. Erstmals konnten auch Ausbilder externer<br />

Ausbildungsplätze im Kreise der WSV begrüßt werden.<br />

Mitarbeiter<br />

So nahm auch der Ausbilder der Stadt Nürnberg <strong>und</strong><br />

der des <strong>Wasser</strong>wirtschaftsamts Aschaffenburg an dem<br />

Workshop teil. Die Einbeziehung der externen Stellen<br />

in die Ausbildungsberatung resultiert daraus, dass alle<br />

Ausbildungsverhältnisse bei Z 31 im B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Verkehr, Bau- <strong>und</strong> Stadtentwicklung eingetragen<br />

werden, das hier die Funktion der Kammern als zuständige<br />

Stelle im Handwerk übernimmt. Die eindrucksvolle<br />

Präsentation eines Lernprojektes durch Auszubildende<br />

des WSA Regensburg r<strong>und</strong>ete die Veranstaltung ab <strong>und</strong><br />

vermittelte auch den „Neuen“ im Kreise der Ausbilder<br />

einen Eindruck davon, wie Projektarbeit praktiziert<br />

werden soll. Die Tatsache, dass mittlerweile auch WSV<br />

fremde Stellen den <strong>Wasser</strong>bauer in dieser neuen Form<br />

ausbilden, zeigt, dass „dieser“ <strong>Wasser</strong>bauer nach wie vor<br />

eine gefragte Fachkraft ist <strong>und</strong> auf Dauer auch immer<br />

öfter außerhalb der WSV zu finden sein wird. Um dieser<br />

Entwicklung Nachdruck zu verleihen ist die WSV jedoch<br />

weiterhin als Partner in der Ausbildung gefragt <strong>und</strong><br />

gefordert, da die Dienststellen (Außenbezirke) der WSV<br />

weiterhin die Ausbildungsplätze sind, die den größten<br />

Anteil der erforderlichen Ausbildungsinhalte vermitteln<br />

können.<br />

Weitere <strong>Information</strong>en finden Sie unter<br />

http://www.wsd-sued.wsv.de/wir_ueber_uns/jobs_<strong>und</strong>_<br />

karriere/index.html<br />

Bild 1: „Die Verteilung der beibehaltenen <strong>und</strong><br />

der neuen Ausbildungsinhalte stellt sich<br />

wie folgt dar“.<br />

Bild 2: Verteilung der Lernprojekte - Lernfelder<br />

Bild 3: Was braucht man für Projektarbeit?<br />


0 Mitarbeiter<br />

Dualer Studiengang Bauingenieurwesen<br />

für <strong>Wasser</strong>bauer/<strong>Wasser</strong>bauerinnen<br />

Hans-Joachim Schmidt<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />

Ausbildungsberater für <strong>Wasser</strong>bauer im Bezirk der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

Neue Wege im Studium Bauingenieurwesen<br />

Seit einiger Zeit bietet die Hochschule Bochum den<br />

Studiengang „Bauingenieurwesen Dual (Bachelor)“<br />

an, der in Zusammenarbeit mit der Bauwirtschaft für<br />

verschiedene Bauberufe durchgeführt wird. In Kooperation<br />

mit dem Bergisch-Rheinischen <strong>Wasser</strong>verband<br />

wird dieser nun auch für <strong>Wasser</strong>bauer <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>bauerinnen<br />

praktiziert <strong>und</strong> erscheint auch für die <strong>Wasser</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> (WSV) als gute Alternative,<br />

kompetentes Personal zu gewinnen. Der Fachbereich<br />

der Hochschule Bochum bot zu diesem dualen Studiengang<br />

am 08.10.<strong>2008</strong> für die WSV eine <strong>Information</strong>sveranstaltung<br />

an, wozu das Referat Z 31 im B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung (BMVBS)<br />

über die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektionen (<strong>WSD</strong>n)<br />

eingeladen hat.<br />

So konnte am 08.10.<strong>2008</strong> eine Abordnung der WSV, die<br />

aus Vertretern des Ministeriums, der <strong>WSD</strong>n <strong>und</strong> der<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsämter (WSÄ) bis hin zu Interessenten<br />

des Studienganges bestand, umfangreiche<br />

<strong>Information</strong>en erfahren <strong>und</strong> auf Fragen, die den schulischen<br />

Teil des Studienganges betreffen, erschöpfende<br />

Antworten erhalten. So stellt sich der Studiengang Dual<br />

als Alternative zum regulären Vollzeitstudium über<br />

drei Jahre als duale Ausbildung mit einer Regelstudienzeit<br />

von vier Jahren einschließlich der Abschlussarbeit<br />

dar. Der Student schließt diese/s Ausbildung/Studium<br />

mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in einem<br />

Bauberuf, oder bei der WSV als <strong>Wasser</strong>bauer <strong>und</strong> dem<br />

akademischen Grad “Bachelor of Sciene“ (B. Sc.) ab.<br />

Die Berufsausbildung läuft parallel zum Studium <strong>und</strong><br />

findet in der studienfreien Zeit (Semesterferien <strong>und</strong><br />

die Zeit zwischen Ausbildungsbeginn am 01.08. jeden<br />

Jahres <strong>und</strong> Beginn des Studiums Ende September) <strong>und</strong><br />

im ersten Studienjahr an einem Tag wöchentlich <strong>und</strong> im<br />

zweiten Studienjahr an vier Tagen wöchentlich statt. Im<br />

dritten <strong>und</strong> vierten Studienjahr nur in der studienfreien<br />

Zeit. Diese zeitliche Struktur des Studienganges <strong>und</strong><br />

auch die Inhalte dessen stellen erhebliche Ansprüche<br />

an den Studierenden. Aber auch die WSV als Ausbildenderin<br />

sieht hier neuen Aufgaben entgegen. So stellt die<br />

zeitliche Gliederung in den ersten zwei Studienjahren<br />

für die WSV, als flächendeckende Verwaltung im gesamten<br />

B<strong>und</strong>esgebiet, ein erhebliches Problem dar, da<br />

die Studenten, beziehungsweise die Auszubildenden<br />

jeweils tageweise nach Bochum zur Hochschule anreisen<br />

müssten. Weiterhin müssten gegebenenfalls Ausbildungsinhalte<br />

aus dem Ausbildungsrahmenplan an<br />

die verkürzte Ausbildungszeit, die Studieninhalte <strong>und</strong><br />

Lerninhalte aus dem Rahmenlehrplan der Berufschule,<br />

die hier gänzlich fehlt, angepasst werden. Alle Teilnehmer<br />

der <strong>Information</strong>sveranstaltung sind jedoch einig,<br />

dass diese Aufgaben zu lösen sind <strong>und</strong> ein lohnendes<br />

Ziel zu erreichen ist.<br />

Die Vorteile des Studienganges Dual für den Studierenden<br />

sind: die Verzahnung von Berufsausbildung <strong>und</strong><br />

Hochschulstudium mit Verkürzung der Ausbildungszeit<br />

um ein Jahr, der frühzeitige Kontakt zur WSV als späteren<br />

Arbeitgeber, eine Ausbildungsvergütung während<br />

der betrieblichen Ausbildungszeit <strong>und</strong> eventuell<br />

weitere finanzielle Unterstützung. Die Vorteile für die<br />

WSV sind: intensives kennen lernen der zukünftigen<br />

Mitarbeiter, Ausbildung von Mitarbeitern mit „Berufserfahrung“<br />

<strong>und</strong> Kenntnis des Betriebes, Einflussnahme auf<br />

die Ingenieurausbildung als Partner der Hochschule,<br />

profitieren vom Know-How der Hochschule, Ausbildung<br />

hoch motivierter junger Menschen als zukünftige Leistungsträger<br />

<strong>und</strong> Ingenieurnachwuchs in den Dienststellen<br />

der WSV.<br />

Bleibt uns allen nur noch den Mitarbeitern des Referates<br />

Z 31 <strong>und</strong> dessen Organen viel Erfolg bei der Lösung der<br />

anstehenden Aufgaben <strong>und</strong> das Erreichen eines überaus<br />

lohnenden Zieles zu wünschen.<br />


Gleichstellung in der Praxis<br />

„Männer <strong>und</strong> Frauen sind gleichberechtigt.“ (Art. 3 (2) GG)<br />

Regina Paas<br />

<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />

Seit fast 60 Jahren ist die Gleichberechtigung klar <strong>und</strong><br />

eindeutig im Gr<strong>und</strong>gesetz der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

verankert. Eigentlich wären somit jegliche Diskussionen<br />

über Gleichstellung unnötig <strong>und</strong> spezielle Gesetze<br />

wie das Gleichstellungsgesetz oder das Allgemeine<br />

Gleichbehandlungsgesetz daher scheinbar überflüssig.<br />

Dass sie es nicht sind <strong>und</strong> die Gleichberechtigung im<br />

privaten <strong>und</strong> im Berufsleben mit Gesetzen verdeutlicht<br />

werden muss, zeigt ein kleiner Blick auf die Entwicklung<br />

in Deutschland seit dem Gr<strong>und</strong>gesetz 1949.<br />

1952 Mutterschutzgesetz<br />

1953 Wegfall der Zölibatsklausel für B<strong>und</strong>esbeamtinnen<br />

1958 1. Gleichberechtigungsgesetz: u.a. kann der<br />

Ehemann das Dienstverhältnis seiner Frau nicht<br />

mehr fristlos kündigen<br />

1969 Teilzeitarbeit <strong>und</strong> Beurlaubung aus familiären<br />

Gründen für Beamtinnen, 1974 ausgedehnt auf<br />

Beamte<br />

1977 Gesetz zur Reform des Ehe- <strong>und</strong> Familienrechts:<br />

u.a.<br />

Änderung §1356 BGB ->Frauen sind berechtigt<br />

erwerbstätig zu sein, ohne ausdrücklich ihre<br />

Ehemänner um Erlaubnis zu fragen<br />

1986 B<strong>und</strong>eserziehungsgeldgesetz<br />

1991 B<strong>und</strong>eswehr öffnet alle Sanitäts- <strong>und</strong> Militärmusikdienstlaufbahnen<br />

für Frauen<br />

1992 Frage nach Schwangerschaft bei Einstellung<br />

unzulässig<br />

1994 Ergänzung Art.2 GG: „Der Staat fördert die<br />

tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung<br />

von Frauen <strong>und</strong> Männern <strong>und</strong> wirkt auf die<br />

Beseitigung bestehender Nachteile hin.“<br />

1994 2. Gleichberechtigungsgesetz des B<strong>und</strong>es (u.a.<br />

Frauenfördergesetz)<br />

1999 Gender Mainstreaming wird in der B<strong>und</strong>esverwaltung<br />

als Leitsatz eingeführt<br />

2001 Reform des Erziehungsgeldgesetzes (u.a. Rückkehr<br />

auf gleichwertigen Arbeitsplatz)<br />

2001 Recht auf Teilzeitarbeit nach Teilzeit- <strong>und</strong> Befristungsgesetz<br />

(TzBfG)<br />

Mitarbeiter<br />

2001 B<strong>und</strong>esgleichstellungsgesetz<br />

2006 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz<br />

„Menschenrechte von Frauen <strong>und</strong> Mädchen sind ein unveräußerlicher,<br />

integraler <strong>und</strong> unteilbarer Bestandteil<br />

der universellen Menschenrechte. (Wiener Erklärung<br />

der UN 1993)“<br />

International ist die Gleichberechtigung von Frauen<br />

<strong>und</strong> Männern in der UN-Charta von 1945, der Allgemeinen<br />

Erklärung der Menschenrechte von 1948 sowie der<br />

Frauenrechtskonvention von 1979 festgehalten. 185<br />

Staaten haben inzwischen die Frauenrechtskonvention<br />

(=Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung<br />

der Frau (CEDAW)) unterzeichnet.<br />

Gleichstellung = Frauenförderung = Diskriminierung<br />

von Männern?<br />

Sondermaßnahmen sind laut Frauenrechtskonvention<br />

ausdrücklich zulässig, um die tatsächliche Gleichberechtigung<br />

von Frauen <strong>und</strong> Männern zu verwirklichen<br />

<strong>und</strong> gelten nicht als Diskriminierung (Art.4 (1) CEDAW).<br />

Sie werden so lange angewendet bis die Ziele der<br />

Chancengleichheit <strong>und</strong> Gleichbehandlung erreicht sind<br />

(Art.4 (1) CEDAW). Zulässig sind z.B. zeitweilige Quotenregelungen<br />

<strong>und</strong> Maßnahmen zum Schutz der Mutterschaft<br />

(Art.4 (2) CEDAW). Ziel aller Maßnahmen ist die<br />

De-iure <strong>und</strong> De-facto-Gleichstellung zwischen Mann<br />

<strong>und</strong> Frau.<br />

Bis zur Erreichung dieses Ziels sind noch viele Herausforderungen<br />

zu bewältigen. Beispielsweise betrug<br />

der Lohnunterschied zwischen Männern <strong>und</strong> Frauen<br />

(Gender Pay Gap) 2005 in Deutschland immer noch ca.<br />

22%, womit Deutschland an 24. Stelle in EU (1.Malta 4%)<br />

rangiert, der Durchschnitt in der EU liegt bei 15%.<br />

Gleichstellung gemäß BGleiG<br />

In der B<strong>und</strong>esverwaltung stellt das B<strong>und</strong>esgleichstellungsgesetz<br />

eine Sondermaßnahme zur Erreichung<br />

der Gleichberechtigung dar. Es verfolgt als Ziele die<br />

gleichberechtigte Teilhabe von Frauen <strong>und</strong> Männern im<br />

Arbeitsleben sowie die Verbesserung der Vereinbarkeit<br />

von Familie <strong>und</strong> Beruf. Um dies zu erreichen werden


Mitarbeiter<br />

z.B. Frauen in Bereichen, in denen sie unterrepräsentiert<br />

sind, d.h. weniger als 50% Anteil haben, gezielt<br />

gefördert. Alternative, individuelle Arbeitszeitmodelle<br />

(z.B. Telearbeit, flexible Arbeitszeiten etc.) ermöglichen<br />

es, Familie <strong>und</strong> Beruf in Einklang zu bringen <strong>und</strong> den<br />

Bedürfnissen von Eltern Rechnung zu tragen. Davon<br />

profitieren vor allem Frauen, die noch immer den größeren<br />

Anteil an der Familienarbeit übernehmen. Doch<br />

auch Männer nutzen die Angebote, mehr Zeit mit ihrer<br />

Familie zu verbringen ohne Karriereeinbußen zu haben.<br />

Der Dienststellenleitung steht bei der Umsetzung des<br />

B<strong>und</strong>esgleichstellungsgesetz (BGleiG) die Gleichstellungsbeauftragte<br />

(GleiB) zur Seite, die zur Personalverwaltung<br />

gehört, jedoch nicht weisungsgeb<strong>und</strong>en in<br />

ihrer Aufgabe ist. Die GleiB hat zur Aufgabe, den Vollzug<br />

des BGleiG zu fördern <strong>und</strong> zu überwachen. Sie ist auch<br />

Anlauf- <strong>und</strong> Beratungsstelle für Frauen <strong>und</strong> Männer bei<br />

gleichstellungsrelevanten Themen, sexueller Belästigung<br />

sowie Fragen zur Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong><br />

Beruf.<br />

Die Dienststellenleitung muss die GleiB frühzeitig bei<br />

allen personellen, organisatorischen <strong>und</strong> sozialen<br />

Maßnahmen der Dienststelle beteiligen, die die Gleichstellung<br />

von Frauen <strong>und</strong> Männern, die Vereinbarkeit<br />

von Familie <strong>und</strong> Erwerbstätigkeit sowie den Schutz vor<br />

sexueller Belästigung am Arbeitsplatz betreffen (§19<br />

BGleiG). Die GleiB ist dabei unverzüglich <strong>und</strong> umfassend<br />

zu unterrichten <strong>und</strong> ihr sind frühestmöglich erforderliche<br />

Unterlagen vorzulegen sowie erbetene Auskünfte<br />

zu erteilen. Die GleiB wirkt somit bereits an der Entscheidungsfindung<br />

mit; der Zeitpunkt der Unterrichtung<br />

liegt damit vor dem der Personalvertretung!<br />

Die Beteiligung der GleiB ist zu beachten bei...<br />

… Vorbereitung <strong>und</strong> Entscheidung über: Vergabe von<br />

Ausbildungsplätzen, Einstellung, Anstellung, Abordnung<br />

<strong>und</strong> Umsetzung mit einer Dauer von über<br />

drei Monaten, Versetzung, Fortbildung, beruflichen<br />

Aufstieg, vorzeitige Beendigung der Beschäftigung,<br />

Kündigungen<br />

... organisatorischen <strong>und</strong> sozialen Angelegenheiten<br />

(z.B. Dienstvereinbarungen, Richtlinien)<br />

... Maßnahmen zum Schutz vor sexueller Belästigung<br />

... Verfahren zur Besetzung von Gremien bei der Berufung,<br />

... Vorschlagsverfahren bei der Berufung<br />

... Entsendung nach Maßgabe des B<strong>und</strong>esgremienbesetzungsgesetzes<br />

... Abfassung von Beurteilungsrichtlinien<br />

... Besprechungen, die die einheitliche Anwendung in<br />

der Dienststelle sicherstellen sollen<br />

Konkrete Maßnahmen zur Gleichstellung<br />

Alle Behörden des B<strong>und</strong>es haben die Umsetzung des<br />

BGleiG zu verfolgen. Der Gleichstellungsplan, den<br />

Behörden gemäß BGleiG verfassen müssen, ist dabei ein<br />

wichtiges Mittel, um konkrete Maßnahmen festzulegen.<br />

Diese sollten so gestaltet sein, dass sie innerhalb der<br />

Geltungsdauer des Plans erreichbar sind.<br />

Angesichts der angespannten Situation bei<br />

Stellen(nach)besetzungen ist es schwierig, den Frauenanteil<br />

in unterrepräsentierten Bereichen zu erhöhen.<br />

Die Verwirklichung der Gleichstellung kann jedoch<br />

auch in anderen Feldern wie z.B. Sprache erfolgen.<br />

Die Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf kann durch<br />

Erweiterung des Angebots an flexiblen Arbeitszeitregelungen,<br />

Erhöhung der Telearbeitsplätze, Unterstützung<br />

von Teilzeit verbessert werden. Wichtig ist hierbei auch,<br />

die Bindung der Beschäftigten an die Dienststelle zu<br />

erhalten <strong>und</strong> sie über Fortbildungsmaßnahmen <strong>und</strong><br />

<strong>Information</strong>en auf dem aktuellen Stand zu halten. Ein<br />

Eltern-Kind-Büro oder die Hilfe bei der Suche nach<br />

Betreuungsangeboten sind weitere Maßnahmen, die<br />

Angestellte mit familiären Pflichten unterstützen.<br />

Der Verwaltung bietet sich durch die gleichberechtigte<br />

Teilhabe von Männern <strong>und</strong> Frauen <strong>und</strong> die Gestaltung<br />

familienfre<strong>und</strong>licher Arbeitsplätze die Chance auch<br />

weiterhin zukunftsfähig zu sein <strong>und</strong> einen attraktiven<br />

Arbeitsplatz zu bieten.<br />

Weitere <strong>Information</strong>en finden sich unter:<br />

http://www.genderkompetenz.info/<br />

http://www.bmfsfj.b<strong>und</strong>.de/bmfsfj/generator/Politikbereiche/gleichstellung.html<br />

http://www.gender-mainstreaming.net/<br />


1<br />

Auszeichnungen beim <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />

Ursula Duwe<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />

Sergej Michaelis ist . Kammersieger <strong>und</strong><br />

. Landessieger im Leistungswettbewerb des<br />

Deutschen Handwerks 00<br />

Beim diesjährigen Leistungswettbewerb des Deutschen<br />

Handwerks wurde Sergej Michaelis, Auszubildender im<br />

Bauhof des <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamtes (WSA) Aschaffenburg,<br />

als 1. Kammersieger im Wettbewerbsberuf<br />

Elektroniker Fachrichtung: <strong>Information</strong>s- <strong>und</strong> Telekommunikationstechnik<br />

ausgezeichnet.<br />

Einen hervorragenden 3. Rang belegte Herr Michaelis<br />

dann beim Landesentscheid in Nürnberg.<br />

Der Leistungswettbewerb der Handwerksjugend ist in<br />

jedem Jahr der krönende Abschluss für alle Auszubildende,<br />

die am Ende ihrer Ausbildung vor den Prüfungsausschüssen<br />

der Handwerkskammer für Unterfranken<br />

oder der Innungen ihre Abschlussprüfung erfolgreich<br />

abgelegt haben. Teilnehmen können die Absolventen<br />

mit dem besten praktischen Prüfungsergebnis innerhalb<br />

ihres Innungsbezirkes. Beim Leistungswettbewerb<br />

Mitarbeiter<br />

treten die Prüfungsbesten aus Unterfranken gegeneinander<br />

an. Nach weiteren Prüfungen oder Arbeitsproben<br />

ermitteln Bewertungskommissionen in jedem Beruf<br />

die jeweiligen Sieger, die dann zum Wettbewerb auf<br />

Landesebene antreten können.<br />

Bei der Abschlussfeier des Leistungswettbewerbs des<br />

Deutschen Handwerks in der Aschaffenburger Stadthalle<br />

am 26. September <strong>2008</strong> gratulierte Handwerkskammer-Präsident<br />

Hugo Neugebauer den jungen Leistungsträgern<br />

im Namen des unterfränkischen Handwerks zu<br />

ihrem großen Erfolg. „Jung - begabt <strong>und</strong> erfolgsorientiert<br />

- das sind die Markenzeichen der Teilnehmer beim<br />

Leistungswettbewerb“, sagte er wörtlich. Er dankte<br />

zugleich auch den ausbildenden Unternehmen <strong>und</strong> den<br />

dort für die Ausbildung Verantwortlichen, die die jungen<br />

Leute jahrelang gefördert <strong>und</strong> begleitet haben. Das<br />

lohne sich, so Neugebauer, denn „mit hervorragenden<br />

Ausbildungsleistungen verbessern Unternehmen ihr<br />

Image in der Öffentlichkeit <strong>und</strong> sichern sich selbst einen<br />

hochqualifizierten Nachwuchs“.


2<br />

Mitarbeiter<br />

Auch Oberbürgermeister Klaus Herzog übermittelte seine<br />

Glückwünsche <strong>und</strong> dankte den Ausbildern, die „ein<br />

tragfähiges F<strong>und</strong>ament für die berufliche Entwicklung<br />

der Jugendlichen“ gelegt hätten.<br />

Maximilian Klug holt den Innungssieg im<br />

Schreinerhandwerk<br />

Seit Jahren bildet das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt<br />

Aschaffenburg Schreiner/Tischler mit sehr gutem Erfolg<br />

aus.<br />

Mit seinem TV-Sideboard wurde der Auszubildende<br />

Maximilian Klug bei der diesjährigen Gesellenprüfung<br />

Sieger der Schreinerinnung Aschaffenburg.<br />

Auch in dem Wettbewerb „Die gute Form“ wurde Herrn<br />

Klug eine Belobigung ausgesprochen.<br />

Die „Gute Form im Handwerk - Handwerker gestalten“<br />

ist ein Gestaltungswettbewerb, der parallel zum praktischen<br />

Leistungswettbewerb der Handwerksjugend<br />

stattfindet.<br />

Bild 4: Maximilian Klug mit seinem Gesellenstück<br />

Bereits in den Jahren zuvor hatten die Auszubildenden<br />

Johannes Hein <strong>und</strong> Markus Weigert mit ihren Gesellenstücken<br />

gute Ergebnisse erzielt.<br />

Mit dem Gesellenstück dokumentieren angehende<br />

Schreinergesellen <strong>und</strong> –geselllinnen zum Abschluss<br />

ihrer Lehrzeit ihr fachliches Können. Die Stücke werden<br />

3<br />

von den Auszubildenden nicht nur eigenständig gefertigt,<br />

sondern auch entworfen <strong>und</strong> konstruiert. Neben<br />

den rein handwerklichen Aspekten werden deshalb bei<br />

der Beurteilung auch Kriterien wie Originalität, Design,<br />

Modernität, Funktionalität sowie die funktions- <strong>und</strong><br />

materialgerechte Konstruktion berücksichtigt.<br />

Hohe Schwerbehindertenquote beim <strong>Wasser</strong>-<br />

<strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />

Zu den Dienststellen mit hoher Schwerbehindertenquote<br />

zählt auch das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt (WSA)<br />

Aschaffenburg. Bei der Tagung der Schwerbehindertenvertreter<br />

des Geschäftsbereiches am 30.09.<strong>2008</strong> in Bonn<br />

würdigte Herr Minister Tiefensee das Engagement der<br />

Vertrauenspersonen, die gemeinsam mit den Personalverantwortlichen<br />

eine weit überdurchschnittliche<br />

Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen in<br />

ihren Dienststellen erzielten.<br />

Beim WSA Aschaffenburg beträgt diese überdurchschnittliche<br />

Beschäftigungsquote 10,5 %. Das heißt, gemäß<br />

Schwerbehindertenstatistik 2007 waren von r<strong>und</strong><br />

400 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern einschließlich<br />

der Auszubildenden ca. 40 Menschen mit Schwerbehinderung<br />

beschäftigt.<br />

Mit Erlass vom 13.10.<strong>2008</strong> an den Präsidenten der <strong>Wasser</strong>-<br />

<strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong>, Herrn Aster, spricht<br />

Herr Minister Wolfgang Tiefensee auch den Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern der Dienststelle, die sich durch<br />

ihre zumeist langjährige Personalarbeit zum Wohle der<br />

schwerbehinderten Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen engagiert<br />

haben, seinen besonderen Dank aus.<br />

◆<br />

Bild 1: Sergej Michaelis (4. v. rechts) bei der<br />

Abschlussfeier am 26.10.<strong>2008</strong><br />

Bild 2: Urk<strong>und</strong>e<br />

Bild 3: Maximilian Klug mit seinem Gesellen-<br />

stück


50-jähriges Dienstjubiläum im Außenbezirk Passau<br />

Holger Eckhardt<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Regensburg<br />

Am 01.09.<strong>2008</strong> feierte Herr Rudolf Hausladen beim<br />

Außenbezirk (ABz) Passau des <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamtes<br />

(WSA) Regensburg sein 50-jähriges Dienstjubiläum.<br />

Am 03.09.<strong>2008</strong> wurde Herr Hausladen in einer feierlichen<br />

St<strong>und</strong>e vom Präsidenten der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />

(<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong>, Herrn Detlef Aster, <strong>und</strong> dem<br />

Leiter des WSA Regensburg, Herrn Rolf Diesler, für den<br />

langjährigen <strong>und</strong> erfolgreichen Einsatz in der <strong>Wasser</strong>-<br />

<strong>und</strong> Schiffffahrtsverwaltung (WSV) geehrt.<br />

Mit 14 Jahren begann Rudolf Hausladen am 01.09.1958<br />

seine Ausbildung zum <strong>Wasser</strong>bauer beim damaligen<br />

ABz Kachlet (Passau). Nach erfolgreich abgeschlossener<br />

Ausbildung war er zunächst als <strong>Wasser</strong>bauer <strong>und</strong><br />

Matrose auf den damaligen Dampfeisbrechern eingesetzt,<br />

bevor er von 1962 bis 1964 die Taucherausbildung<br />

absolvierte. Im Anschluss an die bestandene Taucherprüfung<br />

war die Streckenunterhaltung <strong>und</strong> der regelmäßige<br />

Tauchereinsatz das Aufgabengebiet von Rudolf<br />

Hausladen. Während dieser Zeit legte er die Prüfungen<br />

zum Schiffsführer ab, wodurch er sein Einsatzspektrum<br />

nochmals erweitern konnte.<br />

1971 wechselte Rudolf Hausladen in den Innendienst des<br />

ABz Kachlet. Nach der Neuordnung innerhalb der WSV<br />

<strong>und</strong> verschiedener Aus- <strong>und</strong> Fortbildungsmaßnahmen<br />

ist Rudolf Hausladen seit 1981 als Verwaltungsangestellter<br />

(VA) im ABz Passau tätig.<br />

Zusätzlich engagierte sich Rudolf Hausladen in der Zeit<br />

von 1982 - 1985 als Personalratsmitglied beim ÖPR für<br />

die Belange seiner Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen.<br />

Das hohe Engagement im dienstlichen Bereich hat Rudolf<br />

Hausladen auch immer im privaten Bereich gezeigt.<br />

Als Arbeitsrichter war er 21 Jahre <strong>und</strong> als Pfarrgemeinderat<br />

8 Jahre ehrenamtlich tätig. Seine größte Leidenschaft<br />

war seit seinem Eintritt 1970 die Freiwillige Feuerwehr<br />

Heining-Passau, bei der er von 1989 - 2004 als Kommandant<br />

die Einsätze erfolgreich leitete.<br />

1<br />

Mitarbeiter<br />

Rudolf Hausladen kann auf erfolgreiche 50 Berufsjahre<br />

in der WSV zurück blicken. Leider ist abzusehen, dass<br />

„unser Rudi“ im Februar 2009 die Altersgrenze erreicht<br />

<strong>und</strong> dann in den wohlverdienten Ruhestand tritt. Die<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen des WSA Regensburg danken<br />

für das hohe <strong>und</strong> vorbildliche Engagement <strong>und</strong> wünschen<br />

weiterhin eine gute Zusammenarbeit.<br />

Bild 1: v.l.: Herr Diesler, Hausladen, Aster, Eckhardt


Mitarbeiter<br />

Erster Ges<strong>und</strong>heitstag des <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsamtes <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>straßen-<br />

Neubauamtes Aschaffenburg<br />

Stephan Momper<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />

„Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz am Arbeitsplatz zu<br />

gewährleisten ist rechtliche <strong>und</strong> humanitäre Verpflichtung<br />

des Arbeitgebers. Darüber hinaus gewinnt<br />

in Zeiten knapper werdender Personalressourcen<br />

die betriebswirtschaftliche Komponente des Arbeitsschutzes<br />

<strong>und</strong> die betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

steigende Bedeutung. Die Erfüllung dieser Aufgaben<br />

<strong>und</strong> die Berücksichtigung dieser Veränderungen liegen<br />

im gemeinsamen Interesse von Beschäftigten <strong>und</strong><br />

Arbeitgebern <strong>und</strong> sind durch Maßnahmen des Arbeitsschutzes<br />

<strong>und</strong> der betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

sicherzustellen.“ Mit diesen Sätzen beginnt der Einführungserlass<br />

zum Arbeitsschutzmanagementsystem in<br />

der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong>. Was bedeutet<br />

das nun für ein <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt (WSA) oder<br />

ein <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt (WNA)? Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung sind also nicht nur<br />

Aufgabe jedes einzelnen, sondern auch Aufgabe des<br />

Arbeitgebers!<br />

Was tun, um die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter zu<br />

motivieren, im Arbeitsalltag <strong>und</strong> auch in ihrer Freizeit<br />

mehr auf ihre Ges<strong>und</strong>heit zu achten? Infoschriften,<br />

Artikel in Mitarbeiterzeitungen, persönliche Ansprache<br />

- alles für sich betrachtet Möglichkeiten, Denkanstöße<br />

zu geben. Aber werden wir nicht schon Tag für Tag mit<br />

immer neuen Ges<strong>und</strong>heitstipps in Zeitschriften <strong>und</strong><br />

anderen Medien überfrachtet <strong>und</strong> ermahnt, gesünder<br />

zu leben? Die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter aktiv<br />

1 2<br />

ermuntern, sich hier zu beteiligen, das ist die große<br />

Herausforderung!<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde im Anschluss zur „Einführung<br />

des neuen Corporate Design“ am 11. Juni <strong>2008</strong> durch den<br />

Präsidenten der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong>,<br />

Herrn Detlev Aster, ein erster Ges<strong>und</strong>heitstag durchgeführt.<br />

Ohne das Interesse <strong>und</strong> die Bedürfnisse von über<br />

400 Beschäftigten der beiden Aschaffenburger Ämter<br />

(WSA <strong>und</strong> WNA) genauer analysiert zu haben, wagte<br />

eine kleine Gruppe des WSA, diesen Tag zu organisieren.<br />

Dabei sollte es möglichst vielen Mitarbeitern ermöglicht<br />

werden, sich aktiv zu beteiligen.<br />

Zum Auftakt der Veranstaltung stand nach der Begrüßung<br />

durch die Amtsleiterin des WNA, <strong>und</strong> des Amtsleiters<br />

des WSA ein Vortragsblock im Vordergr<strong>und</strong>:<br />

● Herr Bauer, Betriebskrankenkasse (BKK) BVM, stellte<br />

die Aufgaben der BKK BVM im Rahmen des Ges<strong>und</strong>heitsschutzmanagements<br />

vor<br />

● Herr Mosler, Vorsitzender des Sozialwerks , hielt<br />

einen Vortrag über „Die Rolle des Sozialwerks der<br />

BVBW im Arbeitsschutzmanagementsystem“<br />

● Herr Dr. Kirchgessner, Betriebsarzt des WSA <strong>und</strong><br />

WNA in Aschaffenburg, informierte zum Schwerpunktthema<br />

„Haut“<br />

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Präsentationen<br />

<strong>und</strong> körperlichen Aktivitäten:


3 4 5<br />

6<br />

● Die Unfallkasse (UK) des B<strong>und</strong>es zeigte diverse Filme<br />

zur Arbeitssicherheit <strong>und</strong> gab <strong>Information</strong>en zum<br />

Thema „Haut“. Außerdem wurden Musterkollektionen<br />

diverser Arbeitshandschuhe vorgestellt, die vor<br />

Ort getestet werden konnten.<br />

● Die Firma Stockhausen, der neue Lieferant unserer<br />

Hautschutzmittel, stellte ein auf uns zugeschnittenes<br />

Sortiment an Hautpflege- <strong>und</strong> Reinigungsmitteln<br />

mit umfangreichen Mustern zum Testen vor.<br />

● Der betriebsärztliche Dienst (BAD) bot einen Lungenfunktionstest<br />

sowie Blutdruckmessung an. Hierbei<br />

wurden auch Ges<strong>und</strong>heitsfragen der Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter kompetent beantwortet.<br />

● Die BKK BVM <strong>und</strong> der BAD führten jeweils parallel<br />

mehrere zeitlich aufeinander folgende Schnupperkurse<br />

für Rückenschule mit diversen Dehnungs-/Mobilitäts-/Entspannungsübungen<br />

in verschiedenen<br />

Tagungsräumen durch. Dabei konnten sowohl<br />

theoretische Tipps vermittelt als auch praktische<br />

Übungen durchgeführt werden.<br />

● Ein kurzfristig engagierter „Laufexperte“ <strong>und</strong> Inhaber<br />

eines Spezialsportgeschäftes für den Laufsport<br />

gab interessierten Mitarbeitern zunächst „Nachhilfeunterricht“<br />

beim richtigen Gehen, um dann in die<br />

Theorie des Breitensports „Nordic Walking“ einzuführen.<br />

Das Gelernte konnte dann bei praktischen<br />

Übungen im Freien umgesetzt <strong>und</strong> später anhand<br />

von Videoaufzeichnungen analysiert werden. So<br />

haben einige einen interessanten Einblick ihrer<br />

Bewegungs- <strong>und</strong> Lauftechnik erhalten können.<br />

● Herr Holger Frieß, Mitarbeiter des Bauhofs Aschaffenburg,<br />

informierte zur „Ersten-Hilfe“ <strong>und</strong> präsentierte<br />

anschaulich praktische Übungen.<br />

Insgesamt wurden von den Mitarbeitern das Angebot<br />

<strong>und</strong> der Ablauf des Ges<strong>und</strong>heitstages mit regem Interesse<br />

aufgenommen. Die Resonanz <strong>und</strong> das Feedback der<br />

7<br />

8<br />

Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter waren überwiegend positiv. Bleibt nur noch,<br />

sich bei allen Besucherinnen <strong>und</strong> Besuchern für das<br />

große Interesse sowie bei allen Ausstellern für das Entgegenkommen<br />

<strong>und</strong> die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

zu bedanken. Das WSA <strong>und</strong> das WNA Aschaffenburg<br />

betrachten den Ges<strong>und</strong>heitstag <strong>2008</strong> als einen wichtigen<br />

Beitrag zur Stärkung des betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsmanagements<br />

der beiden Ämter. Ein Anfang ist<br />

gemacht, doch gilt es weiter, sich um Bewegungsverhalten,<br />

die Ernährung, die Fähigkeit mit Stress umzugehen,<br />

kurzum um die Ges<strong>und</strong>heit der Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter zu kümmern. Dazu bedarf es auch in den<br />

nächsten Jahren noch manch großer Anstrengung <strong>und</strong><br />

Überzeugungsarbeit, damit die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter den Belastungen aus Arbeit <strong>und</strong> Alltagsleben<br />

gewachsen sind <strong>und</strong> bei zukünftig längerer Lebensarbeitszeit<br />

sowie höherer Lebenserwartung mehr Wert<br />

auf ein ges<strong>und</strong>heitsbewusstes Leben legen <strong>und</strong> ihre<br />

Freizeit <strong>und</strong> schließlich den Ruhestand bei möglichst<br />

guter Ges<strong>und</strong>heit verbringen können.<br />

Bild 1: Frau Mareike Bodsch, Amtsleiterin<br />

des WNA Aschaffenburg, <strong>und</strong> Herr<br />

Stephan Momper,<br />

Amtsleiter des WSA Aschaffenburg,<br />

begrüßten die Teilnehmer<br />

Bild 2: Herr Kergel von der UK B<strong>und</strong> beantwor-<br />

tete Fragen zum Thema „Haut“<br />

Bild 3: Fa. Stockhausen präsentierte ihr Haut-<br />

schutzmittel-Sortiment<br />

Bild 4: Dr. Kirchgessner bei der Blutdruckmes-<br />

sung<br />

Bild 5: Praktische ..<br />

Bild 6: <strong>und</strong> theoretische Rückenschule<br />

Bild 7: Schnupperkurs in Nordic Walking<br />

Bild 8: Herr Frieß gab praktische Tipps in Erster<br />

Hife


5. WSV-Volleyballturnier<br />

mit acht Teams vom 30. Mai<br />

bis 01. Juni <strong>2008</strong> in Regensburg<br />

Gerhard Müller <strong>und</strong> Jürgen Schillinger<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Regensburg<br />

Am Samstag, 31.05. fand das diesjährige Volleyballturnier<br />

der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> (WSV)<br />

statt. Organisator war heuer das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt<br />

(WSA) Regensburg.<br />

Bereits am Nachmittag zuvor reisten über 70 Gäste der<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion (<strong>WSD</strong>) Ost aus Magdeburg,<br />

des <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamtes (WNA) Magdeburg<br />

sowie der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsämter Berlin,<br />

Brandenburg, Eberswalde, Schweinfurt <strong>und</strong> Nürnberg<br />

an.<br />

Den Freitag nutzten wir - nach einem kurzen Blick<br />

auf die beschädigte Protzenweiher-Brücke - für eine<br />

professionelle Stadtführung durch das mittelalterliche<br />

Regensburg <strong>und</strong> einem gemütlichen Ausklang in einem<br />

typisch bayerischen Biergarten.<br />

Nach dem Frühstück am Samstag, direkt in der Vereinsgaststätte<br />

des Sportzentrums Kareth-Lappersdorf, ging<br />

es dann auch gleich nahtlos ans Aufwärmen. Gespielt<br />

wurde nach dem Grußwort unseres Amtsleiters Herrn<br />

Diesler in zwei Gruppen zu je vier Teams. Innerhalb der<br />

beiden Gruppen spielte jeder gegen jeden. Danach wurden<br />

gegen den jeweils Gleichplatzierten der anderen<br />

Gruppe die Spiele um die Plätze fünf <strong>und</strong> sieben ausgetragen.<br />

Die beiden Erstplatzierten der Gruppen traten<br />

zunächst überkreuz gegeneinander an <strong>und</strong> abschließend<br />

wurde um Platz eins <strong>und</strong> drei gespielt. Insgesamt<br />

wurden so 16 Begegnungen mit 39 Sätzen ausgetragen.<br />

Die Siegerehrung fand am späten Nachmittag im<br />

direkten Anschluss noch in der Sporthalle statt, bevor<br />

sich alle am Kreuzhof trafen. Dort betraten wir unser<br />

Bereisungsschiff „MS Bayern“, auf dem mit Blick auf die<br />

Walhalla <strong>und</strong> die Haltung Geisling der gemütliche Teil<br />

1<br />

Mitarbeiter<br />

der Veranstaltung genossen wurde.<br />

Übernachtet wurde wie bereits von Freitag auf Samstag<br />

erneut im Außenbezirk Kreuzhof, wo uns dankenswerterweise<br />

Räume <strong>und</strong> Getränke zur Verfügung gestellt<br />

wurden. Nach dem Frühstück (ebenfalls im Kreuzhof)<br />

traten dann am Sonntagmorgen die Gäste ihre Heimreise<br />

an.<br />

Unser besonderer Dank gilt den zahlreichen Helfer <strong>und</strong><br />

Helferinnen, die mit insgesamt schätzungsweise 150<br />

St<strong>und</strong>en Einsatz dazu beigetragen haben, dass sich das<br />

WSA Regensburg an diesem Wochenende von seiner<br />

besten Seite präsentiert hat.<br />

Die letztendliche Platzierung des Turniers <strong>2008</strong> lautete:<br />

1. WSA Brandenburg<br />

2. <strong>WSD</strong> Ost<br />

3. WSA Berlin<br />

4. WSA Eberswalde<br />

5. WSA Nürnberg<br />

6. WSA Regensburg<br />

7. WNA Magdeburg<br />

8. WSA Schweinfurt<br />

Das sportliche Abschneiden unseres Regensburger<br />

Teams hätte besser ausfallen können <strong>und</strong> die Erwartungen<br />

waren auch viel höher als nur Platz 6. Andererseits<br />

gab es keine Verletzungen, es hat allen aktiven<br />

<strong>und</strong> passiven Beteiligten viel Spaß gemacht <strong>und</strong> selbst<br />

das Wetter war optimal, sodass wir unseren sportlichen<br />

Ehrgeiz auf nächstes Jahr verschoben haben, wo das<br />

WSA Berlin das Turnier ausrichten <strong>und</strong> das Rahmenprogramm<br />

organisieren darf. Kleiner Trost am Rande war<br />

immerhin, dass es uns gelang, unseren mittlerweile traditionellen<br />

Rivalen, das Neubauamt Magdeburg, erneut<br />

in einem hart umkämpften Dreisatz-Spiel zu besiegen.<br />

Wer Interesse hat, Volleyball zu spielen oder auch unverbindlich<br />

einmal am Training teilzunehmen, darf sich<br />

gerne bei uns melden. Ab Oktober <strong>2008</strong> wird versucht,<br />

einmal im Monat gegen die Kollegen/innen des WSAs<br />

Nürnberg zu spielen.<br />

◆<br />

Bild 1: Volleyballteam WSA Regensburg


Brandschutz- <strong>und</strong> Räumungsübung <strong>2008</strong><br />

in der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

Burkard Jonas<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

1<br />

Am Montag, den 21.04.<strong>2008</strong> fand mit Unterstützung der<br />

Berufsfeuerwehr Würzburg die gemäß Brandschutzordnung<br />

der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> (<strong>WSD</strong>)<br />

jährlich durchzuführende Brandschutz- <strong>und</strong> Räumungsübung<br />

statt.<br />

Gegen ca. 08:15 Uhr wurde der <strong>WSD</strong>-interne Hausalarm<br />

über die Brandmeldeanlage ausgelöst. Die Übung wurde<br />

von zwei anwesenden Fachleuten der Berufsfeuerwehr<br />

beobachtet <strong>und</strong> anschließend ausgewertet.<br />

Bild2: Berufsfeuerwehr Würzburg<br />

Als Ergebnis wurde die Übung von der Berufsfeuerwehr<br />

als erfolgreich gewertet, durch<br />

● vorbildlichen Aushang der Brandschutzordnung<br />

Teil A <strong>und</strong> Kennzeichnung der Brandmeldeanlage<br />

als Hausalarm<br />

2 3<br />

Mitarbeiter<br />

● ausreichende <strong>und</strong> verständliche Kennzeichnung der<br />

Flucht- <strong>und</strong> Rettungswege<br />

● selbstständige Schließung der Rauchschutztüren<br />

zwischen den Verbindungsgebäuden nach Auslösung<br />

der Brandmeldeanlage<br />

● zügige <strong>und</strong> disziplinierte Räumung aller Dienstgebäude<br />

● vorzügliche Hilfestellung durch die Evakuierungshelfer<br />

● schnelle Überprüfung der Vollständigkeit der Dezernate<br />

am Sammelplatz<br />

Zur Optimierung der Brandschutzeinrichtungen der<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> wurde von der Berufsfeuerwehr noch vorgeschlagen:<br />

● Kennzeichnung des Sammelplatzes (Schild) im Hof<br />

der <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />

● Einrichtung eines Schlüsselrohrdepots für die Feuerwehrzufahrt<br />

in der Weißenburgstraße<br />

Abschließend wurden von der Berufsfeuerwehr noch<br />

praktische Löschübungen mit Feuerlöscheinrichtungen<br />

durchgeführt bei denen sich die Beschäftigten rege<br />

beteiligten.<br />

Bild 1: Berufsfeuerwehr Würzburg<br />

Bild 2: Berufsfeuerwehr Würzburg<br />

Bild 3: Löschübung durch Mitarbeiter<br />


0<br />

Spezial<br />

Mecht Krach wie die Maakuh<br />

Dr. Ulrich Eisenbach<br />

Hessisches Wirtschaftsarchiv Darmstadt<br />

Der Ausbau des Untermains im . Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Schon im Mittelalter war der Main eine belebte <strong>Wasser</strong>straße.<br />

Frankfurt verdankt seine Stellung als Handelszentrum<br />

nicht zuletzt dem Fluss, über den die vom<br />

Oberrhein <strong>und</strong> Niederrhein kommenden Warenströme<br />

noch Ost- <strong>und</strong> <strong>Süd</strong>deutschland vermittelt wurden. Nachweislich<br />

seit 1391 verkehrte täglich zwischen Mainz <strong>und</strong><br />

Frankfurt das Marktschiff, die vielleicht früheste regelmäßige<br />

Verbindung zwischen zwei Städten in Deutschland.<br />

Bis ins 19. Jahrh<strong>und</strong>ert hinein stellte es die bequemste<br />

Reisemöglichkeit vom <strong>und</strong> zum Rhein dar. Die<br />

Aufnahme des Verkehrs zwischen Frankfurt <strong>und</strong> Mainz<br />

1828 durch die „Stadt Frankfurt“, ein Schaufelraddampfschiff,<br />

begann eine neue Ära. 1840 wurden die Würzburger<br />

Rhein- <strong>und</strong> Main-Dampfschiffahrts-Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> vier Jahre später die Frankfurter Aktiengesellschaft<br />

für Rhein- <strong>und</strong> Mainschiffahrt mit einem Kapital von<br />

1<br />

500.000 Gulden gegründet. Der Optimismus der Kapitalanleger<br />

hinsichtlich der weiteren Entwicklung der<br />

Mainschifffahrt sollte allerdings enttäuscht werden. Mit<br />

der Eisenbahn erwuchs der Binnenschifffahrt ein Wettbewerber<br />

dem die Würzburger Gesellschaft bald zum<br />

Opfer fiel. Auch das Frankfurter Unternehmen geriet in<br />

große finanzielle Schwierigkeiten.<br />

In der ersten Hälfte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts hatte sich das<br />

Transportaufkommen auf dem Untermain kontinuierlich<br />

erhöht. Dann aber geriet die Mainschifffahrt<br />

in eine schwere Krise. Der Warenverkehr der Stadt<br />

Frankfurt zu <strong>Wasser</strong>, der 1863 noch über vier Millionen<br />

Zentner betragen hatte, sank bis 1878 auf weniger als<br />

2,5 Millionen. Dass dafür nicht allein die Eisenbahn verantwortlich<br />

war, beweist das ungebrochene Wachstum<br />

des Frachtaufkommens auf dem Rhein. Entscheidend<br />

für den Rückgang war die immer stärkere Versandung<br />

des Untermains. Zwar hatten 1846 die Mainuferstaaten<br />

vereinbart, die Fahrrinne zwischen Frankfurt <strong>und</strong><br />

Mainz mindestens 0,9 Meter tief zu halten, doch wegen<br />

Geldmangels blieb es bei Absichtserklärungen. 1878<br />

ergab eine Untersuchung, dass die Fahrrinne des Mains<br />

bei Kostheim nur noch eine Tiefe von 46 cm aufwies,<br />

sodass der Verkehr auf Schiffe von maximal 50 Tonnen<br />

beschränkt werden musste. Da auf dem Rhein zu dieser<br />

Zeit kaum noch Schiffe mit so geringer Tonnage verkehrten,<br />

mussten fast alle Güter von oder nach Frankfurt<br />

in Mainz umgeladen werden. Das erhöhte die Kosten<br />

<strong>und</strong> machte den Schiffstransport gegenüber der Bahn<br />

unrentabel.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> trat vor allem die Handelskammer<br />

Frankfurt seit Mitte der 1860-er Jahre für einen<br />

raschen Ausbau des Untermains ein. Zunächst plädierte<br />

sie für einen parallel zum Main verlaufenden Kanals,<br />

den sie mit Hilfe privaten Kapitals zu realisieren suchte.<br />

Die 1873 einsetzende Wirtschaftskrise brachte dieses<br />

Projekt jedoch zum Scheitern. Als preisgünstigere Alternative<br />

zum Bau eines Kanals bot sich an, den <strong>Wasser</strong>spiegel<br />

des Mains durch Wehranlagen anzuheben <strong>und</strong><br />

so den Fluss auch für größere Schiffe bis zu 1.000 Tonnen


2 3<br />

ganzjährlich befahrbar zu machen. 1874 begannen die<br />

Verhandlungen der Mainuferstaaten über den Ausbau,<br />

die wegen der Kostenaufteilung sehr schleppend<br />

verliefen.<br />

1880 wurde die Entscheidung über eine Kanalisation<br />

des Mains noch einmal durch die von der Stadt Mainz<br />

angestoßenen Gespräche über die Gründung einer<br />

Aktiengesellschaft für Kettenschifffahrt verzögert. Die<br />

erstmals 1866 auf der Elbe eingesetzten Kettenschleppschiffe<br />

hatten den Vorteil, dass sie ohne Schiffsschrauben<br />

oder Schaufelräder funktionierten <strong>und</strong> daher auch<br />

auf verhältnismäßig seichten Flüssen einsetzbar waren.<br />

Sie hangelten sich an einer auf dem Gr<strong>und</strong> des Flusses<br />

verlegten Eisenkette entlang, die von einer Dampfmaschine<br />

über eine Zahntrommel am Bug des Schiffes an<br />

Bord gezogen <strong>und</strong> am Heck wieder in den Fluss gelassen<br />

wurde.<br />

Die Handelskammer Frankfurt sprach sich gegen die<br />

Erteilung einer Konzession zur Betreibung der Kettenschleppschifffahrt<br />

auf dem Main aus, weil sie hierin<br />

einen möglichen Gr<strong>und</strong> für eine Verzögerung des<br />

Kanalisationsprojekts sah. Trotz ihrer Einwände nahm<br />

am 7. August 1886 die in Mainz gegründete Aktiengesellschaft<br />

„Mainkette“ den Betrieb zwischen Mainz <strong>und</strong><br />

Aschaffenburg mit zunächst drei Kettenschleppschiffen<br />

auf. Zur feierlichen Inbetriebnahme erhielt die Handelskammer<br />

Frankfurt keine Einladung. Bis 1936 verkehrte<br />

die „Maakuh“, wie die Kettenschleppschiffe wegen des<br />

Lärms, den das Rasseln der Kette <strong>und</strong> die Warnsignale<br />

verursachten, genannt wurden, auf dem Main. Noch<br />

lange hielt sich im Rhein-Main-Gebiet die Redensart,<br />

jemand oder etwas „mecht Krach wie die Maakuh“.<br />

Am 5. Januar 1883 endlich wurde der Vertrag über die<br />

Kanalisierung des Untermains von den beteiligten<br />

Staaten unterzeichnet. Die eigentliche Bauausführung<br />

begann am 15. Mai 1883. Mit der Bauleitung wurde der<br />

preußische Regierungs- <strong>und</strong> Baurat Cuno in Wiesbaden<br />

beauftragt. Auf der Strecke zwischen Frankfurt<br />

<strong>und</strong> Mainz wurden bei Niederrad, Höchst, Kelsterbach,<br />

Raunheim <strong>und</strong> Kostheim fünf Haltungen mit Nadelweh-<br />

ren <strong>und</strong> Schleusen von 85 Meter Länge, 10,5 Meter lichter<br />

Breite sowie Floßrinnen mit einer Sohlenbreite von<br />

12 Metern angelegt. Sie wurden in der für die damaligen<br />

Verhältnisse kurzen Zeit von nur dreieinhalb Jahren fertig<br />

gestellt. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahmen<br />

waren auf 5 1 /2 Millionen Mark veranschlagt worden.<br />

Der finanzielle Beitrag der Stadt Frankfurt zur Kanalisierung<br />

des Untermains bestand darin, dass sie die Kosten<br />

für einen so genannten Sicherheitshafen zum Bergen<br />

der Schiffe bei Hochwasser, Eisgang <strong>und</strong> niedergelegtem<br />

Nadelwehr alleine trug. Nachdem am 1. April<br />

1884 die Frankfurter Stadtverordneten-Versammlung<br />

die Mittel in Höhe von 6,3 Millionen Mark zum Bau bewilligt<br />

hatte, konnte im Sommer 1884 mit den Arbeiten<br />

begonnen werden. Auf dem linken Mainufer wurde<br />

ein Kohlenhafen angelegt, der nach der Eröffnung des<br />

Osthafens 1912 wieder aufgegeben wurde. Auf dem<br />

rechten Ufer, zwischen der Main-Neckar- <strong>und</strong> der Staatseisenbahnbrücke,<br />

entstand der Westhafen, der zugleich<br />

als Sicherheitshafen diente. Er bestand aus einem 560<br />

Meter langen <strong>und</strong> 75 Meter breiten Becken. Mit dem Bau<br />

des Westhafens war zugleich der Bau von fünf Lagerhäusern<br />

oder Werfthallen geplant. Bei Inbetriebnahme<br />

der Hafenanlage stand ein großes Lagerhaus von 2.650<br />

m 2 Gr<strong>und</strong>fläche unmittelbar vor der Fertigstellung. Drei<br />

weitere Lagerhäuser wurden bald danach ihrer Bestimmung<br />

übergeben, das fünfte, das große Kornschachthaus,<br />

jedoch erst 1910 vollendet. Kohlen- <strong>und</strong> Westhafen<br />

waren mit 27 hydraulisch betriebenen Kranen sowie mit<br />

Lade- <strong>und</strong> Verschiebegleisen ausgerüstet <strong>und</strong> hatten<br />

Anschluss an den Güterbahnhof. Nach Abschluss der<br />

Flussregulierung <strong>und</strong> Fertigstellung der Hafenanlagen<br />

wurde der Frankfurter Westhafen am 16. Oktober 1886<br />

eröffnet.<br />

„Während der nächsten Jahrzehnte“, heißt es in der Festschrift<br />

der Handelskammer Frankfurt von 1908, „stand<br />

die Frankfurter Schiffahrt im Zeichen eines geradezu<br />

riesenhaften Aufschwungs.“ Von 1887 bis 1892 stieg der<br />

Gesamtwarenumschlag zu <strong>Wasser</strong> in Frankfurt von<br />

360.000 auf 709.000 Tonnen. Die starke Zunahme des


Spezial<br />

Schiffsgüterverkehrs <strong>und</strong> die Indienststellung immer<br />

größerer Schiffe erwiesen sich zunehmend als Problem.<br />

Um die großen Rheinfrachter aufzunehmen, mussten<br />

die Schleusen auf 225 Meter verlängert, die Fahrrinne<br />

von 2,0 auf 2,3 Meter vertieft werden. Die neuen Frankfurter<br />

Hafenanlagen waren nach zwei Jahrzehnten dem<br />

wachsenden Aufkommen nicht mehr gewachsen. R<strong>und</strong><br />

um den Westhafen standen keine Erweiterungsflächen<br />

mehr zur Verfügung. Auch sonst waren im Westen der<br />

Stadt keine Ausdehnungsmöglichkeiten vorhanden,<br />

waren doch Griesheim <strong>und</strong> Höchst, die sich als Hafenstandorte<br />

angeboten hätten, damals noch selbständige<br />

Gemeinden. So blieb als alternativer Standort für weitere<br />

Hafenanlagen nur noch der Osten des Stadtgebiets<br />

übrig.<br />

In einer Denkschrift vom März 1907 wies das städtische<br />

Tiefbauamt auf die große Bedeutung eines neuen<br />

Handels- <strong>und</strong> Industriehafens für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Stadt hin. R<strong>und</strong> um den Hafen sollte<br />

ein für damalige Verhältnisse riesiges Industriegebiet<br />

von mehr als 4 Millionen m 2 mit optimaler Anbindung<br />

an das Schienen- <strong>und</strong> Binnenschifffahrtsnetz ausgewiesen<br />

werden. 1907 genehmigte die Stadtverordnetenversammlung<br />

knapp 12 Millionen Mark für den ersten<br />

Bauabschnitt. Ende 1909 begannen die Arbeiten, <strong>und</strong><br />

am 17. Mai 1912 löschte das erste Frachtschiff seine Ladung<br />

im Frankfurter Osthafen. Endgültig fertig gestellt<br />

wurden die Anlagen mit zunächst drei Becken erst 1914.<br />

Das vierte Becken wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg<br />

hergestellt. In die Zeit des Baus des Osthafens fällt auch<br />

die weitere Kanalisierung des Mains bis Hanau mit den<br />

Staustufen Offenbach, Mainkur <strong>und</strong> Kesselstadt.<br />

◆<br />

Bild 1: Titelblatt einer Broschüre zur Eröffnung<br />

der Main-Kanalisierung <strong>und</strong> der Frank-<br />

furter Hafenanlagen – Bildnachweis<br />

Hessisches Wirtschaftsarchiv<br />

Bild 2/3: Neuer Osthafen Frankfurt – Bildnach-<br />

weis Hessisches Wirtschaftsarchiv


Der Ausbau des Mains<br />

Historie – aktueller Stand – Ausblick<br />

Mareike Bodsch<br />

<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />

Historie<br />

Der Main ist mit einer Fließstrecke von 524 km, davon<br />

388 km schiffbar, der längste innerdeutsche Fluss. Er<br />

führt, für einen mitteleuropäischen Fluss ungewöhnlich,<br />

von Ost nach West <strong>und</strong> verbindet die <strong>Wasser</strong>straße<br />

Rhein über den Main-Donau-Kanal mit der Donau.<br />

Die strategische <strong>und</strong> wirtschaftliche Bedeutung des<br />

Mains als <strong>Wasser</strong>straße wurde bereits im Rahmen der<br />

Expansion des römischen Reiches erkannt. Seit ca. 100 n.<br />

Chr. war der Main auf ca. 50 km der „nasse Limes“. Erste<br />

Uferbefestigungsarbeiten können aus dieser Zeit nachgewiesen<br />

werden. Im Mittelalter verdankten zahlreiche<br />

Siedlungen entlang des Mains ihre wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Schifffahrt auf dem Main. Die Schiffbarkeit<br />

des Mains war jedoch aufgr<strong>und</strong> der <strong>Wasser</strong>tiefe<br />

von max. 60 cm <strong>und</strong> Niedrigwasserperioden in den<br />

Sommermonaten stark begrenzt. Durch den Einbau von<br />

Buhnen <strong>und</strong> Parallelwerken in den Jahren 1846 -1875,<br />

der sogenannten Mittelwasser-Regulierung, wurde<br />

versucht, eine ganzjährige Fahrrinnentiefe von 80 cm zu<br />

gewährleisten.<br />

Der Main als Transportweg gewann in den Folgejahrzehnten<br />

zunehmend an wirtschaftlicher Bedeutung,<br />

so dass ab 1883 die Stauregulierung des Mains,<br />

von der Rheinmündung aufwärts begann. 1920 wurde<br />

Aschaffenburg erreicht, 1940 Würzburg <strong>und</strong> nach<br />

kriegsbedingter Unterbrechung, 1962 Bamberg. Insgesamt<br />

wurden 34 Staustufen errichtet.<br />

Ausbau der <strong>Wasser</strong>straße Main<br />

Ur-Zustand<br />

Mittelwasser-<br />

Regulierung<br />

1846-1875<br />

Stauregelung<br />

1883-1962<br />

1<br />

Keilbaggerung<br />

Fahrrinnenvertiefung<br />

-2,5 -2,9<br />

HW<br />

Hydrostat. Stau<br />

2<br />

Der Bau der Staustufen beeinflusste die Gewässerökologie<br />

des Mains. So siedelten sich z.B. verstärkt Stillwasser<br />

bevorzugende Fischarten an, während Fließgewässer<br />

bevorzugende Arten zurückgedrängt wurden.<br />

Dem Bau der Staustufen voran ging die Industrialisierung<br />

im Maineinzugsgebiet. Bedingt durch die verstärkt<br />

eingeleiteten Abwässer verschlechterte sich die Gewässergüte<br />

erheblich. Erst in den 80er Jahren konnte dieser<br />

Trend durch eine nahezu flächendeckende Abwasserreinigung<br />

wieder umgekehrt werden.<br />

Seit Beginn des Mainausbaus werden im Rahmen von<br />

Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen auch Verbesserungen<br />

der Gewässerstrukturierung (z.B. durch den<br />

Einbau von Parallelwerken) <strong>und</strong> damit die Erweiterung<br />

der Lebensraumvielfalt des Mains umgesetzt.<br />

Aktueller Stand des Fahrrinnenausbaus<br />

Die aktuell laufenden Maßnahmen zum Ausbau des<br />

Mains gründen auf folgenden politischen Entscheidungen:<br />

3<br />

Spezial


4<br />

● Entscheidung des Europäischen Parlaments <strong>und</strong> des<br />

Rates der Europäischen Union vom<br />

23. Juli 1996<br />

„Der Main ist Teil eines Transeuropäischen Netzes<br />

(TEN). Der Ausbau zur<br />

<strong>Wasser</strong>straßenklasse Vb zählt als Engpassbeseitigung<br />

zu den „Vorhaben von gemeinsamen<br />

Interesse.“,<br />

● B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan 2003 vom 2. Juli 2003<br />

„Der Ausbau der Fahrrinne gehört zum „vordringlichen<br />

Bedarf.“,<br />

● Landesentwicklungsprogramm Bayern vom 8. August<br />

2006<br />

„... der Main (soll) bedarfsgerecht, naturschonend ...<br />

ausgebaut werden“.<br />

Als Ausbauziel für den Main wurde die <strong>Wasser</strong>straßenklasse<br />

Vb mit einer Fahrrinnenbreite von 40 m in der Geraden<br />

<strong>und</strong> einer Fahrrinnentiefe von 2,90 m festgelegt.<br />

Im Bereich des Untermains, dem Abschnitt von der<br />

Mündung des Mains in den Rhein bis zum Hafen Aschaffenburg,<br />

wird die Fahrrinnentiefe von 2,90 m auf 3,30<br />

m unter hydrostatischem Stau ausgebaut werden. Die<br />

Fahrrinnenbreite beträgt hier 50 m.<br />

Der aktuelle Stand des Fahrrinnenausbaus ist der Abbildung<br />

4 zu entnehmen. Im weiteren Mainbereich ist<br />

der Ausbau der Stauhaltungen von Aschaffenburg bis<br />

Goßmannsdorf abgeschlossen. In der baulichen Umsetzung<br />

befinden sich die Stauhaltungen Marktbreit <strong>und</strong><br />

Kitzingen mit dem Fertigstellungstermin 2009.<br />

Bild 1: Historie Ausbau des Mains<br />

Bild 2: Ausbauparameter Obermain<br />

Bild 3: Ausbauparameter Untermain<br />

Bild 4: Ausbau der Fahrrinne Stand August <strong>2008</strong><br />

Ausblick<br />

Für die Stauhaltungen Dettelbach/Gerlachshausen wird<br />

der Planfeststellungsbeschluss noch im laufenden Jahr<br />

erwartet. Der Ausbau der dann noch verbleibenden<br />

Stauhaltungen Wipfeld bis Knetzgau soll bis 2013/14<br />

abgeschlossen werden. Im Vergleich zu den bereits<br />

erfolgten Ausbaumaßnahmen in den Stauhaltungen<br />

z.B. zwischen Würzburg <strong>und</strong> Goßmannsdorf wird<br />

der Ausbau der Stauhaltungen Wipfeld bis Knetzgau<br />

gekennzeichnet sein durch eine steigende Anzahl von<br />

erforderlichen Uferzurücknahmen zur Herstellung der<br />

Fahrrinnenbreite in der Geraden <strong>und</strong> in Kurvenaufweitungsbereichen.<br />

Hier gilt es, durch eine abschnittsweise<br />

Optimierung der Trassierung die erforderlichen<br />

Eingriffe in die Ufer möglichst so zu gestalten, dass eine<br />

ausgewogene Planung unter Abwägung der Anforderungen<br />

der Schifffahrt <strong>und</strong> der öffentlichen <strong>und</strong> privaten<br />

Belange erfolgt. Die betroffenen Träger öffentlicher<br />

Belange <strong>und</strong> betroffene Dritte sind hier frühzeitig in den<br />

Planungsprozess einzubinden. Dem Mainausbau zwischen<br />

Dettelbach <strong>und</strong> Limbach schließt sich dann der<br />

Ausbau des Untermains auf eine Fahrrinnentiefe von<br />

3,30 m an, welcher 2016 fertig gestellt werden wird.<br />

Mit Abschluss der vorgenannten Ausbaumaßnahmen<br />

wird der Schifffahrt von der Mündung in den Main bis<br />

zum Main-Donau-Kanal eine durchgängige Mindestabladetiefe<br />

von 2,90 m unter hydrostatischem Stau zur<br />

Verfügung stehen. Im Vergleich zum Ist-Zustand von<br />

2,50 m Abladetiefe bedeutet dies eine Steigerung um<br />

40 cm, was ca. einer Zuladungsoption von 400 t für ein<br />

Gütermotorschiff entspricht.<br />


Der Main als Teil der transkontinentalen<br />

<strong>Wasser</strong>straße Rhein-Main-Donau<br />

Dr. Roland Fleck<br />

Vorsitzender des DWSV - Deutscher <strong>Wasser</strong>straßen-<br />

<strong>und</strong> Schiffahrtsverein Rhein-Main-Donau e.V.<br />

Der Deutsche <strong>Wasser</strong>straßen- <strong>und</strong> Schiffahrtsverein<br />

Rhein-Main-Donau e.V. (DWSV) ist ein gemeinnütziger<br />

Verein, der sich durch sachliche <strong>und</strong> fachliche <strong>Information</strong>sarbeit<br />

seit mehr als 110 Jahren für leistungsfähige<br />

<strong>Wasser</strong>straßen einsetzt.<br />

Eine für Wirtschaft wie Umwelt immer wichtiger<br />

werdende Aufgabe ist der Ausbau der <strong>Wasser</strong>straßen-<br />

Infrastruktur. Hierzu zählen in Bayern insbesondere der<br />

Donauausbau <strong>und</strong> die Mainvertiefung, die der DWSV<br />

seit Jahrzehnten in seinen Publikationen darstellt <strong>und</strong><br />

begleitet.<br />

Mit dem Bau des Main-Donau-Kanals wurden die Flussregime<br />

von Rhein <strong>und</strong> Donau miteinander verb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> so eine durchgehende <strong>Wasser</strong>straßenverbindung<br />

zwischen der Nordsee <strong>und</strong> dem Schwarzen Meer<br />

geschaffen. Der Main ist integraler Bestandteil dieser<br />

transkontinentalen <strong>Wasser</strong>straße. Für ihn, wie für alle<br />

Abschnitte dieser <strong>Wasser</strong>straßenverbindung, gilt: Bestehen<br />

partielle Behinderungen durch fehlenden Ausbau<br />

oder veraltete bzw. zu sanierende Schleusenanlagen<br />

etc., ist die Leistungsfähigkeit der gesamten Verbindung<br />

beeinträchtigt. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf<br />

die Umwelt durch mehr Straßentransporte <strong>und</strong> damit<br />

mehr CO 2 -Ausstoß <strong>und</strong> verstopfte Autobahnen. Und auf<br />

die Bevölkerung, denn die höheren Transportkosten<br />

im Vergleich zum Binnenschiff müssen letztlich vom<br />

Verbraucher gezahlt werden.<br />

Der Verkehr auf dem Main ist seit Eröffnung des Main-<br />

Donau-Kanals stetig angestiegen <strong>und</strong> das nicht nur im<br />

Kurzstrecken-, sondern auch im Transitverkehr. Vergleicht<br />

man die tatsächliche Entwicklung des Verkehrs<br />

auf der Main-Donau-<strong>Wasser</strong>straße mit den Prognosen<br />

des Planco-Gutachtens von 2000 so zeigt sich, dass mit<br />

einiger Sicherheit die prognostizierten Werte für 2015<br />

erreicht, wenn nicht sogar überschritten werden. Ein adäquater<br />

Ausbau bzw. Modernisierung bestehender <strong>Wasser</strong>straßen-Infrastruktur<br />

ist daher das Gebot der St<strong>und</strong>e,<br />

um steigende Verkehre umweltfre<strong>und</strong>lich bewältigen<br />

zu können. Und hierzu kann die Binnenschifffahrt einen<br />

Spezial<br />

wertvollen Beitrag leisten, denn nach dem eindeutigen<br />

Ergebnis des jüngst vorgelegten Planco-Gutachtens<br />

zum Verkehrsträgervergleich belegt sie hinsichtlich der<br />

Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> in Bezug auf den volkswirtschaftlichen<br />

Nutzen nach wie vor die Spitzenposition.<br />

Beim Mainausbau geht es zum einen um eine Vertiefung<br />

der Fahrrinne des Mains von 2,50 m auf 2,90 m<br />

<strong>und</strong> ihre Verbreiterung von 36 m auf 40 m. Damit ist<br />

der uneingeschränkte Betrieb mit Gütermotorschiffen<br />

bis 110 m Länge <strong>und</strong> 11,4 m Breite <strong>und</strong> von Schub- <strong>und</strong><br />

Koppelverbänden bis 185 m Länge mit einer ganzjährigen<br />

Abladetiefe bis zu 2,70 m gewährleistet. Zudem<br />

erfordert der Einsatz von Gütermotorschiffen <strong>und</strong><br />

Schub- bzw. Koppelverbänden an einigen Schleusenanlagen<br />

den Ausbau der Vorhäfen, um ein ungehindertes<br />

Passieren der Schleusenanlagen zu ermöglichen. Zum<br />

anderen gibt es eine Reihe von Schleusenanlagen, die<br />

inzwischen „in die Jahre“ gekommen sind. Einige haben<br />

bereits die 70 überschritten bzw. reichen nahe heran.<br />

Für diese Anlagen gilt es, den Umfang der notwendigen<br />

Gr<strong>und</strong>instandsetzung zu ermitteln <strong>und</strong> anschließend<br />

Konzepte zu entwickeln, die einerseits eine Modernisierung<br />

auf dem neuesten Stand der Technik erlauben<br />

<strong>und</strong> andererseits die Aufrechterhaltung <strong>und</strong> möglichst<br />

geringe Beeinträchtigung des Verkehrs ermöglichen.<br />

Die finanziellen Mittel für einen solchen Ausbau bzw.<br />

Neubau sind notwendig <strong>und</strong> auch angemessen. Denn<br />

im bereits zuvor zitierten Planco-Gutachten wird<br />

ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Bruttoanlageinvestitionen<br />

in <strong>Wasser</strong>straßen im Vergleich zu<br />

B<strong>und</strong>esfernstraßen im Zeitraum 1991 bis 2004 deutlich<br />

unterproportional gestiegen sind, <strong>und</strong> dies von einem<br />

erheblich niedrigeren Ausgangsniveau. Entsprechend<br />

ist die Altersstruktur der <strong>Wasser</strong>straßen – wie am Main<br />

aufgezeigt – deutlich ungünstiger als die der Schiene<br />

<strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esfernstraßen. Eine gute Verkehrsinfrastruktur<br />

bestimmt aber maßgeblich die Wettbewerbsfähigkeit,<br />

nicht nur der Wirtschaftsstandorte,<br />

sondern auch die der Verkehrsträger untereinander. Ist<br />

die Betriebssicherheit der Infrastruktur von fehlender


Spezial<br />

Qualitätssicherung betroffen, so hat dies im Fall der<br />

Binnenschifffahrt aufgr<strong>und</strong> häufig fehlender Alternativrouten<br />

wesentlich stärkere Auswirkungen als z.B. beim<br />

Straßentransport.<br />

Außerdem wäre es infrastruktur- <strong>und</strong> investitionspolitisch<br />

hemmend in den <strong>Wasser</strong>straßenausbau nicht<br />

angemessen zu investieren, denn ohne sachgerechten<br />

Ausbau wird zukünftig nicht in Binnenhafeninfrastrukturen<br />

<strong>und</strong> Logistik investiert werden <strong>und</strong> damit wäre<br />

der Logistikstandort Deutschland <strong>und</strong> Bayern nicht<br />

adäquat weiter zu entwickeln.<br />

Dass leistungsfähige <strong>Wasser</strong>straßen kein Gegensatz<br />

zu Naturschutz <strong>und</strong> Landschaftspflege sind, belegt die<br />

bisher durchgeführte Mainvertiefung eindrucksvoll.<br />

Die unvermeidbaren Eingriffe in Natur- <strong>und</strong> Landschaft<br />

wurden dazu genutzt, durch umfangreiche landschaftspflegerische<br />

Begleitmaßnahmen die Lebensraumvielfalt<br />

bisher strukturarmer Ufer- <strong>und</strong> Gewässerbereiche zu<br />

erhöhen. So entstanden wertvolle Lebensräume für eine<br />

Vielzahl von Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten. Dass dies am Main<br />

gelungen ist, zeigt folgende Äußerung, die von einer<br />

Vertreterin der seinerzeitigen rot-grünen B<strong>und</strong>esregierung<br />

kolportiert wird: „Dass der Main ausgebaut wurde,<br />

konnten wir nicht gut finden. Aber wie er ausgebaut<br />

wurde, das finden wir gut.“<br />

Bei der Mainvertiefung wurde inzwischen r<strong>und</strong> ein<br />

Zehntel der Investitionssumme für landschaftsplane-<br />

rische <strong>und</strong> ökologische Verbesserungen ausgegeben.<br />

Dass damit die Chance genutzt wurde, Ökonomie <strong>und</strong><br />

Ökologie gleichermaßen gerecht zu werden, belegt<br />

auch die Akzeptanz der Bevölkerung am Main <strong>und</strong><br />

der touristischen Gäste. Längst ist der Main-Radweg<br />

zu einem Geheimtipp geworden <strong>und</strong> die <strong>Wasser</strong>straßenanbindung<br />

beschert den anliegenden Städten <strong>und</strong><br />

Kommunen eine höhere Standortattraktivität <strong>und</strong> zusätzliche<br />

Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft. Hier<br />

ist nicht zuletzt der boomende Flusskreuzfahrtsektor zu<br />

nennen mit Wachstumsraten im zweistelligen Bereich.<br />

Überdies ergab eine im August <strong>2008</strong> durchgeführte<br />

Repräsentativbefragung von TNS Emnid, dass sich die<br />

große Mehrheit der Deutschen gerne an deutschen<br />

Flüssen aufhält <strong>und</strong> die Lage an einem Fluss als Standortvorteil<br />

für Städte <strong>und</strong> Regionen betrachtet. Laut Befragung<br />

wird von der Mehrheit der Bevölkerung neben<br />

dem Erholungswert auch der wirtschaftliche Nutzen<br />

von Flüssen wahrgenommen. Dieser Mehrfachnutzen<br />

der <strong>Wasser</strong>straße – Erholungs- <strong>und</strong> Lebensraum für<br />

Menschen <strong>und</strong> Tiere, Standortfaktor für die Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Transportweg – kann nicht oft genug erwähnt <strong>und</strong><br />

nicht hoch genug eingeschätzt werden. In diesem Sinne<br />

hat jede Investition in die <strong>Wasser</strong>straße einen hohen<br />

Multiplikatoreffekt. Das gilt in gleicher Weise auch für<br />

den Main als unverzichtbaren Bestandteil der transkontinentalen<br />

<strong>Wasser</strong>straße Rhein-Main-Donau.<br />


Der Weg des Verfahrens bis zum<br />

Planfeststellungsbeschluss<br />

Mareike Bodsch<br />

<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />

<strong>und</strong><br />

Josef Schock<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

Vorplanung <strong>und</strong> Scoping<br />

Am Beginn der Planung für den Ausbau einer Stauhaltung<br />

des Mains steht eine Trassierung der Fahrrinne<br />

entsprechend der für den Mainausbau geltenden Ausbaugr<strong>und</strong>sätze.<br />

Für die aktuell anstehenden Planungsverfahren<br />

am Main zwischen Würzburg <strong>und</strong> Bamberg<br />

bedeutet dies eine Trassierung auf eine Fahrrinnenbreite<br />

von 40 m in der Geraden <strong>und</strong> in Kurven mit Radien<br />

> 1500 m. In Krümmungsbereichen mit geringeren<br />

Radien wird die Fahrrinne darüber hinaus aufgeweitet.<br />

Ausbautiefe ist hier 2,90 m unter hydrostatischem Stau<br />

zuzüglich einer Tiefenreserve von 0,20 m. Das Bemessungsschiff<br />

für die Trassierung ist der einzeln zu Tal<br />

fahrende Schubverband (Länge 185 m, Breite 11,4 m).<br />

Nach erfolgter Trassierung, nebst Trassierungsvarianten,<br />

werden potentielle Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzflächen<br />

für Eingriffe in Natur <strong>und</strong> Landschaft ermittelt sowie die<br />

Betroffenheiten Dritter <strong>und</strong> Träger öffentlicher Belange<br />

abgeschätzt.<br />

Auf Gr<strong>und</strong>lage dieser Vorplanung beantragt das <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt<br />

bei der zuständigen Planfeststellungsbehörde,<br />

der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />

<strong>Süd</strong>, die Einleitung eines sog. Scoping-Verfahrens nach<br />

§ 5 des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

(UVPG).<br />

In einem Scoping-Verfahren werden der notwendige<br />

Untersuchungsrahmen <strong>und</strong> die beizubringenden Unterlagen<br />

für die Durchführung der Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

ermittelt <strong>und</strong> festgelegt.<br />

Hierzu findet ein Anhörungstermin (auch „§ 5-Termin“<br />

genannt) statt, bei dem das <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt<br />

als Träger des Vorhabens den Vorplanungsstand<br />

vorträgt <strong>und</strong> den darauf aufbauend ermittelten ökologischen<br />

Untersuchungsumfang. Die Träger öffentlicher<br />

Belange, d.h. die vom Vorhaben betroffenen Behörden,<br />

Kommunen aber auch Naturschutzverbände, haben<br />

dann Gelegenheit, ergänzende Vorschläge <strong>und</strong> Hinweise<br />

zum Untersuchungsumfang zu geben <strong>und</strong> diese mit<br />

dem Träger des Vorhabens zu diskutieren.<br />

Die Planfeststellungsbehörde legt im Ergebnis des<br />

Anhörungstermins den abschließenden Untersuchungsumfang<br />

fest. Für die Durchführung eines Scoping-Verfahrens<br />

von der Unterlagenerstellung bis zum Scoping-<br />

Termin sind in der Regel 6 Monate anzusetzen.<br />

Untersuchungsumfang<br />

Spezial<br />

Der Untersuchungsumfang lässt sich in ökologische <strong>und</strong><br />

technische Untersuchungen differenzieren.<br />

Ökologische Untersuchungen:<br />

● faunistische Bestandserhebungen z.B. für die Tiergruppen<br />

Vögel, Laufkäfer <strong>und</strong> Libellen<br />

● fischbiologische Bestandserhebungen<br />

● Untersuchungen des Makrozoobenthos<br />

● Vegetationsstruktur-Kartierungen<br />

● pflanzensoziologische Untersuchungen in ausgewählten<br />

Uferabschnitten<br />

In Teilbereichen erfolgt eine Bestandserhebung nach<br />

so genannten „Zeigerarten“, welche Rückschlüsse auf<br />

die ökologische Wertigkeit von Flächen ermöglichen.<br />

Die Bestandserhebungen erfolgen zudem in mehreren<br />

Kampagnen um die unterschiedlichen jahreszeitlichen<br />

Aspekte mit zu erfassen. Insgesamt nehmen die ökologischen<br />

Untersuchungen ca. 18 Monate in Anspruch.<br />

Technische Untersuchungen<br />

● <strong>Wasser</strong>spiegellagenberechnungen vom Niedrigwasserabfluss<br />

bis zum 100-jährigen Hochwasser<br />

● hydrogeologische Untersuchungen zu Auswirkungen<br />

des Ausbaus auf die<br />

● Gr<strong>und</strong>wassersituation <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wassergewinnungsanlagen<br />

● Geotechnische Untersuchungen<br />

● Untersuchungen zu Art, Umfang <strong>und</strong> Belastungsklasse<br />

des anfallenden Baggergutes mit Verwertungs-<br />

<strong>und</strong> Entsorgungskonzepten<br />

● Lärm- <strong>und</strong> erschütterungstechnische Untersuchungen<br />

für die Bau- <strong>und</strong> die Betriebszeit.<br />

● nautische Untersuchungen


1<br />

Ausbau der Fahrrinne des Mains<br />

WaStrG<br />

BNatSchG<br />

Vorplanung<br />

mit Alternativen<br />

Untersuchnungen<br />

Planfeststellungsunterlagen<br />

Planungsschritte<br />

Fahrrinnentrassierung<br />

ökologische<br />

Rahmenbedingungen<br />

ökologische<br />

Untersuchungen<br />

technische<br />

Untersuchungen<br />

Festlegen der Fahrrinne<br />

Bewerten der Eingriffe<br />

Landschaftspflegerischer<br />

Begleitplan<br />

technische Planung<br />

(Fahrrinne,<br />

Ausgleichsmaßnahmen)<br />

Gr<strong>und</strong>erwerbsplan<br />

Erläuterungsbericht<br />

mit Umweltverträglichkeitsuntersuchung<br />

Mit Vorlage der Einzelergebnisse aus den o. g. Untersuchungen<br />

erfolgt eine Präzisierung der Vorplanung. Dies<br />

ldung 1 Ablauf eines stellt Planungsprozesses<br />

in der Regel keinen linearen Prozess dar, sondern<br />

erfolgt in Form eines Regelkreises, wie er der Bild 1 zu<br />

entnehmen ist.<br />

Eine technisch optimierte Planung muss nicht aus ökologischer<br />

Sicht die Vorzugsvariante darstellen. Durch<br />

eine Vielzahl interaktiver Schritte, welche durch die<br />

Planungsingenieure, Biologen <strong>und</strong> Landschaftsplaner<br />

gemeinsam durchlaufen werden, wird die optimierte<br />

Vorzugsvariante ermittelt.<br />

Planfeststellungsverfahren<br />

UVPG<br />

§ 5 - Termin<br />

(Scoping)<br />

Unterlagen<br />

nach § 6 UVPG<br />

Auf Gr<strong>und</strong>lage der festgelegten Vorzugsvariante (diese<br />

wird nicht nur an Hand technischer <strong>und</strong> ökologischer<br />

Kriterien ermittelt, sondern auch an Hand weiterer<br />

Kriterien wie z. B. Nautik <strong>und</strong> Kosten) erfolgt dann die<br />

abschließende Bewertung der Eingriffe <strong>und</strong> daraus<br />

ableitend die Ermittlung des erforderlichen Ausgleichs-<br />

<strong>und</strong> Ersatzumfanges für die Erarbeitung des Landschaftspflegerischen<br />

Begleitplanes. Ebenso kann nun<br />

der Gr<strong>und</strong>erwerbsplan bearbeitet werden.<br />

Die Technische Planung in Form der Vorzugsvariante,<br />

der Landschaftspflegerische Begleitplan, der Gr<strong>und</strong>erwerbsplan<br />

sowie ein gesondert zu erstellender Erläuterungsbericht<br />

zur Umweltverträglichkeitsuntersuchung<br />

sowie zur Fauna-Flora-Habitat (FFH) - Verträglichkeitsprüfung<br />

<strong>und</strong> der artenschutzrechtlichen Prüfung bilden<br />

dann die Planfeststellungsunterlagen, welche wiederum<br />

der Planfeststellungsbehörde (nach einer vorherigen<br />

Mustermappenbesprechung) zur Einleitung des<br />

Planfeststellungsverfahrens vorgelegt werden.<br />

Bild 1: Ablauf eines Planungsprozesses<br />

Diese veranlasst den Versand der Planfeststellungsmappen<br />

an die Träger öffentlicher Belange. Parallel dazu<br />

erfolgt die ortsübliche öffentliche Bekanntgabe des Erörterungstermins,<br />

z.B. über Aushang in den betroffenen<br />

Kommunen oder Veröffentlichung in Gemeindeblättern,<br />

zusätzlich die Bekanntgabe in der örtlichen Presse<br />

<strong>und</strong> die öffentliche Auslegung der Unterlagen.<br />

Im Erörterungstermin stellt der Träger des Vorhabens<br />

die ermittelte Vorzugsvariante vor <strong>und</strong> die Träger öffentlicher<br />

Belange, Verbände, vom Vorhaben betroffene<br />

Kommunen <strong>und</strong> private Dritte haben auf diesem Termin<br />

die Möglichkeit, das Vorhaben mit dem Träger des Vorhabens<br />

<strong>und</strong> der Planfeststellungsbehörde zu erörtern.<br />

Nach Abwägung der Belange ergeht durch die Planfeststellungsbehörde<br />

der Planfeststellungsbeschluss, der<br />

mit Ablauf einer Frist von einem Monat bestandskräftig<br />

wird.<br />

Die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens<br />

benötigt ca. 18 Monate.<br />

Parallel zum Planfeststellungsverfahren werden in<br />

der Regel schon weitere Detailplanungen bearbeitet<br />

sowie mit der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen<br />

begonnen.<br />

Das <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg bearbeitet<br />

im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens derzeit<br />

jeweils zwei bis drei Haltungen gleichzeitig (Dettelbach-<br />

Gerlachshausen/Wipfeld-Garstadt-Schweinfurt/Ottendorf-Knetzgau).<br />

Integriert wird hier jeweils auch schon<br />

die Planfeststellung zum erforderlichen Ausbau der<br />

Schleusenvorhäfen.<br />


<strong>Wasser</strong>spiegellagenberechnung –<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Durchführung<br />

Thomas Gold<br />

<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />

Im Rahmen der Planfeststellungsverfahren für den<br />

Ausbau der Fahrrinne des Mains sind zur Einschätzung<br />

der Auswirkungen des Ausbaus auf das Abflussgeschehen<br />

<strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>wassersituation Nachweise über die<br />

Thomas Änderungen Gold der <strong>Wasser</strong>spiegellagen <strong>und</strong> der Fließge-<br />

<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt schwindigkeiten zu führen. Dieser Aschaffenburg<br />

Forderung kommt<br />

das <strong>Wasser</strong>straßen- Neubauamt (WNA) in Form von<br />

<strong>Wasser</strong>spiegellagengutachten nach, die von externen<br />

Büros erstellt werden. Dabei wird vom WNA in Absprache<br />

mit der B<strong>und</strong>esanstalt für <strong>Wasser</strong>bau gefordert,<br />

dass die Berechnung mit dem Programm HEC-RAS<br />

(Bild 1, Querschnittdarstellung aus HEC-RAS) durchge-<br />

<strong>und</strong> führt wird. Durchführung<br />

Dies hat zwei Gründe. Neben der nachweislich<br />

hohen Qualität der Software, die vom U.S. Army<br />

Corps of Engineers entwickelt <strong>und</strong> gepflegt wird, ist es<br />

wichtig, einen homogenen Datenbestand für alle Haltungen<br />

am Main zu erhalten, der nicht davon abhängig<br />

ist, welches Büro mit welcher Software arbeitet. Da die<br />

Software kostenlos erhältlich ist, sind Wettbewerbsverzerrungen<br />

auf Gr<strong>und</strong> der softwaretechnischen Ausstattung<br />

der verschiedenen Büros weitgehend ausgeschlossen.<br />

Für die Erarbeitung der Gutachten ist die Erhebung<br />

umfangreicher Daten erforderlich. Dies gilt einmal für<br />

die Morphologie des Flusses <strong>und</strong> der Vorländer, die in<br />

Form von Flächenpeil- <strong>und</strong> Querprofildaten sowie Befliegungsdaten<br />

von der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong><br />

selbst erhoben <strong>und</strong> die in digitaler Form den Büros<br />

Autor: zur Verfügung Thomas Gold gestellt werden. Neben diesen <strong>Information</strong>en<br />

werden noch Aussagen über den Bewuchs benö-<br />

tigt, die aus Luftbildern entnommen werden können<br />

sowie Daten zu den <strong>Wasser</strong>spiegellagen vergangener<br />

Hochwasserereignisse in Verbindung mit den zugehörigen<br />

Abflüssen.<br />

Alle diese Daten werden zur Durchführung einer eindimensionalen<br />

stationären Abflussberechnung benötigt.<br />

Bei der eindimensionalen stationären Abflussberechnung<br />

werden im Vergleich zu mehrdimensionalen<br />

Berechnungsmethoden Vereinfachungen vorgenommen.<br />

Es wird z.B. angenommen, dass die Fließgeschwindigkeit<br />

des <strong>Wasser</strong>s über den gesamten Flussquerschnitt<br />

gleich ist, weiterhin wird ein über die Zeit konstanter<br />

Abfluss entlang der Gerinneachse betrachtet. Vorausgesetzt<br />

wird meist auch Reibungsfreiheit <strong>und</strong> laminare<br />

Strömung, also Wirbelfreiheit. Diese Art der Abflussberechnung<br />

wird gewählt, um den Modellaufwand <strong>und</strong><br />

vor allem den Rechenaufwand in Grenzen zu halten.<br />

Unabhängig davon wird in Ausnahmefällen ergänzend<br />

in Teilbereichen, in denen die Aussagen des eindimensionalen<br />

Berechnungsansatzes erwartungsgemäß<br />

unzureichend sind, eine zweidimensionale Berechnung<br />

vorgeschaltet, um die Fließzustände im betrachteten<br />

Teilbereich abschätzen zu können. Aus den morphologischen<br />

<strong>Information</strong>en wird in der Regel in mehreren<br />

Prozessschritten ein digitales Geländemodell erstellt,<br />

in dem auf der Gr<strong>und</strong>lage der Luftbilder verschiedenen<br />

Abflussbereichen unterschiedliche Rauhigkeitsbeiwerte,<br />

die die Reibungsverluste des <strong>Wasser</strong>s am Untergr<strong>und</strong><br />

oder dem Bewuchs numerisch darstellen,<br />

zugeordnet werden. Diese Vorarbeit wird in der Regel<br />

<strong>Wasser</strong>spiegellagenberechnung – Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Elevation (m)<br />

205<br />

200<br />

195<br />

190<br />

185<br />

180<br />

Marktbreit Plan: Istzustand 03.08.2004<br />

175<br />

0 100 200 300 400 500 600 700<br />

1<br />

.057 .051 .025 .057<br />

Nebengrinne gedeckelt<br />

Station (m)<br />

Abbildung 1, Querschnittdarstellung aus HEC-RAS<br />

Rauhigkeitsparameter<br />

Spezial<br />

Legend<br />

EG HQ100<br />

WS HQ100<br />

EG HQ50<br />

WS HQ50<br />

EG HSQ<br />

WS HSQ<br />

EG MQ<br />

WS MQ<br />

EG NQ<br />

WS NQ<br />

Gro<strong>und</strong><br />

Ineff<br />

Bank Sta<br />

Abbildung 1


0<br />

2<br />

Abbildung 2, isometrische Modelldarstellung aus HEC-RAS<br />

in einem Preprozessing mit speziellen GIS-Programmen<br />

außerhalb von HEC-RAS durchgeführt, mit deren Funktionalitäten<br />

eine Aufbereitung der Daten wesentlich<br />

leichter durchgeführt werden kann, als es in HEC-RAS<br />

möglich ist. Nach Erstellung des Modells werden die<br />

Daten nach HEC-RAS exportiert <strong>und</strong> können dort als<br />

Querprofile dargestellt werden.<br />

Die weitere Bearbeitung der Querschnitte erfolgt ab<br />

jetzt meist direkt in HEC-RAS. So werden abflussunwirksame<br />

Querschnittsbereiche abgedeckt bzw. mit Levees<br />

(für die Berechnung ins Modell eingebaute Dämme,<br />

die in der Realität nicht existieren) die Überströmung<br />

flacher Uferbereiche nur bei höheren Abflüssen zugelassen.<br />

Für die Festlegung dieser modelltechnischen<br />

Modifikationen dienen die in eventuell mehrdimensionalen<br />

Berechnungen gewonnen Aussagen aus Teilbereichen<br />

des Modells. Zusätzlich werden Bauwerke wie<br />

Brücken <strong>und</strong> Wehre in Form von Sonderquerprofilen<br />

in das Modell integriert. Im Nahbereich der Bauwerke<br />

wird durch Querprofilverdichtung die Genauigkeit der<br />

Modellaussage erhöht um die Einflüsse der Einbauten<br />

besser abbilden zu können. Mit Hilfe der bekannten<br />

Hochwasserereignisse wird das nun erstellte Modell<br />

so kalibriert, dass die <strong>Wasser</strong>stände <strong>und</strong> Abflüsse der<br />

historischen Hochwässer möglichst exakt abgebildet<br />

werden. Es werden dabei hauptsächlich Abflüsse für NQ,<br />

MQ, HSQ, HQ50 <strong>und</strong> HQ100 betrachtet. Die Kalibrierung<br />

erfolgt durch Modifikation sowohl der Rauhigkeitsbeiwerte<br />

wie auch der Modellgeometrie.<br />

Danach wird auf der Gr<strong>und</strong>lage des nun geeichten Ist-<br />

Zustandsmodells ein neues morphologisches Modell<br />

erstellt, das den Zustand nach dem Ausbau der Stauhaltung<br />

beinhaltet. Die Rauhigkeitsparameter werden auf<br />

Legend<br />

WS HSQ<br />

Gro<strong>und</strong><br />

der Gr<strong>und</strong>lage der geänderten Querschnitte angepasst.<br />

Wie bei der Eichung wird nun das Planungsmodell mit<br />

den gleichen Hochwasserereignissen beaufschlagt <strong>und</strong><br />

die <strong>Wasser</strong>spiegellagen- <strong>und</strong> Fließgeschwindigkeitsänderungen<br />

zwischen dem Ist- <strong>und</strong> dem Planungszustand<br />

bei verschiedenen Abflüssen berechnet <strong>und</strong> gegenübergestellt<br />

(Bild 2, isometrische Modelldarstellung aus<br />

HEC-RAS).<br />

Die Ergebnisse der Berechnungen werden in Form von<br />

Tabellen ausgegeben. Zusätzlich werden sie in digitaler<br />

Form für die weitere Bearbeitung der Planfeststellungsunterlagen<br />

(Querprofile <strong>und</strong> Haltungslängsschnitte)<br />

weiterverarbeitet (Bild 3, Ausgabe der Berechnungsergebnisse<br />

aus HEC-RAS).<br />

Am Ende der umfangreichen Untersuchungen steht ein<br />

Gutachten, das die Auswirkungen des Mainausbaus auf<br />

die <strong>Wasser</strong>spiegellagen möglichst exakt vorhersagt.<br />

Diese Untersuchungsergebnisse werden innerhalb des<br />

Planfeststellungsverfahrens im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

benötigt. Diese Prüfung umfasst<br />

die Ermittlung, Beschreibung <strong>und</strong> Bewertung der<br />

Auswirkungen eines Ausbauvorhabens auf die Schutzgüter<br />

Mensch, Tiere, Pflanzen, Boden, <strong>Wasser</strong>, Luft,<br />

Klima <strong>und</strong> Landschaft sowie auf Kultur- <strong>und</strong> sonstige<br />

Sachgüter einschließlich der jeweiligen Wechselwirkungen.<br />

In diesem Zusammenhang sind zur Prüfung<br />

der Umweltauswirkungen des Vorhabens notwendige<br />

Bestandsaufnahmen <strong>und</strong> Prognosen (Umweltverträglichkeitsuntersuchung)<br />

mit den Planfeststellungsunterlagen<br />

der Planfeststellungsbehörde vorzulegen. Ein<br />

wichtiger Bestandteil dieser Prognosen ist das <strong>Wasser</strong>spiegellagengutachten.<br />

Aus seinen Ergebnissen können<br />

Ineff<br />

Bank Sta<br />

Abbildung 2


3<br />

Rückschlüsse auf die Auswirkungen der Ausbaumaßnahmen<br />

auf die verschiedensten Teilbereiche der Natur,<br />

insbesondere Hydrogeologie, Hydrologie <strong>und</strong> Ökologie<br />

getroffen werden.<br />

Bild 1: Querschnittdarstellung aus HEC-RAS<br />

Bild 2: isometrische Modelldarstellung aus HEC-RAS<br />

ung 3, Ausgabe der Berechnungsergebnisse aus HEC-RAS<br />

Bild 3: Ausgabe der Berechnungsergebnisse aus HEC-RAS<br />

. 3 nur wenn als Platzfüller notwendig, sonst weglassen<br />

◆<br />

Abbildung


Spezial<br />

Die FFH-Verträglichkeitsprüfung<br />

<strong>und</strong> der Mainausbau<br />

Gerd Karreis<br />

<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />

Ein sehr ehrgeiziges Vorhaben in der Europäischen<br />

Gemeinschaft ist mit der Fauna-Flora-Habitat (FFH)<br />

- Richtlinie verb<strong>und</strong>en; Ziel ist es, ein zusammenhängendes<br />

ökologisches Netz besonderer Schutzgebiete zu<br />

errichten, zu erhalten <strong>und</strong> zu entwickeln. Mit diesem<br />

Netz „Natura 2000“ sollen zur Sicherung der Artenvielfalt<br />

die natürlichen Lebensräume sowie die wildlebenden<br />

Tiere <strong>und</strong> Pflanzen im europäischen Gebiet der<br />

Mitgliedsstaaten nachhaltig geschützt werden.<br />

Auch entlang des Mains wurden daher in den vergangenen<br />

Jahren großflächige Gebiete als FFH-Gebiet<br />

oder als Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Im Abschnitt<br />

zwischen den Staustufen Wipfeld <strong>und</strong> Ottendorf liegen<br />

beispielsweise die FFH-Gebiete „Mainaue zwischen<br />

Grafenrheinfeld <strong>und</strong> Kitzingen“ <strong>und</strong> „Maintal bei Sennfeld<br />

<strong>und</strong> Weyer“ sowie das Vogelschutzgebiet „Maintal<br />

zwischen Schweinfurt <strong>und</strong> Dettelbach“.<br />

Für das FFH-Gebiet „Mainaue zwischen Grafenrheinfeld<br />

<strong>und</strong> Kitzingen“ sind nachfolgend beispielhaft die im<br />

Gebiet vorkommenden Lebensraumtypen aufgeführt<br />

(siehe Tabelle unten):<br />

FFH-Lebensraumtyp<br />

Da beim geplanten Fahrrinnenausbau Beeinträchtigungen<br />

von FFH-Lebensraumtypen (z.B. Weichholzauwälder,<br />

Flachlandmähwiesen), von FFH-Arten (z.B. Biber,<br />

Bitterling) oder von wertgebenden Vogelarten (z.B.<br />

Blaukehlchen, Eisvogel) nicht ausgeschlossen werden<br />

können, müssen für das Vorhaben vom <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt<br />

Aschaffenburg als Vorhabensträger<br />

so genannte FFH-Verträglichkeitsstudien vorgelegt<br />

werden. Im Planfeststellungsverfahren selbst wird dann<br />

auf dieser Gr<strong>und</strong>lage die FFH-Verträglichkeitsprüfung<br />

durchgeführt.<br />

In der FFH-Verträglichkeitsstudie erfolgt zunächst eine<br />

Bestandsanalyse. Hierbei werden im engeren Untersuchungsraum<br />

die Biotoptypen flächendeckend erfasst<br />

<strong>und</strong> die vorkommenden FFH-Lebensraumtypen charakterisiert.<br />

Ebenso werden die vegetationsk<strong>und</strong>lichen<br />

Erhebungen auf Vorkommen von einzelnen Pflanzenarten<br />

überprüft, welche durch die FFH-Richtlinie besonders<br />

ausgewiesen sind. Durch faunistische Erfassungen<br />

verschiedener Tiergruppen können die Tierarten<br />

ermittelt werden, welche durch die FFH-Richtlinie oder<br />

die Vogelschutzrichtlinie besonders geschützt sind.<br />

Anteil an<br />

Gesamtfläche (1380 ha) in %<br />

Dünen mit offenen Grasflächen < 1<br />

Natürliche eutrophe Seen 6<br />

Trockene, kalkreiche Sandrasen 1<br />

Naturnahe Kalk-Trockenrasen <strong>und</strong> deren Verbuschungsstadien < 1<br />

Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden < 1<br />

Feuchte Hochstaudenfluren 4<br />

Magere Flachland-Mähwiesen 14<br />

Kalktuffquellen < 1<br />

Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald 1<br />

Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald 2<br />

Schlucht- <strong>und</strong> Hangmischwälder < 1<br />

Auenwälder mit Schwarzerle <strong>und</strong> Esche 2<br />

Hartholzauenwälder mit Stieleiche <strong>und</strong> Ulme 6


Im Anschluss an diese Bestandsanalyse müssen die<br />

Wirkungen des Vorhabens bzw. die von den Wirkungen<br />

ausgehenden Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele,<br />

der Lebensraumtypen <strong>und</strong> der vorkommenden Tier-<br />

<strong>und</strong> Pflanzenarten ermittelt werden. Zunächst erfolgt<br />

durch den Fahrrinnenausbau eine Flächeninanspruchnahme<br />

in den Bereichen mit Uferzurücknahmen. Des<br />

Weiteren ist zu klären, ob Änderungen von <strong>Wasser</strong>spiegellagen<br />

<strong>und</strong> Fließgeschwindigkeiten eintreten. Auch<br />

können Auswirkungen auf den Gr<strong>und</strong>wasserhaushalt<br />

auftreten, die dann wiederum Einfluss auf die Vegetation<br />

hätten. Auch können baubedingte Beeinträch-<br />

Spezial<br />

tigungen, etwa durch Lärm oder Erschütterungen<br />

auftreten.<br />

Schließlich werden die Auswirkungen des Vorhabens<br />

beurteilt <strong>und</strong> damit festgestellt, ob das Vorhaben überhaupt<br />

zulässig ist. Denn wenn erhebliche Beeinträchtigungen<br />

von Erhaltungszielen oder von einzelnen Arten<br />

gegeben sind, müssen, wenn möglich, Maßnahmen zur<br />

Schadensbegrenzung durchgeführt werden. Damit<br />

soll gewährleistet werden, dass das europäische Netz<br />

„Natura 2000“ dauerhaft in seiner Funktionsfähigkeit<br />

gesichert bleibt.<br />


Spezial<br />

Gewässerentwicklungsplanung <strong>und</strong><br />

Maßnahmenkatalog WRRL für den Main<br />

– der (gewisse?) Unterschied –<br />

Dr. Wolf-Dieter Schmidt<br />

Regierung von Unterfranken, <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

Der Main: B<strong>und</strong>eswasserstraße <strong>und</strong> Flusslandschaft<br />

zugleich<br />

Der Main ist nicht nur die prägende Lebensader für Unterfranken<br />

sondern auch ein bedeutsamer Erholungs-<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftsraum. Sein Tal- <strong>und</strong> Flussbild wurde<br />

durch die Ansprüche der Schifffahrt, der Energiegewinnung,<br />

der Siedlungs- <strong>und</strong> Verkehrswege sowie einer<br />

intensiv betriebenen Landwirtschaft verändert. Für den<br />

Fluss hatte sein Ausbau zur Großschifffahrtsstraße nachteilige<br />

Auswirkungen.<br />

Flussbauliche Eingriffe <strong>und</strong> die Nutzungen haben die<br />

Struktur <strong>und</strong> Funktion des Mains mit seiner Tallandschaft<br />

verändert. Das Zusammenwirken von Auenlandschaft<br />

<strong>und</strong> Fluss wurde entkoppelt, das Rückhaltevermögen<br />

vermindert. Das Flussökosystem Main wurde<br />

bezüglich seiner Lebensräume beeinträchtigt.<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaftliches Leitbild Main:<br />

Für den gesamten staugeregelten Main wurde deshalb<br />

bereits 1985 von der bayerischen <strong>Wasser</strong>wirtschaft ein<br />

wasserwirtschaftliches Leitbild erarbeitet. Es enthält<br />

die wesentlichen Entwicklungsziele für eine Weiterentwicklung<br />

dieser Flusslandschaft.<br />

Ziel des “<strong>Wasser</strong>wirtschaftlichen Leitbildes” ist es, die<br />

Vielfalt der natürlichen Elemente der Flusslandschaft<br />

<strong>und</strong> ihre Vernetzung mit der Aue zu verbessern, der<br />

fortschreitenden Alterung des Flusses entgegenzuwirken<br />

(Verlandung, Vereinheitlichung, Rückgang der<br />

Sukzessionsvielfalt) <strong>und</strong> seine Gewässerbiologie zu<br />

stabilisieren.<br />

1 2<br />

Als mögliche Maßnahmen wurden unter anderem<br />

vorgeschlagen:<br />

● die Wiederherstellung von strukturreichen, naturgemäßen<br />

Uferstrecken, die erforderlichenfalls durch<br />

Leitwerke geschützt werden,<br />

● die Wiederherstellung der biologischen Durchgängigkeit,<br />

● Reaktivierung <strong>und</strong> Längsverbindung der Buhnenfelder<br />

● das Wiederherstellen der Vernetzung von Fluss <strong>und</strong><br />

Aue mit Altwässern oder Stillgewässern,<br />

● die Förderung <strong>und</strong> Entwicklung naturnaher Vegetationskomplexe<br />

im Uferbereich.<br />

Gewässerentwicklungskonzept <strong>und</strong><br />

Gewässerentwicklungspläne Main:<br />

Die Zielerreichung muss ohne Nachteile für die Schifffahrt,<br />

die <strong>Wasser</strong>kraftnutzung <strong>und</strong> den Hochwasserabfluss<br />

sowie Hochwasserschutz geschehen. Auf der Basis<br />

dieses Leitbildes entstand 1999 das „Gewässerentwicklungskonzept<br />

Main“ Es baute auf den Erkenntnissen<br />

des Pilotprojektes “Stauhaltung Himmelstadt” auf, das<br />

bereits vor 20 Jahren vom Freistaat Bayern zusammen<br />

mit der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> des B<strong>und</strong>es<br />

verwirklicht wurde.<br />

Die hierzu erforderlichen Maßnahmen wurden von 1986<br />

bis heute für jede Staustufe des bayerischen Mains in<br />

Gewässerentwicklungsplänen konzeptionell, flächenscharf<br />

geplant <strong>und</strong> zusammengestellt. Sie stellen einen<br />

abgestimmten gemeinsamen Handlungsrahmen für


3<br />

alle Interessenten, Nutzer <strong>und</strong> verantwortlichen Verwaltungen<br />

dar.<br />

Umsetzung der Gewässerentwicklungsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> deren Wirkung:<br />

Etliche Maßnahmen konnten im Rahmen des Mainausbaus<br />

<strong>und</strong> der -unterhaltung bis heute verwirklicht<br />

werden. Aber auch gemeinsame Projekte verschiedener<br />

Nutzer sind durch diese Fachplanungsunterlage möglich<br />

geworden. Die bisher durchgeführten Kontrollen<br />

bestätigen deren ökologischen Erfolg, wobei die Natur<br />

meist „unterschätzt“ wurde.<br />

Als ein aktuelles Beispiel sei hier der Neubau eines<br />

Umgehungsgerinnes in Randersacker genannt. Der<br />

vor einem Jahr frisch ausgegrabene Bach beherbergt<br />

bereits heute 94 verschiede <strong>Wasser</strong>tierarten, abertausende<br />

Libellen, 26 Fischsorten darunter die seltene Rutte<br />

<strong>und</strong> ausgestorbene Arten wie z. B. die Kahnschnecke<br />

(Theodoxus fluviatilis). Die Durchgängigkeit ließ sich<br />

bereits <strong>2008</strong> anhand der Kleinlebewesen <strong>und</strong> der Fische<br />

nachweisen. Bezüglich seiner Fauna <strong>und</strong> besonders<br />

auch seiner Flora herrscht ein derartiger Artenreichtum,<br />

dass der Umgehungsbach in Zukunft unbestritten<br />

eine „bereichernde <strong>und</strong> belebende“ Wirkung für die<br />

benachbarten Mainbereiche haben wird.<br />

Umsetzung der EU-<strong>Wasser</strong>rahmenrichtline,<br />

Maßnahmenkatalog für den Main:<br />

Der schiffbare <strong>und</strong> staugeregelte Main wurde 2004 im<br />

Zuge der Bestandsaufnahme für die <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie<br />

(WRRL) als „erheblich veränderter <strong>Wasser</strong>körper“<br />

eingestuft, für den in der Umsetzung der WRRL das<br />

sogenannte „gute ökologische Potential“ zu erreichen<br />

ist.<br />

Spezial<br />

Bild 1: Aufgehöhte Leitwerke als Uferschutz vor<br />

Bild 2: Längsdurchflossene Buhnenfelder<br />

Wellenschlag (System Fluss am Fluss);<br />

Kinderstuben für den Main<br />

Bild 3: Neuer Umgehungsbach bei Randersacker<br />

– nach 1 Jahr –<br />

Um die hierzu erforderlichen, insbesondere technischen<br />

Maßnahmen aufzuzeigen, wurde die Regierung von<br />

Unterfranken beauftragt, gemeinsam mit der B<strong>und</strong>eswasserstraßenverwaltung<br />

einen Maßnahmenkatalog<br />

aufzustellen, auf dessen Gr<strong>und</strong>lage dann ein Maßnahmenprogramm<br />

für den Bewirtschaftungsplan entwickelt<br />

werden kann.<br />

Dabei wurde im Wesentlichen auf die Maßnahmentypen<br />

der Gewässerentwicklungspläne zurückgegriffen,<br />

wobei insbesondere jene bevorzugt wurden, die bereits<br />

im Rahmen des Mainausbaus eine hohe ökologische<br />

Wirksamkeit gezeigt hatten.<br />

Um den Umfang der Maßnahmen (Handlungsbedarf)<br />

feststellen zu können, musste das „ökologische Potential“<br />

speziell für den Main ermittelt werden. Dies geschah<br />

durch gewässerbiologische Untersuchungen am<br />

frei fließenden Main (Saumain, Volkacher Schleife) <strong>und</strong><br />

besonders strukturreichen Uferabschnitten. Es konnte<br />

festgestellt werden, dass der Main derzeit das „mäßige<br />

ökologische Potential“ besitzt <strong>und</strong> sich auch schon etwas<br />

in die Richtung des „guten ökologischen Potentials“<br />

entwickelt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser Aussage war jetzt klar, dass am Main<br />

bis 2015 keine „Gesamtsanierung“ ansteht, sondern<br />

eine hydromorphologische Teilaufwertung wichtig ist.<br />

Hierzu wurden ca. 10 % – 20 % der in den Gewässerpflegeplänen<br />

geforderten Maßnahmen einvernehmlich für<br />

alle Staustufen ausgewählt.<br />

Sie werden in die Bewirtschaftungspläne gemäß WRRL<br />

einfließen <strong>und</strong> stehen bis 2015 zur Umsetzung an.<br />


Bedeutung der Auegewässer des Mains<br />

für die Fischfauna<br />

Dr. Ulrich Schwevers<br />

Institut für angewandte Ökologie, Kirtorf-Wahlen<br />

Ursprünglich war die morphologische Gestalt der meisten<br />

deutschen Flüsse durch ein breites Gewässerbett<br />

mit entsprechend geringer Fließtiefe geprägt, wobei<br />

die differenzierten Strömungsverhältnisse zu ständigen<br />

Wechseln der Profilform bzw. Krümmungen <strong>und</strong> Furten<br />

führten. Entsprechend der ungebremsten Dynamik<br />

waren neben geschwungenen bis mäandrierenden<br />

Gewässerabschnitten auch Aufspaltungen in mehrere<br />

Gewässerarme, Inseln <strong>und</strong> ausgedehnte Kiesbänke<br />

ausgebildet. Charakteristisch für die Flussauen waren<br />

darüber hinaus Altarme <strong>und</strong> Altwässer, die infolge<br />

Verlagerungen des Flussbettes entstanden, sukzessive<br />

verlandeten <strong>und</strong> schließlich durch neu entstandene<br />

Altarme <strong>und</strong> Altwässer ersetzt wurden.<br />

Entsprechend bestand die ursprüngliche Fischfauna der<br />

Flusslandschaften nicht nur aus strömungsliebenden<br />

Arten, sondern auch aus spezialisierten Stillwasserarten<br />

wie Moderlieschen (Leucaspius delineatus) Karausche<br />

(Carassius carassius) <strong>und</strong> Bitterling (Rhodeus amarus).<br />

Diese Arten fanden ihren Lebensraum ausschließlich<br />

in isolierten Altwässern, während sie den Fluss nur bei<br />

Hochwässern als Ausbreitungsweg nutzten, um den<br />

Austausch zwischen den isolierten Teilpopulationen<br />

sicherzustellen <strong>und</strong> neu entstandene Lebensräume zu<br />

besiedeln. Andere Arten wie Hecht (Esox lucius), Karpfen<br />

(Cyprinus carpio), Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus,<br />

Bild 1) <strong>und</strong> Schleie (Tinca tinca) nutzten den<br />

Fluss auch als Nahrungsbiotop, waren jedoch zumindest<br />

zur Fortpflanzung auf episodisch oder permanent angewiesene<br />

Auegewässer angewiesen.<br />

1<br />

Spezial<br />

Im Rahmen der Schiffbarmachung wurde die Flusslandschaft<br />

der B<strong>und</strong>eswasserstraßen sukzessive auf<br />

ein Hauptgerinne reduziert, die meisten Auegewässer<br />

gingen verloren <strong>und</strong> eine natürliche Neubildung wurde<br />

unterb<strong>und</strong>en. Hierdurch verloren die spezialisierten<br />

Stillwasserarten ihren Lebensraum <strong>und</strong> sind deshalb<br />

speziell in den zu B<strong>und</strong>eswasserstraßen ausgebauten<br />

Mittelgebirgsflüssen besonders stark gefährdet.<br />

Unter welchen Bedingungen Stillwasserarten auch in<br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßen weiterhin geeignete Lebensräume<br />

vorfinden können, lässt sich besonders gut am Main<br />

darstellen. Dort sind in einigen Fällen natürlich entstandene<br />

oder im Rahmen von Ausbaumaßnahmen abgetrennte<br />

Altarme erhalten geblieben. Darüber hinaus<br />

verfügt der Main über zahlreiche Buhnenfelder (Bild 2).<br />

Diese Strukturen resultierten daraus, dass Buhnen, die<br />

ursprünglich zum Zwecke der Fahrrinnenvertiefung<br />

quer zur Fließrichtung angelegt wurden, so durch Parallelwerke<br />

miteinander verb<strong>und</strong>en wurden, dass flussbegleitende<br />

Buhnenfelder entstanden, die über mehr<br />

oder weniger große Öffnungen mit dem Flussschlauch<br />

sowie z.T. auch untereinander in Verbindung stehen.<br />

Am unterfränkischen Main sind zahlreiche derartige<br />

Buhnenfelder bis heute erhalten geblieben, so z.B. allein<br />

48 in der 12 km langen Stauhaltung Randersacker.<br />

Die fischökologische Wertigkeit eines Buhnenfeldes<br />

wird primär vom Hub <strong>und</strong> Sunk vorbeifahrender Schiffe<br />

bestimmt (Bild 3). Im typischen Fall werden hierdurch<br />

im Buhnenfeld <strong>Wasser</strong>standsschwankungen von<br />

2


3 4<br />

mehreren Dezimetern verursacht. Dies führt episodisch<br />

zu starken Strömungen im Anbindungsbereich, zu<br />

heftigem Wellenschlag bis hin zu ausgeprägten Brandungswellen,<br />

die an den Ufern des Buhnenfeldes reflektiert<br />

werden, sich überlagern <strong>und</strong> schließlich langsam<br />

auslaufen (Bild 4). Unter solchen Bedingungen kann sich<br />

nur eine rudimentäre Fischartengemeinschaft ausbilden,<br />

Artenzahl <strong>und</strong> Besiedlungsdichte bleiben gering.<br />

Auch der Reproduktionserfolg ist minimal, da Brut <strong>und</strong><br />

Jungfische entweder ans Ufer gespült, oder mit dem<br />

Sunk in den Flussschlauch verdriftet werden. Sie haben<br />

somit kaum Überlebenschancen.<br />

Allerdings sind nicht alle Buhnenfelder gleichermaßen<br />

von Hub <strong>und</strong> Sunk betroffen: Je größer die <strong>Wasser</strong>fläche<br />

im Verhältnis zur Größe der Anbindung an den Flussschlauch<br />

ist, um so stärker werden Hub <strong>und</strong> Sunk abgemildert<br />

<strong>und</strong> um so geringer fallen die <strong>Wasser</strong>standsschwankungen<br />

aus. Dies gilt auch für Buhnenfelder,<br />

die nicht direkt an den Flussschlauch angeb<strong>und</strong>en sind,<br />

sondern nur sek<strong>und</strong>är über andere Buhnenfelder.<br />

Die wenigen Buhnenfelder, die auf diese Weise nur<br />

in geringem Umfang von den hydraulischen Auswirkungen<br />

der Schifffahrt betroffen sind <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

eine hohe Strukturvielfalt mit üppigem <strong>Wasser</strong>pflanzenbewuchs<br />

aufweisen, gehören zu den fischökologisch<br />

wertvollsten Biotopen des unterfränkischen Mains. Im<br />

Durchschnitt sind es nur ein oder zwei Buhnenfelder<br />

pro Stauhaltung, die diesen Kriterien gerecht werden,<br />

so dass sie spezialisierten Stillwasserarten Lebensraum<br />

bieten <strong>und</strong> deren Fortpflanzung ermöglichen. Darüber<br />

hinaus bilden diese Buhnenfelder besonders wichtige<br />

Reproduktionsbiotope der weniger anspruchslosen<br />

Fischarten des Mains.<br />

Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, strukturell<br />

intakte Buhnenfelder zum Schutz spezialisierter Stillwasserarten<br />

zu erhalten. Ebenso empfiehlt es sich, die<br />

Auswirkungen von Hub <strong>und</strong> Sunk in Buhnenfeldern<br />

durch eine Verkleinerung der Anbindungsöffnung zum<br />

Flussschlauch zu minimieren. Hochwertige Auegewässer<br />

mit altarmähnlichem Charakter lassen sich vor allem<br />

dadurch entwickeln, dass mehrere Buhnenfelder hintereinander<br />

durch enge Durchstiche miteinander verb<strong>und</strong>en<br />

werden <strong>und</strong> die Anbindungen zum Flussschlauch<br />

bis auf eine verschlossen werden. Vergleichbare Effekte<br />

können auch durch eine sinngemäße Gestaltung von<br />

Abgrabungsgewässern erreicht werden, die sich in den<br />

Auen der meisten B<strong>und</strong>eswasserstraßen finden.<br />

Derartige Maßnahmen erfordern einen geringen technischen<br />

Aufwand, tragen aber dennoch erheblich zur<br />

fischökologischen Aufwertung von B<strong>und</strong>eswasserstraßen<br />

bei.<br />

◆<br />

Bild 1: Rotfeder<br />

Bild 2: Fischökologisch hochwertiges Buhnenfeld<br />

Bild 3: Ausströmung bei Sunk<br />

Bild 4: Brandungszone eines Buhnenfeldes


Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen<br />

beim Fahrrinnenausbau<br />

Gerd Karreis<br />

<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />

Mit dem Ausbau des Mains verb<strong>und</strong>en sind Eingriffe in<br />

Natur <strong>und</strong> Landschaft, welche gemäß dem B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetz<br />

durch entsprechende landschaftspflegerische<br />

Begleitmaßnahmen auszugleichen sind. Seit<br />

r<strong>und</strong> 20 Jahren werden am Main verschiedene Maßnahmentypen<br />

durchgeführt <strong>und</strong> deren Funktionsfähigkeit<br />

durch entsprechende Kontrolluntersuchungen überprüft.<br />

Ein Maßnahmentyp ist die Umgestaltung von Buhnenfeldern:<br />

mehrere kleine Buhnenfelder werden miteinander<br />

verb<strong>und</strong>en, so dass ein großer, zusammenhängender<br />

<strong>Wasser</strong>körper am Rande der Fahrrinne entsteht.<br />

Hierdurch entstehen strukturreiche Lebensräume,<br />

welche weitgehend vor Schifffahrtseinflüssen geschützt<br />

sind. Gerade für Fische stellen diese Bereiche ein wichtiges<br />

Fortpflanzungshabitat dar.<br />

In eher strukturarmen Uferabschnitten werden durch<br />

die Herstellung neuer <strong>Wasser</strong>flächen mit Tiefenzonen<br />

<strong>und</strong> Flachwasserbereichen vielfältige Strukturen sowohl<br />

für <strong>Wasser</strong>- als auch für Landbewohner geschaffen.<br />

Die ufernahen Flachwasserbereiche werden rasch<br />

von Schilf- <strong>und</strong> Röhrichtpflanzen besiedelt, wodurch<br />

verschiedene Vogel- <strong>und</strong> Libellenarten neue Siedlungsmöglichkeiten<br />

finden.<br />

1<br />

Spezial<br />

In den Abschnitten, in welchen durch den Fahrrinnenausbau<br />

Uferzurücknahmen durchgeführt werden,<br />

kann durch eine entsprechende, möglichst naturnahe<br />

Gestaltung der neuen Uferbereiche die Entwicklung der<br />

Ufer gefördert werden. An flachen, ungesicherten Böschungen<br />

können sich dann auch wieder Hochstauden<br />

<strong>und</strong> Röhrichte entwickeln. Teilweise können den neu<br />

hergestellten Ufern auch Flachwasserzonen vorgelagert<br />

werden, wodurch ein naturnaher Übergang zwischen<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Landlebensraum ermöglicht wird. Gerade<br />

in den oftmals stark verbauten Uferabschnitten oberhalb<br />

von Schweinfurt ergeben sich dadurch Möglichkeiten,<br />

durch den Ausbau stellenweise wieder eine<br />

bessere Anbindung des Maines an seine Vorländer<br />

herzustellen.<br />

Mit der Zunahme der Ausgleichsflächen entlang des<br />

Mains kommen auf die Unterhaltungsämter teilweise<br />

neue Aufgaben zu, da in einigen dieser Flächen über<br />

einige Jahre hinweg konkrete Pflegemaßnahmen<br />

erforderlich sind. Zur Unterstützung der Außenbezirke<br />

werden im Auftrag des <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamtes<br />

Aschaffenburg durch die B<strong>und</strong>esanstalt für Gewässerk<strong>und</strong>e<br />

Unterhaltungspläne für die ausgebauten Stauhaltungen<br />

erstellt, in welchen für alle Uferabschnitte


2<br />

3<br />

<strong>und</strong> alle Ausgleichsflächen die notwendigen Unterhaltungsarbeiten<br />

aufgeführt sind. Nach Möglichkeit<br />

werden jedoch beim Fahrrinnenausbau Ausgleichsmaßnahmen<br />

so geplant, dass sie sich möglichst ohne größeren<br />

Unterhaltungsaufwand entwickeln; die natürliche<br />

Sukzession steht hierbei im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

◆<br />

Bild 1: Umgestaltete Buhnenfelder bei<br />

Winterhausen<br />

Bild 2: Gut entwickelter Schilfbereich<br />

bei Eibelstadt<br />

Bild 3: Naturnah gestaltetes Ufer


0<br />

Spezial<br />

Schiffsstoßsicherung von Brücken<br />

im Zuge des Mainausbaues<br />

Hauke Wessel<br />

<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />

Im Zuge des Mainausbaus zur <strong>Wasser</strong>straßenklasse Vb<br />

erfolgt eine Verbreiterung sowie Vertiefung des Flusses.<br />

Die Fahrrinne wird von 36 m auf 40 m verbreitert <strong>und</strong><br />

von 2,50 m auf 2,90 m vertieft. In diesem Zuge werden<br />

die Brücken auf Schiffsstoßsicherheit untersucht.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Vielzahl an Brücken im Bereich des<br />

Maines sind umfangreiche Untersuchungen erforderlich.<br />

Die Nachrechnung erfolgt auf der Gr<strong>und</strong>lage der DIN<br />

1055-9 (08/2003). Diese enthält allgemeine Prinzipien<br />

<strong>und</strong> Angaben zu außergewöhnlichen Einwirkungen,<br />

wie z.B. Anprall <strong>und</strong> Explosion, für den Entwurf <strong>und</strong> die<br />

Bemessung von Bauwerken.<br />

Nach Tabelle 6 der DIN 1055-9 betragen die Nennwerte<br />

für dynamische Stoßlasten für die <strong>Wasser</strong>straßenklasse<br />

Vb.:<br />

Frontalstoß FF dyn. = 10 MN auf Pfeiler<br />

Flankenstoß FL dyn. = 4,0 MN auf Pfeiler<br />

Bei neu herzustellenden Brücken sind der Überbau<br />

sowie die Lagerung auf eine statische Ersatzlast von<br />

F = 1 MN in ungünstigster Laststellung zu bemessen.<br />

Treten Tagsicherheitsdefizite auf, werden Sicherungsmaßnahmen<br />

erarbeitet <strong>und</strong> die Brücken vom <strong>Wasser</strong>-<br />

1 2<br />

straßen-Neubauamt Aschaffenburg bzw. vom Baulastträger<br />

gesichert. Die der DIN 1055-9 zugr<strong>und</strong>eliegende<br />

Sicherungsphilosophie ist im Bild 1 dargestellt.<br />

Zur Sicherung anfahrgefährdeter Pfeiler sind Pfeilervorschüttungen<br />

geeignet. Diese sind exemplarisch<br />

im Bild 2 dargestellt. Sie sind leicht herzustellen <strong>und</strong><br />

kostengünstig. Allerdings bewirken sie in der Regel eine<br />

Erhöhung der <strong>Wasser</strong>spiegellagen.<br />

Eine Alternative hierzu ist die Errichtung von Dalben<br />

ober- <strong>und</strong> unterstromig bestehender Brückenpfeiler.<br />

Diese können, wie im Bild 3 dargestellt, miteinander<br />

verb<strong>und</strong>en werden.<br />

Eine weitere Option sind Sicherungen am Bauwerk. Diese<br />

sind in der Regel mit hohen Kosten verb<strong>und</strong>en.<br />

Das Bild 4 zeigt den derzeitigen Stand der Untersuchungen.<br />

Es sind alle Brücken des Maines punktförmig<br />

dargestellt. Die grün markierten Brücken sind nicht<br />

gegen Schiffstoß zu sichern. Die rot markierten Brücken<br />

sind zu sichern. Mit einem Kreuz sind die Brücken gekennzeichnet,<br />

an denen Sicherungsmaßnahmen/Neubaumaßnahmen<br />

geplant bzw. durchgeführt werden.<br />

Die Erstellung der Schiffsstoßsicherheit der Brücken am<br />

Main orientiert sich an dem Fortschritt des Mainausbaues.<br />

So werden Sicherungsmaßnahmen derzeit vor-


3<br />

4<br />

rangig in dem schon ausgebauten Bereich sowie in dem<br />

Bereich durchgeführt, der momentan ausgebaut wird.<br />

Es ist geplant, alle Sicherungsmaßnahmen der Brücken<br />

im Bereich der Strecke Schleuse Lengfurt bis Schleuse<br />

Würzburg möglichst schnell durchzuführen.<br />

Alle Sicherungsmaßnahmen der Brücken im Bereich der<br />

Strecke Schleuse Würzburg bis Schleuse Bamberg sollen<br />

bis zum Abschluss des Mainausbaus im Jahre 2013/2014<br />

durchgeführt werden. Die Brücken im Bereich der Mainmündung<br />

bis zum Hafen Aschaffenburg sollen bis zum<br />

Jahr 2016 gesichert werden, dem geplanten Abschluss<br />

des Untermainausbaus.<br />

◆<br />

Bild 1: Schiffsstoß an Brücken<br />

Spezial<br />

Bild 2: Beispiel einer Pfeilervorschüttung<br />

Bild 3: Sicherung Straßenbrücke Segnitz<br />

Bild 4: Sicherung der Brücken gegen Schiffsstoß<br />

am Mai


Spezial<br />

Der Fahrrinnenausbau aus Sicht<br />

der Bauausführung<br />

Silke Wilde<br />

<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />

Nach zahlreichen Planungsleistungen vom Scopingtermin<br />

über die Planfeststellung, weiteren Voruntersuchungen<br />

<strong>und</strong> schließlich der Auftragsvergabe an die<br />

bauausführende Firma ging das Projekt „Fahrrinnenausbau<br />

des Mains in den Stauhaltungen Marktbreit <strong>und</strong><br />

Kitzingen“ letztendlich im Sommer <strong>2008</strong> in die Phase<br />

über, bei der die Auswirkungen sichtbar werden: Die<br />

Bauausführung!<br />

Was geschieht nun also vor Ort?<br />

Hauptmaterial ist (neben <strong>Wasser</strong>bausteinen, Oberboden,<br />

Wurzelstöcken, <strong>und</strong> allerlei F<strong>und</strong>stücken wie z.B.<br />

Dosen, Flaschen etc.) der abzutragende Boden aus Sohle,<br />

Uferzurücknahmen <strong>und</strong> Ausgleichsmaßnahmen. Daher<br />

wird der ordnungsgemäßen Untersuchung <strong>und</strong> Trennung<br />

des Bodens in verschiedene Belastungsklassen gemäß<br />

LAGA (Mitteilung der Länderarbeitsgemeinschaft<br />

Abfall, Nr. 20) <strong>und</strong> Bayerischem Eckpunktepapier ein<br />

großes Gewicht beigemessen. Bereits vor Ausschreibung<br />

der Maßnahme wurde der Boden auf seine Belastung<br />

hin untersucht <strong>und</strong> anhand dieser Erkenntnisse wurden<br />

Abbaupläne erstellt. Während der Bauabwicklung<br />

überwacht das Gutachterbüro, welches die Abbaupläne<br />

erstellt hat, die Einhaltung seiner Vorgaben vor Ort.<br />

Bei dieser baubegleitenden Baggergutüberwachung<br />

wird z.B. jede mit Material, aus als unbelastet geltenden<br />

Sohlbereichen, beladene <strong>und</strong> zum Abtransport bereitstehende<br />

Schute vom Gutachter auf Auffälligkeiten<br />

überprüft. Stellt der Gutachter Auffälligkeiten fest, die<br />

eine Belastung des Materials vermuten lassen (z. B. organische<br />

Bestandteile, hoher Anteil von Feinsedimenten,<br />

Verfärbungen, Fremdkörper, etc.), wird aus der Schute<br />

eine repräsentative Mischprobe entnommen <strong>und</strong> zur<br />

Untersuchung ins Labor geschickt. Da die betroffene<br />

Schute bis zum Vorliegen der chemischen Analysen <strong>und</strong><br />

der Klassifizierung nicht abtransportiert werden kann<br />

<strong>und</strong> daraus Stillstandskosten entstehen können, wird<br />

auf eine zügige Analyse Wert gelegt.<br />

Herkunft, Belastung, Transportweg <strong>und</strong> Unterbringung<br />

des Baggermaterials werden über die komplette Bauzeit<br />

mittels Übernahmeschein, Verantwortliche Erklärung<br />

<strong>und</strong> Annahmeerklärung nachprüfbar dokumentiert.<br />

Die Masse des gebaggerten Materials wird über Eichen<br />

bestimmt. Hierfür wird vor Beladung der Schute<br />

eine „Leereiche“ <strong>und</strong> nach Beladung eine „Volleiche“<br />

genommen. Über die Differenz der <strong>Wasser</strong>verdrängung<br />

der Schute mit <strong>und</strong> ohne Ladung wird die geladene<br />

Masse berechnet. Bei der Eichnahme darf sich nur ein<br />

geringer Anteil <strong>Wasser</strong> in der Schute befinden, um das<br />

Ergebnis nicht zu verfälschen.<br />

Sämtliche Arbeiten müssen in jeder Ausbauphase so ausgeführt<br />

werden, dass die Sicherheit des Schiffsverkehrs<br />

nicht <strong>und</strong> die Leichtigkeit des Schiffsverkehrs nur im<br />

unbedingt notwendigen Maße beeinträchtigt werden.<br />

Daher kommt einer engen Abstimmung sowohl mit<br />

der bauausführenden Firma als auch dem zuständigen<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt (WSA) <strong>und</strong> dem jeweiligen<br />

Außenbezirk eine hohe Bedeutung zu. Vor Aufnahme<br />

der Arbeiten in einem Bereich legt die Firma einen Plan<br />

mit Darstellung des vorgesehenen Baufeldes inklusive<br />

Austonnung <strong>und</strong> Wahrschaufloß zur Abstimmung<br />

vor. Dieser Plan wird durch WSA <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>straßen-<br />

Neubauamt vor Einrichtung des Baufeldes geprüft <strong>und</strong><br />

freigegeben. Bei unvermeidbarer Einengung der Fahrrinne<br />

für den durchgehenden Verkehr ist Richtungsverkehr<br />

einzurichten. Eine Einengung ist gegeben,<br />

sobald die Breite der für die durchgehende Schifffahrt<br />

vorhandenen Fahrrinne weniger als 30 m beträgt. Für<br />

den Richtungsverkehr wird ständig eine mindestens 20<br />

m breite Fahrrinne, die je nach Örtlichkeit breiter sein<br />

muss, vorgehalten. Die Länge der Einengungsstrecken<br />

beträgt im Regelfall 0,5 km, der Abstand zwischen zwei<br />

Engstellen in der Regel 2 km.<br />

In breiten Kurvenabschnitten kann diese Regelung<br />

beim gesamten Fahrrinnenausbau dazu führen, dass


1<br />

ein Streifen in der Mitte der Fahrrinne nicht gebaggert<br />

werden kann. Solche Bereiche werden während der<br />

Schifffahrtssperren bearbeitet. Weiterhin werden die<br />

Schifffahrtssperren im Fahrrinnenausbau im Allgemeinen<br />

für Sohlbaggerungen in den Zufahrtsbereichen der<br />

Schleusenvorhäfen genutzt.<br />

Die entsprechende Würze bei der Ausführung ergibt<br />

sich durch die Vertragsabwicklung mit der Baufirma<br />

auf der einen Seite <strong>und</strong> den Telefonaten <strong>und</strong> Schreiben<br />

von Anwohnern, Gemeinden, Verbänden, Vereinen <strong>und</strong><br />

sonstigen Interessierten <strong>und</strong> Betroffenen, welche die<br />

Einhaltung der Festlegungen aus dem Planfeststellungsbeschluss<br />

überwachen <strong>und</strong> ggf. versuchen, weitere Interessen<br />

einfließen zu lassen, auf der anderen Seite. Eine<br />

gute Kommunikation aller Betroffenen ist daher für ein<br />

glückliches Gelingen unerlässlich.<br />

◆<br />

Bild 1: Baggerarbeiten am<br />

Böschungsfuß bei Main-<br />

Spezial<br />

sondheim (Main-km 293,15)


64 Schifffahrt<br />

Haftungsbeschränkung<br />

in der Binnenschifffahrt am Beispiel des<br />

Schiffsunfalls des Gütermotorschiffs „Sento“<br />

Andreas Gutberlet<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

Bis zum Inkrafttreten des Gesetzes zur Änderung der<br />

Haftungsbeschränkung in der Binnenschifffahrt vom<br />

25. August 1998 hafteten die Schiffseigner von Binnenschiffen<br />

zivilrechtlich nicht persönlich, sondern nur mit<br />

Schiff <strong>und</strong> Fracht.<br />

Durch die Gesetzesänderung, die auf ein europäisches<br />

Abkommen zur Haftungsbeschränkung in der Binnenschifffahrt<br />

(CLNI) aus dem Jahr 1985 zurückgeht, wurde<br />

die persönliche Haftung der Schiffseigner von Binnenschiffen<br />

eingeführt. Gleichzeitig wurde den Eignern von<br />

Binnenschiffen, die zu Erwerbszwecken verwendet werden,<br />

die Möglichkeit eröffnet, die Haftung für Personen-<br />

<strong>und</strong> Sachschäden, die an Bord oder im unmittelbaren<br />

Zusammenhang mit dem Betrieb des Schiffes stehen,<br />

nach Maßgabe von Tragfähigkeit <strong>und</strong> Motorleistung auf<br />

bestimmte Haftungshöchstsummen zu beschränken.<br />

Ein erster praktischer Anwendungsfall für diese Möglichkeit<br />

eines Schiffseigners, seine Haftung für von ihm<br />

oder vom Schiffspersonal verschuldete Personen- <strong>und</strong><br />

Sachschäden auf eine bestimmte Haftungshöchstsumme<br />

zu beschränken, ist nun im Bezirk der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsdirektion (<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong> infolge der Havarie des<br />

Gütermotorschiff (GMS) „Sento“ mit der im Unterwasser<br />

der Schleuse Regensburg gelegenen WSV-eigenen Protzenweiherbrücke<br />

aufgetreten.<br />

1<br />

Diese schwere Havarie ereignete sich am 13. März <strong>2008</strong>,<br />

weil der Schiffseigner des neuwertigen <strong>und</strong> mit landwirtschaftlichen<br />

Produkten beladenen GMS „Sento“<br />

(Wert ca. 3 Mio. €) bereits beim Abschleusen in der<br />

Schleuse Regensburg seinen Autoverladekran ausgefahren<br />

hatte, ohne die beschränkte Durchfahrtshöhe<br />

der bei der Schleusenausfahrt zu passierenden Protzenweiherbrücke<br />

zu berücksichtigen. Infolge grober Sorgfaltswidrigkeit<br />

des Schiffseigners durchschlug der viel<br />

zu hoch ausgefahrene Autoverladekran bei der Ausfahrt<br />

des Schiffes aus der Schleusenkammer einen Stahlträger<br />

des Überbaus der Straßenbrücke <strong>und</strong> beschädigte eine<br />

hinter dem Träger befestigte Gasleitung. Dadurch entzündete<br />

sich das ausströmende Gas. Trotz Großeinsatz<br />

der Feuerwehr brannte die Gasleitung fast eine St<strong>und</strong>e.<br />

Durch die große Hitze verformten sich die Stahlträger<br />

des Brückenüberbaus derart, dass die Brücke nicht<br />

mehr standsicher ist <strong>und</strong> abgebrochen werden muss<br />

(Totalschaden). Weitere erhebliche Schäden entstanden<br />

an dem Schleusenbetriebsgebäude <strong>und</strong> an den Steuerkabeln<br />

der Schleuse, die über die Protzenweiherbrücke<br />

führten. Die Schleuse war wegen der notwendigen<br />

Reparaturarbeiten mehrere Tage gesperrt. Der Schaden<br />

der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> (WSV) beläuft<br />

sich insgesamt auf ca. 5 Mio. €. Das GMS „Sento“ wurde<br />

bei der Havarie nur leicht beschädigt.<br />

Gegenüber den Schadensersatzforderungen der WSV<br />

hat sich der Schiffseigner auf die gesetzliche Haftungsbeschränkung<br />

berufen. Eine interne Nachprüfung<br />

ergab, dass die gesetzlich festgelegte Haftungshöchstsumme<br />

für alle Sachschäden aus dem Unfallereignis<br />

(zu denen nach den gesetzlichen Vorschriften auch alle<br />

Vermögensschäden zählen) bei der Tragfähigkeit des<br />

GMS „Sento“ von 2300 t <strong>und</strong> einer Maschinenleistung<br />

von 956 KW nur 593.868,86 € beträgt.<br />

Bild 1: Brennende Gasleitung<br />

unter der Protzenweiher-<br />

brücke


Der Schiffseigner hat inzwischen zur Beschränkung<br />

seiner Haftung beim zuständigen Amtsgericht ein<br />

schifffahrtsrechtliches Verteilungsverfahren beantragt.<br />

Wenn das Amtsgericht dieses Verteilungsverfahren<br />

eröffnet, muss der Schiffseigner die Haftungshöchstsumme<br />

beim Amtsgericht hinterlegen <strong>und</strong> können die<br />

durch die Havarie Geschädigten ihre Ersatzansprüche<br />

gegen den Schiffseigner nur noch in diesem Verteilungsverfahren<br />

geltend machen.<br />

Die Haftungshöchstsumme wird dann vom Amtsgericht<br />

im Verteilungsverfahren nach Anspruchsprüfung anteilig<br />

an die berechtigten Gläubiger verteilt. Als Eigentümerin<br />

der beschädigten Protzenweiherbrücke <strong>und</strong> der<br />

Schleusenanlage ist die WSV in diesem Verteilungsverfahren<br />

von Gesetzes wegen gegenüber den anderen<br />

Geschädigten bevorrechtigt.<br />

Schifffahrt<br />

65<br />

Gleichwohl ist die zur Verfügung stehende Haftungshöchstsumme<br />

von 593.868,86 € absolut unzureichend.<br />

Die relativ geringe Haftungshöchstsumme stellt<br />

gegenüber der alten Rechtslage (Haftung mit Schiff <strong>und</strong><br />

Fracht) bei dem Wert des GMS „Sento“ zum Unfallzeitpunkt<br />

von ca. 3 Mio. € eine erhebliche Verschlechterung<br />

für alle Gläubiger dar <strong>und</strong> steht im vorliegenden Fall in<br />

keinem angemessenen Verhältnis zu dem angerichteten<br />

Schaden.<br />

Die <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> hat daher dem B<strong>und</strong>esministerium für<br />

Verkehr, Bau- <strong>und</strong> Stadtentwicklung berichtet <strong>und</strong> vorgeschlagen,<br />

die gesetzlichen Vorschriften zur Haftungsbeschränkung<br />

in der Binnenschifffahrt zu überarbeiten.<br />


66 Schifffahrt<br />

Schiffsunfalldatenbank „HAVARIS“<br />

Thomas Wagner<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

Handlungsbedarf<br />

Zur einheitlichen Erfassung der Verkehrs- <strong>und</strong> Betriebsunfälle<br />

auf den B<strong>und</strong>eswasserstraßen ist 1958 der<br />

„Erfassungsbogen für Schiffsunfälle auf Binnenwasserstraßen“<br />

als Gr<strong>und</strong>lage für eine Schiffsunfallstatistik<br />

eingeführt worden. Dieser entspricht nicht mehr den<br />

heute gültigen Vorschriften <strong>und</strong> Anforderungen.<br />

Durch die unterschiedliche Weiterverarbeitung der mit<br />

dem Erfassungsbogen erhobenen Daten innerhalb der<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> (WSV) des B<strong>und</strong>es,<br />

existiert keine b<strong>und</strong>esweit einheitliche, vergleichbare<br />

<strong>und</strong> aussagekräftige Statistik.<br />

Zur Vereinfachung <strong>und</strong> Standardisierung der heute<br />

überwiegend per Hand <strong>und</strong> anforderungsspezifisch<br />

ausgeführten Auswertungen, soll deshalb eine b<strong>und</strong>eseinheitliche<br />

Schiffsunfalldatenbank für die See- <strong>und</strong><br />

Binnenschifffahrt, mit zentralem Datenbestand entwickelt<br />

<strong>und</strong> eingeführt werden. Unfälle von Sportbooten<br />

untereinander sowie von Sportbooten mit der gewerblichen<br />

Schifffahrt sollen dabei zukünftig berücksichtigt<br />

werden.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzliches Interesse besteht an Lagedaten zu<br />

Schiffsunfällen, um Brennpunkte oder Unfallursachen<br />

zu erkennen <strong>und</strong> Lösungsmöglichkeiten im Rahmen der<br />

Bekämpfung der Hauptunfallursachen erarbeiten zu<br />

können.<br />

Da sich die Schiffsunfälle in wesentlichen Punkten<br />

unterscheiden, die für den Unfall kausal gewesen sind<br />

<strong>und</strong> zudem in einigen Fällen regional nur relativ kleine<br />

Unfallzahlen auf dieser Ebene vorliegen, führt eine rein<br />

statistische Betrachtung nicht immer zum Ziel. Daher<br />

müssen auch bei einer scheinbaren Unfallursachenhäufung<br />

Daten aus der Unfallentwicklung gesehen werden<br />

können.<br />

Ziel <strong>und</strong> Vorgehen<br />

Ausgehend vom Ziel, mögliche Gefahrenpotentiale <strong>und</strong><br />

Unfallschwerpunkte, sowie Mängel am Verkehrsweg,<br />

am Schiff/Schiffsausrüstung bzw. den geltenden Vor-<br />

schriften <strong>und</strong> Regelungen zu erkennen, dient die systematische,<br />

auf EDV basierte Erfassung <strong>und</strong> Auswertung<br />

von Unfalldaten als Gr<strong>und</strong>lage für die Lösungsfindung.<br />

Prinzipiell werden Schiffsunfälle weiterhin durch die<br />

<strong>Wasser</strong>schutzpolizei (WSP) erfasst. Die Angaben auf<br />

dem Meldeblatt werden weitgehend mit Attributen<br />

erfasst um eine elektronische Auswertbarkeit der Daten<br />

sicherzustellen. Die Erfassung des Meldeblattes erfolgt<br />

zunächst wie gewohnt in Papierform, zukünftig soll dies<br />

elektronisch erfolgen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der bestehenden Rahmenbedingungen<br />

müssen verschiedene gr<strong>und</strong>legende Voraussetzungen<br />

geschaffen werden:<br />

● Einführung eines einheitlichen Unfallbegriffs<br />

Der Unfallbegriff kann in Anlehnung an die IMO<br />

Resolution A.849 (20) erfolgen.<br />

● Vereinheitlichung des Meldeblattes für einen Schiffsunfall<br />

● Standardkategorisierung der Unfälle<br />

Die Kategorisierung der Unfälle soll sich nach möglichst<br />

objektiv, bereits vor Ort<br />

feststellbaren Kriterien richten.<br />

● Vereinheitlichung der Begriffe/Attribute zur Unfallerfassung<br />

● Festlegen der aufzunehmenden Unfalldaten<br />

Es ist zwischen den Dienststellen mit bzw. ohne<br />

Unfalluntersuchungsauftrag zu unterscheiden. Hier<br />

bestehen verschieden hohe Anforderungen an den<br />

Detaillierungsgrad der Erfassung<br />

● Die Rechtsgr<strong>und</strong>lage für die Erhebung, Speicherung<br />

<strong>und</strong> Weiterverarbeitung der Unfalldaten muss neu<br />

geregelt werden<br />

Datenbank SOLL<br />

Die Schiffsunfalldatenbank dient als Erfassungs- <strong>und</strong><br />

Auswertesystem für Schiffsunfälle auf allen <strong>Wasser</strong>straßen<br />

im Sinne des Binnenschifffahrts- bzw. Seeaufgabengesetztes<br />

<strong>und</strong> der Häfen. Weiterhin für Unfälle in<br />

internationalen Gewässern unter Beteiligung deutscher


1<br />

Schiffe, sofern der Unfall durch die B<strong>und</strong>esstelle für<br />

Seeunfalluntersuchung (BSU) untersucht wird.<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Erfassung der Unfälle in der Datenbank<br />

ist ein standardisierter Meldebogen, der gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

durch die WSP erstellt wird.<br />

Die Bekämpfung von Unfällen setzt voraus, dass mittels<br />

deskriptiver Methoden, Unfallhäufungen an einzelnen<br />

Stellen oder auf bestimmten Streckenabschnitten bzw.<br />

unter bestimmten Umständen erkannt werden. Anhand<br />

der Unfallhäufungen sind die Unfallumstände zu<br />

analysieren. Im Blick sind hierbei Unfallumstände die<br />

auf die <strong>Wasser</strong>straße, die Ausrüstung des Schiffes, die<br />

technischen oder gesetzlichen Vorschriften bzw. auf<br />

menschliche Faktoren zurückzuführen sind.<br />

Anhand einer exakteren Betrachtung der Unfälle sollen<br />

geeignete, angemessene <strong>und</strong> umsetzbare Maßnahmen<br />

abgeleitet <strong>und</strong> umgesetzt werden können. Die Datenbank<br />

soll eine Überprüfung der Wirksamkeit getroffener<br />

Maßnahmen ermöglichen.<br />

Für die Bestimmung von Kennzahlen zur Vergleichbarkeit<br />

von Unfallzahlen, sind die Kennzahlen Unfallrate<br />

/ Unfalldichte einzuführen. Diese setzen voraus, dass<br />

den Unfällen auf den jeweiligen Streckenabschnitten<br />

die Verkehrszahlen (z.B. aus SIAM) hinterlegt werden<br />

können. Die Datenbank soll weiterhin die Möglichkeit<br />

bieten zusätzliche Dokumente mit einem Unfall zu<br />

verbinden. In Frage kommen z. B. Bilder des Unfalls oder<br />

Schiffsdokumente. Die Freitextbeschreibung des Unfalles,<br />

sofern ausgefüllt, soll Eingang in die Datenbank<br />

finden.<br />

Zur Auswertung der Unfalldaten in der Datenbank steht<br />

ein eigenes Modul zur Verfügung. Dieses soll standardisierte<br />

- mit voreingestellten Filtern, z.B. Auswertung<br />

nach Strecke, nach Amtsbereichen, nach <strong>Wasser</strong>straßen<br />

- Berichte besitzen <strong>und</strong> daneben auch frei definierbare<br />

Auswertungen enthalten.<br />

Die Standardberichte sollen im Wesentlichen eine Unterstützung<br />

für Anfragen aus dem politischen Bereich<br />

oder für die Öffentlichkeitsarbeit geben.<br />

Frei konfigurierbare Auswertungen sollen dem Nutzer<br />

die Möglichkeit geben, selbst Auswertungen zu konfigu-<br />

Schifffahrt<br />

rieren, die komplexen Fragestellungen gerecht<br />

werden.<br />

67<br />

Die durchgeführten Auswertungen sollen in verschiedenen<br />

Visualisierungen angeboten werden. Neben<br />

dem üblichen tabellarischen Überblick als Liste bzw.<br />

verschiedenen grafisch visualisierten Auswertungen<br />

soll auch eine Darstellung auf Karten (auch auf Luftbild)<br />

- vergleichbar einer Unfallsteckkarte - erfolgen können.<br />

Der Inhalt der Listen (Datenfelder) soll durch den Nutzer<br />

konfigurierbar sein.<br />

In vielen Fällen werden Auswertungen für die Weiterverarbeitung<br />

in anderen Dokumenten benötigt. Der<br />

Export der erstellten Auswertungen in andere Dateiformate<br />

(PDF, JPG, TIF, CSV, XLS...) wird berücksichtigt. So<br />

können z. B. Listen oder Grafiken/Kartendarstellungen<br />

in Textdokumenten (z. B. Jahresbericht) ohne großen<br />

zusätzlichen Bearbeitungsaufwand weiter verwendet<br />

werden.<br />

Ausblick<br />

Bild 1: Unfallkarte Beispiel<br />

Ziel ist es, ein durchgängig elektronisches Verfahren,<br />

von der Erfassung, über die Weitergabe <strong>und</strong> Speicherung<br />

in der Datenbank bis zur Auswertung <strong>und</strong> Weiterverwendung<br />

in anderen Dokumenten zur Verfügung zu<br />

stellen.<br />

Derzeit wird folgender weiterer Projektablauf verfolgt:<br />

Abstimmung des neuen Meldeblattes in Papierform mit<br />

den Dienststellen der WSP der Länder <strong>und</strong> Einführung<br />

zu Beginn 2009<br />

Rechtsgr<strong>und</strong>lage Anfang 2009<br />

Einführung der Datenbank <strong>und</strong> Übernahme der Altdaten<br />

Ende 2009<br />

Zugriff über Internet/Intranet auf die Unfalldatenbank<br />

ab Ende 2009<br />

Entwicklung einer Schnittstelle zur Datenübernahme<br />

(von der WSP) <strong>und</strong> eines elektronischen Meldeformulars<br />

Umstellung auf das vollelektronische Meldesystem bis<br />

Mitte 2011<br />


68<br />

Schifffahrt<br />

Fahrzeugbergung im Bereich der Fähre<br />

Okriftel bei Main-km 17,800 am 21.05.<strong>2008</strong><br />

Siegfried Lasar<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg Außenbezirk Frankfurt<br />

Im Mai <strong>2008</strong> führte das Peilschiff „Sinus“ die planmäßige<br />

Verkehrssicherungspeilung gemäß der Einsatzplanung<br />

<strong>2008</strong> für den Bereich des Außenbezirks (ABz) Frankfurt<br />

durch. Zusätzlich wurden die Anlegestege der Fähren<br />

überprüft.<br />

Hierbei registrierte das Peilsystem im Bereich der Fähre<br />

Okriftel am linken Ufer auf der Kelsterbacher Seite einen<br />

Ausschlag in 2,10 m unter Hydro. Das Hindernis befand<br />

sich außerhalb der Fahrrinne, jedoch im unmittelbaren<br />

Fährzufahrtsbereich, <strong>und</strong> wurde als ein mögliches Personenkraftfahrzeug<br />

identifiziert.<br />

Die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtspolizei (WSP) Frankfurt<br />

wurde informiert <strong>und</strong> die Fahrzeugbergung durch den<br />

<strong>Wasser</strong>baumeister des ABz Frankfurt, Herrn Pusemann,<br />

veranlasst. Zum Einsatz kamen die Taucher des <strong>Wasser</strong>-<br />

<strong>und</strong> Schifffahrtsamtes Aschaffenburg sowie die MZF<br />

„Muräne“.<br />

Im weiteren Verlauf der Peilarbeiten wurden mehrere<br />

Pkws in unmittelbarer Nähe des ersten Ausschlags<br />

festgestellt. Nach Auskunft der Schiffsbesatzung des<br />

Peilschiffs „Sinus“ ist die Treffsicherheit auf die Präzision<br />

des neuen Peilsystems „Sidescan“ zurückzuführen;<br />

die entdeckten Objekte waren früher nicht feststellbar<br />

gewesen.<br />

Insgesamt wurden sieben Pkws geborgen, davon waren<br />

noch vier Fahrzeuge mit amtlichen Kennzeichen versehen,<br />

deren TÜV-Plaketten in den Jahren 1987 bis 1992<br />

abliefen.<br />

Im weiteren Verlauf nahm die Polizeistation Rüsselsheim<br />

die Ermittlungen auf <strong>und</strong> führte entsprechende<br />

1 3<br />

2<br />

Untersuchungen an den Wracks durch.<br />

Die geborgenen Fahrzeuge wurden nach Abschluss der<br />

polizeilichen Ermittlungen fachgerecht entsorgt.<br />

Bild 1: MFZ Muräne beim Bergen der Fahrzeug-<br />

wracks<br />

Bild 2: Überbringen der Fahrzeugwracks auf<br />

die Landseite der Schleuse Eddersheim<br />

Bild 3: Abtransport der Fahrzeugwracks durch<br />

ein Spezialunternehmen<br />


Havarie des Motorschiffs Marc<br />

am 31.01.<strong>2008</strong> in der Schleuse Bamberg<br />

Stefanie Tepke<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Nürnberg<br />

Das Ereignis<br />

Am Donnerstag, den 31.01.<strong>2008</strong> gegen 11.20 Uhr beginnt<br />

in der Schleuse Bamberg das Motorschiff (MS) Marc plötzlich<br />

bei der Bergschleusung zu sinken. In der Schleuse<br />

befindet sich ein weiteres Schiff, das MS Oostende. Der<br />

Schichtleiter stoppt die Schleusung sofort, das Schiff<br />

geht jedoch kurz darauf komplett unter. Der Matrose<br />

kann sich noch über die Schleusenleiter auf die Planie<br />

retten, dem Schiffsführer bleibt lediglich nur noch Zeit<br />

für einen beherzten Sprung ins kalte Kammerwasser.<br />

Die spätere Ursachenforschung <strong>und</strong> Rekonstruktion des<br />

Unfallhergangs wird zeigen, dass nach Beginn der Einleitung<br />

der Bergschleusung das MS Marc Richtung Obertor<br />

verfallen ist <strong>und</strong> dies von der Schiffsbesatzung offensichtlich<br />

unbemerkt blieb. Beim Vordriften verklemmte<br />

sich der Bug des Schiffes unter dem Betondrempel des<br />

Obertores. Das <strong>Wasser</strong> in der Schleusenkammer stieg<br />

weiter an, das Heck des Schiffes hob sich immer weiter<br />

<strong>und</strong> <strong>Wasser</strong> drang im vorderen Bereich in das Schiff<br />

ein. Als das Übergewicht im Bugbereich zu groß wurde,<br />

sank das MS Marc wie die „Titanic“ <strong>und</strong> schlug auf der<br />

Kammersohle auf, wodurch es zu diversen Rissen <strong>und</strong><br />

Verformungen am Schiffskörper kam.<br />

Die Maßnahmen<br />

Durch den Schichtleiter wurden sofort die ersten<br />

Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Alle notwendigen<br />

1 2<br />

Schifffahrt<br />

69<br />

Rettungskräfte sowie der Leitdienst des <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsamtes (WSA) Nürnberg <strong>und</strong> die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsdirektion (<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong> wurden umgehend<br />

informiert. Der Leitdienst nahm sofort seine Arbeit auf.<br />

An erster Stelle stand die Rettung des Schiffsführers,<br />

die relativ schnell durch die Feuerwehr durchgeführt<br />

werden konnte, so dass dieser glücklicherweise keine<br />

größeren ges<strong>und</strong>heitlichen Schäden zu beklagen hatte.<br />

Das <strong>Wasser</strong>wirtschaftsamt wurde mit eingeb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> die entsprechenden Ölbekämpfungsmaßnahmen<br />

wurden erfolgreich eingeleitet. Da die Kammer mittlerweile<br />

auf Oberwasser stand, konnte noch am gleichen<br />

Abend das zweite Schiff Oostende die Kammer zu Berg<br />

verlassen. Bis zum Sonntag sollten jedoch ca. 60 Schiffe<br />

in ihrer Fahrt aufgehalten werden.<br />

Die Bergung des Havaristen konnte beginnen. Hierzu<br />

wurde der Kammerwasserstand sehr vorsichtig abgesenkt<br />

<strong>und</strong> nach <strong>und</strong> nach das Schadensausmaß sichtbar.<br />

Für die Bergung musste das MS Marc geleichtert werden,<br />

um es unter allen Umständen schwimmfähig zu<br />

machen. Pumpen wurden installiert, die das <strong>Wasser</strong><br />

aus den Laderäumen pumpten, entdeckte Risse wurden<br />

immer wieder soweit wie möglich abgedichtet,<br />

Lukendeckel entfernt <strong>und</strong> die Ladung (300t Magnesit)<br />

unter schwierigen Umständen geborgen. Schwierig, da<br />

derzeit eine aufwändige Sanierungsmaßnahme an der<br />

östlichen Kammerwand der Schleuse Bamberg durchgeführt<br />

wird. Die gesamte Planie im Bereich des Havaristen<br />

war eine große Baugrube <strong>und</strong> nicht befahrbar. Stellplätze<br />

für Bagger <strong>und</strong> Kran mussten geschaffen werden.


3<br />

4<br />

70<br />

Statiker rechneten <strong>und</strong> beobachteten, ob das „sensible“<br />

System der Kammerwandabstützung dieser Belastung<br />

standhielt. Erst danach konnte die Ladung zum großen<br />

Teil geborgen werden <strong>und</strong> am frühen Sonntagmorgen<br />

schwamm das MS Marc endlich auf.<br />

Das MS Marc sollte nun möglichst schnell aus der Schleusenkammer<br />

geschleppt werden. Selber fahren konnte<br />

es nicht mehr, aber es wurde durch die Fachleute vor<br />

Ort für schwimmfähig erklärt. Taucher dichteten immer<br />

wieder kleinere Risse ab <strong>und</strong> die Pumpen arbeiteten auf<br />

Hochtouren. Ein Schubschiff konnte am Sonntagnachmittag<br />

ohne jeglichen Zwischenfall das MS Marc bis in<br />

den Hafen Bamberg schleppen. Nachdem die letzten<br />

Reste des Havaristen geborgen waren, konnte die<br />

Schifffahrt gegen 19.00 Uhr nach gut 3 1 /2 Tagen endlich<br />

wieder freigegeben werden.<br />

5<br />

Der aktuelle Sachstand<br />

Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft<br />

ist noch nicht abgeschlossen. Die Gesamtkosten der<br />

Verwaltung belaufen sich auf ca. 274.000 €. Der Versicherung<br />

liegt die Forderung vor. Das MS Marc hat einen<br />

Totalschaden <strong>und</strong> muss verschrottet werden.<br />

Die Abwicklung dieser Havarie ist ein sehr großer Erfolg<br />

für die Beschäftigten des WSA Nürnberg. Innerhalb sehr<br />

kurzer Zeit (unter 3 1 /2 Tagen) konnte ein total zerstörtes<br />

Schiff aus einer Schleusenkammer, die derzeit selbst ein<br />

„Notfallpatient“ ist, geborgen werden.<br />

Eine wichtige Säule dieses Erfolgs war der „bedingungslose“<br />

Einsatz der eingesetzten Kräfte. Alle haben<br />

ausnahmslos an einem Strang gezogen! Hier sind besonders<br />

die Beschäftigten des zuständigen Außenbezirks<br />

Neuses, bzw. des Bauhofs Nürnberg zu nennen, aber<br />

auch die an den Sanierungsmaßnahmen der Schleuse<br />

Bamberg betroffenen Baubeteiligten oder die in aller<br />

Eile hinzu gerufenen örtlichen Behördenvertreter <strong>und</strong><br />

Firmen. Auch die Beschäftigten der <strong>WSD</strong>, der Fachstelle<br />

Maschinenwesen <strong>und</strong> des WSA haben sich hier in der<br />

Pflicht gesehen. Durch kurze <strong>Information</strong>swege <strong>und</strong><br />

die Einbindung aller Instanzen konnten alle Entscheidungen<br />

schnell <strong>und</strong> richtig getroffen werden.<br />

Das „Lob von oben“ während <strong>und</strong> auch nach der Havarieabwicklung<br />

hat gut getan <strong>und</strong> wird für die Zukunft<br />

motivieren!!!<br />

Bild 1: MS Oostende allein in der Kammer<br />

Bild 2: MS Marc „taucht“ auf<br />

Bild 3: Das Schadensausmaß<br />

Bild 4: Die Bergung läuft auf Hochtouren<br />

Bild 5: MS Marc auf dem Weg zum<br />

Bamberger Hafen<br />


Havarie an der Protzenweiherbrücke<br />

in Regensburg<br />

Mareike Borstelmann <strong>und</strong> Robert Ebenhöch<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Regensburg<br />

Am 13. März <strong>2008</strong> um 10:10 Uhr geriet die WSV- eigene<br />

Protzenweiherbrücke im Unterwasser der Schleuse<br />

Regensburg in Flammen.<br />

Was war passiert?<br />

Auf einem niederländischen Gütermotorschiff (GMS)<br />

war der Autoverladekran bereits beim Ausfahren aus der<br />

Schleuse aufgerichtet, so dass beim Passieren der Brücke<br />

ein Hauptträger (Stahlbrücke) des Brückenüberbaus<br />

vom Kranausleger durchbohrt wurde. Das GMS wurde<br />

dadurch abgebremst, der Kranausleger brach ab <strong>und</strong><br />

beschädigte die unter der Brücke installierte Gasleitung.<br />

Das ausströmende Gas entzündete sich sofort. Das GMS<br />

setzte zurück in die Schleusenkammer. Zum Zeitpunkt<br />

des Unglücks waren zwei Schichtleiter in der Schleusenbetriebsstelle,<br />

die sich unmittelbar neben der Protzenweiherbrücke<br />

befindet. Einer der Schichtleiter verständigte<br />

sofort die Feuerwehr. Die Flammen konnten jedoch<br />

erst ca. 50 Minuten später gelöscht werden, da das<br />

Unterbinden der Gaszufuhr durch die Regensburger Energieversorgung<br />

vor Ort durchgeführt werden musste.<br />

Schadensbild<br />

Nachdem das Feuer gelöscht war, wurde das Ausmaß<br />

des Schadens erst richtig deutlich.<br />

1 2<br />

Beim Brand entstanden im Bereich der Brücke Temperaturen<br />

von über 1000°C. Durch diese enorme thermische<br />

Beanspruchung senkten sich die fünf Hauptträger<br />

(Durchlaufträger) im Brückenfeld über dem Unterhaupt<br />

um bis zu 50 cm ab.<br />

Die Verformungen der Durchlaufträger setzten sich in<br />

den angrenzenden Brückenfeldern fort.<br />

Die Granitverblendung des Mittelpfeilers sowie der<br />

Beton im Bereich des festen Auflagers waren stark<br />

beschädigt.<br />

Die gesamten Strom – <strong>und</strong> Steuerungskabel der Schleusenanlage,<br />

die sich unter der Brücke befanden, waren<br />

verbrand.<br />

Sicherungsmaßnahmen<br />

Schifffahrt<br />

Sehr schnell stand nach diesem Schadensbild fest, dass<br />

die Standsicherheit der Brücke nicht mehr gewährleistet<br />

ist, es konnte keine Durchfahrt unter der Protzenweiherbrücke<br />

erfolgen. Die Schifffahrt wurde gesperrt.<br />

Die zwei Schiffe, die sich noch immer in der Schleusenkammer<br />

befanden, wurden teilweise mit Handschleusung,<br />

Notstrom <strong>und</strong> Vorortsteuerung wieder zu Berg<br />

geschleust <strong>und</strong> konnten um ca. 19:00 Uhr die Kammer in<br />

Richtung Oberwasser verlassen.<br />

Die notwendigen Sicherungsmaßnahmen für die Brücke<br />

wurden noch am gleichen Abend mit einer ortsansässigen<br />

Baufirma, Prüfstatikern <strong>und</strong> einem Ingenieurbüro<br />

71


72<br />

3 4<br />

festgelegt. Durch den Einbau von zusätzlichen Längs-<br />

<strong>und</strong> Querträgern sollte zunächst das Brückenfeld über<br />

dem Unterhaupt unterstützt werden. Für die Fertigung<br />

<strong>und</strong> den Einbau dieser Sicherung wurden 5 Tage kalkuliert.<br />

Zeitgleich mit der Fertigung der Sicherung begannen<br />

die Arbeiten für den Aufbau einer provisorischen<br />

Schleusensteuerung. Die Mitarbeiter des Bauhofs <strong>und</strong><br />

des Außenbezirkes (ABz) haben in den Tagen bis zur<br />

Wiederinbetriebnahme der Schleuse großartige Arbeit<br />

geleistet. H<strong>und</strong>erte Meter Strom – <strong>und</strong> Steuerungskabel<br />

mussten neu gezogen werden, Sicherungen mussten<br />

überbrückt werden.<br />

Mit jeder St<strong>und</strong>e der Kabelerneuerung <strong>und</strong> Instandsetzung<br />

der Schäden, mussten die Maßnahmen an die<br />

Gegebenheiten neu angepasst werden. Hier zeigte sich,<br />

dass ohne das Know How <strong>und</strong> Insiderwissen der langjährigen<br />

Mitarbeiter, diese Aufgabe in so kurzer Zeit nicht<br />

zu schaffen gewesen wäre.<br />

Durch das ausgezeichnete Zusammenspiel aller Beteiligten<br />

(Baufirma, Prüfstatiker, Bauhof, Abz, <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsamt ...) konnte am 18.März um 19:00 Uhr die<br />

Schifffahrt wieder frei gegeben werden<br />

In den darauf folgenden Wochen wurden weitere Sicherungsmaßnahmen<br />

durchgeführt. Die Durchlaufträger<br />

in den angrenzenden Brückenfeldern mussten durch<br />

zusätzliche Stützten gesichert werden. Außerdem wurden<br />

die Betonplatte sowie die Fahrbahn auf dem stark<br />

5 6<br />

beschädigten Feld über dem Unterhaupt abgebrochen,<br />

um das System zu entlasten.<br />

Durch den Brand der Protzenweiherbrücke wurde die<br />

Anbindung des Stadtteils Stadtamhof an den Stadtnorden<br />

von Regensburg unterbrochen. Mit einem provisorischen<br />

Fußgängersteg aus Holz konnte diese Verbindung<br />

am 08. April wieder hergestellt werden.<br />

Ausblick<br />

Durch das Unglück am 13.März <strong>2008</strong> wurde die Protzenweiherbrücke<br />

irreparabel beschädigt, die Brücke muss<br />

komplett abgerissen <strong>und</strong> durch einen Neubau ersetzt<br />

werden. Die weitere Bearbeitung wurde im Rahmen des<br />

Projektmanagements dem <strong>Wasser</strong>straßen- Neubauamt<br />

Aschaffenburg übertragen.<br />

Der wirtschaftliche Schaden an der Brücke <strong>und</strong> der<br />

Schleusenanlage beträgt über 5 Mio. €.<br />

Trotz allem waren wohl am 13. März <strong>2008</strong> sehr viele<br />

Schutzengel in Regensburg unterwegs, da es weder Tote<br />

noch Schwerverletzte bei diesem Unfall gab.<br />

◆<br />

Bild 1: Verformte Hauptträger<br />

Bild 2: Gebeulte Durchlaufträger in den Anschlussfeldern<br />

Bild 3: beschädigter Mittelpfeiler mit festem Auflager<br />

Bild 4: Erste Sicherungsmaßnahmen<br />

Bild 5: Freigabe für Fußgänger


1<br />

Abschied fällt schwer –<br />

Der lange Weg des „Aegir“ aus dem Main<br />

Helko Fröhner<br />

<strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Schweinfurt<br />

Der Eimerkettenschwimmbagger „Aegir“ sollte nach<br />

seinem Verkauf durch die Firma Domarin am 03.12.2007<br />

aus dem Main an die Donau verbracht werden. Erst ein<br />

Jahr zuvor hatte die besagte Firma diesen vom <strong>Wasser</strong>-<br />

<strong>und</strong> Schifffahrtsamt (WSA) Schweinfurt erworben.<br />

Hierzu wurde in einem Baggersee bei Main-km 371,800<br />

ein Verband aus dem Bagger (Bj. 1972, L x B = 34,50 m<br />

x 7,47 m, Tiefgang 1,50 m) <strong>und</strong> dem Schubboot Rupertus<br />

(Bj. 1988, L x B = 25,80 m x 6,11 m, Tiefgang 1,50 m)<br />

gebildet. Bereits 5 km nach Beginn der Reise wurde<br />

der Schwimmbagger gegen 12:15 Uhr wegen <strong>Wasser</strong>übertritts<br />

über den Bug auf das linke Ufer bei Main-km<br />

376,400 durch den Schiffsführer abgesetzt, um ein<br />

weiteres Absinken zu verhindern.<br />

Ungünstigerweise geschah dies im Kurvenbereich. Erste<br />

Pumpversuche durch die Besatzung des Schubbootes<br />

blieben erfolglos. Eine Vollsperrung wurde zwischen<br />

den Staustufen Limbach <strong>und</strong> Viereth ab 13:00 Uhr<br />

angeordnet. Steigende <strong>Wasser</strong>stände (Pegel Trunstadt<br />

220 cm steigend) verzögerten weitere Maßnahmen. Die<br />

Vollsperrung blieb bis 05.12.2007, 11:30 Uhr aufrecht<br />

erhalten. Zur Strömungsminderung legte sich das Baggerschiff<br />

„Andrea“ der Firma Domarin schräg vor den<br />

Havaristen.<br />

Schifffahrt<br />

Die Feuerwehren Trunstadt <strong>und</strong> Bischberg waren mit<br />

Ölsperren vor Ort, da sich bis zu 1.000 l Öl <strong>und</strong> Gasöl<br />

im Schiff befinden sollten. Ein erster Hebeversuch am<br />

04.12.2007 unter Tauchereinsatz blieb ohne Erfolg.<br />

Bis zum Ende der Vollsperrung am 05.12.2007 befanden<br />

sich ca. 25 Schiffe in Wartepositionen in den angrenzenden<br />

Haltungen. Eine vorläufige Freigabe konnte für<br />

den einspurigen Verkehr während der Zeiten des Tageslichts<br />

mittels Verkehrsregelung durch das WSA <strong>und</strong> der<br />

<strong>Wasser</strong>schutzpolizei erfolgen. Mittlerweile betrug der<br />

Stand am Pegel Trunstadt 321 cm. Zusätzlich mussten<br />

in dieser Zeit die Marken der höchsten Schifffahrtswasserstände<br />

herab gesetzt werden, dies ergab sich aus<br />

Uferaufweitungen am maßgebenden Pegel Trunstadt in<br />

Folge des Mainausbaus in diesem Bereich.<br />

Das einspurige Vorbeiführen des Verkehrs blieb bis<br />

zum 08.12.2007, 12:00 Uhr in Kraft. Zu diesem Zeitpunkt<br />

wurde der höchste Schifffahrtswasserstand überschritten.<br />

Somit war keine Schifffahrt bis zum 11.12.2007, 7:30<br />

Uhr möglich. Ab dem 13.12.2007 wurde auch Nachtfahrt<br />

zugelassen, weiterhin unter Verkehrsregelung vor Ort.<br />

Eine Sicherung gegen Abdriften in Richtung Fahrrinne<br />

in Folge schwankender <strong>Wasser</strong>stände wurde durch<br />

73


74<br />

2 3<br />

4<br />

fünf Erdarbeitsgeräte landseitig vorgenommen. Diese<br />

wurden von der ortsansässigen Kiesgewinnungsfirma<br />

bereit gestellt.<br />

Zwischen dem 14.12.2007 <strong>und</strong> dem 17.12.2007 erfolgten<br />

weitere Bergungsversuche. Hierbei wurde der Havarist<br />

von Baggern auf Ponton <strong>und</strong> Schiffen hinten <strong>und</strong><br />

vorn <strong>und</strong> seitlich gleichzeitig gehalten <strong>und</strong> gehoben.<br />

Parallel waren an Bord des „Aegir“ Taucher mit Abdichtungsarbeiten<br />

<strong>und</strong> dem Einbau von Pumpaggregaten<br />

beschäftigt. Seitens des WSA waren die Besatzungen<br />

der Arbeitsschiffe „Kleiber“ (2 x 192 Std. in 13 Tagen) <strong>und</strong><br />

„Nassach“ (2 x 33 Std. an 3 Tagen) in Einsatz.<br />

mend.<br />

Am 17.12.2007 konnte der Schwimmbagger erfolgreich<br />

in einen nahe gelegenen Baggersee verbracht werden.<br />

◆<br />

5<br />

Bild 1: Der gesunkene Eimerkettenschwimm-<br />

bagger am linken Mainufer<br />

Bild 2: Feuerwehren mit Ölsperren sowie Poli-<br />

zei vor Ort<br />

Bild 3: Steigendes <strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> Veränderung<br />

der Pegelwerte durch Aufweitungen<br />

im unmittelbaren Bereich des Pegels<br />

Trunstadt<br />

Bild 4: Verstärkte Sicherung von Land aus<br />

Bild 4: Noch gehalten, fast wieder selbständig<br />

schwimmend


Eisschiff in Aschaffenburg<br />

Dietmar Droste<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />

Die erste Assoziation, die sich bei einem Bediensteten<br />

der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtverwaltung aufdrängt, wenn<br />

er etwas von einem “Eisschiff“ hört, dürfte wohl ein<br />

Eisbrecher sein. “Eisschiff“ – da hat ein Zeitungsreporter<br />

wohl die Fachbegriffe etwas durcheinander gebracht.<br />

Diesmal aber nicht! Bei dem Eisschiff handelt es sich um<br />

ein Schiff, auf dem man eislaufen kann. Der Radiosender<br />

FFH tourte mit seinem Eisschiff unter dem Motto “Umsonst<br />

<strong>und</strong> Draußen“ durchs Sendegebiet <strong>und</strong> legte auch<br />

hier in Aschaffenburg zwischen dem 11. <strong>und</strong> 13.01.<strong>2008</strong><br />

an der städtischen Liegestelle im Floßhafen an.<br />

Die MS „Janny“ war mit einem Leichter gekoppelt <strong>und</strong><br />

hatte somit eine Gesamtlänge von 116 m <strong>und</strong> eine Breite<br />

von 8,20 m. Die mit Gerüstkonstruktionen aus den<br />

Laderäumen aufgebauten Ebenen ermöglichten 2 Eisflächen<br />

mit jeweils 6 m x 40 m. Die Fläche hört sich erst<br />

mal recht groß an. Zusammen mit meiner 6-jährigen<br />

Tochter konnte ich aber am Eröffnungstag am 11.01.<strong>2008</strong><br />

bereits feststellen, dass wir uns schon anstrengen mussten,<br />

jeweils am Ende der Bahn ordentlich “die Kurve zu<br />

kriegen“. Anderen Besuchern ging es aber auch nicht<br />

besser. Es war schon ein besonderes Erlebnis, auf einem<br />

Schiff bei guten äußeren Bedingungen mit Blick auf<br />

das Aschaffenburger Schloss <strong>und</strong> meist ansprechender<br />

Musik übers “Schiffseis“ zu gleiten.<br />

1 2<br />

Schifffahrt<br />

Das fanden wohl auch Andere. Das „Main-Echo“ berichtete,<br />

dass an diesem Wochenende 7000 Besucher<br />

den Weg zum FFH-Eisschiff gef<strong>und</strong>en hatten. Alle sind<br />

bestimmt nicht aufs Eis gekommen, aber für viele war<br />

der Besuch der aufgestellten Glühwein- <strong>und</strong> Bratwurststände<br />

sowie das Treffen von Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bekannten<br />

das eigentliche Ziel dieses Events.<br />

Ob die Nationalität des Frachters (NL) mit der Eislaufnation<br />

Niederlande im Zusammenhang stand oder die<br />

Farbe der auszuleihenden Schlittschuhe (orange) eine<br />

Vorgabe des Schiffseigners oder -führers war, habe ich<br />

nicht herausbekommen.<br />

Bild 1: Eisschiff im Floßhafen Aschaffenburg<br />

Bild 2: spiegelglatte Eislauffläche<br />

75<br />


76 <strong>Wasser</strong>straßen<br />

Das GIS Forum Donau<br />

Ludwig Steinhuber<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong> <strong>und</strong><br />

Wieland Haupt<br />

Fachstelle Geoinformation <strong>Süd</strong> beim <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Regensburg<br />

Motivation<br />

Mit dem Einzug von Telematik bzw. River <strong>Information</strong><br />

Services (RIS) im Bereich der Binnenwasserstraßen<br />

Europas ist auch der Bedarf an Geobasisdaten gestiegen.<br />

In diesem Umfeld ergaben sich Kooperationen zwischen<br />

benachbarten Staaten, die sich im Laufe der Zeit weiter<br />

zusammengeschlossen haben. An der Donau entstand<br />

so das GIS Forum Donau.<br />

Letzten Endes haben drei Punkte zum Entstehen des GIS<br />

Forum Donau beigetragen:<br />

● Die politische Entwicklung in Europa,<br />

● die technischen Entwicklungen im RIS-Umfeld <strong>und</strong><br />

● die Erkenntnis in den Staaten entlang der Donau,<br />

dass durch gemeinsame Arbeit an gleichen Themen<br />

effizientere <strong>und</strong> einheitliche Ergebnisse erzielt werden<br />

können.<br />

Politische Entwicklung<br />

Die politische Entwicklung in Europa ist in erster Linie<br />

geprägt durch<br />

● das Zusammenwachsen der Staaten in Europa,<br />

● den Beitritt der Staaten Osteuropas zur EU sowie<br />

● die verkehrspolitischen Ziele der EU.<br />

Die verkehrspolitischen Ziele der EU sind niedergelegt<br />

im Weißbuch aus dem Jahre 2001 für die europäische<br />

Verkehrspolitik bis 2010. Hier ist beispielsweise festgeschrieben,<br />

dass der Einsatz von leistungsfähigen<br />

Schifffahrtsinformationssystemen die Zuverlässigkeit<br />

<strong>und</strong> Verfügbarkeit der Binnenschifffahrt auf den bedeutenden<br />

<strong>Wasser</strong>straßen in Europa verbessern soll.<br />

Die Donau wurde bereits 1997 in Helsinki zum Pan-Europäischen<br />

Verkehrskorridor VII erklärt <strong>und</strong> damit zu<br />

einer der wichtigen Verkehrsachsen Europas.<br />

Die europäischen Verkehrsminister haben in Übereinstimmung<br />

mit dem Weißbuch anlässlich der Binnenschifffahrts-Konferenz<br />

2001 in Rotterdam beschlossen,<br />

RIS auf den Binnenwasserstraßen bis 2005 einzuführen.<br />

Technische Entwicklung<br />

Analog zu den politischen Zielen sind zur Verbesserung<br />

von <strong>Information</strong>en auf den europäischen Binnenwasserstraßen<br />

RIS-Dienste <strong>und</strong> RIS-Systeme sowie die dazugehörigen<br />

Standards entstanden. Hinzu kamen technische<br />

Gr<strong>und</strong>lagen, wie Navigationssysteme <strong>und</strong> Geoinformationssysteme<br />

(GI-Systeme).<br />

Die eigentlichen Geoinformationen, die Gr<strong>und</strong>lage all<br />

dieser Dienste <strong>und</strong> Systeme sind, wurden bislang aber<br />

kaum thematisiert.<br />

Überregionale Zusammenarbeit<br />

Dritter Hauptpunkt bei der Entstehung des GIS Forum<br />

Donau war die Erkenntnis, dass eine Zusammenarbeit<br />

zwischen den Donauanliegerstaaten erhebliche Vorteile<br />

für die Sache an sich <strong>und</strong> die einzelnen Mitglieder<br />

bringt.<br />

So können die in allen Mitgliedsstaaten knappen<br />

Ressourcen gebündelt, die <strong>Information</strong>en zwischen<br />

benachbarten Staaten auf kurzem Wege ausgetauscht,<br />

einheitliche Mindeststandards für Geoinformationen<br />

geschaffen <strong>und</strong> die Staaten Osteuropas an technische<br />

Entwicklungen der westeuropäischen Länder herangeführt<br />

werden.<br />

Dies kommt in der Summe nicht nur den einzelnen<br />

Mitgliedsländern zugute, sondern führt auch zu einer<br />

Steigerung von Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Sicherheit in der<br />

Binnenschifffahrt.


1<br />

Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Wie hat sich nun das GIS Forum Donau seit seiner Gründung<br />

im Jahr 1997 entwickelt? Entstanden ist das GIS<br />

Forum Donau aus einer Kooperation zwischen Deutschland,<br />

Österreich <strong>und</strong> der Slowakei im Jahre 1997. Die<br />

Mitglieder nannten sich „Trilaterale Arbeitsgruppe“ <strong>und</strong><br />

hatten in erster Linie den Austausch von Geoinformationen<br />

in den gemeinsamen Grenzstrecken zum Ziel.<br />

Zwei Jahre später bot die Donaukommission ihre Unterstützung<br />

an <strong>und</strong> wurde gleichzeitig als Beobachter aufgenommen.<br />

Zu diesem Zeitpunkt wurde die trilaterale<br />

Arbeitsgruppe auch in „GIS Forum Donau“ umbenannt.<br />

Die Definition weiterer Ziele <strong>und</strong> erste erfolgreiche Ergebnisse<br />

aus der Kooperation führte in den Folgejahren<br />

dazu, dass im Jahr 2000 Ungarn, 2002 Kroatien, 2003<br />

Rumänien <strong>und</strong> die Ukraine, 2004 Serbien sowie Bulgarien<br />

<strong>und</strong> 2005 Russland dem GIS Forum Donau beigetreten<br />

sind. Damit sind, bis auf Moldawien, alle Donauanliegerstaaten<br />

sowie Russland, als Nicht-Anliegerstaat,<br />

offizielles Mitglied im GIS Forum Donau.<br />

Organisation<br />

Das GIS Forum Donau gliedert sich in einen Lenkungsausschuss<br />

<strong>und</strong> sechs Arbeitsgruppen. Der Lenkungsausschuss<br />

(Steering Committee), bestehend aus ein bis zwei<br />

Personen pro Mitgliedstaat <strong>und</strong> den Arbeitsgruppenleitern,<br />

hat einen Vorsitzenden <strong>und</strong> einen Stellvertreter,<br />

die jeweils auf vier Jahre gewählt sind. Zur Verwaltung<br />

des Forums wurde ein technisches Sekretariat in Wien<br />

eingerichtet. Der Lenkungsausschuss tagt im Durch-<br />

schnitt dreimal pro Jahr; die Arbeit dort bezieht sich<br />

im Wesentlichen auf strategische Entscheidungen,<br />

Definition von Aufgaben <strong>und</strong> die Kontrolle der Arbeitsgruppen.<br />

Beschlüsse werden mehrheitlich unter den<br />

anwesenden Vertretern (1 Stimme pro Mitgliedsland)<br />

getroffen.<br />

Die sechs Arbeitsgruppen befassen sich mit den Themen:<br />

● Data warehouse<br />

● Software-Tools<br />

● Geobasisdaten<br />

● Geländemodelle <strong>und</strong> hydrologische Modelle<br />

● Infrastruktur<br />

● RIS Standards<br />

Um Interessierte über die Arbeit <strong>und</strong> Ergebnisse des GIS<br />

Forum Donau umfassend zu informieren, wird jährlich<br />

in einem Mitgliedsland eine Konferenz veranstaltet.<br />

77<br />

2


78<br />

Ziele<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />

Ziele des GIS Forum Donau sind in erster Linie die Beschaffung/Erzeugung<br />

von Geobasisdaten für RIS-Dienste<br />

<strong>und</strong> RIS-Systeme, deren Verwaltung, Bereitstellung <strong>und</strong><br />

Pflege sowie der Aufbau von Infrastruktur für RIS. Die<br />

Ziele spiegeln sich in den sechs Arbeitsgruppen des GIS<br />

Forum wieder.<br />

Bisheriger Schwerpunkt der Aktivitäten war der Aufbau<br />

eines Data warehouse mit den zugehörigen Applikationen,<br />

in dem alle für RIS relevanten Geoinformationen<br />

vorgehalten <strong>und</strong> bereitgestellt werden. Das Thema Infrastruktur<br />

beinhaltete den Aufbau von GPS-Korrekturdatensendern<br />

nach IALA-Standard entlang der Donau.<br />

Um der Schifffahrt später homogenes Datenmaterial<br />

für RIS bereit zu stellen, wurden Mindestqualitätsstandards<br />

für die Datengewinnung von Geoinformationen<br />

erarbeitet. Dies umfasste hydrographische Daten, Kartendaten<br />

<strong>und</strong> hydrologische Daten. Ein weiterer Punkt<br />

war die Abstimmung <strong>und</strong> Standardisierung digitaler<br />

Geländemodelle sowie hydrologischer Modelle. Zuletzt<br />

kam als Thema die abgestimmte Implementierung<br />

europäischer <strong>und</strong> internationaler RIS-Standards <strong>und</strong><br />

Empfehlungen für die Binnenschifffahrt auf der Donau<br />

hinzu.<br />

Zur Umsetzung der dargestellten Ziele wurden bisher<br />

zwei Förderprojekte aufgelegt, das Projekt<br />

● „Data warehouse for Danube waterway (D4D)“ <strong>und</strong><br />

das Projekt<br />

● „DANewBE Data“.<br />

Beide Projekte wurden im Rahmen des Interreg IIIb<br />

CADSES-Programms der EU gefördert <strong>und</strong> sind mittlerweile<br />

abgeschlossen. Hauptpartner im Projekt D4D<br />

waren Deutschland <strong>und</strong> Österreich, im Projekt DANew-<br />

BE Data zusätzlich Slowakei <strong>und</strong> Ungarn.<br />

DAS PrOjEkT D4D<br />

Vorbemerkung<br />

Bei dem Projekt „Data warehouse for Danube waterway<br />

D4D“ handelte es sich bislang um das Schwerpunktthema<br />

des GIS Forum Donau. Insofern wird das Projekt im<br />

Folgenden näher dargestellt. Entsprechend den Zielen<br />

des GIS Forum Donau wurden für das Projekt D4D folgende<br />

Teilbereiche definiert:<br />

● Peilungen der Gewässersohle <strong>und</strong> Luftbildaufnahmen<br />

der Vorländer in den Mitgliedsstaaten zur<br />

Erzeugung von Geobasisdaten<br />

● Sammlung von Geoinformationen aus den beteiligten<br />

Ländern, deren Einstellung in einer Datenbank,<br />

dem Data warehouse, <strong>und</strong> die Bereitstellung der<br />

<strong>Information</strong>en für RIS. Durch die Vernetzung der<br />

Datenbestände stehen die <strong>Information</strong>en allen beteiligten<br />

Staaten gleichermaßen zur Verfügung.<br />

● Automatisierte Erstellung von Inland ENCs (Electronic<br />

Navigation Chart) <strong>und</strong> der Verkehrskarte der<br />

Donaukommission (Carte de pilotage du Danube)<br />

mit den Daten aus dem Data warehouse<br />

● Aufbau von GPS-Korrekturdatensender nach IALA-<br />

Standard entlang der Donau zur Verbesserung der<br />

Positionsbestimmung von Schiffen bei der Anwendung<br />

von Navigationssystemen<br />

● Gemeinsame <strong>und</strong> donauweit abgestimmte Implementierung<br />

europäischer <strong>und</strong> internationaler RIS-<br />

Standards <strong>und</strong> Empfehlungen für die Binnenschifffahrt<br />

auf der Donau. Die Implementierung erfolgt in<br />

enger Zusammenarbeit mit der Donaukommission.<br />

Die Datenbank<br />

Kernpunkt des Projekts D4D ist der Aufbau des Data<br />

warehouse. Das Konzept dazu sieht vor, dass wesentliche<br />

georeferenzierte <strong>und</strong> wasserstraßenbezogene Daten<br />

über sogenannte nationale Konverter aus den Mitgliedsstaaten<br />

in eine verteilte Datenbank eingestellt werden.


3<br />

Die gemeinsame Datenbankstruktur dient als Basis<br />

für zahlreiche weitere Applikationen. In einer ersten<br />

Phase werden aus den Datenbeständen heraus digitale<br />

<strong>Wasser</strong>straßenkarten gemäß dem Inland ECDIS Standard<br />

sowie die Carte de pilotage der Donaukommission<br />

erzeugt. Weitere Anwendungen, wie Katastrophenmanagement,<br />

Ökokataster oder Tourismus-<strong>Information</strong>ssystem<br />

sind denkbar, spielen jedoch für Deutschland<br />

keine oder eine untergeordnete Rolle.<br />

Die Darstellung der Datenbankinhalte erfolgt über ein<br />

Web Portal. Durch das integrierte GI-System sind ausschnittsbezogene<br />

<strong>und</strong> themenorientierte Karten- <strong>und</strong><br />

Datenabfragen möglich.<br />

Datenbank-Architektur<br />

Das Data warehouse ist durch eine 3-Schicht-Architektur<br />

mit verteilter Datenhaltung realisiert.<br />

● In der Basisschicht wird in jedem beteiligten Land<br />

auf einem eigenen Server die D4D-Datenbank vorgehalten.<br />

Die Daten werden aus nationalen Datenbeständen<br />

über ein spezielles Konverter-Tool in die<br />

Datenbank eingestellt. Der Zugriff auf die Datenbank<br />

<strong>und</strong> deren Pflege erfolgt auf nationaler Ebene<br />

über ein sog. Maintenance Portal.<br />

● Die Nutzer können über ein Web Portal – Schicht 3<br />

– auf die gesamten Geoinformationen, auch die der<br />

anderen Staaten, zugreifen.<br />

● Das Zugriffsmanagement erfolgt über die einzelnen<br />

nationalen Applikations-Server – Schicht 2.<br />

4<br />

5 6<br />

Applikationen<br />

Hauptapplikation im System D4D ist momentan die<br />

automatisierte Erzeugung von Inland ENCs. In Deutschland<br />

werden dabei die <strong>Information</strong>en aus der digitalen<br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßenkarte DBWK über den nationalen<br />

Konverter in die Datenbank eingestellt. Aus den dort<br />

vorliegenden Objekten wird dann automatisiert die<br />

Inland ENC erstellt.<br />

79<br />

Die Donaukommission hält für den gesamten Streckenbereich<br />

der Donau eine eigene Verkehrskarte, die „Carte<br />

de pilotage du Danube“, vor. Die Karten selbst müssen<br />

von den Mitgliedsstaaten erstellt <strong>und</strong> fortgeführt<br />

werden. Auch diese Karten können aus den im Data<br />

warehouse abgelegten Objekten automatisiert generiert<br />

werden.<br />

Web Portal<br />

Da Web Portal gliedert sich in drei Hauptbereiche,<br />

● das Kartenmanagement,<br />

● die GIS-Auswertung <strong>und</strong><br />

● den Download-Bereich.<br />

Im Kartenmanagement werden über räumliche Eingrenzungen<br />

die jeweiligen Kartenausschnitte dargestellt.<br />

Die Kartendarstellung <strong>und</strong> alle weiteren Abfragen<br />

sind dabei grenzüberschreitend über die beteiligten<br />

Länder möglich. Entsprechend der Objektstruktur des<br />

Data warehouse sind bestimmte Objekte wählbar, die


80<br />

7 8<br />

dann als thematische Darstellungen im Duktus der ENC<br />

angezeigt werden. Zusätzlich kann die reine Kartendarstellung<br />

noch mit Luftbildern (Rasterdaten) hinterlegt<br />

werden. Die so ausgewählte thematische Karte kann im<br />

PDF-Format abgespeichert bzw. ausgegeben werden.<br />

Die Objekte des zuvor im Kartenmanagement ausgewählten<br />

Ausschnitts können im Bereich GIS-Auswertung<br />

entsprechend ihrer Objektzugehörigkeit <strong>und</strong><br />

ihrer Attribute ausgewertet werden. Die Attribute<br />

(Sachdaten) einzelner oder thematisch zusammenhängender<br />

Objekte können ausgegeben bzw. als Excel-Liste<br />

exportiert werden. Als zusätzliche Funktion ist im dritten<br />

Hauptbereich der Download freigegebener Karten<br />

möglich.<br />

künftige Ziele<br />

Das GIS Forum Donau steht mit den beschriebenen<br />

Zielen <strong>und</strong> Projekten teilweise erst am Anfang einer immensen<br />

Aufgabenfülle. Entsprechend den politischen<br />

Zielsetzungen <strong>und</strong> den technischen Entwicklungen<br />

werden auch die Ziele <strong>und</strong> Aufgaben des GIS Forum<br />

Donau angepasst.<br />

Da wesentliche Projekte weitgehend abgeschlossen sind<br />

<strong>und</strong> neue Aufgaben von donauweitem Interesse anstehen<br />

wird momentan die Struktur des GIS Forum Donau<br />

geändert. Dabei bleiben Aufbau <strong>und</strong> Aufgaben des<br />

Steering Committee unverändert. Lediglich die Struktur<br />

der Workgroups wird geändert. Es zeichnet sich ab, dass<br />

künftig die Ziele <strong>und</strong> Aufgaben des GIS Forum Donau<br />

unter sechs Schwerpunktthemen zusammengefasst<br />

werden. Es handelt sich dabei um:<br />

● Data warehouse<br />

● Infrastruktur<br />

● Hydrographie, Vermessung, Karten<br />

● Hydrologie, Modelle<br />

● Standards<br />

● Verschiedenes<br />

Innerhalb der Schwerpunktthemen gibt es eine Reihe<br />

von Einzelprojekten, die von Experten aus den beteiligten<br />

Ländern be- <strong>und</strong> abgearbeitet werden.<br />

Projekte können jederzeit von einem Mitgliedsland des<br />

GIS Forum Donau in das Arbeitsprogramm eingebracht<br />

werden. Voraussetzung ist allerdings, dass noch in mindestens<br />

einem zusätzlichen Donauanliegerstaat aktives<br />

Interesse an dem Projekt besteht.<br />

Die Arbeitsstruktur des GIS Forum stellt sich mit den<br />

aufgezeigten Änderungen folgendermaßen dar:<br />

Neben der Behandlung neuer Themen sollen bisherige<br />

Projektergebnisse, wie Data warehouse oder GPS-Korrekturdatensender<br />

auf alle Donauanliegerstaaten,<br />

einschließlich Russland übertragen werden. Die im Data<br />

warehouse enthaltenen Daten ermöglichen nicht nur<br />

die automatisierte Herstellung von Inland ENCs. Weitere<br />

Anwendungen sollen noch folgen. Themen, die ursprünglich<br />

zwar als Ziel definiert, aber bisher noch nicht<br />

weiter verfolgt wurden, sind digitale Geländemodelle<br />

<strong>und</strong> hydrologische Modelle. Hier steht die Festlegung<br />

von Standards <strong>und</strong> schließlich die konkrete Aufstellung<br />

von Modellen (auch länderübergreifend) im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Neben den GPS-Korrekturdatensendern wird<br />

mit zunehmender Realisierung von RIS-Diensten <strong>und</strong><br />

RIS-Systemen auch weitere Infrastruktur erforderlich. In<br />

erster Linie ist dabei an Transponder <strong>und</strong> Übertragungstechnik<br />

zu denken.<br />

künftiges Förderprojekt<br />

Mit den beschriebenen neuen Aufgaben/Projekten<br />

verb<strong>und</strong>en ist auch zum Teil die Frage der Finanzierung.<br />

Hierzu sollen durch ein neues Förderprojekt im Rahmen<br />

des ETC-SEE Programms der EU Fördermittel beantragt<br />

werden.


9 10<br />

Folgende Teilprojekte wurden bisher definiert:<br />

● WLAN (Österreich): Drahtlose Datenübertragung<br />

zur Verbesserung der Binnenschifffahrtsinformationsdienste<br />

(das Thema wurde von der FVT vorgeschlagen<br />

<strong>und</strong> von Deutschland eingebracht). Dabei<br />

soll neben der Hotspot-Lösung auch eine Lösung mit<br />

dem EDGE-Standard untersucht werden.<br />

● Next generation dGPS (IALA Standard) (Deutschland):<br />

„Next Generation“ DGNSS Referenzstationen<br />

nach IALA-Standard (das Thema wurde von der FVT<br />

vorgeschlagen <strong>und</strong> von Deutschland eingebracht).<br />

Softwarelösung für Referenzstation <strong>und</strong> Galileo.<br />

● Atlas of moorings (Deutschland): Liegestellenatlas<br />

für die gesamte Donau (das Thema wurde von<br />

Deutschland vorgeschlagen)<br />

● Data Exchange between Danube Neighbour Countries<br />

(Kroatien): Datenaustausch über die gemeinsame<br />

Datenbank D4D. Adaption D4D für AutoCAD.<br />

Installation in Kroatien, Serbien <strong>und</strong> Rumänien sowie<br />

Anpassung der Import- <strong>und</strong> Export-Funktionen.<br />

● Floods (Slowakei): einheitliche <strong>Wasser</strong>standsinformationen<br />

(inkl. Vorhersagen) für die Schifffahrt<br />

entlang der gesamten Donau.<br />

● ENC harmonisation (Österreich): ENC-Harmonisierung/<br />

Tiefen ENCs: gemeinsamer Qualitätsstandard<br />

für die Basisdaten zur Erzeugung von ENCs<br />

● RIS Index/Coding<br />

● Harmonised Inland Waterway Accident <strong>Information</strong><br />

System (Ungarn, Deutschland): Unfalldatenbank<br />

● AIS Transponder (Österreich):<br />

Weitergehende <strong>Information</strong>en zum GIS Forum Donau<br />

<strong>und</strong> den Projekten sind im Internet unter der Adresse<br />

www.gis-forum.org zu finden.<br />

81<br />


1<br />

82<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />

Entwicklung der Pegelerfassung am Main<br />

Jörg Schackel<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Schweinfurt<br />

Die <strong>Wasser</strong>standserfassung an den Schleusen <strong>und</strong><br />

an den überregionalen Pegelstationen am Main, z.B.<br />

Eingangspegel Trunstadt oder Pegel Würzburg – „Alten<br />

Kranen“, erfolgte jahrzehntelang analog auf Papier.<br />

In den Schleusenbetriebspegeln erfolgte, wie derzeit<br />

noch in den Schifffahrtsrichtpegeln, die Aufzeichnung<br />

auf Pegelbögen bzw. Pegelrollen. Beide besitzen Gittereinteilungen<br />

für Zeit <strong>und</strong> Höhe. Der Pegelbogen hat<br />

eine Zeitachse von 0 bis 24 Uhr. Er wird auf eine Walze<br />

aufgelegt, die pro Tag einen Umlauf macht. Die per<br />

Hand entnommenen Aufzeichnungen werden zur Auswertung<br />

vom Außenbezirk in das zuständige <strong>Wasser</strong>-<br />

<strong>und</strong> Schifffahrtsamt geschickt.<br />

An den Schleusen waren die bewährten „Laumann-<br />

Schreiber“ im Einsatz. Mit ihnen wurden die verschiedenen<br />

<strong>Wasser</strong>stände (Unterwasser, Oberwasser <strong>und</strong><br />

Unterwasser-Oberlieger) als Ganglinie aufgezeichnet.<br />

Im ersten Schritt wurden die Papierschreiber der Schleusen<br />

durch M1-Datenstationen der Firma Läufer Schritt<br />

für Schritt ersetzt. Die Speicherung der <strong>Wasser</strong>stände<br />

für Unter- <strong>und</strong> Oberwasser sowie für das Unterwasser<br />

der darüber liegenden Schleuse erfolgt seitdem auf der<br />

digitalen Datenstation (M1). Verb<strong>und</strong>en mit einem ebenfalls<br />

„Digitalen Display-Schreiber“ (DDS) werden hier die<br />

<strong>Wasser</strong>stände der drei Pegelstationen zeitgleich visuali-<br />

siert. So ist es ohne großen Aufwand möglich, z.B. in der<br />

Zeitachse vor- <strong>und</strong> zurückzublättern. Die Pegelstände<br />

werden als Ganglinie <strong>und</strong>, bei Berührung des Monitors,<br />

die markierte Stelle als Zeitachse gekennzeichnet. Die<br />

Werte lassen sich so als Prozess <strong>und</strong> in Messwertfenstern<br />

darstellen.<br />

Nach Abschluss eines Erprobungszeitraumes von ca.<br />

einem Jahr nach Installation der ersten digitalen Datenstationen<br />

an den Schleusen, wurde nach den positiven<br />

Erfahrungen die Umrüstung der Richtpegel in Angriff<br />

genommen. Die Pegelstationen mit überregionaler<br />

Bedeutung wurden, im Unterschied zu den Schleusen,<br />

mit einer M1-Station <strong>und</strong> einem Mehrfachansager<br />

ausgestattet. Hier erfolgt die Aufzeichnung der <strong>Wasser</strong>-<br />

2


5<br />

3<br />

stände zurzeit noch auf Papier, die mit der Pegelmodernisierung<br />

(Red<strong>und</strong>anz) im nächsten Jahr wegfallen wird.<br />

Zukünftig wird die Datenvorhaltung rein digital sein.<br />

Das Datenübertragungssystem ändert sich so von der<br />

Papierform, an den Schleusen mussten z.B. die beschriebenen<br />

Pegelrollen jeden Monat per Hand gegen neue<br />

gewechselt werden, zur digitalen Datenerfassung. Im<br />

ersten Schritt sind Anfang 2000 die einzelnen Geberwerte<br />

der Richtpegel (wie z.B. <strong>Wasser</strong>stand, Lufttemperatur,<br />

Abfluss, …) über das Übertragungsmedium „Kupferkabel“<br />

(Telekom) digital abgerufen worden. Ein Abruf der<br />

Schleusen über das eigene WF (<strong>Wasser</strong>straßenfunk)-<br />

Netz konnte, aufgr<strong>und</strong> fehlender Kapazitäten auf der<br />

Strecke, damals noch nicht erfolgen.<br />

Mit dem aktuell installierten Glasfaserkabel, beginnend<br />

im Außenbezirk Haßfurt, wurde jetzt das Datenübertragungssystem<br />

erheblich verbessert. Die einzelnen<br />

4<br />

Schleusen (Viereth, Limbach, Knetzgau, Ottendorf <strong>und</strong><br />

Schweinfurt) werden hier in einem eigenen Netzwerk<br />

integriert. Die Stationen besitzen ihre eigene IP-Adressierung.<br />

Auch die beiden Richtpegel Trunstadt <strong>und</strong><br />

Schweinfurt sind schon in diesem Netzwerk aufgenommen.<br />

83<br />

Sobald das Netzwerk über das WSV-eigene LWL (Lichtwellenleiter)-Kabelnetz<br />

(von der Schleuse Viereth bis<br />

zur Schleuse Kostheim) komplett eingerichtet ist, stehen<br />

die gewässerk<strong>und</strong>lichen <strong>Information</strong>en aktuell <strong>und</strong><br />

sofort zur Verfügung. Automatisch werden diese in die<br />

Datenbank integriert <strong>und</strong> müssen daher nicht mehr<br />

über das öffentliche Telefonnetz abgerufen werden.<br />

Eine zeitnahe Bereitstellung zusätzlicher Daten an den<br />

Fernsteuerzentralen, bzw. an Dritte (ELWIS, Pegelonline,…)<br />

ist ebenfalls gegeben.<br />

◆<br />

Bild 1: Pegelrolle Trunstadt<br />

Bild 2: Laumann - Schreiber<br />

Bild 3: DDS mit Visuali-<br />

sierungssoftware<br />

MAWIN32<br />

Bild 4: Links Mehrfachan-<br />

sager <strong>und</strong> rechts<br />

M1-Station<br />

Bild 5: Ausschnitt Pegelnetz-<br />

werk Schweinfurt


84<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />

Mathematik an Schleusen<br />

Simon Englert <strong>und</strong> Robert Keil<br />

Universität Würzburg<br />

Ein Projekt zum jahr der Mathematik <strong>2008</strong><br />

Das B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

erklärte das Jahr <strong>2008</strong> zum Jahr der Mathematik. Zu<br />

diesem Anlass schlug Prof. Dr. Weigand von der Mathematischen<br />

Fakultät der Universität Würzburg ein<br />

Projekt vor, in dem die Studenten seines Seminars<br />

„Didaktik der Algebra“ die „mathematischen“ Aspekte<br />

der Stadt Würzburg untersuchen sollten. Die Ergebnisse<br />

wurden zum einen als wissenschaftlicher Artikel auf der<br />

Homepage des Didaktik-Lehrstuhls <strong>und</strong> zum anderen<br />

als 14-tägige Kolumne zum Jahr der Mathematik in der<br />

Main-Post veröffentlicht. In Kleingruppen suchten die<br />

Studenten sich dabei selbstständig verschiedene Objekte<br />

der Universitätsstadt heraus <strong>und</strong> recherchierten,<br />

welche mathematischen Hintergründe jene enthalten.<br />

Natürlich fanden sich schnell Gruppen, die die Wahrzeichen<br />

Würzburgs, wie Residenz, Dom <strong>und</strong> Käppele, unter<br />

die Lupe nahmen.<br />

Um nicht nur die Mathematik <strong>und</strong> Geometrie von Gebäuden<br />

zu beleuchten, suchten wir ein Projekt, welches<br />

nicht rein statischer Natur war, sondern uns dynamischer<br />

<strong>und</strong> lebendiger erschien. Unsere Aufmerksamkeit<br />

stieß nach reichlicher Überlegung auf den Main, der<br />

das Stadtbild sowie den Verkehr Würzburgs entscheidend<br />

prägt. Uns war zunächst nicht bewusst, ob oder<br />

wie viel Mathematik in der Binnenschifffahrt steckt. Um<br />

dieses weitläufige Thema einzugrenzen, beschränkten<br />

wir uns auf das Thema „Mathematik an Schleusen“. Da<br />

uns aber auch hier stichhaltige <strong>Information</strong>en fehlten,<br />

wandten wir uns an die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />

<strong>Süd</strong> in Würzburg. Bei einem Treffen mit Herrn<br />

Schäfer, der uns mit Bildern <strong>und</strong> <strong>Information</strong>en im<br />

großen Maße unterstützt hat, wurde uns klar, dass es so<br />

viele mathematische Teilgebiete im Zusammenhang<br />

mit Schleusen gibt, dass diese den Rahmen unseres<br />

Projektes gesprengt hätten. Daher beschränkten wir<br />

uns auf geeignete Gebiete, wie zum Beispiel die Bestimmung<br />

der Wartezeit <strong>und</strong> der Wartezeitkosten an einer<br />

Schleuse. Außerdem untersuchten wir noch die Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> den Auslastungsgrad.<br />

Hierzu haben wir aus den Unterlagen, die uns die<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion zur Verfügung stellte,<br />

die notwendigen Formeln verwendet <strong>und</strong> diese durch<br />

Beispielrechnungen <strong>und</strong> Erklärungen ergänzt. Es ging<br />

uns dabei vor allem darum, die relativ anspruchsvollen<br />

Berechnungen soweit zu vereinfachen, dass man diese<br />

auch in einer Schulklasse im Rahmen von Textaufgaben<br />

oder eines Arbeitsblattes behandeln kann. Dieser Artikel<br />

soll auch dazu dienen, dass interessierte Lehrer, Studenten<br />

<strong>und</strong> Schüler einen Einblick bekommen <strong>und</strong> sich<br />

für das Thema begeistern. Mathematik an Schleusen bietet<br />

auch die Möglichkeit, fächerübergreifende Projekte<br />

zur Physik zu spannen, da neben den mathematischen<br />

Prinzipien auch physikalische Themen, wie zum Beispiel<br />

Strömung oder Druck, interessant sind.<br />

Um den Einstieg in die Materie zu erleichtern, haben<br />

wir zunächst die Funktionsweise von Schleusen am<br />

konkreten Beispiel der Würzburger Schleuse erläutert.<br />

Diese Schleuse war dafür prädestiniert, weil sie zwei<br />

verschiedene Tortypen, nämlich Stemm- <strong>und</strong> Drehsegmenttor,<br />

besitzt <strong>und</strong> somit die <strong>Information</strong>en zweier<br />

Stautechniken vereint.<br />

Während unserer Arbeit an diesem Projekt konnten wir<br />

einen umfassenden Einblick in die Theorie der Schifffahrt<br />

<strong>und</strong> Stautechnik erlangen <strong>und</strong> waren überrascht,<br />

wie viele Ansatzmöglichkeiten für den Mathematikunterricht<br />

die Schifffahrt bietet. Unser Ziel war es deshalb,<br />

diese Erkenntnis auch anderen zugänglich zu machen.<br />

Unseren sowie alle weiteren Artikel zum Jahr der<br />

Mathematik findet man auf der Wiki-Seite 1 des Didaktiklehrstuhls<br />

der mathematischen Fakultät der Universität<br />

Würzburg.<br />

◆<br />

1 http://www.didaktik.mathematik.uni-wuerzburg.de/projekt/<br />

wiki/index.php/Didaktik_der_Algebra_WS0708


1<br />

Brückensanierung, -Brückenverbreiterung<br />

<strong>und</strong> -Brückenneubau<br />

Dietmar Droste<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />

Brückensanierung in kostheim bei Main-km 4,0<br />

Die Autobahnbrücke der A 671 kreuzt den Main im Bereich<br />

des oberen Vorhafens der Maineingangsschleuse<br />

Kostheim. Die Stahlkonstruktion der Autobahnbrücke<br />

ist vollständig über der <strong>Wasser</strong>straße zu entschichten<br />

<strong>und</strong> neu zu konservieren. Weiterhin werden die Lager<br />

ausgetauscht, die Pfeiler konserviert <strong>und</strong> die Stahlkonstruktion<br />

punktuell verstärkt. Die Arbeiten werden<br />

in mehrere Bauphasen unterteilt, wobei die Autobahndirektion<br />

darauf achtet, dass dem Straßenverkehr auf<br />

der Autobahnbrücke stets in beide Fahrtrichtungen je<br />

zwei Fahrstreifen zur Verfügung stehen. Zurzeit findet<br />

im Bereich außerhalb der Schifffahrtsrinne das Entfernen<br />

der alten <strong>und</strong> Aufbringen der neuen Konservierung<br />

statt. Hierzu wurde eine schwimmende Plattform mit<br />

Stelzen mit den Abmessungen von 30 m x 30 m als “Katamarankonstruktion“<br />

4 km weiter flussaufwärts zusammengebaut<br />

<strong>und</strong> mit Hilfe eines Schubbootes zur Autobahnbrücke<br />

eingeschwommen. Zur Abarbeitung des ca.<br />

150 m langen Brückenfeldes ist das Ponton vier Mal mit<br />

Hilfe eines Schubbootes umzusetzen. Bei der Entwicklung<br />

dieser Lösung wurde in den Vorgesprächen auch<br />

die einzukalkulierende Wahrscheinlichkeit angesprochen,<br />

dass statistisch gesehen an fünf Tagen im Jahr die<br />

Schifffahrt bei hohen Rheinwasserständen <strong>und</strong> hochgefahrenen<br />

Wehrverschlüssen durch das Wehr fährt. Die<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />

85<br />

auszuführende Firma hat dieses Risiko mit einkalkuliert<br />

<strong>und</strong> sich verpflichtet, binnen 36 St<strong>und</strong>en das Ponton aus<br />

dem Wehrbereich zu verbringen um die Schiffspassage<br />

durch das Wehr zu ermöglichen.<br />

Es ist geplant, die Sanierung dieses Brückenfeldes im<br />

Laufe des Herbstes abzuschließen. Im nächsten Jahr sind<br />

die Korrosionsschutzarbeiten im Schleuseneinfahrtsbereich<br />

geplant. Hierzu ist die Plattform auf eine Breite<br />

von 15 m umzubauen. Für diesen Zeitraum ist die Verkehrsführung<br />

der Schifffahrt mit einem Begegnungs-<br />

<strong>und</strong> Überholverbot sowie einem Liegeverbot in diesem<br />

Bereich entsprechend anzupassen. Der Ponton ist für die<br />

Schifffahrt so zu kennzeichnen <strong>und</strong> zu beleuchten, dass<br />

die Gefahr einer Anfahrung minimiert wird.<br />

Brückenverbreiterung in Aschaffenburg bei<br />

Main-km 85,9<br />

Wie in der „<strong>Information</strong> 2007“ der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />

<strong>Süd</strong> berichtet, wurde das 350 t schwere<br />

Mittelteil der Ebertbrücke im Juni letzten Jahres eingeschwommen<br />

<strong>und</strong> eingehoben. Zwischenzeitlich wurde<br />

die Fahrbahnplatte <strong>und</strong> der Geh- <strong>und</strong> Radweg neben der<br />

Straßenfahrbahn errichtet. Große Restriktionen musste<br />

die Schifffahrt bei der Durchführung dieser Arbeiten


86<br />

2 3<br />

nicht hinnehmen. Auch wurde zwischenzeitlich die<br />

Vorschüttung im Bereich des ufernahen Pfeilers zurückgebaut,<br />

so dass die Arbeiten für die Errichtung einer<br />

2-spurigen zweiten Fahrbahn der Ebertbrücke weitgehend<br />

abgeschlossen sind.<br />

Die Autofahrer werden die neue Situation mit zwei Fahrspuren<br />

in jede Richtung aber lediglich bis 2010 genießen<br />

dürfen. Denn ab diesem Zeitraum ist die Generalsanierung<br />

des alten Überbaus geplant, so dass sich die<br />

Autofahrer für den Zeitraum der Sanierung wieder an<br />

die “alten Verhältnisse“ gewöhnen müssen.<br />

Bezüglich der vorzunehmenden Einhausung der “alten<br />

Brückenhälfte“ für die Konservierungsarbeiten der<br />

Brücke über der <strong>Wasser</strong>straße wurden mit dem staatlichen<br />

Bauamt Aschaffenburg aber bereits Randbedingungen<br />

abgesprochen, die die hieraus resultierenden<br />

Einschränkungen für die Schifffahrt im erträglichen<br />

Rahmen halten.<br />

Brückenneubau in Miltenberg bei Main-km 125,7<br />

Im Zuge der geplanten Ortsumgehung Miltenberg<br />

-Bürgstadt war der Main mit einer neuen Brücke zu<br />

überwinden. Neben der B<strong>und</strong>eswasserstraße Main<br />

verläuft parallel die Bahntrasse Miltenberg – Wertheim.<br />

Die Überquerung der bereits in Hanglage verlaufenden<br />

Bahntrasse hatte zur Folge, dass auch der Main mit<br />

deutlich größerer Höhe überquert wurde, als für die<br />

Schifffahrt notwendig. Bei dem Brückenbauwerk handelt<br />

es sich um eine Spannbetonbrücke als einzelligen<br />

Betonhohlkasten. Die Brücke wurde mit Hilfe eines<br />

Freivorbaugerätes errichtet. Im Herbst 2006 wurde der<br />

Hohlkasten vom linken Flusspfeiler bis zur Flussmitte<br />

<strong>und</strong> im Laufe des Jahres 2007 vom rechten Flusspfeiler<br />

bis zur Flussmitte zum Brückenschluss errichtet. Auf<br />

Gr<strong>und</strong> der Höhe der Brücke konnte trotz Einsatzes des<br />

Vorbauwagens auf Eingriffe in die Verkehrsführung der<br />

Schifffahrt weitgehend verzichtet werden.<br />

Die feierliche Einweihung der Ortsumgehung <strong>und</strong> des<br />

Brückenbauwerks fand am 27.07.<strong>2008</strong> bei hochsommerlichem<br />

Wetter statt. Das gesamte Projekt der Ortsumgehung,<br />

mit einer Investitionssumme von knapp 50 Mio.<br />

Euro, wurde von der bauausführenden Firma Max Bögl<br />

als so genanntes PPP-Model (Puplic-Private-Partnership)<br />

privat vorfinanziert.<br />

Bild 1: Fahrt des Stelzenpontons zum Einsatzort<br />

Bild 2: Herstellen der Fahrbahnplatte der zwei-<br />

ten Fahrbahn<br />

Bild 3: Halbzeit beim Brückenbau<br />


1<br />

<strong>Wasser</strong>kraftnutzung künftig<br />

an allen 34 Mainstaustufen<br />

Elmar Wilde<br />

<strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />

Lediglich beim Bau der Staustufen Kostheim (1934)<br />

<strong>und</strong> Krotzenburg (1981) wurden aus Rentabilitätsüberlegungen<br />

keine <strong>Wasser</strong>kraftwerke (WKW) errichtet.<br />

Durch die relativ geringen Fallhöhen (3,74 m <strong>und</strong> 2,74<br />

m) in Verbindung mit den starken Unterwasserschwankungen<br />

des Rheins in Kostheim war eine wirtschaftliche<br />

Nutzung der <strong>Wasser</strong>kraft nicht realisierbar. Technische<br />

Weiterentwicklungen <strong>und</strong> die Förderung regenerativer<br />

Energien durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG)<br />

haben hier zu einem Umdenken geführt. Geeigneten<br />

Bewerbern stellt die <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong><br />

(WSV) ihre Stauanlagen <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>rechte für den Bau<br />

<strong>und</strong> Betrieb von <strong>Wasser</strong>kraftanlagen zur Verfügung.<br />

kohlegrube kostheim<br />

Über ein WKW am Standort Kostheim wurden schon in<br />

den 1990er Jahren Gespräche zwischen einem potentiellen<br />

Investor <strong>und</strong> dem <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt<br />

(WSA) Aschaffenburg geführt. Obwohl der Planfeststellungsbeschluss<br />

im Jahr 2002 erging, wurde mit der<br />

Bauausführung erst im Dezember 2007 begonnen. Das<br />

WKW Kostheim mit zwei Rohrturbinen (Gesamtleistung<br />

4,6 Megawatt) <strong>und</strong> einem Schluckvermögen von 160<br />

m 2 /s wird von der Meyer-Einsiedler-Gruppe (Halblechkraftwerke)<br />

<strong>und</strong> den Stadtwerken Ulm GmbH gemeinsam<br />

realisiert. Die jährliche Stromproduktion von 18,2<br />

Millionen Kilowattst<strong>und</strong>en reicht aus, um 4.500 Mehr-<br />

Personen-Haushalte zu versorgen. Zunächst wurde die<br />

16,5 m tiefe Baugrube für das Krafthaus im Schutz einer<br />

87<br />

überschnittenen <strong>und</strong> ausgesteiften Bohrpfahlwand<br />

errichtet. Für die Energiegewinnung dürfte der hierbei<br />

angeschnittene lokale Braunkohleflöz von vernachlässigbarer<br />

Bedeutung sein. Es zeigt sich aber, dass man<br />

in der Mainebene mit geologischen Besonderheiten<br />

rechnen muss. Das Hauptaugenmerk der WSV liegt<br />

während der Bauzeit auf der Standsicherheit <strong>und</strong> der<br />

Gebrauchstauglichkeit der angrenzenden Wehranlage.<br />

Insbesondere die Bewegungen des direkt neben der<br />

Baugrube befindlichen Wehrpfeilers werden mit einem<br />

aufwändigen Mess- <strong>und</strong> Überwachungsprogramm<br />

beobachtet. Signifikante Pfeilerbewegungen wurden<br />

bislang nicht festgestellt. Die Gesamtanlage mit Krafthaus,<br />

Ein- <strong>und</strong> Auslaufbereich soll bis Ende 2009 fertig<br />

gestellt werden. Mit der Inbetriebnahme des WKW geht<br />

auch die Wehrsteuerung bei Abflüssen unterhalb des<br />

Höchsten Schifffahrtswasserstandes auf den Kraftwerksbetreiber<br />

über.<br />

Gedränge in krotzenburg<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />

An der Staustufe Krotzenburg stellten bislang die beengten<br />

Platzverhältnisse neben dem Wehr die entscheidende<br />

Hürde für die Errichtung eines WKW dar. Nachdem<br />

sich 2006 die Technische Universität Braunschweig<br />

mit ihrem Konzept der weiterentwickelten <strong>Wasser</strong>radtechnologie<br />

beim WSA Aschaffenburg vorgestellt<br />

hatte, wurde deutlich, dass es Alternativen zu einem<br />

klassischen Buchtenkraftwerk gab. Andererseits zeichnete<br />

es sich ab, dass sich mehr als ein Interessent für die<br />

<strong>Wasser</strong>kraftnutzung an der letzten hierfür verbliebenen<br />

Mainstaustufe bewerben würde. Daraufhin leitete das<br />

WSA Aschaffenburg anhand der Vorgaben der WSV-<br />

Verwaltungsvorschrift zum Liegenschaftsmanagement<br />

ein informelles Interessenbek<strong>und</strong>ungsverfahren ein. In<br />

der ersten Stufe des Verfahrens bewarben sich bis Ende<br />

Juni <strong>2008</strong> sieben Bieter mit einer großen Bandbreite<br />

von technischen Konzepten. Nach der inhaltlichen<br />

Prüfung der Angebote wurde über deren Zulassung zur<br />

zweiten Stufe des Verfahrens entschieden. Bis Anfang<br />

Oktober hatten die Bewerber anschließend Zeit, ein


2<br />

3<br />

88<br />

Entgeltangebot für die Nutzung der Staustufe abzugeben.<br />

Der Zuschlag wird dem Bieter mit dem höchsten zu<br />

erwartenden Entgelt erteilt. Der Abschluss des privatrechtlichen<br />

Nutzungsvertrages zwischen WSV <strong>und</strong><br />

künftigem Nutzer ist noch für das Jahr <strong>2008</strong> geplant. Die<br />

hoheitlichen Belange der WSV fließen in das anschließende<br />

Planfeststellungsverfahren beim Regierungspräsidium<br />

Darmstadt ein. Mit dem Beginn der Bauausführung<br />

dürfte frühestens 2010 zu rechnen sein.<br />

kraftwerksbetreiber WSV<br />

Ausführungen zum Thema <strong>Wasser</strong>kraftnutzung am<br />

Main sind nicht vollständig, ohne einen kleinen Exkurs<br />

zur b<strong>und</strong>esweit einzigartigen Konstellation an den<br />

WKW Eddersheim <strong>und</strong> Griesheim. Auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

des Untermainkraftwerkvertrages aus dem Jahr 1930<br />

betreibt die WSV ihre einzigen WKW noch bis 2016. Mit<br />

dem Ablauf des zwischen dem Deutschen Reich <strong>und</strong> der<br />

Stadt Frankfurt geschlossenen Vertrages ist die weitere<br />

Nutzung der <strong>Wasser</strong>kraft an den beiden Staustufen zu<br />

regeln. Drei wesentliche Varianten sind hierbei denkbar:<br />

Betrieb der WKW durch die WSV, Verpachtung der<br />

WKW an einen Betreiber oder Verkauf der WKW. Als besondere<br />

Randbedingung bei allen Überlegungen ist die<br />

Insellage der beiden WKW zu beachten, die insbesondere<br />

die Rechengutentsorgung nur über den <strong>Wasser</strong>weg<br />

zulässt. Bei dem derzeitigen Interesse für erneuerbare<br />

Energiegewinnung <strong>und</strong> dem guten baulichen Zustand<br />

der Anlagen dürfte es an Abnehmern <strong>und</strong> potentiellen<br />

Betreibern nicht mangeln.<br />

Wer denkt an die Fische?<br />

Bild 1: Baugrube <strong>und</strong> Einlaufbereich der Was-<br />

serkraftanlage Kostheim<br />

Bild 2: Längsschnitt durch das <strong>Wasser</strong>kraftwerk<br />

Kostheim<br />

Bild 3: Bau der Staustufe Griesheim in den<br />

Jahren 1929 bis 1932<br />

Die Nutzung der regenerativen Energiequelle <strong>Wasser</strong>kraft<br />

lässt sich trotz viel versprechender Ansätze nur<br />

bedingt fischfre<strong>und</strong>lich gestalten. Das Hauptaugenmerk<br />

liegt diesbezüglich bei der linearen Durchgängigkeit<br />

der Staustufen <strong>und</strong> der Schädigung von Fischen<br />

bei der Turbinenpassage. Im Zusammenhang mit der<br />

<strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie (WRRL) <strong>und</strong> deren Umsetzung<br />

ist diese Thematik in letzter Zeit wieder stärker in den<br />

Vordergr<strong>und</strong> gerückt. Erreicht werden soll die Durchgängigkeit<br />

durch den Bau von Anlagen für den Auf- <strong>und</strong><br />

Abstieg der Fische. Beim Neubau von <strong>Wasser</strong>kraftanlagen<br />

ist mit der Aufnahme entsprechender Auflagen in<br />

den Planfeststellungsbeschluss zu rechnen. So wurde<br />

der Bauherr des WKW an der Staustufe Kostheim verpflichtet,<br />

ein Umgehungsgerinne (Aufstieg) <strong>und</strong> einen<br />

Bypass (Abstieg) zu errichten. Vergleichbare Auflagen<br />

sind beim Bau eines WKW an der Staustufe Krotzenburg<br />

ebenfalls zu erwarten. Die lineare Durchgängigkeit am<br />

Main ist auf lange Zeit nicht zu erreichen, wenn Umgehungsgerinne<br />

nur im Zuge von WKW Neubauten <strong>und</strong><br />

bei großen Neubaumaßnahmen an Staustufen realisiert<br />

werden, wie dies beim Neubau der gesamten Staustufe<br />

Obernau (Schleuse, Wehr <strong>und</strong> Kraftwerk) vorgesehen<br />

ist. Daher gibt es Initiativen zum Bau von Umgehungsgerinnen<br />

an bestehenden Kraftwerken, wobei hier die<br />

Frage der Finanzierung bislang nicht gelöst ist. Im Focus<br />

derartiger Überlegungen steht die Staustufe Griesheim,<br />

wo derzeit die Abstimmung zwischen einer Vielzahl von<br />

Beteiligten stattfindet <strong>und</strong> wo über das Für <strong>und</strong> Wider<br />

von Umgehungsgerinnen, Beckenfischpässen <strong>und</strong> innovativen<br />

Fischabstiegsanlagen diskutiert wird.<br />

Einen erheblichen Anteil der Stromerzeugung durch<br />

erneuerbare Energiequellen zu decken, ist ein erklärtes<br />

Ziel der B<strong>und</strong>esregierung. Die Erschließung des Potentials<br />

der beiden letzten nicht zur Energiegewinnung genutzten<br />

Mainstaustufen Kostheim <strong>und</strong> Krotzenburg ist<br />

ein konsequenter Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel.<br />


1<br />

Gr<strong>und</strong>instandsetzung<br />

der Staustufe Kostheim<br />

Markus Herzog<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />

Eine Fortsetzungsgeschichte<br />

Im Dezember 2007 wurde die Nordkammer Kostheim<br />

so weit fertig gestellt <strong>und</strong> erprobt, dass ab Januar <strong>2008</strong><br />

die <strong>Süd</strong>kammer für die Instandsetzung außer Betrieb<br />

genommen wurde.<br />

Zu Beginn wurden die alten Antriebshäuser abgebrochen<br />

sowie die alten Schleusentore <strong>und</strong> die Antriebe<br />

ausgebaut.<br />

Die alten Schleusentore werden bis zum Abtransport<br />

<strong>und</strong> der anschließenden Verschrottung auf dem Schleusengelände<br />

zwischengelagert.<br />

Mittlerweile sind die Schleusenhäupter <strong>und</strong> die neue<br />

Stoßschutzanlage hergestellt. Der Stahlwasserbau wird<br />

2 3<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />

89<br />

montiert <strong>und</strong> die Installation der Antriebs- <strong>und</strong> E-Technik<br />

wird vorgenommen, so dass in Kürze mit dem Probebetrieb<br />

der <strong>Süd</strong>kammer begonnen werden kann.<br />

Bei den Arbeiten an der Nordkammer hatte der Baugr<strong>und</strong><br />

für uns <strong>und</strong> die ausführenden Firmen allerhand<br />

Überraschungen bereitgehalten.<br />

Unsere Hoffnung, dass dies bei den Arbeiten an der <strong>Süd</strong>kammer<br />

besser wird, wurde bisher leider nicht erfüllt.<br />

Zwar sind es jetzt nicht mehr unbekannte Kabel, deren<br />

Funktion erst aufwändig ermittelt werden müssen,<br />

dafür bereitet jetzt der Baugr<strong>und</strong> die Probleme.<br />

Gerade an der Kammer abgewandten Seite der Schleusenhäupter<br />

ist der Beton im Laufe der Zeit so verwittert,<br />

dass hier ein großflächigerer Abbruch erfolgen muss als<br />

ursprünglich geplant.


4<br />

90<br />

Wir sind alle gespannt, welche Überraschungen die<br />

Schleuse Kostheim noch für uns bereithält.<br />

Nach der Fertigstellung der <strong>Süd</strong>kammer im Winter <strong>2008</strong><br />

wird der Schleusenbetrieb in die parallel errichtete Fernbedienzentrale<br />

(FBZ) Kostheim umziehen.<br />

Im Anschluss daran erfolgt noch einmal eine kurze<br />

Außerbetriebnahme der Nordkammer um auch diese an<br />

die FBZ anzuschließen.<br />

◆<br />

Bild 1: <strong>Süd</strong>kammer Kostheim: Ansicht vom<br />

Wehrsteg in Richtung Unterwasser (zu<br />

Beginn der Arbeiten)<br />

Bild 2: Altes Untertor der <strong>Süd</strong>kammer am<br />

Haken<br />

Bild 3: Alter Bekannter: Der kleine Radlader aus<br />

der Nordkammer ist auch wieder dabei;<br />

hier beim Flug über die <strong>Süd</strong>kammer<br />

Bild 4: <strong>Süd</strong>kammer Kostheim: Ansicht vom<br />

Wehrsteg in Richtung Unterwasser<br />

(während der Betonarbeiten am Unter-<br />

haupt)


1<br />

Stand der Planung für den Neubau<br />

der Staustufe Obernau<br />

Mareike Bodsch<br />

<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />

Historie<br />

Die Staustufe Obernau wurde von 1927-1930 gebaut. Sie<br />

befindet sich bei Main km 92,909 <strong>und</strong> besteht aus einer<br />

Schiffsschleuse mit einer Nutzlänge von 299,18 m <strong>und</strong><br />

einer Nutzbreite von 12 m, einer Bootsschleuse mit einer<br />

Nutzlänge von 11,9 m <strong>und</strong> einer Nutzbreite von 2,5 m,<br />

einem dreifeldrigen Wehr (je ca. 35 m lichte Weite) sowie<br />

einem <strong>Wasser</strong>kraftwerk. Die Schleusenhäupter <strong>und</strong><br />

Kammerwände wurden aus unbewehrtem Massenkernbeton<br />

geringer Qualität gebaut, welcher von einer Vorsatzschale<br />

aus höherwertigem, ebenfalls unbewehrtem<br />

Beton vor mechanischen, chemischen <strong>und</strong> witterungsbedingten<br />

Einwirkungen geschützt wird.<br />

Der derzeitige bauliche Zustand der Bestandsschleuse<br />

ist gekennzeichnet durch ein umfangreiches Schadensbild:<br />

● <strong>Wasser</strong> führende teilweise ausgesinterte Risse<br />

● Ausspülungen <strong>und</strong> Ausbrüche im Bereich der Fugen<br />

● Verdichtungsstörungen (Kiesnester)<br />

● Erosion der Kammerwandrandzonen,<br />

● Kernbeton liegt bereichsweise flächig offen<br />

● Kein Verb<strong>und</strong> im Bereich von Arbeitsfugen<br />

● Hohlräume <strong>und</strong> schlecht verdichtete Bereiche in den<br />

Kammerwänden<br />

● variierende Stärke der Vorsatzschale zwischen 0 <strong>und</strong><br />

60 cm.<br />

Der Kernbeton ist sehr ungleichmäßig aufgebaut.<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />

Es gibt Bereiche, aus denen nur lose Zuschläge ohne<br />

Zementstein erbohrt wurden. In diesen Bereichen ohne<br />

Verb<strong>und</strong> zwischen den Zuschlagstoffen ist die Betonfestigkeit<br />

gleich null. Der Beton ist in seiner Gesamtheit<br />

wasserdurchlässig <strong>und</strong> damit stark frostgefährdet.<br />

Variantenstudium/Standortdiskussion<br />

Erste Überlegungen zur Instandsetzung der Schleuse<br />

Obernau wurden 2001 im Rahmen einer Machbarkeitsstudie<br />

zur Betoninstandsetzung unter laufendem<br />

Schleusenbetrieb durchgeführt. Bis zum Jahre 2007<br />

erfolgte dann die Erarbeitung mehrerer Variantenstudien<br />

zu Gr<strong>und</strong>instandsetzung <strong>und</strong> Neubau. Wie bei solch<br />

einem umfangreichen Bauvorhaben nicht ungewöhnlich,<br />

gestaltete sich der Abstimmungsprozess zur Findung<br />

der Vorzugsvariante schwierig, sodass erst 2007<br />

die Festlegung erfolgte, eine neue Schleuse auf dem<br />

dafür bereits seit dem Bau der Staustufe vorgesehenen<br />

Baufeld nördlich der Bestandskammer zu errichten.<br />

Von dieser Standortentscheidung war insbesondere<br />

die anliegende Gemeinde Obernau durch Verlust von<br />

Grünflächen <strong>und</strong> Kleingärten betroffen. Die Betroffenheiten<br />

wurden von den Bürgern <strong>und</strong> ihren politischen<br />

Vertretern daraufhin intensiv vorgetragen, was zu einer<br />

nochmaligen Abwägung aller technischen, nautischen<br />

<strong>und</strong> finanziellen Argumente unter Berücksichtigung<br />

der Risiken des durchzuführenden Planfeststellungsverfahrens<br />

führte. Die Vorzugvariante wurde infolge der<br />

erneuten Abwägung auf einen wasserseitigen Neubau<br />

der Schleuse definiert, was eine Neuerrichtung des<br />

Wehres <strong>und</strong> des Kraftwerkes zur Folge hat.<br />

91


2<br />

3<br />

92<br />

Eckdaten der neuen Staustufe<br />

Die neue Staustufe Obernau wird sich zusammensetzen<br />

aus einer Schleusenkammer mit einer Nutzlänge von<br />

300 m <strong>und</strong> einer Nutzbreite von 12,50 m, einer Sportbootschleuse<br />

mit einer Nutzlänge von 20 m <strong>und</strong> einer<br />

Nutzbreite von 4 m, einem dreifeldrigen Wehr, einem<br />

4<br />

neu zu errichtenden Kraftwerk <strong>und</strong> einem Fischpass.<br />

Der Neubau des Wehres, des Kraftwerks <strong>und</strong> des Fischpasses<br />

wird ca. 100 m unterstromig erfolgen. Aktuell<br />

werden u. a. Entscheidungsvorschläge für die Wehr-<br />

<strong>und</strong> Schleusenverschlussausbildung, die Schleusenkammerausbildung<br />

sowie die Befüll- <strong>und</strong> Entleerungssysteme<br />

erarbeitet.<br />

Technische <strong>und</strong> umweltrelevante Untersuchungen<br />

Für den Neubau einer kompletten Staustufe ist vor Beginn<br />

des planungsrechtlichen Verfahrens eine Vielzahl<br />

von Untersuchungen durchzuführen. Hierzu zählen<br />

insbesondere:<br />

Technische Untersuchungen<br />

● Physikalisches Modell<br />

● Numerisches Modell<br />

● Geologie<br />

● Gr<strong>und</strong>wasserströmungsmodell<br />

● Erschütterung<br />

● Schalltechnische Untersuchungen<br />

Umweltrelevante Untersuchungen<br />

● Makrozonen<br />

● Fischbiologische Untersuchungen<br />

● Terrestrische Vegetation<br />

● Terrestrische Fauna (Vögel, Libellen, Laufkäfer)<br />

● Umweltverträglichkeitsuntersuchung<br />

● Artenschutzrechtliche Prüfung.<br />

Die physikalische <strong>und</strong> numerische Modellierung ist bei<br />

der B<strong>und</strong>esanstalt für <strong>Wasser</strong>bau Karlsruhe bereits<br />

erfolgt, ebenso die Abstimmung zum erforderlichen<br />

Baugr<strong>und</strong>aufschluss- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser (GW)- Messstellenprogramm.<br />

Die umweltrelevanten Untersuchungen<br />

laufen ebenfalls schon durch Erfassungsarbeiten vor<br />

Ort. Die Baugr<strong>und</strong>aufschlussarbeiten sind abgeschlossen.<br />

Überwiegend wurde Buntsandstein in verschiedenen<br />

Verwitterungsstufen <strong>und</strong> Tiefenlagen angetroffen.


5<br />

VOF- <strong>und</strong> VOB Vergabeverfahren<br />

Für die Durchführung der vorab aufgezählten Untersuchungen<br />

sind folgende Leistungen zu vergeben:<br />

VOF- Vergabeverfahren<br />

● Planung Staustufe (ohne Kraftwerk) (Scoping- <strong>und</strong><br />

Planfeststellungsunterlagen, Entwürfe E-HU/E-AU,<br />

Verdingungsunterlagen)<br />

● Sigeko (Sicherheits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzkoordinator)<br />

● Prüfingenieur<br />

● Fertigungs-BÜ (Bauüberwachung) Stahlwasserbau<br />

● Bauüberwachung Baugr<strong>und</strong>aufschlüsse<br />

VOB/VOL-Vergabeverfahren<br />

● Baugr<strong>und</strong>aufschlussarbeiten/GW-Messstellen (63<br />

Aufschlüsse bis 10 m;<br />

6 Rammsondierungen; 17 GW-Messstellen, 45 Drucksondierungen)<br />

● Beweissicherungsverfahren<br />

● Rammversuche<br />

● Bauleistung (Rückbau, Neubau)<br />

● Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen<br />

Die Planungsleistungen für das Kraftwerk wurden von<br />

der Rhein-Main-Donau AG gesondert an ein Ingenieurbüro<br />

vergeben. Die hier erarbeiteten Entwurfs- <strong>und</strong><br />

Ausschreibungsbestandteile müssen ebenso, wie die<br />

Zuarbeit der Fachstelle Maschinenwesen <strong>Süd</strong> für die<br />

NEM (Nachrichtentechnik, Elektrotechnik <strong>und</strong> Maschinenwesen)-Planung,<br />

integriert werden.<br />

Ausblick<br />

Bild 1: Luftbild der Staustufe Obernau<br />

Bild 2: Schnitt durch die Schleusenkammer<br />

Bestandsschleuse<br />

Bild 3: Bohrkerne aus dem Bereich der Schleu-<br />

senkammer<br />

Bild 4: Schadensbild Trennmole<br />

93<br />

Für den Neubau der Staustufe Obernau besteht aufgr<strong>und</strong><br />

der schlechten Bausubstanz ein dringender<br />

Handlungsbedarf, der sich in den Zeitvorgaben für die<br />

Durchführung des planungsrechtlichen Verfahrens, der<br />

Entwurfsaufstellung <strong>und</strong> dem Baubeginn niederschlägt.<br />

Die Vergabe der Planungsleistungen erfolgte im März<br />

<strong>2008</strong>. Der Entwurf HU soll geprüft im Juni 2009, der<br />

Entwurf AU im August 2009 vorliegen. Das Planfeststellungsverfahren<br />

ist ab Februar 2010 mit einem Zeitansatz<br />

von 10 Monaten terminisiert, der Baubeginn mit Ende<br />

2011. Von der Vergabe der Planungsleistungen bis zum<br />

Baubeginn steht damit eine Zeitspanne von knapp 4<br />

Jahren zur Verfügung.<br />

Bild 5: Physikalisches Modell Neubau Staustufe<br />

Obernau<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />


94<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />

Ausbau des oberen Vorhafens<br />

der Schleuse Limbach<br />

Paul Marcus Schäfer<br />

<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />

Das <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg hat am<br />

04. Juli <strong>2008</strong> die Arbeiten für den Ausbau des oberen<br />

Vorhafens der Schleuse Limbach an die Fa. Domarin aus<br />

Vilshofen vergeben. Die seit August laufenden Arbeiten<br />

werden sich über einen Zeitraum von ca. 18 Monaten<br />

erstrecken.<br />

Die Maßnahme wurde im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens<br />

für den Ausbau des Mains in den Stauhaltungen<br />

Limbach (Main-km 367,18 bis 380,86) <strong>und</strong><br />

Viereth (Main-km 380,86 bis 384,00) <strong>und</strong> des Main-Donau-Kanals<br />

(MDK-km 0,00 bis 7,42), für den Ausbau der<br />

oberen Vorhäfen der Schleusen Limbach <strong>und</strong> Viereth<br />

mit Beschluss vom 22.07.2005 planfestgestellt.<br />

Die 1950 in Betrieb genommene Schleuse Limbach liegt<br />

im Durchstich der Mainschleife Limbach bei Main-km<br />

367,176 (Mitte der Schleusenanlage). Der obere Schleusenvorhafen<br />

ist als Kanal ausgebaut <strong>und</strong> erstreckt sich<br />

vom Oberhaupt der Schleuse bis zur Einmündung in den<br />

Main über eine Länge von ca. 700 m.<br />

Der obere Vorhafen ist zur Kammerachse leicht geneigt,<br />

so dass die Ein- <strong>und</strong> Ausfahrt in die bzw. aus der Schleusenkammer,<br />

insbesondere für starre Schubverbände,<br />

nur mit Manövrierhilfe (Bugstrahlruder) ausgeführt<br />

werden kann. Die gepflasterten Böschungen weisen<br />

infolgedessen starke Schäden auf.<br />

Wesentlicher Bestandteil der Maßnahme ist daher<br />

der Ersatz der Uferböschungen durch senkrechte, mit<br />

Bohrverpressankern (Landseite) bzw. mit Ankertafeln<br />

(<strong>Wasser</strong>seite) rückverankerte Sp<strong>und</strong>wände auf einer<br />

Gesamtlänge von 359 m (Landseite) bzw. 275 m (<strong>Wasser</strong>seite).<br />

Die Bohlen binden auf weiten Strecken in<br />

den Felshorizont ein, sodass Austauschbohrungen als<br />

Rammhilfe erforderlich sind. Auf beiden Seiten des oberen<br />

Vorhafens schließt die Sp<strong>und</strong>wand an die jeweilige<br />

Leitwand des Oberhauptes an; im Anschluss an die Aufweitung<br />

folgt die Achse auf beiden Seiten in etwa der<br />

alten Uferlinien. Im Übergangsbereich der Sp<strong>und</strong>wände<br />

zur Fahrrinne werden neue teilweise verklammerte<br />

Böschungen hergestellt.<br />

Für die Schifffahrt werden auf der Landseite Warteplätze<br />

mit einer Länge von insgesamt 315 m eingerichtet.<br />

Ausgestattet werden diese wie üblich mit Pollern, Steigleitern,<br />

Beleuchtung <strong>und</strong> Fernsprecheinrichtungen. Die<br />

heutigen Dalben <strong>und</strong> Landgangstege werden abgebrochen.<br />

Höhenmäßig wird die Sp<strong>und</strong>wandoberkante<br />

der bestehenden Böschungsoberkante angepasst; der<br />

Sp<strong>und</strong>wandfuß wird mit <strong>Wasser</strong>bausteinen gegen Auskolkung<br />

gesichert. Landseitig der Sp<strong>und</strong>wand wird ein<br />

gepflasterter Fußweg mit einer Breite von 2,0 m angelegt;<br />

die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge <strong>und</strong> Unterhaltungsfahrzeuge<br />

der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong><br />

(WSV) erfolgt über einen vorhandenen asphaltierten<br />

Weg.<br />

Die Sp<strong>und</strong>wand auf der <strong>Wasser</strong>seite dient der Erleichterung<br />

der Ein- <strong>und</strong> Ausfahrt <strong>und</strong> dem verbesserten Uferschutz.<br />

Um die Ausführung von Unterhaltungsarbeiten<br />

zu ermöglichen, wird die Wand mit Kantenpollern <strong>und</strong><br />

Steigleitern ausgerüstet. Ferner erfolgt die Ausstattung<br />

mit Lichtkippmasten. Die Sp<strong>und</strong>wand befindet sich im<br />

Trinkwasserschutzgebiet <strong>und</strong> im unmittelbaren Zufluss<br />

der Trinkwasserfassungsanlagen des Zweckverbandes<br />

der Knetzgau-Sand-Wonfurt-Gruppe. Um einen<br />

ausreichenden Zufluss von Mainwasser zu den Brunnen<br />

gewährleisten zu können, ist die Sp<strong>und</strong>wand über die<br />

komplette Länge gestaffelt einzubringen. Um mögliche<br />

Auswirkungen der Bautätigkeiten auf die Beschaffenheit<br />

des gewonnenen <strong>Wasser</strong>s in den Brunnen sofort<br />

erkennen zu können, wird ein umfangreiches Beweissicherungs-<br />

<strong>und</strong> Untersuchungsprogramm durchgeführt.<br />

Neben den Sp<strong>und</strong>wandarbeiten wird die vorhandene<br />

WSV-eigene, für die Unterhaltung <strong>und</strong> den Betrieb der<br />

Staustufe mitsamt Kraftwerk nicht mehr benötigte<br />

Fußgängerbrücke über den Vorhafenkanal bei Main-km<br />

367,71 im Zuge der Baumaßnahme abgebrochen.<br />

Die bestehende Verladestelle sowie Teile der dem<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt gehörenden Lagerflächen<br />

auf der Landseite werden abgebrochen <strong>und</strong> durch eine<br />

neue Verladestelle ersetzt. Des Weiteren wird auf der


1<br />

2<br />

Landseite die bestehende Einleitung der Straßenentwässerung<br />

durch ein in die Sp<strong>und</strong>wand integriertes<br />

Einlaufbauwerk angepasst.<br />

Der obere Vorhafen wird bis auf 4,00 m unter hydrostatischem<br />

Stau bzw. auf 6,00 m im Bereich der verlandeten<br />

Fahrrinne des Vorhafens vertieft. Im Übergangsbereich<br />

vom Vorhafen zur Flussstrecke wird die Vorhafensohle<br />

höhenmäßig an diese (<strong>Wasser</strong>tiefe 3,10 m unter hydrostatischem<br />

Stauspiegel) mit einer Neigung von 1:10<br />

angeglichen. Die verbleibende Sohlbefestigung im<br />

Schleuseneinfahrtbereich wird ebenfalls in einer Neigung<br />

von 1:10 an die Vorhafensohle angepasst.<br />

Bild 1: OVH Limbach vor dem Ausbau<br />

Bild 2: Baustellenschild<br />

95<br />


1<br />

96<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />

Ausbau des oberen Vorhafens<br />

der Schleuse Viereth<br />

Paul Marcus Schäfer<br />

<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />

Das <strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt (WNA) Aschaffenburg<br />

hat die Arbeiten für den Ausbau des oberen Vorhafens<br />

Viereth am 31. Juli <strong>2008</strong> bauvertraglich <strong>und</strong> baupolizeilich<br />

abgenommen. Der Schifffahrt stehen nunmehr<br />

moderne Warteplätze mit einer Gesamtlänge von 315 m<br />

zur Verfügung. Mit dem Ausbau des oberen Vorhafens<br />

wurde im Auftrag des WNA Aschaffenburg im Januar<br />

2007 begonnen. Die Baukosten betrugen r<strong>und</strong> 4,4 Mio. €.<br />

Im Zuge der Bauarbeiten wurde die gepflasterte <strong>und</strong><br />

stark beschädigte Uferböschung auf der Landseite<br />

des Vorhafens durch eine Sp<strong>und</strong>wand ersetzt. Für die<br />

Arbeiten im Einfahrtsbereich am Oberhaupt war der<br />

Bau einer auf Stahlbetonpfählen gegründeten Arbeitsplattform<br />

erforderlich; diese wird vom <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />

Schifffahrtsamt Schweinfurt als Kranstandplatz für<br />

Reparatur- <strong>und</strong> Wartungsarbeiten an der Schleuse weiterverwendet.<br />

Der Vorhafen wurde bis auf 4 m unter hydrostatischem<br />

Stauspiegel vertieft, um den Schiffen ein leichteres Ein-<br />

<strong>und</strong> Ausfahren in bzw. aus der Schleuse zu ermöglichen.<br />

Die Sp<strong>und</strong>wand ist mit Steigleitern <strong>und</strong> für das Festmachen<br />

der Schiffe mit Pollern ausgerüstet. Für die<br />

Freizeitschifffahrt wurden Haltestangen im hinteren,<br />

Schleusen abgewandten Bereich des Vorhafens montiert.<br />

Die heutigen Lichtmasten wurden gegen neue unterhaltungsfre<strong>und</strong>liche<br />

Lichtkippmasten ausgetauscht<br />

<strong>und</strong> es wurden Fernsprecheinrichtungen installiert, da<br />

die Schleuse aufgr<strong>und</strong> der geplanten Fernsteuerung<br />

künftig nicht mehr besetzt sein wird.<br />

Neue Betriebswege stellen die Erschließung des Vorhafens<br />

für Schifffahrtstreibende sowie für Unterhaltungs-<br />

<strong>und</strong> Rettungsfahrzeuge sicher.<br />

◆<br />

Bild 1: OVH Viereth, Blick vom Schleusensteg


Ausbau der Schiffsliegestelle Klingenberg<br />

Paul Marcus Schäfer<br />

<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt Aschaffenburg<br />

Am 6.6.<strong>2008</strong> wurde die Bauleistung zum Ausbau der<br />

Liegestelle für die Berufsschifffahrt im Oberwasser<br />

der Schleuse Klingenberg bauvertraglich <strong>und</strong> baupolizeilich<br />

abgenommen <strong>und</strong> dem <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt<br />

(WSA) übergeben. Direkt im Anschluss konnte<br />

das WSA Aschaffenburg die Liegestelle für den Schiffsverkehr<br />

freigeben.<br />

Mit dem Bau der Liegestelle wurde im Auftrag des<br />

<strong>Wasser</strong>straßen-Neubauamt (WNA) im Oktober 2007<br />

begonnen. Frau Beier vom WNA übernahm die Baubevollmächtigung<br />

<strong>und</strong> Herr Reinhardt vom Außenbezirk<br />

Erlenbach die Bauüberwachung vor Ort. Die<br />

veranschlagten Baukosten von rd. 1,1 Mio. Euro wurden<br />

eingehalten.<br />

Damit steht der Berufsschifffahrt eine moderne Liegestelle<br />

zur Verfügung, an der drei Gütermotorschiffe<br />

(GMS) bis zu 110 Metern Länge oder ein Schubverband<br />

bis zu 190 Meter <strong>und</strong> ein 110 Meter langes GMS festmachen<br />

können. Die drei Landgänge, durch unterhaltungsfre<strong>und</strong>liche<br />

Lichtkippmasten ausgeleuchtet, bieten den<br />

Schifffahrtstreibenden auch nachts sichere Zugangsmöglichkeiten<br />

zu ihren Schiffen.<br />

1 2 3<br />

Der neu angelegte Betriebsweg mit der Brücke über<br />

den Springbach gewährt Rettungskräften schnellstmöglichen<br />

Zugang <strong>und</strong> erschließt die Liegestelle für<br />

Schifffahrtstreibende <strong>und</strong> Unterhaltungsfahrzeuge. Als<br />

Ausgleich für die unvermeidbaren Eingriffe in Natur<br />

<strong>und</strong> Landschaft wird der vorhandene Gehölzstreifen<br />

zwischen Liegestelle <strong>und</strong> zukünftigem Betriebsweg im<br />

Herbst <strong>2008</strong> verdichtet.<br />

97<br />

Ein Ersatz der im Jahr 1931 mit dem Bau der Schleusenanlage<br />

Klingenberg errichteten Liegestelle war nötig, da<br />

die Schrägufer <strong>und</strong> Haltepoller an Land nicht mehr den<br />

sicherheitstechnischen Vorschriften entsprachen <strong>und</strong><br />

die, aufgr<strong>und</strong> der Weiterentwicklung der Schifffahrt,<br />

größeren Schiffseinheiten die Liegestelle nicht nutzen<br />

konnten.<br />

◆<br />

Bild 1: Schlüsselübergabe an den Betreiber<br />

Bild 2: Erster Test bestanden!<br />

Bild 3: Neuer Landgang<br />

<strong>Wasser</strong>straßen


98<br />

Veranlassung<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />

Bauwerksmonitoring an Schleusen<br />

des Main-Donau-Kanals<br />

Sebastian Eisel<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Nürnberg<br />

Auf den baulichen Zustand der Schleusenbauwerke <strong>und</strong><br />

auf erforderliche Maßnahmen zur Gewährleistung der<br />

Standsicherheit der Anlagen am Main-Donau-Kanal<br />

(MDK) wurde in den zurückliegenden <strong>Information</strong>sschriften<br />

der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

(Hefte 2004, 2005, 2006) bereits ausführlich hingewiesen.<br />

Zur Untersuchung der Standsicherheit der 16 Schleusenanlagen<br />

des MDK wurde von der B<strong>und</strong>esanstalt für<br />

<strong>Wasser</strong>bau (BAW) ein 3-stufiges Konzept aufgestellt.<br />

Nach Auswertung der 2. Stufe (Stufe B) konnten neun<br />

Schleusen mit ausreichendem Standssicherheitsniveau<br />

ausgewiesen werden. Bei der Schleuse Bamberg wurden<br />

mit der Instandsetzung der festgestellten Defizite begonnen.<br />

Bei den sechs verbleibenden Anlagen wurden<br />

weitere Untersuchungen <strong>und</strong> Betrachtungen nach Stufe<br />

C (3. Stufe) erforderlich. Neben einer vertieften Bauwerksüberwachung<br />

<strong>und</strong> Vermessung wurde bei diesen<br />

Anlagen die Errichtung eines permanenten Monitoringsystems<br />

gefordert, um Tragwerksüberbeanspruchungen<br />

frühzeitig zu erkennen. Die Konzeption für die messtechnische<br />

Langzeitüberwachung wurde von der BAW,<br />

Referate B1 <strong>und</strong> Z2 erstellt.<br />

Mit der Planung der Messanlage – insbesondere im<br />

Hinblick auf die Messwertübertragung, Datenmanagement<br />

<strong>und</strong> Datenanalyse – wurde das Planungsbüro RMD<br />

Consult durch das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt (WSA)<br />

Nürnberg beauftragt.<br />

Planungsphase<br />

Entsprechend der Auswertung der Stufe B <strong>und</strong> des<br />

Konzeptes zur messtechnischen Langzeitüberwachung<br />

der BAW erfolgte die Planung der Messanlagen für die<br />

Schleusen Strullendorf, Hausen, Erlangen, Kriegenbrunn,<br />

Nürnberg <strong>und</strong> Eibach. Der Umfang <strong>und</strong> die Anforderungen<br />

an die Messtechnik <strong>und</strong> Sensorik wurden<br />

von der BAW erarbeitet <strong>und</strong> dem Planer als Gr<strong>und</strong>lage<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Weitere Randbedingungen für die Planung des Bauwerksmonitoring<br />

waren:<br />

● Messtechnik der Schleusen beliebig erweiterbar,<br />

● Einbindung weiterer Anlagen (weitere Schleusen<br />

oder andere Bauwerke),<br />

● automatisierte Datenerfassung an zentraler Stelle,<br />

● flexibler Zugriff auf die Messdaten sowie<br />

● Möglichkeit zur Errichtung eines Alarmierungssystems.<br />

Im Rahmen der Vorplanung wurde vom Planer eine<br />

Variantenuntersuchung unter Berücksichtigung aller<br />

Randbedingungen erstellt <strong>und</strong> dem WSA Nürnberg in<br />

einer Entscheidungsvorlage unter Angabe technischer<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlicher Vor- <strong>und</strong> Nachteile vorgelegt.<br />

Vom WSA Nürnberg wurde daraufhin die Entscheidung<br />

getroffen, die Datenübertragung über das bestehende<br />

Fernwirksystem der <strong>Wasser</strong>bewirtschaftung zu realisieren.<br />

Die Vorzüge dieser Variante sind:<br />

● Nutzung bestehender Kabelwege der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Schifffahrtsverwaltung</strong>,<br />

● Ausfallsicherheit durch Zweitwegübertragung,<br />

● Zentrale Erfassung der Daten in der Betriebszentrale<br />

Gösselthalmühle,<br />

● Alarmierung über bestehendes Meldesystem,<br />

● Betriebszentrale ist 24 h besetzt,<br />

● Messwertanzahl beliebig erweiterbar,<br />

● Integration bestehender Messwerte der <strong>Wasser</strong>bewirtschaftung<br />

<strong>und</strong><br />

● Wartung <strong>und</strong> Unterhalt nur für ein System.<br />

Die Leistungen zum Einbau <strong>und</strong> die Verkabelung der<br />

Messtechnik an den Schleusen wurden getrennt von der<br />

Datenübertragung <strong>und</strong> Datenauswertung öffentlich<br />

ausgeschrieben. Die Fa. Richter Deformationsmesstechnik<br />

GmbH wurde mit der Ausführung dieser Leistungen<br />

beauftragt. Die Leistungen zur Datenübertragung,<br />

Erweiterung der Fernwirkanlagen <strong>und</strong> des Leitsystems<br />

wurden teilweise in Eigenleistung durch das Fernmeldepersonal<br />

des Bauhofs Nürnberg <strong>und</strong> teilweise vom<br />

Hersteller des Leitsystems – IDS GmbH – im Rahmen der


1<br />

Auftragsabwicklung „Ersatz des Leitstellensystems in<br />

der BZ-MDK“ erbracht.<br />

Messtechnik<br />

An jeder Schleuse wurden je nach baulicher Ausbildung<br />

der Anlage <strong>und</strong> entsprechend der ermittelten Defizitbereiche<br />

zwischen 10 <strong>und</strong> 19 neue Messeinrichtungen<br />

erstellt <strong>und</strong> bis zu 18 bestehende Messstellen in das System<br />

integriert. Es wurden nur Sensoren mit analogem<br />

Ausgangssignal von 4 bis 20 mA eingesetzt.<br />

Bild 1: Rissmeter Erlg RW 1<br />

Zur Überwachung des Bauwerkszustandes kommen<br />

folgende Messeinrichtungen zur Anwendung:<br />

● Rissbreitenüberwachung durch induktive Wegaufnehmer<br />

(LVDT),<br />

● 1-dimensionale Pendellotmessanlagen mit CCD-<br />

Technik,<br />

● Neigungsmessung mit Servo-Inklinometer,<br />

● Bauwerkstemperaturgeber (Pt100),<br />

● Dränageabflussmessung durch Messwehr (Thomson-Überfall)<br />

<strong>und</strong> Relativdrucktransmitter,<br />

● <strong>Wasser</strong>standsmessungen (Pegel, Gr<strong>und</strong>wasser, Porenwasserdruck)<br />

mittels Relativ- <strong>und</strong> Absolutdrucktransmitter<br />

<strong>und</strong><br />

● Luftdruckmessung zur Kompensation der Absolutdrucktransmitter.<br />

2<br />

Datenverarbeitung<br />

Die analogen Messsignale werden von den bestehenden<br />

Fernwirkunterstationen, die für die Aufnahme weiterer<br />

Messwerte erweitert wurden, erfasst, digitalisiert <strong>und</strong><br />

an die bis zu 120 km entfernte Betriebszentrale des MDK<br />

weitergeleitet.<br />

Die Daten werden im Leitstellensystem verarbeitet <strong>und</strong><br />

in physikalische Messwerte umgesetzt. Durch die Trennung<br />

der Bereiche <strong>Wasser</strong>bewirtschaftung, Bauwerksmonitoring,<br />

Allgemeines <strong>und</strong> Leittechnik im Leitstellensystem<br />

wird gewährleistet, dass die verschiedenen<br />

Anwender nur mit den Daten ihres Arbeitsbereiches<br />

arbeiten können <strong>und</strong> somit ein unberechtigter Zugriff<br />

auf Daten ausgeschlossen wird.<br />

Über die Leitstellensoftware „IDS HIGH-LEIT“ erfolgt die<br />

Sensorkalibrierung, Festlegung der Warn- <strong>und</strong> Alarmgrenzwerte<br />

sowie die Visualisierung <strong>und</strong> Archivierung<br />

der gesamten Messdaten.<br />

Die Messdaten für das Bauwerksmonitoring werden<br />

vom Leitsystem täglich auf einen externen SQL-Datenbankserver<br />

zur Langzeitarchivierung übertragen.<br />

Die Visualisierung <strong>und</strong> Analyse der Messwerte erfolgt<br />

mit der Software GKSPro der Fa. GGB (Gesellschaft für<br />

Geomechanik <strong>und</strong> Baumesstechnik mbH), die ebenfalls<br />

auf dem Datenbankserver installiert ist <strong>und</strong> somit einen<br />

direkten Zugriff auf die SQL-Datenbank ermöglicht. Mit<br />

Hilfe der Auswertungssoftware GKSPro besteht darüber<br />

hinaus die Möglichkeit, weitere Messstellen der unterschiedlichsten<br />

Formate (z.B. händische Messwerte,<br />

Datenlogger, Excel-files) zu verknüpfen <strong>und</strong> bei der<br />

Analyse zu berücksichtigen.<br />

Der Datenbankserver wie auch der Terminalserver des<br />

Leitsystems sind an das bestehende WAN (Wide Area<br />

Network) bzw. Intranet des WSA Nürnberg angeschlossen;<br />

die Daten können über jeden vernetzten Arbeitsplatz<br />

abgerufen werden.<br />

99


3<br />

4<br />

100<br />

Alarmierungssystem<br />

Die Alarmierung bei Überschreitung definierter<br />

Grenzwerte aufgr<strong>und</strong> Bauwerksdeformationen ist im<br />

Leitstellensystem vorgesehen, jedoch in der derzeitigen<br />

Anwendung nicht aktiviert, da die aufgezeichneten<br />

Messwerte seit Betrieb der Anlage im September 2007<br />

noch keine Veranlassung dazu geben.<br />

Bei Bedarf können für jede Messstelle im Leitstellensystem<br />

Warn- <strong>und</strong> Alarmierungsgrenzwerte gesetzt<br />

werden, bei deren Überschreitung das Bedienpersonal<br />

der Leitstelle informiert <strong>und</strong> somit ein festgelegter Meldeweg<br />

angestoßen werden kann.<br />

Fazit<br />

Aufgr<strong>und</strong> der installierten Messtechnik, der Möglichkeit<br />

zur Auswertung der Daten <strong>und</strong> insbesondere der<br />

bedarfsweisen Festlegung von Warn- <strong>und</strong> Alarmierungsgrenzwerte<br />

ist das WSA Nürnberg in der Lage den<br />

baupolizeilichen Anforderungen gerecht zu werden.<br />

Bei den sechs Schleusenanlagen mit Bauwerksmonitoring<br />

sind anhand der aufgezeichneten Messdaten<br />

seit Aufnahme des Betriebs im September 2007, unter<br />

Berücksichtigung des Temperatureinflusses keine gravierenden<br />

Verformungsänderungen festzustellen. Die<br />

Messwerte sind teilweise relativ großen Schwankungen<br />

aufgr<strong>und</strong> thermisch bedingter Verformungen unterworfen.<br />

Aussagen über die Langzeitstabilität der Bauwerke<br />

<strong>und</strong> deren Deformationen können auf Gr<strong>und</strong>lage<br />

des derzeitigen Datenarchivs (ca. 1 Jahr) jedoch noch<br />

nicht getroffen werden.<br />

Die permanente Aufzeichnung der Messwerte gibt<br />

jedoch Rückschlüsse auf weitere mögliche Schäden<br />

am Bauwerk. So konnten durch die Beobachtung der<br />

Gr<strong>und</strong>wasser-, Poren- <strong>und</strong> Sohlwasserdruckmessstellen<br />

während eines Schleusungsvorgangs (Lastwechsel) zum<br />

Beispiel Schäden an Bauwerksdehnfugen festgestellt<br />

<strong>und</strong> die erfolgreiche Instandsetzung nachgewiesen<br />

werden.<br />

Bild 1: Rissmeter Erlg RW 1<br />

Bild 2: Übersicht Schleuse Kriegenbrunn<br />

Bild 3: Leitsystemprozessbild Schleuse Hausen<br />

Bild 4: Grafik Auswertung Rissmeter<br />


2<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Schweinfurt<br />

nimmt Fernsteuerzentrale Volkach<br />

in Betrieb<br />

Heinrich Schoppmann<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Schweinfurt<br />

Das <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Schweinfurt (WSA)<br />

nahm am 10.10.<strong>2008</strong> die Fernsteuerzentrale Volkach<br />

offiziell in Betrieb. Präsident Detlef Aster, BDir Rolf<br />

Kühlewind <strong>und</strong> BDir Heinrich Schoppmann nahmen<br />

am 10.10.<strong>2008</strong> mit dem „symbolischen 1. Mausklick“ die<br />

4. Fernsteuerzentrale des WSA Schweinfurt am Außenbezirk<br />

in Volkach für die beiden Schleusen Schweinfurt<br />

<strong>und</strong> Gerlachshausen in Betrieb. Mitte nächsten Jahres,<br />

nach der Instandsetzung der Schleusen Wipfeld <strong>und</strong><br />

Garstadt in der Schifffahrtssperre, werden auch diese<br />

beiden Schleusen an die Zentrale angeschlossen.<br />

„10.000 Schiffe jährlich passieren dann die Schleusen<br />

hier per Mausklick <strong>und</strong> Kameraüberwachung“, so<br />

BDir Heinrich Schoppmann. In der Fernsteuerzentrale<br />

Volkach erhalten 11 Beschäftigte des WSA Schweinfurt<br />

moderne <strong>und</strong> ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze.<br />

Die Zentrale ist in der Tagschicht mit zwei Schichtleitern<br />

<strong>und</strong> in der Nacht mit einem Schichtleiter besetzt.<br />

Die Gesamtkosten für die Fernsteuerzentrale Volkach<br />

einschließlich der eingebauten Fernsteuertechnik in der<br />

Zentrale <strong>und</strong> an den Schleusen belaufen sich auf rd. 1,3<br />

Mio. € - Investitionen, die zum großen Teil von mittelständischen<br />

Firmen hier in der Region erbracht werden.<br />

◆<br />

1<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />

Bild 1: Fernsteuerzentrale Volkach<br />

Bild 2: v. l. Heinrich Schoppmann, Adalbert<br />

Streng, Detlef Aster, Rolf Kühlewind<br />

101


1<br />

102<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />

10 Jahre Neubau Außenbezirk Marktbreit<br />

Martina Michel<br />

Außenbezirk Marktbreit<br />

Mittlerweilen jährt sich der Neubau des Büro- <strong>und</strong> Sozialgebäudes<br />

/ Werkstatt- <strong>und</strong> Lagerhalle am Außenbezirk<br />

(ABz) Marktbreit bereits zum 10. Mal.<br />

Der Abbruch der alten Gebäude fand bereits 1996 statt.<br />

Von 1996 bis zum Bezug der neuen Gebäude war das<br />

Büro des ABz in der Mietwohnung Nr. 30 im Erdgeschoss<br />

untergebracht, damals noch im Eigentum des <strong>Wasser</strong>-<br />

<strong>und</strong> Schifffahrtsamtes (WSA), Adresse heute, Spitzwasen<br />

6 in Marktbreit.<br />

Die Gr<strong>und</strong>steinlegung fand am 29.10.1998 statt. Nach<br />

acht Wochen Bauzeit konnte Richtfest gefeiert werden.<br />

Woran man besonders sieht, wie die Zeit verrinnt sind<br />

die Namen der Redner <strong>und</strong> Gäste beim Richtfest 1998:<br />

● Amtsleiter des WSA Schweinfurt Dipl. Ing. Sönke<br />

Wegner<br />

● Landrat Dr. Siegfried Naser des Landkreises<br />

Kitzingen<br />

● Bürgermeister der Stadt Marktbreit Walter Härtlein<br />

● Präsident der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />

(<strong>WSD</strong>) <strong>Süd</strong> Dipl. Ing. Wolfgang Paul<br />

● Außenbezirksleiter (ABzL) des ABz Marktbreit Dipl.<br />

Ing. Henri Alhäuser<br />

● Personalratsvorsitzender Günther Ruf<br />

Die vorgenannten sechs Personen sind heute alle nicht<br />

mehr im Dienst bzw. nicht mehr auf den vorgenannten<br />

Positionen sowohl innerhalb, als auch außerhalb der<br />

WSV. So schnell vergeht die Zeit! Als Architekt beim<br />

Richtfest sprach Dipl. Ing. Walter Feser, der leider bereits<br />

verstorben ist.<br />

Erwähnt werden sollten natürlich auch die damals beim<br />

Neubau aktiven Mitarbeiter vom WSA Schweinfurt<br />

Jeanette Körner <strong>und</strong> Bernd Imhof, auch in der Funktion<br />

als ABzL. Als Bauaufsicht vom ABz Marktbreit war Lothar<br />

Stegner eingesetzt. Der krönende Abschluss des Neubaus<br />

war der Tag der offenen Tür am 28.05.2000.<br />

Das Fazit der Nutzer nach 10 Jahren ist positiv. Der<br />

damalige Amtsleiter Herr Wegner hat sich wahrlich<br />

als „Hochbaumeister“ einen Namen gemacht <strong>und</strong> uns,<br />

den heutigen Beschäftigten moderne, funktionale<br />

Büro-, Werkstatt- <strong>und</strong> Lagerräume verschafft, um die<br />

uns manch andere beneiden können. Architektur ist oft<br />

Geschmackssache, beim ABz Marktbreit kann man allerdings<br />

sagen, dass die Gestaltung bis heute ansprechend<br />

<strong>und</strong> zeitgemäß ist.


2<br />

3 4<br />

Bild 1: ABz Marktbreit Altbau 1996<br />

Bild 2: ABz Marktbreit Neubau mit Werkstatt<br />

1999<br />

Bild 3: Lothar Stegner beim Einsetzen des<br />

Gr<strong>und</strong>steines<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />

Bild 4: Richtfest am 03.12.1998<br />

103<br />

Bleibt zu hoffen, dass der geplante Anbau für die Fernsteuerzentrale<br />

Marktbreit am Bürogebäude sich gut einfügt<br />

<strong>und</strong> die Nutzer damit auch die nächsten Jahrzehnte<br />

gut arbeiten können, dann in der Kombination Dienststelle<br />

Außenbezirk <strong>und</strong> Fernsteuerzentrale zusammen.<br />


104<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />

Hochwasserschutz am Main in<br />

Baden-Württemberg<br />

Ministerpräsident Oettinger feiert zusammen mit der Stadt Freudenberg<br />

Dietmar Droste<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />

Das Land Baden-Württemberg stößt mit seiner Grenze<br />

in einer Länge von ca. 40 km an die B<strong>und</strong>eswasserstraße<br />

Main. Die beiden Städte Wertheim <strong>und</strong> Freudenberg<br />

sind die nördlichsten Vorposten Baden Württembergs<br />

an der Grenze zu Bayern. Durch die unmittelbare Mainlage<br />

sind beide Städte bereits bei mittleren Hochwasserereignissen<br />

betroffen. Freudenberg, die kleinere<br />

der beiden Städte, mit ca. 4000 Einwohnern hat im Jahr<br />

2002 ein Konzept erarbeitet, das die Sanierung des unter<br />

Denkmalschutz stehenden Stadtkerns sowie den für<br />

eine weitere städtebauliche Entwicklung notwendigen<br />

Hochwasserschutz verbindet. Für die Verzahnung dieser<br />

beiden Ziele (Hochwasserschutz <strong>und</strong> Stadterneuerung)<br />

sorgten zwei Ingenieurbüros aus Berlin <strong>und</strong> München.<br />

Diese beiden Büros stimmten auch im Vorfeld mit dem<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt die Umgestaltung der Ufer,<br />

die Planung der Anlegestelle für Sportboote sowie den<br />

Bau der Anlegestelle für Fahrgast- <strong>und</strong> Fahrgastkabinenschiffe<br />

ab. Das „Dreieckskommunikationsverhältnis“<br />

zwischen Berlin, München <strong>und</strong> Aschaffenburg bedurfte<br />

einer gewissen Einspielphase. Die Genehmigung der<br />

Maßnahme erfolgte im Jahr 2002 vom zuständigen<br />

Landratsamt Main-Tauberkreis.<br />

Der Hochwasserschutz vor der Stadt Freudenberg hat<br />

eine Länge von ca. 1,3 km. Der neue Promenadenweg<br />

vor der Altstadt hat das Höhenniveau eines 10-jährigen<br />

1 2<br />

Hochwassers (HQ10). Damit dieses niedrige Schutzniveau<br />

schnell auf ein HQ25 angehoben werden kann,<br />

wurde der Promenadenweg auf einer Länge von 400 m<br />

mit 70 cm hohen festen Profilen ausgestattet. Bei einem<br />

anlaufenden Hochwasser werden zwischen diesen Profilen<br />

die Dammbalken eingelegt. Sollte auch dieses HQ25-<br />

Schutzniveau für ein zu erwartendes Hochwasser nicht<br />

ausreichen, werden die fest installierten Profile mit<br />

Stützenaufsätzen um 1,70 m verlängert. Diese Schutzhöhe<br />

entspricht dann einem HQ100 mit 0,45 Freibord.<br />

Der erste Bauabschnitt unterhalb der Straßenbrücke<br />

Freudenberg wurde zwischen 2003 <strong>und</strong> 2006 realisiert.<br />

Die Arbeiten für den 2. <strong>und</strong> 3. Bauabschnitt erfolgten in<br />

den Jahren 2007 <strong>und</strong> <strong>2008</strong>.<br />

Die Hochwasserfreilegung hatte zur Folge, dass alle<br />

Spaten am Ufer (auch das WSV-WF-Kabel) an die neuen<br />

Verhältnissen angepasst werden mussten. Auch wurde<br />

ein neuer Platz für die vorhandene Slipanlage gef<strong>und</strong>en.<br />

Die Sicherung des “in die Jahre gekommenen“ Ufers<br />

erfolgte seitens der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong><br />

auf Wusch der Stadt Freudenberg aus Denkmalschutzgründen<br />

mit roten <strong>Wasser</strong>bausteinen. Dieser Rhyolith<br />

bzw. Quarzporphyr entspricht der Norm für <strong>Wasser</strong>bausteine<br />

<strong>und</strong> konnte kostenneutral zu einem konventionellen<br />

<strong>Wasser</strong>baustein beschafft werden. Nach<br />

Abschluss aller Arbeiten -auch der „kosmetischen“-


3 4<br />

wird im Uferbereich die bestehende Eigentumsgrenze<br />

zusammen mit der Stadt Freudenberg an die neuen<br />

Verhältnisse angepasst.<br />

Mit feierlicher Einweihung wurde das über 20 Millionen<br />

Euro teure Projekt am 04.10.<strong>2008</strong> vom Ministerpräsidenten<br />

Günther Oettinger seiner Bestimmung übergeben.<br />

◆<br />

Bild 1: Blickrichtung von der Straßenbrücke<br />

Freudenberg nach oberstrom vor der<br />

Hochwasserfreilegung<br />

Bild 2: Blickrichtung von der Straßenbrücke<br />

105<br />

Freudenberg nach oberstrom nach der<br />

Hochwasserfreilegung<br />

Bild 3: Bauabschnitt unterhalb der Straßenbrü-<br />

cke Freudenberg nach der Hochwasser-<br />

freilegung<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />

Bild 4: Einweihung des Hochwasserschutzes


106<br />

<strong>Wasser</strong>straßen<br />

Notfallübung eines Dammschadens<br />

im Jahr <strong>2008</strong><br />

Burkard Jonas<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

Die diesjährige Notfallübung wurde im Bereich des<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamtes (WSA) Aschaffenburg,<br />

Außenbezirk (ABz) Hanau durchgeführt. Das Szenario<br />

wurde vom Dezernat M, Aufgabenfeld M3 erarbeitet<br />

<strong>und</strong> dem Dezernat A Aufgabenfeld A1, zur weiteren organisatorischen<br />

Veranlassung vorgelegt. Als zeitlicher<br />

Rahmen wurde die 42. Kalenderwoche <strong>2008</strong> festgelegt.<br />

Als Szenario wurde ein Dammschaden bei Ma-km 81,7<br />

luftseitige Dammböschung in der Stauhaltung Kleinostheim,<br />

linkes Ufer simuliert. Festgestellt werden sollte die<br />

Reaktion des WSA auf die konkrete Notfallsituation, ob<br />

die vorhandenen Alarmpläne <strong>und</strong> <strong>Information</strong>sketten<br />

funktionieren <strong>und</strong> ob Personal, Geräte <strong>und</strong> Material<br />

tatsächlich sofort einsatzbereit sind.<br />

Das Ziel der Notfallübung sollte auch sein, ggf. Defizite<br />

hinsichtlich eines effektiven <strong>und</strong> fachgerechten Vorgehens<br />

aufzuzeigen.<br />

Vom Dezernat M wurden in Abstimmung mit dem<br />

Dezernat A vier Kontrollgruppen gebildet <strong>und</strong> wie folgt<br />

verteilt.<br />

● Gruppe A: am Schadensort (Herr Hofmann,<br />

Frau Endres, Herr Jonas)<br />

● Gruppe B: beim Amtsleiter des WSA Nürnberg<br />

(Frau Strohmeyer, Herr<br />

Alsmann-Wiedemann)<br />

● Gruppe C: beim ABz Hanau (Herr Korus,<br />

Herr Baldauf)<br />

1 2<br />

● Leitung der Übung: in der <strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />

(<strong>WSD</strong>) <strong>und</strong> vor Ort<br />

(Herr Kiehne)<br />

Als Übungsort wurde die Stauhaltung Kleinostheim,<br />

Ma-km 81,7 (luftseitige Böschung). Der Übungstermin<br />

wurde auf Mittwoch, den 15.10.<strong>2008</strong>, ca. 12:00 Uhr festgelegt.<br />

Als Schadensbild wurde auf der luftseitigen Böschung<br />

eine ca. 2 x 4 m große Böschungsrutschung mit leichtem<br />

<strong>Wasser</strong>austritt simuliert. Für die Übung sollten nur eigene<br />

Kräfte des WSA alarmiert <strong>und</strong> eingesetzt werden,<br />

ohne andere Behörden wie Katastrophenmeldestelle,<br />

THW, Feuerwehr, Polizei etc. Als Übungsauftrag wurde<br />

die Sicherung der Schadstelle vorgegeben.<br />

Zum Übungsverlauf ist folgendes auszuführen:<br />

11:40 Uhr: Alle Kontrollgruppen haben vor Ort Ihre Stellungen<br />

bezogen <strong>und</strong> die Vollzugsmeldung<br />

an Kontrollgruppe. L weitergegeben.<br />

11:53 Uhr Absetzen der Schadensmeldung an das<br />

Vorzimmer des Amtsleiters des WSA Aschaffenburg<br />

durch die Kontrollgruppe A.


3<br />

12:34 Uhr Die <strong>WSD</strong>-Leitung erhält vom WSA Aschaffenburg<br />

entsprechend dem Meldebericht der<br />

VV-<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> 11-8, Anlage 3b offizielle Kenntnis<br />

über den Schadensfall.<br />

12:34 Uhr Die Leiterin Frau Schmidt des ABz Hanau <strong>und</strong><br />

der <strong>Wasser</strong>baumeister Herr Horster treffen<br />

an der Schadensstelle ein <strong>und</strong> nehmen den<br />

Übungsauftrag von der Kontrollgruppe A<br />

entgegen. Die Schadensstelle wird begutachtet<br />

<strong>und</strong> abgesichert. Erste Entscheidungen<br />

über den Einsatz von Personal, Fahrzeugen<br />

<strong>und</strong> Material werden vor Ort getroffen.<br />

12:52 Uhr Die beiden Ingenieure des WSA Aschaffenburg<br />

(Herr Sleziona <strong>und</strong> Herr Krupinski)<br />

treffen<br />

an der Übungsstelle ein <strong>und</strong> informieren<br />

sich über das simulierte Schadensereignis.<br />

13:20 Uhr Eintreffen des geotextilen Filters <strong>und</strong> weitere<br />

Materialien für die Schadensbehebung.<br />

Das bereits vorhandene Personal beginnt<br />

mit dem Einbau des geeigneten geotextilen<br />

Filters.<br />

14:00 Uhr Die anwesenden Kolonnen des ABz Hanau<br />

<strong>und</strong> Frankfurt beginnen mit dem Füllen<br />

4 5<br />

107<br />

der Sandsäcke. Der fachgerechte Einbau der<br />

Sandsäcke wird von den beiden vor Ort<br />

anwesenden Ingenieuren des WSA Aschaffenburg<br />

geleitet.<br />

14:30 Uhr Die Rutschung <strong>und</strong> der <strong>Wasser</strong>austritt an der<br />

Schadstelle sind unter Kontrolle. Weitere<br />

Rutschungen am Damm sind nicht zu erwarten.<br />

Die Übung wird daher beendet.<br />

Als Ergebnis ist folgendes festzuhalten:<br />

Auf die Schadensmeldung wurde schnell reagiert <strong>und</strong><br />

eine sichere <strong>und</strong> fachgerechte Entscheidung zum<br />

Einsatz wurde getroffen. Das schnelle <strong>und</strong> korrekte<br />

Aufnehmen der Schadensmeldung geschah anhand der<br />

Fragen des Vordruckes („Meldung über ein wichtiges<br />

Ereignis“). Die notwendigen Kommunikationswege zu<br />

allen beteiligten Stellen durch die Notfallleitstelle im<br />

WSA sowie die kompetente Verteilung von <strong>Information</strong><br />

<strong>und</strong> Entscheidungen wurden zügig <strong>und</strong> vorbildlich<br />

durchgeführt.<br />

Vor Ort konnte ein schnelles <strong>und</strong> fachgerechtes Arbeiten<br />

der Einsatzkräfte an der Schadstelle beobachtet


108<br />

6 7<br />

werden. Die logistische Versorgung der Schadensstelle<br />

wurde bestens vorbereitet. Von großem Nutzen war die<br />

Unterstützung des Personals vor Ort durch die fachk<strong>und</strong>igen<br />

Ingenieure. Dadurch wurde gewährleistet, dass<br />

das Sickerwasser kontrolliert abgeleitet wurde <strong>und</strong> der<br />

Aufbau einer Auflast aus Sandsäcken von unten nach<br />

oben fachgerecht vollzogen wurde.<br />

Das WSA Aschaffenburg hat die Übung insgesamt als<br />

erfolgreich absolviert.<br />

Eine Auswertung der durchgeführten Übung wurde<br />

vor Ort durch Herrn Kiehne <strong>und</strong> Herrn Hofmann direkt<br />

nach Beendigung der Übung vorgenommen.<br />

◆<br />

Bild 1: Schadenstelle<br />

Bild 2: Standorte der Kontrollgruppen<br />

Bild 3: Übernahme des Übungsauftrages <strong>und</strong><br />

Begutachtung der Schadstelle<br />

Bild 4: Befüllen der Sandsäcke<br />

Bild 5: Fachgerechter Verbau der Schadenstelle<br />

Bild 6: Auswertung der Übung<br />

Bild 7: Auswertung der Übung


<strong>Wasser</strong>straßen<br />

109


110 Übersichten<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Soziales<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Soziales<br />

20%<br />

Beschäftigte einschl. Azubis Gesamtzahl: 1636 <strong>2008</strong><br />

WSA Nürnberg<br />

WSA Regensburg<br />

WNA Aschaffenburg<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />

WSA Aschaffenburg<br />

WSA Schweinfurt<br />

E-Dienst-männlich<br />

21%<br />

20%<br />

4%<br />

6%<br />

23%<br />

26 %<br />

Beschäftigte nach Status <strong>und</strong> Geschlecht 2007/<strong>2008</strong><br />

Beschäftigte nach Laufbahn <strong>und</strong> Geschlecht <strong>2008</strong><br />

E-Dienst-weiblich<br />

H-Dienst-weiblich<br />

H-Dienst-männlich<br />

G-Dienst-weiblich<br />

G-Dienst-männlich<br />

M-Dienst-weiblich<br />

M-Dienst-männlich<br />

2%<br />

2%<br />

1%<br />

3%<br />

3%<br />

11%<br />

10%<br />

68%<br />

Schwerbehinderten-Anteil %<br />

<strong>2008</strong><br />

12 %<br />

10 %<br />

8 %<br />

6 %<br />

4 %<br />

2 %<br />

0 %<br />

7,02 %<br />

9,44 %<br />

4,94 %<br />

6,6 %<br />

Beamte<br />

Beamtinnen<br />

Tarifbeschäftigte weiblich<br />

Tarifbeschäftigte männlich<br />

Beschäftigte nach Statusgruppen <strong>WSD</strong> Bezirk <strong>2008</strong><br />

Beamte<br />

Tarifbeschäftigte<br />

6,16 %<br />

11%<br />

2%<br />

15%<br />

72%<br />

12%<br />

88%<br />

11,48 %<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> WSA ABG WSA SFT WSA NBG WSA RBG WNA ABG<br />

Durchschnitt: 7 %<br />

Fortbildung nach Ämter <strong>und</strong> Geschlecht 2007/<strong>2008</strong><br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> WSA ABG WSA SFT WSA NBG WSA RBG WNA ABG<br />

Zeitraum:<br />

01.07.2007 -<br />

30.06.<strong>2008</strong><br />

Frauen Männer Gesamtveranstaltungen: 3465<br />

Fortbildung nach Status <strong>und</strong> Geschlecht 2007/<strong>2008</strong><br />

2800<br />

2400<br />

2000<br />

1600<br />

1200<br />

800<br />

400<br />

0<br />

Beamte Tarifbeschäftigte<br />

Zeitraum:<br />

01.07.2007-<br />

30.06.<strong>2008</strong><br />

Frauen Männer Gesamtveranstaltungen: 3465<br />

21%<br />

Fortbildung nach Laufbahn <strong>und</strong> Geschlecht 2007/<strong>2008</strong><br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

H-Dienst-weiblich 1,1%<br />

H-Dienst-männlich 3,1%<br />

G-Dienst-weiblich 3,5%<br />

G-Dienst-männlich 15,7%<br />

M / E-Dienst-weiblich 11,3%<br />

M / E-Dienst-männlich 65,3%<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> WSA ABG WSA SFT WSA NBG WSA RBG WNA ABG<br />

12 %<br />

10 %<br />

8 %<br />

6 %<br />

4 %<br />

2 %<br />

0 %<br />

Zeitraum:<br />

01.07.2007-<br />

30.06.<strong>2008</strong><br />

Gesamtveranstaltungen:<br />

3465<br />

Ausbildung nach Anzahl, Geschlecht <strong>und</strong> Quote <strong>2008</strong><br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Gesamtzahl Auszubildende: 147 Gesamtquote: 10 %<br />

Stand:<br />

30.09.<strong>2008</strong><br />

<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> WSA ABG WSA SFT WSA NBG WSA RBG WNA ABG<br />

2006 2007 <strong>2008</strong><br />

Männer<br />

Frauen<br />

Ausbildungsquote<br />

Neueinstellung von Auszubildenden 2006-<strong>2008</strong>


64<br />

61<br />

58<br />

55<br />

52<br />

49<br />

46<br />

43<br />

40<br />

37<br />

34<br />

A l t e r<br />

31<br />

28<br />

25<br />

22<br />

19<br />

19<br />

0 5 10 15 20 0 5 10 15 20<br />

16<br />

16<br />

Personenanzahl<br />

Personenanzahl<br />

13<br />

13<br />

10<br />

7<br />

4<br />

1<br />

Arbeitsunfälle <strong>und</strong> Ausfalltage 1996-2007<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />

64<br />

61<br />

58<br />

55<br />

52<br />

49<br />

46<br />

43<br />

40<br />

37<br />

34<br />

31<br />

28<br />

25<br />

22<br />

10<br />

7<br />

4<br />

1<br />

WSA ABG<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Anzahl Arbeitsunfälle Ausfalltage<br />

64<br />

61<br />

58<br />

55<br />

52<br />

49<br />

46<br />

43<br />

40<br />

37<br />

34<br />

31<br />

28<br />

25<br />

22<br />

19<br />

0 5 10 15 20<br />

16<br />

13<br />

Personenanzahl<br />

10<br />

7<br />

4<br />

1<br />

WSA SFT<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Übersichten<br />

Demographische Entwicklung (Bezirk <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong>) <strong>2008</strong><br />

0<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> WSA ABG WSA SFT WSA NBG WSA RGB WNA ABG<br />

Durchschnittliche Krankentage<br />

pro Mitarbeiter<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

111<br />

64<br />

64<br />

64<br />

64<br />

61<br />

61<br />

61<br />

61<br />

58<br />

58<br />

58<br />

58<br />

55<br />

55<br />

55<br />

55<br />

52<br />

52<br />

52<br />

52<br />

49<br />

49<br />

49<br />

49<br />

46<br />

46<br />

46<br />

46<br />

43<br />

43<br />

43<br />

43<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

37<br />

37<br />

37<br />

37<br />

34<br />

34<br />

34<br />

34<br />

31<br />

31<br />

31<br />

31<br />

28<br />

28<br />

28<br />

28<br />

25<br />

25<br />

25<br />

25<br />

22<br />

22<br />

22<br />

22<br />

19<br />

0<br />

16<br />

13<br />

5 10 15<br />

Personenanzahl<br />

20<br />

19<br />

0<br />

16<br />

13<br />

5 10 15<br />

Personenanzahl<br />

20<br />

19<br />

19<br />

0<br />

16 0<br />

16<br />

13<br />

13<br />

5 10 15<br />

5 10 15<br />

Personenanzahl<br />

Personenanzahl<br />

20<br />

20<br />

10<br />

7<br />

4<br />

WSA NBG<br />

10<br />

7<br />

4<br />

WSA RBG<br />

10<br />

10<br />

7<br />

7<br />

4<br />

4<br />

WNA WNA ABG ABG<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

Krankenstand 2001-2007


112 Übersichten<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> <strong>und</strong> Ökonomie<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Ökonomie<br />

Gesamtausgaben <strong>WSD</strong> Bezirk <strong>WSD</strong> Bezirk 2007 2007<br />

WSA Nürnberg WSA Nürnberg 21,0 % 21,0 %<br />

WSA Regensburg WSA Regensburg 13,9 % 13,9 %<br />

WNA Aschaffenburg WNA Aschaffenburg 11,2 % 11,2 %<br />

RMD RMD 10,7 % 10,7 %<br />

Sonstiges Sonstiges 0,3 % 0,3 %<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> <strong>WSD</strong> 3,1 <strong>Süd</strong> % 3,1 %<br />

WSA Aschaffenburg WSA Aschaffenburg 20,8 % 20,8 %<br />

WSA Schweinfurt WSA Schweinfurt 19,1 % 19,1 %<br />

Personalausgaben <strong>WSD</strong> Bezirk <strong>WSD</strong> Bezirk 2007 2007<br />

2 0<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

WSA Nürnberg WSA Nürnberg 22,2 % 22,2 %<br />

WSA Regensburg WSA Regensburg 18,9 % 18,9 %<br />

WNA Aschaffenburg WNA Aschaffenburg 4,5 % 4,5 %<br />

<strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> 6,6 % 6,6 %<br />

WSA Aschaffenburg WSA Aschaffenburg 23,7 % 23,7 %<br />

WSA Schweinfurt WSA Schweinfurt 24,4 % 24,4 %<br />

Unterhaltung Unterhaltung <strong>und</strong> Investitionen <strong>und</strong> Investitionen 2007 2007<br />

2 0<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

0<br />

W SA A b g W SA ASf btg W SA NSf btg W SA RN b g W NSA A RA b g W WNSD A A<strong>Süd</strong> b g WRSD M D<strong>Süd</strong> SoR nst M Dig e So nst ig e<br />

Unterhaltung Unterhaltung einsc hl. V erw einsc . A usg. hl. V erw Investition . A usg. einsc Investition hl. Besceinsc haffung hl. Besc haffung<br />

Vergaben Vergaben nach Vertragsgr<strong>und</strong>lage nach Vertragsgr<strong>und</strong>lage <strong>WSD</strong> Bezirk <strong>WSD</strong> Bezirk 2007 2007<br />

VOL-Lieferleistung VOL-Lieferleistung 14 % 14 %<br />

VOL-Dienstleistung VOL-Dienstleistung 10 % 10 %<br />

VOF 8 % VOF 8 %<br />

VOB<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

VOB 68 % VOB 68 %<br />

Vergaben Vergaben nach Vertragsgr<strong>und</strong>lage nach Vertragsgr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> Ämter <strong>und</strong> Ämter 2007 2007<br />

VOB<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Gesamt: 439 Gesamt: 25 439<br />

Stand: Okt. 08Stand:<br />

Okt. 08<br />

0 0<br />

0<br />

WSA<br />

WSA WSA WSA Nürnberg WSA WSA WSANürnberg<br />

FMSWSA FGS FMS WNAFGS<br />

RMDWNA <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong> RMD <strong>WSD</strong> <strong>Süd</strong><br />

Aschaf f enburg Schweinf Aschafurt f enburg Schweinf urtRegensburg<br />

Regensburg<br />

Aschaf f enburg Aschaf f enburg<br />

VOB VOFVOB VOL- VOF Dienstleistung VOL- Dienstleistung VOL- Lieferleistung VOL- Lieferleistung<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

VOF, VOL<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

VOF, VOL<br />

Güterverkehr Güterverkehr an Main, an MDK Main, <strong>und</strong> MDK Donau <strong>und</strong> Donau 2007 2007<br />

Mio Tonnen<br />

Mio Tonnen<br />

Schiffs- Schiffs- <strong>und</strong> Güterverkehr <strong>und</strong> Güterverkehr (Main) (Main) 1982-2007 1982-2007<br />

Mio t<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Mio t<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0 0<br />

1982 1984 1982 1986 1984 1988 1986 1990 1988 1992 1990 1994 1992 1996 1994 1998 1996 2000 1998 2002 2000 2004 2002 2006 2004 2006<br />

Schiffs- Schiffs- <strong>und</strong> Güterverkehr <strong>und</strong> Güterverkehr (MDK) (MDK) 1982 - 1982 2007-<br />

2007<br />

Mio t<br />

15<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2,52<br />

Mio t<br />

2,26<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

18,2 Mio t<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Frankfurt<br />

Hanau<br />

Aschaffenburg<br />

Würzburg<br />

Verkehrsrichtung Verkehrsrichtung<br />

Verkehrsrichtung Verkehrsrichtung<br />

Main Main MDK MDK Donau Donau<br />

2,37<br />

2,12<br />

2,52<br />

2,46<br />

2,26<br />

2,56<br />

2,37<br />

3,01<br />

2,12<br />

2,50<br />

2,46<br />

2,75<br />

2,56<br />

2,49<br />

3,01<br />

2,95<br />

2,50<br />

2,75<br />

2,49<br />

2,95<br />

6,14<br />

5,07<br />

5,46<br />

6,22<br />

6,80<br />

6,67<br />

7,56<br />

6,14<br />

8,50<br />

5,46<br />

7,50<br />

6,80<br />

7,53<br />

7,56<br />

6,06<br />

6,94<br />

7,50<br />

7,60<br />

7,53<br />

6,24<br />

6,06<br />

6,65<br />

6,94<br />

7,60<br />

Schiffs- Schiffs- <strong>und</strong> Güterverkehr <strong>und</strong> Güterverkehr (Donau) (Donau) 1970 - 1970 2007-<br />

2007<br />

Mio t<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

10<br />

1974<br />

1970<br />

1976<br />

1972<br />

1978<br />

1974<br />

1980<br />

1976<br />

1982<br />

1978<br />

1984<br />

1980<br />

1986<br />

1982<br />

1988<br />

1984<br />

1990<br />

1986<br />

1992<br />

1988<br />

1994<br />

1990<br />

1996<br />

1992<br />

1998<br />

1994<br />

2000<br />

1996<br />

2002<br />

1998<br />

2004<br />

2000<br />

2006<br />

2002<br />

Entwicklung Entwicklung der Fahrgastschifffahrt der Fahrgastschifffahrt 2007 2007<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

5,07<br />

6,22<br />

6,67<br />

4,04<br />

3,55<br />

3,20 Mio t<br />

3,25<br />

3,24<br />

2,70 4,04<br />

3,10 3,55<br />

2,79 3,20<br />

2,86 3,25<br />

3,24 3,54<br />

2,70 3,38<br />

3,10 3,39<br />

2,79 3,17<br />

2,66 2,86<br />

3,33 3,54<br />

2,86 3,38<br />

2,483,39<br />

2,63 3,17<br />

2,66 2,76<br />

2,84 3,33<br />

2,86 2,88<br />

2,37 2,48<br />

2,41 2,63<br />

2,76 4,18<br />

2,84 5,44<br />

2,88<br />

6,70<br />

2,37 6,02<br />

2,41 6,01<br />

4,18 7,13<br />

5,44 7,10<br />

6,70 8,11<br />

6,02 7,78<br />

6,01 8,33<br />

7,13 7,54<br />

7,10 8,48<br />

8,119,07<br />

7,32 7,78<br />

7,478,33<br />

7,54<br />

8,48<br />

9,07<br />

7,32<br />

7,47<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

18,2 Mio t<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

1970<br />

Frankfurt<br />

Hanau<br />

1972<br />

Aschaffenburg<br />

Würzburg<br />

6,1 Mio t<br />

Bamberg<br />

0<br />

0<br />

1993 1994 1995 1993 1996 1994 1995 1997 1996 1998 1997 1999 2000 1998 2001 1999 2000 2002 2003 2001 2004 2002 2003 2005 2004 2006 2005 2007 2006 2007<br />

6,1 Mio t<br />

Main (Würzburg) Main Fahrgastschiffe (Würzburg) Fahrgastschiffe Main (Würzburg) Main Fahrgastkabinen<br />

(Würzburg) Fahrgastkabinen<br />

MDK (Kelheim) MDK Fahrgastkabinenschiffe (Kelheim) Fahrgastkabinenschiffe Donau (Jochenstein) Donau (Jochenstein) Fahrgastsch Fahrgastsch<br />

Nürnberg<br />

Bamberg<br />

5,5 Mio t<br />

8,50<br />

Nürnberg<br />

Kelheim<br />

Regensburg<br />

5,5 Mio t<br />

Kelheim<br />

Regensburg<br />

5,9 Mio t<br />

Schleuse Jochenstein<br />

Landesgrenze<br />

2004<br />

6,24<br />

6,65<br />

2006<br />

5,9 Mio t<br />

Schleuse Jochenstein<br />

Landesgrenze


Umwelt<br />

Hauptwerte ausgewählter Pegel Main<br />

Schweinfurt (Main-Km 330,78)<br />

Obernau (Main-Km 92,38)<br />

Übersichten<br />

Abkürzungen<br />

HSW = Höchster Schifffahrtswasserstand<br />

RNW = Regulierungs-Niedrigwasserstand<br />

MW = 1996-2005 = Mittlere <strong>Wasser</strong>stand im Zeitraum 1996 bis 2005<br />

NW AJ <strong>2008</strong> = Mittlerer <strong>Wasser</strong>stand im Zeitraum vom 01.11.2007 bis 31.10.<strong>2008</strong><br />

113


114 Übersichten<br />

Hauptwerte ausgewählter Pegel Donau<br />

Pfelling (Donau-Km 2305,53)<br />

Hofkirchen (Donau-Km 2256,86)<br />

Abkürzungen<br />

HSW = Höchster Schifffahrtswasserstand<br />

RNW = Regulierungs-Niedrigwasserstand<br />

MW = 1996-2005 = Mittlere <strong>Wasser</strong>stand im Zeitraum 1996 bis 2005<br />

NW AJ <strong>2008</strong> = Mittlerer <strong>Wasser</strong>stand im Zeitraum vom 01.11.2007 bis 31.10.<strong>2008</strong>


Dienststellen:<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />

Invalidenstraße 44<br />

10115 Berlin<br />

Telefon: 03018 – 3 00-0<br />

Telefax: 03018 – 3 00-1920 oder 1922<br />

www.bmvbs.de<br />

Referat Bürgerservice <strong>und</strong> Besucherdienst<br />

Telefon: 03018 – 300 – 3060 (Bürgertelefon Mo-Fr von 9.00 – 12.00 Uhr)<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schifffahrtsverwaltung</strong> des B<strong>und</strong>es<br />

www.wsv.de<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion <strong>Süd</strong><br />

Wörthstraße 19<br />

97082 Würzburg<br />

Telefon: 09 31/41 05-0<br />

Telefax: 09 31/41 05-3 80<br />

E-Mail: wsd-sued@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />

www.wsd-sued.wsv.de<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Aschaffenburg<br />

Obernauer Straße 6<br />

63739 Aschaffenburg<br />

Telefon: 0 60 21/3 85-0<br />

Telefax: 0 60 21/3 85-1 01<br />

E-Mail: wsa-aschaffenburg@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />

www.wsa-aschaffenburg.wsv.de<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Nürnberg<br />

Marientorgraben 1<br />

90402 Nürnberg<br />

Telefon: 09 11/20 00-0<br />

Telefax: 09 11/20 00-1 01<br />

E-Mail: wsa-nuernberg@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />

www.wsa-nuernberg.wsv.de<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Regensburg<br />

Erlanger Straße 1<br />

93059 Regensburg<br />

Telefon: 09 41/81 09-0<br />

Telefax: 09 41/81 09-1 60<br />

E-Mail: wsa-regensburg@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />

www.wsa-regensburg.wsv.de<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Schweinfurt<br />

Mainberger Straße 8<br />

97422 Schweinfurt<br />

Telefon: 0 97 21/2 06-0<br />

Telefax: 0 97 21/2 06-1 01<br />

E-Mail: wsa-schweinfurt@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />

www.wsa-schweinfurt.wsv.de<br />

Fachstelle für Maschinenwesen <strong>Süd</strong><br />

beim WSA Nürnberg<br />

Gleißbühlstraße 7<br />

90402 Nürnberg<br />

Telefon: 09 11/2 06 45-0<br />

Telefax: 09 11/2 06 45-1 17<br />

E-Mail: fms-nuernberg@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />

www.fms.wsv.de<br />

Fachstelle für Geoinformationen <strong>Süd</strong><br />

beim WSA Regensburg<br />

Kumpfmühler Straße 6<br />

93047 Regensburg<br />

Telefon: 09 41/2 97 21-0<br />

Telefax: 09 41/2 97 21-3 12<br />

E-Mail: fgs-wsd-sued@wsv.b<strong>und</strong>.de<br />

www.fgs.wsv.de<br />

115


116<br />

Main-Donau-kanal<br />

von Bamberg bis Kelheim 171 km<br />

hier:<br />

Fahrgastschiff bei Durchfahrt unter<br />

der Fußgängerbrücke Essing.<br />

Main<br />

von der Mündung in den Rhein bis Bamberg 387 km<br />

hier:<br />

Blick auf Staustufe Randersacker.

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