66 Reise Und kein Baum, um sich dahinter zu verstecken … Bei <strong>de</strong>r Bergwertung am zweiten Tag. Suche nach <strong>de</strong>r Toilette Klaus kennenlerne. Klaus lebt in Stuttgart, trainiert im Schwarzwald und startet bereits zum elften Mal. Ein erfahrener Lappland-Hase. »Beim Lapponia-hiihto geht es um die Ehre«, klärt Klaus auf. »<strong>Das</strong> Level ist extrem hoch. Drei harte Tage, das zieht einfach gute Leute an. Den Lapponia-hiihto muss man mal gemacht haben!« Während Klaus auf <strong>de</strong>m Klo verschwin<strong>de</strong>t, steigen meine Be<strong>de</strong>nken wie<strong>de</strong>r hoch: Bin ich hier richtig? Klaus gibt mir dann noch eine Reihe guter Tipps, die sich als überaus nützlich erweisen. Es scheint fast, <strong>de</strong>r Lapponia-hiihto fin<strong>de</strong> nicht zum 33. Mal statt, son<strong>de</strong>rn eher zum ersten Mal: Es gibt praktisch keine schriftlichen Informationen, keiner weiß etwas, aber alle sind sichtlich bester Laune. Wir beschließen, uns anzupassen. Auf einer Ebene im Moorgelän<strong>de</strong> unterhalb <strong>de</strong>r Skistation Olos laufen sich die ambitionierten Läufer warm. Aus strategischen Grün<strong>de</strong>n verzichte ich darauf: Erstens ist es sowieso warm – schon am Morgen um die null Grad – und zweitens brauche ich meine Körner für die 60 Kilometer. Um die 400 Leute stehen am Start. Ich stelle mich ganz hinten dazu. Hier stehen die Dicken, die Langsamen und die Entspannten. Nach <strong>de</strong>m Startschuss jagen die Eliteläufer in einem Höllentempo davon, damit sie ja nicht in <strong>de</strong>n Stau am Wal<strong>de</strong>ingang kommen. Ich wähle eine an<strong>de</strong>re Taktik – nur nicht zu schnell angehen – und wünsche mir leise, dass ich nicht Allerletzter wer<strong>de</strong> … Langsam starten, Körner sparen Die ersten zehn o<strong>de</strong>r zwölf Kilometer geht es in sanften Wellen permanent auf und ab. Dabei haben es einige Abfahrten ganz schön in sich. Immer wie<strong>de</strong>r zeugen große Löcher neben <strong>de</strong>r Spur von größeren Einschlägen. Hier und da zische ich an einem Knäuel aus Menschen, Ski und Stöcken vorbei, die im Unterholz zappeln. Unter Langläufern gilt Finnland als Hochburg <strong>de</strong>r klassischen Technik. Davon ist hier nicht viel zu sehen. Ich schätze, dass vielleicht fünf Prozent <strong>de</strong>r Starter klassisch laufen. Auf <strong>de</strong>n ersten 25 Kilometern <strong>de</strong>r Loipe ist die klassische Spur weitgehend von <strong>de</strong>n Skatern vernichtet. Und ich habe Schon bald laufe ich für mich allein. Ein suchen<strong>de</strong>r Blick nach hinten – bin ich schon <strong>de</strong>r Allerletzte? Damit unterwegs die Körner reichen, wollen Mensch und Material versorgt wer<strong>de</strong>n. mich kurzfristig entschie<strong>de</strong>n, eben doch klassisch zu starten. Schon bald laufe ich allein. Ein suchen<strong>de</strong>r Blick nach hinten – bin ich etwa schon <strong>de</strong>r Allerletzte? Ich glaube nicht. Und auch das ist beruhigend: Geht es mal gera<strong>de</strong>aus, sehe ich Läufer vor mir. Die Spur ist schnell. Mit Doppelstockschüben pfeife ich bei leichtem Rückenwind über <strong>de</strong>n Jerisjärvi – »Järvi« heißt See. Ich schaue ungläubig auf mein Garmin: zwischen 14 und 15,5 Stun<strong>de</strong>nkilometer! Hinter <strong>de</strong>m See geht es bergauf. Und wie. <strong>Das</strong> allererste Stück ist ein wahrer Lungenbrecher. Die Loipe führt auf einer Brücke über die Hauptstraße, und kurz darauf passieren wir die Grenze <strong>de</strong>s Pallas-Ounastunturi-Nationalparks. Nun steigt die Loipe lang und gleichmäßig an. Ich weiß nicht, über wie viele Kilometer, aber gefühlt sind es etliche. Ich stapfe ganz piano bergan. Bloß nicht das Pulver verschießen. Oben wartet die Belohnung. Es geht an <strong>de</strong>r Baumgrenze auf <strong>de</strong>m sanften Westhang <strong>de</strong>s Sammaitunturi entlang. Schräg voraus liegen die Bergkuppen <strong>de</strong>s Nationalparks. Ich stoppe, mache Fotos und schaue mich in aller Ruhe um. Vergessen ist <strong>de</strong>r Wettkampf. Mein Herz hüpft. Aber nicht mehr vor Anstrengung, son<strong>de</strong>rn vor Begeisterung. Gut eineinhalb Stun<strong>de</strong>n später ist es damit vorbei. Mein Ski wird immer schlechter. Die Sonne scheint genau in die Spur, und <strong>de</strong>r Belag saugt regelrecht. Ich habe we<strong>de</strong>r Grip, noch kann ich gleiten. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Sarkisjärvi fühlen sich meine Arme und Beine schwer wie Blei an. Der Schnitt beträgt nur noch acht bis neun Stun<strong>de</strong>nkilometer. Fies ist außer<strong>de</strong>m, dass die Spur nach 40 Kilometern direkt auf Olos mit seinen Windkraftanlagen zuläuft. »Jetzt ist es nicht mehr weit«, <strong>de</strong>nke ich. Und schaue dann auf das unbestechliche GPS, das ganz klar etwas an<strong>de</strong>res zeigt: Die Strecke führt noch über eine weite, wenn auch flache 20-Kilometer-Schleife nach Sü<strong>de</strong>n. ›
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