€ 2,50 Frühjahr 2011 # 29 Das Globetrotter MaGazin - 4-Seasons.de
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Foto: JoachimStark.<strong>de</strong><br />
Platz ist in <strong>de</strong>r kleinsten Schuhschachtel! Die HANWAG-Fotocrew<br />
nach halber getaner Arbeit im Grathütterl.<br />
Der JuBilÄumsGrAt<br />
Es ist die höchstgelegene alpine Grattour<br />
Deutschlands – und die bekannteste: lang, erlebnisreich<br />
und anstrengend für geübte Bergsteiger<br />
im Sommer. Anspruchsvoll und herausfor<strong>de</strong>rnd<br />
für Spezialisten im Winter.<br />
Die meisten Aspiranten beginnen die Tour direkt<br />
am Gipfel <strong>de</strong>r Zugspitze und erreichen diesen<br />
bequem und kraftsparend mit <strong>de</strong>r Gon<strong>de</strong>l. Aber<br />
dann geht es ans Eingemachte: Fünf Kilometer<br />
Luftlinie ist die 2628 Meter hohe Alpspitze, das<br />
Wahrzeichen von Garmisch-Partenkirchen, entfernt.<br />
Bis dorthin sind es aber über acht Kilometer<br />
hochalpine Kletterstrecke, was die Tour auch<br />
bei besten Verhältnissen zu einer sehr anstrengen<strong>de</strong>n,<br />
tagesfüllen<strong>de</strong>n Unternehmung macht.<br />
Etwa nach zwei Drittel <strong>de</strong>r Strecke steht seit 1962<br />
eine kleine Hütte, o<strong>de</strong>r besser gesagt: eine Art<br />
Bauwagen ohne Rä<strong>de</strong>r.<br />
eclipse GtX ®<br />
Hoch hinaus – im Eis, im Winter, in <strong>de</strong>n Alpen<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Weltbergen: Der Eclipse GTX ® ist ein<br />
gewichtsoptimierter, warm isolierter Eiskletter-<br />
und Hochtourenstiefel.<br />
Kategorie D, voll steigeisenfest<br />
Vibram ® Alpin Sohle<br />
GORE-TEX ® Duratherm<br />
Isolierung (DIN 344-1) bis –15°C<br />
Cordura Altitex<br />
Gewicht: 980 Gramm (Gr. 7,5)<br />
Dieses „Grathütterl“ auf 2684 Metern, eine<br />
immer offene Biwakschachtel, ist spartanisch<br />
mit ein paar Pritschen und Decken ausgestattet.<br />
Schon oft hat sie Bergsteigern Unterschlupf geboten<br />
und Leben gerettet. Im Winter, wenn man<br />
wegen schwieriger Verhältnisse am Grat nur<br />
langsam vorwärts kommt und die Tage ohnehin<br />
kurz sind, wird ein Biwak in <strong>de</strong>r Schachtel meist<br />
von vornherein eingeplant.<br />
Je<strong>de</strong>s Jahr unterschätzen viele Bergsteiger <strong>de</strong>n<br />
Grat, <strong>de</strong>r ja „eigentlich bergab geht“: Denn trotz<br />
<strong>de</strong>r negativen Höhendifferenz von 900 Metern<br />
bis zur Bergstation Osterfel<strong>de</strong>rbahn legt man<br />
über 700 Höhenmeter im Aufstieg zurück: Turm<br />
um Turm reiht sich hintereinan<strong>de</strong>r. Kaum <strong>de</strong>nkt<br />
man, die Biwakschachtel sei bald erreicht o<strong>de</strong>r<br />
das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tour naht, stellt sich eine weitere<br />
Prüfung in <strong>de</strong>n Weg. Noch ein zu überklettern<strong>de</strong>r<br />
Felszacken, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Grat wen<strong>de</strong>t sich<br />
noch einmal nach rechts o<strong>de</strong>r links, als wolle er<br />
<strong>de</strong>n Weg in die Länge ziehen und <strong>de</strong>n Begeher<br />
zermürben.<br />
Zwar ist <strong>de</strong>r ehemalige Höllentalgrat – er wur<strong>de</strong><br />
1894 anlässlich <strong>de</strong>s 25-jährigen Bestehen <strong>de</strong>r<br />
DAV-Sektion München zum Jubiläumsgrat unbenannt<br />
– bereits Anfang <strong>de</strong>s zwanzigsten Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
teilweise mit Stahlseilen versichert wor<strong>de</strong>n.<br />
An vielen Stellen hat man diese Sicherungen aber<br />
wie<strong>de</strong>r abgebaut. Der Jubiläumsgrat ist in keiner<br />
Weise ein Klettersteig: Stellen im II. und III. Grad<br />
(UIAA) sind frei zu klettern und die Ausgesetztheit<br />
an vielen, kaum halbmeterbreiten Passagen<br />
– links und rechts pfeift‘s ein paar hun<strong>de</strong>rt Meter<br />
fast senkrecht hinab – verlangt eine gute Psyche.<br />
O<strong>de</strong>r einen Bergführer.