52 Reisetipp Text Dörte Saße Fotos Eike Bock Intention Von Nebelmooren und Sinnenbänken Wan<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>m Saar-Hunsrück-Steig ist zwar keine Pilgerreise, aber <strong>de</strong>nnoch ein äußerst sinnhaftes Unterfangen. Die Zivilisation scheint oft weit weg und plötzlich sieht, hört, riecht, schmeckt und fühlt man mehr.
Der Bärenfels hat sich gut versteckt. Unschein bar führt <strong>de</strong>r Felsenweg <strong>de</strong>n Hang hinauf. Als schmaler Pfad win<strong>de</strong>t er sich zwischen dunklem Brombeergrün und hellem Farn hindurch, dickes Moos über gefallenen Stämmen, die langsam vor sich hin mo<strong>de</strong>rn. Es plätschert ein wenig aus <strong>de</strong>r Ferne, ein paar Vögel zwitschern hin und wie<strong>de</strong>r in die Stille hinein. Die Schuhe suchen Tritt auf <strong>de</strong>m fe<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Waldbo<strong>de</strong>n zwischen Wurzeln und Stein bro cken. Rund herum dichter Mischwald. Ein Bär wür<strong>de</strong> jetzt nur zu gut ins Bild passen. Allerdings habe es hier seit vielen Generationen keinen mehr gegeben, beruhigt mich mein Begleiter Achim Laub. Sehenswert ist statt<strong>de</strong>ssen <strong>de</strong>r Bärenfelsen selbst, als er schließlich, einer wehrhaften Burgmauer gleich, aus <strong>de</strong>m Hang herausragt. Vor ihm große Felsbrocken, wie dahingewürfelt, und obenauf breitet eine uralte Eiche weit ausla<strong>de</strong>nd ihre Äste aus. »Der Felsenweg und generell viele Abschnitte <strong>de</strong>s SaarHunsrückSteigs sind auch bei Alpinisten beliebt. Sie machen hier Konditionstraining für die Alpen, weil das Höhenprofil oft anspruchsvoll ist«, erzählt Achim Laub mit einem Schmunzeln, während wir nur ein kleines bisschen schwer atmen und die Mauer und die knorrige Eiche bewun<strong>de</strong>rn. Laub hat es früher für spannen<strong>de</strong> Die Sinnenbänke la<strong>de</strong>n an vielen Stellen <strong>de</strong>s Steigs zur Panoramaschau ein. Reisetipp 53 <strong>de</strong>s 184 km langen Steigs sind Waldbo<strong>de</strong>n , ein Rekord in Deutschland. Tatsächlich besch lei cht einen oft das Gefühl, fernab <strong>de</strong>r Zivilisation zu wan<strong>de</strong>rn. Für Stun<strong>de</strong>n ist dann nur das glucksen<strong>de</strong> Geräusch <strong>de</strong>s Baches zu hören, <strong>de</strong>m man folgt. O<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Weg win<strong>de</strong>t sich einsam durch enge, felsige Täler . Führt über Höhenrücken wie <strong>de</strong>n Erbes kopf , wo nur <strong>de</strong>r Horizont die Sicht begrenzt, und durch das Moor Weyrichsbruch, wo im Nebel <strong>de</strong>r Hund von Baskerville lauert. Und immer wie<strong>de</strong>r diese überraschen<strong>de</strong>n Abzweigungen – an <strong>de</strong>ren En<strong>de</strong>n spektakuläre Aussichten warten. O<strong>de</strong>r Felsformationen. O<strong>de</strong>r Baum Methusaleme. Steinernes Vermächtnis <strong>de</strong>r Kelten In zwölf Tages touren ist <strong>de</strong>r SaarHunsrück Steig eingeteilt, zwischen 14 und 22 km. Aber eigentlich sollte man sich viel mehr Zeit nehmen. Zum Gucken, Entspannen, tief Eintauchen in die Wäl<strong>de</strong>r. Wie vorgestern, nach <strong>de</strong>m Frühstück im Forellen hof in Börfink, vor <strong>de</strong>m sich nachts Hirsche auf <strong>de</strong>r großen Lichtung und morgens Angler an <strong>de</strong>n Teichen versammelt hatten. Nach ein paar Kilometern im dichten Wald, noch regenfeucht und <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n von Wildschweinen aufgewühlt, tauchte <strong>de</strong>r geheimnisvolle Keltische Ringwall auf: Unmengen von Felsbrocken zu einem viele Meter hohen dreieckigen Wall aufgeschüttet. Angeblich sind es rund 9000 Güterwaggons voll. Die Kelten haben sie ohne Bahn herangeschafft. Vermutlich wollten sie sich mit <strong>de</strong>m Wall vor angreifen<strong>de</strong>n Germanen und Römern schützen. Nur so ganz genau wisse Nach ein paar Kilometern im Wald, noch regenfeucht und <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n von Wildschweinen aufgewühlt, tauchte <strong>de</strong>r geheimnisvolle Keltische Ringwall auf. Touren in schöner Landschaft immer ins Ausland man das nicht, erzählte eine Gruppe von gezogen. Bis ihm irgendwann die I<strong>de</strong>e kam, ein Nachwuchs ar chäologen <strong>de</strong>r Uni Mainz, fach zu Hause einen spannen<strong>de</strong>n Weg selbst zu breite IndianaJonesHüte auf <strong>de</strong>n Köpfen, machen. So wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r SaarHunsrückSteig ge die gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n im Innern <strong>de</strong>s Dreiecks boren. Der Felsenweg ist eine kleine Extratour, nach Spuren von Holzpfählen durchsuchten. die sich als Rundweg an ihn anschließt. Mehr Hier stan<strong>de</strong>n einst Wohn und Vorratshütten, als fünfzig dieser Traumschleifen gibt es inzwi erklärten die jungen Forscher, aber bis heute schen, und sie steigern <strong>de</strong>n Charme <strong>de</strong>s Haupt wisse niemand, warum die Kelten spurlos Kulturgut am Steig: die Grimburg. weges nochmals. Dabei ist dieser schon für sich allein ein le ckeres Wan<strong>de</strong>rziel: Über 70 Prozent verschwan<strong>de</strong>n. Auf die Kuppe <strong>de</strong>s Walls führt ein schmaler Steinstieg: die Königs treppe. ›
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