€ 2,50 Frühjahr 2011 # 29 Das Globetrotter MaGazin - 4-Seasons.de

Eddy, der
fahrende
Zimmerer …
… war der erste »SAP-
Kunde« von Globetrotter.
Nach der Einkaufstour ging
er auf die Walz – und baute
auf Haiti Häuser.
So begann es: Eddy
kauft einen Kompass.
Das Insektenhotel der Luxusklasse
Jedes Jahr vergibt der NABU Hamburg den Hanse-Umweltpreis – und Globetrotter
stiftet das Preisgeld. 2010 kamen zwei Schulen aufs Siegertreppchen.
Platz eins holte sich die Klasse 5a der Stadtteilschule Am Heidberg. Sie hatte ein »Insektenhotel der
Luxusklasse« (Schirmherrin Dagmar Berghoff) gebaut – mit Florfliegenkästen, Nisthölzern, Lehmflächen
und einem Wildbienen-Beobachtungskasten. Darüber hinaus gestalteten die Schüler den
Schulgarten und schufen mit einer Totholzhecke, einer Wildblumenwiese und einer Sanddüne neue
Biotope. Das Preisgeld von 3000 Euro ist schon verplant: für neue Pflanzen, Greifvogel-Ansitze und
Nistkästen. Apfelsaft und samenechte Tomaten produziert die zweitplatzierte Anne-Frank-Schule auf
einem Teil des Schulgeländes. Sie hat Lebensräume für Frösche, Kröten und Molche geschaffen und
außerdem Hochbeete, eine Kräuterspirale und eine Obstwiese angelegt. Auf Platz drei kam die Naturforschergruppe
»Die Eisvögel« der Naturschutzjugend (NAJU) Hamburg mit ihrem Einsatz für seltene
Moorpflanzen und -tiere. Klaus Denart, Mitgründer von Globetrotter Ausrüstung und Vorsitzender
der Globetrotter-Stiftung, war begeistert über die Bewerbungen so vieler Schulen, Kinder- und
Jugendgruppen – und erhöhte das Preisgeld spontan auf insgesamt 6000 Euro.
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Aktuell 43
Engagiert
Gut gemacht
➜Weil Factory Audits nach
Meinung des bayerischen
Outdoor-Ausrüsters Tatonka nicht
genügen und weil eine für ganz Asien
gültige Norm für Sozialstandards in der
Produktion nicht in Sicht ist, macht
Tatonka ab März 2011 seine eigene
Produktionsstätte in Vietnam, die
Firma Mountech in Ho Chi Minh Stadt
(Saigon), zur »Open Factory«: Jeden
Freitag um 10 Uhr starten 90-minütige
Führungen durch die Fabrik, in der
sämtliche Produkte des Sortiments
entstehen. Bei Mountech stehen derzeit
rund 800 Menschen in Lohn und Brot.
Etwa 130 von ihnen waren schon bei
der Firmengründung im Jahr 1991
dabei. Mehr Infos und Registrierung
für die »Open Factory« unter:
www.openfactory.tatonka.com.
Am 25. Januar 2010 stand ein junger Mann
an der Kasse der Kölner Globetrotter-Filiale
land, wollte er nun einige Einkäufe für die nächste
Montage auf Haiti besorgen, neben Baumaterialien
und wunderte sich über das Aufsehen, das der einige persönliche Dinge: Hängematte, Messer,
Kauf eines Kompasses erregte. Tatsächlich war Trinkflasche, Schlafsack und Reiseführer. Spontan
der fahrende Zimmermann Eddy der erste Kun- beschlossen die Kölner Globetrotter, Eddy zu unterde,
der nach der Umstellung auf die neue EDV stützen – womit dieser überhaupt nicht gerechnet
bedient wurde. Ein paar Monate später war hatte: »Ich wollte doch nur mal Hallo sagen!« Seit-
Eddy wieder im Laden und erzählte: Mit ein paar her bekommen die Kölner regelmäßig Post aus der
Wandergesellen war er auf Haiti gewesen, um Karibik, wo Eddy zusammen mit seinen Mitzimme-
dort Häuser für die Menschen aufzubauen, die rern hackt und schaufelt, sägt und hämmert – und
nach dem Erdbeben am 12. Januar 2010 ob- nebenbei auch die Menschen vor Ort in der Technik
dachlos geworden waren. »Die Haitianer fanden des Holzbaus unterrichtet.
uns mit unseren schweren Wanderstiefeln, den Susanne Gonswa von Globetrotter in Köln zeigt
wilden Bärten und der Lust, mit ihnen zusam- sich begeistert von Eddy: »Kein Fake, alles echt. Ein
men zu leben und zu arbeiten recht seltsam«,
erzählte Eddy. Gerade wieder zurück in Deutsch-
Gutmensch, der fassungslos ist über die Hilfe, die
wir ihm zukommen lassen.«
‹ Offene Türen bei Tatonka.
Schöne Bescherung für 560
➜ obdachlose Menschen in einer der
regenreichsten Städte Nordamerikas:
Vancouver. Am 21. und 24. Dezember
2010 erhielten sie neue Regencapes,
die Mitarbeiter von Arc’teryx in ihrer
Freizeit aus Produktionsresten genäht
hatten. Die Gore-Tex-
Stoffchargen wären
sonst entsorgt
worden.
Ein echtes
Markenprodukt,
diesmal
ohne Logo.