12 Träume leben Leben auf <strong>de</strong>r grünen Wiese: Michael Pauses Wohnort Kleinseeham. Arbeiten unter blauem Himmel: »Bergauf-Bergab«-Produktion in <strong>de</strong>n Allgäuer Alpen. Großes Foto: Georg Bayerle Foto: Jörg Bo<strong>de</strong>nben<strong>de</strong>r
Gute zehn Kilometer von <strong>de</strong>m Tisch, an <strong>de</strong>m wir sitzen, beginnen die Alpen. Wenn es nicht die Alpen wären, son<strong>de</strong>rn die Nordsee? Dann wäre es die Nordsee, und ich wäre höchstwahrscheinlich nicht Bergsteiger gewor<strong>de</strong>n. Aber ich weiß, dass viele Menschen zehn Kilometer von <strong>de</strong>r Nordsee entfernt leben und mit Inbrunst von <strong>de</strong>n Bergen re<strong>de</strong>n, ja dass sie von <strong>de</strong>n Bergen träumen. Und dass <strong>de</strong>r Urlaub in <strong>de</strong>n Bergen, fernab <strong>de</strong>r Waterkant, für sie <strong>de</strong>r Höhepunkt <strong>de</strong>s Jahres ist. Träumst du nicht manchmal von <strong>de</strong>r Nordsee? Ich war noch nie an <strong>de</strong>r Nordsee! Am Nordmeer aber schon. Wie klingt es <strong>de</strong>nn, wenn <strong>de</strong>r Berg ruft? Er ruft Gott sei Dank nicht. Für mich ist es wichtig, dass die Berge immer da sind, zu allen vier Jahreszeiten, und dass ich bei schönem Wetter auch Kino »<strong>Das</strong> ist doch auch bloß ein Missverständnis in <strong>de</strong>r öffentlichen Wahrnehmung: dass man sich beim Bergsteigen seinen Kick abholt, seinen Adrenalinstoß. Dabei geht es doch vielmehr um <strong>de</strong>n Flow.« mal sagen kann: Heute lass´ ich die Arbeit Arbeit sein, heute geh´ ich in die Berge. <strong>Das</strong> ist ein großes Privileg. Und oft ist es ja auch so, dass eine Bergtour tatsächlich meine Arbeit ist. Was ist <strong>de</strong>ine erste Erinnerung an die Berge? Ich war wohl sechs o<strong>de</strong>r sieben, und wir waren auf <strong>de</strong>m Sellajoch in <strong>de</strong>n Dolomiten. Meine Eltern sind geklettert, jeweils an unterschiedlichen Bergen. Meine Mutter kam mit ihrem Seilpartner früher zurück, und die Gruppe mit meinem Vater war noch nicht da, als es Nacht wur<strong>de</strong>. <strong>Das</strong> war natürlich aufregend. Später sind die Hel<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Berge natürlich noch eingelaufen … Hingen dir als Kind die Berge nie zum Hals heraus? An großes Gejammer kann ich mich nicht erinnern. Wir waren immer im großen Tross unterwegs, mit Eltern und vielen Geschwistern, und ganz oft in <strong>de</strong>n Bayerischen Alpen. Da kann man nicht nur wan<strong>de</strong>rn, son<strong>de</strong>rn Träume leben 13 auch – ganz wichtig – klettern. Kin<strong>de</strong>rn muss man Klettergerüste bieten, um sie für die Berge zu begeistern. Zu meinen frühen Erinnerungen zählen Klettereien am Felskamm <strong>de</strong>r Ruchenköpfe im Spitzingseegebiet, nicht weit von hier. Davor rasteten wir immer am »Brotzeitfelsen«, das war ein Ritual. Und zum Schluss wan<strong>de</strong>rten wir durch <strong>de</strong>n Pfanngraben ins Tal, einen wun<strong>de</strong>rschönen Bergbach entlang. Da konnten wir Dämme bauen und in die Gumpen springen. Auch so ein Ritual! Meine Eltern haben das sehr gut hinbekommen. Erklär doch bitte <strong>de</strong>n Menschen nördlich <strong>de</strong>r Donau, was <strong>de</strong>in Vater gemacht hat. Mein Vater war nach <strong>de</strong>m Krieg erst einmal Journalist, dann hatte er die I<strong>de</strong>e, einen Buchtyp zu entwickeln, <strong>de</strong>n man später als »Auswahlführer« bezeichnete: »Die hun<strong>de</strong>rt schönsten …« – Wan<strong>de</strong>rungen, Klettereien, Skitouren und so weiter. Diese Bücher haben damals <strong>de</strong>n Nerv <strong>de</strong>r Zeit getroffen. Die Leute hatten En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 19<strong>50</strong>erJahre wie<strong>de</strong>r Geld, sie hatten ein Auto, sie wollten endlich wie<strong>de</strong>r raus. Sie kauften PauseBücher und hakten oft Tour für Tour ab, weil die Auswahl schon sehr, sehr gut und kompetent war. 1965 veröffentlichte mein Vater dann <strong>de</strong>n Klassiker »Münchner Hausberge«. Bereits vor seinem Tod, 1988, begann ich mit <strong>de</strong>r Überarbeitung einiger seiner Bän<strong>de</strong>. Du hast aber auch Bergabenteuer außerhalb Bayerns erlebt. Vor allem 1976 in Nepal, bei meiner ersten Reise in <strong>de</strong>n Himalaya. Aber nicht hoch oben, son<strong>de</strong>rn eher unten im Tal, als wir unter schwierigen Umstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Weg zurück in die Zivilisation fin<strong>de</strong>n mussten. Der Begriff Abenteuer hängt bei mir sehr hoch. Entschei<strong>de</strong>nd ist für mich dabei ein Min<strong>de</strong>stmaß an Unberechenbarkeit, also ein ungewisser Ausgang. Eine Tour zum Mount McKinley in Alaska, wie ich sie 2007 mitmachen durfte, ist kein Abenteuer im eigentlichen Sinn, weil sie strikt durchorganisiert ist. Per Satellitentelefon hatten wir regelmäßig Kontakt mit <strong>de</strong>m Innsbrucker Wetteramt, das machte das Risiko in einem hohen Maß berechenbar. Und wir mussten sogar unser Klo mitnehmen. An so was <strong>de</strong>nkt man bei einem echten Abenteuer wirklich nicht. Erst Bergsteiger, dann Journalist – ganz <strong>de</strong>r Papa … So gera<strong>de</strong> verlief <strong>de</strong>r Weg auch wie<strong>de</strong>r nicht. Lange Zeit war ich mehr Skifahrer als Bergsteiger. Aber beruflich wollte ich schon immer Journalist wer<strong>de</strong>n, am liebsten Auslandskorrespon<strong>de</strong>nt in Washington. Du hast Politik studiert. Verrätst du uns bitte <strong>de</strong>n Titel <strong>de</strong>iner Magisterarbeit? Ach, zu <strong>de</strong>r ist es gar nicht mehr gekommen … Ich besuchte in München die Deutsche Journalistenschule, und bei <strong>de</strong>n Praktika begeisterte mich die Praxis wesentlich mehr als die Theorie an <strong>de</strong>r Uni. 1978 durfte ich ›
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