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€ 2,50 Frühjahr 2011 # 29 Das Globetrotter MaGazin - 4-Seasons.de

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<strong>Das</strong> <strong>Globetrotter</strong> <strong>MaGazin</strong><br />

<strong>€</strong> 2,<strong>50</strong> <strong>Frühjahr</strong> <strong>2011</strong> # <strong>29</strong><br />

4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>


Bild bitte <strong>de</strong>m Bogenoffset-Druck anpassen!<br />

DRAUSSEN ZU HAUSE<br />

Es sind die I<strong>de</strong>en, die in diesem Moment zählen. Zum Beispiel die patentierte Gestängeform, die das Zelt sturmstabil<br />

und geräumig macht und die Struktur <strong>de</strong>s leichten, reißfesten und wasserdichten Zeltstoffs. <strong>Das</strong> perfekt belüftete<br />

und sehr bequeme Rucksack-Tragesystem und all die ausgetüftelten Kleinigkeiten, die <strong>de</strong>n Rucksack so praktisch<br />

machen. Die Kombination aus hoch atmungsaktiver, wasserdichter Membran und innovativem Belüftungssystem<br />

im bequemen Bergschuh. Und natürlich <strong>de</strong>r umfassen<strong>de</strong> Schutz gegen Regen, Sturm und Kälte in <strong>de</strong>r Schicht um<br />

Schicht aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmten Bekleidung. Aber machen Sie ruhig Ihren Plan für <strong>de</strong>n neuen Tourentag. In<br />

Ihre Ausrüstung haben wir schon je<strong>de</strong> Menge guter I<strong>de</strong>en und erstklassiger Funktionen integriert.<br />

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4 <strong>Globetrotter</strong> insi<strong>de</strong><br />

Yes, we can! Timmy O‘Neill und sein querschnittsgelähmter Bru<strong>de</strong>r Sean nach <strong>de</strong>r Besteigung <strong>de</strong>s El Capitan. Am 6. April ist <strong>de</strong>r Ausnahmekletterer<br />

zu Gast in <strong>de</strong>r Kölner <strong>Globetrotter</strong>-Filiale. Der Vortrag gehört zum Son<strong>de</strong>rflächen-Programm von Patagonia, das am 12. März mit <strong>de</strong>r »kalifornischen Woche«<br />

beginnt (mehr auf Seite 35). Die Münchner Son<strong>de</strong>rfläche bespielt im ersten Jahr <strong>de</strong>r kanadische E<strong>de</strong>lhersteller Arc‘teryx.<br />

»Ein Bonbon für Kun<strong>de</strong>n und gute Marken«<br />

Am 5. März eröffnet <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung eine neue Filiale in München. Zu <strong>de</strong>n<br />

Highlights zählt eine spezielle Son<strong>de</strong>rfläche, auf <strong>de</strong>r sich eine Outdoor-Mark e<br />

exklusiv ausbreiten darf. Geschäftsführer Andreas Bartmann erklärt das Konzept.<br />

4-<strong>Seasons</strong>: »Son<strong>de</strong>rfläche«,<br />

das klingt wenig sexy, eher<br />

nach Agrarpolitik …<br />

Andreas Bartmann: … hat aber mit Ackerbau wenig zu tun.<br />

Son<strong>de</strong>rfläche heißt, dass im Geschäft 200 bis 300 Quadrat meter<br />

für eine ausgewählte Marke reserviert sind, die fast ihr gesamtes<br />

Sortiment im Markenumfeld präsentieren kann. Nach einem Jahr<br />

folgt eine an<strong>de</strong>re Marke. Die I<strong>de</strong>e wur<strong>de</strong> in Köln geboren und<br />

nun für Münche n, Dres<strong>de</strong>n und Frankfurt übernommen.<br />

Warum bekommt nicht gleich je<strong>de</strong> Marke einen Bereich?<br />

<strong>Globetrotter</strong> sortiert nach Produkten, nicht nach Marken. Der<br />

Kun<strong>de</strong> möchte einen Rucksack o<strong>de</strong>r eine Regenjacke, also soll er<br />

Rucksäcke und Regenjacken verschie<strong>de</strong>ner Marken nebeneinan<strong>de</strong>r<br />

vergleichen können. Auch die Beratung ist kompetenter<br />

und neutraler als in einem Markenstore. Die Son<strong>de</strong>rfläche ist die<br />

Ausnahme von dieser Regel – als Bonbon für die Kun<strong>de</strong>n und<br />

jeweils eine gute Marke.<br />

Was haben <strong>de</strong>nn die Kun<strong>de</strong>n davon?<br />

<strong>Globetrotter</strong> hat über 25.000 Artikel im Sortiment, trotz<strong>de</strong>m<br />

können wir nur einen Bruchteil <strong>de</strong>ssen zeigen, was die Branch e<br />

zu bieten hat. Auf <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rfläche haben die Kun<strong>de</strong>n eine<br />

wirklich breite Auswahl an Produkten, Farben und Größen –<br />

und können auch mal exotische Teile in die Hand nehmen, an<br />

die man sonst nur per Son<strong>de</strong>rbestellung rankommt.<br />

Und wie profitiert die Marke?<br />

Die Firma kann sich auch jenseits ihrer Produkte präsentieren,<br />

die Geschichte und Philosophie ihrer Marke erklären. Außer<strong>de</strong>m<br />

begleitet sie »ihr« Jahr mit Events, Straßenaktionen o<strong>de</strong>r Filmfestivals.<br />

Der Umsatz geht natürlich auch nach oben. Interessant<br />

ist, dass manche Marken nach ihrem Son<strong>de</strong>rflächen­Jahr besser<br />

laufen als davor – die haben dann offenbar überzeugt und Fans<br />

gefun<strong>de</strong>n.<br />

Wie man sich <strong>de</strong>nken kann, stehen die Marken Schlange.<br />

Nach welchen Kriterien entschei<strong>de</strong>t ihr?<br />

Man braucht eine gewisse Größe und Logistik, um die Fläche<br />

ein Jahr lang füllen zu können. Und wir suchen gezielt attraktive<br />

Marken, die auch etwas zu erzählen haben. Patagonia in Köln<br />

und Arc‘teryx in München sind da Para<strong>de</strong>beispiele.<br />

Foto: Timmy O‘Neill/Patagonia


Philippe Batoux - Chamonix<br />

www.millet.fr<br />

SUPER TOURING JACKET<br />

BLOUSON MIT ZWEIFACH VERSTELLBARER,<br />

ANGENÄHTER KAPUZE / VORGEFORMTE FLEX<br />

COMFORT ELLENBOGEN / ZENTRALER,<br />

WASSERDICHTER ZIP MIT<br />

SCHÜTZENDER UNTERPATTE<br />

PHOTO : P. TOURNAIRE


6 Inhalt<br />

1 0 4<br />

»Der klarste Weg ins Universum führt durch die<br />

Wildnis« – auf <strong>de</strong>m John-Muir-Trail.<br />

10 Träume leben: Michael Pause<br />

Dieser Mann versteht die Berge wirklich.<br />

Dafür lassen sie ihn nicht mehr los.<br />

24 Extra: <strong>Globetrotter</strong> in München<br />

Der Megastore in Sichtweite <strong>de</strong>r Alpen.<br />

30 Aktuell<br />

4­<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong> – die neue Webseite.<br />

CSR – gutes Klima im Visionswald.<br />

44 Projekte: Die Reise <strong>de</strong>r Donauten<br />

Vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer.<br />

52 Reisetipp: Saar-Hunsrück-Steig<br />

Qualität aus <strong>de</strong>utscher Wan<strong>de</strong>rwegproduktion.<br />

64 Reise: Winter in Finnisch-Lappland<br />

190 Kilometer in drei Tagen: Persönliche<br />

Grenzerfahrungen beim Lapponia­hiihto.<br />

72 Interview: Ba<strong>de</strong>n kann je<strong>de</strong>r<br />

Lukas (14) und Felix (11) über das Weitwan<strong>de</strong>rn.<br />

74 Reise: Südtiroler Klettersteige<br />

Auf Eisenwegen durch die Sextner Dolomiten.<br />

7 4 Heißer Draht in Südtirol.<br />

8 8<br />

State of the Art:<br />

Wärmt je<strong>de</strong>s<br />

Frauenherz.<br />

1 0 0 Kollege Daniel Trumpf.<br />

84 Hersteller: Millet<br />

Stark am Berg: Die Marke vom Mont Blanc.<br />

88 State of the Art: Marmot Women‘s Teton<br />

Dicke Daune für frieren<strong>de</strong> Frauen.<br />

90 Kaufberatung: Reparaturen und Pflege<br />

Falls was kaputt geht – o<strong>de</strong>r nur schmutzig wird.<br />

100 Kollege: Daniel Trumpf …<br />

… auf Fortbildung: zwei Monate Südamerika.<br />

104 Reise: John Muir Trail<br />

Unterwegs auf <strong>de</strong>m Traumpfad durch die Sierra<br />

Nevada. Plus: Outdoor­Planer Kalifornien.<br />

114 Veranstaltungskalen<strong>de</strong>r<br />

Unter Riesen<br />

Andacht in <strong>de</strong>r Outdoor-<br />

Kathedrale: Kalifornische<br />

Redwoods wer<strong>de</strong>n mehr<br />

als 100 Meter hoch.<br />

Foto: patitucciphoto.com<br />

DAS GLOBETROTTER MAGAZIN<br />

<strong>€</strong> 2,<strong>50</strong> <strong>Frühjahr</strong> <strong>2011</strong> # <strong>29</strong><br />

4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong><br />

Impressum<br />

• 4-<strong>Seasons</strong> ist die Kun<strong>de</strong>nzeitschrift<br />

von <strong>Globetrotter</strong><br />

Ausrüstung.<br />

• 4-<strong>Seasons</strong> erscheint<br />

vierteljährlich, immer zur<br />

Quartalsmitte.<br />

• 4-<strong>Seasons</strong> wird an alle<br />

Besitzer einer <strong>Globetrotter</strong>­<br />

Card kostenlos verschickt<br />

und ist in allen <strong>Globetrotter</strong>­<br />

Filialen erhältlich (solange<br />

<strong>de</strong>r Vorrat reicht).<br />

• Die kostenlose Kun<strong>de</strong>nkarte<br />

(<strong>Globetrotter</strong>Card) können<br />

Sie in allen Filialen o<strong>de</strong>r<br />

online beantragen:<br />

www.globetrotter.<strong>de</strong>/<br />

kun<strong>de</strong>nkarte<br />

Herausgeber<br />

<strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung,<br />

Denart & Lechhart GmbH<br />

Bargkoppelstieg 10­14<br />

22145 Hamburg<br />

Verantwortlich für <strong>de</strong>n<br />

Inhalt: Lotte Kloevekorn<br />

Druckauflage<br />

4. Quartal 2010<br />

452.760 Stück<br />

Redaktion & Konzept<br />

red­gun.com<br />

Redaktionsbüro<br />

Glocker & Neumann<br />

Mittlerer Lech 44<br />

D­861<strong>50</strong> Augsburg<br />

Tel. 08 21 / 42 07 84 0<br />

Fax 08 21 / 42 07 84 20<br />

4­<strong>Seasons</strong>@red­gun.com<br />

Redaktionsteam<br />

Stephan Glocker (Chefredakteur),<br />

Michael Neumann,<br />

Axel Klemmer, Judith<br />

Prechtl, Ingo Hübner, Manuel<br />

Arnu, Kristin Bamberg, Lars<br />

Damann, Elsa Freese<br />

Mitarbeit an dieser Ausgabe<br />

Dan Patitucci (Titelfoto), Timmy<br />

O‘Neill, Michael Pause, Lisa<br />

Pause, Moritz Attenberger,<br />

Jörg Bo<strong>de</strong>nben<strong>de</strong>r, Georg<br />

Bayerle, Hannes Hochenleitner,<br />

Wolfgang Tomaseth, Didier<br />

Givois, Thomas Ulrich, Thomas<br />

Jelinek, Katharina Benson,<br />

Andreas Kieling, Lars und<br />

Niels Hoffmann, Dörte Saße,<br />

Eike Bock, Diana Haas, Till<br />

Gottbrath, Gerhard, Lukas und<br />

Felix von Kapff, Juliane Kurzke,<br />

Malin Auras, Jo Stark, Markus<br />

Ehlig, Markus Dwinger, Dirk<br />

Ahlburg, Daniel Trumpf<br />

Grafik & Produktion<br />

B612 GmbH<br />

Werner Bauer<br />

Tübinger Str. 77­1<br />

70178 Stuttgart<br />

w.bauer@b612­<strong>de</strong>sign.<strong>de</strong><br />

Anzeigen & Kooperationen<br />

4­<strong>Seasons</strong> Marketing<br />

Sarah Jentsch<br />

Tel. 08 21 / 42 07 84 0<br />

Fax 08 21 / 42 07 84 20<br />

marketing@red­gun.com<br />

Druck<br />

Stark Druck GmbH + Co. KG,<br />

75181 Pforzheim<br />

Kostenloser PDF-Download<br />

aller früheren Ausgaben<br />

www.4­<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong><br />

4-<strong>Seasons</strong> im Internet<br />

www.4­<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong><br />

Unsere Druckerei und das<br />

Papier von 4­<strong>Seasons</strong> sind<br />

FSC­zertifiziert.<br />

Cert no. SCS-COC-00664


the north face ® trailhead app


iKer poU Und eneKo poU, fotoGrafiert<br />

Von daMiano leVati in <strong>de</strong>n doloMiten, italien<br />

ent<strong>de</strong>cKe Mehr aUf thenorthface.coM


10<br />

Träume leben<br />

Interview<br />

Axel Klemmer<br />

Der<br />

Geist<br />

<strong>de</strong>r Be


Michael Pause …<br />

… ist <strong>de</strong>r wohl populärste Outdoor-Journalist <strong>de</strong>r Republik<br />

… erbte von seinem Vater die »Münchner Hausberge«<br />

… leitet die Fernsehsendung »Bergauf-Bergab«<br />

… macht Bücher und Filme über Berge<br />

… nennt je<strong>de</strong>n Gipfel im Panorama beim (Vor-)Namen<br />

… grüßt auf Tour Jung und Alt, weil Jung und Alt ihn grüßt<br />

… spricht bayerisch – so, dass je<strong>de</strong>r es versteht<br />

4-<strong>Seasons</strong> besuchte <strong>de</strong>n multimedialen Bergversteher, <strong>de</strong>n seine<br />

rge<br />

Freun<strong>de</strong> »Micki« nennen, zu Hause am bayerischen Alpenrand.<br />

Foto: Lisa Pause<br />

Träume leben<br />

11<br />

Foto: Moritz Attenberger


12<br />

Träume leben<br />

Leben auf <strong>de</strong>r grünen<br />

Wiese: Michael Pauses<br />

Wohnort Kleinseeham.<br />

Arbeiten unter blauem Himmel:<br />

»Bergauf-Bergab«-Produktion<br />

in <strong>de</strong>n Allgäuer Alpen.<br />

Großes<br />

Foto: Georg Bayerle Foto: Jörg Bo<strong>de</strong>nben<strong>de</strong>r


Gute zehn Kilometer von <strong>de</strong>m Tisch, an <strong>de</strong>m wir sitzen,<br />

beginnen die Alpen. Wenn es nicht die Alpen wären,<br />

son<strong>de</strong>rn die Nordsee?<br />

Dann wäre es die Nordsee, und ich wäre höchstwahrscheinlich nicht<br />

Bergsteiger gewor<strong>de</strong>n. Aber ich weiß, dass viele Menschen zehn Kilometer<br />

von <strong>de</strong>r Nordsee entfernt leben und mit Inbrunst von <strong>de</strong>n Bergen<br />

re<strong>de</strong>n, ja dass sie von <strong>de</strong>n Bergen träumen. Und dass <strong>de</strong>r Urlaub in <strong>de</strong>n<br />

Bergen, fernab <strong>de</strong>r Waterkant, für sie <strong>de</strong>r Höhepunkt <strong>de</strong>s Jahres ist.<br />

Träumst du nicht manchmal von <strong>de</strong>r Nordsee?<br />

Ich war noch nie an <strong>de</strong>r Nordsee! Am Nordmeer aber schon.<br />

Wie klingt es <strong>de</strong>nn, wenn <strong>de</strong>r Berg ruft?<br />

Er ruft Gott sei Dank nicht. Für mich ist es wichtig, dass die Berge immer<br />

da sind, zu allen vier Jahreszeiten, und dass ich bei schönem Wetter auch<br />

Kino<br />

»<strong>Das</strong> ist doch auch bloß<br />

ein Missverständnis in<br />

<strong>de</strong>r öffentlichen Wahrnehmung: dass man sich beim<br />

Bergsteigen seinen Kick abholt, seinen Adrenalinstoß.<br />

Dabei geht es doch vielmehr um <strong>de</strong>n Flow.«<br />

mal sagen kann: Heute lass´ ich die Arbeit Arbeit sein, heute geh´ ich in<br />

die Berge. <strong>Das</strong> ist ein großes Privileg. Und oft ist es ja auch so, dass eine<br />

Bergtour tatsächlich meine Arbeit ist.<br />

Was ist <strong>de</strong>ine erste Erinnerung an die Berge?<br />

Ich war wohl sechs o<strong>de</strong>r sieben, und wir waren auf <strong>de</strong>m Sellajoch in <strong>de</strong>n<br />

Dolomiten. Meine Eltern sind geklettert, jeweils an unterschiedlichen<br />

Bergen. Meine Mutter kam mit ihrem Seilpartner früher zurück, und die<br />

Gruppe mit meinem Vater war noch nicht da, als es Nacht wur<strong>de</strong>. <strong>Das</strong><br />

war natürlich aufregend. Später sind die Hel<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Berge natürlich noch<br />

eingelaufen …<br />

Hingen dir als Kind die Berge nie zum Hals heraus?<br />

An großes Gejammer kann ich mich nicht erinnern. Wir waren immer im<br />

großen Tross unterwegs, mit Eltern und vielen Geschwistern, und ganz<br />

oft in <strong>de</strong>n Bayerischen Alpen. Da kann man nicht nur wan<strong>de</strong>rn, son<strong>de</strong>rn<br />

Träume leben<br />

13<br />

auch – ganz wichtig – klettern. Kin<strong>de</strong>rn muss man Klettergerüste bieten,<br />

um sie für die Berge zu begeistern. Zu meinen frühen Erinnerungen zählen<br />

Klettereien am Felskamm <strong>de</strong>r Ruchenköpfe im Spitzingseegebiet,<br />

nicht weit von hier. Davor rasteten wir immer am »Brotzeitfelsen«, das<br />

war ein Ritual. Und zum Schluss wan<strong>de</strong>rten wir durch <strong>de</strong>n Pfanngraben<br />

ins Tal, einen wun<strong>de</strong>rschönen Bergbach entlang. Da konnten wir Dämme<br />

bauen und in die Gumpen springen. Auch so ein Ritual! Meine Eltern<br />

haben das sehr gut hinbekommen.<br />

Erklär doch bitte <strong>de</strong>n Menschen nördlich <strong>de</strong>r Donau, was <strong>de</strong>in<br />

Vater gemacht hat.<br />

Mein Vater war nach <strong>de</strong>m Krieg erst einmal Journalist, dann hatte er die<br />

I<strong>de</strong>e, einen Buchtyp zu entwickeln, <strong>de</strong>n man später als »Auswahlführer«<br />

bezeichnete: »Die hun<strong>de</strong>rt schönsten …« – Wan<strong>de</strong>rungen, Klettereien,<br />

Skitouren und so weiter. Diese Bücher haben damals <strong>de</strong>n Nerv <strong>de</strong>r Zeit<br />

getroffen. Die Leute hatten En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 19<strong>50</strong>er­Jahre<br />

wie<strong>de</strong>r Geld, sie hatten ein Auto, sie wollten endlich<br />

wie<strong>de</strong>r raus. Sie kauften Pause­Bücher und hakten<br />

oft Tour für Tour ab, weil die Auswahl schon sehr,<br />

sehr gut und kompetent war. 1965 veröffentlichte<br />

mein Vater dann <strong>de</strong>n Klassiker »Münchner Hausberge«.<br />

Bereits vor seinem Tod, 1988, begann ich<br />

mit <strong>de</strong>r Überarbeitung einiger seiner Bän<strong>de</strong>.<br />

Du hast aber auch Bergabenteuer außerhalb<br />

Bayerns erlebt.<br />

Vor allem 1976 in Nepal, bei meiner ersten Reise in<br />

<strong>de</strong>n Himalaya. Aber nicht hoch oben, son<strong>de</strong>rn eher<br />

unten im Tal, als wir unter schwierigen Umstän<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>n Weg zurück in die Zivilisation fin<strong>de</strong>n mussten.<br />

Der Begriff Abenteuer hängt bei mir sehr hoch. Entschei<strong>de</strong>nd<br />

ist für mich dabei ein Min<strong>de</strong>stmaß an<br />

Unberechenbarkeit, also ein ungewisser Ausgang.<br />

Eine Tour zum Mount McKinley in Alaska, wie ich sie<br />

2007 mitmachen durfte, ist kein Abenteuer im eigentlichen<br />

Sinn, weil sie strikt durchorganisiert ist. Per Satellitentelefon<br />

hatten wir regelmäßig Kontakt mit <strong>de</strong>m Innsbrucker Wetteramt, das<br />

machte das Risiko in einem hohen Maß berechenbar. Und wir mussten<br />

sogar unser Klo mitnehmen. An so was <strong>de</strong>nkt man bei einem echten<br />

Abenteuer wirklich nicht.<br />

Erst Bergsteiger, dann Journalist – ganz <strong>de</strong>r Papa …<br />

So gera<strong>de</strong> verlief <strong>de</strong>r Weg auch wie<strong>de</strong>r nicht. Lange Zeit war ich mehr<br />

Skifahrer als Bergsteiger. Aber beruflich wollte ich schon immer Journalist<br />

wer<strong>de</strong>n, am liebsten Auslandskorrespon<strong>de</strong>nt in Washington.<br />

Du hast Politik studiert. Verrätst du uns bitte <strong>de</strong>n Titel <strong>de</strong>iner<br />

Magisterarbeit?<br />

Ach, zu <strong>de</strong>r ist es gar nicht mehr gekommen … Ich besuchte in München<br />

die Deutsche Journalistenschule, und bei <strong>de</strong>n Praktika begeisterte mich<br />

die Praxis wesentlich mehr als die Theorie an <strong>de</strong>r Uni. 1978 durfte ich<br />


14<br />

Träume leben<br />

6194 m Foto:<br />

»Der Begriff Abenteuer hängt bei<br />

mir sehr hoch. Entschei<strong>de</strong>nd ist<br />

für mich dabei ein Min<strong>de</strong>stmaß an<br />

Unberechenbarkeit, also ein ungewisser<br />

Ausgang.«<br />

Marsch zum Mount McKinley (6194 m). Schlechtes Wetter und<br />

große Lawinengefahr verhin<strong>de</strong>rten 2007 <strong>de</strong>n Gipfelerfolg.<br />

meinen ersten Film für die Sendung »Bergauf­Bergab« drehen: Mit Langlaufski<br />

unterwegs im Bayerischen Wald. Da merkte ich schon, dass ich in<br />

dieser Nische mit <strong>de</strong>n Bergen besser aufgehoben bin als im politischen<br />

Ressort.<br />

»Bergauf-Bergab« läuft im Bayerischen Fernsehen seit 1975.<br />

Wie habt ihr euch so lang gehalten?<br />

Foto: Wolfgang Tomaseth<br />

Michael Pause, rechts<br />

unten, im Hochlager<br />

am Mount McKinley.<br />

In<strong>de</strong>m wir Sehnsüchte und Erinnerungen wecken. In unseren Sendungen<br />

erkennen die Zuschauer ihre eigene Bergbegeisterung wie<strong>de</strong>r. Wir zeigen<br />

die Menschen, die sie auch am Wochenen<strong>de</strong> im Gebirge treffen: viele<br />

gute und echte Typen. Wir filmen nicht vom Hubschrauber aus, son<strong>de</strong>rn<br />

schleppen unser Zeug selbst rauf, machen also sozusagen eine »ehrliche«<br />

Sendung. Und es gibt bei uns, wie überhaupt im Gebirge, keine Klassenunterschie<strong>de</strong>.<br />

Ich kriege Briefe von Chefärzten und Professoren, und ich<br />

kriege Briefe von Angestellten und Handwerkern. Dazu kommt unsere<br />

Kontinuität. In 35 Jahren haben nur zwei Leute die Sendung mo<strong>de</strong>riert:<br />

Hermann Magerer, <strong>de</strong>r Erfin<strong>de</strong>r von »Bergauf­Bergab«, und ich.<br />

Auf <strong>de</strong>r letzten European Outdoor Film Tour EOFT sah man<br />

Free-Solo-Kletterer, Downhill-Mountainbiker und Extrempaddler.<br />

Dagegen wirkt »Bergauf-Bergab«, pardon, etwas harmlos …<br />

Genau! Was erleben <strong>de</strong>nn die Leute selbst in <strong>de</strong>n Bergen? Klar, die wollen<br />

schon mal sehen, was die Huberbuam o<strong>de</strong>r Stefan Glowacz wie<strong>de</strong>r angestellt<br />

haben, und das zeigen wir auch. Aber unsere Zuschauer unterhalten<br />

sich vor allem dann gut, wenn sie nachvollziehen können, was sie sehen.<br />

Wie viele Menschen verfolgen eure Sendung?<br />

Wir haben in Bayern immer zwischen 200.000 und 300.000 Zuschauer,<br />

bun<strong>de</strong>sweit im vergangenen Jahr im Schnitt ziemlich genau 400.000.<br />

Dazu kommen Zuschauer in Österreich und in <strong>de</strong>r Schweiz, und zwar<br />

nicht wenige, wenn ich an die vielen Anrufe und Mails <strong>de</strong>nke – und an die<br />

persönlichen Begegnungen im Gebirge. <strong>Das</strong> ist schon erstaunlich.<br />

Soweit ich weiß, gibt es so ein Programm nirgendwo sonst in Europa.<br />

Trotz<strong>de</strong>m ist »Bergauf­Bergab« natürlich eine bayerische Sendung, und<br />

das soll auch so sein. Viele Zuschauer aus Hamburg o<strong>de</strong>r Berlin schreiben<br />

mir, das sei für sie je<strong>de</strong>s Mal wie eine halbe Stun<strong>de</strong> Urlaub …<br />

… ohne Synchronisation und Untertitel.<br />

Die braucht es gar nicht. Auch die Zuschauer im Nor<strong>de</strong>n verstehen <strong>de</strong>n<br />

O­Ton Süd ganz gut.<br />

›<br />

Hannes Hochenleitner


EVOLUTION<br />

IN ACTION<br />

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ALPHA SL JACKET<br />

ARCTERYX.COM


16<br />

Träume leben<br />

<strong>Das</strong> Bayerische Fernsehen ist ein öffentlich-rechtlicher Sen<strong>de</strong>r.<br />

Ist das ein Vorteil?<br />

Ganz klar. Die Privaten brauchen wegen <strong>de</strong>r Fixierung auf die Einschaltquote<br />

das Spektakuläre, mit normalen Sachen fangen die gar nicht an.<br />

Unsere Quote ist zwar nicht sensationell, aber für das spezielle Segment<br />

sehr or<strong>de</strong>ntlich – in Bayern liegen wir so zwischen fünf und neun Prozent.<br />

Lei<strong>de</strong>r sind die bayerischen Zuschauer absolut fußballverrückt, und das<br />

bekommen wir zu spüren: In unserer Sendung am 4. November 2010<br />

zeigten wir ein Porträt <strong>de</strong>s prominenten Kletterers und Abenteurers Kurt<br />

Albert, kurz nach seinem tragischen Tod. Ein wun<strong>de</strong>rschöner Film. Und<br />

dann hatten wir eine Quote von 3,8 Prozent! Parallel lief Fußball – nicht<br />

einmal Champions League mit Bayern München, son<strong>de</strong>rn nur Europa<br />

League: Getafe gegen Stuttgart.<br />

»Bergauf-Bergab« läuft je<strong>de</strong>n zweiten Donnerstagabend um<br />

21.15 Uhr. Eigentlich ein toller Sen<strong>de</strong>platz …<br />

… für <strong>de</strong>n nicht zuletzt unsere Zuschauer gekämpft haben. Vor vier Jahren<br />

hatte man uns auf <strong>de</strong>n Freitagnachmittag, 17 Uhr, verschoben. Stell<br />

dir das vor: Da sind die einen noch bei <strong>de</strong>r Arbeit und die an<strong>de</strong>ren schon<br />

auf <strong>de</strong>m Weg ins Wochenen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r beim Packen. Kein Mensch, <strong>de</strong>r sich<br />

für die Freizeit in <strong>de</strong>r Natur interessiert, schaltet am Freitag um 17 Uhr<br />

<strong>de</strong>n Fernseher ein. Die Zahl <strong>de</strong>r Protestmails und ­briefe, die daraufhin<br />

eintrafen, hat mich überrascht. Es wur<strong>de</strong>n sogar Unterschriftenaktionen<br />

veranstaltet, von <strong>de</strong>nen ich nicht die geringste Ahnung hatte. Am En<strong>de</strong><br />

hat <strong>de</strong>r damalige Intendant Dr. Thomas Gruber gesagt, gut, da haben wir<br />

wohl einen Fehler gemacht – korrigieren wir ihn. Wir können uns schlecht<br />

über die Wünsche <strong>de</strong>r Zuschauer hinwegsetzen, für die wir das Programm<br />

ja machen.<br />

Du leitest auch das Tegernseer Bergfilmfestival, das 2010 zum<br />

achten Mal stattfand. Welche Filme zeigt ihr da?<br />

Je<strong>de</strong>nfalls keine Youtube­Clips. Selbst die Jungen wollen nicht immer nur<br />

Häppchen haben. Sensationen im Sekun<strong>de</strong>ntakt ermü<strong>de</strong>n. Ein Film<br />

braucht eine nachvollziehbare, glaubhafte Handlung, er muss gut erzählt<br />

sein, er braucht Spannungsbögen, interessante Charaktere und gute<br />

Locations – da hat man es in <strong>de</strong>n Bergen ja leicht. Aber das Genre hat sich<br />

stark gewan<strong>de</strong>lt, es ist weiter gewor<strong>de</strong>n. Wir zeigen spannen<strong>de</strong> alpine<br />

Action genauso wie Landschaftsporträts, eindrucksvolle Dokumentarfilme<br />

und gelegentlich auch große Spielfilme.<br />

Gute Filme sind teuer und wer<strong>de</strong>n oft von <strong>de</strong>r Industrie bezahlt,<br />

die ihre gesponserten Athleten präsentiert. Was man auch sieht.<br />

Foto: Jürgen Winkler<br />

Familie Pause anno<br />

1968. Noch weiß<br />

»Micki«, zweiter von<br />

links, nicht, dass er in<br />

die Fußstapfen seines<br />

Vaters, zweiter von<br />

rechts, treten wird.<br />

Zeitgeist<br />

»Die Bücher meines Vaters haben <strong>de</strong>n<br />

Nerv <strong>de</strong>r Zeit getroffen. Die Leute hatten<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 19<strong>50</strong>er-Jahre wie<strong>de</strong>r Geld,<br />

sie hatten ein Auto, sie wollten endlich<br />

wie<strong>de</strong>r raus. Sie kauften Pause-Bücher<br />

und hakten oft Tour für Tour ab.«<br />

<strong>Das</strong> stimmt schon, und manchmal ist die Werbung etwas zu vor<strong>de</strong>rgründig.<br />

Aber es gibt auch gute Filme, die erst mit Unterstützung <strong>de</strong>r Industrie<br />

entstan<strong>de</strong>n sind. Zum Beispiel unser Siegerfilm 2010, »Mount St. Elias«,<br />

eine Red­Bull­Produktion. Da wird während <strong>de</strong>r 100 Minuten ein­ o<strong>de</strong>r<br />

zweimal zu einer Red­Bull­Dose gegriffen. Wenn ich mir anschaue, was<br />

manchmal etwa bei Sport­ und vor allem bei Fußballübertragungen auch<br />

im öffentlich­rechtlichen Fernsehen zu sehen ist – also dagegen ist das<br />

wirklich harmlos.<br />

Auch eine Facette <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Profibergsports: Der sogenannte<br />

Skyrunner Christian Stangl »visualisiert« im August 2010 <strong>de</strong>n<br />

Gipfelsieg am K2.<br />

Aber Stangl ist längst nicht <strong>de</strong>r Einzige, <strong>de</strong>r schwin<strong>de</strong>lt – um es vornehm<br />

auszudrücken. Die Professionalisierung und Kommerzialisierung hat <strong>de</strong>n<br />

Alpinismus in <strong>de</strong>n letzten 30 Jahren tatsächlich extrem verän<strong>de</strong>rt, auch in<br />

<strong>de</strong>r öffentlichen Wahrnehmung.<br />

Ist Stangl ein Täter o<strong>de</strong>r ein Opfer <strong>de</strong>r Mediengesellschaft?<br />

Zunächst einmal ist er eher ein Lügner. Er braucht mir nicht zu erzählen,<br />

was er alles »visualisiert« haben will, wenn er tatsächlich nicht auf <strong>de</strong>m<br />

Gipfel war. Die Münchhausen auf <strong>de</strong>n Achttausen<strong>de</strong>rn sind Täter. Wobei<br />

– dass sie sich dabei ihren Sponsoren ausliefern, dass sie sich selbst so<br />

massiv unter Druck setzen, das macht sie auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite, wenn<br />

man so will, auch zu Opfern.<br />

Immer wenn im Gebirge wie<strong>de</strong>r mal etwas Spektakuläres passiert<br />

und die Medien einen prominenten Kommentator suchen, fin<strong>de</strong>n<br />

sie alle <strong>de</strong>nselben: Reinhold Messner.<br />

Ja, auch wenn an<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Sache oft viel kompetenter sind. Aber er war<br />

<strong>de</strong>r Erste, <strong>de</strong>r als Profibergsteiger wahrgenommen wur<strong>de</strong>, damals in ›


18<br />

Träume leben<br />

<strong>de</strong>n 1970er­Jahren. Weil man ihn eben auch jenseits <strong>de</strong>r Bergsteiger­<br />

Community kannte, unter an<strong>de</strong>rem als Werbeträger für Deinhard Lila und<br />

Stroh Rum. Er hat ja wirklich immer wie<strong>de</strong>r sehr treffen<strong>de</strong> Ausdrücke für<br />

die Entwicklung <strong>de</strong>s Bergsteigens und Reisens gefun<strong>de</strong>n: zum Beispiel<br />

<strong>de</strong>n »Pistenalpinismus« o<strong>de</strong>r das »Als­ob­Erlebnis«. Und er ist ein echter<br />

Medienprofi.<br />

So wie du. Du warst auch Herausgeber <strong>de</strong>r sehr schönen und am<br />

En<strong>de</strong> ziemlich erfolglosen Zeitschrift BERGE, die 2008 eingestellt<br />

wur<strong>de</strong>. Ist die Zeit <strong>de</strong>r anspruchsvollen Printmedien vorbei?<br />

<strong>Das</strong> glaube ich nicht unbedingt, obwohl <strong>de</strong>r Markt begrenzt ist. Wenn<br />

man seine Zielgruppe genau absteckt und wenn man dazu die passen<strong>de</strong>n<br />

Marketing­ und Vertriebswege fin<strong>de</strong>t, dann kann das schon funktionieren.<br />

Kommen wir noch einmal zur Nordsee zurück: So etwas wie mare<br />

könnte es durchaus auch im Bergbereich geben. Fernsehsendung, Zeitschrift<br />

und Internetportal, vielleicht sogar noch eine Buchreihe – und alles<br />

unter einem Dach. <strong>Das</strong> Thema Berg greift so weit aus, und die Begeisterung<br />

dafür ist so groß, dass es funktionieren könnte. Allein <strong>de</strong>r Deutsche<br />

Alpenverein DAV hat mehr als 8<strong>50</strong>.000 Mitglie<strong>de</strong>r, und die Zahl <strong>de</strong>r<br />

Aktiven ist noch viel größer.<br />

Du selbst bist Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r sehr exklusiven Alpenvereinssektion<br />

Berggeist.<br />

Richtig. Wir haben 100 Mitglie<strong>de</strong>r. Wer ein neuer Berggeist wer<strong>de</strong>n will,<br />

muss vorgeschlagen wer<strong>de</strong>n und braucht zwei Bürgen. Seit 1996 können<br />

auch Frauen zu uns kommen.<br />

»Je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r sich beklagt, dass er<br />

in <strong>de</strong>n Bergen keinen ruhigen<br />

Winkel mehr fin<strong>de</strong>t, macht etwas<br />

grundsätzlich falsch. Es gibt noch<br />

unendlich viele Freiräume.«<br />

Platz da<br />

Michael<br />

Pause: Ein<br />

Mann, <strong>de</strong>r<br />

die Frauen<br />

versteht.<br />

Foto: Didier Givois<br />

Du meinst, seit 1896?<br />

Nein, ich meine seit 1996. Wir waren, glaube ich, die letzte Sektion im<br />

DAV, die Frauen aufgenommen hat. Es freut mich, dass ich die entsprechen<strong>de</strong><br />

und längst überfällige Satzungsän<strong>de</strong>rung damals durchsetzen<br />

konnte. Mit <strong>de</strong>r Bergsteigerei ist halt auch viel Tradition verbun<strong>de</strong>n, und<br />

die bremst gelegentlich <strong>de</strong>n Fortschritt – das ist keine neue Erkenntnis.<br />

Wie hast du’s als Oberberggeist eigentlich mit <strong>de</strong>m neuzeitlichen<br />

Slacklining und Indoor Climbing?<br />

Ich habe selber eine Slackline, draußen im Garten zwischen <strong>de</strong>n Apfelbäumen!<br />

<strong>Das</strong> ist eine nette Spielerei und bei Könnern große Akrobatik.


Punkt. Fürs Slacklining brauche ich keinen Berg. Entschei<strong>de</strong>nd ist für mich<br />

aber, dass sich Bergsteigen – und »Bergauf­Bergab« ist eine Bergsteigersendung<br />

– im Freien abspielt, neu<strong>de</strong>utsch: outdoor. Kletterhallen sind<br />

wun<strong>de</strong>rbare Einrichtungen, sie haben ein großes Publikum, aber in <strong>de</strong>r<br />

Sendung nichts zu suchen. Auch Wettkampfklettern ist für mich nicht<br />

wirklich relevant, höchstens als Nebenaspekt eines Berichts.<br />

Glaubst du nicht, dass du mit <strong>de</strong>r Sendung eine Menge Menschen<br />

sozusagen aus <strong>de</strong>r Halle ins Gebirge führen könntest?<br />

Ehrlich gesagt nein. Von <strong>de</strong>r Halle in Klettergärten und Sportklettergebiete,<br />

das passiert öfter. Aber es gibt Untersuchungen, die belegen,<br />

Träume leben<br />

19<br />

Skifahren ist seine Droge: Michael<br />

Pause mit Freun<strong>de</strong>n bei La Grave in<br />

<strong>de</strong>n französischen Alpen.<br />

dass <strong>de</strong>r Weg von <strong>de</strong>r Halle ins Gebirge – ins Hochgebirge, sage ich<br />

bewusst – ein sehr weiter ist, <strong>de</strong>n nicht viele gehen. Ich habe Leute erlebt,<br />

die in <strong>de</strong>r Halle eine Sieben plus klettern, im echten Fels aber an einem<br />

guten Vierer scheitern. <strong>Das</strong> sind zwei ganz verschie<strong>de</strong>ne Sachen. Zuerst<br />

mal zum Einstieg kommen, dann selbstständig die Route fin<strong>de</strong>n, ohne<br />

rote Punkte, bunte Griffe und gebohrte Haken, Seillänge um Seillänge<br />

völlig selbstständig absichern ...<br />

… das schaffen nur die harten Burschen ohne Nerven.<br />

Ach, das ist doch auch bloß ein Missverständnis in <strong>de</strong>r öffentlichen Wahrnehmung:<br />

dass man sich beim Bergsteigen seinen Kick abhole, seinen ›


20 Träume leben<br />

Adrenalinstoß. Dabei geht es doch vielmehr um <strong>de</strong>n Flow, um im Jargon<br />

zu bleiben. Die allermeisten Leute im Gebirge sind Bergwan<strong>de</strong>rer – unter<br />

ihnen übrigens sehr viele junge Leute, so ab Mitte 20. <strong>Das</strong> fin<strong>de</strong> ich toll.<br />

Wem bist du im Gebirge noch nie begegnet?<br />

Den viel zitierten Menschen mit »Migrationshintergrund«. Ich sehe bei<br />

uns zwar Türken beim Familienausflug im Grünen, aber ich bin noch nie<br />

einer türkischen Familie in <strong>de</strong>n Bergen begegnet.<br />

An <strong>de</strong>n berühmten Bergen stauen sich die Touristen. Aber viele<br />

Bergdörfer verzeichnen sinken<strong>de</strong> Gästezahlen. Wer<strong>de</strong>n die Alpen<br />

nun immer voller o<strong>de</strong>r eher wie<strong>de</strong>r leerer?<br />

Je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r sich beklagt, dass er in <strong>de</strong>n Bergen keinen ruhigen Winkel mehr<br />

fin<strong>de</strong>t, macht etwas grundsätzlich falsch. An Mont Blanc, Matterhorn<br />

o<strong>de</strong>r Großglockner allein sein zu wollen – das ist ein Anspruch, <strong>de</strong>n ich<br />

nicht verstehe. Es gibt auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite unendlich viele Freiräume.<br />

Ich sehe sie fast direkt vor meiner Haustür im Wil<strong>de</strong>n Kaiser. Da habe ich<br />

vor 30 Jahren angestan<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n klassischen Kletterrouten. Jetzt gehe<br />

ich an einem traumhaften Wochenen<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r dahin und sehe noch drei<br />

Seilschaften. Unfassbar. In vielen alten und neu angelegten Klettergärten<br />

herrscht dagegen Hochbetrieb.<br />

Und wie ist das auf <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>rwegen? In <strong>de</strong>n Berichten <strong>de</strong>r<br />

Bergwacht liest man oft, dass viele Bergwan<strong>de</strong>rer heute bestens<br />

ausgerüstet, aber nicht selten völlig ahnungslos sind.<br />

<strong>Das</strong> stimmt. Erfahrung kann man eben nicht kaufen. Man kann zwar die<br />

Technik lernen, man kann lernen, wie man Knoten knüpft und ein GPS­<br />

Gerät bedient. Aber die Erfahrung bekommt man nur, in<strong>de</strong>m man viele<br />

Touren geht. Ständig neue Kurse zu machen, genügt nicht. Und man lernt<br />

beson<strong>de</strong>rs gut, wenn man mit erfahrenen Begleitern unterwegs ist …<br />

So wie du als Bub mit <strong>de</strong>inen Eltern auf Touren gekommen bist.<br />

Ja, es ist ein ungeheurer Vorteil, wenn man schon als Kind an die Berge<br />

herangeführt wird. So lernt man mit <strong>de</strong>r Zeit selbstverantwortliches<br />

»<strong>Das</strong> Meer kenne ich schon, von Reisen in die Heimat meiner Frau. Ihre<br />

Eltern leben in <strong>de</strong>n USA, nahe <strong>de</strong>r Atlantikküste in Maine. Aber immer<br />

wenn ich dort bin, will ich ins Hinterland.«<br />

Motive<br />

Mäusekino unterwegs –<br />

beim Trekken in Ladakh.<br />


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22<br />

Träume leben<br />

»Die wil<strong>de</strong>n Berge<br />

Pata goniens habe<br />

ich noch nie mit<br />

eigenen Augen<br />

gesehen. Einmal<br />

rund um <strong>de</strong>n Cerro<br />

Torre zu wan<strong>de</strong>rn,<br />

davon träume ich.«<br />

Traum Foto:<br />

Entschei<strong>de</strong>n in mehr o<strong>de</strong>r weniger ausgesetzten Situationen – und das ist<br />

es, was das Bergsteigen letztlich ausmacht. Da sind so viele Faktoren zu<br />

beurteilen: Wetter, Kondition, Gelän<strong>de</strong>. <strong>Das</strong> geht nur mit jahre­, besser<br />

noch jahrzehntelanger Erfahrung.<br />

Du bist jetzt 58. Von welchen Bergen träumst du noch?<br />

Ich habe zwei Tourenlisten in meinem Kopf. Die eine fürs jetzige Leben,<br />

die zweite fürs nächste. Immer wie<strong>de</strong>r mache ich Zwischenbilanz, da<br />

wan<strong>de</strong>rn dann ein paar Berge von <strong>de</strong>r ersten auf die zweite Liste. Ich<br />

träume viel von Nepal, wo ich ein paar Mal war. Die wil<strong>de</strong>n Berge Patagoniens,<br />

<strong>de</strong>n Cerro Torre und <strong>de</strong>n Fitz Roy, habe ich dagegen noch nie mit<br />

eigenen Augen gesehen. Einmal rund um das ganze Massiv zu wan<strong>de</strong>rn,<br />

das ist so ein Traum für dieses Leben. Vielleicht mach´ ich das mit meinem<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

Keine Bergtour<br />

ohne Pause<br />

Michael Pause, Jahrgang<br />

1952, hat Politikwissenschaften<br />

studiert und eine<br />

Ausbildung an <strong>de</strong>r Münchner<br />

Journalistenschule absolviert.<br />

Ersteres erleichtert<br />

ihm die Orientierung auf<br />

<strong>de</strong>n Höhen und in <strong>de</strong>n<br />

Tiefen <strong>de</strong>s öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunks, zweitere<br />

gibt ihm die Fähigkeit zur<br />

multimedialen Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

mit seinem<br />

Lebensthema: <strong>de</strong>n Bergen.<br />

Bergauf-Bergab<br />

Seit 1998 leitet<br />

Michael Pause das<br />

Bergsteigermagazin<br />

im Bayerischen<br />

Fernsehen. Läuft<br />

je<strong>de</strong>n zweiten<br />

Donnerstagabend<br />

um 21.15 Uhr und<br />

wird bun<strong>de</strong>sweit<br />

von rund 400.000<br />

Menschen gesehen.<br />

Tegernseer<br />

Bergfilmfestival<br />

Die neue Institution<br />

im bayerischen<br />

Oberland verzeichnet<br />

seit 2003 Jahr<br />

für Jahr steigen<strong>de</strong><br />

Besucherzahlen.<br />

Schirmherr ist<br />

Heiner Geißler, <strong>de</strong>r<br />

Festivalleiter heißt<br />

Michael Pause.<br />

Fernziel: Der Cerro Torre über <strong>de</strong>m Patagonischen Inlan<strong>de</strong>is.<br />

Sohn Simon – <strong>de</strong>r hat nach seinem Magister an <strong>de</strong>r Uni bei mir noch<br />

eine Reise gut. Auf einen richtig hohen Berg wer<strong>de</strong> ich dagegen wohl<br />

nicht mehr kommen.<br />

Was ist ein richtig hoher Berg?<br />

Ein Siebentausen<strong>de</strong>r. Aber da machen wahrscheinlich meine Knie nicht<br />

mehr mit.<br />

Warum dann nicht ins Flache? Vielleicht doch mal ans Meer?<br />

<strong>Das</strong> kenne ich schon, von Reisen in die Heimat meiner Frau. Ihre Eltern<br />

leben in <strong>de</strong>n USA, nahe <strong>de</strong>r Atlantikküste in Maine. Aber immer wenn<br />

ich dort bin, will ich ins Hinterland. Etwa zum Mount Washington in <strong>de</strong>n<br />

White Mountains von New Hampshire. Der ist nur 1917 Meter hoch,<br />

aber berüchtigt für sein extremes Klima. Man kann mit <strong>de</strong>r Zahnradbahn<br />

und mit <strong>de</strong>m Auto hinauffahren, aber wir sind zu Fuß gegangen.<br />

Beim ersten Mal sind wir mit Ski im Schnee stecken geblieben, beim<br />

zweiten Mal im Sommer im Regen. Erst beim dritten Versuch haben wir<br />

<strong>de</strong>n Gipfel erreicht. (Schweigt.) Ich bin einfach ein Bergmensch ...<br />

Walter Pause<br />

(1907–1988)<br />

Einer <strong>de</strong>r einflussreichsten<br />

Outdoor-<br />

Journalisten nach<br />

1945 – in Berg steigerkreisen<br />

legendär.<br />

Zum 100. Geburtstag<br />

gab Michael<br />

Pause das Buch<br />

»Mit glücklichen<br />

Augen« heraus.<br />

Münchner<br />

Hausberge<br />

Walter Pauses<br />

Klassiker ist von <strong>de</strong>r<br />

Erstausgabe 1965<br />

bis zur 22. Auflage<br />

im Jahr 2008 mehrfach<br />

überarbeitet<br />

wor<strong>de</strong>n. Seit rund<br />

30 Jahren kümmert<br />

sich Michael um die<br />

Neuauflagen.<br />

BERGE<br />

Gute Texte und<br />

schöne Bil<strong>de</strong>r waren<br />

am En<strong>de</strong> nicht mehr<br />

genug. 2008 wur<strong>de</strong><br />

das Magazin BERGE<br />

eingestellt. Michael<br />

Pause hatte es seit<br />

1992 geleitet,<br />

zuerst als Chefredakteur,<br />

dann<br />

als Herausgeber.<br />

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Thomas Ulrich


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24<br />

Extra<br />

München packt<br />

<strong>de</strong>n Rucksack aus<br />

Am 5. März <strong>2011</strong>, pünktlich um 10 Uhr, öffnet die erste <strong>Globetrotter</strong>-Filiale<br />

im Sü<strong>de</strong>n Deutschlands. 1<strong>50</strong>.000 Stammkun<strong>de</strong>n in München und Umgebung<br />

warten schon sehnlichst auf <strong>de</strong>n neuen Megastore.<br />

Er ist, nach Köln, <strong>de</strong>r zweitgrößte <strong>Globetrotter</strong>-Store überhaupt. Auf<br />

vier Etagen mit insgesamt 6.<strong>50</strong>0 Quadratmeter Verkaufsfläche wird<br />

alles zu haben sein, was man outdoors gut gebrauchen kann. In<br />

Zahlen: ungefähr 25.000 verschie<strong>de</strong>ne Artikel von rund 700 Herstellern.<br />

120 Mitarbeiter kümmern sich um die Beratung und <strong>de</strong>n Service. Und das<br />

alles in <strong>de</strong>r Nachbarschaft berühmter Münchner Institutionen. Zu Fuß<br />

Welche Aussicht! <strong>Das</strong><br />

Münchner Basislager<br />

vor <strong>de</strong>m Isartor-Massiv.<br />

zum Hofbräuhaus sind es gute fünf Minuten. Zum Deutschen Museum<br />

braucht man kaum länger. Und <strong>de</strong>r Viktualienmarkt ist nur einen Katzensprung<br />

entfernt. Sieben Millionen Euro hat <strong>Globetrotter</strong> in <strong>de</strong>n Umbau<br />

<strong>de</strong>s Riegerbaus am Isartorplatz gesteckt, wo noch vor vier Jahren teure<br />

Persianerpelze verkauft wur<strong>de</strong>n. Genau gegenüber vom Isartor, <strong>de</strong>m<br />

schönen Überbleibsel <strong>de</strong>r mittelalterlichen Stadtbefestigung, fin<strong>de</strong>t ›


Team <strong>Globetrotter</strong> München<br />

14 von (etwa) 120: Sie kommen aus allen Teilen Deutschlands, waren schon in allen<br />

Ecken <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> und wer<strong>de</strong>n Ihnen am Isartorplatz mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />

Jens Holst (45)<br />

Filialleiter; war schon immer<br />

bei <strong>Globetrotter</strong>, zuerst als<br />

Azubi, zuletzt als Filialleiter in<br />

Frankfurt<br />

Heimat: Nördlich <strong>de</strong>r Elbe<br />

Hobbys: Reisen, sehr gern mit<br />

<strong>de</strong>m Kanu<br />

Highlight: Elf Wochen Winterwache<br />

auf <strong>de</strong>m Boot von Arved<br />

Fuchs in Sibirien<br />

Lieblingsprodukt: Daunenweste<br />

Träumt von: Warten wir’s ab!<br />

Kristian Nitsche (26)<br />

Bereichsleitung Kleinteile;<br />

vorher bei <strong>Globetrotter</strong> Köln in<br />

<strong>de</strong>rselben Funktion<br />

Heimat: München (gefühlt)<br />

Hobbys: Klettern, Wan<strong>de</strong>rn,<br />

Ra<strong>de</strong>ln, Pad<strong>de</strong>ln, Wintertouren in<br />

Skandinavien<br />

Highlight: Sarek­Nationalpark<br />

Lieblingsprodukt:<br />

MSR Whisperlite<br />

Träumt von: einer ausge<strong>de</strong>hnten<br />

Radreise durch Südamerika<br />

Carola Völkl (39)<br />

Bereichsleitung Kin<strong>de</strong>rland;<br />

kommt aus <strong>de</strong>m Sportfachhan<strong>de</strong>l<br />

Heimat: Schwe<strong>de</strong>n (gefühlt)<br />

Hobbys: Mountainbiking, Langlaufen<br />

und Skitouren<br />

Highlights: Transalpine Run,<br />

Jubiläumsgrat an <strong>de</strong>r Zugspitze<br />

im Winter<br />

Lieblingsprodukt: Salomon<br />

Speedcross<br />

Träumt vom: Ruhesitz in<br />

Schwe<strong>de</strong>n<br />

Wer eine Daunenjacke für <strong>de</strong>n Mount McKinley braucht,<br />

sucht sich einfach ein paar Mo<strong>de</strong>lle aus – und vergleicht<br />

sie anschließend in <strong>de</strong>r Kältekammer.<br />

Extra 25<br />

Jörg Witterhold (36)<br />

Stellvertreten<strong>de</strong>r Filialleiter; vorher<br />

Chemielaborant und elf Jahre<br />

bei <strong>Globetrotter</strong> in Frankfurt<br />

Heimat: Villmar an <strong>de</strong>r Lahn<br />

Hobbys: Kin<strong>de</strong>r, Radfahren,<br />

Laufen<br />

Highlight: Bo<strong>de</strong>nseeumrundung<br />

mit Rad und Kin<strong>de</strong>rn<br />

Lieblingsprodukt: Schlafsack<br />

von Western Mountaineering<br />

Träumt von: <strong>de</strong>r Filiale in<br />

Vancouver<br />

Alix von Melle (39)<br />

Pressesprecherin; Diplomgeographin,<br />

leitete vor her die<br />

Geschäftsstelle <strong>de</strong>s bayerischen<br />

Lan<strong>de</strong>sverbands <strong>de</strong>s DAV<br />

Heimat: Alpen (gefühlt)<br />

Hobbys: Expeditionen, Klettern,<br />

Skitouren, Mountainbiken, Yoga<br />

Highlight: Meine (bisher) vier<br />

8000er­Besteigungen<br />

Lieblingsprodukt: Mein<br />

Expeditionsschlafsack<br />

Träumt von: vielen hohen Bergen!<br />

Gregor Rückamp (31)<br />

Bereichsleitung Rucksäcke und<br />

Schlafsäcke; Diplomgeograph,<br />

vorher bei <strong>Globetrotter</strong> in Köln<br />

Heimat: Münster/Westfalen<br />

Hobbys: Ausdauersport<br />

(Rennrad, Laufen), Bergsport,<br />

Eisklettern, Karten und Lesen<br />

Highlights: Es gibt so viele! Gut,<br />

vielleicht <strong>de</strong>r Mont Blanc …<br />

Lieblingsprodukt:<br />

Yeti V.I.B. 2<strong>50</strong><br />

Träumt von: einem hohen Berg!


26 Extra<br />

Ausrüstung für die Ausrüster:<br />

Die Outdoorschuster von Lizard aus Trient statten<br />

das Team in München mit leichten Indoorschuhen<br />

in modischem <strong>Globetrotter</strong>-Orange aus. Christian<br />

Matschewski (links) von <strong>Globetrotter</strong> München<br />

bedankt sich bei Klaus Ellsperger von Lizard.<br />

die bayerische Outdoor-Community nun ihr neues Basislager.<br />

Und weil in Sichtweite <strong>de</strong>r Alpen Bergwan<strong>de</strong>rn, Klettern und<br />

Klettersteiggehen Volkssport sind, gibt’s im Sortiment <strong>de</strong>s<br />

Münchner <strong>Globetrotter</strong>-Stores auch die besten Teile dafür,<br />

kompetenten Service eingeschlossen. Mit näheren Details rückt<br />

Filialleiter Jens Holst noch nicht raus, aber so viel ist sicher: Wer<br />

Kletterschuhe, Sicherungsgeräte und Anseilgurte ausprobieren<br />

möchte, wird dazu Gelegenheit bekommen. Und wer wissen<br />

will, welche Daunenjacke er zum Mount McKinley mitnehmen<br />

sollte, fin<strong>de</strong>t nicht nur viele Mo<strong>de</strong>lle zur Auswahl, son<strong>de</strong>rn<br />

auch die Möglichkeit, sie in <strong>de</strong>r Kältekammer miteinan<strong>de</strong>r zu vergleichen.<br />

Auch die Son<strong>de</strong>rfläche präsentiert im ersten Jahr einen ausgewiesenen<br />

Bergspezialisten: das kanadische High-End-Label Arc’teryx.<br />

An die Wassersportler wur<strong>de</strong> ebenso gedacht. Paddler können im Kanu-<br />

Testbecken schon mal ausprobieren, mit welchem Boot sie sich auf Isar,<br />

Loisach und Ammer o<strong>de</strong>r auf einem <strong>de</strong>r vielen Seen im Alpenvorland,<br />

<strong>de</strong>m Chiemsee etwa, fortbewegen wollen.<br />

Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n drei starke Partner bei <strong>Globetrotter</strong> einziehen. Mit einem<br />

run<strong>de</strong>n Dutzend Mitarbeiter rückt die Servicestelle <strong>de</strong>r Sektion Oberland<br />

<strong>de</strong>s Deutschen Alpenvereins DAV an, die 68.000 Mitglie<strong>de</strong>r betreut.<br />

Daneben richten sich das Summit Reisebüro <strong>de</strong>s DAV Summit Club und<br />

Im Kanu­Testbecken können<br />

Paddler schon mal ausprobieren,<br />

mit welchem Boot sie sich auf<br />

Isar, Loisach o<strong>de</strong>r Chiemsee<br />

fortbewegen wollen.<br />

Vier Stockwerke<br />

Baustelle. Anfang<br />

März ist alles fertig.<br />

die Experten <strong>de</strong>s Berliner Centrums für Reise- und Tropenmedizin BCRT<br />

(Beratung jeweils Montag bis Freitag 15–19 Uhr, Samstag 12–17 Uhr) im<br />

Riegerbau ein. Welche Attraktionen sich sonst noch auf <strong>de</strong>n vier Etagen<br />

verbergen – das gilt es selbst zu ent<strong>de</strong>cken!<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

Die neue Filiale in München<br />

Der <strong>Globetrotter</strong>-Megastore am Isartorplatz ist die neue<br />

Adresse für alle Outdoor-Fans im Sü<strong>de</strong>n.<br />

Standort: Isartorplatz 8­10, 80331 München<br />

Mail: shop­muenchen@globetrotter.<strong>de</strong><br />

Telefon: Tel. 089/4445557­0<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag, 10 bis 20 Uhr<br />

Anfahrt: I<strong>de</strong>al mit öffentlichen Verkehrsmitteln – die Filiale liegt<br />

direkt an <strong>de</strong>r S­Bahn­Haltestelle Isartorplatz; Parkgarage Rieger­<br />

City mit 406 Stellplätzen nebenan in <strong>de</strong>r Frauenstraße 38.<br />


Stefan Just (59)<br />

Bereichsleitung Bücher und<br />

Karten; zuvor über 20 Jahre bei<br />

Geobuch in München tätig<br />

Heimat: München<br />

Hobbys: Bergsteigen, Natur und<br />

Lesen<br />

Highlight: Sarek­Nationalpark<br />

Lieblingsprodukt: Trangia­<br />

Kocher<br />

Täumt vom: Padjelanta­<br />

Nationalpark<br />

Katrin Schley (28)<br />

Bereichsleitung Bekleidung;<br />

Diplom­Betriebswirtin, leitete<br />

vorher ein Hotel in Chile<br />

Heimat: Überall, wo es Berge<br />

gibt<br />

Hobbys: Bergsteigen, Klettern,<br />

Wan<strong>de</strong>rn, Mountainbiken, Laufen<br />

Highlight: Reisen durch Chile<br />

und die Pyrenäen<br />

Lieblingsprodukt: Exped<br />

Downmat 7<br />

Träumt von: <strong>de</strong>r ersten Skitour<br />

Christian Matschewski (39)<br />

Eventmanager; Kommunikations<strong>de</strong>signer,<br />

zuvor bei <strong>Globetrotter</strong><br />

in Hamburg im Marketing<br />

Heimat: Alpen (gefühlt)<br />

Hobbys: Bergsteigen, Klettern,<br />

Reisen und Expeditionen<br />

Highlights: Illimani, Mustagh<br />

Ata, Aconcagua<br />

Lieblingsprodukt: Daunenjacke<br />

Träumt von: einer Alpendurchquerung<br />

mit Frau und Tochter<br />

Ulrike Gantert (37)<br />

Leitung <strong>de</strong>r Servicestelle bei <strong>de</strong>r<br />

Sektion Oberland; bisher<br />

im Private Banking, Bereich<br />

Vermögensverwaltung<br />

Heimat: München<br />

Hobbys: Fast alles rund um<br />

Berge – Skitouren, Hochtouren,<br />

Klettern, Mountainbike<br />

Highlight: Chamonix<br />

Träumt von: vielen weiteren<br />

Bergen<br />

Extra 27<br />

Andreas Pohland (28)<br />

Bereichsleitung Bergsport;<br />

Offsetdrucker, Kunsthistoriker,<br />

Bergsport­Fachverkäufer<br />

Heimat: Augsburg<br />

Hobbys: Hochtouren, Klettern,<br />

Weitwan<strong>de</strong>rn, Langlauf<br />

Highlights: Trans Swiss Trail 1<br />

in 10 Tagen (512 km)<br />

Lieblingsprodukt: Yeti Passion I<br />

Träumt von: Mount McKinley,<br />

Appalachian Trail, E5 in 48 Stun<strong>de</strong>n<br />

nonstop …<br />

Diana Bonnet (34)<br />

Bereichsleitung Kasse; gelernte<br />

Bankkauffrau<br />

Heimat: München<br />

Hobbys: Reisen, meine Tiere<br />

(ein Pferd und zwei Hun<strong>de</strong>)<br />

Sabine Zdunnek (<strong>29</strong>)<br />

Personalentwicklung; Diplompädagogin,<br />

zuvor Projektmanagerin<br />

und Bildungsreferentin<br />

Heimat: Schwabenland<br />

Hobbys: Reisen, Fotografieren,<br />

Schreiben, Trekken, Pad<strong>de</strong>ln<br />

Highlights: Im Seekajak rund<br />

um Vancouver Island, zu Fuß auf<br />

<strong>de</strong>n Roraima Tepui in Venezuela<br />

Lieblingsprodukt: Trekkingschuh<br />

Lima von Hanwag<br />

Träumt von: einer Weltreise<br />

Robert Mayr (48)<br />

Summit Reisebüro;<br />

Reise verkehrskaufmann<br />

Heimat: München<br />

Hobbys: Bergsteigen,<br />

Mountainbiketouren<br />

Highlight: Der Westen<br />

<strong>de</strong>r USA<br />

Träumt vom: Kilimandscharo


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noch noch heute heute Ihr Ihr persönliches persönliches Australien Australien Abenteuer. Abenteuer.<br />

Wählen Sie aus über 3.<strong>50</strong>0 Urlaubsempfehlungen <strong>de</strong>r<br />

Australier Ihre persönlichen Highlights. Eine Begegnung<br />

mit Kängurus ist nur eins von vielen unvergleichlichen<br />

Erlebnissen, die Australien bietet! Ganz egal, ob Sie<br />

Australien bereits kennen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kontinent noch Neuland<br />

für Sie ist, auf unserer interaktiven Webseite können<br />

Sie sich nach Lust und Laune inspirieren lassen von <strong>de</strong>n<br />

Reisetipps <strong>de</strong>r Menschen, die ihr Land am besten kennen.<br />

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noch heute Ihr persönliches Australien Abenteuer.<br />

Erlebnis # 463<br />

Einfach Einfach unvergleichlich... unvergleichlich... Schnorcheln Schnorcheln<br />

am am am Great Great Great Great Barrier Barrier Barrier Barrier Reef Reef Reef Reef mit mit mit mit meinem meinem meinem meinem Freund Freund Freund Freund<br />

Wally. Der riesige, bunte Napoleon-<br />

Lippfi sch ist ein wenig glitschig und glatt.<br />

Julian Thomas, CAIRNS, QLD<br />

Weitere Reisetipps und Urlaubsempfehlungen von<br />

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Erlebnis # 146<br />

Einfach unvergleichlich... ein paar<br />

Drinks mit Freun<strong>de</strong>n und Blick auf <strong>de</strong>n<br />

spektakulären Hafen von Sydney.<br />

Stephen Venter, WAITARA, NSW<br />

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Erlebnis # 3156<br />

Einfach unvergleichlich... aus <strong>de</strong>m<br />

Hubschrauber lehnend auf einer Air Safari<br />

die wun<strong>de</strong>rvollen Whitsundays erleben.<br />

Tracey Taylor, CARINA, QLD<br />

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Erlebnis # 972<br />

Einfach Einfach unvergleichlich… unvergleichlich… <strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Vollmond Vollmond bei bei<br />

einer Wan<strong>de</strong>rung am Fuße <strong>de</strong>s Uluru zwischen<br />

<strong>de</strong>n dramatischen Felswän<strong>de</strong>n aufgehen sehen.<br />

Der Himmel trifft auf <strong>de</strong>n allmächtigen<br />

Monolithen unter ihm. Belinda Goldate, NT<br />

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Erlebnis # 978<br />

Einfach unvergleichlich... Australien<br />

anstatt im Auto auf <strong>de</strong>m Rücken eines<br />

Pfer<strong>de</strong>s durchqueren.<br />

Jan Knell, DECEPTION BAY, QLD<br />

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30<br />

Aktuell<br />

Licht und Schatten<br />

Die fünfte Run<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 4-<strong>Seasons</strong>-Fotowettbewerbs war ein Festmahl für alle<br />

»Lichtschreiber« – nichts an<strong>de</strong>res be<strong>de</strong>utet das Wort Fotograf schließlich.<br />

1920 Bil<strong>de</strong>r, das be<strong>de</strong>utete einen neuen Rekord<br />

beim 4-<strong>Seasons</strong>-Fotowettbewerb. Und so hatte es<br />

die vierköpfige Jury bei dieser Auswahl beson<strong>de</strong>rs<br />

schwer, die drei besten Einsendungen auszuwählen.<br />

Am En<strong>de</strong> machte die Aufnahme »Am Lagerfeuer«<br />

von Dieter Mendzigall das Rennen. Sie entstand bei<br />

einer achttägigen Kanutour in Dalsland (Schwe<strong>de</strong>n)<br />

und zeigt das, was man eigentlich schon hun<strong>de</strong>rtmal<br />

gesehen hat, was man aber auch immer wie<strong>de</strong>r<br />

sehen möchte – vor allem, wenn es atmosphärisch<br />

so gut umgesetzt ist. <strong>Das</strong> Knistern <strong>de</strong>r Flammen<br />

springt förmlich auf <strong>de</strong>n Betrachter über. Platz zwei<br />

1. Platz<br />

Am Lagerfeuer. Foto: Dieter Mendzigall<br />

belegt Bernhard Graziel. »Gegen Abend trieb die<br />

sinken<strong>de</strong> Sonne diesen Lichtkegel in <strong>de</strong>n Schatten,<br />

<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Karb-Pass in <strong>de</strong>r Hohen Tatra warf«, erzählt<br />

Graziel. Karb heißt ins Deutsche übersetzt übrigens<br />

»Keil«. Beinahe unwirklich und beeindruckend kühl<br />

wirkt die Aufnahme, die Katharina Kunkel bei einer<br />

Skitour im Salzburger Land gelang. Eine ungewöhnliche<br />

Location bot ihr die perfekten Bedingungen,<br />

um Licht und Schatten großartig zu inszenieren.<br />

»Platz 3!«, meint unsere Jury. Die drei Sieger belohnt<br />

<strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung mit Einkaufsgutscheinen im<br />

Wert von 100, 75 und <strong>50</strong> Euro.<br />

»<strong>Das</strong> Thema Licht und Schatten ist durch die Leuchtkraft <strong>de</strong>r Flammen und <strong>de</strong>n<br />

schier brennen<strong>de</strong>n Himmel gleich doppelt in Szene gesetzt – und technisch sehr<br />

gekonnt fotografiert.« Stephan Glocker, 4-<strong>Seasons</strong>-Chefredakteur<br />

In Run<strong>de</strong> 6:<br />

Ich glaub, ich steh<br />

im Wald!<br />

Grünes Licht für Run<strong>de</strong> 6<br />

unseres Fotowettbewerbs:<br />

Wir erwarten spannen<strong>de</strong><br />

Aufnahmen von Bäumen<br />

und Blättern, Wurzeln<br />

und Farnen, Tieren und<br />

Menschen. Die Motive sind<br />

üppig, die fotografischen<br />

Ansprüche groß.<br />

Einsen<strong>de</strong>schluss ist <strong>de</strong>r<br />

28. März <strong>2011</strong>. Alle<br />

Infos und die Teilnahmebedingungen<br />

gibt‘s unter<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/foto.


2. Platz<br />

3. Platz<br />

Winter im Tatra-Nationalpark. Foto: Bernhard Graziel<br />

»Wun<strong>de</strong>rbar! Kann ein Foto das Thema einfacher<br />

und klarer ausdrücken? Licht und Schatten sind in<br />

<strong>de</strong>r Raumaufteilung nahezu perfekt dargestellt. Die<br />

Person lässt <strong>de</strong>n Betrachter nachempfin<strong>de</strong>n, was so<br />

ein Sonnenstrahl in einem Menschen auslösen kann.«<br />

Michael Pause, Fernsehjournalist (»Bergauf-Bergab«)<br />

Im Eispalast <strong>de</strong>s Bergkönigs. Foto: Katharina Kunkel<br />

»Wer die Skitour vom Enzinger Bo<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n Hocheiser in <strong>de</strong>n Hohen<br />

Tauern macht, muss durch diesen Tunnel. Und erlebt eine Kulisse wie aus<br />

einem Fantasy-Film. Faszinierend.« Axel Klemmer, 4-<strong>Seasons</strong>-Redakteur<br />

ECO<br />

COOKING<br />

Wir lieben die Natur. Genau<br />

wie Du. Aus diesem Grund<br />

haben wir unsere Eta Kocher<br />

entwickelt. Sie helfen Dir,<br />

Brennstoff zu sparen – und<br />

damit auch die Umwelt zu<br />

schützen. Hier sind Tipps, wie<br />

Du bei Deinen Abenteuern<br />

in <strong>de</strong>r Natur ebenfalls dazu<br />

beitragen kannst.<br />

1. Aluminiumtöpfe mit<br />

Wärmetauscher besitzen<br />

<strong>de</strong>n besten Wirkungsgrad.<br />

Sie reduzieren Kochzeit und<br />

Brennstoffverbrauch um ein<br />

Drittel.<br />

2. Drehe <strong>de</strong>n Kocher nicht voll<br />

auf. Mit ca. 3/4 <strong>de</strong>r Maximalleistung<br />

erzielst Du bei <strong>de</strong>n<br />

meisten Kochern die optimale<br />

Energieausnutzung.<br />

3. Benutze einen Windschutz<br />

und suche eine windgeschützte<br />

Kochstelle.<br />

Für weitere Tipps, wirf einen<br />

Blick auf www.primus.se<br />

nkel.se<br />

KEIN WUNDER, DASS<br />

UNS DIE NATUR LIEBT!


32 Aktuell<br />

Mr. <strong>Globetrotter</strong><br />

erinnert sich …<br />

… an das wil<strong>de</strong> Leben draußen.<br />

Klaus Denart war im Jahr 1979<br />

Mitgrün<strong>de</strong>r von <strong>Globetrotter</strong><br />

Ausrüstung. Nun hat er seine<br />

Memoiren geschrieben.<br />

Afrika bil<strong>de</strong>t das geografische Herzstück<br />

<strong>de</strong>r Biografie, die über das Reisen<br />

in Zeiten ohne Satellitentelefon und<br />

Internet berichtet. Schon die frühen Reisen,<br />

die Denart Revue passieren lässt, sind<br />

eine Hommage an Völker und Kulturen,<br />

die uns langsam verloren gehen – seien es<br />

die Samen mit ihren blutrünstigen Ritualen,<br />

die er miterlebt, sei es das Kabul <strong>de</strong>r<br />

1970er-Jahre in seiner ganzen Viri lität.<br />

Unerschrockenheit hatte Denhart aber<br />

schon früher unter Beweis gestellt, als er<br />

1964 die Danakilwüste durchquerte: <strong>Das</strong><br />

sogenannte »Höllenloch <strong>de</strong>r Schöpfung«<br />

war für ihn nicht weniger als »das Land<br />

<strong>de</strong>r Sehnsucht«. 13 Jahre später ist er wie<strong>de</strong>r<br />

in dieser abweisen<strong>de</strong>n und gleichzeitig<br />

betören<strong>de</strong>n Wüste. Zusammen mit<br />

Rüdiger Nehberg entkommt er immer<br />

wie<strong>de</strong>r bewaffneten, gewaltbereiten Rebellen.<br />

All das kommentiert Klaus Denart<br />

mit bissiger Ironie und ganz auf <strong>de</strong>r Höhe<br />

<strong>de</strong>r Zeit: »Warum muss ich immer an<br />

Westerwelle <strong>de</strong>nken?«, fragt er sich zum<br />

Beispiel bei <strong>de</strong>r Erinnerung an einen<br />

aufgeblasenen Afar-Krieger. (Elsa Freese)<br />

Klaus Denart: Mr. <strong>Globetrotter</strong> –<br />

Meine Reisen, Meine Gedanken, Meine<br />

Träume . 380 Seiten, 13,5 x 21,5<br />

cm, Irisiana-Verlag, ISBN 978-3-424-<br />

1<strong>50</strong>81-0, 19,99 <strong>€</strong>. Ab März <strong>2011</strong>.<br />

‹<br />

Typischerweise beginnt RD sehr plötzlich<br />

nach einer Inkubationszeit von vier bis acht<br />

Tagen und hört nach drei bis vier Tagen wie<strong>de</strong>r<br />

auf. In zehn Prozent <strong>de</strong>r Fälle dauert das Krankheitsbild<br />

– nicht blutiger, oft dünnflüssiger,<br />

wässriger Durchfall – länger als eine Woche an.<br />

Ist <strong>de</strong>r Durchfall blutig, dauert er mehr als 14<br />

Tage und wird er von Fieber (über 38,5 Grad)<br />

begleitet, besteht Verdacht auf Diarrhoe – das<br />

heißt: Arzt aufsuchen!<br />

RD hängt mehr von <strong>de</strong>r Reiseform und weniger<br />

vom Essverhalten ab. Diätetische Richtlinien<br />

verlieren schon durch geringe Abweichungen<br />

ihre schützen<strong>de</strong> Wirkung.<br />

Hauptursache von RD sind E.coli-Bakterien<br />

(ETEC), die unter an<strong>de</strong>rem ein Toxin produzieren,<br />

das mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>s Choleraerregers fast<br />

i<strong>de</strong>ntisch ist. Je nach Kontinent fin<strong>de</strong>n sich<br />

noch zahlreiche an<strong>de</strong>re Erreger von RD, etwa<br />

Salmonellen. Auch Amöben rufen gelegentlich<br />

RD hervor, öfter jedoch blutige Diarrhoe.<br />

Behandlung<br />

• Einnahme von reichlich Flüssigkeit, <strong>de</strong>r<br />

Elektrolyte und Glucose zugesetzt sind. Die<br />

alte Empfehlung »Cola und Salzstangen« ist<br />

durchaus noch aktuell – Cola und kurzkettige<br />

Kohlenhydrate (Nu<strong>de</strong>ln, Kartoffeln, Toast,<br />

Reis) sind überall verfügbar.<br />

• Rehydrierungsflüssigkeit, entwe<strong>de</strong>r fertig<br />

gekauft o<strong>de</strong>r selbst zubereitet: Auf 1 Liter<br />

abgekochtes Wasser 1/2 Teelöffel Speisesalz,<br />

1/2 Teelöffel Backpulver und 2 bis 3 Esslöffel<br />

Zucker. <strong>Das</strong> noch fehlen<strong>de</strong> Kaliumchlorid<br />

kann durch 1/4 Teelöffel Salzersatz zugegeben<br />

wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r Fruchtsaft wird anstelle<br />

von Wasser verwen<strong>de</strong>t.<br />

• Kombination aus Tanninalbuminat und<br />

Ethacridinlactat zur symptomatischen Therapie<br />

<strong>de</strong>r RD.<br />

• Loperamid ist ebenso populär wie wirksam,<br />

darf allerdings nicht bei blutigem Stuhl o<strong>de</strong>r<br />

Fieber eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Ein Antibiotikum wie Azithromycin sollte<br />

bei allen längeren Reisen und <strong>de</strong>m Besuch<br />

abgelegener Gebiete mitgenommen wer<strong>de</strong>n,<br />

Reisemedizin für <strong>Globetrotter</strong> –<br />

von Tropenmediziner Dr. Tomas Jelinek<br />

� Reisedurchfall<br />

Lästig, unangenehm, aber in <strong>de</strong>r Regel nicht wirklich gefährlich:<br />

25 bis 65 Prozent, in Hochrisikogebieten sogar bis zu 90 Prozent aller<br />

Kurzzeitreisen<strong>de</strong>n haben mit Reisedurchfall (RD) zu kämpfen.<br />

und zwar nach vorheriger Rücksprache mit<br />

einem Reisemediziner.<br />

Vorbeugung<br />

• Potenziell verunreinigte Nahrung nach<br />

Möglichkeit vermei<strong>de</strong>n.<br />

• Die Cholera-Schluckimpfung bietet einen<br />

gewissen Schutz gegen Reisediarrhoe.<br />

• Tanninalbuminat und Ethacridinlactat<br />

können zur Prophylaxe verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />

dann jedoch zu Verstopfungen führen.<br />

• Probiotika wie Milchsäurebakterien und<br />

Hefe kulturen sind sehr populär; sie schützen<br />

begrenzt.<br />

<strong>Das</strong> Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin<br />

BCRT berät in <strong>de</strong>n <strong>Globetrotter</strong>-Filialen<br />

Hamburg, Köln und München (ab 5. März <strong>2011</strong>),<br />

jeweils Mo bis Fr 15–19 Uhr, Sa 12–17 Uhr.<br />

Infos: www.bctropen.info<br />

Hier ist Trittsicherheit erfor<strong>de</strong>rlich.<br />


Seit Fjällräven vor mehr als <strong>50</strong><br />

Jahren gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, haben<br />

wir einige revolutionäre Rucksäcke<br />

hervorgebracht.<br />

Heute setzten wir unsere stolze<br />

Tradition fort. Eine <strong>de</strong>r letzten<br />

Entwicklungen ist <strong>de</strong>r Kajka.<br />

Dieser hochfunktionelle und<br />

ergonomisch angepasste Rucksack<br />

ist perfekt für Trekkingtouren und<br />

Reisen. 2009 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kajka das<br />

„Produkt <strong>de</strong>s Jahres“ in Schwe<strong>de</strong>n.<br />

Teste ihn und du wirst sehen<br />

warum!<br />

Mit einem guten Rucksack kannst du die Natur<br />

besser genießen! Mehr auswahl fin<strong>de</strong>st du unter:<br />

www.fjällräven.<strong>de</strong><br />

KajKa<br />

Ergonomisch, strapazierfähig<br />

und gespickt mit Funktionen.<br />

Fjällräven Kajka 75<br />

Material: VinylonF, Volumen: 75L, Gewicht: 3040g<br />

289,95 <strong>€</strong><br />

<strong>Das</strong> Allroundtalent ist auch in <strong>de</strong>n Größen 55 – 100L<br />

und in Schwarz erhältlich.<br />

Vielseitiger Deckel, auch als<br />

Brustbeutel o<strong>de</strong>r Gürteltasche<br />

verwendbar.<br />

Kompressionsstangen zur<br />

gleichmäßigen Kompression.<br />

Voller Frontzugriff.<br />

Extra große, <strong>de</strong>hnbare<br />

Seitentaschen.<br />

Praktische Seitentaschen.<br />

”Wet and Dry” Fach.<br />

”Perfect fit” Breiten-Verstellbarkeit.<br />

”Perfect fit” Höhen-Verstellbarkeit.<br />

Ergonomischer Hüftgurt mit<br />

Schlüsseltaschen.<br />

<strong>de</strong>utschland: 01… Dres<strong>de</strong>n <strong>Globetrotter</strong> ausrüstungen; Pik ardie 04103 Leipzig Tapir 08056 Zwickau Der Navigator 10…Berlin Camp4; Der aussteiger; <strong>Globetrotter</strong> ausrüstungen; Peak 18055 Rostock Nordcamp<br />

22305 Hamburg <strong>Globetrotter</strong> ausrüstungen 23552 Lübeck Globecamp 24… Kiel Reiseshop; Unterwegs; Extratour 24937 Flensburg tum-Trekking &Mehr 26122 Ol<strong>de</strong>nburg Unterwegs 26382 Wilhelmshaven<br />

Unterwegs Reiseausrüstung 26441 Jever Draußen Unterwegs 26603 Aurich Draußen Unterwegs 28… Bremen Quo Vadis - alles für <strong>de</strong>n Rucksack; Unterwegs Orange; Unterwegs Trekking & Mehr <strong>29</strong>221 Celle<br />

Unterwegs <strong>29</strong>556 Su<strong>de</strong>rburg Wildnissport 30159 Hannover Blue Sky; Sachen für Unterwegs 32423 Min<strong>de</strong>n Weltenbummler 32791 Lage Hund & Halter 33428 Greffen Outdoor Shop Fjällräven 33602 Bielefeld <strong>Globetrotter</strong><br />

Camp; Unterwegs 3<strong>50</strong>37 Marburg Tapir - <strong>de</strong>r Outdoor-Store 35390 Gießen Tapir - <strong>de</strong>r Outdoor-Store 36037 Fulda auf & Davon Bergsport 37671 Höxter Unterwegs 38100 Braunschweig Sachen für Unterwegs<br />

40… Düsseldorf Terrific.<strong>de</strong>; Sack & Pack 41747 Viersen Camping Hammans 41812 Erkelenz Weltenbummler 44135 Dortmund Magic Mount 45131 Essen Insi<strong>de</strong>r-Traveller 45475 Mülheim a.d.R. Intersport Profimarkt<br />

Mülheim 45549 Sprockhövel Die Berghütte 45721 Haltern am See Nelke Outdoor 45891 Gelsenkirchen Trekking Star 47533 Kleve Intersport Profimarkt Kleve 48…Münster Bergsport Sun<strong>de</strong>rmann; Terracamp;<br />

Unterwegs Outdoor; Rucksack Oase; Terracamp 48653 Coesfeld Nelke Outdoor 49377 Vechta Rucksack.<strong>de</strong> <strong>50</strong>667 Köln <strong>Globetrotter</strong> ausrüstungen <strong>50</strong>679 Köln-Deutz Blackfoot Outdoor Sportartikel 52… Aachen<br />

Sport Gruber; Sport Spezial 53… Bonn Steppenwolf, <strong>Globetrotter</strong> ausrüstungen 53879 Euskirchen Outdoor-Hauschke 53937 Schlei<strong>de</strong>n Sport Team 55116 Mainz Sine, <strong>de</strong>r außergewöhnliche ausrüster 57072 Siegen<br />

Feinbier unterwegs 57<strong>29</strong>9 Burbach PM Outdoor 57462 Olpe-Dahl Buchen`s GmbH 58332 Schwelm Out Fit 58706 Men<strong>de</strong>n Magic Mount; Querweltein Men<strong>de</strong>n 59755 arnsberg-Neheim Wind & Wetter 59955 Winterberg<br />

Peter O. 64289 Darmstadt Kleine Fluchten 70… Stuttgart Woick Travel Store; larca Sportartikel 70794 Fil<strong>de</strong>rstadt Woick Travel Center 73728 Esslingen Wan<strong>de</strong>rvogel 74366 Kirchheim/N Herzog 79102 Freiburg<br />

Sport Kiefer 80… München Sport Schuster; Därr Expeditionsservice 83734 Hausham Bekleidungshaus Danzer 8<strong>50</strong>49 Ingolstadt Sport In 88131 Lindau Wesarg´s Company 891<strong>29</strong> Langenau Süd-West 92237 Sulzbach-<br />

Rosenb. Sportcamp Kanu & Trekking 92421 Schwandorf Stöckl - Der Outdoorla<strong>de</strong>n 93047 Regensburg Cancu 93086 Wörth Der ausrüster 94032 Passau ausrüster; Pritz <strong>Globetrotter</strong> 94315 Straubing ausrüster<br />

österreich: A-1… Wien Bergfuchs; Intersport Eybl A-2020 Hollabrunn Outdoorzentrum A-2201 Gerasdorf Campingwelt A-2331 Vösendorf Intersport Eybl A-2345 Brunn/Gebirge Gigasport A-4020 Linz<br />

Intersport Eybl A-4061 Pasching Intersport Eybl A-4400 Steyr Intersport Eybl A-4600 Wels Intersport Eybl A-<strong>50</strong>20 Salzburg Intersport Eybl A-5101 Bergheim Intersport Eybl A-5212 Puch Bergspez’l A-60…<br />

Innsbruck Outdoor Innsbruck; Intersport Eybl A-6632 Ehrwald 77° Nordost A-6780 Schruns Intersport Montafon A-6830 Rankweil XL Rankweil A-68<strong>50</strong> Dornbirn IS Dornbirn A-6870 Bezau Deuring A-8…<br />

Graz Bergfuchs; Kastner & Oehler A-9<strong>50</strong>0 Villach Sport 2000 Falle


34 Aktuell<br />

4-<strong>Seasons</strong> online<br />

Vier Hefte im Jahr sind nicht genug? Richtig. Deshalb<br />

bietet die Redaktion auf www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong> ab sofort<br />

ein Vollprogramm für die ganze Outdoor-Gemein<strong>de</strong>.<br />

Weltreise live:<br />

Andreas Krüger<br />

Touren recherchieren, Ausrüstungsfragen<br />

klären, nach Reisei<strong>de</strong>en stöbern, auf <strong>de</strong>m<br />

Laufen<strong>de</strong>n bleiben – 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong> ist<br />

dafür eine feine Adresse.<br />

Die neue Website ergänzt Heftthemen um<br />

zusätzliche Infos, Fotos und Filme, bietet<br />

aber auch eigenständige Online-Specials.<br />

Darüberhinaus liefert die Redaktion tagesaktuelle<br />

News und empfiehlt regelmäßig<br />

die interessantesten Websites im ganzen<br />

Netz (etwa <strong>de</strong>n Blog von <strong>Globetrotter</strong>-<br />

Mitarbeiter und Weltumradler Andreas<br />

Krüger). Für die einfachere Reise-Recherche führt die Website die<br />

besten Inhalte <strong>de</strong>r 4-<strong>Seasons</strong>-Printausgabe, <strong>de</strong>m Web-Sen<strong>de</strong>r<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.tv und von www.reiseberichte.com zusammen.<br />

Also reinsurfen und ein Bookmark setzen: www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong> ist<br />

bereits online und wird mit Volldampf weiter ausgebaut – zum<br />

Portal für die ganze Outdoor-Community.<br />

4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong> – ein kleiner Wegweiser<br />

1 6<br />

Rubriken: Online-Beiträge<br />

durchstöbern nach Rubriken<br />

wie Ausrüstung, Reise<br />

o<strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>rgalerien.<br />

2 Magazin: Freier Zugriff<br />

auf das komplette Archiv <strong>de</strong>s<br />

Printmagazins.<br />

3 Interaktiv: Gästebuch,<br />

Forenzugang und <strong>de</strong>r beliebte<br />

Fotowettbewerb.<br />

4 Anmel<strong>de</strong>n: Die Vorteile<br />

für registrierte Nutzer stehen<br />

unter »Interaktiv«. Surfen und<br />

recherchieren kann man natürlich<br />

auch, ohne sich vorher<br />

anzumel<strong>de</strong>n.<br />

5<br />

Suche: Alle Printartikel,<br />

alle Vi<strong>de</strong>os auf 4-<strong>Seasons</strong>.tv,<br />

alle Einträge auf Reiseberichte.com<br />

– auf einen Blick.<br />

Topthemen und große<br />

Online-Specials.<br />

7<br />

Aktuelle News und Surf-<br />

Tipps.<br />

8 Geo-Navigation: Beiträge<br />

suchen via Karte.<br />

9<br />

Direkt zur Online-Version<br />

<strong>de</strong>r aktuellen Print-Ausgabe.<br />

10 Termine – mit Erinnerungsfunktion<br />

für registrierte<br />

Nutzer.<br />

11<br />

Filmtipps: 4-<strong>Seasons</strong>.tv.<br />

12 Die neuesten Beiträge<br />

im <strong>Globetrotter</strong>-Forum.<br />

13 Oft verwen<strong>de</strong>te Schlagwörter.<br />

‹<br />

1 2<br />

6<br />

7<br />

3<br />

4<br />

5<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13


»Friluftsliv« mit Bergans<br />

<strong>2011</strong> wird <strong>de</strong>r norwegische Outdoorausrüster wie<strong>de</strong>r einige glückliche Gewinner zum »Ekstrem Turgle<strong>de</strong>«<br />

einla<strong>de</strong>n. Was das be<strong>de</strong>utet, durfte 4-<strong>Seasons</strong>-Redakteurin Judith Prechtl im letzten Jahr miterleben.<br />

Tausen<strong>de</strong> Frischluftfans tanzten vor <strong>de</strong>r Bühne <strong>de</strong>s Vinjerock-Festivals<br />

in Eidsbugar<strong>de</strong>n. Unter ihnen Bart, <strong>de</strong>r Belgier, sowie die 4-<strong>Seasons</strong>-<br />

Leser Katharina und Elisa aus Rostock und Andi aus Freising. Zusammen<br />

mit acht an<strong>de</strong>ren jungen Leuten aus halb Europa waren sie von Bergans<br />

zum »Ekstrem Turgle<strong>de</strong> Fjell & Rock« nach Norwegen eingela<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n.<br />

Ausgestattet mit nagelneuer Bergans-Ausrüstung traf sich die Gruppe am<br />

Ufer <strong>de</strong>s Gjen<strong>de</strong>-Sees zum intensiven Kurztrip. Zwei Trekkingtage ging es<br />

durch <strong>de</strong>n Nationalpark Jotunheimen und schließlich auch auf<br />

<strong>de</strong>n 2341 Meter hohen Knutsholstind – bei strahlen<strong>de</strong>m Sonnenschein.<br />

Danach zum Rockfestival am Ufer <strong>de</strong>s Bygdin-Sees:<br />

Hier spielen vorwiegend skandinavische Bands vor einem outdoorerfahrenen<br />

Publikum, das selbst geangelte Forelle, Elch-<br />

Geschnetzeltes, Freibier und die gute Zeltbar genießt.<br />

Auch <strong>2011</strong> lädt Bergans wie<strong>de</strong>r nach Norwegen ein. »Heroes<br />

of Telemark« bietet Eisklettern, Skifahren und eine Nacht auf<br />

<strong>de</strong>m Gipfel <strong>de</strong>s Gaustatoppen (<strong>de</strong>r Berg von <strong>de</strong>r Bergans-Website<br />

www.bergans.<strong>de</strong>) – inklusive Cognac-Probe. »Mountain<br />

and Movies« bietet nach einer Tour durch <strong>de</strong>n Nationalpark<br />

Jotunheimen Festivalatmosphäre beim Fjellfilm-Festival in<br />

Zwei Trekkingtage ging es durch<br />

<strong>de</strong>n Nationalpark Jotunheimen<br />

und schließlich auf <strong>de</strong>n 2341 Meter<br />

hohen Knutsholstind.<br />

Die Welt ist eine<br />

Scheibe. Chipper<br />

Bro weiß das.<br />

Kein Wölkchen über <strong>de</strong>m Knutsholstind.<br />

Kalifornische Woche<br />

Platz da für Patagonia: <strong>Das</strong> Kultlabel präsentiert sich bei <strong>Globetrotter</strong> in Köln auf einer<br />

Son<strong>de</strong>rfläche – und zelebriert vom 12. bis zum 18. März <strong>2011</strong> kalifornische Lebensart.<br />

Kaum ist <strong>de</strong>r Karneval am Rhein vorbei, geht<br />

die Party weiter. Nach <strong>de</strong>m Einzug <strong>de</strong>r neuen<br />

Patagonia-Son<strong>de</strong>rfläche steht die Kölner <strong>Globetrotter</strong>-Filiale<br />

sieben Tage lang im Zeichen <strong>de</strong>s<br />

»Sunshine State«. Mit Chipper Bro reist eine<br />

Legen<strong>de</strong> aus Kalifornien an: Der elffache World<br />

Freestyle Frisbee Champion zeigt mit seinen<br />

<strong>de</strong>utschen Kollegen spektakuläre Frisbee-Shows<br />

(am 12. März um 16, 17 und 18.30 Uhr sowie<br />

vom 14. bis zum 18. März jeweils um 17, 18 und<br />

19 Uhr). Und weil man vom Zuschauen hungrig<br />

wird, gibt’s im <strong>Globetrotter</strong>-Restaurant typische<br />

Gerichte aus <strong>de</strong>r Bio-Kantine von Patagonia. Für<br />

Aktuell 35<br />

Turtagrø. Bei <strong>de</strong>r dritten Tour gibt es nur einen Gewinner, doch <strong>de</strong>r wird<br />

im Oktober gleich in <strong>de</strong>n Himalaja eingela<strong>de</strong>n. »Wir wollen weltweit ein<br />

Stück norwegisches Lebensgefühl vermitteln«, sagt Christoph Cent mayer<br />

von Bergans: »Was in Deutschland als ›Outdoor‹ bekannt ist, heißt in<br />

Norwegen ›friluftsliv‹ – und gehört hier einfach zum guten Ton.« Infos<br />

und Bewerbung auf www.bergans.<strong>de</strong>/campaign; Anmel<strong>de</strong>schluss:<br />

21. Februar (Telemark), 8. Mai (Jotunheimen), 7. August (Himalaja). ‹<br />

einen Ohrenschmaus zum Nachtisch sorgen am<br />

12. März <strong>2011</strong> um 19 Uhr Taka Chanaiwa und<br />

Polli – Gänsehaut ist garantiert. Übrigens: Die<br />

Patagonia-Son<strong>de</strong>rverkaufsfläche in Köln wird<br />

schon am 26. Februar eröffnet und bleibt ein<br />

ganzes Jahr lang bestehen.<br />

Darüber hinaus sind <strong>2011</strong> weitere Aktionen mit<br />

Patagonia geplant:<br />

•6. April: Vortrag von Timmy O'Neill (Seite 114).<br />

•7. und 8. Mai: Stand up paddling und Fliegenfischen<br />

auf <strong>de</strong>r Kölner Globeboot.<br />

•9. Juli: »Meet & Greet« mit <strong>de</strong>m jungen Klettertalent<br />

Alexan<strong>de</strong>r Megos.<br />


36 Aktuell<br />

Berufsziel: <strong>Globetrotter</strong><br />

»Unser Auswahlverfahren ist nichts für Warmduscher.« <strong>Das</strong> ist die klare Ansage<br />

eines <strong>Globetrotter</strong>-Spots, <strong>de</strong>r zurzeit in vielen Kinos läuft. Ganz so schlimm, wie<br />

es <strong>de</strong>r gna<strong>de</strong>nlose Streifen zeigt, wird es für die Azubis aber nicht, verspricht<br />

Personalleiterin Katharina Benson …<br />

Semih Serbes prüft<br />

einen Aspiranten –<br />

aber nur im Film.<br />

4-<strong>Seasons</strong>: Mal ehrlich – <strong>de</strong>n Test mit<br />

<strong>de</strong>r Spinne zeigt ihr im Film nur, um die<br />

jungen Leute nicht zu erschrecken. In<br />

Wirklichkeit nehmt ihr Anakondas.<br />

Katharina Benson: Ja, aber unsere Schlange hat<br />

sich nach vielen Jahren treuer Dienste im Azubi-<br />

Auswahlverfahren in die ewigen Jagdgrün<strong>de</strong> verabschie<strong>de</strong>t,<br />

und wir mussten umdisponieren. Im<br />

Ernst: Semih Serbes von <strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-Filiale<br />

in Hamburg, <strong>de</strong>r ja in <strong>de</strong>m Spot mitspielt, hatte<br />

tatsächlich viele Jahre lang eine Schlange, die ab<br />

Mammut – Worldwi<strong>de</strong> Partner of IFMGA<br />

und zu von <strong>de</strong>n Azubis mit Mäuschen gefüttert<br />

wer<strong>de</strong>n musste …<br />

Bleiben wir weiter ernst: Wie sieht <strong>de</strong>nn<br />

<strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ale <strong>Globetrotter</strong>-Azubi aus?<br />

Wer bei uns zum Beispiel ein Schulpraktikum<br />

absolviert und sich gut ins Team integriert hat,<br />

eventuell sogar neben <strong>de</strong>r Schule bei uns jobbt,<br />

<strong>de</strong>r ist bei <strong>de</strong>r Auswahl weit vorn. Zuverlässigkeit,<br />

Teamfähigkeit, ein freundliches, offenes<br />

Wesen und natürlich Begeisterung für das Leben<br />

draußen zählen da mehr als die allerbesten<br />

Noten. Sicherlich gibt es auch Unterschie<strong>de</strong>,<br />

je nach<strong>de</strong>m für welchen <strong>de</strong>r 15 Ausbildungsberufe<br />

man sich bei uns bewirbt.<br />

Echte <strong>Globetrotter</strong> haben ja nicht selten<br />

»ungera<strong>de</strong>« Erwerbsbiografien …<br />

… so wie Klaus Denart und Peter Lechhart,<br />

unsere bei<strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>r. Die waren auch keine<br />

ausgebil<strong>de</strong>ten Kaufleute, son<strong>de</strong>rn eben Journalist<br />

und Bergführer. Es gibt überhaupt viele<br />

Quereinsteiger bei <strong>Globetrotter</strong>. Und dazu<br />

Menschen aus aller Welt: Mittlerweile haben<br />

wir Mitarbeiter aus fast 60 Nationen bei uns<br />

beschäftigt. Wir för<strong>de</strong>rn die Berufsausbildung<br />

von Jugendlichen ohne Schulabschluss und/<br />

o<strong>de</strong>r aus För<strong>de</strong>rschulen und bil<strong>de</strong>n gerne<br />

auch Hauptschüler aus. Gleichzeitig sind uns<br />

aber auch duale Studiengänge mit Bachelor-<br />

o<strong>de</strong>r Masterabschluss wichtig, die wir <strong>de</strong>rzeit<br />

in unserer Zentrale anbieten.<br />

Industrie und Handwerk klagen über<br />

<strong>de</strong>n Mangel an Fachkräften. Und ihr?<br />

Aktuell haben wir 70 Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>, davon<br />

zwei Drittel in kaufmännischen Berufen. Die<br />

an<strong>de</strong>ren wer<strong>de</strong>n zu Lagerlogistikern aus gebil<strong>de</strong>t,<br />

aber auch zu Industriemechanikern<br />

o<strong>de</strong>r Köchen. Je<strong>de</strong>s Jahr begrüßen wir etwa<br />

25 neue Azubis. An Bewerberinnen und Bewerbern<br />

mangelt es uns nicht.<br />

Nur im La<strong>de</strong>n stehen o<strong>de</strong>r im Büro<br />

sitzen kommt für <strong>Globetrotter</strong> nicht<br />

infrage. Wie oft geht’s nach draußen?<br />

Zu Beginn eines Ausbildungsjahres machen<br />

die Azubis aus <strong>de</strong>r Hamburger Zentrale eine<br />

gemeinsame Reise. In diesem Jahr war die


Teambuilding im Hochseilgarten. Katharina Benson, Personalleiterin von <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung.<br />

ganze Gruppe mit Faszinatour im Allgäu, im<br />

Vorjahr stand eine Reise nach Frankreich mit<br />

Pad<strong>de</strong>ln und Klettern auf <strong>de</strong>m Programm.<br />

Auch die Filialen machen tolle Touren – zum<br />

Beispiel nach Irland, zum Rucksackhersteller<br />

Bach, und nach Schwe<strong>de</strong>n.<br />

Stichwort »Umwelt und Soziales« – was<br />

bringt ihr <strong>de</strong>n Azubis bei?<br />

Ab <strong>de</strong>n ersten Ausbildungsmonaten lernen<br />

sie bereits das fachgerechte Entsorgen und<br />

die Trennung von Verpackungsmüll. Wie<br />

wichtig das ist, haben die Hamburger Azubis<br />

zum Beispiel in <strong>de</strong>r Sortieranlage auf <strong>de</strong>m<br />

Recyclinghof gesehen. Darüber hinaus sind<br />

Umweltfreundlichkeit und Fairness immer<br />

wichtigere Themen – gera<strong>de</strong> auch in <strong>de</strong>r<br />

Kommunikation mit <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n. Zum Beispiel<br />

muss man in <strong>de</strong>r Lage sein, Allergiker<br />

kompetent über schadstofffreie Materialien<br />

Azubis beim Recyceln.<br />

zu beraten. Darum gibt’s spezielle Schulungen<br />

über die Hersteller und ihre Produkte.<br />

Und wenn die Ausbildung zu En<strong>de</strong> ist?<br />

Wer engagiert ist und sich weiterentwickeln will,<br />

erhält je<strong>de</strong> Form von Fort- und Weiterbildungen<br />

– zukünftig sogar in einem Tagungshaus nur für<br />

Nur für gute Nerven: Den <strong>Globetrotter</strong>-Kinospot zum Azubi-Auswahlverfahren<br />

sieht man ungeschnitten auf www.4-seasons.tv/<strong>de</strong>/film/azubi<br />

Jetzt<br />

mitmachen!<br />

Grün<strong>de</strong> <strong>de</strong>inen<br />

eigenen Berg und<br />

bewirb dich<br />

online!<br />

1<strong>50</strong> Jahre Mammut<br />

Aktuell 37<br />

»Es gibt viele Quereinsteiger bei<br />

<strong>Globetrotter</strong>. Und dazu Menschen aus<br />

aller Welt: Mittlerweile haben wir<br />

Mitarbeiter aus fast 60 Nationen.«<br />

unsere Mitarbeiter. Wen wir ausgebil<strong>de</strong>t haben,<br />

<strong>de</strong>n möchten wir gern im Unternehmen halten.<br />

Fast alle Führungspositionen sind heute mit<br />

Eigen gewächsen besetzt. Jens Holst, <strong>de</strong>r erste<br />

<strong>Globetrotter</strong>-Azubi, baut <strong>de</strong>rzeit <strong>de</strong>n neuen Store<br />

in München auf. Der Traum »Vom Azubi zum<br />

Filialleiter« soll und darf bei uns gelebt wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Das</strong> feiern wir mit <strong>de</strong>m grössten Gipfelprojekt<br />

aller Zeiten: 1<strong>50</strong> Teams besteigen 1<strong>50</strong> Gipfel<br />

weltweit. Sei dabei und bewirb dich online<br />

für die Tour <strong>de</strong>ines Lebens!<br />

www.mammut.ch/1<strong>50</strong>years


38 Aktuell<br />

Dres<strong>de</strong>ns erster 6000er<br />

Was war das? Ein riesiges Bergmotiv verhüllte vor Weihnachten die<br />

Fassa<strong>de</strong> von Haus 10 in <strong>de</strong>r Prager Straße. Hier baut <strong>Globetrotter</strong><br />

seine neue Filiale in Dres<strong>de</strong>n. Sie wird am 23. April <strong>2011</strong> eröffnet –<br />

und 6000 Quadratmeter Verkaufsfläche bieten.<br />

Umzug_<strong>2011</strong>:Umzug 5 27.01.<strong>2011</strong> 16:16 Uhr Seite 1<br />

Am 12. März <strong>2011</strong>:<br />

Letzter Tag im WTC –<br />

Aufbruch ins Camp 2<br />

Ab 23. April <strong>2011</strong>:<br />

Akklimatisierung in Camp 2<br />

in <strong>de</strong>r Prager Straße Nr. 10<br />

Der Weg ist lang und mühsam …<br />

Die 2000 Quadratmeter im World<br />

Tra<strong>de</strong> Center in <strong>de</strong>r Freiberger<br />

Straße waren einfach zu klein gewor<strong>de</strong>n.<br />

Und darum freut sich Filialleiter<br />

Ronald Höpfner sehr über die Verdreifachung<br />

<strong>de</strong>r Verkaufsfläche: »Damit<br />

bekommt Dres<strong>de</strong>n ein Erlebnishaus<br />

für Outdoor und Reise in <strong>de</strong>n gleichen<br />

Dimensionen wie Köln und München.«<br />

Vorher haben Mitarbeiter wie Kun<strong>de</strong>n<br />

allerdings eine sechswöchige Durststrecke<br />

zu bewältigen: Am Samstag,<br />

<strong>de</strong>m 11. März, ist <strong>de</strong>r letzte Verkaufstag<br />

in <strong>de</strong>r Freiberger Straße, <strong>de</strong>r neue<br />

<strong>Globetrotter</strong>-La<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Prager Straße öffnet aber erst am 23. April – und auch<br />

nur im Erdgeschoss, vorläufig wenigstens. Bis zum September sollen dann alle vier<br />

Etagen bezugsfertig sein. Die Highlights? Der<br />

Chef lächelt und schweigt. Und lässt heraus,<br />

dass er noch outdoor- und reisebegeisterte<br />

Berater für nahezu alle Bereiche sucht:<br />

»Unser Team wird En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres min<strong>de</strong>stens<br />

120 Ausrüstungsexperten umfassen!«<br />

Na <strong>de</strong>nn: Bewerbung schreiben und ab damit<br />

an die <strong>Globetrotter</strong> Filiale, zu Hän<strong>de</strong>n Ronald<br />

Höpfner – vorläufig noch in <strong>de</strong>r Freiberger<br />

Straße 39, 01067 Dres<strong>de</strong>n.<br />

<strong>2011</strong><br />

Ab 3. September <strong>2011</strong>:<br />

Aufbruch zum Gipfel<br />

mit über 6.000 qm<br />

‹<br />

… zum Dresdner »6000er«.<br />

Banff-Tour <strong>2011</strong><br />

In <strong>de</strong>n <strong>Globetrotter</strong>-Filialstädten München, Berlin,<br />

Hamburg, Dres<strong>de</strong>n, Frankfurt und Köln wird zusätzlich<br />

zum regulären Programm (u. a. mit einem<br />

Porträt <strong>de</strong>s Schweizer Extrembergsteigers Ueli Steck)<br />

auch eine Radical-Reels-Filmauswahl mit spektakulären<br />

Actionfilmen gezeigt: Man sieht z. B. Dean<br />

Potter bei seiner Kombination aus Free-Solo-Klettern<br />

und B.A.S.E.-Jumping sowie die unglaubliche<br />

Geschichte <strong>de</strong>r Paragli<strong>de</strong>rin Ewa Wisnierska, die von<br />

einer Gewitterfront auf über 9000 Meter Höhe katapultiert<br />

wur<strong>de</strong> – und heil auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n lan<strong>de</strong>te.<br />

Termin-Ticker<br />

<strong>Globetrotter</strong> <strong>de</strong>s Jahres – Reisebuch <strong>de</strong>s Jahres:<br />

Haben Sie eine außergewöhnliche Reise gemacht?<br />

O<strong>de</strong>r haben Sie ein außergewöhnliches Reisebuch<br />

geschrieben? Lassen Sie es uns wissen. Schicken Sie<br />

Ihre Bewerbungen an <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung,<br />

Werbe abteilung, Bargkoppelstieg 10–14, 22145<br />

Hamburg; Einsen<strong>de</strong>schluss: 31. März; Infos und Teilnahmebedingungen:<br />

www.globetrotter.<strong>de</strong>/gdj.<br />

Globeboot <strong>2011</strong>:<br />

Fünf Wochenen<strong>de</strong>n, fünf Städte: Die kostenlose<br />

Outdoor-Messe bietet Boot- und Zeltausstellungen,<br />

Testmöglichkeiten und vieles mehr. Hier darf man<br />

nicht nur gucken, son<strong>de</strong>rn auch anfassen und ausprobieren<br />

– jeweils am Samstag und Sonntag von<br />

10 bis 18 Uhr. Hier die aktuellen Termine:<br />

9./10. April: Frankfurt, Langener Waldsee<br />

(So 10-17 Uhr)<br />

16./17. April: Hamburg, Naturbad<br />

Stadtparksee, Südring 5b<br />

30. April/1. Mai: Berlin, Wannseebadweg 25<br />

7./8. Mai: Köln/Brühl, Hei<strong>de</strong>r Bergsee<br />

(Campingplatz)<br />

14./15. Mai: Dres<strong>de</strong>n, Tolkewitzer Str. 79<br />

www.globeboot.<strong>de</strong><br />

Die besten Outdoorsport- und Abenteuer-Dokus vom berühmten<br />

Banff Mountain Film Festival gehen wie<strong>de</strong>r auf Tour.<br />

Für <strong>Globetrotter</strong>Card-Inhaber und DAV-Mitglie<strong>de</strong>r<br />

gelten vergünstigte Ticketpreise. Die Termine:<br />

11./12. März: München<br />

18./19. März: Frankfurt<br />

24.–26. März: Berlin<br />

25./26. März: Dres<strong>de</strong>n<br />

<strong>29</strong>./30. März: Hamburg<br />

2. April: Bonn<br />

7./8. April: Köln<br />

Informationen zum Programm und Trailer:<br />

www.banff-tour.<strong>de</strong><br />

‹<br />

‹<br />


Keine Angst vor<br />

großen Tieren:<br />

Andreas Kieling.<br />

Kielings Wildschwein-Knigge<br />

Die Amerikaner haben Bären, wir immerhin Wildschweine. Sie leben im Bergwald,<br />

auf freier Flur o<strong>de</strong>r am Stadtrand – und sind nicht ungefährlich. Andreas Kieling,<br />

Tierfilmer und Förster, gibt Tipps für zufällige Begegnungen mit Keiler und Bache.<br />

➜ In <strong>de</strong>r Paarungszeit (En<strong>de</strong> November bis<br />

Anfang Dezember) sind die Keiler beson<strong>de</strong>rs<br />

aggressiv. Mit ihren scharfen Eckzähnen können<br />

sie tiefe Wun<strong>de</strong>n schlagen.<br />

➜ Im <strong>Frühjahr</strong> verlangen die Bachen größten<br />

Respekt – sie wollen ihren frisch geworfenen<br />

Nachwuchs beschützen. Meist liegt das Nest<br />

im dichten Unterholz, wo ein Wan<strong>de</strong>rer in <strong>de</strong>r<br />

Regel nicht hinkommt.<br />

➜ Nach einigen Tagen nimmt die Bache ihre<br />

Frischlinge mit auf Nahrungssuche. Erkennt<br />

sie Menschen in genügen<strong>de</strong>m Abstand,<br />

tritt sie <strong>de</strong>n Rückzug an. Also: In Wildschweingebieten<br />

nicht zu ruhig sein, normal sprechen,<br />

ab und an auf Äste treten o<strong>de</strong>r singen.<br />

➜ Wird die Bache mit ihrem Nachwuchs überrascht,<br />

stellt sie in <strong>de</strong>r Regel die Borsten<br />

auf, schnaubt und läuft eine Art Scheinangriff<br />

– meist aus fünf bis 15 Meter Entfernung. <strong>Das</strong><br />

heißt aber noch nicht, dass sie auch wirklich<br />

angreift und zubeißt.<br />

➜ In solchen Situationen selbstbewusst auftreten:<br />

Arme hochreißen und laut rufen. (»He,<br />

ich geh ja schon!«). Dann <strong>de</strong>n Rückzug antreten<br />

– nicht in Panik, son<strong>de</strong>rn gefasst und in<br />

normalem Schritt. Die aufgebrachte Mutter<br />

zieht sich dann in <strong>de</strong>r Regel zusammen mit<br />

ihrem Nachwuchs zurück.<br />

➜ Wer einen einzelnen Frischling im Wald fin<strong>de</strong>t:<br />

Niemals anfassen und hochheben! Ein<br />

Quieken, und Mama ist da.<br />

➜ Bachen haben kürzere und stumpfere Eckzähne<br />

als Keiler. Ihre Bisse können aber sehr<br />

schmerzhaft sein und führen meistens zu Entzündungen.<br />

➜ Keiler sind außerhalb <strong>de</strong>r Paarungszeit Einzelgänger.<br />

Wildschweingruppen wer<strong>de</strong>n von<br />

erfahrenen Bachen angeführt, die Konflikten<br />

aller Art aus <strong>de</strong>m Weg gehen.<br />

Heimspiel:<br />

Kieling mit <strong>Globetrotter</strong><br />

für Deutschland<br />

Warum immer in die Ferne schweifen?<br />

Zusammen mit Andreas Kieling macht<br />

sich <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung für die<br />

(Wie<strong>de</strong>r-)Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r heimischen<br />

Natur stark. 4-<strong>Seasons</strong> macht mit: Im<br />

großen Interview <strong>de</strong>r nächsten Ausgabe<br />

befragen wir <strong>de</strong>n prominenten<br />

Tierfilmer ausführlich über seine Erlebnisse<br />

im »wil<strong>de</strong>n Deutschland«.<br />

In <strong>de</strong>n Bergen<br />

braucht man <strong>de</strong>n<br />

besten Schutz<br />

Konstruiert und entwickelt in Nord-Schwe<strong>de</strong>n<br />

sind Hillebergzelte weltweit die erste Wahl für<br />

professionelle Abenteurer und anspruchsvolle<br />

Zeltanwen<strong>de</strong>r und dies seit über 35 Jahren.<br />

Je<strong>de</strong>s Zeltmo<strong>de</strong>ll, vom Achtpersonen Atlas bis zum<br />

Einpersonen Akto, bietet die optimale Balance<br />

zwischen Komfort, Haltbarkeit, Zuverlässigkeit<br />

und Vielseitigkeit bei möglichst geringem Gewicht.<br />

Alle Hilleberg Zelte sind:<br />

� Zuverlässig und zu je<strong>de</strong>r Jahreszeit unter allen<br />

Bedingungen einfach aufzubauen<br />

� Entwickelt mit viel Platz für Sie und Ihre<br />

Ausrüstung<br />

� Konstruiert mit gekoppeltem Innen- und<br />

Außenzelt für <strong>de</strong>n schnellen, einfachen Aufund<br />

Abbau<br />

� Entworfen in Schwe<strong>de</strong>n von Hilleberg The<br />

Tentmaker mit mehr als drei Jahrzehnten<br />

Erfahrung in Zelt-Design und Zelt-Entwicklung<br />

� Individuell in <strong>de</strong>r eigenen europäischen Fabrik<br />

vor <strong>de</strong>r Auslieferung auf Qualität überprüft<br />

Du fin<strong>de</strong>st uns im Internet<br />

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Unser Zelthandbuch mit<br />

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kannst Du hier<br />

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Jay Gates


40 Aktuell<br />

Durch dick und dünn<br />

Egal, ob als leichter Wärmepuffer o<strong>de</strong>r als molliger Kältekiller: Isolierjacken<br />

mit <strong>de</strong>r Hightech-Faser PrimaLoft überzeugen in allen Outdoor-Lagen.<br />

PrimaLoft, die Endlosfaser mit <strong>de</strong>m ungemein<br />

weichen Griff und <strong>de</strong>r tollen Bauschfähigkeit,<br />

bewährt sich seit Jahren als i<strong>de</strong>ale Alterna tive zur<br />

Daune – vor allem, wenn es richtig ungemütlich<br />

wird. PrimaLoft besteht aus 100 Prozent Polyester,<br />

nimmt fast keine Feuchtigkeit auf und wärmt<br />

auch in nasskalter Umgebung hervorragend. Vier<br />

unterschiedliche Qualitäten wer<strong>de</strong>n verarbeitet:<br />

PrimaLoft One, PrimaLoft Sport, PrimaLoft Infinity<br />

und PrimaLoft Eco. Noch wichtiger für <strong>de</strong>n<br />

Anwen<strong>de</strong>r sind allerdings die Quantitäten: Wie<br />

dick sollen die Teile überhaupt sein? Wer im<br />

Frühling durch die Lüneburger Hei<strong>de</strong> wan<strong>de</strong>rn<br />

möchte, braucht nicht mehr als eine leichte Jacke<br />

o<strong>de</strong>r einen Pullover mit nur 40 bis 60 Gramm<br />

PrimaLoft pro Quadratmeter. Diese dünnen Teile<br />

sind beson<strong>de</strong>rs vielseitig: Sie können, wenn nötig,<br />

auch gut unter einem Hardshell getragen<br />

wer<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n Kilimandscharo o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Wildnistrip<br />

in Alaska wählt man dagegen besser eine<br />

PrimaLoft wärmt<br />

auch, wenn es<br />

nass gewor<strong>de</strong>n ist.<br />

dickere Jacke: 100 Gramm, besser 133 Gramm<br />

PrimaLoft pro Quadratmeter sollten es schon sein.<br />

Ein Tipp: Sind die Arme etwas leichter wattiert als<br />

<strong>de</strong>r Rumpf, hat man kaum Einbußen bei <strong>de</strong>r<br />

Wärmeleistung, dafür aber eine merklich bessere<br />

Beweglichkeit. Für extreme Einsätze verwen<strong>de</strong>t<br />

man zusätzlich Membran-Oberstoffe. Kombiniert<br />

mit einer PrimaLoft-Füllung steigern diese die<br />

Wärmeleistung erheblich.<br />

Sauber ist wärmer<br />

PrimaLoft-Bekleidung kann man bei<br />

niedriger Temperatur (40 Grad) in <strong>de</strong>r<br />

Maschine waschen. Möglichst flüssiges<br />

Waschmittel verwen<strong>de</strong>n, Bleiche und<br />

Weichspüler sind tabu. Sehr wichtig ist<br />

kräftiges Spülen, erst recht, wenn mikroporöse<br />

Membranen wie Gore-Tex o<strong>de</strong>r<br />

Event als Bezugsstoffe verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Danach kommen die Teile in <strong>de</strong>n<br />

Trockner (warm, nicht heiß). Achtung:<br />

nicht chemisch reinigen, nicht bügeln,<br />

nicht dämpfen!<br />

Infos: www.primaloft.com<br />

‹<br />

Dick: 133 Gramm PrimaLoft am<br />

Rumpf und 100 Gramm an <strong>de</strong>n<br />

Ärmeln schützen im Qanuk WS<br />

Jacket von Haglöfs auch bei richtig<br />

üblem Wetter. Der winddichte und<br />

wasserabweisen<strong>de</strong> Bezug aus Windstopper<br />

Active Shell macht das Teil<br />

noch etwas wärmer.<br />

Dünn: Jacken o<strong>de</strong>r Pullover wie <strong>de</strong>r<br />

Zephyrus Pullover von The North<br />

Face mit nur 40 Gramm PrimaLoft<br />

pro Quadratmeter haben ein winziges<br />

Packmaß, sind fe<strong>de</strong>rleicht und<br />

enorm vielseitig – zu je<strong>de</strong>r Jahreszeit:<br />

allein getragen zum Wan<strong>de</strong>rn,<br />

Klettern o<strong>de</strong>r Ra<strong>de</strong>ln o<strong>de</strong>r als<br />

Wärmepuffer unter einem Hardshell.<br />

<strong>Das</strong> Teil wiegt nur 280 Gramm (M).


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ES KNISTERT DAS FEUER,<br />

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Hausgemachte Köstlichkeiten aus <strong>de</strong>r Speisekammer <strong>de</strong>r Bäuerin,<br />

ausge<strong>de</strong>hnte Spaziergänge in tief verschneiten Wäl<strong>de</strong>rn, je<strong>de</strong><br />

Menge Action beim Skifahren, Langlaufen, Schneeschuhwan<strong>de</strong>rn<br />

o<strong>de</strong>r Schneemannbauen, ein duften<strong>de</strong>s Heublumenbad am Abend<br />

und ein gutes Gespräch am Kachelofen. Herz, was willst du mehr!<br />

Auf <strong>de</strong>n rund 2.800 Urlaubsbauernhöfen in Österreich wer<strong>de</strong>n<br />

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42 Aktuell<br />

Engagiert<br />

Ein großes Paket frische Luft<br />

Knapp die Hälfte seines Umsatzes erzielt <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung mit <strong>de</strong>m<br />

Paketversand. Damit <strong>de</strong>r in Zukunft vollständig klimaneutral ablaufen kann,<br />

wachsen jetzt in Costa Rica die Bäume – im »<strong>Globetrotter</strong> VisionsWald«.<br />

Die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Klimakompensation ist einfach:<br />

Wer fossile Kraftstoffe verbrennt, emittiert<br />

Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO ) und 2<br />

heizt damit die Atmosphäre auf; wer Wald aufforstet,<br />

in <strong>de</strong>m CO gebun<strong>de</strong>n wird, steuert<br />

2<br />

dieser Aufheizung entgegen. Als einer <strong>de</strong>r<br />

Gründungspartner <strong>de</strong>s Öko-Fonds BaumInvest<br />

(siehe 4-<strong>Seasons</strong> Nr. 18 und Nr. 28) beteiligt<br />

sich <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung auch am neuen,<br />

insgesamt 140 Hektar großen Aufforstungsprojekt<br />

<strong>de</strong>r Quer<strong>de</strong>nker GmbH in Costa Rica.<br />

Im »<strong>Globetrotter</strong> VisionsWald« wer<strong>de</strong>n 20<br />

Hektar mit einheimischen Bäumen bepflanzt,<br />

darunter mehrere vom Aussterben bedrohte<br />

Arten. Ein Hektar <strong>de</strong>s so entstehen<strong>de</strong>n Regen-<br />

Fair bleiben am<br />

Arbeitsplatz<br />

Nur gute Ware zu verkaufen, ist<br />

nicht gut genug. Mit <strong>de</strong>m Beitritt<br />

zur Business Social Compliance<br />

Initiative (BSCI) führt <strong>Globetrotter</strong><br />

Ausrüstung sein Engagement für<br />

faire Produktionsbedingungen fort.<br />

walds wird nach Auskunft von Quer<strong>de</strong>nker in<br />

<strong>50</strong> Jahren rund 570 Tonnen CO bin<strong>de</strong>n, davon<br />

2<br />

400 Tonnen zertifiziert – nach Carbon Fix Standard.<br />

Die Aufforstung bietet zusätzlich auch<br />

noch eine Reihe positiver Nebeneffekte: Sie<br />

schafft neuen Lebensraum, verbessert Bo<strong>de</strong>nqualität,<br />

Wasserhaushalt und Mikroklima, sie<br />

steigert damit die Biodiversität und bietet <strong>de</strong>n<br />

im Projekt eingebun<strong>de</strong>nen Menschen vor Ort<br />

nachhaltiges Einkommen.<br />

www.globetrotter.<strong>de</strong>/visionswald<br />

Bestellt nichts, weil er schon alles hat: Kapuzineraffe im »<strong>Globetrotter</strong> VisionsWald«.<br />

Die in <strong>de</strong>r BSCI zusammengeschlossenen<br />

Unternehmen<br />

setzen sich für vernünftige Arbeitsbedingungen<br />

entlang ihrer globalen<br />

Lieferketten ein. Was »vernünftig« ist,<br />

legt ein Verhaltensko<strong>de</strong>x, neu<strong>de</strong>utsch:<br />

Co<strong>de</strong> of Conduct, fest, <strong>de</strong>r als Bestandteil <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsbeziehungen mit allen Lieferanten gilt.<br />

Auch <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung bekennt sich im<br />

Sinne <strong>de</strong>r BSCI unter an<strong>de</strong>rem zum Verbot von<br />

Kin<strong>de</strong>rarbeit und Diskriminierung, zur Zahlung<br />

angemessener Löhne und zur Vereinigungs-<br />

‹<br />

Saubermann<br />

16.000 Kilometer ist <strong>Globetrotter</strong>-<br />

Mitarbeiter Tobias Heimhalt schon<br />

gera<strong>de</strong>lt, um Spen<strong>de</strong>n für Trinkwasserprojekte<br />

zu sammeln. Im Januar<br />

<strong>2011</strong> erreichte er Kambodscha.<br />

Hellauf begeistert berichtete er von einem<br />

Projekt in <strong>de</strong>r Nordostecke <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s:<br />

»Die Brunnen funktionieren. Es gibt kaum<br />

noch Durchfälle und Hautkrankheiten.« Die<br />

Menschen nutzen das Wasser zum Trinken,<br />

zur Körperhygiene, zum Waschen und zum<br />

Kochen. Sie kümmern sich auch selbst um die<br />

Pflege <strong>de</strong>r Brunnen, <strong>de</strong>nn vorher war das<br />

Wasser nicht nur kontaminiert, son<strong>de</strong>rn es<br />

musste auch noch von weit her transportiert<br />

wer<strong>de</strong>n. »Es ist toll, wie sich die Lebensqualität<br />

verbessert hat. Die Menschen sind glücklich<br />

über die Hilfe. Sie sen<strong>de</strong>n viele Grüße und<br />

vielen Dank nach Deutschland«, sagt Tobias.<br />

Wer bei seiner Aktion »Wasserrad 2010« mitmachen<br />

will – alle Infos dazu gibt´s unter<br />

www.wasserrad2010.<strong>de</strong> –, spen<strong>de</strong>t pro gera<strong>de</strong>ltem<br />

Kilometer einen selbst gewählten<br />

Geldbetrag an Viva con Agua (VcA). Damit<br />

wer<strong>de</strong>n Trinkwasserprojekte<br />

in Afrika und in<br />

Asien mitfinanziert.<br />

freiheit. Die eigenen Marken meru<br />

und Kaikialla sind insofern betroffen,<br />

als sämtliche Produktionsstätten,<br />

von <strong>de</strong>nen <strong>Globetrotter</strong> Waren bezieht,<br />

mittelfristig die Kriterien <strong>de</strong>r BSCI<br />

erfüllen. Sichergestellt wird das durch<br />

Überprüfungen (Audits) und Trainings. Die BSCI-<br />

Zertifizierung o<strong>de</strong>r ein vergleichbarer Nachweis<br />

wird darüber hinaus zur Grundlage aller neuen<br />

Geschäftsbeziehungen.<br />

Mehr Infos: www.bsci-intl.org/our-work/<br />

bsci-co<strong>de</strong>-conduct ‹<br />


Eddy, <strong>de</strong>r<br />

fahren<strong>de</strong><br />

Zimmerer …<br />

… war <strong>de</strong>r erste »SAP-<br />

Kun<strong>de</strong>« von <strong>Globetrotter</strong>.<br />

Nach <strong>de</strong>r Einkaufstour ging<br />

er auf die Walz – und baute<br />

auf Haiti Häuser.<br />

So begann es: Eddy<br />

kauft einen Kompass.<br />

<strong>Das</strong> Insektenhotel <strong>de</strong>r Luxusklasse<br />

Je<strong>de</strong>s Jahr vergibt <strong>de</strong>r NABU Hamburg <strong>de</strong>n Hanse-Umweltpreis – und <strong>Globetrotter</strong><br />

stiftet das Preisgeld. 2010 kamen zwei Schulen aufs Siegertreppchen.<br />

Platz eins holte sich die Klasse 5a <strong>de</strong>r Stadtteilschule Am Heidberg. Sie hatte ein »Insektenhotel <strong>de</strong>r<br />

Luxusklasse« (Schirmherrin Dagmar Berghoff) gebaut – mit Florfliegenkästen, Nisthölzern, Lehmflächen<br />

und einem Wildbienen-Beobachtungskasten. Darüber hinaus gestalteten die Schüler <strong>de</strong>n<br />

Schulgarten und schufen mit einer Totholzhecke, einer Wildblumenwiese und einer Sanddüne neue<br />

Biotope. <strong>Das</strong> Preisgeld von 3000 Euro ist schon verplant: für neue Pflanzen, Greifvogel-Ansitze und<br />

Nistkästen. Apfelsaft und samenechte Tomaten produziert die zweitplatzierte Anne-Frank-Schule auf<br />

einem Teil <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s. Sie hat Lebensräume für Frösche, Kröten und Molche geschaffen und<br />

außer<strong>de</strong>m Hochbeete, eine Kräuterspirale und eine Obstwiese angelegt. Auf Platz drei kam die Naturforschergruppe<br />

»Die Eisvögel« <strong>de</strong>r Naturschutzjugend (NAJU) Hamburg mit ihrem Einsatz für seltene<br />

Moorpflanzen und -tiere. Klaus Denart, Mitgrün<strong>de</strong>r von <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung und Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-Stiftung, war begeistert über die Bewerbungen so vieler Schulen, Kin<strong>de</strong>r- und<br />

Jugendgruppen – und erhöhte das Preisgeld spontan auf insgesamt 6000 Euro.<br />

‹<br />

Aktuell 43<br />

Engagiert<br />

Gut gemacht<br />

➜Weil Factory Audits nach<br />

Meinung <strong>de</strong>s bayerischen<br />

Outdoor-Ausrüsters Tatonka nicht<br />

genügen und weil eine für ganz Asien<br />

gültige Norm für Sozialstandards in <strong>de</strong>r<br />

Produktion nicht in Sicht ist, macht<br />

Tatonka ab März <strong>2011</strong> seine eigene<br />

Produktionsstätte in Vietnam, die<br />

Firma Mountech in Ho Chi Minh Stadt<br />

(Saigon), zur »Open Factory«: Je<strong>de</strong>n<br />

Freitag um 10 Uhr starten 90-minütige<br />

Führungen durch die Fabrik, in <strong>de</strong>r<br />

sämtliche Produkte <strong>de</strong>s Sortiments<br />

entstehen. Bei Mountech stehen <strong>de</strong>rzeit<br />

rund 800 Menschen in Lohn und Brot.<br />

Etwa 130 von ihnen waren schon bei<br />

<strong>de</strong>r Firmengründung im Jahr 1991<br />

dabei. Mehr Infos und Registrierung<br />

für die »Open Factory« unter:<br />

www.openfactory.tatonka.com.<br />

Am 25. Januar 2010 stand ein junger Mann<br />

an <strong>de</strong>r Kasse <strong>de</strong>r Kölner <strong>Globetrotter</strong>-Filiale<br />

land, wollte er nun einige Einkäufe für die nächste<br />

Montage auf Haiti besorgen, neben Baumaterialien<br />

und wun<strong>de</strong>rte sich über das Aufsehen, das <strong>de</strong>r einige persönliche Dinge: Hängematte, Messer,<br />

Kauf eines Kompasses erregte. Tatsächlich war Trinkflasche, Schlafsack und Reiseführer. Spontan<br />

<strong>de</strong>r fahren<strong>de</strong> Zimmermann Eddy <strong>de</strong>r erste Kun- beschlossen die Kölner <strong>Globetrotter</strong>, Eddy zu unter<strong>de</strong>,<br />

<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>r Umstellung auf die neue EDV stützen – womit dieser überhaupt nicht gerechnet<br />

bedient wur<strong>de</strong>. Ein paar Monate später war hatte: »Ich wollte doch nur mal Hallo sagen!« Seit-<br />

Eddy wie<strong>de</strong>r im La<strong>de</strong>n und erzählte: Mit ein paar her bekommen die Kölner regelmäßig Post aus <strong>de</strong>r<br />

Wan<strong>de</strong>rgesellen war er auf Haiti gewesen, um Karibik, wo Eddy zusammen mit seinen Mitzimme-<br />

dort Häuser für die Menschen aufzubauen, die rern hackt und schaufelt, sägt und hämmert – und<br />

nach <strong>de</strong>m Erdbeben am 12. Januar 2010 ob- nebenbei auch die Menschen vor Ort in <strong>de</strong>r Technik<br />

dachlos gewor<strong>de</strong>n waren. »Die Haitianer fan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Holzbaus unterrichtet.<br />

uns mit unseren schweren Wan<strong>de</strong>rstiefeln, <strong>de</strong>n Susanne Gonswa von <strong>Globetrotter</strong> in Köln zeigt<br />

wil<strong>de</strong>n Bärten und <strong>de</strong>r Lust, mit ihnen zusam- sich begeistert von Eddy: »Kein Fake, alles echt. Ein<br />

men zu leben und zu arbeiten recht seltsam«,<br />

erzählte Eddy. Gera<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r zurück in Deutsch-<br />

Gutmensch, <strong>de</strong>r fassungslos ist über die Hilfe, die<br />

wir ihm zukommen lassen.«<br />

‹ Offene Türen bei Tatonka.<br />

Schöne Bescherung für 560<br />

➜ obdachlose Menschen in einer <strong>de</strong>r<br />

regenreichsten Städte Nordamerikas:<br />

Vancouver. Am 21. und 24. Dezember<br />

2010 erhielten sie neue Regencapes,<br />

die Mitarbeiter von Arc’teryx in ihrer<br />

Freizeit aus Produktionsresten genäht<br />

hatten. Die Gore-Tex-<br />

Stoffchargen wären<br />

sonst entsorgt<br />

wor<strong>de</strong>n.<br />

Ein echtes<br />

Markenprodukt,<br />

diesmal<br />

ohne Logo.


44 Projekte<br />

Fotos<br />

Lars Hoffmann<br />

Text<br />

Niels Hoffmann<br />

Gesichter <strong>de</strong>r Donau<br />

Die Donau im Kanu, vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer: Auf ihrer über 2<strong>50</strong>0<br />

Kilometer langen Pad<strong>de</strong>ltour portraitierten die Brü<strong>de</strong>r Lars und Niels Hoffmann Landschaften<br />

und Menschen in acht Län<strong>de</strong>rn. Eine 3sat-Fernsehserie dokumentierte die Reise<br />

<strong>de</strong>r »Donauten«. Nun ist das Buch über diese wahrhaft europäische Mission erschienen.


Projekte<br />

45<br />

Servus, Fährmann!<br />

Der Eisenknappl Georg<br />

bringt seine Passagiere<br />

am Kloster Weltenburg<br />

über die Donau.


46 Projekte<br />

Mensch und Tier in Sfântu Gheorghe, <strong>de</strong>m letzten Dorf im Donau<strong>de</strong>lta.


Blaue Stun<strong>de</strong> hinter Bratislava. Hier säumen dichte Auwäl<strong>de</strong>r die Ufer <strong>de</strong>s großen Stroms.<br />

»Wir mussten aufbrechen, im Bewusstsein, dass wir mehr wollten,<br />

als nur einen Fluss hinunterzufahren. Wir wollten unsere Reise,<br />

<strong>de</strong>n Fluss und die Menschen an seinen Ufern portraitieren.<br />

Mit <strong>de</strong>r großen Kameraausrüstung, mit Bleistift und Notizblock.«<br />

Projekte<br />

47


48 Projekte<br />

Ausfahrt Vardim: <strong>Das</strong> bulgarische Dorf liegt an einem Nebenarm <strong>de</strong>r Donau. Der Hauptstrom ist am Horizont zu erkennen.<br />

»Auf <strong>de</strong>r Donau pad<strong>de</strong>ln, einen ganzen Kontinent durchqueren,<br />

sich immer weiter Richtung Osten treiben lassen, <strong>de</strong>n Menschen<br />

und Landschaften am Fluss begegnen … Solche Gedanken sind<br />

freilich höchst gefährlich.«


Misstrauen zu wecken ist einfach. Wie aber gewinnt man<br />

Vertrauen? Wir stehen in Toplet, einem kleinen, armen Dorf<br />

am Fuß <strong>de</strong>r rumänischen Südkarpaten. Unser Kanu haben wir<br />

am Ufer <strong>de</strong>r nicht weit entfernten Donau zurückgelassen.<br />

Jetzt umgeben uns einfache, niedrige Häuser. Die dazugehörigen Gärten<br />

wer<strong>de</strong>n von spitzen, dicht aneinan<strong>de</strong>rstehen<strong>de</strong>n Holzpflöcken umschlossen.<br />

Auch hier wollten wir <strong>de</strong>n Menschen begegnen und mit ihnen ins<br />

Gespräch kommen. Trotz <strong>de</strong>r sprachlichen Hür<strong>de</strong>n hat das auf <strong>de</strong>n ersten<br />

1<strong>50</strong>0 Flusskilometern immer ganz gut geklappt. Hier in Toplet sind es<br />

Ein Ziegenhirte warnt die Donauten vor Vipern im Gras – und steht gern Mo<strong>de</strong>ll.<br />

Projekte<br />

aber lediglich die Straßenhun<strong>de</strong>, die uns ihre Aufmerksamkeit schenken.<br />

Die Menschen wen<strong>de</strong>n sich ab, es scheint sogar, als verstecken sie sich<br />

vor uns. Kaum gehen wir durch eine <strong>de</strong>r vielen ausgetretenen und von<br />

Regenwasser ausgespülten Gassen, klappen vor uns die Türen und<br />

Fensterlä<strong>de</strong> n zu. Menschen, die noch vor wenigen Momenten auf <strong>de</strong>n<br />

Bänken vor ihren Häusern saßen, verschwin<strong>de</strong>n mit einem Mal. An<strong>de</strong>re,<br />

die nicht mehr ausweichen können, schauen weg und reagieren nicht auf<br />

unsere Grüße und Fragen. Wir sind Frem<strong>de</strong>, mit <strong>de</strong>nen niemand etwas zu<br />

tun haben will. Wie wer<strong>de</strong>n aus Frem<strong>de</strong>n Bekannte? <strong>Das</strong> braucht etwas ›<br />

49


<strong>50</strong><br />

Projekte<br />

Für eine Handvoll Süßigkeiten – in Rumänien. Für einen Eimer Fische – in Schwaben.<br />

Zeit. Und eine Überraschung – wir müssen <strong>de</strong>n Menschen etwas bieten.<br />

So bauen wir an einer Gassenkreuzung unser Fotostudio auf, mit Blitzanlage,<br />

Reflektoren, Stativen und allem Drum und Dran.<br />

Es dauert gar nicht lange, da trauen sich die ersten Kin<strong>de</strong>r vor die Kamer a.<br />

Vergütet wird ihr Einsatz in <strong>de</strong>r einzigen Währung, die weltweit gültig ist:<br />

in Süßigkeiten. <strong>Das</strong> spricht sich herum. Eilig wer<strong>de</strong>n Geschwister, Freun<strong>de</strong><br />

und Hun<strong>de</strong> zum Ablichten herbei geschafft. Auch die älteren Semester<br />

trauen sich jetzt. Die ersten Aufnahmen wer<strong>de</strong>n mit kritischer Miene geprüft.<br />

Darauf Lächeln und staunen<strong>de</strong>s Nicken: Jetzt wissen sie, dass wir es<br />

gut meinen – dass wir sie gut aussehen lassen wollen. Und so än<strong>de</strong>rt sich<br />

alle s. Eilig wird frische Limona<strong>de</strong> geholt, auch selbst gemachter Kuchen<br />

und Servietten, dazu einheimisches Obst<strong>de</strong>stillat, zur anständigen<br />

Begrüßun g. Alle stehen auf <strong>de</strong>r Straße, Fragmente von Russisch, Brocken<br />

von Italienisch, Englisch und Deutsch schwirren durch die Luft. Alle<br />

lache n, und auf einmal sind wir keine Frem<strong>de</strong>n mehr.<br />

Auf <strong>de</strong>r Donau pad<strong>de</strong>ln, <strong>de</strong>n ganzen Kontinent durchqueren, sich immer<br />

weiter Richtung Osten treiben lassen, <strong>de</strong>n Menschen und Landschaften<br />

am Fluss begegnen … Solche Gedanken sind freilich höchst gefährlich.<br />

Sie reichten aus, um in uns ein or<strong>de</strong>ntliches Verlangen zu entfachen. Wir<br />

mussten aufbrechen, im Bewusstsein, dass wir mehr wollten, als einfach<br />

nur einen Fluss hinunterzufahren. Wir wollten unsere Reise, <strong>de</strong>n Fluss und<br />

die Menschen an seinen Ufern für ein beson<strong>de</strong>res Buch portraitieren.<br />

Mit <strong>de</strong>r großen Kameraausrüstung, mit Bleistift und Notizblock. Und so<br />

packten wir alles in unser Kanu, schoben es in Ba<strong>de</strong>n­Württemberg in<br />

<strong>de</strong>n Fluss und begaben uns auf die Suche nach <strong>de</strong>n Gesichtern <strong>de</strong>r<br />

Donau. 100 Tage später und über 2<strong>50</strong>0 Kilometer weiter östlich, am Ufer<br />

<strong>de</strong>s Schwarzen Meeres, hatten wir sie gefun<strong>de</strong>n.<br />

Die sechsteilige Fernseh-Dokumentation »Die Donauten« von ZDF und<br />

3sat ist auch als DVD erhältlich: 180 Minuten, 3sat edition, ISBN 978-3-<br />

941311-66-4, 19,90 <strong>€</strong>.<br />

Online-Special mit Vi<strong>de</strong>os, Fotos und Infos zu<br />

<strong>de</strong>n »Donauten« unter www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/donauten<br />

‹<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

Lars und<br />

Niels Hoffmann …<br />

… verspürten schon früh<br />

<strong>de</strong>n Drang, Neuland zu ent<strong>de</strong>cken.<br />

Zu Fuß und im Kanu,<br />

mit Ski und Hun<strong>de</strong>schlitten,<br />

so machen sie sich heute auf<br />

die Suche nach <strong>de</strong>m Schönen<br />

und Unbekannten.<br />

Lars, Jahrgang 1974, ist ein<br />

lei<strong>de</strong>nschaftlicher Abenteurer<br />

und arbeitet seit mehreren Jahren<br />

als professioneller Fotograf.<br />

Im Winter widmet er sich intensiv<br />

<strong>de</strong>m Hun<strong>de</strong>schlittensport.<br />

So bestritt er im Lauf <strong>de</strong>r letzten<br />

Jahre bereits mehrere Langstreckenrennen<br />

in Schwe<strong>de</strong>n<br />

und Norwegen.<br />

Niels, Jahrgang 1977, arbeitet<br />

nach <strong>de</strong>m Studium <strong>de</strong>r Forstwirtschaft<br />

als freiberuflicher<br />

Autor, Gestalter und Reisen<strong>de</strong>r.<br />

Seine Themen sind die Natur,<br />

die Menschen und die Kunst –<br />

in wechseln<strong>de</strong>n Reihenfolgen<br />

und Kombinationen.<br />

Mehr Infos: www.cold-nose.<strong>de</strong><br />

<strong>Das</strong> Buch zur Tour<br />

Gesichter <strong>de</strong>r Donau, von Lars<br />

und Niels Hoffmann; 200 Seiten<br />

mit 90 Fotos, 22 x 30 cm,<br />

Edition Morizaner, zu beziehen<br />

auch bei <strong>Globetrotter</strong> unter <strong>de</strong>r<br />

Best.­Nr. 18.18.26, <strong>29</strong>,90 <strong>€</strong>.


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Frontcountry skiing: Vorbei an Bergwän<strong>de</strong>n, lichtungen und Bergen geht es darum,<br />

neue spuren abseits <strong>de</strong>n pisten in <strong>de</strong>n schnee zu ziehen. Für diese abfahrt sind<br />

unsere Frontcountry-produkte an strategischen stellen mit beson<strong>de</strong>rs viel schützen<strong>de</strong>n<br />

elementen und speziellen ski-Features ausgestattet, egal ob sie inmitten eines<br />

couloirs eine neue spur ziehen o<strong>de</strong>r durch eine Baumgruppe abfahren.<br />

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<strong>de</strong>r layer-Bekleidung


52 Reisetipp<br />

Text<br />

Dörte Saße<br />

Fotos<br />

Eike Bock<br />

Intention<br />

Von Nebelmooren<br />

und Sinnenbänken<br />

Wan<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>m Saar-Hunsrück-Steig ist zwar keine Pilgerreise, aber<br />

<strong>de</strong>nnoch ein äußerst sinnhaftes Unterfangen. Die Zivilisation scheint oft<br />

weit weg und plötzlich sieht, hört, riecht, schmeckt und fühlt man mehr.


Der Bärenfels hat sich gut versteckt. Unschein<br />

bar führt <strong>de</strong>r Felsenweg <strong>de</strong>n Hang<br />

hinauf. Als schmaler Pfad win<strong>de</strong>t er sich<br />

zwischen dunklem Brombeergrün und hellem<br />

Farn hindurch, dickes Moos über gefallenen<br />

Stämmen, die langsam vor sich hin mo<strong>de</strong>rn. Es<br />

plätschert ein wenig aus <strong>de</strong>r Ferne, ein paar Vögel<br />

zwitschern hin und wie<strong>de</strong>r in die Stille hinein.<br />

Die Schuhe suchen Tritt auf <strong>de</strong>m fe<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />

Waldbo<strong>de</strong>n zwischen Wurzeln und Stein bro cken.<br />

Rund herum dichter Mischwald. Ein Bär wür<strong>de</strong><br />

jetzt nur zu gut ins Bild passen. Allerdings habe<br />

es hier seit vielen Generationen keinen mehr<br />

gegeben, beruhigt mich mein Begleiter Achim<br />

Laub. Sehenswert ist statt<strong>de</strong>ssen <strong>de</strong>r Bärenfelsen<br />

selbst, als er schließlich, einer wehrhaften Burgmauer<br />

gleich, aus <strong>de</strong>m Hang herausragt. Vor<br />

ihm große Felsbrocken, wie dahingewürfelt, und<br />

obenauf breitet eine uralte Eiche weit ausla<strong>de</strong>nd<br />

ihre Äste aus.<br />

»Der Felsenweg und generell viele Abschnitte <strong>de</strong>s<br />

Saar­Hunsrück­Steigs sind auch bei Alpinisten<br />

beliebt. Sie machen hier Konditionstraining für<br />

die Alpen, weil das Höhenprofil oft anspruchsvoll<br />

ist«, erzählt Achim Laub mit einem Schmunzeln,<br />

während wir nur ein kleines bisschen schwer<br />

atmen und die Mauer und die knorrige Eiche<br />

bewun<strong>de</strong>rn. Laub hat es früher für spannen<strong>de</strong><br />

Die Sinnenbänke la<strong>de</strong>n an vielen Stellen <strong>de</strong>s Steigs zur Panoramaschau ein.<br />

Reisetipp<br />

53<br />

<strong>de</strong>s 184 km langen Steigs sind Waldbo<strong>de</strong>n ,<br />

ein Rekord in Deutschland. Tatsächlich besch<br />

lei cht einen oft das Gefühl, fernab <strong>de</strong>r<br />

Zivilisation zu wan<strong>de</strong>rn. Für Stun<strong>de</strong>n ist dann<br />

nur das glucksen<strong>de</strong> Geräusch <strong>de</strong>s Baches zu<br />

hören, <strong>de</strong>m man folgt. O<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Weg win<strong>de</strong>t<br />

sich einsam durch enge, felsige Täler . Führt<br />

über Höhenrücken wie <strong>de</strong>n Erbes kopf , wo<br />

nur <strong>de</strong>r Horizont die Sicht begrenzt, und<br />

durch das Moor Weyrichsbruch, wo im Nebel<br />

<strong>de</strong>r Hund von Baskerville lauert. Und immer<br />

wie<strong>de</strong>r diese überraschen<strong>de</strong>n Abzweigungen<br />

– an <strong>de</strong>ren En<strong>de</strong>n spektakuläre Aussichten<br />

warten. O<strong>de</strong>r Felsformationen. O<strong>de</strong>r Baum­<br />

Methusaleme.<br />

Steinernes Vermächtnis <strong>de</strong>r Kelten<br />

In zwölf Tages touren ist <strong>de</strong>r Saar­Hunsrück­<br />

Steig eingeteilt, zwischen 14 und 22 km.<br />

Aber eigentlich sollte man sich viel mehr Zeit<br />

nehmen. Zum Gucken, Entspannen, tief Eintauchen<br />

in die Wäl<strong>de</strong>r. Wie vorgestern, nach<br />

<strong>de</strong>m Frühstück im Forellen hof in Börfink, vor<br />

<strong>de</strong>m sich nachts Hirsche auf <strong>de</strong>r großen Lichtung<br />

und morgens Angler an <strong>de</strong>n Teichen versammelt<br />

hatten. Nach ein paar Kilometern im<br />

dichten Wald, noch regenfeucht und <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n<br />

von Wildschweinen aufgewühlt, tauchte<br />

<strong>de</strong>r geheimnisvolle Keltische Ringwall auf:<br />

Unmengen von Felsbrocken zu einem viele<br />

Meter hohen dreieckigen Wall aufgeschüttet.<br />

Angeblich sind es rund 9000 Güterwaggons<br />

voll. Die Kelten haben sie ohne Bahn herangeschafft.<br />

Vermutlich wollten sie sich mit<br />

<strong>de</strong>m Wall vor angreifen<strong>de</strong>n Germanen und<br />

Römern schützen. Nur so ganz genau wisse<br />

Nach ein paar Kilometern im Wald, noch regenfeucht<br />

und <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n von Wildschweinen aufgewühlt,<br />

tauchte <strong>de</strong>r geheimnisvolle Keltische Ringwall auf.<br />

Touren in schöner Landschaft immer ins Ausland man das nicht, erzählte eine Gruppe von<br />

gezogen. Bis ihm irgendwann die I<strong>de</strong>e kam, ein­ Nachwuchs ar chäologen <strong>de</strong>r Uni Mainz,<br />

fach zu Hause einen spannen<strong>de</strong>n Weg selbst zu breite Indiana­Jones­Hüte auf <strong>de</strong>n Köpfen,<br />

machen. So wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Saar­Hunsrück­Steig ge­ die gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n im Innern <strong>de</strong>s Dreiecks<br />

boren. Der Felsenweg ist eine kleine Extratour, nach Spuren von Holzpfählen durchsuchten.<br />

die sich als Rundweg an ihn anschließt. Mehr Hier stan<strong>de</strong>n einst Wohn­ und Vorratshütten,<br />

als fünfzig dieser Traumschleifen gibt es inzwi­ erklärten die jungen Forscher, aber bis heute<br />

schen, und sie steigern <strong>de</strong>n Charme <strong>de</strong>s Haupt­ wisse niemand, warum die Kelten spurlos<br />

Kulturgut am Steig: die Grimburg.<br />

weges nochmals. Dabei ist dieser schon für sich<br />

allein ein le ckeres Wan<strong>de</strong>rziel: Über 70 Prozent<br />

verschwan<strong>de</strong>n. Auf die Kuppe <strong>de</strong>s Walls führt<br />

ein schmaler Steinstieg: die Königs treppe.<br />


54<br />

Reisetipp<br />

Der Keltische Ringwall bei Otzenhausen.<br />

Wahrlich, nur <strong>de</strong>r Himmel ist hier höher. Unten<br />

zwischen <strong>de</strong>n Siedlungsresten schicke<br />

Skulpturen heutiger Künstler, direkt vor <strong>de</strong>n<br />

Füßen das etwas wacklige Meer aus Felsbrocken<br />

, von kreisrun<strong>de</strong>n knallgrünen Flechten<br />

bewachsen. Beim Ab stieg musste es einfach<br />

sein: mit ausgebrei teten Armen über die Felsen<br />

nach unten zu balancieren. Als Belohnung<br />

wartete ein grandioser Ausblick auf <strong>de</strong>n<br />

Primstal­Stausee tief im Tal. Und typisch für<br />

<strong>de</strong>n Steig, wie er in <strong>de</strong>r Gegend heißt, stand<br />

da wie<strong>de</strong>r einmal wie bestellt eine <strong>de</strong>r breiten<br />

und ergonomisch geschwungenen Holz­<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

Ein Steig mit drei En<strong>de</strong>n<br />

184 km läuft <strong>de</strong>r Saar-Hunsrück-Steig durch <strong>de</strong>n gleich namigen<br />

Naturpark, <strong>de</strong>r im Saarland und in Rheinland-Pfalz liegt. Die<br />

Hauptroute geht von <strong>de</strong>r Saarschleife bei Orscholz nach Idar-<br />

Oberstein, etwa in <strong>de</strong>r Mitte ist eine Abzweigung nach Trier.<br />

Allgemein<br />

Die meisten Wan<strong>de</strong>rer bewegen<br />

sich von West nach Ost, entwe<strong>de</strong>r<br />

von Trier nach Idar-Oberstein<br />

(123 km), von <strong>de</strong>r Saarschleife<br />

bei Orscholz nach Idar-Oberstein<br />

(156 km) o<strong>de</strong>r zwischen Saarschleife<br />

und Trier (103 km).<br />

Wer <strong>de</strong>n Saar-Hunsrück-Steig<br />

in Teilen zurücklegen möchte,<br />

fin<strong>de</strong>t fast überall Zugänge. Zu<strong>de</strong>m<br />

sind viele <strong>de</strong>r mittlerweile<br />

54 Traumschleifen als Rundwege<br />

an ge bun<strong>de</strong>n. Sie sind zwischen<br />

sechs und 18 Kilometer lang.<br />

Selbst im tiefen Wald geht keiner verloren.<br />

Unterkunft und Pauschalen<br />

Die Übernachtungsmöglichkeiten<br />

reichen von Camping plätzen bis<br />

zu Fünf-Sterne-Hotels . Viele<br />

Häuser arbeiten im Verbund<br />

und transportieren das Gepäck<br />

auch für Individual wan<strong>de</strong>rer .<br />

Pauschalen sind über die Webseiten<br />

<strong>de</strong>s Projektbüros und <strong>de</strong>r<br />

Tourismuszentralen buchbar.<br />

Möglich ist ebenso <strong>de</strong>r Aufenthalt<br />

in nur einer Unterkunft,<br />

um etwa eine Steig-Etappe und<br />

mehrere Traumschleifen zu wan<strong>de</strong>rn.<br />

Beispielsweise: Pen sion<br />

Zehnt scheune,<br />

Tel. 06785/1658,<br />

www.zehntscheune.<strong>de</strong>,<br />

Forellenhof<br />

Trauntal,Tel.<br />

06782/989 100,<br />

www.forellenhoftrauntal.<strong>de</strong><br />

, Hochwäl<strong>de</strong>rWohlfühlhotel<br />

Losheim,<br />

Tel. 06872/96920,<br />

www.hochwael<strong>de</strong>rwohlfuehlhotel.<strong>de</strong>.<br />

Infos und Karten<br />

Beim Projektbüro Saar-Hunsrück-Steig<br />

sind Wan<strong>de</strong>rkarten,<br />

Broschüren (über Steig und<br />

Traumschleifen) sowie das Gastgeberverzeichnis<br />

erhältlich: Projektbüro<br />

Saar-Hunsrück-Steig,<br />

bänke . Zum Pausieren, Schauen, Träumen. Die so<br />

genannten Sinnenbänke sind eigentlich eine simple<br />

I<strong>de</strong>e, aber mittlerweile ein bekanntes Symbol für <strong>de</strong>n<br />

Steig. Doch womöglich trägt genau diese simple<br />

I<strong>de</strong>e ebenfalls zur preisgekrönten Erfolgsgeschichte<br />

<strong>de</strong>s Saar­Hunsrück­Steigs bei: 2009 wur<strong>de</strong> er zum<br />

schönsten Wan<strong>de</strong>rweg Deutschlands gekürt.<br />

Sinnliches für <strong>de</strong>n Gaumen<br />

Wie schön, dass das Ansprechprogramm für die<br />

Sinne damit nicht been<strong>de</strong>t ist, selbst die Genüsse<br />

für <strong>de</strong>n Gaumen kommen nicht zu kurz. Etwa mit<br />

<strong>de</strong>m Herrsteiner Du e tt , je ein mächtiger Leber­ und<br />

Kartoffelkloß, in <strong>de</strong>r rustikalen Zehntscheune an<br />

<strong>de</strong>r Traumschleife Mittelalterpfad, die im Städtchen<br />

Herrstein startet, nicht weit vom E<strong>de</strong>lstein­Mekka<br />

Idar­Oberstein. Wie lecker waren doch auch die<br />

frischen Forellen in Börfink.<br />

Und am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rung, kurz vor Trier, öffnet<br />

sich <strong>de</strong>r Steig einer lieblichen Weinbauregion. Dort<br />

wartet in Kasel ein weiteres kulinarisches Bonbon:<br />

Im Weinhaus Neuerburg hat ein experimentierfreudiger<br />

Jungwinzer Rieslingsülze und Wein­Nu<strong>de</strong>ln<br />

auf <strong>de</strong>r Speisekarte. Und neben besten Rebensäften<br />

sein selbst erfun<strong>de</strong>nes Winzerbier. Eine Wohltat für<br />

<strong>de</strong>n Gaumen und schließlich: Ruhe für die Füße.<br />

L U X E M B U R G<br />

Filme zum Saar-Hunsrück-Steig unter<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.tv/saarland<br />

A8<br />

Trier<br />

Saarburg<br />

Trassem<br />

Kirf<br />

Orscholz<br />

Saar<br />

0 5 10 km<br />

Mettlach<br />

Saar-Hunsrück-Steig<br />

F R A N K R E I C H<br />

Mosel<br />

Zerf<br />

Kell<br />

Losheim<br />

Britten<br />

A8<br />

A1<br />

A620<br />

A320<br />

Tel. 06872/901 8100, www.saarhunsrueck-steig.<strong>de</strong>.<br />

Weitere<br />

Infos zum Wan<strong>de</strong>rn im Saarland<br />

sind bei <strong>de</strong>r Tourismuszentrale<br />

Saarland, Tel. 0681/927 200,<br />

www.tourismus.saarland.<strong>de</strong> , und<br />

bei Rheinland-Pfalz Tourismus,<br />

Tel. 0261/915 200, www.wan<strong>de</strong>rwun<strong>de</strong>r.info,<br />

erhältlich.<br />

818<br />

N a t u r p a r k S a a r - H u n s r ück<br />

Merzig<br />

Saarlouis<br />

Wintrich<br />

Trittenheim<br />

Thalfang<br />

Malborn<br />

Wa<strong>de</strong>rn<br />

Morbach<br />

Nohfel<strong>de</strong>n<br />

St. Wen<strong>de</strong>l<br />

Neunkirchen<br />

A8<br />

A6<br />

Rhaunen<br />

Allenbach<br />

Idar-Oberstein<br />

Birkenfeld<br />

Nahe<br />

518<br />

A62<br />

Kusel<br />

Saarbrücken<br />

A8<br />


MIT HANWAG<br />

UNTERWEGS<br />

AUF DEM<br />

JUBILÄUMSGRAT


HANWAG:<br />

90 JAHRE<br />

ALPINE<br />

ERFAHRUNG<br />

1921 1921 / <strong>2011</strong><br />

__


HANWAG –<br />

90 JAHre AlpiNe<br />

erfAHruNG<br />

<strong>2011</strong> ist für uns ein ganz<br />

beson<strong>de</strong>res Jahr: 90 Jahre<br />

sind vergangen, seit HANs<br />

WAGner im Jahre 1921<br />

Wie Hanwag feiert seine Schuhfabrik im ober-<br />

auch Josef Wagner, bayerischen Vierkirchen<br />

Neffe <strong>de</strong>s Firmen- grün<strong>de</strong>te. In diesen neun<br />

grün<strong>de</strong>rs, <strong>2011</strong> seinen Jahrzehnten permanenten<br />

90. Geburtstag.<br />

Lernens und beständiger<br />

Innovation entwickelte sich<br />

HANWAG zu einer <strong>de</strong>r weltweit renommiertesten<br />

Bergschuhmarken: Den Weg säumen unzählige<br />

Schuhmo<strong>de</strong>lle, I<strong>de</strong>en, Erfindungen und Patente.<br />

Bei einigen „neuen“ Sportarten wie Skihochtouren,<br />

Sportklettern und Gleitschirmfliegen<br />

gehörten wir zu <strong>de</strong>n Pionieren für Schuhwerk.<br />

Unser Kernthema war und ist jedoch das alpine<br />

Bergsteigen! Von unserem Firmensitz nördlich<br />

von München – an <strong>de</strong>m wir übrigens bis heute<br />

sämtliche hochtechnischen Bergstiefel produzieren<br />

– sind die Alpen nicht weit. Bei gutem<br />

Wetter sehen wir die Zugspitze, Deutschlands<br />

höchsten Gipfel, und ihre Nachbarn.<br />

Natürlich begehen wir auch unseren 90. Geburtstag<br />

lei<strong>de</strong>nschaftlich bergsportlich. Dafür<br />

haben wir uns ein beson<strong>de</strong>res Geschenk ausgedacht,<br />

das allen Alpinisten zugute kommt:<br />

Wir stiften <strong>de</strong>r Sektion München <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Alpenvereins eine neue Biwakschachtel für –<br />

was sonst! – <strong>de</strong>n Jubiläumsgrat zwischen Zugspitze<br />

und Alpspitze. Ab <strong>de</strong>m Sommer <strong>2011</strong><br />

wird die neue Höllentalgrathütte, wie sie offiziell<br />

heißt, das alte „Grathütterl“ ersetzen. Dieses ist<br />

mittlerweile baufällig gewor<strong>de</strong>n, hat es doch<br />

fast <strong>50</strong> Jahre lang hoch droben (auf 2684 m)<br />

Wind und Wetter getrotzt und im Notfall Unterschlupf<br />

geboten.<br />

In diesem Sinne wünschen wir allen “ois Gua<strong>de</strong><br />

und Berg heil”!<br />

NicHt voN pAppe: Die Neue BiWAkscHAcHtel Auf Dem JuBilÄumsGrAt [47°25´15.06´´N, 11° 1´34.54´´e]<br />

Maße : 6 m x 2,45 m x 2,8 m<br />

Gewicht: 2300 kg<br />

Material: Aluminiumrahmen,<br />

Aluminiumblech,<br />

Innenausbau Holz, Isolierung<br />

Standorthöhe: 2684 m<br />

Schlafplätze: 12 (o<strong>de</strong>r mehr...)<br />

Ausstattung: Tisch, Pritschen, Schaumstoffmatten,<br />

Decken, Kissen,<br />

Schnitt<br />

3D-Visualisierung<br />

Foto: JoachimStark.<strong>de</strong>


Foto: JoachimStark.<strong>de</strong><br />

Platz ist in <strong>de</strong>r kleinsten Schuhschachtel! Die HANWAG-Fotocrew<br />

nach halber getaner Arbeit im Grathütterl.<br />

Der JuBilÄumsGrAt<br />

Es ist die höchstgelegene alpine Grattour<br />

Deutschlands – und die bekannteste: lang, erlebnisreich<br />

und anstrengend für geübte Bergsteiger<br />

im Sommer. Anspruchsvoll und herausfor<strong>de</strong>rnd<br />

für Spezialisten im Winter.<br />

Die meisten Aspiranten beginnen die Tour direkt<br />

am Gipfel <strong>de</strong>r Zugspitze und erreichen diesen<br />

bequem und kraftsparend mit <strong>de</strong>r Gon<strong>de</strong>l. Aber<br />

dann geht es ans Eingemachte: Fünf Kilometer<br />

Luftlinie ist die 2628 Meter hohe Alpspitze, das<br />

Wahrzeichen von Garmisch-Partenkirchen, entfernt.<br />

Bis dorthin sind es aber über acht Kilometer<br />

hochalpine Kletterstrecke, was die Tour auch<br />

bei besten Verhältnissen zu einer sehr anstrengen<strong>de</strong>n,<br />

tagesfüllen<strong>de</strong>n Unternehmung macht.<br />

Etwa nach zwei Drittel <strong>de</strong>r Strecke steht seit 1962<br />

eine kleine Hütte, o<strong>de</strong>r besser gesagt: eine Art<br />

Bauwagen ohne Rä<strong>de</strong>r.<br />

eclipse GtX ®<br />

Hoch hinaus – im Eis, im Winter, in <strong>de</strong>n Alpen<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Weltbergen: Der Eclipse GTX ® ist ein<br />

gewichtsoptimierter, warm isolierter Eiskletter-<br />

und Hochtourenstiefel.<br />

Kategorie D, voll steigeisenfest<br />

Vibram ® Alpin Sohle<br />

GORE-TEX ® Duratherm<br />

Isolierung (DIN 344-1) bis –15°C<br />

Cordura Altitex<br />

Gewicht: 980 Gramm (Gr. 7,5)<br />

Dieses „Grathütterl“ auf 2684 Metern, eine<br />

immer offene Biwakschachtel, ist spartanisch<br />

mit ein paar Pritschen und Decken ausgestattet.<br />

Schon oft hat sie Bergsteigern Unterschlupf geboten<br />

und Leben gerettet. Im Winter, wenn man<br />

wegen schwieriger Verhältnisse am Grat nur<br />

langsam vorwärts kommt und die Tage ohnehin<br />

kurz sind, wird ein Biwak in <strong>de</strong>r Schachtel meist<br />

von vornherein eingeplant.<br />

Je<strong>de</strong>s Jahr unterschätzen viele Bergsteiger <strong>de</strong>n<br />

Grat, <strong>de</strong>r ja „eigentlich bergab geht“: Denn trotz<br />

<strong>de</strong>r negativen Höhendifferenz von 900 Metern<br />

bis zur Bergstation Osterfel<strong>de</strong>rbahn legt man<br />

über 700 Höhenmeter im Aufstieg zurück: Turm<br />

um Turm reiht sich hintereinan<strong>de</strong>r. Kaum <strong>de</strong>nkt<br />

man, die Biwakschachtel sei bald erreicht o<strong>de</strong>r<br />

das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tour naht, stellt sich eine weitere<br />

Prüfung in <strong>de</strong>n Weg. Noch ein zu überklettern<strong>de</strong>r<br />

Felszacken, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Grat wen<strong>de</strong>t sich<br />

noch einmal nach rechts o<strong>de</strong>r links, als wolle er<br />

<strong>de</strong>n Weg in die Länge ziehen und <strong>de</strong>n Begeher<br />

zermürben.<br />

Zwar ist <strong>de</strong>r ehemalige Höllentalgrat – er wur<strong>de</strong><br />

1894 anlässlich <strong>de</strong>s 25-jährigen Bestehen <strong>de</strong>r<br />

DAV-Sektion München zum Jubiläumsgrat unbenannt<br />

– bereits Anfang <strong>de</strong>s zwanzigsten Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

teilweise mit Stahlseilen versichert wor<strong>de</strong>n.<br />

An vielen Stellen hat man diese Sicherungen aber<br />

wie<strong>de</strong>r abgebaut. Der Jubiläumsgrat ist in keiner<br />

Weise ein Klettersteig: Stellen im II. und III. Grad<br />

(UIAA) sind frei zu klettern und die Ausgesetztheit<br />

an vielen, kaum halbmeterbreiten Passagen<br />

– links und rechts pfeift‘s ein paar hun<strong>de</strong>rt Meter<br />

fast senkrecht hinab – verlangt eine gute Psyche.<br />

O<strong>de</strong>r einen Bergführer.


DER<br />

JubiläumsgRat<br />

HiEss bis 1894<br />

„HöllEntalgRat“


„Bergstiefel müssen unter <strong>de</strong>n extremsten<br />

Bedingungen funktionieren. darum können<br />

sie gar nicht sorgfältig und gewissenhaft<br />

genug gearBeitet sein. die sicherheit ist das<br />

wichtigste!“ sagt sepp wagner, neffe <strong>de</strong>s<br />

firmengrün<strong>de</strong>rs.


sirius GtX ®<br />

Fester Alpinstiefel, <strong>de</strong>r höchste Ansprüche von<br />

Bergprofis erfüllt. Für Leute, die je<strong>de</strong>n Tag vielseitiges,<br />

wasserdichtes und stabiles Schuhwerk mit<br />

fester Sohle benötigen.<br />

Kategorie D, voll steigeisenfest<br />

Vibram ® Alpin Sohle<br />

GORE-TEX ® Duratherm<br />

Isolierung (DIN 344-1) bis –15°C<br />

Bergrindle<strong>de</strong>r / Cordura ®<br />

Gewicht: 935 Gramm (Gr. 7,5)<br />

ferrAtA comBi GtX ®<br />

Agiler Felskletterstiefel mit Steigeisenaufnahme<br />

– perfekt für alpine Klettersteige, schwierige<br />

Felsanstiege und mo<strong>de</strong>rate Sommerhochtouren.<br />

Kategorie C, steigeisenfest für Eisen<br />

mit Kipphebel und Körbchen<br />

Vibram ® Climbing Sohle<br />

GORE-TEX ®<br />

Bergrindle<strong>de</strong>r, Cordura<br />

Gewicht: 7<strong>50</strong> Gramm (Gr. 7,5)<br />

frictioN GtX ®<br />

Allroundtalent für Fels und Eis: leichter, stabiler und<br />

steigeisenfester Bergschuh für klassisches Berg-<br />

steigen und schwierige, kombinierte Felstouren.<br />

Kategorie C-D, steigeisenfest für Eisen mit Kipphebel<br />

und Körbchen, mit Versteifungseinlage<br />

Vibram ® Dolomit Sohle<br />

GORE-TEX ® , leichte Isolierung<br />

Bergrindle<strong>de</strong>r, Cordura<br />

Gewicht: 830 Gramm (Gr. 7,5)<br />

Foto: JoachimStark.<strong>de</strong>


BADile loW GtX ®<br />

Extrem leichter, klettertauglicher Zustiegs-<br />

und Führungsschuh: viel Beweglichkeit,<br />

bester Halt und wenig Gewicht<br />

für sportliches Bergsteigen und Sportklettersteige.<br />

Kategorie B<br />

Vibram ® Climbing Sohle<br />

GORE-TEX ®<br />

Cordura<br />

Gewicht: 410 Gramm (Gr. 7,5)<br />

Dieser Katalog umfasst nur einen kleinen Teil unseres großen Schuh-Sortiments.<br />

Weitere Mo<strong>de</strong>lle mit ausführlichen Beschreibungen fin<strong>de</strong>n Sie unter:<br />

Die FENIX OUTDOOR Gruppe:<br />

WWW.HANWAG.De<br />

www.hanwag.<strong>de</strong> www.fjallraven.<strong>de</strong><br />

www.primus.se www.tierra.se www.brunton.com www.bayern.by<br />

Hanwag GmbH | Wiesenfeldstraße 7 | D-85256 Vierkirchen | +49 (0) 81 39/93 56 0 | kontakt@hanwag.<strong>de</strong><br />

Foto & Titelfoto: JoachimStark.<strong>de</strong>


Harz Triathlon<br />

Harz TriaTHlon<br />

17. /18. Juni <strong>2011</strong> im oberharz<br />

17. Juni 1. <strong>Globetrotter</strong> Harz ScHultriatHlon<br />

für Schüler <strong>de</strong>r 2. bis 4. Klasse<br />

18. Juni 1. <strong>Globetrotter</strong> Harz triatHlon<br />

für Teilnehmer ab 16 Jahre<br />

Start und Ziel ist Clausthal-Zellerfeld/Oberharz.<br />

inFormaTionen und anmeldung ab soForT auF<br />

www.harz-triathlon.<strong>de</strong><br />

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+49 (0) 5323-810 24<br />

VeranSTalT ungS parT ner


64<br />

Reise<br />

Text<br />

Till Gottbrath<br />

Nordisch by Nature<br />

Lang laufen, das kann man in Finnisch-Lappland ziemlich gut. Hier haben Mensch<br />

und (Ren-)Tier Platz genug, um auszumachen, wer am schnellsten durch <strong>de</strong>n Schnee kommt.<br />

Zum Beispiel beim Lapponia-hiihto, einem dreitägigen Skirennen über 190 Kilometer.


Finnland von hinten –<br />

klare Perspektiven am<br />

Start <strong>de</strong>s zweiten Tages.<br />

Da lang! Die Strecke ist gut markiert.<br />

Reise<br />

65<br />

Eines vorweg: Ich bin kein Hardcore-Langläufer.<br />

Mein e nordische Skikarriere begann ich im Alter von<br />

über 40 Jahren. Mit <strong>de</strong>m klassischen Stil klappt es inzwischen<br />

ganz gut, beim Skaten verbrauche ich jedoch einen unverhältnismäßig<br />

hohen Anteil meiner Energie zur Aufrechterhaltung<br />

<strong>de</strong>s Gleichgewichts, während <strong>de</strong>r Vortrieb stark zu wünschen<br />

übrig lässt. Trotz<strong>de</strong>m macht mir die Sache einen Riesenspaß.<br />

Und <strong>de</strong>shalb überzeugte ich Stone und Nicole, mit mir nach<br />

Finnisch-Lappland zum Lapponia-hiihto zu fahren.<br />

Stone hatte zunächst Lapponia-libido verstan<strong>de</strong>n und war<br />

gleich Feuer und Flamme gewesen. Netterweise blieb er auch<br />

bei seinem Entschluss mitzufahren, als er hörte, dass es sich<br />

nur um eine Langlaufveranstaltung han<strong>de</strong>lt. Der »Lappland-<br />

Lauf« – so lautet die Übersetzung von Lapponia-hiihto, wenn<br />

ich mich nicht täusche – ist eine Serie von drei Läufen an vier<br />

Tagen: 60 Kilometer, <strong>50</strong> Kilometer und dann 80 Kilometer.<br />

Zwischen <strong>de</strong>m <strong>50</strong>er und <strong>de</strong>m 80er hat man einen Tag Ruhe,<br />

damit es nicht ganz so schlimm ist.<br />

In Mitteleuropa ist <strong>de</strong>r Lapponia-hiihto eher unbekannt. Wir<br />

haben also keine Ahnung, was uns hier erwartet. Mehr Klarheit<br />

bekomme ich vor Ort in Olos, 200 Kilometer nördlich <strong>de</strong>s<br />

Polarkreises nahe <strong>de</strong>r schwedischen Grenze, als ich auf <strong>de</strong>r ›


66<br />

Reise<br />

Und kein Baum, um sich dahinter zu verstecken … Bei <strong>de</strong>r Bergwertung am zweiten Tag.<br />

Suche nach <strong>de</strong>r Toilette Klaus kennenlerne. Klaus<br />

lebt in Stuttgart, trainiert im Schwarzwald und<br />

startet bereits zum elften Mal. Ein erfahrener<br />

Lappland-Hase. »Beim Lapponia-hiihto geht es<br />

um die Ehre«, klärt Klaus auf. »<strong>Das</strong> Level ist<br />

extrem hoch. Drei harte Tage, das zieht einfach<br />

gute Leute an. Den Lapponia-hiihto muss man<br />

mal gemacht haben!« Während Klaus auf <strong>de</strong>m<br />

Klo verschwin<strong>de</strong>t, steigen meine Be<strong>de</strong>nken<br />

wie<strong>de</strong>r hoch: Bin ich hier richtig?<br />

Klaus gibt mir dann noch eine Reihe guter Tipps, die sich als überaus<br />

nützlich erweisen. Es scheint fast, <strong>de</strong>r Lapponia-hiihto fin<strong>de</strong> nicht zum<br />

33. Mal statt, son<strong>de</strong>rn eher zum ersten Mal: Es gibt praktisch keine<br />

schriftlichen Informationen, keiner weiß etwas, aber alle sind sichtlich<br />

bester Laune. Wir beschließen, uns anzupassen.<br />

Auf einer Ebene im Moorgelän<strong>de</strong> unterhalb <strong>de</strong>r Skistation Olos laufen<br />

sich die ambitionierten Läufer warm. Aus strategischen Grün<strong>de</strong>n verzichte<br />

ich darauf: Erstens ist es sowieso warm – schon am Morgen um die<br />

null Grad – und zweitens brauche ich meine Körner für die 60 Kilometer.<br />

Um die 400 Leute stehen am Start. Ich stelle mich ganz hinten dazu. Hier<br />

stehen die Dicken, die Langsamen und die Entspannten.<br />

Nach <strong>de</strong>m Startschuss jagen die Eliteläufer in einem Höllentempo davon,<br />

damit sie ja nicht in <strong>de</strong>n Stau am Wal<strong>de</strong>ingang kommen. Ich wähle eine<br />

an<strong>de</strong>re Taktik – nur nicht zu schnell angehen – und wünsche mir leise,<br />

dass ich nicht Allerletzter wer<strong>de</strong> …<br />

Langsam starten, Körner sparen<br />

Die ersten zehn o<strong>de</strong>r zwölf Kilometer geht es in sanften Wellen permanent<br />

auf und ab. Dabei haben es einige Abfahrten ganz schön in sich.<br />

Immer wie<strong>de</strong>r zeugen große Löcher neben <strong>de</strong>r Spur von größeren Einschlägen.<br />

Hier und da zische ich an einem Knäuel aus Menschen, Ski und<br />

Stöcken vorbei, die im Unterholz zappeln.<br />

Unter Langläufern gilt Finnland als Hochburg <strong>de</strong>r klassischen Technik.<br />

Davon ist hier nicht viel zu sehen. Ich schätze, dass vielleicht fünf Prozent<br />

<strong>de</strong>r Starter klassisch laufen. Auf <strong>de</strong>n ersten 25 Kilometern <strong>de</strong>r Loipe ist die<br />

klassische Spur weitgehend von <strong>de</strong>n Skatern vernichtet. Und ich habe<br />

Schon bald laufe ich für<br />

mich allein. Ein suchen<strong>de</strong>r<br />

Blick nach hinten – bin ich<br />

schon <strong>de</strong>r Allerletzte?<br />

Damit unterwegs die Körner<br />

reichen, wollen Mensch und<br />

Material versorgt wer<strong>de</strong>n.<br />

mich kurzfristig entschie<strong>de</strong>n, eben doch klassisch zu starten. Schon bald<br />

laufe ich allein. Ein suchen<strong>de</strong>r Blick nach hinten – bin ich etwa schon <strong>de</strong>r<br />

Allerletzte? Ich glaube nicht. Und auch das ist beruhigend: Geht es mal<br />

gera<strong>de</strong>aus, sehe ich Läufer vor mir.<br />

Die Spur ist schnell. Mit Doppelstockschüben pfeife ich bei leichtem<br />

Rückenwind über <strong>de</strong>n Jerisjärvi – »Järvi« heißt See. Ich schaue ungläubig<br />

auf mein Garmin: zwischen 14 und 15,5 Stun<strong>de</strong>nkilometer! Hinter <strong>de</strong>m<br />

See geht es bergauf. Und wie. <strong>Das</strong> allererste Stück ist ein wahrer Lungenbrecher.<br />

Die Loipe führt auf einer Brücke über die Hauptstraße, und kurz<br />

darauf passieren wir die Grenze <strong>de</strong>s Pallas-Ounastunturi-Nationalparks.<br />

Nun steigt die Loipe lang und gleichmäßig an. Ich weiß nicht, über wie<br />

viele Kilometer, aber gefühlt sind es etliche. Ich stapfe ganz piano bergan.<br />

Bloß nicht das Pulver verschießen. Oben wartet die Belohnung. Es geht<br />

an <strong>de</strong>r Baumgrenze auf <strong>de</strong>m sanften Westhang <strong>de</strong>s Sammaitunturi<br />

entlang. Schräg voraus liegen die Bergkuppen <strong>de</strong>s Nationalparks. Ich<br />

stoppe, mache Fotos und schaue mich in aller Ruhe um. Vergessen ist <strong>de</strong>r<br />

Wettkampf. Mein Herz hüpft. Aber nicht mehr vor Anstrengung, son<strong>de</strong>rn<br />

vor Begeisterung.<br />

Gut eineinhalb Stun<strong>de</strong>n später ist es damit vorbei. Mein Ski wird immer<br />

schlechter. Die Sonne scheint genau in die Spur, und <strong>de</strong>r Belag saugt<br />

regelrecht. Ich habe we<strong>de</strong>r Grip, noch kann ich gleiten. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Sarkisjärvi fühlen sich meine Arme und Beine schwer wie Blei an. Der<br />

Schnitt beträgt nur noch acht bis neun Stun<strong>de</strong>nkilometer.<br />

Fies ist außer<strong>de</strong>m, dass die Spur nach 40 Kilometern direkt auf Olos mit<br />

seinen Windkraftanlagen zuläuft. »Jetzt ist es nicht mehr weit«, <strong>de</strong>nke<br />

ich. Und schaue dann auf das unbestechliche GPS, das ganz klar etwas<br />

an<strong>de</strong>res zeigt: Die Strecke führt noch über eine weite, wenn auch flache<br />

20-Kilometer-Schleife nach Sü<strong>de</strong>n.<br />


www.maier-sports.<strong>de</strong>


68<br />

Reise<br />

Einlaufen zwischen <strong>de</strong>n Häusern von Muonio.<br />

Ich versuche meine Schmerzen und das Leid zu verdrängen, in<strong>de</strong>m ich an<br />

unsere ersten Tage hier <strong>de</strong>nke. Die waren klasse! Von <strong>de</strong>m nagelneuen,<br />

gar nicht mal so kleinen Flughafen in Kittilä fuhren wir mit <strong>de</strong>m Bus nach<br />

Muonio und passierten unterwegs Orte wie Sinetänsalmi, Villenpuisto<br />

o<strong>de</strong>r Hukkakumpu – um nur ein paar Highlights zu nennen. Bald lernen<br />

wir auch, dass Finnisch gar nicht so schwierig ist. Wörter wie Posti, Taksi,<br />

Kioski, Bankki, Apteekki o<strong>de</strong>r Meetvursti beweisen das.<br />

Erheiterung und Empörung<br />

Mit einem Mietwagen fuhren wir hinauf nach Kautokeino in Norwegen,<br />

ins Zentrum <strong>de</strong>r Sami-Kultur. Ein Banner wies schon am Ortseingang auf<br />

das samische Osterfest hin, und ohne größere Probleme wur<strong>de</strong>n wir zum<br />

Rentierrennen geleitet. <strong>Das</strong> Rennen wür<strong>de</strong> um elf Uhr beginnen, hieß es,<br />

was be<strong>de</strong>utet: nicht vor elf Uhr, irgendwann danach. Immerhin gab es<br />

Parkplatzwächter, die uns richtige Eintrittskarten zum »Rein<strong>de</strong>er Race<br />

Worldcup« verkauften.<br />

Ein eisiger Wind blies über <strong>de</strong>n zugefrorenen See. Ein paar wenige<br />

Schneeflocken tanzten schwerelos umher. Die Hauptdarsteller waren an<br />

krüppeligen Birken festgebun<strong>de</strong>n. An ein paar Stän<strong>de</strong>n gab es<br />

samische Sachen zu kaufen: Rentierfelle, Schuhe aus Rentierfellen,<br />

Sitzkissen aus Rentierfellen, Handschuhe aus Rentierfellen, Mützen aus<br />

Rentierfellen. Fleisch vom Rentier – gefroren o<strong>de</strong>r getrocknet. Keine<br />

Frage, Rentiere sind Nutztiere. Aber sind es auch Renn-Tiere?<br />

Sie sehen zunächst wenig athletisch aus. Aber wenn sie dann aus <strong>de</strong>n<br />

Startboxen schießen, sind die scheinbar so tollpatschigen Dinger mit<br />

ihren viel zu großen Köpfen und viel zu tapsigen Hufen echte Raketen.<br />

Die Streckenlänge misst 1000 Meter – dafür brauchen sie nur eine<br />

Minute und 15 Sekun<strong>de</strong>n. Dabei we<strong>de</strong>ln sie wild mit <strong>de</strong>n Zungen und<br />

scheinen zu lachen. Witzige Tiere. Die »Jörer« – Fahrer, o<strong>de</strong>r wie man da<br />

sagt – halten sich an einer Leine fest, die zwischen <strong>de</strong>n Beinen durch zum<br />

Ja, also ich bin <strong>de</strong>r Till und ich will nicht Letzter wer<strong>de</strong>n.<br />

Ich versuche meine<br />

Schmerzen und das<br />

Leid zu verdrängen,<br />

in<strong>de</strong>m ich an die<br />

ersten Tage <strong>de</strong>nke.<br />

Zuggeschirr führt, während eine an<strong>de</strong>re<br />

Leine zum Lenken und Anfeuern dient.<br />

Alle Fahrer haben Helme und viele Protektoren.<br />

Wer richtig cool ist, trägt einen<br />

Rennanzug wie die Alpinskiläufer, gern<br />

auch im Style <strong>de</strong>r 1980er-Jahre und gern<br />

auch zwei bis drei Nummern zu groß.<br />

Sie können zwar schnell rennen, die Rentiere,<br />

sie lassen sich aber auch schnell aus<br />

<strong>de</strong>r Bahn werfen. Derartige Entgleisungen<br />

geschehen öfter und sorgen je<strong>de</strong>s Mal für<br />

eine Mischung aus Erheiterung und Empörung<br />

bei <strong>de</strong>n mittlerweile zahlreichen<br />

Zuschauern – es wer<strong>de</strong>n an die 200 o<strong>de</strong>r gar 300 Menschen sein. Die<br />

meisten Sami haben natürlich ihre traditionelle Tracht an.<br />

Doch zurück in die Gegenwart, zurück in die Loipe: Zu meiner großen<br />

Freu<strong>de</strong> erreicht die Strecke irgendwann <strong>de</strong>n Punkt, wo sie um <strong>de</strong>n alpinen<br />

Skiberg Olos biegt – zu erkennen an <strong>de</strong>r Beleuchtung, die man installiert<br />

hat, weil hier die Polarnacht rund sechs Wochen dauert. Auf <strong>de</strong>n letzten<br />

fünf Kilometern erwarten mich noch ein paar böse Anstiege. Richtige<br />

Wa<strong>de</strong>nbeißer. Ich quäle mich und überhole noch drei an<strong>de</strong>re Läufer.<br />

Am Ziel, direkt neben <strong>de</strong>m Schlepplift und vor <strong>de</strong>m Restaurant <strong>de</strong>s Hotels,<br />

tanzt nicht gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bär. Umso schöner, dass Nicole und Stone mich<br />

erwarten. Schön auch, <strong>de</strong>n Namen »Gottbrrracht« aus <strong>de</strong>r Lautsprecheranlage<br />

zu hören, eingebettet in einen Schwall finnischer Worte. Als ich<br />

abends im Bett liege, <strong>de</strong>n Kopfhörer auf <strong>de</strong>m Kopf und das Bier in <strong>de</strong>r<br />

Hand, ist die Welt rund: Ich habe es geschafft. Ich bin nicht Letzter<br />

gewor<strong>de</strong>n, und ich bin auch nicht völlig am En<strong>de</strong>. Ein guter Tag!<br />

Wo Mut fast zum Verhängnis wird<br />

Die <strong>50</strong>-Kilometer-Strecke am zweiten Tag startet nicht in Olos, son<strong>de</strong>rn in<br />

Vuontisjärvi, einer kleinen Fjällstation an einem See. <strong>Das</strong> haben die Veranstalter<br />

gut gemacht, <strong>de</strong>nn so sortiert sich das Teilnehmerfeld, bevor es<br />

fast <strong>50</strong>0 Höhenmeter bergauf geht. Darauf folgt eine halsbrecherische<br />

Abfahrt – steil, sehr eng und kurvig geht es hinab. Später erfahre ich<br />

auch, warum: Die Veranstalter dürfen im Nationalparkgebiet die Loipe<br />

nicht verbreitern. Fast wird mir mein Mut zum Verhängnis. Bei hohem<br />

Tempo stürze ich zweimal, zum Glück ohne Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r geschützten<br />

Natur anzurichten. Re<strong>de</strong>n wir nicht von Mensch und Material.<br />

Der weitere Streckenverlauf bietet noch eine größere Steigung hinauf zur<br />

Skistation Pallas, ein paar Wellen und die bösen Wa<strong>de</strong>nbeißer am En<strong>de</strong>.<br />

Alles in allem komme ich ganz gut durch. Am Tagesziel in Olos freue ich<br />

mich, dass nur noch 80 Kilometer zu bewältigen sind, übermorgen …<br />


Auf geht‘s:<br />

ab in die Berge!<br />

Ladies Bike Week – Biken, Yoga und<br />

Pilates im Schatten <strong>de</strong>r Zugspitze<br />

7 Tage, ab <strong>€</strong> 784,–<br />

TransAbruzzen: durch das wil<strong>de</strong><br />

Hochgebirge im Herzen Italiens<br />

8 Tage, ab <strong>€</strong> 1195,–<br />

Familien-Bikewoche<br />

im Wil<strong>de</strong>n Kaiser<br />

7 Tage, ab <strong>€</strong> 1195,–<br />

TransHimalaya: Bike-Abenteuer<br />

Manali – Leh<br />

20 Tage, ab <strong>€</strong> 3195,–<br />

Alpenüberquerung mit Komfort: Oberstdorf – Meran in acht Tagen<br />

8 Tage, ab <strong>€</strong> 798,–<br />

Alpentransversale: von St. Moritz nach Chamonix –<br />

Von <strong>de</strong>r Bernina bis zum Mont Blanc<br />

28 Tage, ab <strong>€</strong> 31<strong>50</strong>,–<br />

Eröffnung am 05.03.<strong>2011</strong><br />

im <strong>Globetrotter</strong> München<br />

am Isartorplatz.<br />

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Dabei steht <strong>de</strong>r Respekt vor <strong>de</strong>r Natur und <strong>de</strong>n Menschen im Vor<strong>de</strong>rgrund. Vertrauen Sie auf über <strong>50</strong>-jährige Erfahrung,<br />

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Gran<strong>de</strong> Traversata <strong>de</strong>lle Alpi: durch <strong>de</strong>n wil<strong>de</strong>n Westen <strong>de</strong>r Alpen<br />

34 Tage, <strong>€</strong> 3<strong>29</strong>5,–<br />

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Bergsteigerschule <strong>de</strong>s<br />

Deutschen Alpenvereins<br />

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Kulturelle und alpine Höhepunkte im Iran mit<br />

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16 Tage, <strong>€</strong> 3595,–


70<br />

Reise<br />

Ho, ho, ho! Rentiere sind eben auch Renn-Tiere. Hi, hi, hi! Team Gottbrath vor <strong>de</strong>m Rennen.<br />

Der Ruhetag tut <strong>de</strong>n Muskeln gut. Es wäre aber falsch zu sagen, dass ich<br />

am Morgen darauf frisch an <strong>de</strong>n Start gehe. Der Himmel ist wolkenverhangen<br />

und am En<strong>de</strong> einer langen Steigung pfeift ein eisiger Wind ins<br />

Gesicht. Meine Ski laufen heute gut: satter Grip bergauf, gutes Gleiten in<br />

<strong>de</strong>r Ebene und bergab. Ich versuche mich einzubremsen.<br />

Dann kommt die Sonne heraus, und die Loipe schmilzt dahin. Der Schnee<br />

wird weich, sulzig, grieselig. Die Ski gleiten kaum mehr. Ich versuche,<br />

mehr mit <strong>de</strong>n Armen zu arbeiten, aber auch das geht nicht, weil die Teller<br />

im aufgeweichten Schnee versinken. Was nicht nur mühsam ist, son<strong>de</strong>rn<br />

auch be<strong>de</strong>nklich: Die Stöcke könnten dabei abbrechen. Also versuche ich<br />

zu skaten. Aber mit 2,10 Meter langen Classic-Ski, mit entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Schuhen und Bindungen und einer miesen Technik ist das nicht einfach.<br />

Mittlerweile laufe ich allein auf weiter Flur, wo niemand meine Flüche<br />

hört. Wie gern ich jetzt aufgeben wür<strong>de</strong>. Aber wie nur? Mein Handy hat<br />

kein Netz – mir bleibt nichts an<strong>de</strong>res übrig, als weiterzulaufen.<br />

Später wird die Loipe zum Glück wie<strong>de</strong>r fester, sodass ich an <strong>de</strong>r nächsten<br />

Verpflegungsstation eben doch nicht aufgebe. <strong>Das</strong> Ziel ist das Ziel. Dabei<br />

ist es psychologisch von Vorteil, dass die letzten Kilometer dieselben sind<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

Lapponia-hiihto: Langlaufkult in Finnisch-Lappland<br />

Ursprünglich war es kein Wettbewerb, son<strong>de</strong>rn eher eine Art Freizeitprogramm<br />

für die Osterferien. Mittlerweile hat sich das Drei-Tage-Rennen zu einer festen<br />

Institution <strong>de</strong>r nordischen Skiszene entwickelt. Dabei ist die Atmosphäre familiär<br />

geblieben – und die Landschaftskulisse im hohen Nor<strong>de</strong>n unverän<strong>de</strong>rt großartig.<br />

Anreise<br />

Mit Finnair über Helsinki nach<br />

Kittilä (www.finnair.fi). Manchmal<br />

gibt es auch günstige Flüge<br />

bei www.blue1.com. Vom Flughafen<br />

gute Busverbindung nach<br />

Olos o<strong>de</strong>r Muonio – bis direkt<br />

zum Hotel bzw. zur Hütte.<br />

Lapponia-hiihto <strong>2011</strong><br />

Die nächste Lapponia-Skiwoche<br />

fin<strong>de</strong>t vom 2. bis zum 9. April<br />

<strong>2011</strong> statt. Gelaufen wer<strong>de</strong>n drei<br />

Rennen über 60, <strong>50</strong> und – nach<br />

einem Ruhetag – 80 Kilometer.<br />

Man kann skaten (wie die große<br />

Mehrheit) o<strong>de</strong>r klassisch laufen.<br />

Teilnahmegebühr: 120 Euro. Man<br />

kann auch nur einzelne Rennen<br />

mitmachen o<strong>de</strong>r die optionale<br />

Kurzversion wählen (gut für Familien<br />

und Gruppen).<br />

Mehr Infos gibt es unter www.<br />

lapponiahiihto.fi/<strong>de</strong>/ (ein wenig<br />

unstrukturiert) und www.<br />

euro loppet.com/skilanglaufrennen/lapponia-hiitho.php.<br />

Unterkunft<br />

Olos, das Zentrum <strong>de</strong>r Veranstaltung,<br />

ist ein eher beschauliches<br />

Alpin-Skigebiet mit einem Hotel<br />

und Hütten in mehreren Kategorien.<br />

Vorteil: mittendrin, super<br />

wie am Tag zwei. Aber meine Muskeln brennen. Sie schreien vor Schmerz.<br />

Und jemand muss unsichtbaren Honig in die Loipe gekippt haben. Die Ski<br />

wollen einfach nicht mehr rutschen.<br />

Mit <strong>de</strong>r Motorik eines Roboters<br />

Und rutschen doch. Irgendwie erreiche ich das Ziel. Es ist nicht mehr viel<br />

los hier. Mein Körper zittert vor Erschöpfung. Ich muss fast heulen und<br />

weiß nicht warum. Zwei Tage später habe ich immer noch die Motorik<br />

eines Roboters, aber in <strong>de</strong>r Erinnerung verblasst das Lei<strong>de</strong>n, und die<br />

schönen Augenblicke gewinnen an Raum.<br />

Nicole, Stone und mir ist klar: Wir wer<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rkommen. Nicht um<br />

beim Rennen zu starten, son<strong>de</strong>rn um das nächste Mal ganz normale<br />

Langlauftouren zu machen, von Hütte zu Hütte. <strong>Das</strong> Loipennetz um Olos<br />

und Muonio ist gigantisch, insgesamt über 1000 Kilometer lang und<br />

meist hervorragend präpariert. Da ist dann wirklich <strong>de</strong>r Weg das Ziel.<br />

Ach ja, ich bin übrigens nicht Letzter gewor<strong>de</strong>n beim Lapponia-hiihto.<br />

Aber ich war verdammt nah dran.<br />

Tromsø<br />

SCHWEDEN<br />

Polarkreis<br />

Loipen; Nachteil:<br />

etwas teurer.<br />

Der nächste Ort<br />

mit Supermarkt<br />

0 km 40 80 120 km<br />

ist Muonio, ca. 6 km entfernt<br />

(Bus), mit mehreren Hütten und<br />

Hotels. Alternativ kann man<br />

zwischen diversen Hütten und<br />

Hotels »im Wald« wählen.<br />

Mehr Infos: www.muonio.fi.<br />

Aktivitäten/Events<br />

Die gesamte Region ist mit<br />

einem gigantischen Loipennetz<br />

von über 1000 Kilometer Länge<br />

durchzogen, meist klassisch und<br />

frei gespurt. Sensationell!<br />

NORWEGEN<br />

Enontekiö<br />

Pallastunturi<br />

Inarisee<br />

L a p l a n d<br />

Pello<br />

Kittilä<br />

Rovaniemi<br />

Kemi<br />

Inari<br />

Kemijärvi<br />

Oulu<br />

Ivalo<br />

Kuusamo<br />

RUSSLAND<br />

Polarkreis<br />

<strong>Das</strong> Sami Easter Festival steigt<br />

in Kautokeino (Norwegen), rund<br />

155 km nördlich von Muonio,<br />

und lohnt nicht nur wegen <strong>de</strong>r<br />

Rentierrennen. Alle Infos dazu<br />

unter www.samieasterfestival.<br />

com und www.kautokeino.nu.<br />

Neben Olos liegen in <strong>de</strong>r Gegend<br />

noch die alpinen Skigebiete von<br />

Ylläs, Pallas und Levi. Gemessen<br />

an <strong>de</strong>n Gebieten in <strong>de</strong>n Alpen<br />

bieten sie allerdings nichts, was<br />

die weite Reise lohnte.<br />


Foto: Asgeir Helgestad<br />

STRANDA SOFTSHELL JACKET<br />

Technische Softshell-Jacke aus behaglichem Stretchmaterial.<br />

Lüftungsreißverschlüsse unter <strong>de</strong>n Armen<br />

sorgen für einen regen Luftaustausch, wovon vor<br />

allem aktive Nutzer profitieren.<br />

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72<br />

Interview<br />

Fotos:<br />

Gerhard von Kapff<br />

»Ba<strong>de</strong>urlaub<br />

kann ja je<strong>de</strong>r!«<br />

Rauf und runter über die Alpen, 554 Kilometer<br />

weit: Im Interview erzählen uns die Brü<strong>de</strong>r<br />

Lukas (14) und Felix (11), wie das so war.<br />

Zusammen mit Mama Sibylle und Papa Gerhard<br />

von Kapff sind sie vom Marienplatz in München<br />

bis zum Markusplatz in Venedig gewan<strong>de</strong>rt.<br />

Und zwischendurch zu McDonald‘s.<br />

4-<strong>Seasons</strong>: Die Sommerferien beginnen<br />

und Papa sagt: Rucksack packen, Schuhe<br />

schnüren – wir wan<strong>de</strong>rn 5<strong>50</strong> Kilometer<br />

über die Alpen. Super, o<strong>de</strong>r ...?<br />

Lukas: Nein, nicht super. Ich dachte, Papa ist<br />

wahnsinnig gewor<strong>de</strong>n. <strong>Das</strong> ist doch viel zu weit.<br />

Gott sei Dank haben wir es dann in drei Abschnitten<br />

gemacht. Jeweils 180 Kilometer, das<br />

war schon okay.<br />

Wie hat euch euer Papa rumgekriegt –<br />

mit Geschichten über Hannibal und die<br />

Elefanten?<br />

Felix: Von Hannibal hat er nie gesprochen, aber<br />

er hat gesagt, dass wir bei je<strong>de</strong>m McDonald‘s bis<br />

Venedig etwas bekommen. Logisch, dass wir<br />

dann los wollten. Aber ich fand die I<strong>de</strong>e auch<br />

ziemlich cool, als Kind zu Fuß über die Alpen zu<br />

laufen. <strong>Das</strong> ist schon etwas ganz Beson<strong>de</strong>res.<br />

Wie viele McDonald‘s-Restaurants gibt es<br />

<strong>de</strong>nn zwischen München und Venedig?<br />

Lukas: Auf je<strong>de</strong>n Fall zu wenig. In München war<br />

es noch ganz gut, da war an je<strong>de</strong>r Ecke eins.<br />

Aber dann war keins mehr zu sehen.<br />

Felix: Stimmt nicht, in Bad Tölz war noch eins,<br />

aber auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Isarseite. Dann noch eins in<br />

Belluno und das letzte in Venedig.<br />

Schmecken Cheeseburger und McFlurry<br />

echt besser als Hüttennu<strong>de</strong>ln und Kaiserschmarrn?<br />

Felix: Normalerweise wür<strong>de</strong> ich Cheeseburger<br />

nehmen. Aber wenn man dann in <strong>de</strong>n Bergen ist<br />

und in einer Hütte sitzt, passt das nicht so gut.<br />

Also doch Kaiserschmarrn.<br />

Lukas: Hüttennu<strong>de</strong>ln sind soo lecker. Aber wenn<br />

es McFlurry gibt, wird es eng für die Nu<strong>de</strong>ln.<br />

Seid ihr richtig sportlich?<br />

Felix: Also ein Sportass bin ich nicht unbedingt.<br />

Aber ich spiele Basketball, das ist cool.<br />

Lukas: Fußballspielen macht mir total viel<br />

Spaß. Nach <strong>de</strong>m Wan<strong>de</strong>rn hatte ich richtig<br />

viel Ausdauer, das hat man auch beim Fußball<br />

gemerkt.<br />

Was ist schlimmer: Anstrengung o<strong>de</strong>r<br />

Blasen?<br />

Felix: Anstrengung – Blasen hatte ich keine.<br />

Lukas: Logisch, Blasen – die sind nervig und<br />

tun weh. Richtig anstrengend fand ich es nur<br />

hin und wie<strong>de</strong>r.<br />

Habt ihr euch auch mal geweigert,<br />

weiterzugehen?<br />

Lukas: Ja, in <strong>de</strong>n Dolomiten, am letzten Tag<br />

<strong>de</strong>s zweiten Abschnitts. Wir sollten noch über<br />

<strong>de</strong>n riesigen Sella-Stock rüber, und dazu hatten<br />

wir keine Lust mehr. Mama und Papa<br />

haben uns dann bestochen. Wir durften uns


Familie von Kapff auf<br />

<strong>de</strong>m Weg nach Venedig, kurz<br />

unter <strong>de</strong>m Pfitscher Joch.<br />

an einem Kiosk das größte Eis aussuchen, das<br />

wir fin<strong>de</strong>n konnten. Dann ging es wie<strong>de</strong>r.<br />

Was war das Wichtigste, das ihr in eure<br />

Rucksäcken gepackt habt?<br />

Felix: Mein Stoffelefant – <strong>de</strong>r gehört ja zur<br />

Familie.<br />

Lukas: Mein Nintendo DS, das ich mitgeschmuggelt<br />

habe. Nein, war ein Scherz … Bei<br />

mir kam auch <strong>de</strong>r Elefant mit.<br />

Und was wür<strong>de</strong>t ihr nächstes Mal zu<br />

Hause lassen?<br />

Lukas: Den Fußball. In <strong>de</strong>n Bergen konnten<br />

wir ziemlich oft nicht mit ihm spielen, weil es<br />

vor o<strong>de</strong>r hinter <strong>de</strong>n Hütten meistens steil<br />

nach unten ging.<br />

Was hat euch am besten gefallen – und<br />

was gar nicht?<br />

Felix: <strong>Das</strong> Ankommen in Venedig war am<br />

Schönsten. Es hat mich immer interessiert,<br />

»Papa, warte doch, bis die Frauen aus <strong>de</strong>m Bild sind.«<br />

Felix und Lukas<br />

waren beim Start<br />

8 und 10 Jahre alt.<br />

wie eine Stadt im Wasser aussieht. Ich fand es<br />

auch toll, dass ich es als Kind geschafft hatte.<br />

Nicht so toll war beim Wan<strong>de</strong>rn, dass wir je<strong>de</strong>n<br />

Tag so früh aufstehen mussten.<br />

Lukas: Schön waren die kurzen Wan<strong>de</strong>rtage,<br />

wenn man schon früh nachmittags in <strong>de</strong>r Hütte<br />

war. O<strong>de</strong>r wenn wir abends zusammensaßen<br />

und Karten spielten. Unschön waren Regen und<br />

die ganz langen Wan<strong>de</strong>rtage.<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

<strong>Das</strong> Buch zur Tour<br />

Gerhard von Kapff: Mit zwei<br />

Elefanten über die Alpen – Eine<br />

Familie wan<strong>de</strong>rt von München<br />

nach Venedig, 206 Seiten, Format:<br />

18 x 25 cm, Terra Magica,<br />

München 2009, 19,95 Euro,<br />

ISBN 978-3-7243-1031-0<br />

Mehr über <strong>de</strong>n Alpen-Trek<br />

(Packliste und Bil<strong>de</strong>rgalerie):<br />

www.muenchenvenedig.com<br />

Interview<br />

73<br />

Ganz ehrlich: Als euch nach <strong>de</strong>n Ferien die<br />

Klassenkamera<strong>de</strong>n von ihren Ba<strong>de</strong>urlauben<br />

erzählt haben – seid ihr da kein bisschen<br />

neidisch gewesen?<br />

Lukas: Nur ein bisschen, weil wir ja nach <strong>de</strong>m<br />

vielen Wan<strong>de</strong>rn am En<strong>de</strong> auch noch ans Meer<br />

gefahren sind.<br />

Felix: Schon etwas. Aber ba<strong>de</strong>n gehen kann je<strong>de</strong>r,<br />

zu Fuß über die Alpen zu laufen ist schon<br />

schwieriger. Eigentlich bin ich ganz froh, dass ich<br />

einen so verrückten Papa habe. ‹


74<br />

Reise<br />

Text<br />

Ingo Hübner<br />

Fotos<br />

Diana Haas<br />

Ingo Hübner


Drei Zinnen und<br />

ein Schweinehund<br />

Die Drei Zinnen sind das steinerne Herz <strong>de</strong>r Dolomiten.<br />

Rundherum führen Klettersteige zu imme r neuen,<br />

sprachlos machen<strong>de</strong>n Ausblicken über diese Landschaft<br />

– sofern es <strong>de</strong>r Autor schafft, sein äußerst komfortables<br />

Basis lager, ein Europa Wan<strong>de</strong>rhotel, zu verlassen.<br />

Reise<br />

75


76<br />

Reise<br />

Ein süffisantes Grinsen umspielt seine Mundwinkel, breitbeinig<br />

fläzt sich <strong>de</strong>r Schweinehund im Sessel am Betten<strong>de</strong>.<br />

Da saß er gestern früh schon und hat so dumm gegrinst.<br />

Hinter <strong>de</strong>r Fensterfront thronen die Berge <strong>de</strong>r Sextner<br />

Sonnenuhr, wirken wie eine Fototapete. »Na, so früh wach, willst nicht<br />

noch ein bisschen schlafen?«, neckt <strong>de</strong>r Schweinehund sofort, als er bemerkt,<br />

dass ich blinzele. Die gleiche doofe Frage wie gestern. Ich ignoriere<br />

ihn und blinzele weiter <strong>de</strong>m Tag entgegen. »Mir ist zu Ohren gekommen,<br />

dass <strong>de</strong>r Flachlandtiroler gestern kurz vorm Gipfel aufgegeben hat«, bohrt<br />

er weiter. »Flachlandtiroler, pass auf, was du da sagst«, fauche ich ihn an.<br />

»Und überhaupt hat das gestern am Wetter gelegen, um 14 Uhr ist es<br />

richtig dick zugezogen auf <strong>de</strong>m Drei-Zinnen-Plateau. Da war an einen<br />

Aufstieg auf <strong>de</strong>n Toblinger Knoten nicht mehr zu <strong>de</strong>nken«, spricht <strong>de</strong>r<br />

Mund einfach. Aber was muss ich mich eigentlich vor <strong>de</strong>m Schweinehund<br />

rechtfertigen? Schon 6.<strong>50</strong> Uhr, also raus aus <strong>de</strong>m Bett, das so bequem ist,<br />

dass es einen gar nicht aufstehen lassen will. Der Schweinehund protestiert,<br />

doch mit einem scharfen Blick bringe ich ihn zum Schweigen. »Wir<br />

sehen uns«, knurrt er, als ich die Zimmertür hinter mir zuschlage.<br />

Über das Drei-Zinnen-Plateau führen so einige Wan<strong>de</strong>rwege.<br />

Wie vor fast je<strong>de</strong>s große Erweckungserlebnis in <strong>de</strong>n Bergen – in diesem<br />

Fall <strong>de</strong>r Anblick <strong>de</strong>r Drei Zinnen – hat <strong>de</strong>r liebe Gott ein kleines Martyrium<br />

gesetzt – in diesem Fall <strong>de</strong>n Aufstieg aus <strong>de</strong>m Fischleintal. 1000 Höhenmeter<br />

vorbei am Einserkofel in einer Art Rinne, in <strong>de</strong>r sich im Som mer die<br />

Hitze bestens staut. Und <strong>de</strong>r ist bereits voll da, <strong>de</strong>r Sommer. Man muss<br />

wissen, die Klettersteige in <strong>de</strong>n Dolomiten lassen sich nur dann ge hen.<br />

Gefühlte 800 Meter weiter oben steht eine Bank am Wegesrand und wer<br />

sitzt da gemütlich in <strong>de</strong>r Sonne? Natürlich wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Schweinehund.<br />

»Ah, auch schon hier! So wie du aussiehst, wärst lieber auf <strong>de</strong>r Sonnenterrasse<br />

<strong>de</strong>s Hotels geblieben und hättest einen Cappuccino ge schlürft .<br />

»A bisserl La Dolce Vita genießen, da steht ihr Flachlandtiroler doch drauf.«<br />

Ich erwäge kurz, <strong>de</strong>m Schweinehund mit <strong>de</strong>m Klettersteigset im Rucksack eins<br />

überzuziehen, schnaube aber nur verächtlich und lasse ihn wortlos sitzen.<br />

Über die Klettersteigroute auf <strong>de</strong>n Paternkofel brachten Soldaten im Ersten Weltkrieg schweres Kriegsgerät auf <strong>de</strong>n Gipfel.<br />

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78<br />

Reise<br />

Zwischendurch darf man auch mal die Kulisse bestaunen.<br />

Über 17 Leitern geht es senkrecht und<br />

teilweise noch etwas mehr als senkrecht<br />

nach oben auf <strong>de</strong>n Toblinger Knoten.<br />

A bisserl La Dolce Vita genießen, da steht ihr Flachlandtiroler doch drauf.«<br />

Ich erwäge kurz, ihm mit <strong>de</strong>m Klettersteigset im Rucksack eins überzu zieh<br />

en, schnaube aber nur verächtlich und lasse ihn wortlos sitzen. Warum<br />

sich in dieser einzigartigen Kulisse ärgern lassen, die so bil<strong>de</strong>r buch mäßig<br />

schön ist, dass einem die Tränen vor Rührung kommen könnten.<br />

Auf <strong>de</strong>m Plateau entfaltet die Dolomitenlandschaft endgültig ihre ganze<br />

gebieterische Herrlichkeit. Kathedralenartig streben die Drei Zinnen gen<br />

Himmel, ihre Spitzen geheimnisvoll wolkenverhüllt. Von irgendwoher<br />

zielt ein Sonnenstrahl auf die Große Zinne, das kann man gut und gern<br />

göttliche Beleuchtung nennen. Links <strong>de</strong>r lang gestreckte Patern kofel –<br />

<strong>de</strong>r wird morgen mit Walter, <strong>de</strong>m Chef <strong>de</strong>s Europa Wan<strong>de</strong>rhotels,<br />

Berghotel Tirol, bestiegen –, gera<strong>de</strong>aus die Drei-Zinnen-Hütte, rechts <strong>de</strong>r<br />

markante Fels turm <strong>de</strong>s Toblinger Knotens. Es fällt schwer zu glauben,<br />

dass in so einer Landschaft Menschen noch in <strong>de</strong>r Lage sind, Krieg gegeneinan<strong>de</strong>r<br />

zu führen. Doch genau über das Plateau verlief im Ersten Welt-<br />

krieg die Front zwi schen Italien und Österreich-Ungarn,<br />

und man lieferte sich von 1915 bis 1917 hier ei nen gna<strong>de</strong>n<br />

losen Stellungskrieg – vor allem um die Vor herr -<br />

schaft über die Gipfel. Denn wer sie kontrollierte,<br />

kontrol lierte das Gebiet. Auch <strong>de</strong>r das Plateau um etwa<br />

200 Meter überragen<strong>de</strong> Toblinger Knoten war als Aussichts<br />

punkt strategisch wertvoll. Heute folgt ein Klettersteig<br />

durch die nordseitigen Kamine <strong>de</strong>r alten Route auf<br />

<strong>de</strong>n Gipfel. Und <strong>de</strong>r ist, um in <strong>de</strong>r Kamin sprache zu bleiben<br />

, ziemlich zugig. Über 17 Leitern geht es senkrecht<br />

und teilweise noch etwas mehr als senkrecht nach oben,<br />

<strong>de</strong>r Rücken meist nur von klarer Höhen luft umspielt.<br />

Kurz umgedreht und man fühlt sich wie ein Vöglein in<br />

<strong>de</strong>n Weiten <strong>de</strong>r Berge. O<strong>de</strong>r vielleicht ein wenig wie <strong>de</strong>r<br />

Huber Alex, <strong>de</strong>r nebenan die Große Zinne free solo bezwungen<br />

hat. Wenn <strong>de</strong>r Schweinehund das jetzt se hen<br />

könnte, aber vor so viel freier Höhe hat <strong>de</strong>r Schiss!<br />

Am »Zwergentod« braucht‘s lange Beine<br />

Und nicht nur Höhenängstliche stoßen beim Aufstieg an<br />

ihre Grenzen, son<strong>de</strong>rn auch kleine Menschen. Am so<br />

genannten »Zwergentod« gilt es, in einem Kamin ohne<br />

Leiter aufzusteigen, die Wän<strong>de</strong> so weit auseinan<strong>de</strong>r,<br />

dass man Beine, zwei Meter lang, dafür braucht. Keine<br />

Bange, die wer<strong>de</strong>n automatisch länger, als sie in Erinnerung<br />

sind, <strong>de</strong>nn umkehren ist nicht mehr. Schließ lich<br />

eine Steilwand queren und einige Leitern mit schwin<strong>de</strong>lerregen<strong>de</strong>m<br />

Nichts im Rücken nach oben und <strong>de</strong>r Gipfel<br />

ist erreicht. Immer noch sind die Spitzen <strong>de</strong>r Zinnen wolken<br />

verhüllt, strotzen vor Erhabenheit, aber nun sind sie<br />

Teil eines 360-Grad-Panoramas, das sich vor einem<br />

streckt, wölbt und <strong>de</strong>hnt, als sei <strong>de</strong>r Toblinger Knoten<br />

das geometrische Zentrum dieser Berge. Ein Pärchen sitzt schon eine<br />

Weile und staunt. Der Mann kramt einen Flachmann aus seinem Rucksack,<br />

wir trinken einen Gipfelschnaps.<br />

Um 6.05 Uhr schleiche ich mich aus <strong>de</strong>m Zimmer, <strong>de</strong>r Schweinehund<br />

schnarcht in seinem Sessel noch vor sich hin. Doch so leicht lässt er sich<br />

nicht abschütteln. Am Frühstücksbüfett steht er plötzlich neben mir,<br />

raunt mir ins Ohr, ob ich <strong>de</strong>n Tag nicht lieber auf <strong>de</strong>r wun<strong>de</strong>rschönen<br />

Son nen terrasse <strong>de</strong>s Hotels verbringen wolle, als mit <strong>de</strong>m Walter auf <strong>de</strong>n<br />

blö<strong>de</strong>n Paternkofel zu steigen. »Hau ab«, zische ich und lasse ihn stehen.<br />

Nach<strong>de</strong>m ich Walter über meine blutigen Zehen – das Resultat von zwei<br />

langen Abstiegen – aufgeklärt habe, lässt er Gna<strong>de</strong> walten: Schelmisch<br />

grinsend, wie ich meine, erklärt er, dass wir von <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite direkt<br />

bis zum Plateau fahren. Von dort sei es ein Katzensprung um die Zinnen<br />

herum bis zum Klettersteig auf <strong>de</strong>n Paternkofel. Hat <strong>de</strong>r Wal ter mich gera<strong>de</strong><br />

auch Flachlandtiroler genannt o<strong>de</strong>r habe ich mich verhört? Sei’s<br />

drum. Wenn schon Andy-Warhol-artige Collagen von Luis Trenker die<br />

Hotel lobby zieren, liegt die Vermutung nahe, dass in <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>s Südtirolers<br />

ausnahmslos je<strong>de</strong>r ein Flachlandtiroler ist, <strong>de</strong>r nicht aus <strong>de</strong>m Stand<br />

die Große Zinne bezwingen kann – free solo versteht sich.<br />

Luis Trenker war allerdings nur <strong>de</strong>r berühmteste Gast in Walters Hotel,<br />

sozusagen bloß die Spitze <strong>de</strong>s Eisbergs an Kletterpersönlichkeiten, die mit<br />

Sexten in Verbindung stehen. Die Sextner Brü<strong>de</strong>r Johann und Michel<br />

Inner kofler gelten mit als die wichtigsten Erschließer <strong>de</strong>r Dolomiten, ihre<br />

Erstbesteigung <strong>de</strong>r Kleinen Zinne 1881 als Meilenstein <strong>de</strong>s Klet terns .<br />


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80<br />

Reise<br />

Fast so frei wie ein Vogel <strong>de</strong>m Gipfel <strong>de</strong>s Toblinger Knotens entgegen.<br />

Auch <strong>de</strong>m Bergführer Sepp Innerkofler gebührt mit <strong>de</strong>r Erstbegehung <strong>de</strong>r<br />

Nordwand <strong>de</strong>r Kleinen Zinne 1890 ein Eintrag in die Kletter-Annalen.<br />

Aller dings wi<strong>de</strong>rfuhr ihm ein für Bergsteiger eher untypischer Tod: Er fiel<br />

am 4. Juli 1915 während <strong>de</strong>r Kämpfe auf <strong>de</strong>m Paternkofel. Walters Geschi<br />

ch ts stun<strong>de</strong> en<strong>de</strong>t am Beginn <strong>de</strong>s Klettersteigs erst mal, mit <strong>de</strong>m Hinweis<br />

, dass <strong>de</strong>r Steig Sepps Namen trage. Jetzt ist nämlich Konzentration<br />

gefor<strong>de</strong>rt, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Weg führt zunächst durch einen nassen, rutschigen<br />

und sehr schwarzen Stollen. »Die Kriegsparteien haben sich überall wie<br />

die Maulwürfe durch die Berge gegraben«, erklärt <strong>de</strong>r Walter und verschwin<strong>de</strong>t<br />

im Dunkel jenseits <strong>de</strong>s Stirnlampenlichts. So dunkel bleibt es<br />

nur kurz, <strong>de</strong>r Steig führt weiter an <strong>de</strong>r Bergflanke entlang über ein Sims,<br />

hin und wie<strong>de</strong>r müssen kleine Schneefel<strong>de</strong>r gequert wer<strong>de</strong>n. Dann <strong>de</strong>r<br />

nächste Stollen und diesmal bohrt er sich quer durch <strong>de</strong>n Berg. Mehr<br />

Wan<strong>de</strong>rpfad <strong>de</strong>nn Klettersteig win<strong>de</strong>t sich ein schmales Band über steilen<br />

Geröllhängen weiter <strong>de</strong>m Gipfel entgegen, immer wie<strong>de</strong>r an in <strong>de</strong>n Fels<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

Auf die Gipfel!<br />

I<strong>de</strong>ale Basis für Klettersteigtouren rund um die Drei Zinnen ist<br />

Sexten. Hier liegt das Berghotel von Walter Holzer, ein Mitglied<br />

<strong>de</strong>r Europa Wan<strong>de</strong>rhotels. Ihr Anspruch: perfekte Wan<strong>de</strong>rferien.<br />

Anreise/Vor Ort<br />

Bequem reist man mit <strong>de</strong>r Bahn<br />

bis nach San Candido/Innichen,<br />

von dort mit <strong>de</strong>m Taxi nach Sexten.<br />

Online ist das Ticket zurzeit<br />

bis Fortezza/Franzensfeste<br />

buchbar, dort muss man ohnehin<br />

umsteigen und löst ein Ticket<br />

bis San Candido, www.bahn.<strong>de</strong>.<br />

In Sexten gute Busverbindungen<br />

zu allen Zielen in <strong>de</strong>r Region.<br />

Übernachten<br />

Berghotel Tirol, Helmweg 10,<br />

Tel. +39/0474 710386, www.<br />

berg hotel.com. <strong>Das</strong> Hotel verleiht<br />

kostenlos Klettersteigsets<br />

und bietet ein wöchentliches<br />

Wan<strong>de</strong>rprogramm an (geführte<br />

Klettersteigtouren auf Anfrage<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Alpinschule<br />

Sexten). <strong>Das</strong> Berghotel<br />

ist eines von zurzeit 72 Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r Europa Wan<strong>de</strong>r hotels.<br />

Alle Gastgeber sind ausgebil<strong>de</strong>te<br />

Wan<strong>de</strong>r- o<strong>de</strong>r Bergführer und haben<br />

ein wöchentliches Programm<br />

mit min<strong>de</strong>stens drei geführten<br />

Wan<strong>de</strong>rungen. Je<strong>de</strong>s Hotel verfügt<br />

über eine Wan<strong>de</strong>r infothek<br />

mit Wan<strong>de</strong>rkarten,<br />

Natur-, Pflanzenund<br />

Kul turführern<br />

Trento<br />

und verleiht kostenlos<br />

Rucksäcke<br />

Arco<br />

Rovereto<br />

und Wan<strong>de</strong>rstöcke.<br />

Alle Hotel küchen<br />

setzen außer<strong>de</strong>m<br />

Verona<br />

auf Produkte aus <strong>de</strong>r jeweiligen<br />

Region .<br />

Lago di Garda<br />

Infos<br />

Infos über die Europa Wan<strong>de</strong>r hotels:<br />

www.wan<strong>de</strong>rhotels.com. Der<br />

aktuelle Katalog ist im Internet<br />

o<strong>de</strong>r telefonisch bestellbar, Tel.<br />

+43/4710 2780. Weitere Hotels in<br />

Südtirol, die Klettersteigtouren<br />

anbieten, sind <strong>de</strong>r Cyprianerhof<br />

in Tiers, www.cyprianerhof.com,<br />

gehauenen Unterstän<strong>de</strong>n vorbei, morsche Holzbrücken<br />

überwin<strong>de</strong>n gähnen<strong>de</strong> Abgrün<strong>de</strong>. »Über<br />

die Pfa<strong>de</strong> transportierten die Soldaten nicht nur<br />

Nachschub auf <strong>de</strong>n Gipfel, selbst tonnenschwere<br />

Kanonen haben sie raufgeschleppt«, erzählt <strong>de</strong>r<br />

Walter. Dieser Kraftakt erscheint unfassbar, und nur<br />

wenig später noch unfassbarer, <strong>de</strong>nn da geht auch<br />

diese Route in fast senkrechte Kletterei über.<br />

Dramatische Schicksale in dramatischen Bergen<br />

Der Walter scheint endgültig in seinem Element, behän<strong>de</strong><br />

und geschwind wie eine Bergziege steigt er<br />

vor, gibt immer wie<strong>de</strong>r Anweisungen, wo Hän<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r Füße als Nächstes hin sollen. Und plötzlich stehen<br />

wir oben auf <strong>de</strong>m Paternkofel. Zwei Gipfelkreuze<br />

nur wenige Meter entfernt. Eines ist <strong>de</strong>m Sepp Innerkofler gewidmet. Der<br />

Walter sagt, die To<strong>de</strong>sursache sei bis heute nicht ein<strong>de</strong>utig geklärt. Eine<br />

Version behauptet, <strong>de</strong>r Sepp sei versehentlich vom Sperrfeuer <strong>de</strong>r eigenen<br />

Männer getötet wor<strong>de</strong>n, die an<strong>de</strong>re, dass ihn <strong>de</strong>r Italiener Piero <strong>de</strong><br />

Luca mit einem Stein am Kopf getroffen habe und er abgestürzt sei. Genau<br />

diesen Piero <strong>de</strong> Luca soll <strong>de</strong>r Sepp noch wenige Tage zuvor aus <strong>de</strong>n<br />

Wän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Großen Zinne gerettet haben, da er sich in ihnen verstiegen<br />

0 km 35 70 105 km<br />

hatte. »Dramatische Schicksale in dramatischen Bergen«, sagt <strong>de</strong>r Walter<br />

nach<strong>de</strong>nklich. Wie recht er hat, rund um uns drängen sich Zacken, Türme,<br />

Wän<strong>de</strong>, spitze Na<strong>de</strong>ln so weit das Auge reicht und ein Himmel darüber,<br />

als gäbe es kein Morgen. Doch das gibt es. Und soll ich darüber noch<br />

etwas verraten? Der Schweinehund hat sich nicht mehr blicken lassen.<br />

Filme über Klettersteigtouren in <strong>de</strong>n Dolomiten unter<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.tv/klettersteig<br />

Bruneck<br />

Toblach<br />

Meran<br />

Sexten<br />

Drei Zinnen (<strong>29</strong>99 m)<br />

Bozen<br />

Cortina<br />

Marmolada<br />

(3343 m)<br />

Rienz<br />

Dolomiten<br />

Belluno<br />

Trevisio<br />

Venedig<br />

Piave<br />

Österreich<br />

Tagliamento<br />

Tolmezzo<br />

Udine<br />

Slowenien<br />

Trieste<br />

das Wan<strong>de</strong>r hotel Europa in Seis<br />

am Schlern, www.wan<strong>de</strong>rhoteleuropa.com<br />

, und das Bella Vista<br />

in Trafoi, www.bella-vista.it.<br />

Literatur<br />

Ein sehr guter Klettersteigführer<br />

mit allen relevanten Steigen rund<br />

um Sexten: »Dolomiten-Südtirol-Gardasee«<br />

aus <strong>de</strong>m österreichischen<br />

Alpinverlag, <strong>29</strong>,95 Euro,<br />

www.alpinverlag.at.<br />


Zum Frühling in Südtirol – entspannt, direkt<br />

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300 Sonnentage im Jahr, italienisches Flair, alpin-mediterrane Küche<br />

und die berühmte Gastfreundschaft – das ist Südtirol. Und hier startet<br />

<strong>de</strong>r Frühling als erstes! Genießen Sie bereits die schöne Anreise über<br />

die Alpen – ohne Stress und ohne Stau. Dafür mit viel Entspannung und<br />

Genuss, z.B. im Bordrestaurant. Täglich 5 Direktverbindungen, z.B.<br />

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Zielen in Italien – Venedig, Gardasee, Verona, Mailand und Bologna.<br />

<strong>Das</strong> Europa-Spezial gibt es, solange <strong>de</strong>r Vorrat reicht. Informationen und<br />

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Die Bahn macht mobil.<br />

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82 Reise<br />

Wüste, Weite, Wadi – Jordanische Reiseskizzen<br />

Einzigartige Wüsten- und Berglandschaften, historische Stätten<br />

und eine fremdartige, spannen<strong>de</strong> Kultur – das war es, was Rainer<br />

K. und Stephan M., unsere bei<strong>de</strong>n glücklichen Gewinner <strong>de</strong>r<br />

Wikinger-Reise, in Jordanien sehen wollten. Am En<strong>de</strong> waren sie<br />

vom intensiven Natur- und Kulturerlebnis hellauf begeistert.<br />

Knapp zwei Wochen lang, bei<br />

angenehmem Klima, durften<br />

wir das Haschemitische Königreich<br />

gemeinsam erkun<strong>de</strong>n. An die<br />

Hand genommen vom kundigen<br />

einheimischen Wikinger-Reiseleiter<br />

Osama Khazzouz, bekamen wir<br />

mehr als nur einen oberflächlichen<br />

Eindruck <strong>de</strong>r faszinieren<strong>de</strong>n Kulturund<br />

Naturlandschaft.<br />

Zuerst ging es zu <strong>de</strong>n historisch<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Stätten im Nor<strong>de</strong>n:<br />

Nach <strong>de</strong>n Besichtigungen<br />

<strong>de</strong>r imposanten Wüstenschlösser<br />

Quasr Amra und Kharrana und<br />

<strong>de</strong>r Stippvisite bei <strong>de</strong>n Wasserbüffeln in <strong>de</strong>r Oasenlandschaft bei Azraq<br />

ging es nach Jerash, <strong>de</strong>r am besten erhaltenen Stadt aus griechischrömischer<br />

Zeit im Nahen Osten. Tatsächlich fehlten inmitten <strong>de</strong>r antiken<br />

Gemäuer und Plätze nur noch die alten Römer, so real wirkte die Atmosphäre.<br />

Auch die Besuche <strong>de</strong>r Mosaikkirche in Madaba und <strong>de</strong>s Berges<br />

Nebo, von wo aus Moses das gelobte Land Kanaan erblickt haben soll,<br />

gehörten zum wohl spannendsten Geschichtsunterricht, <strong>de</strong>n man sich<br />

vorstellen kann.<br />

Absoluter Höhepunkt war dann <strong>de</strong>r Besuch <strong>de</strong>r geheimnisvollen, rosaroten<br />

Felsenstadt Petra. Oftmals als das achte Weltwun<strong>de</strong>r bezeichnet,<br />

gilt die ehemalige Hauptstadt <strong>de</strong>r Nabatäer heute als ein einzigartiges<br />

Kultur<strong>de</strong>nkmal. Die Fassa<strong>de</strong>n ihrer Grabtempel wur<strong>de</strong>n direkt in <strong>de</strong>n<br />

roten Sandstein gemeißelt. Beson<strong>de</strong>rs eindrucksvoll war <strong>de</strong>r Moment, als<br />

wir durch die enge Schlucht gehend plötzlich das berühmte »Schatzhaus<br />

<strong>de</strong>s Pharao« – tatsächlich ein Grabtempel – ent<strong>de</strong>ckten. Auf unzähligen<br />

Gute Karten<br />

Die <strong>Globetrotter</strong>Card ist Ihre Eintrittskarte zu exklusiven Events mit Outdoor-Profis.<br />

Zeltlager im Dana-<br />

Nationalpark.<br />

<strong>Das</strong> »Schatzhaus« in Petra. Flagge zeigen im Wadi Rum.<br />

Bil<strong>de</strong>rn eindrucksvoll anzusehen,<br />

ist das Gefühl, direkt davor zu<br />

stehen, unbeschreiblich.<br />

Doch wir hatten nicht nur Kultur<br />

auf <strong>de</strong>m Programm, son<strong>de</strong>rn wir<br />

wollten Jordanien und seine phantastischen<br />

Naturlandschaften auch<br />

zu Fuß erleben. Erste Eindrücke<br />

von <strong>de</strong>r Weite und <strong>de</strong>r Einsamkeit<br />

mancher Landstriche bekamen wir im grünen Nor<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Soap<br />

Maker’s Trail. Später wan<strong>de</strong>rten wir durch das Sandsteingebirge im Dana-<br />

Nationalpark, wo uns ein Ranger allerhand über die vorherrschen<strong>de</strong> Flora<br />

und Fauna erklärte. Und schließlich tauchten wir auch ganz real in das<br />

Leben <strong>de</strong>r Nabatäer ein: In einem Beduinencamp inmitten <strong>de</strong>r mystischen<br />

Wüstenlandschaft <strong>de</strong>s Wadi Rum schliefen wir in Ziegenhaarzelten, von<br />

<strong>de</strong>nen aus wir die bizarren Felsformationen zu Fuß und auf <strong>de</strong>n Rücken<br />

von Kamelen erkun<strong>de</strong>ten. Abgerun<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong> die Rundreise durch zwei<br />

kleine Ba<strong>de</strong>stopps. Beim Schnorcheln im Roten Meer begeisterten die<br />

bunten Korallen und Fische, beim Ba<strong>de</strong>n im Toten Meer sorgte <strong>de</strong>r hohe<br />

Salzgehalt für das ganz beson<strong>de</strong>re »Floating«-Erlebnis – die notorische<br />

Zeitungslektüre inklusive!<br />

Juliane Kurzke<br />

Mit Unterstützung von Wikinger Reisen<br />

Aktuelle Filme zu vielen <strong>Globetrotter</strong>Card-Events gibt es im Internet unter www.4-<strong>Seasons</strong>.tv/globetrottercard_events<br />

Foto: Weber + Plicht


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aber je<strong>de</strong> Menge Vorteile:<br />

Exklusive Veranstaltungen: Die <strong>Globetrotter</strong>-<br />

Card ist Ihre Eintrittskarte für exklusive Angebote<br />

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Die genaue Rabatt- und Leistungsstaffelung <strong>de</strong>r<br />

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Harz-Triathlon mit Vorbereitungscamp<br />

Clausthal-Zellerfeld, Mai/Juni <strong>2011</strong><br />

»Die Natur und Du« – unter diesem Motto<br />

steht <strong>de</strong>r erste Gebirgstriathlon im Nor<strong>de</strong>n<br />

Deutschlands: <strong>50</strong>0 m Schwimmen, 23 km<br />

Rennrad (o<strong>de</strong>r 9 km Mountainbike), 5 km Laufen.<br />

Zwei Startplätze und das<br />

2-tägige Vorbereitungscamp<br />

sind zu gewinnen.<br />

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Auf <strong>de</strong>r Pirsch mit Andreas Kieling<br />

Schorfhei<strong>de</strong>, 25./26. Juni <strong>2011</strong><br />

Es müssen nicht immer Grizzlys sein. Der<br />

TV-Tierfilmer und <strong>Globetrotter</strong>-Experte<br />

Andreas Kieling leitet <strong>de</strong>n spannen<strong>de</strong>n<br />

Familien-Event im Naturpark Schorfhei<strong>de</strong><br />

(Bran<strong>de</strong>nburg). Mit ihm zusammen begibt<br />

man sich auf die Spur <strong>de</strong>r Schreiadler …<br />

www.fahrtzielnatur.<strong>de</strong><br />

* Mitarbeiter von <strong>Globetrotter</strong> und ihre Angehörigen dürfen nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Än<strong>de</strong>rungen vorbehalten.<br />

Vau<strong>de</strong> Summit Camp<br />

Gargellen/Montafon, 1. – 3. Juli <strong>2011</strong><br />

Spannung, atemberauben<strong>de</strong> Ausblicke und<br />

je<strong>de</strong> Menge Bergabenteuer. Daneben bietet<br />

das VAUDE Summit Camp Schnupperkurse<br />

im Klettern sowie Trainingseinheiten zum sicheren<br />

Gehen in unterschiedlichem Gelän<strong>de</strong>.<br />

Auch die Orientierung mit GPS, Karte und<br />

Kompass ist ein Thema.<br />

www.vau<strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />

83


84<br />

Hersteller<br />

Text<br />

Malin Auras<br />

Fotos<br />

Archiv Millet<br />

Vom Mont Blanc in die Welt<br />

Die Millet-Story<br />

60 Jahre Erfahrung und Innovation, 60 Jahre Alpinismus. Die französische Marke Millet ist fest in <strong>de</strong>n<br />

Bergen verwurzelt und hat nie ihre Authentizität verloren. Vielleicht, weil das gewaltige Mont Blanc-<br />

Massiv <strong>de</strong>n Blick für das Wesentliche schärft und <strong>de</strong>m Unternehmen als optimales Testlabor dient.


Nimmt man es ganz genau, beginnt die Geschichte von Millet schon<br />

vor 90 Jahren: 1921 grün<strong>de</strong>t Marc Millet in Lyon eine kleine Firma,<br />

die Proviantsäcke herstellt. Sieben Jahre später zieht man um nach<br />

Annecy – näher an die Alpen. Dort wer<strong>de</strong>n die Millets zunächst<br />

durch die Produktion von Einkaufstaschen mit Schulterriemen<br />

bekann t, ein paar Jahre später folgen erste Rucksäcke.<br />

Als <strong>de</strong>r Zweite Weltkrieg ausbricht, führen die Söhne René und<br />

Raymond Millet das Unternehmen im besetzten Frankreich weiter, unterstützen<br />

aber insgeheim die Resistance – unter an<strong>de</strong>rem rüsten sie französische Wi<strong>de</strong>rstandskämpfer<br />

mit Rucksäcken aus. Dieses Engagement wird in Frankreich bis heute<br />

honorier t und trägt nicht unwesentlich zum guten Ruf von Millet bei.<br />

Den wirklichen Grundstein für ihren Ruhm legen die Millet-Brü<strong>de</strong>r allerdings nach<br />

Kriegsen<strong>de</strong>. Als lei<strong>de</strong>nschaftliche Bergsteiger entwickelten sie die ersten Alpin-<br />

Rucksäcke. René, Mitglied im französischen Alpenclub CAF, freun<strong>de</strong>t sich mit <strong>de</strong>m<br />

jungen Alpinisten namens Louis an, <strong>de</strong>r sich an <strong>de</strong>r Produktentwicklung beteiligt.<br />

Als Louis und ein Freund eine Himalaya-Expedition planen, stattet Millet die<br />

Alpiniste n aus. Am 3. Mai 19<strong>50</strong> stehen Louis Lachenal und Maurice Herzog auf <strong>de</strong>m<br />

Gipfel <strong>de</strong>r Annapurna. Es ist das erste Mal überhaupt, dass Menschen einen 8000er<br />

bestiegen haben – und dabei tragen sie Rucksäcke von Millet.<br />

»Confiez vos charges à Walter Bonatti«<br />

Mit <strong>de</strong>r Annapurna-Erstbesteigung, die einen nationalen Freu<strong>de</strong>ntaumel auslöst,<br />

beginn t die eigentliche Millet-Zeitrechnung. Es geht Schlag auf Schlag: Praktisch<br />

über Nacht ist man <strong>de</strong>r bekannteste Rucksackhersteller Frankreichs. <strong>Das</strong> Unternehmen<br />

wächst, entwickelt neue Rucksäcke, unterstützt unzählige Expeditionen. 1959<br />

nimmt Millet <strong>de</strong>n berühmten Bergführer Walter Bonatti aus Courmayeur als technischen<br />

Berater unter Vertrag. Der Slogan »Confiez vos charges à Walter Bonatti «<br />

(»Vertrauen Sie Ihre Last Walter Bonatti an«) ist in aller Mun<strong>de</strong>.<br />

In <strong>de</strong>n 1960er-Jahren entwickelt sich Millet zu einem florieren<strong>de</strong>n und international<br />

agieren<strong>de</strong>n Unternehmen, immer inspiriert vom Geist <strong>de</strong>s Bergsteiger-Mekkas<br />

Chamoni x. 1964 setzt man neue Maßstäbe mit nahtlosen und gepolsterten Rucksackriemen.<br />

Als erster europäischer Hersteller ersetzt Millet die klassische Baumwoll e<br />

komplett durch das leichtere und wasserunempfindliche Nylon. In ganz Europa<br />

wer<strong>de</strong> n Alpinismus und Bergwan<strong>de</strong>rn immer populärer, entsprechend brummt das<br />

Geschäft. 1975 geht ein zweites Millet-Werk in Frontenex, rund <strong>50</strong> Kilometer südlich<br />

von Annecy, in Betrieb. Zwei Jahre später wagte sich Millet auf neues Terrain:<br />

Die Rucksack-Marke präsentiert nun auch Bergsport-Bekleidung – zunächst Daunenjacken,<br />

Hosen und Jacken, teilweise aus <strong>de</strong>m brandneuen Material Gore-Tex.<br />

Millet erweitert die Produktpalette bald und unterteilt sie in drei Linien: Expeditionsbekleidung,<br />

Wan<strong>de</strong>rbekleidung und Skibekleidung. Die Kollektion wird gut<br />

›<br />

Ein Bestseller bei <strong>Globetrotter</strong>: die<br />

Softshell-Jacke Super Touring Evo.<br />

Hersteller 85<br />

Die Annapurna-Erstbesteigung<br />

löst 19<strong>50</strong> einen nationalen<br />

Freu<strong>de</strong>n taumel aus. Millet ist<br />

über Nacht <strong>de</strong>r bekannteste<br />

Rucksack-Hersteller Frankreichs.<br />

Die Millet-Brü<strong>de</strong>r tüfteln im<br />

Hintergrund, Bonatti ist<br />

Berater und Aushängeschild.


86<br />

Hersteller<br />

Für alle Höhenlagen:<br />

Millet ist<br />

ein mo<strong>de</strong>rner<br />

Vollsortimenter.<br />

angenomme n: Die Bekleidung profitiert offenbar vom starken Image <strong>de</strong>r<br />

Rucksack-Mark e, <strong>de</strong>m soli<strong>de</strong> aufgebauten Vertriebsnetz und <strong>de</strong>n profun<strong>de</strong>n<br />

Kenntnissen <strong>de</strong>r Millet-Brü<strong>de</strong>r über alles, was man in <strong>de</strong>n Bergen<br />

wirklich braucht.<br />

Vom Spezialisten zum Vollsortimenter<br />

Parallel zum Verkaufserfolg beim alpinen Breitensportler unterstützt Mille t<br />

in bewährter Manier die talentiertesten Bergsteiger ihrer Zeit. Reinhold<br />

Messner betritt 1978 <strong>de</strong>n Everest-Gipfel als erster Mensch ohne Sauerstoffflaschen<br />

– aber mit einem Millet-Rucksack. Zwei Jahre später trägt<br />

<strong>de</strong>r Südtiroler seinen Millet schon wie<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n höchsten Berg <strong>de</strong>r Welt,<br />

diesmal auf einer teilweise neuen Route und im Alleingang.<br />

Auch die Marke ist in <strong>de</strong>n 80ern ganz oben angekommen. Wer in Frankreich<br />

einen Rucksack kaufen will, fragt im La<strong>de</strong>n einfach nach einem<br />

»Mille t«. Der Bekanntheitsgrad <strong>de</strong>r technischen Bekleidung ist ähnlich<br />

hoch, auch die Qualität verbessert sich durch die Verwendung mo<strong>de</strong>rner<br />

Materialien wie Polartec und Gore-Tex von Saison zu Saison.<br />

Im März 1987 gibt es wie<strong>de</strong>r Grund zum Feiern. Dem französischen<br />

Alpiniste n Christophe Profit gelingt, was Experten heute für die Geburtsstun<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Extremalpinismus als Hochleistungssport halten:<br />

Profit bezwingt in einer Nonstop-Winterbesteigung – natürlich komplett<br />

ausgestattet mit Millet-Produkten – die Nordwän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r mythischen Berg e<br />

Eiger, Matterhorn und Grand Jorasses. Die »Trilogie« absolviert er solo in<br />

sagenhaften 42 Stun<strong>de</strong>n – und geht damit in die Annalen <strong>de</strong>s Bergsports<br />

ein. Als Hommage an diese Großtat hat Millet übrigens eine Jubiläumskollektion,<br />

die »Trilogy-Limited«, entwickelt.<br />

➜ Millet ist offizieller Ausstatter<br />

<strong>de</strong>r prestigeträchtigen Chamonix<br />

Gui<strong>de</strong> Company, <strong>de</strong>r Bergrettung<br />

Tirol, <strong>de</strong>r French National Union<br />

of Mountain Gui<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>s Französischen<br />

Alpenclubs, <strong>de</strong>r Grupo<br />

<strong>de</strong> Alta Montaña Español, <strong>de</strong>r<br />

italienischen Bergrettung Soccorso<br />

Alpino und <strong>de</strong>s Colorado<br />

Mountain Rescue Teams.<br />

➜ Als Zeichen <strong>de</strong>s Engagements<br />

für die Umwelt entwickelten die<br />

Franzosen ein eigenes Label: Low<br />

Die Millet-Kun<strong>de</strong>n merken wenig davon, aber hinter <strong>de</strong>n Kulissen erfolgt<br />

im Februar 1995 eine große Verän<strong>de</strong>rung. Der große französische<br />

Outdoo r-Ausrüster Lafuma übernimmt <strong>de</strong>n kleineren Alpinspezialisten<br />

Millet. Die Marke Millet wird eigenständig weitergeführt, doch verspricht<br />

man sich als Schwergewicht im internationalen Outdoor-Markt mehr<br />

Potenzia l und Synergien.<br />

Über die ebenfalls zu Lafuma gehören<strong>de</strong> Marke Mac wird das Sortiment<br />

um Funktionsunterwäsche erweitert. Lafuma kauft außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n Kletterseilhersteller<br />

Rivory und vermarktet die Produkte über Millet. Nach <strong>de</strong>m<br />

gleichen Prinzip wer<strong>de</strong>n One Sport, ein Hersteller von Kletter-, Berg- und<br />

Wan<strong>de</strong>rschuhen, sowie die Klettermarke Cousin eingeglie<strong>de</strong>rt. Millet<br />

wird zum echten Vollsortimenter. Auch neue Trends wer<strong>de</strong>n wachsam<br />

Lässig: die<br />

Kletterhose Roc<br />

Solid Pant.<br />

Die Alpin Vest<br />

ist DER Liebling<br />

vieler Outdoor-<br />

Frauen.<br />

Liberté, Égalité, Fraternité – Millets Engagement für eine bessere (Berg-)Welt<br />

Impact. Damit wer<strong>de</strong>n ab sofort<br />

alle Produkte aus natürlichen<br />

Faser n o<strong>de</strong>r recycelten Materialien<br />

gekennzeichnet.<br />

➜ Eine große Anzahl von Produkten<br />

fertigt das Unternehmen<br />

aus Cocona, einer umweltfreundlichen,<br />

aus Kokosnuss-Schalen<br />

hergestellten Faser.<br />

➜ In Frankreich sammelt Millet<br />

seit fünf Jahren alte Kletterseile<br />

– allein im Jahr 2009 stolze<br />

177.623 Meter. Was passiert damit?<br />

Die Seile wer<strong>de</strong>n recycelt, zu


eobachtet: Bereits 2002, noch bevor die ersten extra breiten Latten auf<br />

<strong>de</strong>n Tiefschneehängen gesichtet wer<strong>de</strong>n, lanciert Millet mit »Ri<strong>de</strong> On« als<br />

eine <strong>de</strong>r ersten Bergsportmarken eine eigene Freeri<strong>de</strong>-Kollektion.<br />

Aus Frankreich in die ganze Welt<br />

Heute versorgt Millet Alpinsportler mit allem, was sie brauchen: von <strong>de</strong>r<br />

Funktionsunterwäsche über Rucksäcke, Wetterschutzbekleidung und<br />

Schlafsäcke bis hin zu Berg- und Kletterschuhen, Seilen, Handschuhen<br />

und Accessoires. Der jährlich steigen<strong>de</strong> Umsatz, inzwischen über<br />

<strong>50</strong> Millione n Euro, und <strong>de</strong>r internationale Expansionskurs zeigen, dass die<br />

Franzosen auf <strong>de</strong>m richtigen Weg sind. Millet beschäftigt heute am<br />

Klei<strong>de</strong>rbügeln verarbeitet und für<br />

die Millet-Kollektionen benutzt.<br />

➜ Seit vier Jahren wählt Millet<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s »Millet Expedition<br />

Project« jährlich einen<br />

Gewinner aus und lässt <strong>de</strong>ssen<br />

Expeditionsträume wahr wer<strong>de</strong>n.<br />

Infos zur Bewerbung und <strong>de</strong>m<br />

Reinhold Messner<br />

besteigt 1978 <strong>de</strong>n<br />

Everest als erster<br />

Mensch ohne Sauerstoffflaschen<br />

– aber<br />

mit Millet-Rucksack.<br />

Wer in Frankreich einen Rucksack kaufen will,<br />

fragt im La<strong>de</strong>n einfach nach einem »Mille t«.<br />

Selektionsprozes s unter www.<br />

millet-expedition-project.com,<br />

Infos über die letzte Gewinner-<br />

Expedition unter www.milletexpedition-blog.com.<br />

➜ Aufräumaktion am Himalaya:<br />

Millet Korea und Millet Frankreich<br />

unterstützten gemeinsam<br />

Hersteller 87<br />

Firmensit z in Annecy 65 Mitarbeiter und 20 technische Berater, die einen<br />

beson<strong>de</strong>rs guten Job haben: Sie dürfen die Produkte im großen Testlabor<br />

<strong>de</strong>s Mont-Blanc-Massivs unter realen Bedingungen testen.<br />

Um bei Millet arbeiten zu können, muss man gerne draußen sein. Die<br />

Mitarbeiter sind wie eh und je viel in <strong>de</strong>n Bergen unterwegs und<br />

entwickel n noch immer die hochtechnischen Produkte, die sie dort<br />

brauche n. Zusätzlich sponsert Millet 70 Athleten weltweit. Nach<br />

60 Jahre n »Mountain by Experience«, so <strong>de</strong>r internationale Claim, darf<br />

man in Annecy zum Jubiläum die Champagnerkorken knallen lassen:<br />

Mille t hat sich <strong>de</strong>m breiten Outdoor-Markt geöffnet, ohne seine Kompetenz<br />

in <strong>de</strong>r extremen Szene zu verlieren. Die Marke ist auch heute noch<br />

familiär, authentisc h und unverwechselbar französisch – weltweit.<br />

<strong>de</strong>n Koreaner Wan Yong Han bei<br />

seinem Projekt, alle vierzehn<br />

8000er vom Müll zu befreien.<br />

Am K2 entsorgte er mit seinem<br />

Expeditionsteam beispielsweise<br />

zwei Tonnen Müll.<br />

➜ <strong>2011</strong> fin<strong>de</strong>t an <strong>de</strong>r Tournette<br />

Sources du Fier (nahe Annecy)<br />

zum achten Mal das TSF-Millet<br />

Race statt – ein zweitägiges<br />

Skitourenrennen mit 155 teilnehmen<strong>de</strong>n<br />

Teams. Es geht über<br />

insgesamt <strong>50</strong>00 Höhenmeter!<br />

Info s und Anmeldung unter www.<br />

tsf-millet.org.<br />

Mehr über Millet: www.millet.fr<br />

‹<br />

Ruhmreiche<br />

Ahnengalerie:<br />

Millet-Rucksäcke<br />

von 19<strong>50</strong><br />

bis 2000.


88 State of the Art<br />

MArMot WoMen‘S teton<br />

Gibt es das perfekte Equipment? Durchaus. In State of the Art<br />

zeigt 4-<strong>Seasons</strong> Ausrüstung, die in ihrer Klasse Standards setzt.<br />

Produktklasse Daunenschlafsack <strong>de</strong>r »Minus-10-Grad-Klasse«, speziell für Frauen<br />

Einsatzbereich Alles außer Hochsommer. Deutlich wärmer als <strong>de</strong>r klassische Drei-<br />

Jahreszeiten-Schlafsack und auch für Berg- und Wintertoure n<br />

geeigne t. Zu<strong>de</strong>m ein i<strong>de</strong>aler Allroun<strong>de</strong>r für Frauen, die zum Friere n<br />

neigen und sich eine große Wärmereserve wünschen.<br />

Status Girl‘s best friend mit vielen Vorzügen: kleines Packmaß, tragbares<br />

Gewicht, cleveres Design, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Hersteller Marmot Mountain LLC; Santa Rosa, Kalifornien, USA<br />

Konzept/I<strong>de</strong>e Randy Verniers<br />

Technische Daten Erhältlich in zwei Längen: bis 168 cm Körpergröße (regular) und bis<br />

178 cm (long). Füllung: 85/15 Gänsedaune mit 600 cuin Fillpower.<br />

Außenmateria l Nylon, innen Polyester. Gewicht: 1590 g, davon 876 g<br />

Daune (regular); 1700 g, davon 935 g Daune (long). Packbeutel:<br />

40 cm x Ø 19 cm. Preis: 239,95 Euro (regular), 259,95 Euro (long).<br />

Historie Schon als Marmot 1974 gegrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, war das erste Produkt<br />

eine Daunenjacke. Über die Jahre erwarben sich die Kalifornier<br />

eine n exzellenten Ruf als Daunenspezialisten. Bei Expeditionen<br />

sind Marmots High-End-Schlafsäcke oft erste Wahl – wie <strong>de</strong>r CWM<br />

EQ, <strong>de</strong>r nur 2100 g wiegt, aber selbst arktischen Temperaturen<br />

von minus 40 Grad trotzt. Möglich wird dies durch eine clevere<br />

Konstruktion und die beste und teuerste Füllung: 800er-Daune von<br />

osteuropäischen Gänsen. So ein Schlafsack kostet allerdings ab<br />

680 Euro aufwärts und ist für <strong>de</strong>n Normalgebrauch viel zu warm.<br />

In »Economy-Mo<strong>de</strong>llen« wie <strong>de</strong>m Woman‘s Teton steckt Marmot<br />

günstigere 600er-Daune aus chinesischer Produktion und je<strong>de</strong><br />

Menge Fachwissen. Die Vorzüge eines Daunensacks bleiben erhalten,<br />

<strong>de</strong>r Einsatzbereich wird breiter und <strong>de</strong>r Preis sinkt <strong>de</strong>utlich.<br />

»Der Marmot Women‘s<br />

Teton ist bei Outdoor-<br />

Damen unglaublich beliebt.<br />

Der Schnitt und<br />

die zusätzliche Daunenfüllung<br />

an <strong>de</strong>n Füßen und im Hüftbereich<br />

überzeugen die Kundinnen – aber das<br />

Tüpfelchen auf <strong>de</strong>m i ist das kleine Fach<br />

für <strong>de</strong>n Taschenwärmer.«<br />

Gregor Rückamp, Ausrüstungsexperte<br />

in <strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-Filiale München<br />

»Wir bei Marmot sind<br />

echte Daunen-Freaks.<br />

<strong>Das</strong> geht so weit, dass<br />

wir die fertig produzierten<br />

Schlafsäcke für<br />

<strong>de</strong>n weltweiten Transport nicht in die<br />

enge n Packsäcke stopfen. Sie wer<strong>de</strong>n<br />

statt<strong>de</strong>ssen in <strong>de</strong>n großen Aufbewahrungsbeuteln<br />

verschifft. <strong>Das</strong> kostet Platz<br />

und Geld – aber schont halt die Daune.«<br />

Marcus Ehlig, Marmot Deutschland<br />

12 11<br />

01.<br />

Füllung: Gänsedaune aus China,<br />

die Daunen sind Nebenprodukt<br />

<strong>de</strong>r Lebensmittelherstellung und<br />

stammen aus Totrupf. Verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n 85 % Daune und 15 %<br />

feine Stützfe<strong>de</strong>rn, Bauschkraft<br />

600 cuin (Kubikzoll Volumen pro<br />

Unze Daune). 28 g 600er-Daune<br />

hat 10 l Volumen. Die höchste<br />

Qualität liegt bei 800 bis 900<br />

cuin, diese ist aber selten und<br />

wesentlich teurer als die »gehobene<br />

Mittelklasse« mit 600 cuin.<br />

02.<br />

Wärmebereich: Laut EN-Norm<br />

13537 liegt die gemessene<br />

»Grenztemperatur für Frauen«<br />

<strong>de</strong>s Woman‘s Teton bei minus 8<br />

Grad, die »Extremtemperatur für<br />

Frauen« bei minus 36 Grad. Da<br />

aber das Wärmeempfin<strong>de</strong>n eine<br />

höchst individuelle Sache ist,<br />

können solche Werte als Orientierungshilfe<br />

dienen, aber eigen e<br />

Tests – zum Beispiel in einer<br />

<strong>Globetrotter</strong>-Filiale mit Kältekammer<br />

– nicht ersetzen.


01<br />

01<br />

03.<br />

Konstruktion: H-Kammern verhin<strong>de</strong>rn<br />

Kältebrücken (Außen- und Innenstoff<br />

berühren sich nicht). Die<br />

Stege zwischen <strong>de</strong>n Kammern sind<br />

elas tisch, so können die Daunen<br />

sich bei Schlafbewegungen besser<br />

verteilen und wer<strong>de</strong>n beim Stopfen<br />

in <strong>de</strong>n Packsack geschont.<br />

04.<br />

Frauenschnitt: Der Schnitt <strong>de</strong>s<br />

Schlafsacks ist an die weibliche<br />

Anatomie angepasst; Hüftbereich<br />

04 05 08 06 09<br />

07<br />

03 10<br />

und Fußsack sind zu<strong>de</strong>m stärker<br />

befüllt und daher beson<strong>de</strong>rs warm.<br />

05.<br />

Außenmaterial: Nylon – leicht,<br />

robust, daunendicht. Die DWR-<br />

Imprägnierung (»Durable Water<br />

Repellent«) hält Feuchtigkeit ab,<br />

<strong>de</strong>r Schlafsack trocknet schneller.<br />

06.<br />

Innenmaterial: Geschmeidiges,<br />

hautfreundliches Polyester unterstützt<br />

die Atmungsaktivität.<br />

07.<br />

Kapuze: aufwendige Konstruktion<br />

aus sechs Kammern, ermöglicht einen<br />

sehr ergonomischen Schnitt.<br />

08.<br />

Wärmekragen: daunengefüllt,<br />

weich, kein Klett im Gesicht.<br />

09.<br />

Schnürzüge für die Kapuze, lassen<br />

sich dank run<strong>de</strong>r und abgeflachter<br />

Kor<strong>de</strong>ln »blind« unterschei<strong>de</strong>n<br />

und im Dunkeln bedienen.<br />

07<br />

10.<br />

reißverschluss: Der Zweiwege-<br />

Zipper erlaubt verschie<strong>de</strong>ne Belüftungsvarianten<br />

und öffnet<br />

sich dank Selbst sicherung nicht<br />

versehentlich. Eine Gewebeband<br />

auf ganzer Länge verhin<strong>de</strong>rt das<br />

Einklemmen <strong>de</strong>s Zippers. Die<br />

Ab<strong>de</strong>ckleiste ist mit Kunstfaser<br />

gefüll t (Daune ist für die schmal e<br />

Leistenform ungeeignet und<br />

könnte »plattgelegen« wer<strong>de</strong>n).<br />

Der Zipper ist an an<strong>de</strong>re Marmot-<br />

600er-Schlafsäcke koppelbar.<br />

State of the Art 89<br />

11.<br />

taschenwärmer-Fach innen im<br />

Fußbereich – falls frau doch mal<br />

friert (passen<strong>de</strong> Taschenwärmer<br />

gibt‘s bei <strong>Globetrotter</strong>).<br />

12.<br />

extras: Zwei Aufhängeschlaufen,<br />

eine kleine Außentasche, Pack-<br />

und Aufbewahrungssack wer<strong>de</strong>n<br />

mitgeliefert. Den Schlafsack unbedingt<br />

immer – außer natürlich<br />

auf Tour – im Aufbewahrungssack<br />

lagern. Die Daunen danken es.


90<br />

Interview<br />

Jo Stark<br />

Fotos<br />

Jo Stark<br />

Kaufberatung


Crashkurs bei Dirk McGyver<br />

Pannenhilfe unterwegs<br />

Die coolste Abteilung bei <strong>Globetrotter</strong>, das wissen Insi<strong>de</strong>r, ist <strong>de</strong>r Produktservice. Hier<br />

wird genäht, geschraubt, gelötet und getröstet. Kaum ein Kun<strong>de</strong>nproblem, das in <strong>de</strong>r<br />

Hamburger Zentrale nicht gelöst wür<strong>de</strong>. Viele Pannen kann man allerdings in Eigenregie<br />

beheben, auch mitten in <strong>de</strong>r Wildnis. Dirk Ahlburg gibt Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

Abenteuer ist das Resultat schlechter<br />

Planun g, sagen die einen. Was schief<br />

gehen kann, geht auch schief, sagt<br />

Murphy‘s Law. Was sagst <strong>de</strong>nn du, wenn<br />

Zeltstangen brechen, Rucksackträger<br />

reißen o<strong>de</strong>r die Schuhsohle Winkewinke<br />

macht?<br />

Zur Planung gehört ja nicht nur, Fehler auszuschließen<br />

– das klappt nie vollständig.<br />

Man muss auf <strong>de</strong>n Ernstfall vorbereitet sein.<br />

<strong>Das</strong> wichtigste Ausrüstungsteil ist <strong>de</strong>r eigen e<br />

Kopf. Ohne die richtige Einstellung kann<br />

eine n bereits <strong>de</strong>r Verlust eines Hosenknopfes<br />

fernab <strong>de</strong>r Zivilisation in tiefe Verzweiflung<br />

stürzen. Wir bekommen täglich Mails und<br />

Anrufe von Kun<strong>de</strong>n, die auf Reisen ein Problem<br />

haben. <strong>Das</strong> reicht von »auf Islan d <strong>de</strong>n<br />

Brillenbügel verbogen« bis »auf Bali die<br />

Gore-Jacke verschmutzt«. So gerne wir je<strong>de</strong><br />

mögliche Hilfe leisten, können wir natürlic h<br />

nicht je<strong>de</strong>s noch kleine Problem mit einem<br />

Rettungshubschrauberflu g lösen. Meistens<br />

sind es nur Kleinigkeiten, die vor Ort fehlen,<br />

um eine Reparatur durchzuführen. Ein mit<br />

Sinn und Verstand gefülltes Reparaturset ist<br />

<strong>de</strong>shalb fast ebenso wichtig wie das Erste-<br />

Hilfe-Set.<br />

Ich nehme an, man bekommt so ein<br />

Reparaturset bei <strong>Globetrotter</strong>?<br />

Nein. Aber einige Zutaten dafür. Den Rest<br />

besorg t man sich im Baumarkt o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />

Drogerie. Man stellt es sich individuell je nach<br />

Reiseort und -art zusammen und hat dann<br />

ein Survival-Kit, das man tatsächlich brauchen<br />

kann. <strong>Das</strong> Reparaturmaterial kostet fast<br />

nichts und benötigt kaum Platz, kann aber im<br />

Einzelfall über Fortführung o<strong>de</strong>r Abbruch <strong>de</strong>r<br />

Tour entschei<strong>de</strong>n. Man könnte es auch ins Erste-<br />

Hilfe-Set integrieren, dann hat man alle s beieinan<strong>de</strong>r,<br />

um sich selbst und seine Aus rüstung<br />

wie<strong>de</strong>r zusammenzuflicken.<br />

Genügt <strong>de</strong>nn nicht ein Schweizermesser?<br />

<strong>Das</strong> scha<strong>de</strong>t nicht, aber noch besser ist ein<br />

Leather man o<strong>de</strong>r ein ähnliches Multitool. Am<br />

wichtigsten ist die Zange. Wer auf sein Lieblingsmesser<br />

nicht verzichten möchte o<strong>de</strong>r wem<br />

ein Multitool zu teuer ist, kann auch eine separate<br />

Zange mitnehmen. <strong>Das</strong> drückt dann aber<br />

insgesamt ganz schön aufs Gewicht. Multitools<br />

gibt es mittlerweile auch in Mini-Ausführungen<br />

wie das Squirt P4, das gera<strong>de</strong> mal <strong>50</strong> Gramm<br />

wiegt. Trotz<strong>de</strong>m ist eine Zange dabei, die ausreicht,<br />

um <strong>de</strong>n Schlitten eines Reißverschlusses<br />

etwas zusammen zu drücken, wenn <strong>de</strong>r Zipper<br />

von unten aufgeht. Je nach Tour leisten auch<br />

eine Faltsäge und ein Minibeil – das ja auch einen<br />

guten Hammer abgibt – gute Dienste. Dann<br />

braucht man je<strong>de</strong> Menge Kleinkram …<br />

(Dirk rattert eine Liste herunter, die wir in <strong>de</strong>n<br />

Infokasten auf Seite 92 gepackt haben, Red.)<br />

Kaufberatung<br />

Dirk Ahlburg …<br />

… ist 48 Jahre alt und arbeitet seit 1996<br />

in <strong>de</strong>r Serviceabteilung von <strong>Globetrotter</strong><br />

Aus rüstung. Privat geht <strong>de</strong>r Hamburger am<br />

liebste n mit seiner Familie auf <strong>de</strong>r Ostsee<br />

segeln – o<strong>de</strong>r absolviert mit <strong>de</strong>n <strong>Globetrotter</strong>-<br />

Froschmännern sehr unkonventionelle Tauchgänge.<br />

Was genau es damit auf sich, erfährt<br />

man unter 4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/froschmann (Portrait<br />

<strong>de</strong>s Service-Chefs Thomas Mertens).<br />

91<br />

Zum Thema Zelt – da kann ja vieles kaputt<br />

gehen: Zeltstoff, Gestänge, Reißverschluss.<br />

Krieg ich das unterwegs wie<strong>de</strong>r repariert?<br />

Für Zelt wie auch Schlafsack gilt ganz beson<strong>de</strong>rs:<br />

Vor <strong>de</strong>r Tour realistisch überlegen, was <strong>de</strong>r<br />

worst case wäre. Entsprechend hochwertig und<br />

teuer sollte die Ausrüstung sein und entsprechend<br />

umfangreich das Reparaturset. Bei einer<br />

Fahrradreise durch Südfrankreich sind die Folgen<br />

einer Panne an<strong>de</strong>re als bei einer Grönlanddurchquerung<br />

auf eigene Faust. Oft reicht es aus, ein<br />

paar Kilometer bis zum nächsten Dorf durchzustehen.<br />

Der dort ansässige Schnei<strong>de</strong>r näht die<br />

Zeltplane besser und schneller zusammen als<br />

man selbst. <strong>Das</strong> funktioniert vor allem in sogenannten<br />

Drittweltlän<strong>de</strong>rn hervorragend. Aber<br />

man sollte diese Naht danach selbst abdichten<br />

können. Bei Gestängebruch sind eine Ersatzhülse<br />

und Duck-Tape nützlich.<br />

Und bei einem von wil<strong>de</strong>n Tieren, marodieren<strong>de</strong>n<br />

Hor<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r patagonischen Stürmen<br />

zerstörten Zelt?<br />

Auch da reicht das Reparaturset. Je hoch- ›


92 Kaufberatung<br />

»Ohne die richtige<br />

Einstellung kann einen<br />

bereits <strong>de</strong>r Verlust eines<br />

Hosenknopfs in tiefe<br />

Verzweiflung stürzen.«<br />

wertiger das Zelt-Außenmaterial, <strong>de</strong>sto besser<br />

kann man es reparieren: Große Risse mit Garn<br />

o<strong>de</strong>r Zahnsei<strong>de</strong> nähen. Beson<strong>de</strong>rs Ripstop-Nylo n<br />

hält wortwörtlich, was es verspricht: es reißt<br />

kaum weiter und lässt sich mit großen Stichen<br />

gut vernähen. Dann mit Kleber – Seamgrip o<strong>de</strong>r<br />

bei silikonbeschichteten Materialien Silnet – versiegeln.<br />

Kleine Löcher mit Flicken flicken: Dazu<br />

<strong>de</strong>n Kleber anwärmen, Flicken auf <strong>de</strong>n Zeltstoff<br />

aufdrücken, Topf mit heißem Wasser darauf<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

Reparaturset à la Ahlburg<br />

Mit dieser Auswahl kann man so gut wie<br />

je<strong>de</strong>n Rucksack-, Zelt- o<strong>de</strong>r Kleidungsscha<strong>de</strong>n<br />

be heben. Filmdöschen schaffen Ordnung.<br />

� Reepschnur: 2 mm stark,<br />

10 bis 20 Meter.<br />

� Kabelbin<strong>de</strong>r: verschie<strong>de</strong>ne<br />

Längen; schnelle, kräftige<br />

Verbindung für alles.<br />

� Reparaturhülse: für Zeltgestänge<br />

(auf <strong>de</strong>n Durchmesser<br />

achten).<br />

� Duck-Tape: ein langes<br />

Stück um die Reparaturhülse<br />

wickeln und bei<br />

Bedar f abziehen.<br />

� Segelna<strong>de</strong>ln und Garn:<br />

Näht auch dickere Planen<br />

(z. B. Fahrrad taschen ); in<br />

<strong>de</strong>r Reparaturhülse aufbewahren.<br />

� Schlüsselringe: Enorm<br />

kräftig, sehr leicht zu<br />

befes tigen. Auch guter<br />

Ersatz für D-Ringe.<br />

� 4 zusätzliche kräftige D-<br />

Ringe sind i<strong>de</strong>al für Gurtbän<strong>de</strong>r<br />

(z. B. Rucksackträger).<br />

� Kedo Powerband: dichtet<br />

und isoliert.<br />

� Jet-Feuerzeug: Mini-Bunsenbrenner<br />

für die Hosentasche.<br />

Reepschnur o<strong>de</strong>r<br />

Gurtband verschmelzen,<br />

löten (z. B. bei Kabelbruch<br />

in <strong>de</strong>r Stirnlampe;<br />

ein kleines Stück Zinn<br />

mitnehmen) o<strong>de</strong>r Na<strong>de</strong>ln<br />

erhitzen (zum Löcher<br />

brennen).<br />

� Brillen-Reparaturset: so<br />

klein, dass man es jahrelang<br />

unbemerkt mitnehmen<br />

kann. Wer es einem<br />

Brillenträger in <strong>de</strong>r Not<br />

überreicht, hat einen<br />

Freund fürs Leben.<br />

� Sekun<strong>de</strong>nkleber: winzige<br />

Tube, große Wirkung.<br />

Schließt kleine Wun<strong>de</strong>n,<br />

kann sogar O-Ringe bombenfest<br />

kleben.<br />

� O-Ring-Material: Mit Sekun<strong>de</strong>nkleber<br />

Dichtungen<br />

bauen (siehe. S. 94).<br />

� McNett SeamGrip o<strong>de</strong>r<br />

Freesole: Klebt und dich-<br />

Shit happens:<br />

Erst <strong>de</strong>moliert eine<br />

Kuh das Vorzelt, dann<br />

lässt sie auch noch ein<br />

Autogramm da …<br />

stellen, fertig. Wenn das Außenzelt komplett<br />

zerfetzt ist, baut man sich aus <strong>de</strong>m Innenzeltbo<strong>de</strong>n<br />

ein Tarp und aus <strong>de</strong>m Rest-Außenzelt<br />

Biwaksäcke. Man wird hinterher keinen Designpreis<br />

erhalten, aber man hat überlebt.<br />

tet Zelte, Taschen und Bekleidung.<br />

� Alkoholtücher: Entfetten<br />

von Klebestellen.<br />

� Kondome: Wasserdichte<br />

Verpackung, Notfall-Wassersack,<br />

Schwimmhilfe.<br />

� Silikonfett: Pflege für<br />

O-Ringe und Dichtungen,<br />

hält Mechaniken bei Frost<br />

gängig.<br />

� Seifenblättchen: Schnelle<br />

Handreinigung, entfettet,<br />

<strong>de</strong>sinfiziert.<br />

� Zahnsei<strong>de</strong>: robuster Garn-<br />

Ersatz; nimmt man Zahnsei<strong>de</strong><br />

aus PTFE, kann man<br />

damit eine Gore-Jacke<br />

stilecht wie<strong>de</strong>r flicken ...<br />

� Krimskrams-Beutel: Tankas,<br />

Hohlnieten, Instant-<br />

Hosenknöpfe, Blitzverschlüsse,<br />

Leiterschnallen<br />

und Gurtband, Klebeflicken,<br />

RV-Zughilfen, RV-<br />

Klammern, Sicherheitsna<strong>de</strong>ln,<br />

Angelschnur.<br />

Profiarbeit in <strong>de</strong>r<br />

hauseigenen Schnei<strong>de</strong>rei.<br />

Und nach <strong>de</strong>r Rückkehr schicke ich dann<br />

die übrigen Fetzen zum <strong>Globetrotter</strong>-<br />

Servic e – und du nähst mir das liebgewonnene<br />

Hilleberg wie<strong>de</strong>r zusammen?<br />

Bei Hilleberg übernehmen wir die Reparatur<br />

und haben auch alle nötigen Ersatzteile und<br />

das Originalmaterial da. Reparaturen, die wir<br />

nicht selbst erledigen können o<strong>de</strong>r wenn<br />

Ersatzteile fehlen, geben wir an Servicepartner<br />

weiter. Unsere Schnei<strong>de</strong>rei übernimmt<br />

zu<strong>de</strong>m Son<strong>de</strong>ranfertigungen im Zelt- und<br />

Rucksackbereich, etwa Beobachtungszelte<br />

für Tierfilme r o<strong>de</strong>r speziel l geschnittene<br />

Tarps. Völlig abgefahrene Sache n – wenn<br />

du an <strong>de</strong>in gefled<strong>de</strong>rtes Hilleberg gerne<br />

eine n Party keller o<strong>de</strong>r ein Panoramafenster<br />

anbaue n möchtest – gehen nicht. Zusätzliche<br />

Lüfter und ein weiterer Eingang in <strong>de</strong>r<br />

Apsis <strong>de</strong>ines Keron sind aber schon möglich.<br />

Gestängereparaturen wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n meisten<br />

Herstellern selbst vorgenommen. Wir<br />

haben aber eine beeindrucken<strong>de</strong> Sammlun g<br />

von Segmenten und Komplettbögen am<br />

Lager, sodass wir in Son<strong>de</strong>rfällen schnell<br />

und unbürokratisch helfen können. In Ausnahmefällen,<br />

wenn es Kun<strong>de</strong>n wirklich eilig<br />

haben, <strong>de</strong>r Abreise termin drängt und vorher


21 Mitarbeiter<br />

kümmern sich<br />

beim <strong>Globetrotter</strong>-<br />

Produktservice um<br />

Reklamationen<br />

und verzweifelte<br />

Kun<strong>de</strong>n.<br />

<strong>de</strong>in Kumpel Murphy dazwischengefunkt hat,<br />

reparieren wir hier im Haus aber auch mal Reißverschlüsse<br />

für Jacken und Schlafsäcke.<br />

Okay, jetzt zum Rucksack. Ein abgerissener<br />

Schulterträger ist <strong>de</strong>r GAU, o<strong>de</strong>r?<br />

Auch dafür ist man mit Reepschnur, Hohlnieten<br />

und D- o<strong>de</strong>r Schlüsselringen gerüstet. Reißt<br />

<strong>de</strong>r Träger unten, kann man ihn mit Gurtband<br />

o<strong>de</strong>r Reepschnur am Rucksack befestigen – je<br />

nach<strong>de</strong>m, wie er aus <strong>de</strong>m Rucksackbo<strong>de</strong>n<br />

ausgerisse n ist. Dann zwei D-Ringe auf <strong>de</strong>n<br />

Trägerrest fä<strong>de</strong>ln, Träger umschlagen und mit<br />

Nieten befestigen. Dann das Gurtband durchführen<br />

und zurückschlaufen. Fertig ist ein voll<br />

funktions fähiger, verstellbarer Schultergurt.<br />

Reißt ein Träger oben, ist das nicht ganz so<br />

einfach. Man kann zwar was basteln, aber das<br />

Ergebnis wird wahrscheinlich nicht so bequem<br />

sein wie das Original. Bei guten Trekkingrucksäcken<br />

kommt dies aber sehr selten vor. Eher<br />

bei Tagesrucksäcke n, die gerne mal übermäßig<br />

bela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, z. B. beim Einkaufen, wenn <strong>de</strong>r<br />

Biervorrat einer ganzen WG im Daypack nach<br />

Hause transportiert wird.<br />

Freund Murphy ist mit Kochen dran: Prompt<br />

gibt <strong>de</strong>r Brenner spotzend <strong>de</strong>n Geist auf.<br />

Im Sommer ist das nur ärgerlich, weil die<br />

Nu<strong>de</strong>ln kalt bleiben, aber bei Wintertouren<br />

lebensbedrohlich, weil man keinen Schnee<br />

mehr schmelzen kann.<br />

Meist ist <strong>de</strong>r Generator o<strong>de</strong>r die Düse verrußt.<br />

Hat man die Möglichkeit, kann man <strong>de</strong>n Generator<br />

ausglühen und dann ausklopfen. Wenn<br />

<strong>de</strong>r Kocher während <strong>de</strong>s Betriebs ausgeht, dann<br />

warten, bis er kalt genug ist, bevor man daran<br />

rumschraubt. Probleme mit Gaskochern sind<br />

extre m selten – wenn er nicht brennt, liegt das<br />

meist an <strong>de</strong>r Kälte o<strong>de</strong>r daran, dass die Kar tusche<br />

leer ist. Gibt ein Benzinkocher bereits während<br />

<strong>de</strong>s Vorheizens auf, dann <strong>de</strong>n Hahn zudrehen<br />

›<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

Zelt: Vorbeugung<br />

und Pflege<br />

Kaufberatung<br />

93<br />

Zu Hause<br />

• Ausrüstung nach <strong>de</strong>r Tour überprüfen<br />

und sofort reparieren/ergänzen!<br />

• Reißverschlüsse auf Gängigkeit überprüfen.<br />

Schließen sie noch?<br />

• Verlorene Heringe o<strong>de</strong>r Abspannleinen<br />

sofort ergänzen.<br />

• Zelt, Gestänge, Heringe und Bo<strong>de</strong>nplane<br />

zusammen aufbewahren. Bei<br />

einem vergessenen Gestänge hilft kein<br />

Reparaturset.<br />

• Zelt nur komplett trocken verpacken!<br />

• <strong>Das</strong> Gestänge an <strong>de</strong>n Buchsen auf<br />

Haarrisse überprüfen.<br />

Unterwegs<br />

• Beim Zusammenstecken <strong>de</strong>s Gestänge s<br />

die Segmente nicht schnappen lasse n<br />

(Gefahr von Beschädigungen).<br />

• Beim Aufbau kontrollieren: Sitzen<br />

die Verbindungen vollständig sauber<br />

ineinan<strong>de</strong>r? Falls nicht, brechen die<br />

Hülsen wän<strong>de</strong> leicht aus.<br />

• Bei gebrochenem Gestänge: Reparatur-Hülse<br />

über <strong>de</strong>n Bruch legen und<br />

mit Duck-Tape fixieren.<br />

• Falls <strong>de</strong>r Reißverschluss klemmt: Mit<br />

Seife einreiben. Falls <strong>de</strong>r RV unten<br />

»aufreißt«, <strong>de</strong>n Schlitten ganz leicht<br />

mit <strong>de</strong>r Zange zusammendrücken.


94<br />

Kaufberatung<br />

Service-Alltag: <strong>de</strong>nken und dichten.<br />

»Mit Back pulver kriegst du<br />

fast alles sauber, von <strong>de</strong>r<br />

schimmligen Siggflasche<br />

bis zu <strong>de</strong>inen Zähnen.«<br />

und das ausgetretene Benzin abfackeln. Benzinhän<strong>de</strong><br />

sind nicht angenehm, außer<strong>de</strong>m ist<br />

Benzin giftig. Wenn man die Nacht auch ohne<br />

heiße Abendmahlzeit übersteht, kann man <strong>de</strong>n<br />

Generator längere Zeit in Coca Cola ein legen –<br />

sofern Coca Cola zur Hand ist. <strong>Das</strong> löst alles. Die<br />

Alternative zu Cola ist Back pulver, damit kriegst<br />

du fast alles sauber, von <strong>de</strong>r schimmligen Siggflasche<br />

bis zu <strong>de</strong>inen Zähnen. Die Düse dann<br />

noch mit <strong>de</strong>m mitgelieferten Kocherwerkzeug<br />

o<strong>de</strong>r eventuell mit einer Zahnbürstenborste<br />

frei stechen. Wenn du merkst, dass die Pumpe<br />

keinen Druck aufbaut, dann solltest du die<br />

Bei Pannen<br />

unterwegs<br />

oft die beste<br />

Lösung: einfach<br />

mal die<br />

Locals fragen.<br />

Dichtungen, das Pumpenle<strong>de</strong>r usw. überprüfen.<br />

Gerissene Dichtungsringe lassen sich problemlos<br />

mit Sekun<strong>de</strong>nkleber zusammenkleben.<br />

Ein häufiges Kocherproblem ist die Stichflamme,<br />

die das Zelt, <strong>de</strong>n Schlafsack o<strong>de</strong>r die Frisur <strong>de</strong>s<br />

Kochs beschädigen kann. Kochen sollte man<br />

im Zelt ja ohnehin nicht. Wenn es wegen eines<br />

Sturms aber nicht an<strong>de</strong>rs geht, einfach eine<br />

Pfanne über <strong>de</strong>n Kocher halten, um die Stichflamme<br />

abzufangen.<br />

Zu spät! Meine Jacke hat sich bereits<br />

partiell in Rauch aufgelöst.<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

Membran-Bekleidung<br />

(Gore-Tex & Co) pflegen<br />

• Es scha<strong>de</strong>t einer Membran nicht,<br />

wenn man sie häufig wäscht.<br />

• Die Membran bleibt dicht, solange sie<br />

nicht beschädigt ist.<br />

• Wenn außen das Wasser nicht mehr<br />

abperlt, ist die Jacke immer noch<br />

dicht. Ein vollgesogener Oberstoff<br />

beeinträchtigt aber die Atmungsaktivität,<br />

die Jacke fühlt sich klamm<br />

und kalt an und sie wird schneller<br />

schmutzig (was <strong>de</strong>r Jacke scha<strong>de</strong>t).<br />

• Waschen also so oft und regelmäßig<br />

wie nötig.<br />

• Keinen Weichspüler verwen<strong>de</strong>n.<br />

• Schonwaschgang, extra Spülen; nicht<br />

o<strong>de</strong>r nur wenig schleu<strong>de</strong>rn.<br />

• Den Abperleffekt nach je<strong>de</strong>r dritten<br />

bis vierten Wäsche durch Imprägnierung<br />

auffrischen.<br />

Überhaupt kein Problem für dich, du hast<br />

vorher beim Zelt ja schon geübt. Same<br />

procedure: Bei kleineren Löchern reicht<br />

Seamgri p aus: Seamgrip warm machen, auf<br />

die beschädigt e Stelle schmieren und einen<br />

heißen Becher auf die Klebestelle stellen,<br />

ruckzuck ist die Jacke wie<strong>de</strong>r einsatzbereit.<br />

Bei großen Löchern kannst du Nylonflicken<br />

mit SeamGrip auf die Jacke kleben. Die<br />

Ecken <strong>de</strong>r Flicken abrun<strong>de</strong>n, dann lösen sie<br />

sich nicht so leicht. Wenn <strong>de</strong>r Reißverschluss<br />

komplett kaputt ist, wird er einfach ganz zugenäht<br />

und man hat eine Schlupfjacke.<br />

Ich trekke durch Amerika und meine<br />

Le<strong>de</strong>rschuhe haben Alaska, Amazonas<br />

und An<strong>de</strong>n überstan<strong>de</strong>n – jetzt lösen sich<br />

plötzlich, mitten in <strong>de</strong>r Atacama, die ›<br />

Kocherdichtung kaputt? O-Ring (Klempnerbedarf), Sekun<strong>de</strong>nkleber und Multitool lösen das Problem im Handumdrehen.


Machen Sie mit uns Island<br />

zu Ihrem Erlebnis<br />

Unsere Island-Reisetipps:<br />

Gefühte Wan<strong>de</strong>rreisen<br />

Im Banne <strong>de</strong>r Gletscher<br />

und Vulkane<br />

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Wikinger Reisen ist <strong>de</strong>r offi zielle Reisepartner von <strong>Globetrotter</strong>.<br />

Informationen und Buchungen auch in <strong>de</strong>n Reisebüros in <strong>de</strong>n <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstungshäusern.<br />

Individualreise<br />

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Infos und Kataloge:<br />

mail@wikinger.<strong>de</strong><br />

0 23 31 - 90 46<br />

www.wikinger.<strong>de</strong>


96<br />

Kaufberatung<br />

Nähte und die Sohle fällt ab. Ich schicke<br />

eine Mail an service@globetrotter.<strong>de</strong>:<br />

Muss ich barfuß bis nach Feuerland?<br />

Wenn du die E-Mail nicht gera<strong>de</strong> via<br />

Satellitentelefo n schickst, befin<strong>de</strong>st du dich<br />

offenba r in einer bevölkerten Gegend. Dann<br />

antworten wir: geh einfach zum örtlichen<br />

Schuster. Ansonsten: Mit Gurtband und<br />

Leiter schnallen, Kabelbin<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Nieten aus<br />

<strong>de</strong>m Reparaturset lässt sich vieles fixen.<br />

Alleskleber klebt auch eine abfallen<strong>de</strong><br />

Sohl e wie<strong>de</strong>r an. Dazu die Klebeflächen<br />

aber penibe l sauber machen, gegebenenfalls<br />

die Sohle ganz abmachen, um auch<br />

die Ecken säubern zu können. Ist <strong>de</strong>r Schuh<br />

hingegen nicht reparabe l, geklau t wor<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r un appetitlich verseucht, dann bau dir<br />

eine n Notschuh aus zwei paar Socken: Den<br />

Zwischen raum mit zerriebenem, trockenem<br />

Gras füllen, Handtuch o<strong>de</strong>r Plastiktüte drüber<br />

und eine Sohle aus Rin<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Holz improvisieren,<br />

mit Reepschnur festbin<strong>de</strong>n. <strong>Das</strong><br />

hält warm, aber bis nach Feuerland kommst<br />

du damit wahrscheinlich nicht.<br />

Danke Dirk, mit diesen Infos bin ich für<br />

<strong>de</strong>n nächsten Trip vorbereitet. Falls ich<br />

doch noch ein Problem habe, kann ich<br />

dich dann je<strong>de</strong>rzeit anrufen?<br />

Selbstthilfe? Fachleute<br />

vor Ort fragen? O<strong>de</strong>r<br />

doch 040/67966-177<br />

wählen: »Hamburg, we<br />

have a problem …«<br />

»Rucksackträger reißen selten. Außer bei Daypacks, in<br />

<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Biervorrat einer ganzen WG transportiert wird.«<br />

4-<strong>Seasons</strong> Info<br />

Sei gut zum Schuh<br />

Nicht mit Füßen treten: Gepflegte Schuhe<br />

sind bequemer, funktioneller und langlebiger.<br />

• Nach <strong>de</strong>m Einsatz immer<br />

erst <strong>de</strong>n groben Schmutz<br />

entfernen, am bes ten unter<br />

fließen<strong>de</strong>m Wasser<br />

(Hahn, Brunnen, kleiner<br />

Bach), um feinen Sand etc.<br />

loszuwer<strong>de</strong>n.<br />

• Schuhe gut trocknen. Achtung:<br />

Le<strong>de</strong>rschuhe niemals<br />

direkter Hitze (Lagerfeuer,<br />

Ofen, offener Kamin) o<strong>de</strong>r<br />

direkter Sonne aussetzen.<br />

Dies macht das Le<strong>de</strong>r hart<br />

und brüchig.<br />

• Nach <strong>de</strong>m Trocknen ein-<br />

Dirk Ahlburgs trockene Tipps gibt‘s<br />

auch in bewegten Bil<strong>de</strong>rn auf<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.tv/kaufberatungen.<br />

Je<strong>de</strong>rzeit nicht, unsere Service-Abteilung ist nur<br />

Montag bis Freitag von 8 bis 19 Uhr besetzt.<br />

Außer<strong>de</strong>m sind wir auch per E-Mail erreichbar.<br />

Wer sich in <strong>de</strong>r Nähe einer <strong>Globetrotter</strong>-Filiale<br />

befin<strong>de</strong>t, sollte mit Serviceanliegen erstmal dort<br />

vorbeischauen. Der Vorteil: Die Fachleute in <strong>de</strong>n<br />

Abteilungen kennen sich auf ihrem Gebiet am<br />

besten aus. Wir vom Service können bei ungefähr<br />

27.000 Artikeln von über 400 Herstellern<br />

nicht bei allen Details auf <strong>de</strong>m neuesten Stand<br />

sein. Wir müssen uns von Fall zu Fall schlau<br />

mache n, das kann auch mal etwas dauern.<br />

Nebe n <strong>de</strong>n Reklamationen bearbeiten wir täglich<br />

hun<strong>de</strong>rt bis zweihun<strong>de</strong>rt spezielle Anfragen<br />

per Mail und Telefon, in <strong>de</strong>r Haupturlaubszeit<br />

noch einige mehr. Wenn zum Beispiel jemand<br />

anruft und wissen will, ob ein Primus 1,7 Liter<br />

Eta-Power Topf in seinen alten Trangia 1,75 Liter<br />

Topf hinein passt und um wie viele Millimeter er<br />

dann oben herausragt, ist es eher unwahrscheinlich,<br />

dass wir die Antwort spontan wissen.<br />

Aber ihr kriegt das tatsächlich raus?<br />

Mal ohne Flachs …<br />

Klar. Da muss halt einer ins Lager laufen, die<br />

Teile aus <strong>de</strong>m Regal ziehen und es ausprobieren.<br />

Dann haben wir die Antwort. ‹<br />

wachsen. Keinesfalls Öle<br />

o<strong>de</strong>r Fette verwen<strong>de</strong>n!<br />

• Wachs gut einmassieren<br />

und <strong>de</strong>n Rest wie<strong>de</strong>r abwischen,<br />

Zunge, Lasche,<br />

Beugefalten und Schnürung<br />

nicht vergessen!<br />

• Veloursle<strong>de</strong>r wird durch<br />

wachsen dunkler, die Oberfläche<br />

glatter. Die Optik<br />

verän<strong>de</strong>rt sich, die Funktion<br />

bleibt aber erhalten.<br />

Spezielle Sprühpflegeprodukte<br />

mit Wachs- und<br />

Silikonanteilen pflegen das<br />

Le<strong>de</strong>r und schonen zu<strong>de</strong>m<br />

die Velours-Optik.<br />

• Bei Le<strong>de</strong>rschuhen mit<br />

wasserdichter Membran:<br />

Schuhe o<strong>de</strong>r Wachs NICHT<br />

erwärmen! Dies kann die<br />

Membran beschädigen, die<br />

Atmungs aktivität und die<br />

Wasserdichtigkeit wer<strong>de</strong>n<br />

beeinträchtigt.<br />

• Schuhe (Synthetik und<br />

Le<strong>de</strong>r) regelmäßig imprägnieren,<br />

damit Wasser und<br />

Schmutz leichter abperlen<br />

können.<br />

Eigene Tipps zur Pannenhilfe?<br />

Bitte in die Kommentarspalte unter<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/McGyver.<br />

Foto: Meindl


KALL – NORDÖSTLICH VON ÅRE IN JÄMTLAND<br />

Kalldalen ist ein Reiseziel für wun<strong>de</strong>rbare Touren im mittelschwedischen Fjäll – mit einer<br />

fantastischen Natur und herrlichen Ausblicken. Natürlich ist das A und O eine verlässliche,<br />

funktionelle Ausrüstung. Mit unserem Wan<strong>de</strong>rstiefel Mira, <strong>de</strong>r in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />

Nordischen Design-Hochschule in Borås speziell für Frauen entwickelt wur<strong>de</strong>, ist man für<br />

alles gewappnet. La<strong>de</strong> unseren Katalog auf unserer Homepage www.lundhags.se herunter<br />

und lass Dich inspirieren!<br />

M I R A<br />

Ein hervorragen<strong>de</strong>r, einzigartiger Damen-Wan<strong>de</strong>rstiefel in<br />

typischer Lundhags-Manier. Nach <strong>de</strong>m Funktionsprinzip<br />

von Hand gefertigt. Speziell angepasst an weibliche Anatomie<br />

und Bedürfnisse. Edles Vollnarben-Nubukle<strong>de</strong>r im Schaft,<br />

perfekter Fersensitz dank Heel Fit Control (HFC TM ). Kurz<br />

gesagt: Ein Schuh fürs Leben.<br />

KALLDALEN SOMMER 2010


98<br />

Produkte<br />

Western Mountaineering<br />

Apache MF (ab 379,95 <strong>€</strong>)<br />

Nach<strong>de</strong>m ich im August auf 5400<br />

Meter in Bolivien neben einer komplett<br />

durchgefrorenen Wasserflasche<br />

im Zelt aufgewacht bin und<br />

keinerlei Kälte verspürt habe, nun<br />

diese Woche <strong>de</strong>r Test bei -13°C auf<br />

<strong>de</strong>m Balkon. Mit Sei<strong>de</strong>ninlett und<br />

langer Unterwäsche traumhaft<br />

geschlafen. Kleines Packmaß, <strong>de</strong>r<br />

Reißverschluss läuft prima, höchste<br />

Bewertung. Karl W.<br />

Busch + Müller Ixon IQ (99,95 <strong>€</strong>)<br />

Die Lampe ist <strong>de</strong>r helle Wahnsinn. Ich<br />

hatte bisher die »alte« Ixon mit 14 Lux,<br />

und die war schon gut, aber mit <strong>de</strong>r<br />

Lampe hier will man nur noch nachts<br />

fahren. Die Ausleuchtung ist enorm<br />

verbessert wor<strong>de</strong>n, es gibt eine schön<br />

<strong>de</strong>finierte Hell-Dunkel-Grenze, die<br />

Leuchtstärke ist <strong>de</strong>r Hammer. E.B.<br />

Fenix TK40 (149,95 <strong>€</strong>)<br />

Wenn Licht Krach machen wür<strong>de</strong>, müsste<br />

man seine Peltors (Gehörschutz) benutzen.<br />

Supe r Scheinwerfer, klasse Verarbeitung. Patrick F.<br />

»Wenn Licht<br />

Krach machen<br />

wür<strong>de</strong> ...«<br />

Die Ausrüstungsfavoriten<br />

<strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-Kun<strong>de</strong>n +Kun<strong>de</strong>nbewertung<br />

+++++<br />

Bevor ein Produkt im <strong>Globetrotter</strong>-Sortiment<br />

lan<strong>de</strong>t, wird getestet und diskutiert. Über <strong>de</strong>n<br />

tatsächlichen Erfolg eines Artikels allerdings<br />

entschei<strong>de</strong>t die Meinung <strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-<br />

Kun<strong>de</strong>n. Damit <strong>de</strong>ren wertvoller Erfahrungsschatz<br />

nicht nur am Lagerfeuer die Run<strong>de</strong> macht,<br />

gibt es auf <strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-Website zu je<strong>de</strong>m<br />

Artikel Kommentare und Bewertungen. Hier<br />

sind zehn Produkte, die von unseren Kun<strong>de</strong> n die<br />

begehrte Maximal-Bewertung von fünf Sternen<br />

bekommen haben.<br />

Abus My first Abus (14,95 <strong>€</strong>)<br />

Mein Sohn hat dieses Schloss zu seinem ersten Fahrrad bekommen<br />

und schließt auch heute noch ohne Probleme sein aktuelles Fahrrad<br />

damit ab. Er hatte nie Probleme damit. Der Schlüssel ist dank Tasche<br />

immer dabei. Stefanie P.


Alle Preise: Stand Februar <strong>2011</strong><br />

Michael Holzach: Deutschland umsonst (9,95 <strong>€</strong>)<br />

1981 als Hardcover gekauft und verschlungen! Es hat sämtliche<br />

Umzüg e überstan<strong>de</strong>n, weil ich es geliebt habe! Sicher hat sich heute<br />

in <strong>de</strong>r digitalen Welt einiges verän<strong>de</strong>rt, aber das Thema, ohne Geld zu<br />

reisen, ist immer noch aktuell. Elke S.<br />

www.globetrotter.<strong>de</strong>:<br />

Bewertungen ohne En<strong>de</strong><br />

Alle Kun<strong>de</strong>nbewertungen fin<strong>de</strong>n Sie im <strong>Globetrotter</strong>-Online-Shop<br />

bei je<strong>de</strong>m Artikel oben in <strong>de</strong>r Reiterleiste. Auch mit einem Klick<br />

auf das Sterne-Icon darüber kommen Sie in die Datenbank, in<br />

<strong>de</strong>r sämtliche Bewertung en einsehbar sind. Falls ein Produkt<br />

noch nicht bewerte t wur<strong>de</strong>, führt ein Klick auf die Sterne zu<br />

einem Textfeld – legen Sie los! Die Bewertungs-Datenbank<br />

kann man auch gezielt nach Herstellern o<strong>de</strong>r Best-of-Rankings<br />

durchstöbern. Hierzu wählt man auf <strong>de</strong>r Startseite unter <strong>de</strong>r<br />

Reiterleiste »Beratung« die Rubrik »Erfahrun g gratis« aus.<br />

Jack Wolfskin Bike & Hike 18 (79,95 <strong>€</strong>)<br />

Fürs Rad, in <strong>de</strong>r Stadt und zum<br />

Wan<strong>de</strong>rn. Die an<strong>de</strong>ren Rucksäcke<br />

sind plötzlich<br />

außer Gebrauch. Soli<strong>de</strong><br />

und gut durchdacht,<br />

mit Halterung<br />

für die Stöcke.<br />

Was auch für <strong>de</strong>n<br />

Regenschirm gut ist.<br />

Sehr angenehm und<br />

bequem zu tragen,<br />

gute Lüftung.<br />

Martin K.<br />

Hanwag Robin (149,95 <strong>€</strong>)<br />

Habe die Schuhe seit zweieinhalb Jahren im urbanen Dauereinsatz. Super<br />

bequem, robust, sehr gute Passform = somit guter Halt, wasserdicht,<br />

guter Grip und zu fast allen Klamotten passend. Nach zwei<br />

Jahren war die Laufsohle durch. Globi bietet <strong>de</strong>n Wechsel<br />

<strong>de</strong>r Laufsohle für circa 60 Euronen an. Alle halbe<br />

Jahr stelle ich die Schuhe in <strong>de</strong>n Backofen, um sie<br />

anschließend einzufetten. Durch die Wärme öffnen<br />

sich die Poren im Oberle<strong>de</strong>r, das Wachs schmilzt und<br />

schlüpft von alleine ins Le<strong>de</strong>r. Robert H.<br />

Produkte 99<br />

Icebreaker Pocket Hat 200 (24,95 <strong>€</strong>)<br />

Habe mir die Mütze gekauft, um sie unter<br />

<strong>de</strong>m Fahrradhelm tragen zu können. Habe<br />

sie bisher bis 0° C testen können und bin<br />

voll zufrie<strong>de</strong>n. Obwohl Winddichtigkeit<br />

nicht explizit ausgewiesen ist, hält die<br />

Mütz e auch bei niedrigen Temperaturen<br />

unter <strong>de</strong>m Helm schön warm. H.P.<br />

Marmot Powerstretch Wristwarmer (19,95 <strong>€</strong>)<br />

Ich habe verhältnismäßig kleine Hän<strong>de</strong>, <strong>de</strong>nnoch passen die Wristwarmer<br />

super. <strong>Das</strong> Material ist sehr elastisch, von innen flauschig<br />

und das Bündchen an <strong>de</strong>n Fingern lässt eine sehr große Bewegungsfreiheit<br />

zu. Nina B.<br />

Citizen Automatikuhr (2<strong>29</strong>,95 <strong>€</strong>)<br />

Eine Uhr mit einem Manufakturwerk ist normal<br />

nicht unter 2000 Euro zu bekommen.<br />

Manufakturwerk heißt, dass <strong>de</strong>r Hersteller<br />

<strong>de</strong>s Gehäuses auch <strong>de</strong>r Hersteller<br />

<strong>de</strong>s Uhrwerkes ist. Citizen hat dieses<br />

Automatikkaliber selber entwickelt.<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich in <strong>de</strong>r Tat um ein sehr<br />

robustes und funktionelles Uhrwerk,<br />

was in <strong>de</strong>r Qualität durchaus mit vergleichbaren<br />

Werken aus <strong>de</strong>r Schweiz<br />

mithalten kann. Und eine Rolex ist nicht<br />

besser, was das Gehäuse angeht.<br />

Frank N.


100<br />

Kollege <strong>Globetrotter</strong><br />

Text<br />

Manuel Arnu<br />

Fotos<br />

Manuel Arnu<br />

Archiv Trumpf


Flugticket, Rucksack, Lonely-Planet-Reiseführer, viel Zeit und wenig<br />

Geld – das sind die klassischen Zutaten für einen Backpacker-Trip.<br />

Mehr brauchen auch Daniel Trumpf und seine Freundin Anna nicht<br />

für ihre Tour durch Südamerika: »Hinflug nach Argentinien, Rückflug<br />

zwei Monate später von Kolumbien«, erzählt <strong>de</strong>r 25-Jährige. Zwischen<br />

Bueno s Aires und Bogota liegen 4600 Kilometer Luftlinie – und je<strong>de</strong> Menge<br />

Abenteuer.<br />

Daniel hat Ahnung vom Skateboar<strong>de</strong>n, Klettern und Slacklinen – aber dies ist<br />

seine erste Fernreise. Die Detailplanung fasst er knapp zusammen: »Unser<br />

Plan war, keinen zu haben.«<br />

Der Startpunkt ist immerhin klug gewählt: Die argentinische Hauptstadt<br />

biete t europäisches Flair und einen sanften Übergang zu <strong>de</strong>n exotischeren<br />

Regionen Südamerikas: karge Wüsten, grüne Dschungel, endlose Strän<strong>de</strong>,<br />

monumentale Gebirge. Die ganz grobe Reiseroute gibt die legendäre<br />

Panamerican a vor, jene Traumstraße, die – mal als Piste, mal als Highway –<br />

<strong>de</strong>n gesamten amerikanischen Doppelkontinent durchmisst. Anna und<br />

Danie l folgen ihr von Chile nach Bolivien, Peru, Ecuador und schließlich<br />

Kolumbie n – 9000 Kilometer haben sie zum Schluss auf <strong>de</strong>m Tacho.<br />

Wichtigster Reisebegleiter ist natürlich DAS Buch: »Südamerika für wenig<br />

Geld«, die <strong>de</strong>utsche Version <strong>de</strong>s legendären Lonely-Planet-Ban<strong>de</strong>s »South<br />

America on a shoestring«. Seit fast 30 Jahren<br />

erkun<strong>de</strong> n Generationen von Backpackern <strong>de</strong>n lateinamerikanischen<br />

Kontinent mit dieser 1200 Seiten<br />

starken Gebrauchsanweisung. Böse Zungen<br />

Manager und<br />

Roadie in einem<br />

Alte Outdoor-Hasen gibt‘s bei <strong>Globetrotter</strong> Ausrüstung genug,<br />

doch auch <strong>de</strong>r Nachwuchs pflegt die Traveller-Tradition. So wie<br />

Daniel Trumpf, 25 Jahre alt und in <strong>de</strong>r Filiale Frankfurt für die<br />

Events zuständig. Letztes Jahr verordnete er sich eine zweimonatige<br />

»Fortbildung«: 9000 Kilometer quer durch Südamerika.<br />

›<br />

Mittagspause im<br />

Filialhof: eine<br />

Run<strong>de</strong> Slacklinen.<br />

Kollege <strong>Globetrotter</strong><br />

101


102 Kollege <strong>Globetrotter</strong><br />

behaupte n, <strong>de</strong>r Lonely Planet forme aus vermeintlichen<br />

Individualtouristen <strong>de</strong>n »Gringo<br />

Trail«, eine Art Ameisenstraße aus Rucksackträgern,<br />

die immer dieselben Attraktionen ansteuern.<br />

Daniel hat damit kein Problem: »Im Lonely Planet<br />

steht, wo man gut essen und übernachten kann,<br />

auch viel über Kultur und Touren. Aber das heißt<br />

ja nicht, dass man unterwegs kein e eigenen<br />

I<strong>de</strong>en haben darf. Anna spricht nach einem Austauschjahr<br />

fließend Spanisch, das hilft schon<br />

sehr, <strong>de</strong>m Gringo Trail auch mal zu entkommen.<br />

Der einzige Nachteil <strong>de</strong>s Lonely Planet ist das Zusatzgewicht<br />

– fast ein Kilo wiegt das Trumm!«<br />

»Schlampen im Schlafsack«<br />

Die Detailplanung fasst er<br />

knapp zusammen: »Unser Plan<br />

war, keinen zu haben.«<br />

Magisches<br />

Südamerika:<br />

Titicacasee<br />

und<br />

Atacamawüste.<br />

Unternehmungslustig ist Daniel auch im Job.<br />

2008 begann <strong>de</strong>r gelernte Einzelhan<strong>de</strong>lskaufmann<br />

bei <strong>Globetrotter</strong> in Frankfurt und beriet<br />

Kun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Schuh- und <strong>de</strong>r Kletterabteilung.<br />

Dann tauchte am Horizont die neue Filiale in<br />

München auf – und es begann ein internes<br />

Stühle rücken. Schnell war klar, dass <strong>de</strong>r Frank-<br />

Good Friend! Der Eventmanager<br />

ist nach wie vor<br />

auch im Verkauf tätig.<br />

furter Filialleiter Jens Holst München übernehmen<br />

wür<strong>de</strong>, dann entschied sich auch <strong>de</strong>r<br />

Frankfurter Eventmanager Jörg Witterhold<br />

für <strong>de</strong>n Umzug nach Bayern. Daniel Trumpf<br />

bewarb sich auf die frei gewor<strong>de</strong>ne Stelle und<br />

bekam <strong>de</strong>n Job – nicht zuletzt dank seines<br />

Enthusiasmus und seiner kommunikativen<br />

Art. »Ich hatte mich beworben, weil ich Jörg<br />

immer unter die Arme gegriffen und Spaß<br />

am Organisieren habe.« Dafür hat er jetzt<br />

genügen d Gelegenheit: Als Eventmanager ist<br />

er für alle Veranstaltungen <strong>de</strong>r Filiale verant-


wortlich, also für Messen, Kurse und Vorträge.<br />

Daniel stellt das Programm zusammen, kontaktiert<br />

und betreut die Referenten und ist während<br />

<strong>de</strong>r Veranstaltungen vor Ort. Er ist Manager und<br />

Roadie in einem. Bei Vorträgen – etwa 15 Stück<br />

fin<strong>de</strong>n zwischen Oktober und April direkt in <strong>de</strong>r<br />

Filiale statt – wird das Parterre freigeräumt, eine<br />

Batterie Campingstühle aufgeklappt und die<br />

Leinwand an <strong>de</strong>r Treppe befestigt.<br />

<strong>Das</strong> Programm soll natürlich abwechslungsreich<br />

sein. Auf namhafte Referenten wie die Fernsehmo<strong>de</strong>ratorin<br />

und Autorin Sarah Kuttner, die eine<br />

Lesung aus Iris Bahrs Roman »Schlampen im<br />

Schlafsack« hält, folgen weniger bekannte Abenteurer<br />

mit nicht min<strong>de</strong>r spannen<strong>de</strong>n Shows über<br />

weltweite Radreisen o<strong>de</strong>r Kanutouren im Yukon.<br />

»Die Vorträge sind immer gut besucht«, sagt<br />

Danie l, »nur sind wir platzmäßig begrenzt. Mehr<br />

als hun<strong>de</strong>rt Leute wer<strong>de</strong>n schwierig.«<br />

Mit Bike und Raft nach Machu Picchu<br />

Rückblen<strong>de</strong> nach Südamerika. Von Argentinien<br />

ziehen Daniel und Anna weiter nach Chile, bestaunen<br />

die 6000er <strong>de</strong>r An<strong>de</strong>n und feiern lange<br />

Nächte mit <strong>de</strong>m Nationalgetränk Pisco. Im<br />

Nor<strong>de</strong> n schwitzen sie in <strong>de</strong>r Atacama, <strong>de</strong>r<br />

trockenste n Wüste <strong>de</strong>r Welt. »Wir ba<strong>de</strong>ten in<br />

einem Salzsee. Du liegst einfach da, bewun<strong>de</strong>rst<br />

<strong>de</strong>n knallblauen Himmel, die klaren Farben – und<br />

gehst einfach nicht unter! Es gibt Geysire, wo<br />

heißer Dampf und Wasser direkt aus <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />

kommen, aktive Vulkane!«, erzählt Daniel begeistert.<br />

Auf <strong>de</strong>r Isla <strong>de</strong>l Sol am Titicacasee wage n sie eine<br />

Trekkingtour auf über 4000 Meter Höhe. »Mein<br />

Rucksack wog fast 30 Kilo, allein wegen <strong>de</strong>s<br />

viele n Wassers. Wir wan<strong>de</strong>rten oberhalb <strong>de</strong>r<br />

Wolken, und das bei 25 Grad. Auf <strong>de</strong>r Insel gibt<br />

es keine Autos, die Einheimischen schippern mit<br />

ihren Flachsbooten über <strong>de</strong>n See und werfen<br />

ihre Fischernetze aus.« Ein Idyll, aber für einen<br />

Deutschen aus Walldorf auch eine Tortur: »Wir<br />

haben für 12 Kilometer ganze zwei Tage gebraucht,<br />

weil wir alle Dreiviertelstun<strong>de</strong> Pause<br />

machen mussten. Die Höhe machte uns zu<br />

schaffe n, es war sauanstrengend!«<br />

In Peru gehen sie mit einem lokalen Veranstalter<br />

auf <strong>de</strong>n Inka Jungle Trail, eine Multi-Sport-Alternative<br />

zur klassischen Tour nach Machu Picchu –<br />

vier Tage mit Mountainbike, Raft und Trekkingschuhen.<br />

Der peruanische Dschungel beeindruckt<br />

Daniel: »Dort wachsen Ananas und Bananen<br />

direkt neben <strong>de</strong>r Straße. Beim Raften haben<br />

wir direkt an einem Mangobaum gehalten,<br />

Früchte gepflückt und gegessen.« Dann Machu<br />

Picchu, die legendäre Ruinenstadt <strong>de</strong>r Inka.<br />

»Allei n <strong>de</strong>r Anstieg ist etwas Beson<strong>de</strong>res, fast<br />

3000 Stufen! Es entbrannte ein regelrechtes<br />

Renne n, um vor <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Touristen da zu<br />

sein, <strong>de</strong>nn nur die ersten 400 Leute dürfen auf<br />

<strong>de</strong>n Huayna Picchu hoch, <strong>de</strong>n Berg bei Machu<br />

Picchu. <strong>Das</strong> sind nochmals 1700 Stufen, also<br />

knapp 4700 Stufen rauf an einem Tag!«<br />

Die Schattenseiten <strong>de</strong>s Rucksacktourismus in<br />

exotischen Län<strong>de</strong>rn bleiben Daniel und Anna<br />

auch nicht erspart: Höhenkrankheit und Magenverstimmung<br />

– eine leckere, aber wohl verdorbene<br />

Regenbogenforelle am Titicacasee –<br />

zehrten an ihren Körpern. Und 28-stündige Busfahrten<br />

zählen selbst in halbwegs komfortablen<br />

Bussen nicht unbedingt zu <strong>de</strong>n Highlights. Aber<br />

auch das sieht Daniel pragmatisch: »Ich habe<br />

je<strong>de</strong> Menge Erfahrungen gesammelt, positive<br />

wie negative – und betrachte die Reise auch als<br />

eine Art Fortbildung. Mein Equipment habe ich<br />

wirklich bis ins Detail kennengelernt, das hilft<br />

immen s bei <strong>de</strong>r Beratung. Außer<strong>de</strong>m konnte ich<br />

mittlerweile vielen Kun<strong>de</strong>n, die auch nach Südamerika<br />

wollten, ganz nützliche Tipps geben.<br />

Und ich habe gelernt, dass es immer irgendwie<br />

weitergeht, wenn man sich reinhängt.«<br />

Eine neue Spielwiese ab 2012<br />

Diese Einstellung hilft Daniel auch bei seinem<br />

Quereinstieg ins Eventmanagement. Ahnungslosigkeit<br />

muss er mit Engagement ausgleichen.<br />

»Ich wur<strong>de</strong> ziemlich ins kalte Wasser geworfen«,<br />

lacht er. Aber Lei<strong>de</strong>nschaft und eigenverantwortliches<br />

Han<strong>de</strong>ln wer<strong>de</strong>n zurückgezahlt, fin<strong>de</strong>t<br />

Danie l. »<strong>Globetrotter</strong> ist <strong>de</strong>r beste Arbeitgeber,<br />

<strong>de</strong>n ich bisher hatte. Es gibt viel Wissenstransfer<br />

und interne Schulungen. Zwei Monate Urlaub?<br />

Kein Problem! Und ich gehe oft mit <strong>de</strong>n Kollegen<br />

klettern, wir sind eine große Familie.«<br />

Zwar ist Frankfurt mit 1400 qm Verkaufsfläche<br />

die kleinste <strong>Globetrotter</strong>-Filiale, aber vom Ambiente<br />

her ein<strong>de</strong>utig die schönste, fin<strong>de</strong>t Daniel.<br />

Und hofft, dass es auch so bleibt – <strong>de</strong>nn eben<br />

weil alles aus <strong>de</strong>n Nähten platzt, baut <strong>Globetrotter</strong><br />

im Frankfurter Ostend einen neuen Store mit<br />

fünf Stockwerken und 4200 qm Verkaufsfläche.<br />

»Der Eröffnung nächstes Jahr sehe ich mit einem<br />

lachen<strong>de</strong>n und einem weinen<strong>de</strong>n Auge entgegen«,<br />

meint <strong>de</strong>r Eventmanager. Er liebt das Flair<br />

<strong>de</strong>r alten Reithall e in <strong>de</strong>r Hanauer Landstraße,<br />

freut sich aber auch auf die neuen Möglichkeiten:<br />

»Die Eventfläche wird vergrößert und<br />

mehr Leute fasse n. Außer<strong>de</strong>m sind dann Vorträge<br />

nicht mehr nur auf die Wintersaison<br />

beschränk t – die alte Filiale lässt sich nämlich<br />

nicht verdunkeln.«<br />

Spannen<strong>de</strong> Zeiten also für Daniel Trumpf. ‹<br />

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Gipfelstürmer<br />

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leiten sich von <strong>de</strong>n homöopathischen Arzneimittel-<br />

bil<strong>de</strong>rn ab. Dazu gehören: grippale Infekte. Hinweis:<br />

Bei Fieber, das länger als 3 Tage anhält o<strong>de</strong>r über<br />

39 °C ansteigt, sollte ein Arzt aufgesucht wer<strong>de</strong>n.<br />

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104<br />

Reise<br />

Text<br />

Ingo Hübner<br />

Fotos<br />

Diana Haas


Poet, Schriftsteller, Geologe, Vater<br />

<strong>de</strong>r amerikanischen Naturschutzbewegung:<br />

Der Schotte John Muir<br />

war ein Mann mit vielen Facetten.<br />

Sein Antrieb war die unbändige<br />

Liebe zur Wildnis, die Muir in <strong>de</strong>r<br />

kalifornischen Sierra Nevada überkam.<br />

Auf <strong>de</strong>m John Muir Trail,<br />

<strong>de</strong>r durch dieses Gebirge führt,<br />

dauert es nicht lange, bis man<br />

diese Liebe selbst verspürt.<br />

Steiniger<br />

Weg zur Liebe<br />

Reise<br />

105


106<br />

Reise<br />

Lockeres Einwan<strong>de</strong>rn im Yosemite<br />

National Park. <strong>Das</strong> ist nur Kin<strong>de</strong>rkram<br />

gegen die Pässe, die da kommen.


Was as tut ihr, wenn ein Schwarzbär an euer Essen will?«,<br />

fragt Yosemite-Parkranger Morris in militärisch-scharfem<br />

Ton. <strong>Das</strong> angesprochene Paar schweigt ahnungslos. Der Officer antwortet<br />

gleich selbst: »Ja, richtig. Schreien. Und mit allem, was euch zwischen<br />

die Finger kommt, nach ihm werfen.« Jetzt klingt er wie<strong>de</strong>r etwas versöhnlicher,<br />

schlägt einen beinahe kumpelhaften Ton an: »Glaubt mir, das<br />

vertreibt sie. Schwarzbären sind im Grun<strong>de</strong> ihres Herzens wie Eichhörnchen,<br />

nur eben ein bisschen größer.« Gut zu wissen. Von nun an gehen<br />

<strong>de</strong>m Paar aus Germany die weiteren Belehrungen darüber, was sie alles<br />

auf <strong>de</strong>m John Muir Trail zu tun und vor allem zu lassen haben, zum einen<br />

Ohr rein und zum an<strong>de</strong>ren raus. Schließlich nötigt Officer Morris <strong>de</strong>m<br />

Mann mit prüfen<strong>de</strong>m Blick und nicht ohne noch einmal »Got it?!« gebellt<br />

zu haben, eine Unterschrift auf <strong>de</strong>m Wil<strong>de</strong>rness Permit ab und fragt, wie<br />

viele Bärenkanister die bei<strong>de</strong>n mieten wollen.<br />

Officer Morris besitzt einen wirklich brillanten Riecher dafür, Wan<strong>de</strong>rern<br />

das Gefühl zu vermitteln, sie befän<strong>de</strong>n sich eher auf <strong>de</strong>r Führerscheinstelle<br />

o<strong>de</strong>r beim Arbeitsamt als im<br />

Yosemit e National Park, bereit zum<br />

Aufbruch in die Wildnis. Denn eben<br />

das sind die zwei, und sie nehmen ein<br />

Wort <strong>de</strong>s Mannes mit auf <strong>de</strong>n Trail,<br />

<strong>de</strong>r heute seinen Namen trägt – John<br />

Muir: Steig auf die Berge und erhalte<br />

ihre gute Botschaft. Der Frie<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Natu r wird in dich strömen wie <strong>de</strong>r<br />

Sonnenschein in die Bäume. Der Wind<br />

wird dir seine Frische einhauchen und<br />

die Stürme ihre Energie, während<br />

Sorge n von dir abfallen wie Herbstlaub<br />

von <strong>de</strong>n Bäumen …So sprach<br />

John Muir anno 1868, bei seinem ersten<br />

Sommer im Yosemite, als er als<br />

Schafhirte querfel<strong>de</strong>in spazierte.<br />

»Der Wind wird<br />

dir seine Frische<br />

einhauchen und<br />

die Stürme ihre<br />

Energie, während<br />

Sorgen von<br />

dir abfallen wie<br />

Herbstlaub von<br />

<strong>de</strong>n Bäumen.«<br />

<strong>Das</strong> Schöne am Valley, nämlich dass es von rund 1000 Meter hohen Felswän<strong>de</strong>n<br />

begrenzt wird, ist zugleich das weniger Schöne am Trail. Denn<br />

diese 1000 Höhenmeter und weitere 1000 Höhenmeter mehr muss man<br />

auf seinem Weg aus <strong>de</strong>m Tal hinaus, bis hinauf nach Tuolumne Meadows<br />

überwin<strong>de</strong>n. Aber die Wan<strong>de</strong>rer regen sich nicht auf, immerhin warten<br />

auf <strong>de</strong>r Strecke mit <strong>de</strong>m Vernal und <strong>de</strong>m Nevada Fall zwei bildschöne<br />

Wasserfälle, und später wer<strong>de</strong>n sie ganz nah am Half Dome, <strong>de</strong>m Wahrzeichen<br />

<strong>de</strong>s Yosemite, vorbeikommen.<br />

Zwei Tage später haben sie sich akklimatisiert und nicht mehr das Gefühl,<br />

ihnen wür<strong>de</strong>n die Beine beim Aufstieg abbrechen, während die Sonne<br />

das Hirn austrocknet. Sie fangen an, ihre Umgebung wahrzunehmen. Sie<br />

legen auch mal ein Päuschen für einen netten Plausch ein – zum Beispiel<br />

mit Kevin, einem Freizeitmaler und Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Tuolumne Meadows<br />

Reise 107<br />

Lodge. Ganz kontemplativ schwingt er <strong>de</strong>n Pinsel am Beginn <strong>de</strong>s Lyell<br />

Canyon und versucht, eine Szene am Bach einzufangen. Sein Ururgroßvater<br />

sei Portraitmaler am Hofe <strong>de</strong>s Bayerischen Königs gewesen – wie<br />

<strong>de</strong>r hieß, wisse er lei<strong>de</strong>r nicht mehr genau –, und er setze die Familientradition<br />

hier also fort. Immer, wenn er frei habe, male er. <strong>Das</strong> sei ähnlich<br />

großartig wie das Wan<strong>de</strong>rn, nur eben nicht so schweißtreibend. Kevin<br />

bleckt die Zähne für ein breites Lächeln.<br />

Die amerikanische Landschaftsmalerei hat eine lange Tradition im Yosemite<br />

und <strong>de</strong>r Sierra Nevada. Auch sie ist mit John Muir verbun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r im<br />

Sommer 1872 <strong>de</strong>n Maler William Keith, aus Schottland stammend wie er<br />

selbst, in die Wildnis führte, damit er »Die Krone <strong>de</strong>r Sierra Nevada«<br />

malen konnte. Dies war <strong>de</strong>r Beginn einer lebenslangen Freundschaft. Fast<br />

40 Jahre lang prägten bei<strong>de</strong> Männer nachhaltig die Wahrnehmung <strong>de</strong>r<br />

kalifornischen Sierra Nevada. Muir lieferte die poetischen Beschreibungen<br />

<strong>de</strong>r Berge, Keith konkretisierte mit seinen oft riesigen Gemäl<strong>de</strong>n diese<br />

Imagination.<br />

Die zwei Wan<strong>de</strong>rer vergessen vor lauter Romantik jetzt nicht das Weitergehen,<br />

<strong>de</strong>r Canyon ist lang, und an seinem En<strong>de</strong> erhebt sich <strong>de</strong>r Donohue<br />

Pass. Den nehmen sie aber erst morgen in Angriff. Gar nicht so verkehrt<br />

die I<strong>de</strong>e – die entgegenkommen<strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>rer hatten gequält die Augen<br />

verdreht und geklagt, wie endlos lang ihnen <strong>de</strong>r Abstieg vorkomme.<br />

Stramm wan<strong>de</strong>rn und schnell das Zelt aufbauen – dann<br />

bleibt vorm Sonnenuntergang mehr Zeit, um das einzigartige<br />

Licht in <strong>de</strong>r Sierra Nevada zu genießen.<br />


108<br />

Reise<br />

Epische Landschaften wer<strong>de</strong>n einem auf <strong>de</strong>m John Muir Trail oft wie im Zeitraffer präsentiert.<br />

Also genießen sie noch ein wenig<br />

diesen idyllischen Weg entlang <strong>de</strong>s<br />

Lyell-Baches und hören etwas<br />

mehr über die Malerei: Natürlich<br />

war Keith nicht <strong>de</strong>r einzige be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

Maler seiner Zeit, seine<br />

wichtigsten Kollegen hießen Albert<br />

Bierstadt, Thomas Moran und<br />

Thomas Hill. Sie waren Künstler<br />

<strong>de</strong>r Hudson River School, einer<br />

Bewegung, die sich zunächst auf<br />

Motive in Neuengland konzentrierte<br />

und stark von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Romantik beeinflusst war. Künstler,<br />

die es verstan<strong>de</strong>n, die Sehn- Mein liebster Bärenkanister.<br />

sucht nach <strong>de</strong>r Sierra Nevada zu<br />

schüren. Diese Sehnsucht im Herzen können Trekker auch heute gut<br />

brauchen, <strong>de</strong>nn nach Sonnenuntergang wird es ohne Vorankündigung<br />

bitterkalt und ziemlich feucht, so nah am Bach.<br />

Mühevoll zum Berg <strong>de</strong>r Erkenntnis<br />

»Bei je<strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rung durch die Natur erhält man weit mehr als man<br />

sucht«, wusste schon John Muir. <strong>Das</strong> gilt für die auch für die Überquerung<br />

<strong>de</strong>s Donohue Pass. Stun<strong>de</strong> über Stun<strong>de</strong> quälen sich die zwei Wan<strong>de</strong>rer<br />

nach oben, und immer wenn die höchste Stelle erreicht scheint, ist sie nur<br />

eine Art Treppenabsatz, hinter <strong>de</strong>m die nächste Stufe erscheint. Immerhin<br />

gibt es je<strong>de</strong>s Mal ein bisschen mehr von <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n Gipfeln zu<br />

»Muir sagte<br />

immer etwas<br />

Poetisches,<br />

wenn er auf die<br />

Berge stieg. Ich<br />

dagegen sagte<br />

immer nur Fuck<br />

und Shit.«<br />

se hen – und schließlich sogar <strong>de</strong>n<br />

markanten Mount Lyell.<br />

Muir hatte 1871 an seiner Flanke<br />

eine n aktiven Gletscher ent<strong>de</strong>ckt, was<br />

damals eine wissenschaftliche Sensation<br />

war. Zuvor hatte er bereits im Yosemite<br />

Valley nach Spuren von alten<br />

Gletschern gesucht und sie gefun<strong>de</strong>n.<br />

Aber sein Wi<strong>de</strong>rsacher, <strong>de</strong>r Geologe<br />

Josiah Whitney, diskreditierte ihn und<br />

bezeichnete Muirs Theorie von <strong>de</strong>r<br />

glazialen Entstehung <strong>de</strong>s Valley als absurd.<br />

Mount Lyell ist also ein Berg <strong>de</strong>r<br />

Erkenntnis, und ist er richtig nahe gekommen,<br />

dann ist auch <strong>de</strong>r Pass bald<br />

erreicht. <strong>Das</strong> ahnen die Wan<strong>de</strong>rer, sie<br />

nehmen noch einen tiefen Schluck aus <strong>de</strong>r Trink flasche, bewun<strong>de</strong>rn kurz<br />

die Doppelung <strong>de</strong>r Berge auf <strong>de</strong>r Oberfläche eines Sees und stehen eine<br />

Stun<strong>de</strong> später endlich oben auf <strong>de</strong>m Pass.<br />

Monoton die Felslandschaft, streng <strong>de</strong>r Wind. Ein einsames Holzschild<br />

weist darauf hin, dass hier <strong>de</strong>r Yosemite National Park en<strong>de</strong>t. Auf <strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>ren Seite ist die Welt nur kurz darauf schon wie<strong>de</strong>r viel freundlicher.<br />

Der Mann sagt, er fühle sich wie Alice im Wun<strong>de</strong>rland: So viele kleine<br />

Löcher in <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> (von Erdmännchen). Und überall diese Miniaturbäume,<br />

märchenhaft vom Wind zerzaust. In <strong>de</strong>r Nacht ist es <strong>de</strong>utlich wärmer, und<br />

<strong>de</strong>r Mann träumt wohlig entspannt von – weißen Kaninchen.<br />

Der Traum hätte vielleicht auch John Muir gefallen, <strong>de</strong>nn seine Philosophie<br />

war nicht so sehr von exakter Erkenntnis geprägt, son<strong>de</strong>rn vielmehr


Und das Beste am Trailen<strong>de</strong>: Alpenglühen am Mt. Whitney.<br />

vom Erspüren <strong>de</strong>r Dinge, <strong>de</strong>m totalen Eintauchen in die Natur, <strong>de</strong>m Einswer<strong>de</strong>n<br />

mit ihr. In <strong>de</strong>r Sierra Nevada hatte er eine vorzügliche Spielwiese<br />

dafür gefun<strong>de</strong>n.<br />

Winnetou und Brockeback Mountain<br />

Ähnlich ergeht es <strong>de</strong>n zwei Wan<strong>de</strong>rern. Sie wer<strong>de</strong>n zunehmend überwältigt<br />

von <strong>de</strong>r Einsamkeit und <strong>de</strong>m einnehmen<strong>de</strong>n Aussehen dieser Berge.<br />

Hinter je<strong>de</strong>m Anstieg, je<strong>de</strong>r Wegbiegung wartet etwas Neues, Großartiges:<br />

Es sieht mal aus wie die Dolomiten, mal wie schottische Seen<br />

o<strong>de</strong>r jugoslawischer Karst … Winnetou und Brockeback Mountain. Dazu<br />

riecht es nach Vanille, nach Ananas und Butterscotch, und <strong>de</strong>r Wind erzählt<br />

mit tausend Stimmen: erst grollend wie tief aus <strong>de</strong>m Erdinneren,<br />

dann singend durch die Wipfel <strong>de</strong>r jahrhun<strong>de</strong>rtealten Koniferen. Und<br />

über allem schwebt dieses unwirklich-klare, fast transzen<strong>de</strong>ntale Licht.<br />

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Reise 109<br />

Opulente Landschaften wie im Zeitraffer, sie machen fast schwindlig,<br />

süchtig nach mehr. Doch aufgepasst, wer hier stolpert und sich <strong>de</strong>n Fuß<br />

verknackst, hat ernste Sorgen. Die Zivilisation ist sehr fern.<br />

Die sporadischen Begegnungen mit an<strong>de</strong>ren Wan<strong>de</strong>rern, ob auf <strong>de</strong>m Trail<br />

o<strong>de</strong>r abends vor <strong>de</strong>m Zelt, sind eher profaner Natur: Alles dreht sich um<br />

die richtige Logistik. Wo fin<strong>de</strong>t man Wasser? Wo einen geeigneten Zeltplatz<br />

zwischen diesen steilen Bergen? Wie weicht man beim baumfreien<br />

Zick-Zack zum nächsten Pass hinauf <strong>de</strong>r unbarmherzigen Sonne aus?<br />

O<strong>de</strong>r lässt man sich einfach grillen …?<br />

Tage darauf stehen die Wan<strong>de</strong>rer spät nachmittags am Ufer <strong>de</strong>s Edison<br />

Lake und hören seit langer Zeit wie<strong>de</strong>r einmal die Zivilisation nahen: <strong>Das</strong><br />

Motorboot wird sie auf die an<strong>de</strong>re Seite <strong>de</strong>s Sees ins Vermillion Valley<br />

Resort bringen, eine wichtige Nachschubstation für Lebensmittel. Hier<br />

schrubben sich die meisten Wan<strong>de</strong>rer unter <strong>de</strong>r Dusche <strong>de</strong>n Sierra-<br />

Nevada-Staub ab und schlagen sich die Bäuche voll – das sind laut Gästebuch<br />

ein<strong>de</strong>utig die Hauptbeschäftigungen im Resort. Allerdings wird es<br />

seinem hochtraben<strong>de</strong>n Namen nicht ganz gerecht, <strong>de</strong>r Speiseraum erinnert<br />

eher an eine gelbgrau verblichene Fliegenfischerkneipe in Montana.<br />

Aber was soll’s, die Portionen auf <strong>de</strong>n Tellern sind riesig, die Witze <strong>de</strong>r<br />

weiblichen Bedienung <strong>de</strong>rb und die Einträge im Gästebuch weiterhin aufschlussreich:<br />

»Muir sagte immer etwas Poetisches, wenn er auf die Berge<br />

stieg, ich dagegen sagte immer nur Fuck und Shit!« Die Einträge datieren<br />

mehrere Jahre zurück, und immer wie<strong>de</strong>r verfluchen Wan<strong>de</strong>rer <strong>de</strong>n Trail.<br />

Doch Bangemachen gilt nicht.<br />

»Der klarste Weg in das Universum führt durch eine Waldwildnis«, sagte<br />

John Muir. Und <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rer ergänzt trotzig: »Vor allem, wenn sie sich<br />

steil bergaufwärts zieht.« Nach einem Tag Pause ist noch nicht <strong>de</strong>r richtige<br />

Tritt gefun<strong>de</strong>n. Der Trail führt aus <strong>de</strong>m Vermillion Valley ohne Vorankündigung<br />

stark bergauf. <strong>Das</strong> Paar stiefelt träge weiter und wird bald von<br />

einem an<strong>de</strong>ren Wan<strong>de</strong>rer eingeholt. Der ist zu allem Überfluss mit einem<br />

großen alten Eispickel unterwegs, nicht mit diesen neumodischen, filigranen<br />

Hightech-Wan<strong>de</strong>rstöcken. Aber <strong>de</strong>r Frem<strong>de</strong> macht einen ganz<br />

normalen und noch dazu sehr freundlichen Eindruck, als er grüßt. Seine<br />

Frau und sein Sohn seien kurz hinter ihm, und er heiße Steve. Warum er<br />

einen Eispickel mit sich schleppe? Steve erklärt ganz gelassen, dass sei ›<br />

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110 Reise<br />

sein Wan<strong>de</strong>rtalisman, seit er in <strong>de</strong>n 1970ern auf <strong>de</strong>m Pacific Crest Trail<br />

gelaufen sei. Damals habe ihm <strong>de</strong>r Eispickel bei <strong>de</strong>r Überquerung eines<br />

Schneefelds das Leben gerettet.<br />

Man beschließt, ein wenig miteinan<strong>de</strong>r zu gehen und kommt bald auf<br />

John Muir zu sprechen. Was er, Steve, über ihn <strong>de</strong>nke? »Muir war ein<br />

Freak, <strong>de</strong>r erste Öko-Aktivist«, posaunt Steve, »total <strong>de</strong>r Wildnis verfallen.<br />

Einer, <strong>de</strong>r nicht nur wild dachte, son<strong>de</strong>rn auch versuchte, wild zu fühlen.<br />

Er kletterte auf Bäume, wenn <strong>de</strong>r Sturm am größten war, weil er erfahren<br />

wollte, wie sich die Äste im Wind fühlen. Er schlief auf <strong>de</strong>m Waldbo<strong>de</strong>n<br />

und be<strong>de</strong>ckte sich mit Laub, solche Sachen. Strapazen kannte <strong>de</strong>r nicht,<br />

die Natur war seine Droge.« Also ein Freak – aber mit Bedacht: Seinen<br />

unermüdlichen Bemühungen für <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r Wildnis sei es zu verdanken,<br />

dass nicht nur <strong>de</strong>r Yosemite National Park, son<strong>de</strong>rn letztlich auch das<br />

ganze Nationalpark-System geschaffen wur<strong>de</strong>.<br />

Härter, länger, schmerzhafter – bis <strong>de</strong>r Mond aufgeht<br />

Sind wir nicht alle ein bisschen Freak? Die Frage steht noch im Raum, als<br />

Steve sagt, er müsse zurück und nach seiner Frau sehen. So geht das Paar<br />

weiter, die Rücken gera<strong>de</strong>, die Wa<strong>de</strong>n stramm, gedopt mit ganz viel John<br />

Muir. Aber <strong>de</strong>r Trail wird immer härter, die Aufstiege wer<strong>de</strong>n immer länger,<br />

die Pässe immer höher und die Wehwehchen immer schmerzhafter.<br />

Zeit, um <strong>de</strong>n Bergen auch mal »Fuck« und »Shit« entgegenzuschreien.<br />

Meistens, wenn sie wie<strong>de</strong>r so weit sind, kommen Reiter <strong>de</strong>s Weges, und<br />

4­<strong>Seasons</strong> Info<br />

Berge, so weit die Füße tragen<br />

Rund 3<strong>50</strong> Kilometer führt <strong>de</strong>r John Muir Trail (JMT) durch die<br />

Sierra Nevada – vom Yosemite Valley bis zum Mount Whitney<br />

(4418 m), <strong>de</strong>m höchsten Gipfel <strong>de</strong>r USA außerhalb Alaskas.<br />

Allgemein/Vorbereitung<br />

Für die Strecke sollte man etwa<br />

drei Wochen einplanen. Begehbar<br />

ist <strong>de</strong>r Trail in je<strong>de</strong> Richtung, jedoch<br />

ist es ratsamer, von Nor<strong>de</strong>n<br />

nach Sü<strong>de</strong>n zu wan<strong>de</strong>rn, da so die<br />

zu überwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Pässe immer<br />

höher wer<strong>de</strong>n. So kann man sich<br />

besser an die Höhe gewöhnen (die<br />

Strecke liegt fast immer zwischen<br />

2<strong>50</strong>0 und 3<strong>50</strong>0 m hoch). Zu<strong>de</strong>m<br />

ist es in Yosemite einfacher, ein<br />

für <strong>de</strong>n JMT notwendiges Wil<strong>de</strong>rness<br />

Permit zu erhalten. Aufgrund<br />

<strong>de</strong>r großen Höhenunterschie<strong>de</strong>,<br />

die beinahe täglich zu<br />

überwin<strong>de</strong>n sind, ist ein gewisses<br />

Maß an Kondition ratsam. <strong>Das</strong><br />

Permit reserviert man am besten<br />

im Vorfeld und holt es bei Beginn<br />

<strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rung ab: www.nps.<br />

gov/yose/planyourvisit/jmt.htm<br />

(für <strong>de</strong>n Start in Yosemite). Ein<br />

Bären kanister für <strong>de</strong>n Proviant ist<br />

ebenfalls Pflicht, dieser kann bei<br />

Abholung <strong>de</strong>s Permits ausgeliehen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Beste Zeit<br />

Zwischen Anfang Juli und Mitte<br />

September sind die Pässe meist<br />

schneefrei und plötzliche Wintereinbrüche<br />

selten. Ab Mitte August<br />

muss man sich bereits auf <strong>de</strong>utlich<br />

kühlere Nächte einstellen.<br />

Anreise/Vor Ort<br />

Als Ausgangspunkt ist San Francisco<br />

i<strong>de</strong>al, von dort rund vier<br />

Stun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Auto in <strong>de</strong>n<br />

Yosemite NP. Außer<strong>de</strong>m liegt in<br />

Martinez, nahe San Francisco, das<br />

ehemalige Haus von John Muir,<br />

<strong>de</strong>ssen Besuch sehr lohnenswert<br />

Geschafft: Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Dusche in Lone Pine.<br />

diese fragen freundlich, ob die bei<strong>de</strong>n ihre Wan<strong>de</strong>rung auch genießen<br />

wür<strong>de</strong>n. Dann antworten sie, Staub zwischen <strong>de</strong>n Zähnen, brav »ja«, und<br />

insgeheim möchten sie die Reiter vom Pferd stoßen und selbst aufsatteln.<br />

Doch wenn das Zelt aufgebaut ist, die Sonne langsam untergeht und die<br />

Gipfel in glühen<strong>de</strong> Silhouetten verwan<strong>de</strong>lt, wenn später <strong>de</strong>r Mond in milchigem<br />

Mattgelb aufzieht und das Zelt wie eine sehr ferne Kerze erhellt<br />

– dann sind die Pässe und die Blasen an <strong>de</strong>n Füßen ganz weit weg. Dann<br />

sitzt das Paar still da und spürt die Wildnis plötzlich tief in sich drinnen,<br />

und es ist fast, als sitze <strong>de</strong>r große John Muir selbst neben ihnen.<br />

Einen Film über <strong>de</strong>n John Muir Trail gibt es<br />

unter www.4-<strong>Seasons</strong>.tv/john-muir-trail<br />

ist: www.nps.gov/jomu. Die Lufthansa<br />

fliegt täglich von Frankfurt<br />

nach San Francisco, www.<br />

lufthansa.com, Air Canada ebenso,<br />

allerdings mit Zwischenstopp,<br />

www.aircanada.<strong>de</strong>. Einen günstigen<br />

Mietwagen bekommt man bei<br />

Alamo , Tel. 01805/462526 (14<br />

Cent/Min.), www.alamo.<strong>de</strong>.<br />

Übernachten<br />

San Francisco: The Orchard<br />

Gar<strong>de</strong>n Hotel, 466 Bush Street,<br />

www.theorchardgar<strong>de</strong>nhotel.com,<br />

o<strong>de</strong>r das Handlery Union Square,<br />

351 Geary Street, www.handlery.<br />

com/sf. Bei<strong>de</strong> Hotels liegen sehr<br />

zentral und sind z. B. bei DER­<br />

TOUR buchbar (kombiniert man<br />

Hotel z. B. mit Flug wird es günstiger),<br />

www.<strong>de</strong>rtour.<strong>de</strong> .<br />

Yosemite: Zelt o<strong>de</strong>r Cabin im<br />

Curry Village, www.yosemitepark.<br />

com/accomodations.aspx.<br />

Mammoth/Devils Postpile: Mammoth<br />

Mountain Inn, www.mammothmountain.com/Lodging/<br />

MammothMountainInn.<br />

Edison Lake: Vermillion Valley<br />

Resort, www.edisonlake.com.<br />

In Mammoth und Edison Lake<br />

kann man Proviant aufstocken.<br />

Lone Pine/Mt. Whitney: Mt.<br />

Whitney Hostel, 238 S Main Str.,<br />

www.whitneyportalstore.com.<br />

Literatur/Karten<br />

<strong>Das</strong> Buch »John Muir Trail. The essential<br />

gui<strong>de</strong> to hiking America’s<br />

most famous trail« von Elizabeth<br />

Wenk (Wil<strong>de</strong>rness Press Verlag,<br />

14,99 Euro, englisch) lässt keine<br />

Fragen vor und während <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rung<br />

offen. Zusätzliches <strong>de</strong>tailliertes<br />

Kartenmaterial ist <strong>de</strong>nnoch<br />

obligatorisch: Tom Harrison Maps,<br />

»John Muir Trail Map­Pack«, am<br />

einfachsten vor Ort besorgen.<br />

Infos<br />

Gute Seiten für <strong>de</strong>n JMT:<br />

www.hikejmt.com und www.<br />

besthike.com/northamerica/<br />

sierra_ne vada/john_muir.html.<br />


WARMER<br />

WARMER DRIER SOFTER<br />

Eisige Temperaturen. Der Wind peitscht gera<strong>de</strong>zu. Heute ist mein Tag. Jetzt kommt <strong>de</strong>r letzte, entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Run. Mein Ziel: Der perfekte Trick.<br />

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112<br />

Reise<br />

Reiseplaner Kalifornien<br />

Nebelverhangene Redwood­Wäl<strong>de</strong>r im Nor<strong>de</strong>n, die Berge<br />

<strong>de</strong>r Sierra Nevada im Osten, die Mojave­Wüste an <strong>de</strong>r<br />

Grenze zu Mexiko. Dazu eine Küste von sturmumtost<br />

bis sonnenverwöhnt. Kalifornien hat landschaftlich so<br />

ziemlich alles zu bieten, was vorstellbar ist. Da kann es<br />

nur heißen: Raus in diese grandiose Natur! Hier sind die<br />

4­<strong>Seasons</strong>­Tipps für das ultimative Kalifornien­Erlebnis.<br />

Lassen Volcanic NP<br />

1]<br />

Der Lassen Volcanic National Park markiert<br />

<strong>de</strong>n südlichsten Endpunkt <strong>de</strong>r Casca<strong>de</strong><br />

Range , einer Vulkangebirgskette, die sich von<br />

Kanada bis nach Nordkalifornien erstreckt.<br />

Früher zählte <strong>de</strong>r Lassen Peak zu <strong>de</strong>n aktiv sten<br />

Vulkanen in diesem Gebiet. Seit 1921 ist<br />

es jedoch sehr still um ihn gewor<strong>de</strong>n. Heute<br />

ist <strong>de</strong>r Park ein äußerst eindrucksvoller Ort,<br />

um einen alten Vulkan zu erleben und zu<strong>de</strong>m<br />

etwas über Vulkanismus zu lernen. Dichter<br />

Na<strong>de</strong>lwald umrahmt ein rauchen<strong>de</strong>s, bro<strong>de</strong>ln<br />

<strong>de</strong>s , baumloses Terrain. Jenseits <strong>de</strong>r<br />

Baum grenze ist die Szenerie eine Mischung<br />

aus Mondoberfläche und Hölle: Krater,<br />

Krater seen, erstarrte Lavaströme, kochen<strong>de</strong><br />

Schlammpfützen, stinken<strong>de</strong>r Schwefeldampf<br />

– und darüber thront <strong>de</strong>r Vulkankegel <strong>de</strong>s<br />

Lassen Peak. 3200 Meter ist er hoch, 600<br />

Meter überragt er seine direkte Umgebung.<br />

Auf keinen Fall entgehen lassen sollte man<br />

sich <strong>de</strong>n Aufstieg zum Gipfel: Die Aussicht<br />

über die mondähnliche Landschaft sucht<br />

ihresgleichen.<br />

Infos: www.nps.gov/lavo<br />

Redwood NP<br />

3]<br />

Über 115 Meter hoch ist <strong>de</strong>r erst 2006 ent<strong>de</strong>ckte Hyperion, <strong>de</strong>r<br />

Rekord halter unter <strong>de</strong>n Redwood-Bäumen. Tief im Wald steht er, wo<br />

meterhohe Farne neben meterdicken Redwood-Stämmen wachsen,<br />

ihre Spitzen oft gar nicht zu sehen, so hoch sind die höchsten Bäume<br />

<strong>de</strong>r Welt. Wer durch die ehrfurchtgebieten<strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Redwood<br />

NP streift, fühlt sich unweigerlich zurückversetzt in eine Welt vor unserer<br />

Zeit. Immerhin sind die ältesten unter ihnen auch schon über<br />

2000 Jahre alt. In dieser Kulisse wur<strong>de</strong>n Hollywood-Klassiker wie »Die<br />

Rückkehr <strong>de</strong>r Jedi-Ritter« und »Jurassic Park« gedreht. Sein Zelt aufschlagen<br />

und unter Giganten schlafen ist hier Pflicht. Übrigens, <strong>de</strong>r<br />

Redwood NP bil<strong>de</strong>t mit seinen umliegen<strong>de</strong>n State Parks das größte<br />

zusammenhängen<strong>de</strong> Redwood-Gebiet in Kalifornien.<br />

Infos: www.nps.gov/redw<br />

Crescent City<br />

Redwood NP<br />

Eureka<br />

Ukiah<br />

Santa Rosa<br />

Lake Tahoe<br />

2]<br />

Mit <strong>50</strong>0 Quadratkilometern<br />

ist <strong>de</strong>r Lake Tahoe <strong>de</strong>r<br />

größte Gebirgssee <strong>de</strong>r USA.<br />

Und so groß wie <strong>de</strong>r See ist,<br />

so viele Möglichkeiten hat man<br />

in <strong>de</strong>r Gegend: Im Winter sind es<br />

klangvolle Skigebiete wie Squaw<br />

Valley und Heavenly, die locken, im<br />

Sommer ist es hauptsächlich Segeln,<br />

Santa Cruz<br />

Redding<br />

Red Bluff<br />

San Francisco<br />

Monterey<br />

Big Sur<br />

San Jose<br />

Yreka<br />

Pinnacles<br />

Mt Shasta (4317 m)<br />

Lassen NP<br />

Chico<br />

Auburn<br />

Sacramento<br />

Merced<br />

Wasserski, Wakeboar<strong>de</strong>n und Kajaken<br />

. Beson<strong>de</strong>rs schön für Pad<strong>de</strong>ltouren<br />

ist die Emerald Bay im Emerald Bay State<br />

Park am südwestlichen Ufer. Der Name<br />

Smaragdbucht verspricht nicht zu viel: Steil<br />

abfallen<strong>de</strong> Granitklippen, Wasserfälle und ultramarinblaues<br />

Wasser mit <strong>de</strong>r Insel Fannette Island<br />

in <strong>de</strong>r Bucht prägen die Szenerie. Überzeugten Fußgängern<br />

bietet sich <strong>de</strong>r 265 Kilometer lange Tahoe Rim<br />

Nevada City<br />

Santa Barbara<br />

Ventura<br />

Trail an. Dieser führt immer schön über die Berge , die <strong>de</strong>n<br />

See einrahmen. Dabei eröffnen sich nicht nur großartige<br />

Panoramen, man wan<strong>de</strong>rt zu<strong>de</strong>m oft auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>r<br />

Geschichte <strong>de</strong>s Tahoe Basins: Der Trail folgt alten Pfa<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Washoe-Indianer und <strong>de</strong>n Routen <strong>de</strong>r Pioniere.<br />

Infos: www.tahoesouth.com<br />

5<br />

3<br />

5<br />

7<br />

Unter Redwoods wird <strong>de</strong>r<br />

Mensch ganz klein.<br />

5<br />

5<br />

1<br />

Klamath Falls<br />

Susanville<br />

Truckee<br />

Lake Tahoe<br />

Placerville<br />

Yosemite NP<br />

Fresno<br />

5<br />

Sonora<br />

6<br />

Santa Catalina Island<br />

Pyramid Lake<br />

Reno<br />

2<br />

Mono Lake<br />

Sequoia NP<br />

Bakersfield<br />

Huntington Beach<br />

Bridgeport<br />

8<br />

Mt Whitney<br />

4418 m<br />

3<strong>50</strong>0 m<br />

Jon Muir Trail<br />

Pacific Crest Trail<br />

White Mt Peak (4342 m)<br />

Bishop<br />

Los Angeles<br />

San Diego<br />

Tijuana<br />

80<br />

Oregon<br />

Mojave<br />

Death Valley<br />

-86<br />

M o j a v e<br />

D e s e r t<br />

10<br />

Palm Springs<br />

5<br />

Joshua Tree NP<br />

El Centro<br />

MEXICO<br />

0 30 60 90 km<br />

40<br />

Nevada<br />

Las Vegas<br />

10<br />

4<br />

15<br />

Ida<br />

Lake<br />

Needles<br />

Blythe


Joshua Tree NP<br />

4]<br />

Benannt ist <strong>de</strong>r Park nach <strong>de</strong>m Joshua Tree, <strong>de</strong>r nur in hoch gelegenen Wüstenregionen vorkommt<br />

und aussieht wie eine Kreuzung zwischen Baum und Kaktus. Dazu nehme man eine<br />

Felslandschaft, die wirkt, als hätten Riesen ein Murmelturnier veranstaltet, und fertig ist eine<br />

<strong>de</strong>r außergewöhnlichsten Wüstenlandschaften. Der Park beheimatet über 800 Pflanzenarten,<br />

beson<strong>de</strong>rs eindrucksvoll ist die Wildblumenblüte ab En<strong>de</strong> Februar. Neben Blumenliebhabern<br />

und Wüstenwan<strong>de</strong>rern kommen hier vor allem Kletterer auf ihre Kosten, eine Vielzahl an<br />

Routen in <strong>de</strong>n unterschiedlichsten Schwierigkeitsgra<strong>de</strong>n fin<strong>de</strong>t sich im Park. Romantischen<br />

Seelen sei insbeson<strong>de</strong>re das Campen im Park empfohlen: Nachts auf <strong>de</strong>n Felsen zu liegen und<br />

das Universum zu bestaunen, ist ein unvergessliches Erlebnis. Infos: www.nps.gov/jotr<br />

Big Sur, Traumküste<br />

im Breitwandformat.<br />

Big Sur<br />

5]<br />

In wahrlich oft halsbrecherischer Höhe win<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r<br />

Highway 1 entlang <strong>de</strong>r Küste zwischen Santa Barbara<br />

und Monterey. Auf <strong>de</strong>r einen Seite das Meer, auf <strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>ren Seite die steil ansteigen<strong>de</strong>n Berge. Eingeklemmt<br />

dazwischen <strong>de</strong>r Highway 1, <strong>de</strong>r seinen Höhepunkt<br />

am berühmten Abschnitt Big Sur erreicht. Bis zu<br />

900 Meter steigen die Berge hier direkt hinter <strong>de</strong>r Küste<br />

an. State Parks und Strän<strong>de</strong> bieten tolle Wan<strong>de</strong>rmöglichkeiten,<br />

sei es zwischen riesigen Redwoods nahe<br />

Monterey o<strong>de</strong>r hohen Sanddünen am Pismo Beach. Vor<br />

allem Sonnenuntergänge sind bei Big Sur ein phänomenales<br />

Erlebnis, und <strong>de</strong>r Pfeiffer Big Sur State Park ein<br />

i<strong>de</strong>aler Ort, um einen solchen zu erleben. Neben <strong>de</strong>r<br />

Pano rama aussicht sind vor allem die Wasserfälle, die<br />

sich <strong>de</strong>m Ozean entgegenstürzen, ein Markenzeichen<br />

<strong>de</strong>s State Park.<br />

Infos: www.parks.ca.gov/?page_id=570<br />

In <strong>de</strong>r kühleren Jahreszeit ist <strong>de</strong>r Joshua<br />

Tree NP ein beliebtes Kletterziel.<br />

Huntington Beach<br />

6]<br />

Niemand Geringeres als die<br />

Beach Boys verhalfen Huntington<br />

Beach, <strong>de</strong>r Surf City,<br />

mit ihrem Song »Surfin‘ Safari«<br />

zu einem Platz in <strong>de</strong>r Hall<br />

of Fame <strong>de</strong>r Popkultur. Und<br />

niemand, <strong>de</strong>r auf Surfen steht,<br />

kommt an Huntington Beach<br />

vorbei. Zahlreiche be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

Surf-Events fin<strong>de</strong>n hier statt,<br />

daneben gibt es <strong>de</strong>n Surfing<br />

Walk of Fame und das International<br />

Surf Museum. Und<br />

wer es wirklich richtig wissen<br />

will, fährt einige Kilometer<br />

weiter nach Sü<strong>de</strong>n zum San<br />

Onofre State Beach. Die Surf<br />

Spots Trestles gelten mit als<br />

die besten in Kalifornien.<br />

Wenn hier <strong>de</strong>r Wellengang<br />

stimmt, trifft man schon mal<br />

die besten Surfer <strong>de</strong>r Welt.<br />

Infos: www.surfcityusa.com<br />

Online-Specials unter<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.<strong>de</strong>/kalifornien<br />

Weitere Infos über Kalifornien unter www.visitcalifornia.<strong>de</strong><br />

Reise<br />

Pinnacles National Monument<br />

7]<br />

Meisterhaft mühelos schweben die Kondore<br />

hoch über <strong>de</strong>n schroffen Überresten eines 23<br />

Millionen Jahre alten, riesigen Vulkans. Der Zahn<br />

<strong>de</strong>r Zeit hat hier ein felsiges Wun<strong>de</strong>rland geformt.<br />

Felstürme, -na<strong>de</strong>ln, steinerne Balkone mit<br />

weiten Aussichten, scharf gezackte Gipfel, enge<br />

Canyons und im Untergrund schließlich Höhlen.<br />

Diese beson<strong>de</strong>re Landschaft lässt sich ebenso<br />

erwan<strong>de</strong>rn wie erklettern: Für erfahrene Felskletterer<br />

sind die Pinnacles nicht nur wegen ihrer<br />

vulkanischen Vergangenheit ein heißer Tipp.<br />

Infos: www.nps.gov/pinn<br />

Sequoia/Kings Canyon NP<br />

8]<br />

Auf die Frage einer Englän<strong>de</strong>rin, ob sich aus <strong>de</strong>m<br />

Holz eines Sequoia-Baums schöne Möbel machen<br />

las sen wür<strong>de</strong>n, soll John Muir geantwortet<br />

haben: »Madam, wür<strong>de</strong>n sie ihre Kin<strong>de</strong>r ermor<strong>de</strong>n?«<br />

Für Muir waren die Sequoias die großen<br />

Meisterwerke <strong>de</strong>r Natur und die größten Lebewesen<br />

<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>. Womit er recht hatte, <strong>de</strong>r General-Sherman-Baum<br />

im Sequoia NP ist tatsächlich<br />

das größte heute bekannte Lebewesen. Doch<br />

sollte man <strong>de</strong>n Park nicht nur wegen <strong>de</strong>r wun<strong>de</strong>rbaren<br />

Sequoias besuchen, <strong>de</strong>nn das bergige<br />

Hinterland <strong>de</strong>r Sierra Nevada hält tolle Wan<strong>de</strong>rwege<br />

parat: von <strong>de</strong>r Tageswan<strong>de</strong>rung bis zum<br />

mehrwöchigen Trip. Tiefe Canyons, einsame<br />

Bergseen, epische Landschaften – im Sequoia<br />

und Kings Canyon NP ist wirklich alles geboten.<br />

Infos: www.nps.gov/seki<br />

Über allen Gipfeln<br />

im Sequoia NP.<br />

113<br />

Ein Filmspecial über Kalifornien unter<br />

www.4-<strong>Seasons</strong>.tv/kalifornien


114<br />

Filialen<br />

Tschüss Winter,<br />

hallo Frühling!<br />

Die besten Saisonstart-Events <strong>de</strong>r <strong>Globetrotter</strong>-Filialen<br />

Filiale Hamburg: 16. + 17. April<br />

23. Globeboot am Stadtparksee<br />

Über 100 Zelte und eine riesige Testbootflotte erwarten Sie, <strong>de</strong>r Eintritt<br />

ist frei. Zusätzlich gibt es GPS-Seminare, Pad<strong>de</strong>lvorführungen, einen<br />

Hochseilgarten und die legen dären Waldmeisterschaften. Infos zu diesem<br />

und <strong>de</strong>n vier weiteren Globeboot-Events unter www.globeboot.<strong>de</strong>.<br />

Filiale Köln: 6. April<br />

Timmy O‘Neill – Live the moment<br />

Der klettern<strong>de</strong> Comedian Timmy O‘Neill erzählt von <strong>de</strong>r Besteigung <strong>de</strong>s El<br />

Capita n mit seinem querschnittsgelähmten Bru<strong>de</strong>r Sean. Englischer Vortrag<br />

in Kooperation mit Patagonia. 20.30 Uhr. VVK 10 <strong>€</strong>. AK 12 <strong>€</strong>, Reservierungen<br />

sind lei<strong>de</strong>r nicht möglich.<br />

Filiale Dres<strong>de</strong>n: 26. März<br />

Köln<br />

6. April<br />

Radical Reels Kletterfilmfestival<br />

Frankfurt<br />

24. März<br />

Hamburg<br />

16. + 17. April<br />

»Klettern ist kein Sport, Klettern ist eine Lebenseinstellung«. Wer dieses<br />

Statement unterschreiben wür<strong>de</strong>, ist bei dieser Zusammenstellung <strong>de</strong>r beste<br />

n Kletterfilme <strong>de</strong>r Saison genau richtig. Beginn: 20 Uhr im Theater Wechselbad.<br />

Eintritt: Mit <strong>Globetrotter</strong>- o<strong>de</strong>r DAV-Card 10 <strong>€</strong>, VVK 12 <strong>€</strong>, AK 14 <strong>€</strong>.<br />

Am Tag zuvor gastiert am gleichen Ort das Banff Mountain Filmfestival.<br />

Filiale Berlin: 24. – 26. März<br />

6. Outdoor-Filmfestival Berlin<br />

Die besten Abenteuerfilme <strong>de</strong>s Banff Mountain Film Festivals, pünktlich<br />

zum Start <strong>de</strong>r vom Eise befreiten Outdoorsaison, aufbereitet in drei Akten<br />

und serviert auf <strong>de</strong>r Eventfläche <strong>de</strong>r Filiale – mehr Motivation geht kaum.<br />

Detailinfos zu Programm, Preisen und VVK ebenfalls in <strong>de</strong>r Schloßstraße.<br />

Filiale Frankfurt: 24. März<br />

Dres<strong>de</strong>n<br />

26. März<br />

Berlin<br />

24. – 26. März<br />

Diavortrag Kanada & Alaska von Thomas Sbampato<br />

Die Stationen dieser informativ wie humorvoll kommentierten Fotoreise<br />

führen von <strong>de</strong>n Buckelwalen <strong>de</strong>r Insi<strong>de</strong> Passage über die Wapiti-Hirsche<br />

in <strong>de</strong>n Rocky Mountains quer durch <strong>de</strong>n Kontinent bis zu <strong>de</strong>n Eisbären an<br />

<strong>de</strong>r Hudson Bay. Beginn: 20.30 Uhr. Eintritt: VVK 8 <strong>€</strong>, AK 10 <strong>€</strong>.<br />

Veranstaltungsfin<strong>de</strong>r online<br />

Alle Termine gibt‘s über das Feld<br />

»Event-Tipp« auf <strong>de</strong>r Startseite von<br />

www.globetrotter.<strong>de</strong>: Einfach auf<br />

»Alle Events« klicken – und bequem<br />

nach Ort, Datum o<strong>de</strong>r Event suchen.


Beschleunigungstest.<br />

Auf <strong>de</strong>r Traverse. Tempo machen. Zweihun<strong>de</strong>rt athletische Skitourengänger liefen beim Beschleunigungstest am Julierpass<br />

bis ans Limit. Ihre Erfahrung: Mit <strong>de</strong>r schnellen, leichten, kompakten und sicheren Pure Ascent-Ausrüstung kommst auch du<br />

mit Leichtigkeit auf Hochtouren. Folge <strong>de</strong>r roten Spur <strong>de</strong>r Mammut Speed Alpinisten: www.mammut.ch<br />

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Die Women’s Minimalist Jacket ist ein absolut zuverlässiger<br />

Regenschutz für alle Outdoor-Aktivitäten. Hergestellt aus<br />

leichtem und gut packbarem GORE-TEX® Paclite®, hält sie<br />

auch bei ausge<strong>de</strong>hnten Aktivitäten garantiert trocken. Der<br />

Schnitt ist speziell an die weibliche Anatomie angepasst.<br />

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Verarbeitet mit Materialien, die super leicht und packbar sind.<br />

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wenn es auf Gewicht und Stauraum ankommt.<br />

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Lars schnei<strong>de</strong>r • AGENTUR: ARTs of sAlEs GmbH

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