GERIATRISCHES Assessment (ABSTRACT - SciVal
GERIATRISCHES Assessment (ABSTRACT - SciVal
GERIATRISCHES Assessment (ABSTRACT - SciVal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Vorlesungsthemen<br />
• Alternstheorien , der alte Patient<br />
• Demographie, rechtliche Probleme<br />
• <strong>Assessment</strong><br />
• Demenz<br />
• Sensorische Defizite im Alter<br />
• Dekubitus<br />
• Schlaganfall<br />
• Pharmakotherapie<br />
• Immobilität / Failure to thrive<br />
• Malnutrition<br />
• Stürze<br />
• Delir<br />
• Inkontinenz<br />
1
Demographische Aspekte:<br />
• laut WHO<br />
Simon; Pharma Focus Herz-Kreislauf 2005;1 (1)<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
• � alternder Mensch 45-60 Jahre<br />
• � älterer Mensch 61-75 Jahre<br />
• � alter Mensch 76-90 Jahre<br />
• � sehr alter Mensch > 90 Jahre<br />
In Frankreich hat es 115 Jahre (1865-1980) gedauert, um<br />
die Population der Älteren von 7 auf 17 % zu verdoppeln;<br />
� im heutigen China wird dieser Prozess bereits in 27<br />
Jahren erreicht sein.<br />
2
Bevölkerung<br />
> 60 Jahre<br />
2010<br />
81 Mio<br />
21 %<br />
2020<br />
78 Mio<br />
26 %<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Bevölkerungsentwicklung in Deutschland<br />
Lebenserwartung:<br />
70 - 75<br />
80 - 85<br />
> 85<br />
weiblich<br />
15,0<br />
8,7<br />
6,3<br />
2030<br />
73 Mio<br />
11,8<br />
5,8<br />
5,1<br />
30 %<br />
männlich<br />
Jahre mittl.<br />
Überleben<br />
3
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Frau R.; * 5.Mai 1901<br />
Bild aufgenommen: 30.4.2004<br />
MMS 30<br />
Kennzeichen des geriatrischen Patienten:<br />
• weiblich<br />
• durchschnittlich 82 Jahre alt<br />
• verwitwet<br />
• alleinstehend<br />
• multimorbid<br />
• mit …….����<br />
4
Geriatrie - was ist das ??<br />
♦ Alter ??<br />
♦ Multimorbidität !!<br />
•Quelle: Franke: Multimorbidität und Polypathie in der Praxis<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
5
Kennzeichen geriatrischer Medizin:<br />
• flexible Behandlungsformen<br />
• multiprofessionelles Team<br />
• geriatrisches <strong>Assessment</strong><br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
6
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Ziele geriatrischen Handelns<br />
1. Dem alten Menschen das höchstmögliche Maß an<br />
Unabhängigkeit und Eigenständigkeit zu erhalten, zu<br />
fördern und wiederherzustellen, wenn diese durch<br />
Krankheit, Behinderung oder andere Einflüsse<br />
gefährdet sind.<br />
2. Durch angemessene Maßnahmen zur Lebenszufriedenheit<br />
des alten Menschen beizutragen und seine Lebensqualität<br />
zu fördern<br />
7
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Definitionen von <strong>Assessment</strong>:<br />
• Funktionelles <strong>Assessment</strong> ist die Beurteilung der Fähigkeiten<br />
eines Patienten, in der Arena des täglichen Alltags zu<br />
funktionieren. (to function in the arena of everyday living)<br />
(National Institute of Aging 1988).<br />
• als interdisziplinärer Prozeß zur Erfassung medizinischer,<br />
psychosozialer und funktioneller Ressourcen und Probleme<br />
eines betagten Patienten unter Berücksichtigung der Umgebungssituation.<br />
(Stuck et al, Lancet 432:1032-1036)<br />
• Methode, die aus der individuellen Beliebigkeit der persönlichen<br />
Erfahrung und aus der segmentalen Begrenzung der<br />
medizinischen Einzeldisziplinen hinausführt und die<br />
Erfolge der geriatrischen Interventionen evaluieren kann.<br />
(Runge: Ambulantes Geriatrisches <strong>Assessment</strong>; 1996)<br />
8
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Konzept von „Krankheit im Alter“<br />
• Ebene der Pathophysiologie (Pathology)<br />
Pathophysiolog./morphologische Schädigung<br />
Beispiel: der ischämische Hirninfarkt<br />
• Ebene der klinischen Symptomatik (Impairment)<br />
Symptome und klinische Zeichen<br />
Beispiel: Hemiplegie, Aphasie<br />
• Ebene der Funktionsstörungen (Disability)<br />
Minderung und/oder Verlust von Funktionen<br />
Beispiel: Immobilität, Komunikationsstörungen<br />
• Ebene der sozialen Auswirkungen (Handicap)<br />
Krankheitsfolgen für soz. Funktionen/Unabhängigkeit<br />
Beispiel: Isolation, institutionelle Pflege<br />
9
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Ziele und Aufgaben des geriatrischen <strong>Assessment</strong>s<br />
(nach AGAST)<br />
Sammlung von Informationen hinsichtlich<br />
• Diagnose:<br />
umfassende Erfassung alltagsrelevanter Defizite und erhaltener Funktionen<br />
• Prävention:<br />
Erkennen von Risiken und Gefahren für alte Patienten<br />
• Therapieplanung:<br />
Identifizierung von Therapieschwerpunkten, Reha – Potential<br />
�Zielfestlegung<br />
• Verlaufskontrolle:<br />
Erfassung von Behandlungsergebnissen<br />
10
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Welche Bereiche sollten durch ein geriatrisches <strong>Assessment</strong><br />
erfaßt werden?<br />
• Körperliche Funktionen<br />
• Kognitive Funktionen<br />
• Emotionale Funktionen<br />
• Aktivitäten des täglichen Lebens<br />
• Ökonomische Bedingungen<br />
• Soziale Bedingungen<br />
• Bedingungen der engeren und weiteren Umgebung<br />
11
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Geriatrisches <strong>Assessment</strong> ���� Pflegeversicherung<br />
Körperpflege:<br />
• Waschen<br />
• Duschen<br />
• Baden<br />
• Zahnpflege<br />
• Kämmen<br />
• Rasieren<br />
• Darm- oder<br />
Blasenentleerung<br />
Ernährung:<br />
• mundgerechtes Zubereiten<br />
der Nahrung<br />
• Aufnahme der Nahrung<br />
Mobilität:<br />
• Aufstehen und Zu-Bett-Gehen<br />
• An –und Auskleiden<br />
• Gehen<br />
• Stehen<br />
• Treppensteigen<br />
• Verlassen und Wiederaufsuchen<br />
der Wohnung<br />
hauswirt.<br />
Versorgung:<br />
• Einkaufen<br />
• Kochen<br />
•Reinigen<br />
der Wohnung<br />
• Spülen<br />
• Wechseln und<br />
Waschen der<br />
Wäsche<br />
Beheizen<br />
12
•AGAST<br />
(ADL) - BARTHEL-INDEX<br />
ESSEN 10 unabhängig, benutzt Geschirr<br />
5 braucht Hilfe, z.B. beim Schneiden<br />
BETT-<br />
STUHL<br />
TRANSFER<br />
0 total hilfsbedürftig<br />
15 unabhängig (gilt auch für Rollstuhlfahrer)<br />
10 minimale Assistenz oder Supervision<br />
5 kann sitzen, braucht Hilfe zum Transfer<br />
0 bettlägrig<br />
WASCHEN 5 wäscht Gesicht, kämmt sich, etc.<br />
0 braucht Hilfe<br />
TOILETTE 10 unabhängig bei Benutzung Toilette<br />
5 braucht Hilfe (z.B.Gleichgewicht, etc)<br />
0 kann nicht auf Toilette/Nachtstuhl<br />
BADEN 5 badet oder duscht ohne Hilfe<br />
BE-<br />
WEGUNG<br />
0 badet oder duscht mit Hilfe<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT<br />
TREPPEN-<br />
STEIGEN<br />
AN-<br />
KLEIDEN<br />
STUHL-<br />
KONTR.<br />
URIN-<br />
KONTR.<br />
15 unabhäng.Gehen (auch mit Gehhilfe)mind 50m<br />
10 mind. 50 m Gehen, jedoch mit Unterstützung<br />
5 für Rollstuhlfahrer: unabhängig für mind. 50m<br />
0 kann sich nicht (mind. 50m) fortbewegen<br />
10 unabhängig (auch mit Gehhilfe)<br />
5 braucht Hilfe oder Supervision<br />
0 kann nicht Treppensteigen<br />
10 unabhängig, incl. Schuhe anziehen<br />
5 hilfsbedürftig<br />
0 total hilfsbedürftig<br />
10 kontinent<br />
5 teilweise inkontinent (z.B. nachts)<br />
0 inkontinent<br />
10 kontinent<br />
5 teilweise inkontinent (z.B. nachts)<br />
0 inkontinent<br />
13
•AGAST<br />
(ADL) - BARTHEL-INDEX<br />
ESSEN 10 unabhängig, benutzt Geschirr<br />
5 braucht Hilfe, z.B. beim Schneiden<br />
BETT-<br />
STUHL<br />
TRANSFER<br />
0 total hilfsbedürftig<br />
15 unabhängig (gilt auch für Rollstuhlfahrer)<br />
10 minimale Assistenz oder Supervision<br />
5 kann sitzen, braucht Hilfe zum Transfer<br />
0 bettlägrig<br />
WASCHEN 5 wäscht Gesicht, kämmt sich, etc.<br />
0 braucht Hilfe<br />
TOILETTE 10 unabhängig bei Benutzung Toilette<br />
5 braucht Hilfe (z.B.Gleichgewicht, etc)<br />
0 kann nicht auf Toilette/Nachtstuhl<br />
BADEN 5 badet oder duscht ohne Hilfe<br />
0 badet oder duscht mit Hilfe<br />
BE-<br />
WEGUNG<br />
TREPPEN-<br />
STEIGEN<br />
AN-<br />
KLEIDEN<br />
STUHL-<br />
KONTR.<br />
URIN-<br />
KONTR.<br />
15 unabhäng.Gehen (auch mit Gehhilfe)mind 50m<br />
10 mind. 50 m Gehen, jedoch mit Unterstützung<br />
5 für Rollstuhlfahrer: unabhängig für mind. 50m<br />
0 kann sich nicht (mind. 50m) fortbewegen<br />
10 unabhängig (auch mit Gehhilfe)<br />
5 braucht Hilfe oder Supervision<br />
0 kann nicht Treppensteigen<br />
10 unabhängig, incl. Schuhe anziehen<br />
5 hilfsbedürftig<br />
0 total hilfsbedürftig<br />
10 kontinent<br />
5 teilweise inkontinent (z.B. nachts)<br />
0 inkontinent<br />
10 kontinent<br />
5 teilweise inkontinent (z.B. nachts)<br />
0 inkontinent<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT<br />
Hamburger Manual<br />
Zeitpunkt der Codierung:<br />
• Nach der Aufnahme: innerhalb der ersten 24 Stunden<br />
• Vor der Entlassung: ca. 2 -3 Tage vorher<br />
Voraussetzungen:<br />
• Es werden Hotelbedingungen angenommen<br />
• Codiert werden nur solche Tätigkeiten, die der Patient<br />
tatsächlich ausführt. Nicht solche, die er können müsste<br />
• Als angemessene Zeit zur Verrichtung einzelner<br />
Tätigkeiten gilt eine Stunde.<br />
• Bei der Codierung „Hilfe“ oder „Teilübernahme“ muss<br />
der Patient ca. 50% der Aktivität selbst übernehmen.<br />
• .<br />
14
•AGAST<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT - BARTHEL-INDEX<br />
1. Essen<br />
10 Punkte:<br />
Unabhängig, der Patient kann eine Mahlzeit selbständig von<br />
einem Tablett oder dem Tisch einnehmen<br />
5 Punkte:<br />
Einige Hilfe ist notwendig<br />
0 Punkte<br />
Der Patient erfüllt nicht die Voraussetzungen, um 5 Punkte zu<br />
erhalten.<br />
Hamburger Manual<br />
- Aufnahme der PEG-Sonde in die Beurteilung:<br />
-Übernahme der Versorgung durch den Patienten 10 Punkte<br />
-Hilfe bei der PEG-Versorgung 5 Punkte<br />
-Übernahme durch die Pflege 0 Punkte<br />
15
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Geriatrisches <strong>Assessment</strong> IADL: Lawton Brody<br />
16
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Geriatrisches <strong>Assessment</strong>: pGBA<br />
17
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Geriatrisches <strong>Assessment</strong><br />
FIM: Functional Independance Measure<br />
FIM<br />
18
•AGAST<br />
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT<br />
PHYSIOTHERAPIE<br />
• Tinetti<br />
• Timed up and go<br />
• Handkraft<br />
• Transfer<br />
•Quelle: Nikolaus et al.: Das geriatr.<strong>Assessment</strong> MMV 1992<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
19
•AGAST<br />
•Quelle: Nikolaus et al.: Das geriatr.<strong>Assessment</strong> MMV 1992<br />
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT<br />
TINETTI (1)<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
20
•AGAST<br />
•Quelle: Nikolaus et al.: Das geriatr.<strong>Assessment</strong> MMV 1992<br />
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT<br />
TINETTI (2)<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
21
•AGAST<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT ���� TIMED Up and Go Test (1)<br />
Der Proband sitzt auf einem Stuhl mit Armlehen<br />
(Sitzhöhe ca. 46cm). Die Arme liegen locker auf den<br />
Armstützen und der Rücken liegt der Rücklehne des<br />
Stuhles an.<br />
Nach Aufforderung soll der Proband mit einem<br />
normalen und sicheren Gang bis zu einer Linie laufen,<br />
die in drei Metern Entfernung vor dem Stuhl auf dem<br />
Boden angezeichnet ist, sich dort umdrehen, wieder<br />
zurück zum Stuhl gehen und sich in die<br />
Ausgangsposition begeben.<br />
22
•AGAST<br />
• Hilfsmittel erlaubt<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT ���� TIMED Up and Go Test (2)<br />
• Einmalige Demonstration durch Untersucher erlaubt<br />
• Üben vor Zeitmessung erlaubt<br />
• Gehhilfe wird dokumentiert<br />
23
•AGAST<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT ���� TIMED Up and Go Test (3)<br />
• Zeit < 10 sek. Unabhängig bei alltäglicher Mobilität<br />
• 11 - 19 sek Mobilitätseinschränkung, jedoch ohne<br />
funktionelle Auswirkung<br />
• 20 - 29 sek. Gehgeschwindigkeit ca 0,5 Meter/Sek.<br />
• > 30 sek. Ausgeprägte Mobilitätseinschränkung<br />
--> adäquate HiMi-versorgung nötig<br />
24
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Geriatrisches <strong>Assessment</strong>����Transfer Skala<br />
Quelle: Ambul. Geriatr. <strong>Assessment</strong> (Runge)<br />
25
•AGAST<br />
Der Patient soll die Messung, in der für ihn günstigsten<br />
Position ohne Aufstützen der Arme durchführen. Der<br />
Handgrip wird dreimal an der dominanten Hand<br />
gemessen. -- Der Abstand zwischen den einzelnen<br />
Messungen sollte eine Minute betragen. Der beste Wert<br />
der drei Messungen wird vom Untersucher notiert.<br />
Bei Hemiplegiepatienten wird die Kraft der nicht<br />
betroffenen Hand gemessen.<br />
Männer > 65 Lj: 131 kPa; Frauen >65.Lj: 76 KPa<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT ���� HANDKRAFT<br />
26
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT - NEUROPSYCHOLOGIE<br />
• Minimal Mental State (AGAST)<br />
• Depressionsabklärung (AGAST)<br />
• Teste zur Demenzdiagnostik<br />
- Uhrenteste<br />
27
•AGAST<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Geriatrisches <strong>Assessment</strong> ����MMSE<br />
• für ältere Altersgruppen normiert<br />
• gut als Screeninginstrument für<br />
kognitive Defizite<br />
• keine Validität für Testwiederholung<br />
• nicht durchführbar bei aphasischen Pat.<br />
• cave: Visuseinschränkung<br />
• Patienten reagieren gelegentlich gekränkt<br />
• schlechte Sensitivität und Spezifität bei<br />
beginnender Demenz<br />
• Item 14-18 Subtraktion:<br />
- jeder einzelne Rechenschritt wird unabhängig vom<br />
vorhergehenden bewertet; � falls Subtraktion nicht<br />
durchführbar,� alternativ „STUHL“<br />
28
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT ���� Clock Completition Test<br />
Uhrentest<br />
(nach Shulman 1993)<br />
29
•AGAST<br />
1. Sind Sie grundsätzlich mit Ihrem Leben zufrieden ?<br />
2. Haben Sie viele Ihrer Aktivitäten und Interessen auf-<br />
gegeben ?<br />
3. Haben Sie das Gefühl, Ihr Leben sei ohne Sinn ?<br />
4. Sind Sie oft gelangweilt ?<br />
5. Sind Sie häufig guter Laune ?<br />
6. Haben Sie manchmal Angst, daß Ihnen etwas Schlimmes<br />
zustoßen wird ?<br />
7. Stehen Sie morgens gerne auf ?<br />
8. Fühlen Sie sich oft hilflos ?<br />
9. Hadern Sie manchmal mit Ihrer Vergangenheit?<br />
•Quelle: Nikolaus et al.: Das geriatr.<strong>Assessment</strong> MMV 1992<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Geriatrisches <strong>Assessment</strong>���� GDS (Yesavage)<br />
30
•AGAST<br />
10. Haben Sie das Gefühl, ein schlechteres Gedächtnis als<br />
andere Leute Ihres Alters zu haben ?<br />
11. Finden Sie es schön, in unserer heutigen Zeit zu leben ?<br />
12. Sind Sie kontaktfreudig ?<br />
13. Haben Sie noch viel Tatendrang (Energie) ?<br />
14. Ist Ihnen oft zum Heulen zumute ?<br />
15. Haben Sie das Gefühl, daß die meisten Leute (Ihres<br />
Alters) besser dran sind als Sie ?<br />
•Quelle: Nikolaus et al.: Das geriatr.<strong>Assessment</strong> MMV 1992<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Geriatrisches <strong>Assessment</strong>���� GDS (Yesavage)<br />
31
•AGAST<br />
•Quelle: Nikolaus et al.: Das geriatr.<strong>Assessment</strong> MMV 1992<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Geriatrisches <strong>Assessment</strong>���� GDS (Yesavage)<br />
• in hohem Maße sensitiv und reliabel<br />
• geeignet für Verlaufskontrollen<br />
• < 6 Punkte schließt Depression nicht vollständig aus<br />
• > 6 Punkte Depression wahrscheinlich � weitere Diagn.<br />
• Nachteil: schlechte Empfindlichkeit für Angstsymptome<br />
• Fragen beziehen sich auf die letzte Woche !!<br />
• bei schlechtem MMSE kaum verwertbar<br />
32
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT<br />
ERGOTHERAPIE<br />
• Geldzähltest<br />
• Webster Test<br />
• Hausbesuchsprotokoll<br />
• etc.<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
33
1-10 Punkte leichtes PS<br />
11-20 Punkte mittelschweres PS<br />
21-30 schweres PS<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT<br />
ERGOTHERAPIE – M.Parkinson<br />
• 10 Items<br />
Webster Score<br />
• skaliert von 0 = keine Beeinträchtigung<br />
bis 3 Pkte.(schwere Symptomausprägung)<br />
� Bradykinese der Hände<br />
� Rigidität<br />
� Haltung<br />
� Mitschwingen der Arme<br />
� Gang<br />
� Tremor<br />
� Facies<br />
� Seborrhoe<br />
� Sprache<br />
� Selbständigkeit<br />
34
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT<br />
LOGOPÄDIE<br />
• BAAT<br />
• Frenchay<br />
• Dysphagie<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
35
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT<br />
SOZIALDIENST<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
•AGAST<br />
1. Wie leben Sie? schon lange allein (1)/ seit kurzem allen [
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT<br />
SOZIALDIENST<br />
Lubben Social Network Scale<br />
• weit verbreitete Skala zum Wohlbefinden<br />
gebrechlicher Älterer<br />
• hohe Korrelation hinsichtlich der Risikoidentifikation<br />
von sozialer Isolation<br />
(Medicare-Programm)<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
37
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT<br />
PFLEGEDIENST<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
38
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT<br />
PFLEGEDIENST<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Geriatrisches <strong>Assessment</strong> bei Schmerzen<br />
Geriatrisches <strong>Assessment</strong> hinsichtlich Dekubitzs (risiko)<br />
Geriatrisches <strong>Assessment</strong> hinsichtlich Ernährung<br />
39
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
<strong>GERIATRISCHES</strong> ASSESSMENT:<br />
Zusammenfassung(1):<br />
Geriatrisches <strong>Assessment</strong> darf kein statischer<br />
Prozeß sein, sondern ist obligatorischer<br />
Ausgangspunkt für einen dynamischen Prozeß,<br />
der ständiger Anpassung bedarf und den alten<br />
Patienten begleitet solange er geriatrische<br />
Versorgung benötigt.<br />
40
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Geriatrisches <strong>Assessment</strong> Zusammenfassung<br />
Barthel Index (0-100); gute Validität, Sensitivität, Reliabilität<br />
MMSE (0-30 [6]); Fragen beziehen sich auf letzte Woche<br />
Soziale Situation (SoS) (0-25[65Lj: 131 kPa; Fr 76 kPa); [ 70 sec]<br />
Timed „Up & Go“ (< 20 sec)[path> 30 sec]<br />
Motilitätstest nach TINETTI (0-28[
Zusammenfassung (3)<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Ziele und Aufgaben des geriatrischen <strong>Assessment</strong>s<br />
• Diagnose: umfassende Erfassung alltags-relevanter<br />
Defizite und erhalterner Funktionen<br />
• Prävention: Erkennen von Risiken und Gefahren<br />
für alte Patienten<br />
• Therapieplanung: Identifizierung von<br />
Therapieschwerpunkten und Reha - Potential<br />
• Verlaufskontrolle: Erfassung von<br />
Behandlungsergebnissen<br />
42
Zusammenfassung:(4)<br />
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden<br />
Dr. W. Knauf<br />
G E R I A T R I E<br />
Was bewirkt Geriatrisches <strong>Assessment</strong>?<br />
• Multidimensionale Diagnostik<br />
• Therapieplanung und Überwachung<br />
• Entscheidung für begrenzte oder intensive<br />
Therapie<br />
• Optimale Plazierung des alten Patienten<br />
• Wirkungsvolles Case Management<br />
• Optimale Nutzung von Ressourcen<br />
• Geriatrische Ausbildung und Forschung<br />
43