PH Publico 1 - Pädagogische Hochschule Burgenland
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4. Was bedeutet Neue Lernkultur für den Unterricht?<br />
und notwendig. Im Zentrum unserer Überlegungen<br />
steht die exemplarische Bedeutung<br />
des elektrischen Stromkreises als technisches<br />
System von hoher praktischer Bedeutung.<br />
Dies muss sicher nicht weiter vertieft werden.<br />
Die Auseinandersetzung mit diesem<br />
technischen System verlangt ebenso nach exemplarischen<br />
Methoden naturwissenschaftlichen<br />
Arbeitens (Experiment, Beobachtung,<br />
technisches Konstruieren und Bauen), was<br />
sicher ohne größere Erläuterungen plausibel<br />
ist. Das Wecken naturwissenschaftlich- technischer<br />
Interessen und einer entsprechenden<br />
aufgeschlossen-kritischen Haltung zur Technik<br />
(einschließlich der damit verbundenen<br />
Gefahren) lässt sich hier ebenso wirkungsvoll<br />
praktizieren und ist ein gewichtiges Argument<br />
für den hohen Bildungswert dieses<br />
Themas.<br />
5.2. Analyse der objektiven Lernanforderung<br />
Grundvoraussetzungen<br />
für das Lernen sind<br />
gegenstandsbezogene<br />
Interesse, Fragen und<br />
Lernmotive: Der Stromkreis<br />
muss so interessant<br />
sein, dass ein darauf<br />
bezogenes Lernbedürfnis,<br />
Lernmotiv, entsprechende<br />
Fragen bei den<br />
Lernenden entstehen.<br />
Damit der Schüler den<br />
elektrische Stromkreis in der oben angedeuteten<br />
Richtung tatsächlich sich aneignen<br />
kann, bedarf es der Bewältigung einiger konkreter<br />
gegenständlicher Lernanforderungen<br />
(in den Dimensionen WAS (deklarativ) und<br />
WIE (prozedural). Diese beziehen sich auf:<br />
Wissen:<br />
die Elemente des Stromkreises (Spannungsquelle,<br />
Verbraucher/ Energiewandler (Lampe),<br />
elektrische Leiter und optional Schalter ?<br />
einschließlich der Schaltzeichen)<br />
die Erkenntnis, dass ein Stromfluss nur im<br />
38<br />
geschlossenen Stromkreis stattfindet bzw. zu<br />
beobachten ist.<br />
Können: Vollzug der entsprechenden Lernhandlungen<br />
(Beobachten, Experimentieren<br />
…) und ihrer Teilhandlungen (z.B. Aufbaus<br />
eines Schaltkreises, Verstehen der Schaltzeichen<br />
... kausales Schließen)<br />
Metakognition: Reflexion über den Lernprozess<br />
und Rückbindung der Erkenntnisse<br />
über den vom Alltagskontext abstrahierten<br />
Stromkreis an diesen (Erschließung der sich<br />
auf den elektrischen Stromkreis beziehenden<br />
Lebenswirklichkeit mit Hilfe des neu angeeigneten<br />
Wissens)<br />
Hinzu kommen natürlich auch affektive bzw.<br />
emotionale und soziale Momente des Lernens.<br />
Der Stromkreis<br />
Abb. 6: Schaltbild mit den Elementen des<br />
elektrischen Stromkreises<br />
5.3. Analyse der subjektiven Lernvoraussetzungen<br />
Nachdem analysiert wurde, über welche<br />
Kompetenzen die Lernenden eigentlich<br />
verfügen müssten, um in der Lage zu sein,<br />
den „elektrischen Stromkreis“ entsprechend<br />
des bestimmten Bildungswertes anzueignen,<br />
muss nun betrachtet werden, ob dazu<br />
die vorhandenen Lernvoraussetzungen in