BSA - Wechselwirkung mit Hefe und Hefenährstoffen - (DLR) Mosel
BSA - Wechselwirkung mit Hefe und Hefenährstoffen - (DLR) Mosel
BSA - Wechselwirkung mit Hefe und Hefenährstoffen - (DLR) Mosel
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OENOLOGIE<br />
Text <strong>und</strong> Abbildungen:<br />
Hans-Peter Bach,<br />
SLVA Trier (bzw. <strong>DLR</strong> <strong>Mosel</strong>)<br />
<strong>und</strong> Dr. Sibylle A. Krieger,<br />
Lallemand Danstar Ferment AG<br />
22<br />
Ist es sinnvoll, <strong>mit</strong> Hilfe simultaner Beimpfung von <strong>BSA</strong>-<br />
Starterkulturen <strong>und</strong> Trockenreinzuchthefen den <strong>BSA</strong> vor allem<br />
im Weißweinbereich schneller zu starten?<br />
Versuche an der SLVA Trier sollten Aufschluss geben.<br />
<strong>BSA</strong> - <strong>Wechselwirkung</strong> <strong>mit</strong><br />
<strong>Hefe</strong> <strong>und</strong> <strong>Hefe</strong>nährstoffen<br />
Eine simultane Beimpfung des Mostes <strong>mit</strong> <strong>Hefe</strong>n <strong>und</strong><br />
Bakterien wird nur bei pH-Werten unter pH 3,5 empfohlen.<br />
Da <strong>Hefe</strong>n <strong>und</strong> Bakterien evtl. um den gleichen<br />
Nährstoffgehalt im Most konkurrieren, haben<br />
wir zur Prüfung der <strong>Wechselwirkung</strong> <strong>Hefe</strong> x Bakterium<br />
im Herbst 2002 den in Abb. 1 dargestellten<br />
Versuch durchgeführt:<br />
Zwei Bakterienstämme (Viniflora CH 35 <strong>und</strong> Bio-<br />
Start Forte SK 2) wurden simultan sowohl <strong>mit</strong> einer<br />
<strong>Hefe</strong> <strong>mit</strong> hohem Nährstoffbedarf beimpft (Uvaferm<br />
CEG, Zeile 9 u. 10) als auch <strong>mit</strong> einer <strong>Hefe</strong> <strong>mit</strong> geringen<br />
Nährstoffbedarf (EC 1118, Zeile 7 u. 8). Vor der<br />
Gärung erfolgte zusätzlich zur EC 1118 eine Zugabe<br />
von 30 g/hl Diammoniumhydrogenphosphat<br />
(DAHP, Vitamon® A, Zeile 1 u. 2). Zu den Varianten,<br />
die <strong>mit</strong> Uvaferm CEG vergoren, setzten wir dem<br />
Most jeweils DAHP (Zeile 3 u. 4), Goferm <strong>und</strong> Fer-<br />
Abb. 1: Versuchsplan<br />
maid (30 g/hl) Zeile 5 u. 6) zu. Als Vergleich diente<br />
ein Wein ohne Entsäuerung im Most (Zeile 11)<br />
als auch ein Wein, der im Most auf 8 g/l einfach entsäuert<br />
wurde (Zeile 12). Zusätzlich beimpften wir<br />
den durchgegorenen Wein <strong>mit</strong> Viniflora CH 35 (Zeile<br />
13). Als zusätzliche Variante setzten wir vor der<br />
Gärung einen homofermentativen Lactobacillus plantarum<br />
StammViniflora® Plantarum ein (Zeile 14).<br />
24 St<strong>und</strong>en nach deren Beimpfung erfolgte die <strong>Hefe</strong>zugabe.<br />
Als Gr<strong>und</strong>most diente ein Riesling <strong>mit</strong> einer<br />
Gesamtsäure von 12, 6 g/l <strong>und</strong> einem pH-Wert von<br />
3,3. Die Säure bestand zu 8,7 g/l aus Weinsäure <strong>und</strong><br />
6,9 g/l aus Äpfelsäure. Das Mostgewicht betrug<br />
75°Oechsle. Der Most erfuhr eine Anreicherung um<br />
28 g/l, eine Zugabe von 2 g/l Bentonit, eine Vorklärung<br />
<strong>und</strong> wurde dann wie oben beschrieben<br />
behandelt.<br />
Unterschiede in Abhängigkeit<br />
von der Nährstoffzugabe<br />
Durch tägliche Dichtemessungen er<strong>mit</strong>telten wir<br />
der Gärverlauf. Im Falle einer negativen <strong>Wechselwirkung</strong><br />
(Nährstoffkonkurrenz) zwischen Bakterien<br />
<strong>und</strong> <strong>Hefe</strong>n bei der Simultanbeimpfung, müssten sich<br />
die Gärkurven für die <strong>Hefe</strong> bei den unterschiedlichen<br />
Varianten unterscheiden. Dies ist nicht der Fall. Ein<br />
Unterschied ist eher in Abhängigkeit von der Nährstoffzugabe<br />
festzustellen. Gegenüber der Null-Variante<br />
gären die <strong>mit</strong> DAHP versetzen Moste schneller.<br />
Der größte Effekt erbrachte die Zugabe von<br />
Goferm + Fermaid. Auch ist aus unserem Versuch<br />
keine Gärverzögerung durch die simultan beimpften<br />
Bakterien gegenüber der ohne Bakterien vergorenen<br />
Variante ersichtlich.<br />
Der Einfluss der beiden <strong>Hefe</strong>n <strong>und</strong> der Nährstoffzugabe<br />
auf den Äpfelsäureabbau ist in Abb. 2<br />
dargestellt. Deutlich ist der beschleunigte Äpfelsäureabbau<br />
bei der <strong>Hefe</strong> Uvaferm CEG im Vergleich zu<br />
der EC 1118. Obwohl Uvaferm CEG einen hohen<br />
Nährstoffbedarf hat, wirkt diese <strong>Hefe</strong> offenbar förderlich<br />
auf den <strong>BSA</strong>. Es ist zu vermuten, dass der<br />
Nährstoffbedarf der Bakterien <strong>und</strong> der <strong>Hefe</strong>n aus<br />
einem anderen "Pool" gedeckt wird. Im Gegensatz<br />
Der Deutsche Weinbau • 29.8.2003 Nr. 16-17
zu der <strong>Hefe</strong> Lalvin EC1118 neigt die <strong>Hefe</strong> Uvaferm<br />
CEG zu einer frühzeitigen Autolyse, was stimulierend<br />
auf den <strong>BSA</strong> wirken könnte. Diese Vermutung<br />
wird untermauert durch die Tatsache, dass die Zugabe<br />
von <strong>Hefe</strong>nährstoffen nicht zu einer Beschleunigung<br />
des <strong>BSA</strong> führte. Der Gr<strong>und</strong> für den unterschiedlich<br />
schnellen Abbau in Abhängigkeit von der<br />
<strong>Hefe</strong> liegt nicht in einer unterschiedlichen Bildung<br />
von SO 2 durch die <strong>Hefe</strong> <strong>und</strong> durch eine da<strong>mit</strong> bewirkte<br />
Behinderung der Bakterien. Wir untersuchten vor<br />
der ersten SO 2 - Zugabe bei allen Varianten die gesamte<br />
schweflige Säure <strong>und</strong> konnten zwischen den <strong>Hefe</strong>n<br />
keinen Unterschied feststellen. Er betrug bei beiden<br />
<strong>Hefe</strong>n 8 mg/l.<br />
Bei dieser Versuchsanstellung konnten wir keinen<br />
Zeitgewinn durch die simultane Beimpfung im<br />
Vergleich zur Bakterienzugabe nach der alkoholischen<br />
Gärung (postfermentativ) feststellen. Auch bei<br />
der simultanen Beimpfung von Bakterien <strong>und</strong> <strong>Hefe</strong>n<br />
setzte der <strong>BSA</strong> erst nach der alkoholischen Gärung<br />
ein.<br />
Abb. 3 zeigt das Überleben <strong>und</strong> das Wachstum<br />
von Bakterienstamm BioStart Forte SK2 in den Varianten,<br />
die <strong>mit</strong> der <strong>Hefe</strong> Uvaferm CEG vergoren worden<br />
waren. In den Varianten <strong>mit</strong> dem Zusatz von<br />
DAHP werden die Bakterien stärker unterdrückt,<br />
was sich <strong>mit</strong> der heftigeren Angärung der <strong>Hefe</strong> stimuliert<br />
durch den Zusatz von DAHP erklären lässt.<br />
DAHP ist relativ schnell von der <strong>Hefe</strong> verbraucht<br />
<strong>und</strong> die Gäraktivität verlangsamt sich, dies gibt den<br />
Bakterien die Möglichkeit zum Wachstum. Anders<br />
die Wirkung von Goferm, das bei der <strong>Hefe</strong>-Rehydratisierung<br />
eingesetzt wird. Dieser Nährstoff wirkt<br />
langzeitig <strong>und</strong> unterstützt vor allem die Endvergärung<br />
<strong>und</strong> nicht die Angärphase. Das bedeutet geringere<br />
<strong>Wechselwirkung</strong>en zwischen Bakterien <strong>und</strong><br />
<strong>Hefe</strong>n <strong>und</strong> höhere Vitalität. Bei den Varianten ohne<br />
Nährstoffzusatz erfolgt eine frühzeitige Autolyse der<br />
<strong>Hefe</strong>, welche die Bakterien stimuliert.<br />
Erhöhter Gehalt an Essigsäure<br />
Auffällig bei der Betrachtung des Versuchsergebnisses<br />
ist, dass die Weine, die <strong>mit</strong> der <strong>Hefe</strong> Uvaferm<br />
CEG vergoren waren, einen erhöhten Gehalt an<br />
Essigsäure aufweisen. Dies unabhängig davon, ob<br />
diese <strong>Hefe</strong>n <strong>mit</strong> oder ohne Nährstoffzugabe eingesetzt<br />
wurden <strong>und</strong> unabhängig davon, <strong>mit</strong> welchem<br />
Bakterium der <strong>BSA</strong> bewerkstelligt wurde. Um zu<br />
prüfen, welchen Ursprung die Essigsäure hat,<br />
er<strong>mit</strong>telten wir den Gehalt der Weine an D-Milchsäure.<br />
Es ist bekannt, dass bei der Bildung von Essigsäure<br />
durch Oenococcus oeni die Moleküle CO 2,<br />
OENOLOGIE<br />
Der Deutsche Weinbau 29.8.2003 Nr. 16-17 23
OENOLOGIE<br />
Fazit:<br />
<strong>Hefe</strong>nährstoffe bewirken keine<br />
Beschleunigung des <strong>BSA</strong>, wie<br />
auch <strong>Hefe</strong>n <strong>mit</strong> einem hohen<br />
Nährstoffbedarf nicht in<br />
Konkurrenz <strong>mit</strong> den Bakterien<br />
zum vorhandenen Nährstoffpotenzal<br />
des Mostes stehen. Mit der<br />
simultanen Einsaat von <strong>Hefe</strong>n<br />
<strong>und</strong> Bakterien war bei unserem<br />
Versuch kein Zeitgewinn<br />
verb<strong>und</strong>en, da auch bei<br />
gleichzeitiger Zugabe von <strong>Hefe</strong>n<br />
<strong>und</strong> Bakterien der <strong>BSA</strong> erst nach<br />
der alkoholischen Gärung<br />
einsetzte. Aufgr<strong>und</strong> des sehr<br />
widersprüchlichen Ergebnisses<br />
der Sensorik <strong>und</strong> des unbefriedigenden<br />
Effektes beim Äpfelsäureabbau<br />
kann die Anwendung von<br />
Viniflora® Plantarum zur Zeit von<br />
uns nicht empfohlen werden.<br />
Zumal die da<strong>mit</strong> verb<strong>und</strong>ene<br />
verzögerte Zugabe von<br />
Reinzuchthefen mikrobiologische<br />
Gefahren in sich birgt.<br />
Sensorisch bewirkt die simultane<br />
Beimpfung von Bakterien <strong>und</strong><br />
<strong>Hefe</strong>n keinen signifikanten<br />
Unterschied, eine positive<br />
Tendenz war jedoch zu<br />
beobachten.<br />
Die erhöhte Bildung von<br />
Essigsäure durch die Uvaferm CEG<br />
wird sensorisch positiv bewertet.<br />
24<br />
Noch Fragen?<br />
Fragen zu diesem Beitrag<br />
beantworten Ihnen unsere<br />
Autoren.<br />
Tel.: 0651/97 76 183<br />
E-Mail:<br />
hbach.slva-tr@agrarinfo.rlp.de<br />
Literaturverzeichnis kann bei den<br />
Autoren angefordert werden.<br />
Abb. 2: Einfluss auf den Äpfelsäureabbau<br />
Einfluss der <strong>Hefe</strong>-Nährstoffe <strong>und</strong> der <strong>Hefe</strong> auf den Äpfelsäureabbau (Viniflora CH 35)<br />
Abb. 3: Einfluss auf das Überleben von <strong>BSA</strong>-Starterkulturen<br />
Einfluss der <strong>Hefe</strong>-Nährstoffe bei der alkoholischen Gärung <strong>mit</strong> Uvaferm CEG auf das<br />
Überleben von <strong>BSA</strong>-Starterkulturen (BioStart Forte SK2)<br />
Essigsäure <strong>und</strong> D-Milchsäure im Verhältnis 1:1:1<br />
gebildet werden. Die Werte der D-Milchsäure waren<br />
nicht erhöht, sodass der Schluss gezogen werden<br />
darf, dass die Essigsäurebildung nicht durch Bakterien,<br />
sondern durch die <strong>Hefe</strong> Uvaferm CEG erfolgte.<br />
Eine gesonderte Betrachtung der Physiologie der<br />
Viniflora® Plantarum im Vergleich zu Viniflora CH<br />
Abb. 4: Bildung von Säuren<br />
Die unterschiedliche Bildung von Säuren durch Plantarum im<br />
Vergleich zur Viniflora CH 35<br />
35 (Oenococcus oeni) soll<br />
Abb. 4 ermöglichen. Plantarum<br />
bildet mehr Milchsäure<br />
als Viniflora CH 35,<br />
obwohl noch ein Restgehalt<br />
an Äpfelsäure vorhanden ist<br />
bzw. sie bildet mehr Milchsäure<br />
als aufgr<strong>und</strong> der<br />
ursprünglichen Äpfelsäure<br />
gebildet werden kann. Der<br />
Gr<strong>und</strong> dafür dürfte in der<br />
Bildung von 1,05 g/l D-<br />
Milchsäure liegen. Plantarum<br />
kann die Glucose<br />
sowohl in D-Milchsäure als<br />
auch in L-Milchsäure im Verhältnis<br />
1:1 abbauen.<br />
Daneben bildet Plantarum<br />
erheblich mehr Essigsäure<br />
als das Vergleichsbakterium.<br />
Der Säureabbau von<br />
Viniflora® Plantarum ist<br />
demnach nicht effektiv.<br />
Wenn man dabei bedenkt,<br />
dass die Beimpfung vor der<br />
Gärung, eine um ein bis<br />
zwei Tage verzögerte <strong>Hefe</strong>zugabe<br />
notwendig macht,<br />
muss man sich fragen, ob die<br />
da<strong>mit</strong> einhergehende Gefahr,<br />
die aus einem verzögerten<br />
Gärbeginn resultiert,<br />
den Einsatz dieses Bakteriums<br />
rechtfertigt. Vorsicht gegenüber dem Einsatz<br />
von Viniflora® Plantarum ist auch aufgr<strong>und</strong> des sensorischen<br />
Ergebnisses, das in Abb. 5 dargestellt ist,<br />
geboten. Geprüft wurde nach der Rangordnungsmethode.<br />
Je kleiner die Zahl, desto besser die Bewertung.<br />
Von den insgesamt 66 Testergebnissen konnten<br />
zwei Gruppen gebildet werden, die im Hinblick<br />
Abb. 5: Sens. Bewertung Plantarum<br />
Die unterschiedliche sensorische Bewertung der Viniflora<br />
Plantarum in Abhängigkeit von den Testern<br />
Der Deutsche Weinbau 29.8.2003 Nr. 16-17
Abb. 6: Einfluss der Essigsäure auf die sensorische Bewertung<br />
Der Einfluss der durch die <strong>Hefe</strong> gebildeten Essigsäure auf die sensorische Bewertung (simultane Beimpfung).<br />
(Rangziffern, je kleiner die Zahl, desto besser ist die Bewertung, Differenzen größer 1 sind signifikant)<br />
auf Plantarum eine gegensätzliche Meinung<br />
hatten. Während 22 Tester Plantarum vorzogen,<br />
lehnten 26 Tester die <strong>mit</strong> diesem<br />
Bakterium hergestellten Weine ab. Die<br />
Kommentare derer, die Plantarum vorzogen<br />
lauteten im wesentlichen: fruchtig,<br />
leichter Esterton, mineralisch, reife Früchte.<br />
Die Gruppe, die diesen Wein ablehnte,<br />
beschrieb Ihre Eindrücke <strong>mit</strong>: Essigstich,<br />
leichter Böckser, stumpf, muffig, ruppig,<br />
roh, grüne Säure.<br />
Ein weiteres wichtiges Ergebnis des in<br />
Abb. 5 dargestellten Verkostungsergebnisses<br />
ist die Tatsache, dass die simultan<br />
beimpften Varianten zwar nicht signifikant,<br />
aber doch etwas besser abschnitten als die<br />
Versuchsglieder, bei denen die Bakterien<br />
nach der Gärung zugegeben wurden. In dieselbe<br />
Richtung gehen auch alle anderen<br />
(hier nicht dargestellten) Vergleiche. Eine<br />
simultane Beimpfung hat demnach eher<br />
einen positiven Einfluss auf die Weinqualität.<br />
Es sollte weiter geprüft werde, welchen<br />
Einfluss auf die Bewertung der beschriebene<br />
hohe – durch die <strong>Hefe</strong> gebildete – Essigsäuregehalt<br />
der Weine hat. Dazu wurden<br />
zwei Weine <strong>mit</strong> 0,9 g/l zwei Weinen <strong>mit</strong><br />
nur 0,4 g/l Essigsäure gegenübergestellt<br />
(Abb. 6). Während zwischen den Bakterien<br />
sowohl in der Essigsäure als auch in der<br />
Sensorik kein Unterschied festzustellen ist,<br />
werden die Weine, die <strong>mit</strong> Uvaferm CEG<br />
vergoren waren trotz ihres hohen Essigsäuregehaltes<br />
signifikant besser bewertet<br />
als die Weine <strong>mit</strong> einem geringen Essigsäuregehalt.<br />
Auf die Frage, weshalb die<br />
"CEG-Weine" vorgezogen wurden, gaben<br />
die Tester folgende Sinneseindrücke wider:<br />
aromatisch, elegant, fruchtig, blumig, duftig,<br />
klar. Die Weine <strong>mit</strong> dem geringen Essigsäuregehalt<br />
wurden <strong>mit</strong> der Begründung<br />
abgelehnt: verschlossen, dumpf, flach,<br />
dünn, milchig, weich, <strong>BSA</strong>-Note.<br />
Herkunft der Essigsäure<br />
entscheidend<br />
Aus der Bewertung kann der Schluss<br />
gezogen werden, dass die Essigsäure – im<br />
Rahmen der weinrechtlichen Bestimmungen<br />
– nicht so sehr nach ihrem Gehalt als<br />
nach ihrer Herkunft beurteilt werden muss.<br />
Während die Essigsäure <strong>mit</strong> bakteriellem<br />
Ursprung wegen dem da<strong>mit</strong> verb<strong>und</strong>enen<br />
scharfen "Essigton" abgelehnt wird, scheint<br />
der Sinneseindruck der von der <strong>Hefe</strong> gebildeten<br />
Essigsäure eher in die fruchtige, esterbetonte<br />
Richtung zu gehen.<br />
Das vorgestellte sensorische Ergebnis<br />
<strong>und</strong> der in Abb. 2 dargestellte Abbau der<br />
Äpfelsäure zeigt, dass die Zugabe von <strong>Hefe</strong>nährstoffen<br />
im Zusammenhang <strong>mit</strong> dem<br />
<strong>BSA</strong> entbehrlich ist: <strong>Hefe</strong>nährstoffe<br />
beschleunigen nicht den <strong>BSA</strong>, haben aber<br />
einen positiven Einfluss auf den Gärverlauf.<br />
Da aber Voraussetzung für die Tätigkeit der<br />
Milchsäurebakterien deren gute Nährstoffversorgung<br />
ist, muss nach anderen Nährstoffquellen<br />
Ausschau gehalten werden. So<br />
werden neuerdings spezielle Bakterien-<br />
Nährstoffe unter dem Namen "BioStart®<br />
Nutri" von Erbslöh bzw. "Bactiferm" von<br />
Begerow angeboten. Versuche dazu sind in<br />
Vorbereitung. �<br />
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