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Medienerziehung: Neue Medien- Chancen und ... - Sunderhaus.de

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eträchtlicher Teil <strong>de</strong>r Schüler (weit über die Hälfte) auf die Hausaufgabe "Bringt<br />

ein Foto eines Flurs mit!" mit aus <strong>de</strong>m Internet herauskopierten Bil<strong>de</strong>rn reagierte.<br />

Noch mehr verw<strong>und</strong>ert, um nicht zu sagen schockiert war ich, als sich herausstellte,<br />

dass ein großer Teil <strong>de</strong>r Schüler das Bild herausgepickt hatte, dass unter Google bei<br />

<strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>rsuche mit <strong>de</strong>m Stichwort "Flur" an erster Stelle stand. Das Internet,<br />

Quelle von Milliar<strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn, führte hier also nicht zu einer qualitativen<br />

Verbreiterung, son<strong>de</strong>rn zu einer Uniformierung <strong>de</strong>r Schülerergebnisse.<br />

Dieses Phänomen verwertete ich als sinnfälliges Beispiel für ein Modul zur<br />

<strong><strong>Medien</strong>erziehung</strong> r<strong>und</strong> um die weltweite wichtigste Suchmaschine, <strong>de</strong>ssen<br />

wirtschaftlicher Wert schon <strong>de</strong>n von Autokonzernen übersteigt.<br />

Das mehrteilige Arbeitsset versucht, hinter die Kulissen von Google zu schauen, die<br />

kulturellen Folgen <strong>de</strong>r "Suchmaschinen-Monokultur" zu verfolgen <strong>und</strong> letztlich die<br />

Suchstrategien von Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zu hinterfragen. Am En<strong>de</strong> könnte ein<br />

Lernerfolg auch in methodischer Hinsicht stehen – schließlich wer<strong>de</strong>n die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Suchmaschinen weiter nutzen.<br />

Problematik <strong>de</strong>s Copyrights in <strong>Neue</strong>n <strong>Medien</strong><br />

Es ist sehr wahrscheinlich, dass die meisten Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler schon<br />

Copyright-Bestimmungen verletzt haben. Ob nun aus Unwissenheit o<strong>de</strong>r bewusst –<br />

die Kopierbarkeit (besser: Klonbarkeit) digitaler <strong>Medien</strong> ist grenzenlos. Während<br />

die Musikindustrie, die Filmindustrie <strong>und</strong> alle kommerziellen Produzenten große<br />

Summen in die Abschreckung <strong>und</strong> Verfolgung von Copyrightverletzungen stecken,<br />

hat sich insbeson<strong>de</strong>re unter jungen Internetnutzern eine regelrechte "Tauschkultur"<br />

entwickelt. Ohne <strong>de</strong>n moralischen Zeigefinger zu schwingen, kann dieses Modul in<br />

eine Diskussion mün<strong>de</strong>n, ob nun die Autoren (nicht nur die Kulturindustrie) das<br />

Internet begrüßen o<strong>de</strong>r mei<strong>de</strong>n sollten. Gleichzeitig zeigt <strong>de</strong>r historische Vergleich<br />

mit <strong>de</strong>r Goethe-Zeit erstaunliche Parallelen <strong>und</strong> eröffnet somit eine geschichtliche<br />

Perspektive.<br />

Zensur – auch im Netz ein Problem<br />

Obwohl das Internet wesentlich schwieriger zu kontrollieren ist, als hierarchische<br />

<strong>Medien</strong>-Institutionen wie Sen<strong>de</strong>anstalten o<strong>de</strong>r Verlage, existiert Zensur auch im<br />

Netz. Dabei läuft die digitale Zensur oft nicht unbedingt so einfach wie die Zensur<br />

mit <strong>de</strong>m "Stift", wie sie <strong>de</strong>r im Beispiel genannten Zensor aus Dubai anwen<strong>de</strong>t.<br />

Spammails, Hoaxes <strong>und</strong> Kettenbriefe – sprachlich analysiert<br />

Hier wer<strong>de</strong>n sprachliche Analyseinstrumente eingesetzt, um einen (schlecht)<br />

gemachten Betrugsversuch aufzu<strong>de</strong>cken. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler können<br />

diverse grammatische Fehler <strong>und</strong> stilistische Fehler im Text ent<strong>de</strong>cken.<br />

Solche Betrugsversuche ("Phishing" genannt) gibt es immer wie<strong>de</strong>r mit<br />

wechseln<strong>de</strong>n Tricks aber oft auch mit solchen Fehlern. Wenn einige Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler früher fertig sind, kann man optional als Zusatzaufgabe sogar<br />

versuchen, aufgr<strong>und</strong> idiomatischer Auffälligkeiten über die Herkunft <strong>de</strong>s Autors<br />

spekulieren zu lassen. Dazu müssten allerdings Fremdsprachenkenntnisse<br />

vorhan<strong>de</strong>n sein.<br />

Ein ähnliches Phänomen sind die Hoaxes o<strong>de</strong>r Kettenbriefe, die hier ebenfalls als<br />

"Sachtext" untersucht wer<strong>de</strong>n. Gra<strong>de</strong> die Emotionalisierungs-Strategien <strong>de</strong>r<br />

Kettenbriefe sind ein dankbares Objekt <strong>und</strong> schulen nebenbei auch Kompetenzen,<br />

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