Medienerziehung: Neue Medien- Chancen und ... - Sunderhaus.de

Elisabeth konkurrieren hätte sicherlich
nicht diese Stelle ausfindig gemacht –
eine Einschätzung Maria Stuarts aus
dem Munde Elisabeths:
„Und doch gewann sie aller
Männer Gunst,
Weil sie sich nur befliss, ein
Weib zu sein
Und um sie buhlt die Jugend
und das Alter.“
Hier zeigt sich deutlich, dass das
Durchforsten nach schlagwortartig
zusammenfassbaren Wörtern das
interpretierende Lesen nicht ersetzen,
nur ergänzen kann. Wenn man das
Schülerinnen und Schülern die
Grenzen dieses Werkzeugs klar macht,
dürfte dem Einsatz dieser Funktionen
nichts im Wege stehen.
8.2 Motiv vergleichendes Arbeiten
mit digitalen Medien
Neben oben genannten Suchfunktionen
innerhalb eines Textes könnte man mit
Screenshot aus dem PDF-Programm
dieser Funktion auf digitalen Medien
wie Literatur-CDroms oder im Internet
z.B. nach motivgleichen Gedichten zum Begriff „Welle“, „Trauer“ oder der Farbe
„Violett“ suchen lassen. Insbesondere in der Oberstufe kann man hiermit auch
motiv- oder begriffsgeschichtlich arbeiten. Sucht man nur im Bereich einer
Literatur-CDrom, so bekommt man ein literaturwissenschaftlich interessante Liste
von Werken, in denen mit der Farbe „Violett“ gearbeitet wird.
Sucht man in der Bildersuche im Internet, kann man eher von einer
„kulturwissenschaftlichen“ Motiv-Suche sprechen, denn hier sind die Grenzen von
Populärwissenschaft und „Hochkultur“ fließend.
Im Fach Kunst gibt es neben dem berühmten Bild von Hokusai oder Cezanne bei
der Eingabe von „Welle“ oder „wave“ in die Bildersuche von www.google.de auch
Surfer-Bilder oder Bilder vom Tsunami. Wissen die Schüler um die (z.T. auch
problematischen) Hintergründe der Google-Suchmaschine (vgl. weiteres Kapitel),
so können sie den aktuellen, bildikonologischen Assoziationsraum des Motivs
„Welle“ abschätzen und untersuchen.
Bei der Eingabe von „Trauer“ kommen Ergebnisse, die typische Symbole (wie die
Kerze, die gefalteten Hände oder die Farbe Schwarz) aufzeigen und die man bis in
den Barock hinein verfolgen könnte.
8.3 Mittelalterliche Literatur im Netz
In der Form eines Recherche kann man die Funktionen des Internets grade für die
mittelalterliche Literatur sehr gut benutzen. Aufgrund der restriktiven Handhabung
des Zugangs grade zu den eindrucksvollen und wertvollen Originalen durch die
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