Medienerziehung: Neue Medien- Chancen und ... - Sunderhaus.de
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An dieser Stelle nur zwei Denkmöglichkeiten, die psychosoziale Probleme<br />
zumin<strong>de</strong>st lin<strong>de</strong>rn können. Zunächst einmal sollten gra<strong>de</strong> die Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler, bei <strong>de</strong>nen soziales „Nichtintegriertsein“ mit hoher „PC-Kompetenz“ einher<br />
geht, gezielt in die Vermittlung von Metho<strong>de</strong>nkompetenz einbezogen wer<strong>de</strong>n,<br />
an<strong>de</strong>ren Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern z.B. beim Erstellen einer Internetseite helfen.<br />
Zweitens kann man die kritische <strong>Medien</strong>reflexion <strong>und</strong> die (positiven <strong>und</strong> negativen)<br />
sozialen Folgen von „Virtualität“ bzw. „virtual reality“ zum Thema machen.<br />
In <strong>de</strong>r Schule kann man so die Kompetenz <strong>de</strong>r Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler stärken,<br />
die digitalen <strong>Medien</strong> bewusst zu nutzen, ihre Folgen zu kennen <strong>und</strong> auch f<strong>und</strong>iert<br />
Entscheidungen gegen eine Nutzung zu treffen. Damit stellt man <strong>de</strong>m<br />
unreflektierten Konsum einen mündigeren Nutzer entgegen.<br />
7. Phänomene <strong>Neue</strong>r <strong>Medien</strong> <strong>und</strong> ihre<br />
Konsequenzen für <strong>de</strong>n Unterricht<br />
7.1 <strong>Medien</strong>integration <strong>und</strong> Mobilisierung <strong>Neue</strong>r <strong>Medien</strong><br />
Das Phänomen ( <strong>und</strong> Mo<strong>de</strong>wort <strong>de</strong>r 1990er Jahre) "Multimedia" war lange Zeit auf<br />
PC beschränkt, mittlerweile macht dieser Begriff auch in Form <strong>de</strong>s "Multimedia-<br />
Handys" die R<strong>und</strong>e <strong>und</strong> zeigt damit möglicherweise auch die Zukunft <strong>de</strong>s Internets<br />
– weiter mobilisiert <strong>und</strong> individualisiert auf <strong>de</strong>m Handy, das neben <strong>de</strong>r mittlerweile<br />
vorausgesetzten Foto-Funktion auch die Funktionen <strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>o-Kamera, <strong>de</strong>s<br />
Spielfilm-Abspielgeräts, <strong>de</strong>s Musik-Wie<strong>de</strong>rgabegerätes, <strong>de</strong>s Datenspeichers <strong>und</strong> so<br />
weiter einbeziehen wird.<br />
Was ist <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong> hinter dieser Entwicklung? Auf <strong>de</strong>r technischen Seite ist <strong>de</strong>r<br />
Ausbau <strong>de</strong>r Handynetze o<strong>de</strong>r die Erhöhung <strong>de</strong>r Daten-Bandbreite <strong>und</strong> die immer<br />
weiter steigen<strong>de</strong> Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r Geräte <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite<br />
steht das Interesse <strong>de</strong>r Multimedia-Industrie, immer neue Angebote <strong>und</strong> Märkte zu<br />
erschließen. Und letztlich das Interesse <strong>de</strong>r Verbraucher an solchen<br />
Entwicklungen. Was jetzt Ursache o<strong>de</strong>r Folge ist, bleibt so unbeantwortbar, wie die<br />
Frage nach <strong>de</strong>r Henne <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Ei. Fest steht, dass eine fortschreiten<strong>de</strong> technische<br />
Entwicklung die Anwendung dieser <strong>Medien</strong> <strong>de</strong>utlich einfacher, leichter, kleiner <strong>und</strong><br />
ergonomischer macht.<br />
Für <strong>de</strong>n Unterricht be<strong>de</strong>utet dies, dass mehrere, man könnte sagen „multisensuale“<br />
Wege bestehen, einen Lern-Inhalt zu transportieren 1 . Möglich ist nun auch die<br />
„Zusammenfassung Lyrik <strong>de</strong>s Barocks“ als Service für die Schüler wahlweise in<br />
MP3-Form bzw. als Podcast. Ob das sinnvoll ist, sei dahin gestellt, möglich ist es<br />
allemal. Folgt man <strong>de</strong>r Theorie, dass es unterschiedliche Lerntypen gibt, so kann<br />
man diese neue Bandbreite nur begrüßen – während ein Schüler eine<br />
Zusammenfassung schreibt, liest ein an<strong>de</strong>rer eine Online-Präsentation <strong>und</strong> <strong>de</strong>r<br />
nächste spricht sich ein an<strong>de</strong>rer Klausurstoff auf sein MP3-Player. Und er geht<br />
damit joggen.<br />
7.2 Absolute Kopierbarkeit <strong>und</strong> Verän<strong>de</strong>rbarkeit –Chance o<strong>de</strong>r Problem?<br />
1 In gewisser Weise steht <strong>de</strong>m die zuvor dargestellte „Einseitigkeit“ <strong>de</strong>r Schnittstelle Bildschirm,<br />
Maus <strong>und</strong> Tastatur natürlich entgegen.<br />
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