Residentenkurier Nr. 21, März/April 2011
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Der Astronaut<br />
Wie kommt der an die Fassade eines solch<br />
historischen Gebäudes?<br />
Diejenigen, die an Außerirdische glauben,<br />
waren überwältigt und felsenfest davon überzeugt,<br />
dass dies ein Zeichen dafür sei, dass es<br />
vor hunderten Jahren Besuch aus dem Weltall<br />
gab. Als Anfang 2007 der wahre Grund<br />
bekannt gegeben wurde, erfuhren die einen<br />
eine große Ernüchterung, während andere<br />
sich ins Fäustchen lachten:<br />
Es ist ein Werk von Universitäts-Studenten,<br />
die im Zuge von Renovierungsarbeiten im<br />
Jahr 1992 diesen Astronauten quasi als Gag<br />
mit eingearbeitet hatten. Seinerzeit fand die<br />
Museumsausstellung "The Ages of Man"<br />
statt, was die Studenten offensichtlich auf<br />
die Idee brachte, die "Menschheit" mal richtig<br />
in Erstaunen zu versetzen. Auch die Uni<br />
selbst hat eine Besonderheit in der Fassade:<br />
einen Glücksfrosch. Wer ihn ohne Hilfe<br />
findet, soll ewig Glück haben. Er ist das<br />
Maskottchen der Universität. Doch nicht<br />
erschrecken, er sitzt auf einem Totenkopfschädel.<br />
Página 6<br />
Moderne und Geschichte<br />
Ob aus Tradition oder Glaube; die<br />
Studenten strömen regelmäßig in die<br />
Neue Kathedrale. Unter Kreuzgewölben<br />
setzen sie sich auf den Stuhl vor dem<br />
Sarkophag von Bischof Juan Lucero in<br />
ihrer Lieblingskapelle, der Capilla Santa<br />
Barbara. Fuß an Fuß mit dem toten<br />
Geistlichen. „So verbringen die Studenten<br />
die Nacht vor den Prüfungen―, erzählt<br />
eine Reiseführerin aus Salamanca.<br />
„Damit die Weisheit des Gelehrten auf<br />
sie übergehe.― Quasi nach dem Motto:<br />
Was man nicht im Kopf hat, hat man in<br />
den Beinen.<br />
Heute eine Metropole mit knapp<br />
155.000 Einwohnern die zwischen Madrid<br />
und der portugiesischen Grenze liegt,<br />
hat Salamanca sich seit Bestehen der<br />
Universität seinen Studenten verschrieben.<br />
Schon damals galt sie schnell als<br />
bildungsstarke Stadt: „El que quiera<br />
saber que vaya a Salamanca―: Wer Wissen<br />
erlangen will, der gehe nach Salamanca. Und<br />
selbst Kolumbus musste den königlichen<br />
Gelehrtenausschuss in Salamanca von<br />
seiner Theorie überzeugen, dass Indien<br />
im Westen liege.<br />
Die Hauptstadt von Kastillien- León am<br />
Fluss Tormes lässt kaum jemanden unberührt.<br />
Mindestens 26 Kirchen und Klöster,<br />
acht Paläste und einige Museen mit<br />
Muschelfassaden warten darauf, von<br />
Besuchern bestaunt zu werden. Grund<br />
genug für die UNESCO, die Altstadt<br />
1988 ins Welterbe aufzunehmen.<br />
Besonders wenn die Sonnenstrahlen<br />
morgens oder abends über die reizvolle<br />
Renaissance—Stadt ziehen, erblickt man<br />
die starke Persönlichkeit der goldenen<br />
Stadt. Mit einem samtig feuerfarbenen<br />
und granatapfelrotem Schein erstrahlen<br />
die Fassaden der Gebäude als Beispiele<br />
schönster kastillischer Zivilarchitektur in<br />
einem Meer aus Glanz und Glorie.<br />
Kristina Lorents<br />
Universitätslogo (o) und Eingangsfassade<br />
(u). Foto: www.universpain.com<br />
Foto: Lars Ihring, www.fotocommunity.de<br />
<strong>Residentenkurier</strong>