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Residentenkurier Nr. 21, März/April 2011

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Kreuzgewölbe und Säulen<br />

Während einige Städte ihre alten Ka-<br />

thedralen gerade in der Blütezeit abrissen<br />

und durch neue ersetzten, bewahrte Salamanca<br />

sich die Alte und baute eine weitere<br />

direkt nebendran. Auf Geheiß von<br />

König Ferdinand dem Katholischen, der<br />

die Alte Kathedrale zu dunkel und klein<br />

fand, wurde beschlossen, in der Zeit der<br />

Entwicklung und des Aufschwungs eine<br />

neue, größere und prächtigere Kathedrale<br />

zu errichten.<br />

Die Konstruktion der Neuen Kathedrale<br />

(Catedrál Nueva) begann 1512 und wurde<br />

200 Jahre später, mit all ihren Einflüssen<br />

aus zwei Jahrhunderten Architekturentwicklung,<br />

fertig gestellt. Gotische Bestandteile,<br />

Elemente aus der Renaissance<br />

und des Barocks bilden den Grundstil für<br />

die platereske Kunst; eine sehr dekorative,<br />

verspielte und detaillierte Darstellungsart.<br />

Wand an Wand thronen die beiden Kathedralen<br />

nebeneinander, verbunden<br />

durch einen kleinen Durchgangsplatz, den<br />

„Plaza chico“. Sie bilden einen Kathedra-<br />

Achtförmige Kuppel und schuppenähnliche Ziegel der Alten Kathedrale<br />

Foto: www.spain.info<br />

Weltkulturerben in Salamanca<br />

lenkomplex direkt im Stadtzentrum aus<br />

goldfarbenem Stein, der durch eine<br />

schmale Straße, die Calle Calderón, mit<br />

dem Universitätsviertel verbunden ist.<br />

Dass diese Verbindung besteht, liegt daran,<br />

dass die Alte Kathedrale im 12. Jahrhundert<br />

die Räumlichkeiten für die ersten<br />

Studenten bot. Bildung war damals noch<br />

eine der Hauptaufgaben der Kirche. Und<br />

so konnte man neben Theologie auch<br />

Medizin, Recht und Philosophie studieren.<br />

Schon bald waren die Räumlichkeiten<br />

erschöpft, und 1<strong>21</strong>8 wurde die eigene<br />

Universität von Salamanca gegründet. Im<br />

16. Jahrhundert waren es bereits 8.000<br />

Studenten. Die Stadt, die sich im Laufe<br />

der Jahrhunderte zu einer der bekanntesten<br />

und beliebtesten Studentenstadt entwickelte,<br />

zählt heutzutage rund 40.000 Studenten.<br />

Die Front der Neuen Kathedrale wurde<br />

fünfgliedrig entworfen und jeder Teil wird<br />

von einem kleinen Sterngewölbe geschützt.<br />

Die charakteristischen Eigenschaften<br />

der spanisch-flämischen Gotik spiegeln<br />

Jahrgang 3, Ausgabe <strong>21</strong> <strong>März</strong> <strong>2011</strong><br />

sich in der Vielfalt der Schmuckmotive,<br />

ihrer Überfülle und Verteilung. Auch in<br />

der Neuen Kathedrale werden Kapellen<br />

beherbergt – in den Seitenschiffen und<br />

auch im Altarraum.<br />

Salamanca gilt zudem als eine der Städte,<br />

in der das beste und reinste Spanisch gesprochen<br />

wird. Der Rhythmus der Bewohner<br />

gleicht dem der Studenten; auf der<br />

Plaza Mayor sitzen Jung und Alt zusammen,<br />

abends strömen die Menschen lebhaft<br />

in die Straßen. Auch historische Gebäude<br />

erzählen von der Geschichte der<br />

fast vergessenen Stadt.<br />

Auch die jungen Leute selbst schätzen,<br />

achten und integrieren sich sogar in die<br />

Besonderheiten ihrer Stadt. Wenn man<br />

zum Beispiel durch die Neue Kathedrale<br />

in die Alte gelangen will, sollte man einer<br />

bestimmten Tradition nachgehen. Unter<br />

den detaillierten Steinbildern am Eingangstor<br />

gibt es etwas ganz Besonderes zu<br />

entdecken: Einen Astronauten!<br />

Página 5<br />

Foto: www.spain.info

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