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Residentenkurier Nr. 21, März/April 2011

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<strong>Residentenkurier</strong><br />

Onlinezeitung für deutschsprachige Residenten in Spanien<br />

Jahrgang 3, Ausgabe <strong>21</strong> <strong>März</strong> <strong>2011</strong><br />

FOTO: Jens Detlef Beutler, www.fotocommunity.com


Inhaltsverzeichnis<br />

“Ley antitabaco”<br />

Kathedralen von Salamanca<br />

Genfer Autosalon<br />

GP España in Jerez<br />

Museo Picasso<br />

Jahr der ―Verdämmnis‖<br />

Kommentar<br />

Wohntrends<br />

Gartentipps<br />

Kreuzworträtsel<br />

Jenseits von Andalusien:<br />

―Der Junge von der Hühnerfarm‖<br />

Auf den Spuren spanischer<br />

Ortsnamen<br />

Página 2<br />

3<br />

4<br />

8<br />

10<br />

12<br />

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15<br />

16<br />

18<br />

19<br />

20<br />

22<br />

Editorial<br />

Herzlich willkommen zu einer neuen<br />

Ausgabe des <strong>Residentenkurier</strong>s<br />

Der Frühling ist eingekehrt, die Sonne<br />

wärmt und gibt uns Energie. In den<br />

letzten Jahren hat man auch in Spanien<br />

begriffen, dass man diese Energie<br />

nutzen kann. Insgesamt liegt Spanien<br />

jedoch, was Energiesparen und Umweltschutz<br />

betrifft, weit hinter anderen<br />

Ländern zurück.<br />

In Deutschland dagegen spricht man<br />

von diesem Jahr <strong>2011</strong> als dem „Jahr<br />

der Verdämmnis―, denn man möchte<br />

die Hausbesitzer älterer Häuser dazu<br />

verdammen, zu dämmen, egal, ob sie<br />

es sich leisten können, oder nicht. Da<br />

macht es sich die Dämmindustrie<br />

verdammt einfach und die Politik<br />

droht mit empfindlichen Bußgeldern.<br />

Lesen Sie dazu einen Beitrag, den wir<br />

von der Financial Times übernommen<br />

haben, und einen Kommentar von<br />

mir.<br />

Ansonsten wollen wir uns den schönen<br />

Seiten des Frühlings widmen und<br />

geben Tipps zur Rasenpflege.<br />

Zur Schonung der Umwelt werden auf<br />

dem Genfer Autosalon im <strong>März</strong> die<br />

Neuheiten der Automobilbranche<br />

vorgeführt. Der Trend geht nicht nur<br />

zu immer geringerem Verbrauch, sondern<br />

vor allem zu umweltschonenden<br />

Antriebsarten, wie Elektrofahrzeugen,<br />

Hybridmotoren, Brennstoffzellen<br />

oder Wasserstoffantrieb. Wir werden<br />

auch im blog aktuell berichten.<br />

Anfang <strong>April</strong> dröhnen wieder die<br />

Motoren durch die Region, wenn es<br />

zum Großen Preis von Spanien der<br />

Motorradweltmeisterschaft in Jerez de<br />

la Frontera kommt. Besonders beliebt<br />

sind die Bikerparties rings um den<br />

GP. Für die Region kommt ein solches<br />

Event gerade recht. Denn dann<br />

werden einmal kurzzeitig sämtliche<br />

verfügbare Betten belegt, ein Segen<br />

für die gebeutelte Hotellerie u. Gastronomie.<br />

Angeblich leiden die Gastwirte ja besonders<br />

unter dem strengen „ley antitabaco―,<br />

das in Spanien zum Jahresanfang<br />

eingeführt wurde. Ich bin der<br />

Meinung, das kann in den Wintermonaten<br />

schon zu rückläufigen Umsatzzahlen<br />

führen, weil man nur im Freien<br />

rauchen darf. Im Sommer stört<br />

sich da sicher niemand daran. Wenn<br />

man jedoch die gesamte Wirtschaftslage<br />

in Spanien sieht, dann leiden auch<br />

viele andere Branchen unter extrem<br />

hohen Umsatzeinbußen, die mit dem<br />

Rauchen überhaupt nichts zu tun<br />

haben. Wir haben uns ein wenig umgehört<br />

und von einer Leserin die ersten<br />

Eindrücke bei der Umsetzung<br />

dieses Gesetzes erhalten.<br />

Als mögliches Ausflugsziel stellen wir<br />

Ihnen diesmal Salamanca vor.<br />

Ein besonderes Lob geht an Kristina,<br />

die sich so schnell eingearbeitet hat,<br />

dass sie diesen Kurier fast ganz alleine<br />

erstellt hat, um mir den Rücken frei<br />

zu halten, für die ITB-Ausgabe von<br />

AlParaiso, die gerade erschienen ist.<br />

Ich bedaure es sehr, dass Kristina<br />

Ende <strong>März</strong> ihr Praktikum beendet<br />

und in Bielefeld weiter studiert.<br />

Herzliche Grüße<br />

Beatrice Hohler<br />

Neue Adresse Konsulat Jerez<br />

Honorarkonsul Mark E. Schmelcher<br />

Avda. de Méjico nº 10, Portal 1, 2º D,<br />

11405 Jerez de la Frontera, Spanien;<br />

Tel.: +34 956 187 463<br />

Fax: +34 956 182 144<br />

jerez-de-la-frontera@hk-diplo.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo – Do: 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr<br />

(Termine nur nach Vereinbarung)<br />

<strong>Residentenkurier</strong>


Folgen des Gesetzes zum strengsten Rauchverbot<br />

02.Januar <strong>2011</strong> in Spanien:<br />

„Das ist Willkür der Regierung! Das<br />

wollen wir nicht! Freiheitsberaubung!“<br />

Diese und ähnliche Protestrufe drangen<br />

aus zahlreichen spanischen Kehlen Anfang<br />

des Jahres. In Spanien wurde das strengste<br />

Rauchverbot aus ganz Europa eingeführt.<br />

Die Auswirkungen waren nicht einzuschätzen.<br />

Viele Protestaktionen und Zusammenschlüsse<br />

gerade in der Gastronomie<br />

sorgten für Aufsehen.<br />

Der Besitzer José Eugenio Arias-Camisón<br />

des Restaurants „Asador Guadalmina― in<br />

Marbella, zum Beispiel, hielt sich nicht an<br />

die Vorschrift. Zunächst verhängte die<br />

andalusische Regierung eine Geldstrafe in<br />

Höhe von 145.000 Euro. Er war nicht<br />

dazu bereit, zum Einen diese Strafe zu<br />

bezahlen und zum Anderen, seinen Gästen<br />

die Rauchfreiheit zu verwähren — er<br />

ließ alles beim Alten. Kurz darauf wurde<br />

das Restaurant geschlossen.<br />

Eine Woche später bewies der Gastwirt<br />

Einsicht und durfte unter der Voraussetzung,<br />

sich ab sofort tatsächlich an das<br />

Rauchverbot zu halten, sein Restaurant<br />

wieder öffnen.. Und wie ergeht es den<br />

Gästen? Den Rauchern und Nichtrauchern?<br />

Vielleicht wird ja auch die elektrische<br />

Zigarette dem bisherigen Glimmstängel<br />

Abhilfe verschaffen.<br />

Wie die spanischen Hotel-Gemeinschaft<br />

FEHR (Federación Española de Hostelería)<br />

mitteilte, gab es seit Einführung des<br />

Rauchverbots enorme Umsatzeinbußen.<br />

Besonders schwer betroffen seien familienbetriebene<br />

und unabhängige Unternehmen.<br />

Sie erlitten Einbußen von 86 %.<br />

Gerade in der jetzigen Krise bedeutet dies<br />

auch Bankrott für betroffenen Bars, Restaurants<br />

etc.<br />

Kristina Lorents<br />

Foto aus www.blendpolis.de<br />

Hier stellen wir Ihnen einige Erfahrungen<br />

unserer Leserin Bea aus Conil vor:<br />

Bea ist Nichtraucherin seit 2010, ihr<br />

Mann seit Anfang dieses Jahres.<br />

Rauchverbot in Spanien? Für uns unvorstellbar.<br />

Gerade hier in der Provinz Cádiz<br />

hatte es für uns immer etwas wie aus dem<br />

Asterixheft:<br />

Wir befinden uns im Jahre <strong>2011</strong>. Ganz Andalusien<br />

ist von den Nichtrauchern besetzt...<br />

Ganz Andalusien? Nein! Ein von unbeugsamen<br />

Gaditanos bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem<br />

Eindringling Widerstand zu leisten. Und das<br />

Leben ist nicht leicht für die nichtrauchenden<br />

Legionäre, die als Besatzung in den befestigten<br />

Provinzen Almeria, Cordoba, Granada, Huelva,<br />

Jaén, Málaga und Sevilla liegen…<br />

Die Realität die wir erlebt haben:<br />

2. Januar <strong>2011</strong> :<br />

Wir sitzen in unserer Lieblingsbar. Am<br />

Tresen entbrennt eine hitzige Diskussion<br />

über das für und wider des Rauchverbots.<br />

Einige Gäste gehen heftig schimpfend zum<br />

R a u c h e n v o r d i e T ü r .<br />

Nach einer Weile sind wir alleine in der<br />

Bar. Ganz alleine. Denn der Wirt raucht<br />

auch gerne mal eine oder auch zwei, aber<br />

wir wissen ja, wo wir ihn erreichen.<br />

8. Januar <strong>2011</strong> :<br />

Ich mache einen Spaziergang durchs Dorf<br />

und mir fällt auf, dass unglaublich viele<br />

neue Markisen vor den Bars und Restaurants<br />

angebracht wurden. Die Besitzer<br />

haben offenbar tief in die Tasche gegriffen,<br />

um den rauchenden Gästen die Möglichkeit<br />

zu geben, ihrer Liebe zum Tabak<br />

zu frönen.<br />

Der Besitzer einer anderen Bar erzählt,<br />

dass er immer schon aufhören wollte, es<br />

aber sehr schwer sei, es zu lassen, wenn<br />

alle Gäste rauchen. Er selber raucht nun<br />

nicht mehr und freut sich drüber.<br />

10. Januar <strong>2011</strong> :<br />

Wir kehren am Abend in unserer Lieblingspizzeria<br />

ein und entdecken weiter<br />

hinten im Gastraum einen fröhlichen<br />

Spanier mit Kippe.<br />

Jahrgang 3, Ausgabe <strong>21</strong> <strong>März</strong> <strong>2011</strong><br />

Er lacht und qualmt fröhlich vor sich hin<br />

und wir überlegen, ob das Rauchen in der<br />

Pizzeria wohl durch eine Ausnahmegenehmigung<br />

gestattet ist? Völlig falsch.<br />

Der lustige Spanier, letztes Jahr noch heftiger<br />

Raucher, führt uns stolz seine elektrische<br />

Zigarette vor.<br />

„Die gibt es mit und ohne Nikotin. Ich<br />

brauche das nicht, wollte sowieso schon<br />

immer das Rauchen aufgeben. Jetzt habe<br />

ich mir die günstigere Variante ohne Nikotin<br />

gekauft.― Er amüsiert sich köstlich über<br />

jeden, der den Gastraum betritt und sich<br />

wundert oder gar aufregt, dass er hier<br />

einfach so qualmt. Aus seiner Kippe<br />

kommt lediglich Wasserdampf, der aber<br />

von der Tür aus so echt aussieht, dass viele<br />

Gäste darauf reinfallen.<br />

Meine Meinung zu den Fragen „Finden<br />

Raucher weiter „Schlupflöcher―? Stellen<br />

Wirte außerhalb der Räume etwas zur<br />

Verfügung?<br />

* Ja, die echten Raucher finden immer<br />

„Schlupflöcher“<br />

* Ja, die Wirte bemühen sich auf jeden<br />

Fall, Möglichkeiten zum Weiterqualmen<br />

zu schaffen.<br />

Danke Bea für deinen Erfahrungsbericht<br />

Página 3


Foto: www.spain.info<br />

Eine Stadt liegt in Schutt und Asche:<br />

Feuer sind erloschen, Trümmer eingestaubt<br />

und nicht einmal verirrte Reisende<br />

halten in der Ruinenstadt. Was ist passiert?<br />

Und vor allem: was wird noch passieren?<br />

Salamanca: Die Stadt wurde im<br />

Jahre 133 v. Chr., von den Römern aus<br />

den Händen des karthagischen Feldherren<br />

Hannibal gerissen. Unter ihrer Herrschaft<br />

erblühte sie dann zu einer der wichtigsten<br />

Handelsstädte: Reges Treiben, Reichtum<br />

und hohes Ansehen herrschten in<br />

„Salamanticas“, wie sie damals genannt<br />

wurde. Durch sie verlief auch eine der wichtigsten<br />

Handelsstraßen Spaniens, die „Vía<br />

de la plata―. Diese Straße ist noch heute<br />

ein Teil des berühmten „Jakobsweges―, der<br />

aus Römerzeiten von Sevilla nach Santiago<br />

de Compostella und in den Norden Spaniens<br />

führte. Auf diesem Wege wurde vor<br />

allem Salz transportiert.<br />

Foto: Jens Detlef Beutler, www.fotocommunity.de<br />

Página 4<br />

Die Alte und Neue Kathedrale<br />

Muslimische Invasionen im Jahre 712<br />

n. Chr., christliche Rückeroberungen<br />

und Angriffe waren die Gründe, warum<br />

Salamanca, in der Provinz Kastillien –<br />

León in Nordspanien rund 300 Jahre<br />

lang unbewohnt war. Ja, man könnte<br />

sagen, es war eine vergessene Stadt die<br />

in Schutt und Asche lag.<br />

Erst nach rund 300 Jahren beginnt die<br />

Wiederbevölkerung (repoblación) im<br />

Jahre 1102 unter Raimundo de Borgoña<br />

und seiner Frau Urraca. Da nun wieder<br />

die Christen die Vorherrschaft besaßen,<br />

wurden auch Gotteshäuser erbaut. Der<br />

Bau der Alten Kathedrale (Catedrál<br />

vieja) begann 1140 n. Chr. durch die<br />

Gründung von Jerome von Périgod,<br />

einem Bischof. Alte Kathedrale wird sie<br />

deshalb genannt, weil es noch eine Neue<br />

Kathedrale in Salamanca gibt. Beide<br />

sind beeindruckende Wunderwerke der<br />

Architektur, und die Namensgebung ist<br />

durchaus begründet: Es liegen rund 400<br />

Jahre Gründungszeit zwischen den beiden<br />

Kathedralen.<br />

Die Alte Kathedrale wurde überwie-<br />

gend im romanisch-gotischen Stil erbaut.<br />

Der Stein der historischen Gebäude<br />

ist sehr charakteristisch für Salamanca.<br />

Er ist goldfarben, oxidiert nicht und<br />

stammt aus Villamayor, einer Stadt in<br />

der Nähe von Salamanca. So wirken<br />

auch die feinen Ornamente, Schnitzereien<br />

und Verzierungen der Alten Kathedrale<br />

geradezu mit Heiligkeit bestäubt.<br />

Der Vierungsturm gilt als besonderer<br />

Hingucker: Durch seine schuppenähnlichen<br />

Ziegel wird er „Torre del Gallo― –<br />

Hahnenturm genannt. Die achteckige<br />

Kuppel (byzantinisch) ist ebenfalls selten<br />

in einer solchen Konstruktion zu finden.<br />

Wenn man durch das imposante<br />

Der Kathedralenkomplex von Salamanca am Fluss Tormes<br />

Eingangstor eintreten will, sollte man<br />

dennoch kurz innehalten und seine Aufmerksamkeit<br />

auf hunderte von Bildern<br />

lenken, die in den goldenen Stein um das<br />

Eingangstor eingemeißelt wurden. Das<br />

Innere der Kathedrale beherbergt die Kapelle<br />

San Martín, einen sehenswerten<br />

Hochaltar aus dem 15. Jahrhundert mit 53<br />

Tafelbildern und einem Deckenfresko:<br />

Eine Szene aus dem biblischen „Jüngsten<br />

Gericht―. Streckt man den Hals in die<br />

Höhe und dem Bild entgegen, lässt jede<br />

Figur nah an sich herankommen, könnte<br />

man meinen, sich in den Räumen zu verlieren<br />

und emporgehoben zu werden – in<br />

diese beängstigende Szenerie. Im Mittelpunkt<br />

dieser außergewöhnlichen Farbengalerie<br />

steht die Stadtpatronin, die heilige<br />

„ Virgen de la Vega“. Besonders interessant<br />

sind auch Grabmäler von Bischöfen<br />

und Adligen. Zudem steht hier die älteste<br />

Orgel Europas.<br />

Hochaltar<br />

Foto:www.chaosreisen.de<br />

<strong>Residentenkurier</strong>


Kreuzgewölbe und Säulen<br />

Während einige Städte ihre alten Ka-<br />

thedralen gerade in der Blütezeit abrissen<br />

und durch neue ersetzten, bewahrte Salamanca<br />

sich die Alte und baute eine weitere<br />

direkt nebendran. Auf Geheiß von<br />

König Ferdinand dem Katholischen, der<br />

die Alte Kathedrale zu dunkel und klein<br />

fand, wurde beschlossen, in der Zeit der<br />

Entwicklung und des Aufschwungs eine<br />

neue, größere und prächtigere Kathedrale<br />

zu errichten.<br />

Die Konstruktion der Neuen Kathedrale<br />

(Catedrál Nueva) begann 1512 und wurde<br />

200 Jahre später, mit all ihren Einflüssen<br />

aus zwei Jahrhunderten Architekturentwicklung,<br />

fertig gestellt. Gotische Bestandteile,<br />

Elemente aus der Renaissance<br />

und des Barocks bilden den Grundstil für<br />

die platereske Kunst; eine sehr dekorative,<br />

verspielte und detaillierte Darstellungsart.<br />

Wand an Wand thronen die beiden Kathedralen<br />

nebeneinander, verbunden<br />

durch einen kleinen Durchgangsplatz, den<br />

„Plaza chico“. Sie bilden einen Kathedra-<br />

Achtförmige Kuppel und schuppenähnliche Ziegel der Alten Kathedrale<br />

Foto: www.spain.info<br />

Weltkulturerben in Salamanca<br />

lenkomplex direkt im Stadtzentrum aus<br />

goldfarbenem Stein, der durch eine<br />

schmale Straße, die Calle Calderón, mit<br />

dem Universitätsviertel verbunden ist.<br />

Dass diese Verbindung besteht, liegt daran,<br />

dass die Alte Kathedrale im 12. Jahrhundert<br />

die Räumlichkeiten für die ersten<br />

Studenten bot. Bildung war damals noch<br />

eine der Hauptaufgaben der Kirche. Und<br />

so konnte man neben Theologie auch<br />

Medizin, Recht und Philosophie studieren.<br />

Schon bald waren die Räumlichkeiten<br />

erschöpft, und 1<strong>21</strong>8 wurde die eigene<br />

Universität von Salamanca gegründet. Im<br />

16. Jahrhundert waren es bereits 8.000<br />

Studenten. Die Stadt, die sich im Laufe<br />

der Jahrhunderte zu einer der bekanntesten<br />

und beliebtesten Studentenstadt entwickelte,<br />

zählt heutzutage rund 40.000 Studenten.<br />

Die Front der Neuen Kathedrale wurde<br />

fünfgliedrig entworfen und jeder Teil wird<br />

von einem kleinen Sterngewölbe geschützt.<br />

Die charakteristischen Eigenschaften<br />

der spanisch-flämischen Gotik spiegeln<br />

Jahrgang 3, Ausgabe <strong>21</strong> <strong>März</strong> <strong>2011</strong><br />

sich in der Vielfalt der Schmuckmotive,<br />

ihrer Überfülle und Verteilung. Auch in<br />

der Neuen Kathedrale werden Kapellen<br />

beherbergt – in den Seitenschiffen und<br />

auch im Altarraum.<br />

Salamanca gilt zudem als eine der Städte,<br />

in der das beste und reinste Spanisch gesprochen<br />

wird. Der Rhythmus der Bewohner<br />

gleicht dem der Studenten; auf der<br />

Plaza Mayor sitzen Jung und Alt zusammen,<br />

abends strömen die Menschen lebhaft<br />

in die Straßen. Auch historische Gebäude<br />

erzählen von der Geschichte der<br />

fast vergessenen Stadt.<br />

Auch die jungen Leute selbst schätzen,<br />

achten und integrieren sich sogar in die<br />

Besonderheiten ihrer Stadt. Wenn man<br />

zum Beispiel durch die Neue Kathedrale<br />

in die Alte gelangen will, sollte man einer<br />

bestimmten Tradition nachgehen. Unter<br />

den detaillierten Steinbildern am Eingangstor<br />

gibt es etwas ganz Besonderes zu<br />

entdecken: Einen Astronauten!<br />

Página 5<br />

Foto: www.spain.info


Der Astronaut<br />

Wie kommt der an die Fassade eines solch<br />

historischen Gebäudes?<br />

Diejenigen, die an Außerirdische glauben,<br />

waren überwältigt und felsenfest davon überzeugt,<br />

dass dies ein Zeichen dafür sei, dass es<br />

vor hunderten Jahren Besuch aus dem Weltall<br />

gab. Als Anfang 2007 der wahre Grund<br />

bekannt gegeben wurde, erfuhren die einen<br />

eine große Ernüchterung, während andere<br />

sich ins Fäustchen lachten:<br />

Es ist ein Werk von Universitäts-Studenten,<br />

die im Zuge von Renovierungsarbeiten im<br />

Jahr 1992 diesen Astronauten quasi als Gag<br />

mit eingearbeitet hatten. Seinerzeit fand die<br />

Museumsausstellung "The Ages of Man"<br />

statt, was die Studenten offensichtlich auf<br />

die Idee brachte, die "Menschheit" mal richtig<br />

in Erstaunen zu versetzen. Auch die Uni<br />

selbst hat eine Besonderheit in der Fassade:<br />

einen Glücksfrosch. Wer ihn ohne Hilfe<br />

findet, soll ewig Glück haben. Er ist das<br />

Maskottchen der Universität. Doch nicht<br />

erschrecken, er sitzt auf einem Totenkopfschädel.<br />

Página 6<br />

Moderne und Geschichte<br />

Ob aus Tradition oder Glaube; die<br />

Studenten strömen regelmäßig in die<br />

Neue Kathedrale. Unter Kreuzgewölben<br />

setzen sie sich auf den Stuhl vor dem<br />

Sarkophag von Bischof Juan Lucero in<br />

ihrer Lieblingskapelle, der Capilla Santa<br />

Barbara. Fuß an Fuß mit dem toten<br />

Geistlichen. „So verbringen die Studenten<br />

die Nacht vor den Prüfungen―, erzählt<br />

eine Reiseführerin aus Salamanca.<br />

„Damit die Weisheit des Gelehrten auf<br />

sie übergehe.― Quasi nach dem Motto:<br />

Was man nicht im Kopf hat, hat man in<br />

den Beinen.<br />

Heute eine Metropole mit knapp<br />

155.000 Einwohnern die zwischen Madrid<br />

und der portugiesischen Grenze liegt,<br />

hat Salamanca sich seit Bestehen der<br />

Universität seinen Studenten verschrieben.<br />

Schon damals galt sie schnell als<br />

bildungsstarke Stadt: „El que quiera<br />

saber que vaya a Salamanca―: Wer Wissen<br />

erlangen will, der gehe nach Salamanca. Und<br />

selbst Kolumbus musste den königlichen<br />

Gelehrtenausschuss in Salamanca von<br />

seiner Theorie überzeugen, dass Indien<br />

im Westen liege.<br />

Die Hauptstadt von Kastillien- León am<br />

Fluss Tormes lässt kaum jemanden unberührt.<br />

Mindestens 26 Kirchen und Klöster,<br />

acht Paläste und einige Museen mit<br />

Muschelfassaden warten darauf, von<br />

Besuchern bestaunt zu werden. Grund<br />

genug für die UNESCO, die Altstadt<br />

1988 ins Welterbe aufzunehmen.<br />

Besonders wenn die Sonnenstrahlen<br />

morgens oder abends über die reizvolle<br />

Renaissance—Stadt ziehen, erblickt man<br />

die starke Persönlichkeit der goldenen<br />

Stadt. Mit einem samtig feuerfarbenen<br />

und granatapfelrotem Schein erstrahlen<br />

die Fassaden der Gebäude als Beispiele<br />

schönster kastillischer Zivilarchitektur in<br />

einem Meer aus Glanz und Glorie.<br />

Kristina Lorents<br />

Universitätslogo (o) und Eingangsfassade<br />

(u). Foto: www.universpain.com<br />

Foto: Lars Ihring, www.fotocommunity.de<br />

<strong>Residentenkurier</strong>


Alte und Neue Kathedrale,<br />

Wand an Wand<br />

Foto: dustpuppy, www.flickr.com<br />

In der Studentenstadt Salamanca<br />

Kolumbus vor dem Gelehrtenausschuss in Salamanca<br />

Jahrgang 3, Ausgabe <strong>21</strong> <strong>März</strong> <strong>2011</strong><br />

Foto: www.powellhistory.com<br />

Página 7<br />

Foto: www.studylanguages.org<br />

Blick auf die goldene Stadt Salamanca<br />

Foto: www.spain.info<br />

Foto: www.kuste-spanien.perfecttravelblog.com


Aufgemotzte Schlitten, Fahrzeuge mit<br />

Elektro- oder Alternativantrieb, Zubehör,<br />

Teile und weitere Produkte und<br />

Dienstleistungen in Verbindung mit<br />

der Automobilbranche gehören zum<br />

alljährlichen Automobil-Salon in<br />

Genf. Frauen können ihre Männer an<br />

den Ort begleiten, wo ihr Herz höher<br />

schlägt, sie fasziniert auf heiße (Auto)modelle<br />

starren und der Begeisterung<br />

nicht mehr zu entreißen sind. Wie der<br />

Besuch beim Frisör Glücksgefühle<br />

heraufbeschwört, ist dieser Salon<br />

ebenfalls ein Erlebnis. In stilvollen<br />

Hallen, auf blankpolierten Böden und<br />

vor strahlenden Autos werden sich die<br />

Damen sicherlich ebenfalls nicht langweilen<br />

zwischen all der Technik und<br />

den PS.<br />

Als eine der fünf wichtigsten Automessen<br />

weltweit ist der Automobil-<br />

Salon am Genfer See die einzige Automesse<br />

in Europa, die alljährlich im<br />

Frühling stattfindet. Mehr als 250<br />

Aussteller aus über 30 Ländern stellen<br />

rund 900 Auto-modelle aus. Auf der<br />

Hallenfläche von mehr als 100.000<br />

m² und dem Freigelände mit rund<br />

20.000 m² des Genfer Autosalon präsentieren<br />

die Hersteller fast aller Auto-<br />

Marken ihre Neuheiten und zeigen<br />

Autos, die Sie morgen auf den Straßen<br />

sehen…<br />

Mittelpunkt ist dennoch der Mensch–<br />

denn für ihn ist das Auto gemacht:<br />

„Praktisch, vielseitig, sparsam und<br />

umweltfreundlich: so vielfältig die am<br />

Automobil-Salon ausgestellten Fahrzeuge<br />

auch sein werden, immer sind<br />

sie dazu da, den Bedürfnissen von<br />

Menschen zu dienen. Dabei sind weiterhin<br />

auch Fahrspaß, Freiheits-gefühl<br />

und Design wichtige Aspekte.<br />

Für das Auto-Salon-Plakat der 81.<br />

Ausgabe haben die Verantwortlichen<br />

eine selbstbewusste Frau am Steuer<br />

ihres Cabriolets gewählt. Das Motiv<br />

vermittelt Beschwingtheit und gute<br />

Laune.―<br />

Automobilsalon Genf <strong>2011</strong><br />

Página 8<br />

81. Internationaler Auto-Salon<br />

Verschiedene Animationen, Attraktionen<br />

und heiße Messegirls machen den Messerundgang<br />

nicht nur für Autofans zum<br />

echten Erlebnis. Seit 1905 hat sich der<br />

Automobil-Salon zu einer der international<br />

wichtigsten Messen ent-wickelt. Hier<br />

wird gezeigt, was man hat und haben wird.<br />

Neuheiten, Verbesserungen und Visionen<br />

bieten den Besuchern Einblicke unter die<br />

Motorhauben. Der Besuch ist für jedermann<br />

offen und so kann man kompetentem<br />

Personal Fragen stellen, Fachgesprächen<br />

zuhören oder sich mit einbringen.<br />

Dieses Jahr werden auch einige Premieren<br />

gefeiert, wie zum Beispiel bei Porsche:<br />

Gleich zwei unterschiedliche Sondermodelle<br />

der Black Edition sind zu bestaunen.<br />

Einerseits der 911 Carrera als Coupé<br />

oder Cabriolet, andererseits der Boxster S.<br />

Diese Edition ist auf 987 Exemplare limitiert.<br />

Auch der neue Fiat Freemont wird sein<br />

Debüt feiern, der in der zweiten Hälfte<br />

<strong>2011</strong> auf den Markt gebracht wird.<br />

Bereits der Name weckt ein Gefühl von<br />

Freiheit, Freude am Leben im Freien,<br />

Abenteuer und die Möglichkeit, jede Situation<br />

zu meistern. Freemont verbindet<br />

Flexibilität und Funktionalität mit einem<br />

exklusiven, originellen Design. Seine Abmessungen<br />

– 489 cm lang, 188 cm breit<br />

und 172 cm hoch – garantieren ein optimales<br />

Platzangebot im Innenraum, was<br />

auch dem besten Radstand seiner Klasse<br />

zu verdanken ist (289 cm).<br />

Er ist durch ein sehr markantes Design<br />

mit muskulöser, entschlossener Linienführung<br />

gekennzeichnet, die in der Frontpartie<br />

durch einen abgeänderten Stossfänger<br />

und Kühlergrill zum Ausdruck kommt.<br />

Das Heck wurde überarbeitet und weist<br />

einen neuen Stossfänger und LED-<br />

Rückleuchten auf. Völlig neu das Interieur:<br />

modernes Design und Soft-Touch-<br />

Materialien.<br />

<strong>Residentenkurier</strong>


Der Treibstoff Erdgas/Biogas und immer<br />

leistungsfähigere Motoren machen das<br />

umweltschonende Fahren noch effizienter<br />

und attraktiver:<br />

Schweizer Erdgas-Wirtschaft am gewohnten<br />

Standort am GASMOBIL-Stand in<br />

Halle 5 machen einen Querschnitt durch<br />

die Palette der neusten Modelle. Im Mittelpunkt<br />

steht das Schweizer Modell Fiat<br />

500C erdgas turbo. Sein TwinAir Erdgas-<br />

Turbo kommt mit 2,9 kg Verbrauch und<br />

85 PS auf sensationell tiefe 72 Gramm<br />

CO2 pro Km. Aktuell sind in der Schweiz<br />

rund 9‗600 Erdgas-Fahrzeuge in Betrieb.<br />

Die Zahl der Erdgas/Biogas Tankstellen ist<br />

auf 126 gewachsen. Auch die Zahl der<br />

Erdgas-Flotten steigt kontinuierlich: Das<br />

Genfer Forschungszentrum CERN wird<br />

künftig 100 Erdgas-Pandas von Fiat einsetzen.<br />

Neuheiten aus der Automobilbranche<br />

INFOS ZUR MESSE:<br />

Öffnungszeiten:<br />

täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr,<br />

Wochenende von 09:00 bis 19:00 Uhr.<br />

Eintrittspreise:<br />

Tageskarte: 14,00 CHF<br />

Tageskarte ermäßigt *: 8,00 CHF<br />

Gruppen ab 20 Pers: 9,00 CHF/Pers<br />

*Kinder von 6 bis 16 Jahren und AHV-Bezüger<br />

Hunde haben keinen Zutritt zu den Ausstellungshallen,<br />

ausgenommen sind Blinden- und Behinderten-<br />

Hunde.<br />

Homepage und Quelle:<br />

www.salon-auto.ch/de/<br />

Jahrgang 3, Ausgabe <strong>21</strong> <strong>März</strong> <strong>2011</strong><br />

Weltpremiere für Tilter: Der « Tilter »<br />

wurde von SynergEthic, einer jungen<br />

innovativen Firma aus der Region<br />

Paris, entwickelt. Er ist ein kompaktes,<br />

voll verkleidetes Fahrzeug, 100 %<br />

elektrisch mit NULL-CO2 Emissionen<br />

und für den urbanen sowie suburb<br />

a n e n G e b r a u c h b e s t i m m t .<br />

Zielgruppe sind umweltbewusste<br />

Großstadtbewohner, die auf ihr Auto<br />

verzichten möchten und dennoch den<br />

Komfort und die Sicherheit eines Rollers<br />

geniessen wollen. Seine Markteinführung<br />

in den europäischen Hauptmetropolen<br />

beginnt 2012. Der öffentliche<br />

Verkaufspreis wird, unter Berücksichtigung<br />

des Serviceabos für die<br />

Batterie, unter 10.000 € inkl. MWST<br />

liegen.<br />

Sonderangebot Langzeitmieten für<br />

Darf‘s mal etwas länger sein?<br />

Die Frühjahrskollektion: Mercedes SLK,<br />

Opel Zafira Concept, Saab 9-5 SportCombi<br />

und der neue Kia Rio<br />

Leser des <strong>Residentenkurier</strong>s<br />

Gehören Sie zu den Glücklichen, die gleich den ganzen Herbst und Winter in Spanien bleiben können?<br />

Hätten Sie gerne ein gut gewartetes, verlässliches Auto zu einem günstigen Preis, um Ihre<br />

Wahlheimat bequem und individuell zu entdecken? Da kommt das Avis Angebot für Langzeitmieten<br />

ja gerade zum richtigen Moment! Buchen Sie jetzt Ihren Mietwagen für den gesamten Spanien-<br />

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Worldwide Discount (AWD) Nummer M687900 sowie<br />

den Tarif-Code „MS“ an.<br />

Página 9


Página 10<br />

Motorrad- Weltmeisterschaft GP von Spanien<br />

Nicht nur für passionierte Motorsportinteressenten:<br />

Die Motorrad-<br />

Weltmeisterschaft gibt wieder Gas.<br />

Vom 20. <strong>März</strong> bis 06. November<br />

sind international Hochspannung,<br />

Lifestyle, Hightech und vor allem<br />

Sportwettkampf angesagt.<br />

Trotz der vielen Rennstrecken in Spanien<br />

testen die besten F1-Teams und der gesamte<br />

MotoGP-Zirkus fast ausschließlich in<br />

Jerez de la Frontera! Die 1985 gebaute<br />

Strecke befindet sich 10 km nordöstlich<br />

von Jerez. 1992 wurde die Curva Sito Pons<br />

hinzugefügt, 1994 die Senna-Schikane, die<br />

aber auch ausgelassen werden kann.<br />

Für Jerez spricht die Wettersicherheit, die<br />

im Süden Spaniens am höchsten ist, und<br />

weil es in Spanien keine bessere Strecke<br />

hinsichtlich Streckenführung und Sicherheit<br />

gibt.<br />

Der "Circuit de Catalunya" wurde Anfang<br />

der Neunziger Jahre neu gebaut, um den<br />

Formel-1-GP von Spanien wieder nach<br />

Barcelona zu holen. Sie hat viele langgezo-<br />

Jerez de la Frontera<br />

01.04. - 03.04.<strong>2011</strong><br />

Länge: 4,423 km<br />

gene, zum Teil sehr schnelle Kurven, die<br />

die Reifen stark beanspruchen. Typisch<br />

für Barcelona sind auch Kurven, die am<br />

Ausgang weiter werden. 2004 wurde die<br />

mittelschnelle, sich weitende Kurve am<br />

Ende der Gegengeraden durch eine Spitzkehre<br />

ersetzt.<br />

Auf einem mehr als 50 Hektar großen<br />

Gelände wurde unmittelbar am ehemaligen<br />

Sachsenring der NEUE SACHSEN-<br />

RING geschaffen. Eingebettet in die hügelige<br />

Landschaft des Chemnitzer Landes,<br />

bietet das etwa 50 ha große Gelände Trainingspisten<br />

mit realistischen Bedingungen<br />

und die Herausforderung einer selektiven<br />

Rundstrecke. Die 3,7 km lange Grand Prix<br />

Strecke ist durch Kurzanbindungen in<br />

Hotel “la Española“<br />

Calle Isaac Peral, 4 bis 6<br />

11550 Chipiona<br />

Barcelona<br />

Tel: +34 956 37 37 71<br />

www.hotellaespanola.com<br />

ein kuscheliges Wochenende, Urlaub, oder Überwintern<br />

Gemütliches, familiengeführtes Hotel “La Española‖, im Herzen Chipionas<br />

03.06. - 05.06.<strong>2011</strong><br />

Länge: 4,727 km<br />

Meeresblick, komfortable Zimmer und Apartments mit Heizung, FS, kostenlosem<br />

W-Lan-Zugang, moderne Bäder. Hier ist der Gast König. Bester Service<br />

und ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis sind garantiert. Traditionelle<br />

Küche mit Zutaten aus der Region, alles zu fairen Preisen. Auf nach Chipiona!<br />

Sachsenring bei Hohenstein-Ernstthal<br />

15.07. - 17.07.<strong>2011</strong><br />

insgesamt drei Rundkurs-Varianten mit<br />

jeweils unterschiedlichem Charakter befahrbar.<br />

Dorna Sports und BMW einigten sich,<br />

dass der deutsche Hersteller noch bis 2016<br />

das offizielle Auto der MotoGP bleibt.<br />

Somit verlängern beide die erfolgreiche<br />

und starke Partnerschaft, die schon 1999<br />

begann. Unsichtbar für die Außenwelt,<br />

eingebettet in Wälder immergrüner Eichen,<br />

liegt das Ascari Race Resort in einem<br />

wunderschönen Tal im Süden Spaniens,<br />

in der Nähe der Stadt Ronda und<br />

gehört dem holländischen Multimillionär<br />

Klass Zwart. Die Strecke wird auch gerne<br />

als "Spielplatz der Reichen" bezeichnet.<br />

<strong>Residentenkurier</strong>


Alcaniz<br />

16.09. - 18.09.<strong>2011</strong><br />

Länge: 5,077 km<br />

Valencia<br />

04.11. - 06.11.<strong>2011</strong><br />

Länge: 4,005 km<br />

Der Circuit de la Comunitat Valencia<br />

Ricardo Tormo ist eine 4,005 km lange<br />

Motorsport-Rennstrecke in Cheste, rund<br />

20 Kilometer von der spanischen Stadt<br />

Valencia entfernt. Sie ist nach dem früheren<br />

spanischen Motorradrennfahrer Ricardo<br />

Tormo benannt, der aus der Nähe von<br />

Valencia stammte, und wird entgegen des<br />

Uhrzeigersinns befahren. 1999 wurde sie<br />

modernisiert. Viele langsame, langgezogene<br />

Kurven. Eine flache Strecke mit guten<br />

Sicherheitseinrichtungen. Es gibt mehrere<br />

Streckenvarianten. Die Rennstrecke in<br />

Cheste ist mit modernster Technik ausgestattet<br />

und bei den Einrichtungen wurde<br />

großer Wert auf die Funktionalität und<br />

Modernität der Anlage gelegt. Den Zuschauern<br />

wird jederzeit ein vollständiger<br />

Blick auf die gesamte Strecke und das<br />

Renngeschehen geboten.<br />

2 Brillen in Ihrer Stärke 98 €<br />

GP von Spanien in Jerez<br />

Deutsche Fahrer beim GP <strong>2011</strong><br />

Stefan Bradl war letzte Saison von der<br />

125cc-Klasse in die Moto2 aufgestiegen.<br />

Nach einem eher holprigen Start, schlug<br />

am Ende ein Grand Prix-Sieg und WM-<br />

Rang neun für ihn zu Buche. <strong>2011</strong> will er<br />

von Beginn an angreifen und in der Moto2<br />

vielleicht das schaffen, was ihm bei<br />

den 125cc nicht geglückt war: Weltmeister<br />

werden. Diese kleine Hoffnung hat auch<br />

Sandro Cortese, der beste Deutsche im<br />

letzten Jahr. Er schloss das Jahr auf Platz<br />

sieben ab, verfehlte einen GP-Sieg jedoch<br />

knapp. <strong>2011</strong> soll es gelingen. Dabei wird<br />

er sich auch mit Jonas Folger und Marcel<br />

Schrötter messen müssen, die ihr Potenzial<br />

konstant zeigen wollen. Jonas Folger hat<br />

sich nach seinem Wechsel zum Ajo-<br />

Rennstall hohe Ziele für die neue Saison<br />

zusätzlich<br />

20% auf alle<br />

Produkte<br />

80 €<br />

Jahrgang 3, Ausgabe <strong>21</strong> <strong>März</strong> <strong>2011</strong><br />

der Motorrad-WM gesetzt. "Ich hoffe, in<br />

die Top 5 zu kommen", sagte der 17-<br />

Jährige aus Schwindegg dem Magazin<br />

"Red Bulletin". Auch der deutsche Fahrer<br />

Daniel Kartheininger dürfte sich über<br />

jeden Punkt freuen. Der einzige WM-<br />

Debütant ist Max Neukirchner, der direkt<br />

in der Moto2 angreifen möchte.<br />

Homepages der jeweiligen Rennstrecken:<br />

www.circuitodejerez.com/<br />

www.circuitcat.com<br />

www.sachsenring.de<br />

www.motorlandaragon.com<br />

www.circuitvalencia.com/<br />

Quellen: www.mendetta.com,<br />

www.motorsport-total.com,<br />

www.rennstrecken.tv<br />

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1 x Gleitsichtbrille 120 €<br />

Gleitsichtbrille entspiegelt<br />

Gleich sechs deutsche Fahrer<br />

werden bei der Motorrad<br />

Weltmeisterschaft <strong>2011</strong> an<br />

den Start gehen. Zwei von<br />

ihnen wollen wieder in der<br />

Weltspitze mitfahren und ein<br />

Wort bei der Vergabe des<br />

WM-Titels mitsprechen.<br />

100 €<br />

170 €<br />

150 €<br />

Página 11<br />

Demnächst auch in:


Página 12<br />

Kunstausstellung im Picasso-Museum Málaga<br />

„Kippenberger trifft Picasso“<br />

vom <strong>21</strong>.02.<strong>2011</strong> bis 29.05.<strong>2011</strong><br />

Ein Künstler überträgt seine Gedanken<br />

und Gefühle auf die Leinwand. Wie er<br />

zum Beispiel die Gesellschaft, in der er<br />

lebt, sieht, interpretiert man aus seinen<br />

Kunstwerken. Der Künstler hinterlässt<br />

seine Werke. Sie werden Bestandteil der<br />

Epoche und der Kultur. Doch wie ist es<br />

anders herum? Welche Rolle spielt ein<br />

Künstler in der Kultur? Wann gilt er als<br />

Bestandteil der Kultur, wann wird der<br />

Künstler selbst integriert?<br />

Solche und ähnliche Fragen haben sich<br />

zum Beispiel Martin Kippenberger und<br />

Pablo Ruiz Picasso gestellt – wenn auch<br />

nicht zeitgleich. Kippenberger ( 25. Februar<br />

1953 in Dortmund ; † 7. <strong>März</strong> 1997 in<br />

Wien ) gehörte einer Generation deutscher<br />

Künstler an, die diese Thematik<br />

untersuchten. Ende der achtziger Jahre<br />

lebte Kippenberger in Carmona (Provinz<br />

Sevilla) und entwickelte eine ganz besondere<br />

Beziehung zu Picasso (* 25. Oktober<br />

1881 in Málaga, Spanien; † 8. <strong>April</strong> 1973<br />

in Mougins, Frankreich) und seinen Werken.<br />

Beide Künstler hatten die gemeinsamen<br />

Themen: Verlust, Spiegelung der eigenen<br />

Erfahrung in der Kunst und das Portrait<br />

als Genre. Daraus inspiriert malte Kippenberger<br />

die Serie „Sin título― (Ohne Titel<br />

1988).<br />

Werke daraus gibt es in der Ausstellung<br />

„Kippenberger trifft Picasso“ .<br />

Der Betrachter sieht die Reflexionen zum<br />

Thema: Welche Rolle hat der Künstler in der<br />

Kultur? in Form von insgesamt 55 Skulpturen,<br />

Zeichnungen und Gemälden.<br />

Die Ausstellung ist durchgehend geöffnet,<br />

auch an Sonn– und Feiertagen:<br />

10:00 bis 20:00 Uhr<br />

Kristina Lorents<br />

Calle San Agustín 8<br />

29015 Málaga (Málaga)<br />

info@museopicassomalaga.org<br />

http://www.museopicassomalaga.org<br />

<strong>Residentenkurier</strong>


Auserlesene Schmuckstücke, edelste<br />

Uhrenmarken, exzellente Auswahl:<br />

Beim Juwelier Antonio Gordillo<br />

in Cádiz werden Schmuckträume<br />

wahr. Gold, Silber, Edelsteine<br />

in vollendeter Qualität. Ausgefallene<br />

Kreationen für besondere<br />

Gelegenheiten.<br />

Ein Fachgeschäft mit langer Tradition.<br />

In den 50ger Jahren begann es<br />

mit einer kleinen Werkstatt für<br />

Gold-schmiedekunst. Daraus<br />

enstand im Laufe der Jahre einer<br />

der besten und elegantesten Juwelierläden<br />

in Cádiz.<br />

Geschenkidee<br />

SAN FRANCISCO 33<br />

TEL: 956 281 240<br />

Avda. CAYETANO DEL TORO, 2<br />

TEL. 956 078 524<br />

www.joyeriagordillo.com AN<br />

Allein beim Blick ins Schaufenster<br />

auf die verschiedenen Markenfabrikate<br />

an Uhren, unter anderem<br />

Rolex, Hublot, Cartier, Omega,<br />

Chopard, Mont Blanc, Zenith, etc.,<br />

aber auch die neuesten Trends von<br />

Hamilton und Parmigiani, zeigt,<br />

welche Klaviatur der Juwelier beherrscht.<br />

Hier spielen vor allem<br />

Service und Beratung die 1. Geige.<br />

In der Joyería Gordillo wird der<br />

Schmuckkauf zu einem Erlebnis, in<br />

edler, gediegener Atmosphäre.<br />

Denn Gordillo hat sich den familiären<br />

Charakter bewahrt.<br />

Uhren der wichtigsten Marken<br />

Jahrgang 3, Ausgabe <strong>21</strong> <strong>März</strong> <strong>2011</strong><br />

Diskret und vertrauensvoll werden<br />

die Wünsche der Kunden zu<br />

einem vollendeten Gesamtkunstwerk,<br />

indiviuell angepaßt.<br />

Bestgeschultes Personal versteht<br />

es hervorragend, die einzelnen<br />

Komponenten der gewünschten<br />

Partitur harmonisch in Einklang<br />

zu bringen. Wobei der Kunde<br />

stets der Dirigent bleibt.<br />

Dank dieser Philosophie ist der<br />

exklusive Laden von Joyería Gordillo<br />

in Cádiz für erlesene Wünsche<br />

anspruchsvoller Kunden<br />

schon lange die Erste Wahl.<br />

Página 13


Página 14<br />

Pflicht in Deutschland: Dachdämmung bis Ende <strong>2011</strong><br />

„Sind sie noch ganz dicht?“ – gemeint<br />

sind die Dächer älterer Eigenheime in<br />

Deutschland. Denn diese müssen bis Ende<br />

<strong>2011</strong> isoliert sein. Das schreibt die Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) seit 2009<br />

vor. Ältere Gebäude sind diejenigen, die<br />

vor 2001 gebaut wurden. Schätzungen<br />

zufolge genügt die Dämmung bei rund 90<br />

Prozent der vor 2001 gebauten Häuser<br />

nicht den Anforderungen. Betroffen sind<br />

über 15. Millionen Immobilien. Deren<br />

Besitzer zögern jedoch mit der Komplettsanierung<br />

– wegen der Kosten, dem Aufwand<br />

und des Risikos.<br />

Foto: www.modernus.de<br />

80 bis 160 Euro Kosten pro Quadratmeter<br />

"Die EnEV-Auflagen lassen den betroffenen<br />

Eigentümern die Wahl, entweder die<br />

oberste begehbare Geschossdecke zu dämmen<br />

oder das gesamte Dach energetisch so<br />

abzudichten, dass kaum noch Heizwärme<br />

entweicht", erläutert Bettina Allewelt,<br />

Architektin beim Eigentümerverband<br />

Haus & Grund. Werde nur der Dachboden<br />

gedämmt, entstünden Kosten von<br />

rund 80 Euro pro Quadratmeter Grundfläche.<br />

"Bei einem 100 Quadratmeter<br />

großen Dachboden wären das 8000 Euro",<br />

rechnet die Architektin vor. Deutlich<br />

teurer käme eine Dämmung des gesamten<br />

Daches. Allewelt: "Wegen des höheren<br />

Aufwands betragen die Kosten in diesem<br />

Fall bis zu 160 Euro pro Quadratmeter."<br />

"Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus<br />

können Kosten bis zu 24.000<br />

Euro anfallen", sagt Corinna Merzyn,<br />

Geschäftsführerin des Verbands Privater<br />

Bauherren (VPB). Sie rät deshalb dazu,<br />

nur dann das gesamte Dach zu dämmen,<br />

wenn das oberste Geschoss gleichzeitig<br />

oder später zu einem Wohnraum ausgebaut<br />

werden soll. "Sonst rechnen sich die<br />

hohen Aufwendungen nicht."<br />

Besitzer können rund 630 Euro pro Jahr<br />

sparen<br />

Durch die Dämmung verringert sich der<br />

Heizenergieverlust über das Dach nach<br />

Berechnungen der Deutschen Energie-<br />

Agentur (Dena) um rund 75 Prozent. "Bei<br />

einem Eigenheim mit einem ungedämmten<br />

Dach kommt es pro Jahr im Schnitt zu<br />

einem Wärmeverlust von 12.000 Kilowattstunden,<br />

bei einem Haus mit einem sehr<br />

gut gedämmten Dach gehen nur 3000<br />

Kilowattstunden Heizenergie pro Jahr<br />

verloren", sagt Henning Discher, Projektleiter<br />

für energieeffiziente Gebäude bei der<br />

Dena. Betrage der durchschnittliche Preis<br />

für eine Kilowattstunde 7 Cent, können<br />

Besitzer somit rund 630 Euro pro Jahr<br />

einsparen. Für ältere Hausbesitzer reiche<br />

die Kostenersparnis jedoch nicht aus, um<br />

die Dämmkosten wettzumachen, sagt VPB-<br />

Geschäftsführerin Merzyn. "Selbst wenn<br />

nur der Dachboden für 8000 Euro gedämmt<br />

wird, dauert es bei einer jährlichen<br />

Ersparnis von 630 Euro 12,7 Jahre, bis<br />

sich das investierte Geld amortisiert." Werde<br />

das Dach gedämmt, könne es sogar bis<br />

zu 38 Jahre dauern, so Merzyn. "Viele<br />

Rentner dürften deshalb versucht sein, die<br />

Vorschrift zu ignorieren."<br />

Ausnahme-Antrag beim Bauamt<br />

Wenn der Eigentümer beim zuständigen<br />

Bauamt die Unwirtschaftlichkeit der Sanierung<br />

nachweisen kann, ist es möglich,<br />

einen Ausnahmeantrag zu stellen. Der<br />

Ausgang ist völlig offen, da die Ämter mit<br />

dem Thema meist erstmals konfrontiert<br />

werden.<br />

Immobilien-Verkauf ohne Dämmung<br />

schwieriger<br />

Besitzer, die ihre Dächer also nicht dämmen,<br />

müssen damit rechnen, dass ihnen<br />

die Kosten für Dämmung beim Hausverkauf<br />

von dessen Marktwert abgezogen<br />

werden. Etliche ältere Eigentümer, die<br />

bereits Jahrzehnte in ihren Häuser wohnen,<br />

würden sich noch aus einem Grund<br />

zur Dämmung verpflichtet sehen: Sie wollen<br />

nicht, dass die Kosten nach ihrem Tod<br />

von den Erben getragen werden müssen.<br />

Werden die EnEV-Auflagen nicht erfüllt,<br />

kann das Bauamt der jeweiligen Kommune<br />

ein Bußgeld verhängen. "Dessen Höhe<br />

kann die Kosten einer einfachen Dachbodendämmung<br />

deutlich überschreiten",<br />

mahnt Merzyn. Die VPB-Chefin bezweifelt<br />

zwar, dass die Kommunen stark kontrollieren<br />

werden; allerdings könnten die<br />

Schornsteinfeger bei der jährliche Kontrolle<br />

der Heizungsanlagen auch die Dachdämmung<br />

prüfen. "Zudem besteht immer<br />

die Gefahr, dass ein missliebiger Nachbar<br />

das Bauamt informiert, wenn er selbst sein<br />

Dach gedämmt hat, andere sich die Kosten<br />

aber erspart haben", sagt Merzyn.<br />

Quelle: financial times<br />

Verordnete Sanierung<br />

Die Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />

definiert bautechnische Anforderungen für<br />

Gebäude. Sie löste 2002 die Wärmeschutz-<br />

und Heizungsanlagenverordnung ab. Seither<br />

wurden die Auflagen stetig angehoben.<br />

Zuletzt wurden mit der EnEV 2009 die<br />

Vorgaben um 30 Prozent verschärft und<br />

der Zwang zur Dämmung aller Dächer bis<br />

Ende <strong>2011</strong> festgelegt. Die für 2012 geplante<br />

Anhebung der Auflagen um weitere 30<br />

Prozent liegt auf Eis. Die Regierung will<br />

erst die Folgen der EnEV 2009 auf den<br />

Energieverbrauch untersuchen.<br />

Weiterführende Links zum Thema:<br />

http://service.enev-online.de/bestellen/<br />

tuschinski_100325_enev2009_sieben_missversta<br />

endnisse.pdf<br />

http://medien.enev-online.de/<br />

infos_2010/101102_fpx_geschossdecke_daemme<br />

n_bares_geld_sparen.pdf<br />

www.luz-consult.com<br />

<strong>Residentenkurier</strong>


Pardon, wie ist denn Ihr Wärmedurchgangskoeffizient?<br />

Wenn es nach der Energiesparverordnung (EnEV 2009) in<br />

Deutschland geht, dann sollte jeder Hausbesitzer doch wohl den<br />

Wärmedurchgangskoeffizienten der Geschossdecke seines Hauses<br />

kennen, bzw. für Häuser in Spanien geht es um den<br />

„coeficiente de convección“ . Die Formel ist ganz einfach:<br />

Wozu das gut sein soll? Ganz einfach: Sollten sie ein Haus besitzen,<br />

das Sie vor 2001 gebaut haben, oder nach dem 1. Februar<br />

2002 käuflich erworben haben, dann verlangt die Neue Energie-<br />

Einsparverordnung, dass Sie die Geschossdecke über bewohntem<br />

Raum oder das Dach dämmen, und zwar bis Ende <strong>2011</strong>. Andernfalls<br />

können empfindliche Strafen fällig werden (bis 50.000 €!).<br />

Wohl dem, der als Resident sein Haus in Spanien stehen hat,<br />

denn dort interessiert es niemanden, ob Ihr Haus gedämmt ist,<br />

wie viel Erneuerbare Energien verwendet werden, wie viel Heizenergie<br />

sinnlos verpulvert wird, oder eben: welchen Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

ihr Haus hat. Es bleibt jedem Eigentümer<br />

selbst überlassen, was er mit seinem PRIVAT-eigentum macht,<br />

und ob man seine Heizkosten durch geeignete Baumaßnahmen<br />

reduziert.<br />

In Deutschland dagegen ist das anders, denn hier muss man ja mit<br />

gutem Beispiel vorangehen und der Welt zeigen, was machbar ist.<br />

So hat es die Dämmindustrie offenbar geschafft, politisch durchzusetzen,<br />

dass Hausbesitzer — nach Dikatorenmanier —gewzungen<br />

werden können, bis zu einem bestimmten Termin festgelegte<br />

Baumaßnahmen durchzuführen. Wer nicht bis Ende dieses Jahres<br />

entsprechend handelt, kann bestraft werden.<br />

Aufgeschreckt von einem Bericht in der Financial Times, den wir<br />

Ihnen auf der vorhergehenden Seite präsentieren, wollten wir<br />

Genaueres über dieses Ungetüm EnEv 2009 in Erfahrung bringen,<br />

und vor allem herausfinden, ob diese Verordnung tatsächlich<br />

für ALLE Hausbesietzer, oder nur solche, die auch vermieten,<br />

gelten soll. Doch das ist nicht so einfach. Die verschiedensten<br />

Stellen geben unterschiedliche Auskünfte. So recht scheint niemand<br />

Genaueres zu wissen, nicht einmal in den verschiedenen<br />

Pressestellen der Dämmindustrie oder in der Deutschen Energie-<br />

Agentur (dena).<br />

Ein Auszug aus der Verordnung soll Klarheit schaffen:<br />

§ 10 Nachrüstung bei Anlagen und Gebäuden<br />

„ [..](3) Eigentümer von Wohngebäuden sowie von Nichtwohngebäuden,<br />

die nach ihrer Zweckbestimmung jährlich mindestens vier Monate und<br />

auf Innentemperaturen von mindestens 19 Grad Celsius beheizt werden,<br />

müssen dafür sorgen, dass bisher ungedämmte, nicht begehbare, aber<br />

zugängliche oberste Geschossdecken beheizter Räume so gedämmt sind,<br />

dass der Wärmedurchgangskoeffizient der Geschossdecke 0,24<br />

Watt/(m²⋅K) nicht überschreitet.<br />

Na das ist doch sehr hilfreich, oder? Das heißt ja wohl, wer weniger<br />

als 4 Monate heizt (zweckgebunden), und lieber mit 18 Grad<br />

und einem Pulli auskommt, der bleibt verschont von der Energiesparverordnung.<br />

Jahrgang 3, Ausgabe <strong>21</strong> <strong>März</strong> <strong>2011</strong><br />

Página 15<br />

Man kann also wirklich nur<br />

empfehlen, die Wintermonate<br />

in Spanien zu verbringen,<br />

um die Heizperiode von<br />

mindestens 4 Monaten in<br />

Deutschland nicht zu überschreiten.<br />

Je weiter man recherchiert,<br />

umso häufiger tauche bestimmte<br />

Firmennamen auf,<br />

die mit dieser Verodrnung in<br />

Verbindung gebracht werden können. Es drängt sich der Verdacht<br />

auf, dass diese Verordnung eine Art „Krisenmanag-ment―<br />

der Dämmindustrie ist, die mit gezielter Lobbyarbeit Druck auf<br />

die Politik ausüben, alles unter dem Deckmantel der CO2-<br />

Einsparung. Macht ja auch so viel Sinn, wenn wenigstens in einem<br />

Land eingespart wird, und man nicht verbrauchte Emissionen<br />

an andere verkaufen kann, damit die munter weiter alles in<br />

die Luft pusten können.<br />

Stellt sich noch die Frage: wer soll das bezahlen? Wer hat so viel<br />

Geld? Na auch dies ist schnell beantwortet. Henning Discher,<br />

Projektleiter energieeffiziente Gebäude bei der dena, rechnet vor:<br />

"Bei einem Eigenheim mit einem ungedämmten Dach kommt es<br />

pro Jahr im Schnitt zu einem Wärmeverlust von 12.000 kWh, bei<br />

einem Haus mit einem sehr gut gedämmten Dach gehen hingegen<br />

nur 3.000 kWh Heizenergie pro Jahr verloren". Wird die Heizenergie<br />

aus Öl oder Erdgas gewonnen, betrage der durchschnittliche<br />

Preis für eine kWh 0,07 Cent, sagt Discher. "Durch die Dämmung<br />

des Daches können Besitzer somit rund 630 Euro pro Jahr<br />

einsparen."<br />

Na bravo, wenn die Investion rd. 20.000 € kostet, dann kann<br />

man sich ja ausrechen, wie lange man diese Menge einsparen<br />

muss, bis sich alles amortisiert. (über 30 Jahre). Wer weiss, welche<br />

Verordnungen in dieser Zeit noch auf uns zu kommen.<br />

Aber ich kann Sie trösten. Wir haben in den Unterlagen auch<br />

einen wichtigen Satz gefunden, den man sich auf der Zunge zergehen<br />

lassen muss: (6) Die Absätze 2 bis 5 sind nicht anzuwenden,<br />

soweit die für die Nachrüstung erforderlichen Aufwendungen durch die<br />

eintretenden Einsparungen nicht innerhalb angemessener Frist erwirtschaftet<br />

werden können.“<br />

Im Klartext: vergessen Sie einfach die EnEV, es lohnt sich eh<br />

nicht, da Sie nicht in angemessener Zeit so viel einsparen können,<br />

wie für die Nachrüstung mit Dämmung ausgegeben werden muss!<br />

Vermutlich geht es eher darum, dass viele diese Sätze nicht lesen<br />

oder verstehen, und dann brav dämmen, zur Freude und Gewinnoptimierung<br />

der Dämmindustrie, aber auch der Umwelt.<br />

Ein Kommentar von: Beatrice HOHLER<br />

Wir sind noch auf ein „Aufklärungsblatt― gestoßen, das versucht,<br />

mit einigen Mißveständnissen bezüglich der EnEV 2009 aufzuräumen<br />

und das 7 Mißverständnisse widerlegt: http://service.enevonline.de/bestellen/tuschinski_100325_enev2009_sieben_missversta<br />

endnisse.pdf<br />

Weitere Informationen: www.dena.de ,<br />

http://www.enev-online.org, http://www.ib-rauch.de


Autorin Dr. Gabriele Hefele<br />

Die Wände Ihrer Ferienwohnung sind<br />

noch in Wischtechnik gestaltet? Völlig out<br />

inzwischen! Mindestens eine Wand sollen<br />

Sie jetzt in großformatigen Blüten oder<br />

Girlandenmustern gestalten, wie man es<br />

schon einmal mal in den 60er oder 70er<br />

Jahren hatte. Greifen Sie mutig in den<br />

Farbtopf oder, einfacher, geht es mit den<br />

neuen Blumentapeten, die bereits in allen<br />

einschlägigen Baumärkten auftauchen.<br />

Jahrelang, fast jahrzehntelang war weiß<br />

DIE Farbe in den Ferienwohnungen und<br />

Villen, vielleicht noch etwas aufgelockert<br />

durch Accessoires in Blau wie blaue Kissen,<br />

Tischdecken und Vasen. Das galt<br />

mindestens 20 Jahre lang. Nichts dagegen<br />

einzuwenden, es gab den Immobilien<br />

einen frischen Anstrich, vermittelt Ur-<br />

Weiß war jahrzehntelang in Mode<br />

Página 16<br />

Neue Wohntrends<br />

laubsflair in der Tradition mediterraner<br />

Hausfarben. Weiß war vor allem auch<br />

beliebt bei professionellen Innendekorateuren,<br />

weil man damit nichts<br />

falsch machen kann. Aber langsam hatte<br />

man sich daran satt gesehen.<br />

Es lebe die neue Wohnfarbe „Burgund“!<br />

Es ist jetzt an der Zeit, die Wohnung etwas<br />

aufzupeppen, zu modernisieren und mit<br />

wenigen Mitteln ins neue Jahrzehnt zu<br />

transportieren. Jetzt heißt die neue Wohnfarbe:<br />

Burgund, eine satte Farbe wie der<br />

gleichnamige Wein. Schon gibt es Sofas in<br />

diesem Stoff, auch bereits bei einschlägigen<br />

Mitnahmemöbelhäusern gesehen,<br />

Teppiche und Lampenschirme und Küchenfronten.<br />

Auch unsere Rastros und<br />

Märkte gehen schon mit der Zeit und<br />

bieten bereits entsprechende Kissenbezüge<br />

und Vorhänge an.<br />

Man muss allerdings vorsichtig mit dem<br />

Einsatz dieser Farbe umgehen, kann sie<br />

doch einen Raum, der nicht über Panoramafenster<br />

verfügt, dunkel wirken lassen.<br />

Es bietet sich an, diese Farbe zuerst einmal<br />

im Schlafzimmer auszuprobieren, das<br />

schafft einen heimeligen Boudoir-Effekt.<br />

Auch nur ein Zweisitzer in Burgund kombiniert<br />

zum alten weißen Sofa des<br />

Penthausstudios oder vereinzelt Kissen<br />

und Lampenschirme setzen verblüffende<br />

Akzente.<br />

Ganz Mutige streichen sogar eine Wand in<br />

dieser neuen Farbe. Übrigens fällt auf,<br />

dass die Möbeldesigner brav den Trends in<br />

der Bekleidungsmode folgen: Purpur ist<br />

die Modefarbe der Saison bei den Designern!<br />

Neue Tapete in Burgund und großflächigem<br />

Muster (von Designersguild)<br />

Sich wohl fühlen in den eigenen vier<br />

Wänden<br />

Die kühlen Metallic-Töne der letzten Jahre<br />

aber bleiben nach wie vor aktuell. Sie sind<br />

nicht einfach in der Anwendung, weil sie<br />

kalt wirken. So manche Küche hat deshalb<br />

die Ausstrahlung eines Chemielabors. Das<br />

mag für Restaurantküchen angehen, aber<br />

zuhause in den eigenen vier Wänden<br />

drückt es aufs Gemüt, besonders an Regentagen.<br />

Deshalb werden Grau und Silber<br />

gerne in der Küche mit Gelb oder<br />

Orange kombiniert. Grau kann aber als<br />

ruhiges Gegengewicht wirken, falls man<br />

eine Wand im neuen Burgund-Bordeaux<br />

streichen will: Es bietet sich dann eine<br />

hellgraue Tapete mit silbernen Girlanden<br />

beispielsweise auf den anderen Wänden<br />

an.<br />

Immer aber gilt, was eine große alte Lady<br />

der Innenarchitektur und "Erfinderin" des<br />

englischen Country-Stiles, Nancy Lancaster,<br />

bei der Heimgestaltung propagierte:<br />

„Man muss die Seele eines Raumes erspüren.―<br />

Sie sollen sich wohl fühlen in Ihrem<br />

Zuhause.<br />

Eine neue Farbe und Gestaltung muss<br />

immer auch Ihren Geschmack treffen.<br />

Von Gabriele Hefele<br />

Vasendesign von Kjell Engman<br />

<strong>Residentenkurier</strong>


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Jahrgang 3, Ausgabe <strong>21</strong> <strong>März</strong> <strong>2011</strong><br />

Página 17


Rasenpflege im Frühjahr und Frühling<br />

Die Temperaturen steigen langsam wieder,<br />

die Sonne versorgt uns länger mit ihren<br />

wärmenden Sonnenstrahlen — und man<br />

bekommt wieder richtig Lust, im Garten<br />

zu sitzen. Doch der möchte vor der Benutzung<br />

gepflegt werden. Was wäre es sonst<br />

für ein trister Anblick: Farbenfrohe Blumen<br />

neben einem braunen, nährstoffarmen<br />

und kargen Rasen?<br />

Bevor man aber die Ärmel hochkrempelt<br />

und sich in die Gartenarbeit stürzt, ist es<br />

wichtig, die benötigten Gartengeräte wie<br />

etwa den Rasenmäher und den Vertikutierer<br />

noch vor dem Frühlings-beginn zu<br />

kontrollieren und zu reinigen. Gut vorbereitet<br />

kann die Rasenpflege dann losgehen.<br />

Vertikutieren bedeutet, dass die Grasnarbe<br />

einer Rasenfläche angeritzt wird, um so<br />

gründlich Moos und Unkraut aus dem<br />

Rasen entfernen zu können. Hierbei wird<br />

der Rasen auch etwas belüftet.<br />

Bevor der Rasen also gemäht wird, sollte<br />

er vertikutiert werden. Dazu kann man<br />

einen speziellen Vertikutierer benutzen,<br />

oder auch einen einfachen Rechen, wenngleich<br />

dieser mehr Aufwand bedeutet.<br />

Altes Laub und Zweige sollten vom Rasen<br />

entfernt werden, Maulwurfshügel müssen<br />

glattgeharkt werden, und sobald es dann<br />

frostfrei und sonnig wird, kann der Rasen<br />

wieder gemäht werden.<br />

Den Rasen beim ersten Schnitt im Frühjahr<br />

nicht unter 5cm mähen!<br />

Wer gerne ein schönes Muster in den<br />

Rasen bekommen möchte, sollte einen<br />

schweren Rasenmäher benutzen. Denn je<br />

schwerer das Mähgerät, desto deutlicher<br />

sind die Streifen im Rasen. Ob es wohl<br />

daran liegt, diese meist unliebsame Aufga-<br />

Página 18<br />

Gartentipp: Rasenpflege im Frühling<br />

be dem „stärkeren― Geschlecht zu überlassen?<br />

Zur guten Rasenpflege gehört des weiteren<br />

das Kalken, das bereits beschriebene Vertikutieren<br />

und das Aussäen neuen Rasens<br />

an fehlerhaften Stellen.<br />

Ein schöner Rasen braucht auch eine gute<br />

Belüftung. Zwar ist das Lüften des Rasens<br />

nicht so notwendig wie das Vertikutieren<br />

bei dem ja schon etwas „angelüftet― wird,<br />

aber dennoch ist es durchaus sinnvoll.<br />

Für gute Belüftung ist es sehr wichtig,<br />

dass Moos und Unkraut gründlich entfernt<br />

werden. Einige Firmen haben sogar<br />

Rasenmäher hergestellt, die zu Rasenlüftern<br />

umgebaut werden können, um den<br />

Vorgang zu erleichtern, da manuelles Lüften<br />

sehr anstrengend und zeitaufwendig<br />

sein kann: Es müssen viele kleine Löcher<br />

in den Rasen gemacht werden.<br />

Für einen schönen Rasen ist es gut, ihn ab<br />

und zu mit Kalk zu versorgen. Dieser<br />

neutralisiert den pH-Wert des Bodens und<br />

Foto: www.garten-mainhardt.de<br />

verhindert so das (Nach-) Wachsen von<br />

Unkraut und Moosen. Der optimale Zeitpunkt<br />

zum Kalken ist direkt nach dem<br />

Vertikutieren und zu Beginn des Jahres,<br />

also bis spätestens Ende <strong>März</strong>.<br />

Nach dem Vertikutieren, Lüften und Kalken<br />

braucht der Rasen eine kleine Ruhepause,<br />

bis er dann weiter bearbeitet werden<br />

kann. Hat der Rasen sich vom Lüften<br />

erholt, kann er gedüngt werden.<br />

Besonders für angegriffenen, geschwächten<br />

Rasen ist dies sehr wichtig. Langzeit-<br />

Rasendünger sind eine gute Wahl.<br />

Es sollte nur bei regnerischem, feuchtem<br />

Wetter gedüngt werden.<br />

Infos aus: www.hausgarten.net<br />

Kristina Lorents<br />

<strong>Residentenkurier</strong>


Sprachunterricht in Zusammenarbeit mit www.super-spanisch.de<br />

Da wir Residenten in Spanien leben, ist es vor allem wichtig, die spanische Sprache gut zu<br />

beherrschen. Mit den Kreuzworträtseln stellen wir Ihnen eine unterhaltsame Weise vor,<br />

sich im Spanischen zu üben. Sicher gibt es dabei immer wieder neue Wörter zu entdecken<br />

und zu lernen. Viele Leser sind mittlerweile treue Fans von Super-spanisch.de geworden.<br />

Dort finden Sie Vokalbetrainer, Tandem-partner, Sprachreisen oder können per email<br />

täglich in etwa 5 min. neue Wörter und Ausdrücke üben. Hier wieder das beliebte Kreuzworträtsel<br />

des Monats. Auflösung wie immer: im nächsten Heft.<br />

Jahrgang 3, Ausgabe <strong>21</strong> <strong>März</strong> <strong>2011</strong><br />

Ideal sind auch Sprachreisen in Spanien,<br />

selbst für Residenten, die ihre<br />

Sprachkenntnisse auffrischen wollen,<br />

und gleichzeitig etwas Neues von<br />

Spanien kennen lernen wollen.<br />

www.lsw-sprachreisen.de/spanisch_lernen.html<br />

Lösungen der letzten Ausgabe. Weitere Rätsel unter www.super-spanisch.de<br />

Página 19


Der Junge von der Hühnerfarm<br />

Página 20<br />

Jenseits von Andalusien<br />

Ein Andalusier ist mit 16 Jahren nach Deutschland ausgewandert, um in der Gastronomie zu<br />

arbeiten. Mit 60 Jahren kehrt er als Rentner nach Andalusien zurück und erzählt uns seine Geschichte.<br />

Gerade weil er beide Mentalitäten und Kulturen kennt, sind seine Erfahrungen für uns<br />

Residenten sehr interessant. Hier Teil 17 : „ DIE spanisch deutsche HOCHZEIT“<br />

(die vorherigen Kapitel sind in den jeweiligen Ausgaben im Archiv)<br />

Vor dem Tag der Hochzeit gibt es in<br />

Deutschland den Brauch des Polterabends.<br />

Ich selbst kannte mich da noch<br />

nicht so aus und war gespannt, wie alles<br />

ablaufen würde. Ich bemerkte, dass Gabys<br />

Mutter am 20. September 1970, dem Tag<br />

des Polterabends, aufpasste, dass keiner in<br />

der Strasse parkte und abends um 18 Uhr<br />

wusste ich auch, warum: Es wurden zwei<br />

Müllcontainer angeliefert. Aber was die<br />

mit uns zu tun hatten, konnte ich mir<br />

nicht so recht vorstellen. Eine Stunde<br />

später sollte ich es erfahren. Viele Menschen<br />

kamen in unsere Strasse und schienen<br />

auf etwas zu warten.<br />

Und dann ging es los: Jeder hatte Teller,<br />

Vasen, Schüsseln und Ähnliches dabei.<br />

… und warf es mit Schwung nach<br />

draußen auf den Boden, damit es<br />

zerbrach.<br />

Meine Eltern und ich schauten fassungslos<br />

aus dem Fenster und sahen, wie der Scherbenhaufen<br />

immer größer wurde. Freunde<br />

kamen und stellten einen dicken Holzklotz<br />

von 1 m Länge und einem Durchmesser<br />

von 50 cm auf. Gaby und ich mussten<br />

ihn unter lauten Anfeuerungsrufen<br />

und großem Gelächter durchsägen. Das<br />

war ein gutes Stück Arbeit und sollte wohl<br />

die Anstrengungen in einer Ehe darstellen,<br />

und zeigen, dass beide an einem<br />

Strang ziehen müssen. Nachdem wir es<br />

endlich geschafft hatten, mussten wir noch<br />

alle Scherben und das Holz zusammenkehren<br />

und in die beiden Container füllen.<br />

Sie waren fast voll. Tja, manchmal hat es<br />

eben auch Nachteile, wenn man so viele<br />

Leute kennt.. Aber es war eine Mordsgaudi<br />

und wir hatten trotzdem viel Spaß.<br />

Meine Mutter war ganz erstaunt darüber,<br />

wie der Junggesellenabschied in Deutschland<br />

gefeiert wird. Wir hatten ein Lokal<br />

gemietet und feierten dort mit allen<br />

Freunden, Bekannten und den beiden<br />

Familien bis zum frühen Morgengrauen<br />

um 4 Uhr.<br />

Mein Vater nahm mich später zur Seite<br />

und meinte: „A partir de ahora tu vida<br />

serà màs dificil que hasta ahora!―<br />

Ab heute wird dein Leben schwerer als<br />

bisher) Damit sollte er zwar Recht behalten,<br />

aber es gab auch viele glückliche Stunden<br />

mehr als bisher. Ich war doch immer<br />

recht einsam gewesen. Allein wegen meiner<br />

Arbeitszeiten konnte ich wenige<br />

Freundschaften pflegen.<br />

22.September: Unser Hochzeitstag!<br />

Jeder ging mit seinen Gefühlen anders<br />

um. Meine Mutter ließ alles raus und<br />

weinte schon den ganzen Morgen. Mein<br />

Vater hingegen machte alles allein mit sich<br />

selbst aus und unternahm einen langen<br />

Spaziergang, um seine Gedanken zu ordnen.<br />

Meine Geschwister versuchten, sich<br />

abzulenken und suchten spanische Programme<br />

im TV. Ich versuchte ruhig zu<br />

bleiben und zog mich unter den strengen<br />

Augen und den helfenden Händen meiner<br />

Mutter für die Trauung an. Als wir dann<br />

zur Kirche kamen, war alles voller Menschen.<br />

Neugierige Menschen, die der ersten<br />

spanisch-deutschen Hochzeit in Bernkastel-Kues<br />

beiwohnen wollten. Auch in<br />

der Kirche war jeder Platz besetzt.<br />

Ich war sehr nervös und habe vor lauter<br />

Aufregung fast kein Wort während der<br />

Messe verstanden. Ich hörte meine Mutter<br />

im Hintergrund leise weinen und mir<br />

schossen tausend Gedanken durch den<br />

Kopf. Wie würde sich mein Leben nun<br />

verändern? Ich war total durch den<br />

Wind.<br />

Fast hätte ich den Ehering an den<br />

falschen Finger gesteckt!<br />

Irgendwann war die Messe vorbei und<br />

wir traten nach draußen ins Sonnenlicht.<br />

Die Gäste applaudierten laut und stürmisch,<br />

und jede Menge Reis flog als<br />

Glückssymbol auf unserem Weg. Die<br />

Hochzeitsfeier fand im Lokal<br />

„Hubertusklause“ auf der Kueser Seite<br />

im Kreise der Familie statt. Am späteren<br />

Abend kam noch der Gesangsverein, in<br />

dem meine Frau Mitglied war. Auch das<br />

Musik- Duo aus dem Hotel, in dem ich<br />

arbeitete, war dabei.<br />

<strong>Residentenkurier</strong>


Es war eine gelungene Feier, ich entspannte<br />

mich und war sehr glücklich.<br />

Ein paar Tage später fuhr meine Familie<br />

nach Spanien zurück.<br />

Wir planten eine kleine Hochzeitsreise im<br />

Oktober nach Spanien und würden sie<br />

dort wiedersehen. Und Gaby würde dann<br />

den Rest der Familie kennen lernen: Onkel,<br />

Tanten, Cousens, einfach alle!<br />

Zurück in Bernkastel gingen wir unserem<br />

Alltag nach. Gaby arbeitete zu der Zeit<br />

noch in ihrem erlernten Beruf als Drogistin,<br />

und ich organisierte die Feiern des<br />

Winters (fast jeder Verein feierte seinen<br />

Ball) und regelte alles für die Karnevalstage<br />

im Hotel. Und während dessen warteten<br />

wir beide auf den spannendsten Moment:<br />

die Geburt unseres ersten Kindes!<br />

Wir wünschten uns ein Mädchen, das<br />

Isabel heißen sollte. Aber wie so oft im<br />

Ich war PAPA, wir waren Eltern<br />

geworden.<br />

Leben, kam es etwas anders, und am 16.<br />

Februar 1971 wurde uns ein süßer, kleiner<br />

und sehr lebendiger Junge namens Manuel<br />

geboren. Ich war so stolz, dass ich<br />

jedem, der es wissen wollte, oder auch<br />

nicht, davon erzählte und den Kleinen<br />

möglichst herumzeigte. Inspiriert durch<br />

die Verliebtheit in meinen eigenen Sohn<br />

kreierte ich einen leichten Cocktail mit<br />

dem Namen „Manuel― (Orangensaft, 2-4cl<br />

Crema de Cacao, Spritzer Zitrone, 2-3<br />

Eiswürfel und auffüllen mit Sekt). Bei den<br />

Damen der Kegelclubs, die damals das<br />

Hotel in den Herbsttagen zu hunderten<br />

bewohnten, war dieser Cocktail der Ren-<br />

Der Junge von der Hühnerfarm<br />

ner.<br />

Mein Vater hatte Recht. Mein Leben<br />

wurde anstrengender und zugleich behielt<br />

ich Recht: Es war nämlich auch sehr viel<br />

schöner. Ich genoss jede Minute, die mir<br />

mein Beruf an Freiraum ließ, um mit<br />

meinem Kind zusammen zu sein: mit ihm<br />

spielen, es wickeln, das Fläschchen geben.<br />

Ich war ein stolzer Vater und Ehemann.<br />

Meine spanische Familie war hin und<br />

weg, als ich sie über die Geburt ihres<br />

„Alle sind schon sehr gespannt!“<br />

ersten Enkelkindes informierte. Wir sollten<br />

baldmöglichst zu Besuch kommen,<br />

um das kleine Enkelchen zu präsentieren.<br />

Fortsetzung in der nächsten Ausgabe<br />

Jahrgang 3, Ausgabe <strong>21</strong> <strong>März</strong> <strong>2011</strong><br />

Página <strong>21</strong>


Es soll von A bis Z, von den verschiedenen<br />

„Alcalaes“ (wie Alcalá de los Gazules) bis<br />

zu unseren „Zaharas― (Zahara de la Sierra<br />

– de Grazalema- und Zahara de los Atunes<br />

am Atlantik) gehen. Aber ohne eine streng<br />

alphabetische Reihenfolge einzuhalten.<br />

Außerdem ist es angebracht, uns auf das<br />

südliche Spanien, also Andalusien und die<br />

Provinz Badajoz, Murcia und teilweise<br />

Valencia, zu beschränken. Einmal, weil<br />

uns eben obige Orte näher liegen als „A<br />

Coruña―, ―Iruña‖ , „Lleida―, „Eivissa― oder<br />

„Alacant“, also La Coruña, Pamplona,<br />

Lérida, Ibiza und Alicante. Zum anderen,<br />

weil ein Streifzug durch die spanischen<br />

Sprach- und Dialektlandschaften nebst<br />

den entsprechenden Ortsnamen auf der<br />

„piel de toro“, der spanischen<br />

„Stierhaut“ (analog zum italienischen<br />

„Stiefel“) ein eigenes Thema für einen<br />

Vortrag oder Artikel wäre.<br />

Denn sonst müssten wir uns fragen, warum<br />

es im eigentlich keltischen Galicien<br />

mit keltischer Folklore (Gaita, Queimada)<br />

keine keltische Sprache und kaum keltische<br />

Namen gibt? Warum die Basken die<br />

spanische Schreibweise ihrer Ortsnamen<br />

wie Vizcaya, Guipúzcoa, Guernica durch<br />

Bizkaia, Gipuzkoa, Gernika mit deutscher<br />

Rechtschreibung ersetzt haben? Wie es im<br />

viersprachigen Arán-Tal in der katalanischen<br />

Provinz Lérida aussieht? Warum in<br />

Asturien Gijón seit einiger Zeit amtlich<br />

Xixón heißt usw. Darum soll es hier<br />

nicht gehen.<br />

Bleiben wir also „bei uns dahoam,―, will<br />

heißen im Land „de Despeñaperros p‘abajo―.<br />

Ich hatte diesen Begriff mit umgekehrten<br />

Vorzeichen, „p‘arriba―, schon einmal<br />

erwähnt. Er bedarf aber vielleicht einer<br />

näheren Erläuterung. Der Desfiladero de<br />

Despeñaperros ist ein Engpaß auf der N<br />

IV, einer der sechs Radialstraßen, die vom<br />

km 0 auf der Puerta del Sol in Madrid<br />

Página 22<br />

Auf den Spuren spanischer Ortsnamen<br />

Nachdem wir uns durch die Unzahl spanischer Nachnamen von Álvarez bis Zunzunegui<br />

und Vornamen von Adán bis Zacarías durchgearbeitet haben, bieten sich nunmehr als<br />

letztes Kapitel des Themas „Eigennamen in Spanien― die Ortsnamen („topónimos―,<br />

Toponyme) an. Wobei natürlich zu den Namen von Ortschaften und Städten auch die<br />

von Landschaften, Flüssen und Gebirgen gehören.<br />

Die Serie der spanischen Vor– und Nachnamen gibt es in den vorherigen Ausgaben des<br />

<strong>Residentenkurier</strong>s.<br />

sternförmig in die sechs Hauptrichtungen<br />

führen: die N I nach Irún zur Grenze nach<br />

Frankreich, die N II nach Barcelona, die N<br />

III nach Valencia, die N IV / A 4 / AP 4<br />

nach Andalusien, die N V in die Extremadura<br />

und die N VI nach Galicien.<br />

Dieser Desfiladero ist kein Gebirgspass,<br />

kein „Puerto― (in Spanien das gleiche<br />

Wort wie für „Hafen―; in Südamerika<br />

wäre es „paso―), sondern eher eine<br />

Schlucht. Weswegen er „de Despeñaperros‖,<br />

―da, wo man Hunde hinunter<br />

wirft‖ heißt. Jedenfalls bildet er die Grenze<br />

zwischen der Provinz Ciudad Real, somit<br />

Castilla – La Mancha und der Provinz<br />

Jaén, also Andalusien., „unterhalb― , also<br />

südlich des Engpasses, der auch eine Dialektgrenze<br />

darstellt. Diese historische<br />

Grenze zwischen Kastilien und Andalusien<br />

mitten in der Sierra Morena hat sich bis<br />

heute erhalten. „Richtige―, d.h. hohe Gebirgspässe<br />

z.B. in den Pyrenäen bilden<br />

zwar die Grenze zwischen Staaten, Staatsvölkern<br />

und Staatssprachen, aber diesseits<br />

und jenseits dieser Pässe leben Basken,<br />

Okzitanier , Katalanen und sprechen ihr<br />

Baskisch, ihre „langue d‘oc‖ oder Katalanisch.<br />

Auch der Brenner ist keine Dialektgrenze.<br />

Er trennt nicht, sondern verbindet<br />

die Tiroler aus Nord und Süd. Man verzeihe<br />

mir diese Abschweifung von unserer<br />

Regionalgrenze in der Sierra Morena.<br />

Eine geographische Unterteilung Südspaniens<br />

bzw. Andalusiens erübrigt sich<br />

bei unserer Betrachtung der Ortsnamen,<br />

denn wir finden sprachliche Spuren von<br />

den Urbewohnern wie von den Griechen,<br />

Phöniziern, Römern und Arabern überall<br />

in diesem Raum.<br />

Interessanter ist sicher eine der historischen<br />

Entwicklung folgender, vertikaler<br />

Untersuchung. Mit nur wenigen Sätzen<br />

können wir die Frühgeschichte umreißen:<br />

Erste Spuren menschlicher Besiedelung<br />

Spaniens fanden sich in Andalusien,<br />

in Orce bei Granada. Aber dann klaffen<br />

einige Lücken. Was war, wo lag Atlantis?<br />

Hat es Atlantis überhaupt gegeben? Dem<br />

deutschen Atlantis-Experten Walter Schilling<br />

zufolge ist Atlantis gar nicht so weit<br />

von uns zu suchen, eine versunkene Insel<br />

im Golf von Cádiz, der ja vom Kap Trafalgar<br />

bis zum Cabo Santa Maria beim portugiesischen<br />

Faro reicht. Wenn wir uns von<br />

El Colorado kommend den Lomas de<br />

Sancti Petri (Lomas del Novo) nähern,<br />

stoßen wir auf den Komplex „Tartessos―.<br />

Was war Tartessos, wo war es? Es ist wohl<br />

um einiges realer als Atlantis, auch wenn<br />

es andere Theorien sogar mit dem sagenhaften<br />

Atlantis in Verbindung bringen.<br />

Das verschollene Reich von Tartessos,<br />

möglicherweise das biblische Tarsis oder<br />

Tarschisch, gilt als die älteste Stadtkultur<br />

<strong>Residentenkurier</strong>


in der westlichen Welt. Sie wird einmal<br />

mit den Iberern in Zusammenhang gebracht,<br />

der eigentlichen Urbevölkerung<br />

der Iberischen Halbinsel, die sich in deren<br />

Nordhälfte mit den Kelten zu den Keltiberern<br />

vermischte, die jedenfalls im 2. Jahrtausend<br />

vor Christus Tartessos gegründet<br />

haben sollen. Andere Forscher machen<br />

dafür die Phönizier „verantwortlich―. Wie<br />

dem auch sei, zwischen Tartessos, das von<br />

den Historikern in der Nähe der Mündung<br />

des Guadalquivir vermutet wird, und<br />

sowohl phönizischen als auch griechischen<br />

Städten im östlichen Mittelmeer wie in<br />

Spanien, fand ein reger Handelsaustausch<br />

statt. Zu den phönizischen Gründungen<br />

gehörte Gadir, unser Cádiz, Malaka<br />

(Málaga) und Onuba (Huelva). Ob und<br />

wie „sexy― das heutige Almuñécar in der<br />

Provinz Granada war, wissen wir nicht. Es<br />

war jedenfalls das phönizische Sexi, und<br />

die „almuñequeros― nennen sich daher<br />

auch „sexitanos―. Von unseren andalusischen<br />

Provinzhauptstädten sind ebenfalls<br />

phönizischen Ursprungs, teils gesichert,<br />

teils wahrscheinlich, Jaén (Aurgi), Granada<br />

und Córdoba (aus Kartatuba = „große<br />

Stadt―). Cartagena ist „Neu-Karthago―.<br />

Noch älter sind natürlich iberische Gründungen<br />

in Südspanien wie Écija (Astigi) ,<br />

„la sartén de Andalucía“ („Bratpfanne<br />

Andalusiens―), Elche mit dem größten<br />

Palmenhain Europas und der berühmten<br />

„Dama de Elche“ und Sagunto. Die heutige<br />

Bezeichnung auf „valenciano―, nämlich<br />

Sagunt, ist identisch mit unserem<br />

„Sagunt“.<br />

Zwei Sprünge von einigen tausend Kilometern<br />

über das „Mare Nostrum―, das Mittelmeer,<br />

führen uns zu einer ehemals griechischen<br />

Stadt auf Sizilien, Selinunt, und<br />

einer weiteren griechischen Gründung an<br />

der Nordküste Kleinasiens, Trapezunt,<br />

dem heutigen türkischen Trabzon, spanisch<br />

Trebizonda.<br />

Ist „Sagunt― vielleicht der griechische<br />

Name für eine iberische Stadt anderen<br />

Namens? Die Namen vieler dieser iberischen,<br />

griechischen, phönizischen usw.<br />

Städte in Spanien wurden von römischen<br />

und später von arabischen Namen<br />

„überlagert“.<br />

So wurde aus Kartatuba Corduba, arabisch<br />

Qurtuba und daraus Córdoba, aus Salduba<br />

Caesarea Augusta, daraus arabisch<br />

Saraqusta und daraus erst Zaragoza<br />

(deutsch Saragossa). Und so wurde aus<br />

Sexi eben Almuñécar .<br />

Typisch für dieses Phänomen ist Medina<br />

Sidonia (Medinasidonia) in unserer Nachbarschaft.<br />

Leute aus dem phönizischen<br />

in Andalusien und anderswo<br />

Sidon, dem heutigen Saida im Libanon,<br />

gründeten diese Stadt, welche die Römer<br />

dann Villa Sidonia nannten. Aus „villa―<br />

wurde dann arabisch „madina― (Stadt―)<br />

und fertig ist „Medina Sidonia―.<br />

Ganz zu Beginn unserer Namenskunde<br />

war u.a. von den zwölf südspanischen,<br />

davon zehn andalusischen, „…de la Frontera―-Orten<br />

die Rede. Hier ein kleiner Nachtrag,<br />

der uns aus unserer Region nach<br />

Kastilien entführt. Ich habe nämlich östlich<br />

von Salamanca eine Ortschaft namens<br />

Zorita de la Frontera entdeckt. Sie passt<br />

aber weder in das Schema der während<br />

der Reconquista so getauften Grenzstädte<br />

(wie Conil de la Frontera), noch zu den<br />

Beispielen von Orten an der portugiesischen<br />

Grenze (Rosal de la Frontera und<br />

Oliva de la Frontera), von der Zorita zu<br />

weit entfernt liegt. Die Lösung fand ich im<br />

Internet: Zorita lag an der Grenze zwischen<br />

den Königreichen Kastilien und<br />

León. Es sollte keiner glauben, dass dies<br />

heute keine Rolle mehr spielt: Viele Leoneses<br />

fühlen sich in ihrer Zwangsehe mit<br />

Altkastilien als „Castilla-León― überhaupt<br />

nicht wohl und überpinseln auf den Verkehrsschildern<br />

„Comunidad de Castilla-<br />

León― einfach das „Castilla―.<br />

Aber auch dies gehört eher zum Kapitel<br />

Regionen und Regionalismus / Partikularismus<br />

in Spanien. Aber davon sind wir in<br />

Andalusien doch weitgehend verschont<br />

geblieben; obwohl es Leute gibt, die aus<br />

dem am anderen Meer, nämlich am Mittelmeer<br />

gelegenen Teil der Provinz Cádiz,<br />

also dem Campo de Gibraltar, gerne eine<br />

eigene Provinz machen möchten.<br />

Andalusien<br />

Ein kleines Glossar dazu: Andalucía, Al-<br />

Andalus, andaluz, andaluza, andaluces,<br />

andaluzas, lo andaluz, andalusí, andalucismo,<br />

andalucista, andaluzada. ―Lo andaluz‖:<br />

In diesen Begriff kann man viel<br />

hineinpacken, von der Wesensart des<br />

Andalusiers bis zu seiner Folklore im weitesten<br />

Sinn, also nicht nur die Sevillanas<br />

und der Flamenco, sondern auch die<br />

Volkstracht („traje campero―, „traje andaluz―,<br />

„traje flamenco―, bei den Frauen<br />

noch „traje de lunares―, „traje de faralaes―,<br />

„bata de cola“ usw.). „Lo“ ist ja der sächliche<br />

Artikel, der hauptsächlich der Substantivierung<br />

von Adjektiven dient, wie<br />

eben „das Andalusische―. Spanischen<br />

Witzbolden zufolge gibt es spanische<br />

Wörter, die alle drei Artikel, el, la und lo<br />

haben können, z.B. el pez, la pez, López<br />

(„pez“ ist Hautfarbe), oder el cura, la cura,<br />

locura (Pfarrer, Kur, Verrücktheit), oder el<br />

té, la te, lote (Tee, das Te, Grundstück).<br />

Jahrgang 3, Ausgabe <strong>21</strong> <strong>März</strong> <strong>2011</strong><br />

„El andaluz“ ist natürlich auch das Andalusische<br />

als Dialekt oder Mundart, übrigens<br />

ein „dialecto post-reconquista―, ein<br />

erst nach der endgültigen Wiedereroberung<br />

auch des spanischen Südens entstandener<br />

Dialekt, im Gegensatz zu einigen<br />

nordspanischen Mundarten, die dabei<br />

sind, sich zu Amtssprachen zu „mausern―,<br />

wie das Bable oder Asturianische oder das<br />

Aragonesische.<br />

Andalucía bzw. Andalusien ist heute „nur―<br />

eine Region bzw. Autonome Gemeinschaft,<br />

leitet sich aber von „al-Andalus― ab,<br />

und das war für die Mauren bekanntlich<br />

das gesamte islamische Spanien bis zu den<br />

Pyrenäen, nicht nur das heutige Andalusien.<br />

Ich habe heute noch ein vom ehemaligen<br />

Leiter des Ägyptischen Kulturinstituts in<br />

Madrid, Dr. Hussein Munis, geschriebenes<br />

Werk „Rihla ila‘l-Andalus―, „Reise nach<br />

Spanien―(!). Das Adjektiv oder<br />

„gentilicio“ (Volksname, Ortsadjektiv,<br />

Ortsubstantiv) „andalusí― bezieht sich also<br />

auf das Spanien unter maurischer Herrschaft.<br />

Die Fortsetzung der Erklärung zu spanischen<br />

Ortsnamen gibt es in der nächsten<br />

Ausgabe des <strong>Residentenkurier</strong>s.<br />

Página 23<br />

Zur Person:<br />

Erwin Penkert war Botschaftsrat,<br />

Dolmetscher für Spanisch und Portugiesisch<br />

sowie Arabist (Universitäten<br />

Madrid und Tunis): Jetzt ist er allerdings<br />

im verdienten Ruhestand und<br />

lebt in Conil de la Frontera. Er möchte<br />

sich als Landes– und Sprachkenner<br />

nützlich machen und ist auch bereit,<br />

Residenten zu Behörden, Ärzten,<br />

Krankenhäusern etc. zu begleiten.<br />

Wer Fragen hat oder Unterstützung<br />

braucht, wendet sich an:<br />

erwinpenkert@gmx.de


DER RESIDENTENKURIER<br />

Herausgeberin und verantwortliche<br />

Redakteurin V.I.S.D.P.<br />

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Quelle: http://www.maria-ward-deg.de/<br />

schueler0607/Witze/Witzseite%201.htm<br />

Jahrgang 3, Ausgabe <strong>21</strong> <strong>März</strong> <strong>2011</strong><br />

Die hübsche Schülerin zum Lehrer: "Glauben sie<br />

mir, ich würde wirklich alles tun, um die Klasse zu<br />

bestehen!"<br />

Der Lehrer hackt nach: "Wirklich alles?" Sie beugt<br />

sich zu ihm und sagt: "Ja, alles!"<br />

Und der Lehrer: " Würdest du auch lernen?!"

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