Der Tagliamento - Flußmorphologie und Auenvegetation der ...

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Abb. 2: Mittlerer Abfluß des Tagliamento bei Arnaro (aus RUKGER & WALENTOWSKI 1991)
GABY VETTER: Geographie und Geologie, Auf- nische Tiefland aus, auf welchem er in einem ein bis
nahme der QuerProfile in den untersuchten Flußab- zwei Kilometer breiten Schotterbett dahinfließt. Ab
schnitten. Varmo bildet der Tagliarnnento Mäander aus und
fließt ab Latisana in einem von Dämmen eingefaßten
Bett den1 Lagunengebiet des Golf von Triest zu.
2.2. Zur Geographie und Geologie des Tagliamento
Das Hauptabflußrnaximum weist der Tagliamento
Der Tagliamento durchfließt mit einer Länge von in1 Mai und ein Nebenmaximum im November auf
172 km die italienischen Landschaften Friaul und Ve- (Abb.2.). Während er am Alpenrand im Mittel einen
nezien ( s. Abb. 1). Er umfaßt ein Einzugsgebiet von Abfluß von 92 m3 führt, sind es aufgrund der Ver-
2580 km2 und entspringt in den Venezianischen Al- sickerung und sicherlich auch durch Entnahme für Be-
pen südlich des Mauria Passes. Größere Zuläufe stam- wässerungen in der Ebene nur noch 65 m3 1s.
men aus den Karnischen- und Julischen Alpen. Diese
Gebirgszüge sind die Ha~~tlieferanten von mitgeführten
Schutt- und Geröllmassen, die hauptsächlich aus
Kalken, Schiefern und Dolomiten aus dem Altpaläozoikum,
sowie Schiefern und Kalken des Trias bestehen.
Der Tagliamento durchfließt das Tal von Ampezzo
und Tolmezzo in West-Ost-Richtung bis zur Aufnah-
me der Fella, durchbricht bei Gemona de Friuli mit
scharfem Knie die schroffen Randketten der Südalpen
und breitet einen großen Schotterkegel in das Venezia-
Für den Flußverlauf wirkt aber nicht nur der Alpenrand
modifizierend. Der Flußcharakter ändert sich
ebenso am Fuß des S~hotterke~els, der sogenannten
Fontanilizone. Daraus ergibt sich eine Gliederung in
drei Abschnitte, die unterschiedliches Gefälle und
Bettformen aufweisen ( s. Abb. 1):
- Gebirgsbereich
- Bereich des Schotterkegels
- Bereich der sandig-tonigen Ablagerungen.