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Der Tagliamento - Flußmorphologie und Auenvegetation der ...

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pressen-Wolfsmilch vor. Auf kiesreichen Standorten gesellschaft- vergleichbar einer Hartholzaue- kann hier<br />

ist <strong>der</strong> Anteil an Arten <strong>der</strong> Steinschuttfluren wie Krie-<br />

chendes Gipskraut (Gypsophila repens), Rauhgras<br />

(Achnatherum calanzagrostis) <strong>und</strong> Florentiner Ha-<br />

bichtskraut (Hieiizcium piloselloides) ziemlich hoch.<br />

Auf Flächen mit höherem Sandanteil überwiegen die<br />

Trockenrasenarten.<br />

Das Bastardindigo-Gebüsch besiedelt vor allem<br />

Sandflächen. <strong>Der</strong> Pappelanteil ist gelegentlich recht<br />

hoch. In <strong>der</strong> Krautschicht überwiegen Arten <strong>der</strong><br />

Trockenrasen <strong>und</strong> <strong>der</strong> ru<strong>der</strong>alen Staudenfluren.<br />

6.7. Bolzano (Abb. 10.)<br />

Ab Varmo verläßt <strong>der</strong> <strong>Tagliamento</strong> den Schotterke-<br />

gel <strong>und</strong> tritt in den Bereich <strong>der</strong> sandig-tonigen Ablage-<br />

rungen ein. Hier beginnt er Mäan<strong>der</strong>schleifen auszu-<br />

bilden. Die Untersuchungsstrecke bei Bolzano liegt<br />

bei Ca. 10 n~ ü. NN. Hier hat sich <strong>der</strong> <strong>Tagliamento</strong> et-<br />

wa 4-5 n~ eingetieft. Innerhalb eines von Steilufern be-<br />

grenzten Flußbettes mit einer Breite von 300 bis 500 m<br />

flieflt er in unregelmäfligen Bögen o<strong>der</strong> mäan<strong>der</strong>arti-<br />

gen Schlingen. Flußverästelungen sind nicht mehr so<br />

häufig. Infolge <strong>der</strong> stärkeren Eintiefung tritt <strong>der</strong> Tag-<br />

liarnento nur noch selten über das steile Ufer aus. <strong>Der</strong><br />

anschließende Auwaldgürtel von mehreren h<strong>und</strong>ert<br />

Metern Breite wird zwar noch gelegentlich überflutet<br />

<strong>und</strong> mit Feinsedimenten beschickt, aber die flußmo-<br />

phologischen Vorgänge des Geschiebetransportes <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Geschiebeumlagerung finden hauptsächlich nur<br />

noch innerhalb des eingetieften Flußbettes statt. Im<br />

Moment, in dem <strong>der</strong> <strong>Tagliamento</strong> über das Steilufer<br />

tritt <strong>und</strong> sich in die breite Aue ergießt, sinkt das Trans-<br />

portvermögen schlagartig ab <strong>und</strong> die gröberen Korn-<br />

fraktionen wie Kies werden im Bereich des Steilufers<br />

abgelagert. Auf diesen grobschotterigen Anlandun-<br />

gen entlang des Steilufers wächst das Weiden-Sand-<br />

dorn-Gebüsch.<br />

In die dahinterliegenden Auenbereiche werden bei<br />

Hochwasser nur Feinsedimente transportiert. Die<br />

Schaffung größerer Rohböden <strong>und</strong> Pionierstandorte<br />

beschränkt sich auf den eigentlichen Flufllauf inner-<br />

halb <strong>der</strong> Steilufer. Auflerhalb wird die Auensukzession<br />

infolge fehlen<strong>der</strong> Umlagerungsvorgänge nicht mehr<br />

unterbrochen. Die Entwicklung zu einer Auenschlufl-<br />

auf breitem, flußbegleitenden Streifen erfolgen, sofern<br />

die Entwicklung nicht durch Land- <strong>und</strong> Forstwirt-<br />

schaft verhin<strong>der</strong>t wird.<br />

Es besteht also eine deutliche Zonierung <strong>der</strong> Auen-<br />

bereiche. Einmal ist es die Zone des breiten eingetief-<br />

ten Flußbettes mit Schotterbänken, die von <strong>der</strong> Hoch-<br />

wasserdynamik regelmäßig erfaßt <strong>und</strong> nur von Pio-<br />

niergesellschaften besiedelt wird. Zum an<strong>der</strong>en ist es<br />

<strong>der</strong> Bereich des Auenwaldes auf <strong>der</strong> höher gelegenen<br />

Fluflterrasse, in dem sich die Hochwasserdynamik irn<br />

Wesentlichen nur noch in Form <strong>der</strong> Sedimentation<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>wasserstandsschwankungen auswirkt.<br />

Pioniergesellschaften<br />

Auf Kiesflächen trifft man wie<strong>der</strong> die Weidenrö-<br />

schen-Braunwurz-Gesellschaft (Epilohio-Scrophularie-<br />

tum caninae) an, die hier infolge erhöhter Feinkornan-<br />

teile mehr Arten <strong>der</strong> Schlammufer- <strong>und</strong> Unkraut-Ge-<br />

sellschaften beherbergt. Von den Vertretern <strong>der</strong><br />

Steinschuttfluren ist nur noch die H<strong>und</strong>s-Braunwurz<br />

(Scrophularia canina) anwesend. Arren <strong>der</strong> Trockenra-<br />

Sen fehlen.<br />

Auf Sandflächen stellt sich rasch die Hühnerhirsen-<br />

Spitzkletten-Gesellschaft ein. Auf reinem Sand domi-<br />

niert die Gewöhnliche Spitzklett (Xanthium strumari-<br />

um). Mit zunehmenden Ton- <strong>und</strong> Schluffgehalt <strong>der</strong><br />

Böden überwiegen die Arten <strong>der</strong> Schlammufer- <strong>und</strong><br />

Unkrautgesellschaften wie Ampfer-Knöterich (Polygo-<br />

num lapathtfolium), Schwarzfrüchtiger Zweizahn (Bi-<br />

dens jhdosa), Grüne Borstenhirse (Setaria viridis),<br />

Liebesgras (Eragrostispectinacea) <strong>und</strong> Haarästige Hirse<br />

(Panicum capillare). Als Pioniergehölze treten Man-<br />

del- Weide (Salix triandm) <strong>und</strong> Bastard- Pappel (Popu-<br />

lus x canadensis) auf. Die Entwicklung zum Mandel-<br />

weiden-Gebüsch ist somit eingeleitet.<br />

Das Mandelweiden-Gebüsch (Salicetum triandme)<br />

auf Feinsand, Schluff <strong>und</strong> Ton enthält neben vorher<br />

genannten Arren <strong>der</strong> Schlammufer-Gesellschaften<br />

noch Vertreter <strong>der</strong> Zwergbinsen-Gesellschaft wie<br />

Braunes <strong>und</strong> Geknäueltes Zypergras (Cyperus fuscus<br />

<strong>und</strong> C. conglomeratus) <strong>und</strong> Dreikant-Binse (Scirpus tri-<br />

queter). Die Mandel-Weide (Salix triandm) bildet hier

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