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Der Tagliamento - Flußmorphologie und Auenvegetation der ...

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Topinambur (filiunthus tuberosus) <strong>und</strong> Gewöhnliche Insgesamt sind in diesem Abschnitt die Eingriffe<br />

Nachtkerze (Oenothera biennis). durch Kiesentnahme, Abgrabungn <strong>und</strong> durch ein<br />

dichtes Wegenetz in <strong>der</strong> Aue recht goß. Aussagen zur<br />

Sukzessionsabfolge zu möglichen Sclilui3gesellschaf-<br />

Ein weiteres Beispiel für einen Flußabschnitr im Be- ten unter natürlichen Bedingungen sind daher schwer<br />

reich des Schotterkegels ist das Untersuchu~igs~ebiet zu treffen.<br />

südöstlich <strong>der</strong> Ortschaft Casarsa in einer Meereshöhe<br />

von 45 m ü. NN. Die Gesamtbreite <strong>der</strong> von Dämmen Pioniergese'lschafteii<br />

begrenzten Aue beträgt bei Casarsa zwei Kilometer. In<br />

Die Weidenröschen-Braunwurz-Gesellschaft (Epidiesem<br />

Flußabsclinitt. <strong>der</strong> zum Unterlauf zählt, ist ei-<br />

iobio-Scrophulrrietum caninue) enthält viele Arten <strong>der</strong><br />

iie deutliche Stufe von etwa 1 $5 m Höhe zwischen dem<br />

Steinschutt~uren uIid <strong>der</strong> ru<strong>der</strong>alen Staudeli~uren.<br />

FluBbett. das häufig von Hochwässern durchströmt<br />

Erhohter Feilikornanteil ill diesem Laufabschnitt förwird,<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong>en höheren Auenbereichen, die nur bei<br />

<strong>der</strong>t auch auf Kies einige Arten <strong>der</strong> Unkrautgesellgoßeren<br />

Ereignissen überflutet werden, ausgebildet.<br />

schaften wie Grülie Borstenllirse (Setariu rairidisi, Lie-<br />

Es machen sich also geringe Eintief~n~srendenzen bemerkbar.<br />

In einem fast einen Kilometer breiten, regelmäi3ig<br />

durchflosseneri, vegetationsarmen Bett herrbesgras<br />

(Erqostis pectinnceu) o<strong>der</strong> Hohe Ambrosie<br />

(Ambroszu urtemisifolin).<br />

schen extreme Verhältnisse. Zu Zeiten gröRerer Was- Auch die Hühnerhirse-Spitzkletten-Gesellschaft<br />

serführung finden hier bettbildende Vorgänge wie (Echinochlou crus-galli-Xunthium strumuriu-Gesell-<br />

Geschiebetransport, Abtrag <strong>und</strong> Umlagerung statt. In schaft) profitiert von dem großen Feinkornanteil <strong>und</strong><br />

den trockenen Sommermonaten fällt das ganze Flug- den erhöhten Nahrstoffei~itra~en.<br />

bett trocken, <strong>der</strong> <strong>Tagliamento</strong> fliei3t dann innerhalb<br />

<strong>der</strong> mächtigen Schotterdecke weit unter <strong>der</strong> Flußsohle<br />

<strong>und</strong> erscheint erst etliche Kilometer flui3abwärts wie-<br />

<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Oberfläche.<br />

Die Standortsbedingungen im Flußbett sind also<br />

sehr extrem. Sie erlauben nur schnellwüchsigen Pio-<br />

nierarten eine Besiedlung. Zu einer Ausbildung einer<br />

Sukzessionsreihe mit Folgegesellschaften kommt es<br />

nur selten.<br />

Nach dem breiten, schütter bewachsenen Flußbett<br />

steigt das Ufer terrassenartig um 1,5 bis 2 m an. Die dahinterliegende<br />

Aue wird zwar noch überflutet <strong>und</strong> mit<br />

Feirisedimenten beschickt, aber zu Abtrags- <strong>und</strong> Umlagerungsvorgängen<br />

<strong>und</strong> größeren Verän<strong>der</strong>ungen in<br />

<strong>der</strong> Aueristruktur kann es nur bei sehr großen Hochwasserereignissen<br />

kommen. Da <strong>der</strong> höher gelegene,<br />

gehölzreiche Auenbereich im Sommer weit über dem<br />

Gr<strong>und</strong>wasserstrom des <strong>Tagliamento</strong> liegt, ist mit seitlich<br />

aus dem Hinterland kommenden Zustrom von<br />

Gr<strong>und</strong>wasser zu rechnen, <strong>der</strong> die Auengesellschaften<br />

Das Mandelweiden-Gebüsch (Sulicptum triandrue)<br />

ist in dem ausgeräumten Flußbett die einzige Gehölz-<br />

gesellschaft. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> starken Hochwasserdyna-<br />

mik kommt sie über ein zweijähriges Stadium nur<br />

selten hinaus. Bevorzugt werden schluffig-tonige Sedi-<br />

mente, also Flächen, die auch die Hühnerhirsen-Spitz-<br />

kletten-Gesellschaft besiedelt. Im Gegensatz zum La-<br />

vendelweiden-Gebüsch kommen in den Beständen<br />

<strong>der</strong> Mandel-Weide (Sulix tri<strong>und</strong>m) keine Trockenra-<br />

senarteri vor. Stattdessen gibt es viele Vertreter <strong>der</strong><br />

Schlammufer- <strong>und</strong> Unkraut-Gesellschaften wie Ge-<br />

wöhnliche Spitzklette (Xunthium strumurium),<br />

Schwarzfrüchtiger Zweizahn (Bideizsfiondosa), Amp-<br />

fer-Knöterich (PolS,gonum luputhifoli~m Hührierhir-<br />

se (Echinochlou crus-gulli), Grüne Borstenhirse (Seta-<br />

riu z~iridis), Haarästige Hirse (Punicum cupillure) <strong>und</strong><br />

Hohe Ambrosie (Ambrosia artemisiz$liu). An Pionier-<br />

gehölzen wachsen Bastard-Indigo (Amorphafiuticosd)<br />

<strong>und</strong> Bastard-Pappel (Populus X canadensis).<br />

Reifere Auengesellschaften<br />

noch ausreichend mit Wasser versorgt. Das Auftreten<br />

von Blauem Pfeifengras (Molinia caeruleu) 2.B. im rei- Das Lavendelweiden-Gebüsch (Sulicetum elueugni),<br />

ferem Stadium des Lavendelweiden-Gebüsches als die verbreitetste Gehölzgesellschaft, kommt hier <strong>und</strong><br />

Zeiger für wasserzügige Böden, deuten darauf hin. weiter flußabwärts nur in <strong>der</strong> Subassoziation mit Zy-

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