Der Tagliamento - Flußmorphologie und Auenvegetation der ...
Der Tagliamento - Flußmorphologie und Auenvegetation der ...
Der Tagliamento - Flußmorphologie und Auenvegetation der ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
tritt in diesem Flui3abschnitt auf Sand zum ersten Mal<br />
stärker in Erscheinung <strong>und</strong> prägt flui3abwärts immer<br />
mehr die Pionierflächen. Klimatisch günstigere Bedin-<br />
gungen infolge geringer Meereshöhe, sowie hoher An-<br />
teil an Feinsedimenten mit zunehmen<strong>der</strong> Lauflänge<br />
des Flusses schaffen die Vorraussetzungen. Rinnen,<br />
Mulden <strong>und</strong> Altarme im Randbereich sind bevorzugte<br />
Standorte. Vorherrschend sind Arten <strong>der</strong> ru<strong>der</strong>alen<br />
Staudenfluren <strong>und</strong> <strong>der</strong> Schlammufer-Gesellschaften<br />
wie Dreiteiliger <strong>und</strong> Schwarzfrüchtiger Zweizahn (Bi-<br />
dens tripartitus <strong>und</strong> B. jiondosus).<br />
Die Uferreitgras-Gesellschaft (Calamagrostietum<br />
p~eudophra~mitis) tritt meist nur kleinflächig auf übersandeten<br />
Kiesen auf.<br />
Das Weiden-Tamarisken-Gebüsch (Salici-Myrica-<br />
rietum) klingt hier allmählich aus. Reine Tamarisken-<br />
bestände sind selten. Häufig tritt die Deutsche Tama-<br />
riske (Myricariagerwzanica) mit verschiedenen Weiden<br />
wie Lavendel-, Reif- <strong>und</strong> Purpur-Weide (Salix elaea-<br />
gnos), S. daphnoides <strong>und</strong> S. purpurea) auf<br />
Das Lavendelweiden-Gebüsch in <strong>der</strong> typischen Sub-<br />
assoziation (Salicetum elaeagni typicum) löst die Wei-<br />
denröschen-Braunwurz-Gesellschaft ab <strong>und</strong> liegt nahe<br />
den gröi3eren Fldarmen, wo das gröbere Geschiebe<br />
zuerst abgelagert wird. Die feinen Kornfraktionen<br />
werden weiter transportiert <strong>und</strong> erst in den flacheren,<br />
randlichen Bereichen in Zonen mit geringer Fliei3ge-<br />
schwindigkeit sedimentiert. <strong>Der</strong> Anteil an Lavendel-<br />
Weide (Salix elaeagnos) liegt oft über 50 %. Hinzu<br />
kommen noch Reif-Weide (Salix daphnoides) <strong>und</strong> Ba-<br />
stard- Pappel (Populus X canadensis).<br />
Das Lavendelweiden-Gebüsch in <strong>der</strong> Subassoziation<br />
mit Zypressen-Wolfsmilch besiedelt überwiegend Zo-<br />
nen mit geringer Flieggeschwindigkeit, die bei Hoch-<br />
wasser mit feinen Kornfraktionen beschickt werden.<br />
Kennzeichnend sind viele Trockenrasenarten wie<br />
Feld-Beifui3 (Artemisia campestris), Grannen-Klapper-<br />
topf (Rhinanthus aristatus), Mittleres Leinblatt (Linum<br />
linophyllum) <strong>und</strong> Gewöhnliche Kugelblume (Globula-<br />
riapunctata). Vorkommen von Wald-Kiefer (Pinus s~d-<br />
vestris) <strong>und</strong> junge Exemplare <strong>der</strong> Hopfenbuche (Ostlya<br />
carpinifolia) <strong>und</strong> Manna-Esche (Fmxinus ornus) unter-<br />
streichen das fortgeschrittenen Stadium dieser Gesell-<br />
schaft, die zu den reiferen Auengesellschaften überlei-<br />
tet.<br />
Reifere Auengesellschaften<br />
Die älteren Glie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Auensukzession sind fast alle<br />
in ihrer Struktur <strong>und</strong> Zusammensetzung mehr o<strong>der</strong><br />
weniger stark gestört, da ein Groi3teil <strong>der</strong> Flächen ir-<br />
gendwann durch Kiesabbau beeinträchtig o<strong>der</strong> verän-<br />
<strong>der</strong>t worden sind. Fahrspuren von Radla<strong>der</strong>n, sowie<br />
Anzeichen von Abgrabungen sind in dem stark aufge-<br />
lichteten Auengehölzen deutlich erkennbar. Dennoch<br />
lassen sich Tendenzen <strong>der</strong> gesellschaftlichen Weiter-<br />
entwicklung <strong>der</strong> Pionierstadien zu den reiferen Stadien<br />
gut verfolgen.<br />
Das Sanddorn-Gebüsch (Salici-Hippophaetum<br />
rhamnoidis) schliei3t sich als wesentlich reiferes Stadi-<br />
um dem Lavendelweiden-Gebüsch an. Unter den<br />
Gehölzen sind neben dem bestandsbildenden Sand-<br />
dorn (Hippophae rhamnoides) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Lavendel-Wei-<br />
de (Salixelaeagnos) bereits Hopfenbuche (Ostlya carpi-<br />
nifolia) <strong>und</strong> Manna-Esche (Fmxinus ornus), sowie<br />
Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) zu nennen.<br />
In <strong>der</strong> Krautschicht konkurrieren Arten <strong>der</strong> Schuttfluren<br />
wie Kriechendes Gipskraut (Gypsophila repens)<br />
o<strong>der</strong> Rauhgras (Achnatherum ~alama~rostis) mit Arten<br />
<strong>der</strong> Trockenrasen wie Feld-Beifui3 (Artemisia campestris)<br />
<strong>und</strong> Rindsauge (Buphthalmum salicifolium).<br />
In <strong>der</strong> Manna-Eschen-Hopfenbuchen-Gesellschaft<br />
(Fmxinus ornus-Osty carpinifolia-Gesellschaft) treten<br />
die Arten <strong>der</strong> Steinschuttfluren <strong>und</strong> auch die <strong>der</strong> Pio-<br />
niergehölze mit Lavendel- <strong>und</strong> Purpur-Weide (Salix<br />
elaeagnos <strong>und</strong> S. purpurea) stark zurück. In den Vor-<br />
<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> rücken Hopfenbuche (Ostryd carpinifolia),<br />
Manna-Esche (Fminus ornus) <strong>und</strong> Falsche Akazie<br />
(Robiniapseudacacia). In <strong>der</strong> Krautschicht dominieren<br />
Arten <strong>der</strong> Trockenrasen. Die Flächen sind durch Kies-<br />
abbau <strong>und</strong> Kiestransport beeinträchtigt, so dai3 es<br />
schwierig ist, sich ein Bild eines reifen, ungestörten<br />
Stadiums einer Hartholzaue zu machen.<br />
6.5. Spilimbergo (Abb. 8)<br />
Das Untersuchungsgebiet südöstlich von Spilimber-<br />
go liegt etwa 15 km flui3abwärts von Cornino am rech-<br />
ten Ufer des <strong>Tagliamento</strong> in einer Meereshöhe von