Der Tagliamento - Flußmorphologie und Auenvegetation der ...
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weiden-Gebusch in <strong>der</strong> Subassoziation mit Zypressen-<br />
Wolfsmilch <strong>und</strong> vermittelt zur Manna-Eschen-Hop-<br />
fenbuchen-Gesellschaft. Manna-Esche (Frdxinus or-<br />
nus) <strong>und</strong> Hopfenbuche (Ostya carpinzfolia) tauchen<br />
bereits auf. Das Sanddorn-Gebusch ist gekennzeichnet<br />
durch eine Reihe von Arten <strong>der</strong> Trockenrasen sowie<br />
Vertretern <strong>der</strong> Steinschuttgesellschaften.<br />
Die Manna-Eschen-Hopfenbuchen-Gesellschaft<br />
stellt hier die f~rt~eschrittenste A~en~esellschaft dar<br />
<strong>und</strong> ist als Vertreter <strong>der</strong> Hartholzaue zu betrachten.<br />
Neben Manna-Esche (Fmxinus ornus) <strong>und</strong> Hopfenbuche<br />
(Ostya carpinzfolia) gesellen sich Walnui3 Quglans<br />
regia), Falsche Akazie (Robinia pseudacacia), Sommer-<br />
Linde (Tilia platyphyllos) <strong>und</strong> Gewohnliche Esche<br />
(Frdxinus excelsior) hinzu. Sicherlich sind diese Auenwal<strong>der</strong>,<br />
die nur selten vom Hochwasser erfai3t werden,<br />
durch den Menschen stark veran<strong>der</strong>t. Grogere Baume<br />
mit mehr als 10 m Hohe kommen selten vor, da sie als<br />
Bau- o<strong>der</strong> Brennholz genutzt werden.<br />
6.4. Cornino (Abb. 7.)<br />
Bei Gemona verlai3t <strong>der</strong> <strong>Tagliamento</strong> den Alpen-<br />
raum. Die Ufer werden nur noch von wesentlich nied-<br />
rigeren Hiigelketten gesaumt. Das Gefalle <strong>der</strong> Fliei3-<br />
strecken nimmt ab <strong>und</strong> somit die Transportkraft des<br />
Flusses. Ein riesiger Schotterkegel, <strong>der</strong> sich von Gemo-<br />
na bis sudlich Casarsa erstreckt (S. Abb. l), hat sich in-<br />
folge erhohter Sedimentation im Laufe vieler Jahrhun-<br />
<strong>der</strong>te aufgebaut. Die vorher von Felshangen begrenz-<br />
ten Auen konnen nun eine Breite von weit mehr als<br />
einem Kilometer ennvickeln. In Hohe von Somp Cor-<br />
nino <strong>und</strong> kvoli di Osoppo erreicht die Flui3aue eine<br />
Breite von uber zwei Kilometer. Nur in Hohe <strong>der</strong> Stadt<br />
Gemona de Friuli wird sie auf 500 m Breite eingeengt.<br />
Das Untersuchungsgebiet liegt am rechten Ufer des<br />
<strong>Tagliamento</strong> in 160 m Hohe U. NN. Das ausgedehn-<br />
te Schotterbett ist von zahlreichen, sich verzweigenden<br />
<strong>und</strong> wie<strong>der</strong> vereinigenden Seitenarmen durchzogen.<br />
In dieser riesigen Umlagerungsstrecke ist ein Haupt-<br />
arm schwer erkennbar. Nach den Fruhjahrshochwas-<br />
sern sind riesige Flachen aus Sand <strong>und</strong> Kies vegetati-<br />
onsfrei.<br />
In <strong>der</strong> Vegetationsbesiedlung <strong>und</strong> Ausdifferenzierung<br />
<strong>der</strong> Pflan~en~esellschaften lassen sich wie<strong>der</strong>um<br />
zwei Gruppierungen feststellen. Wir haben Vegetati-<br />
onseinheiten, die Kiesstandorte <strong>und</strong> schotterreiche<br />
Uferbanke bevorzugen. Hierher gehort die Weidenro-<br />
schen-Braunwurz-Gesellschaft, die durch viele zwei-<br />
jahrige, erst im zweiten Jahr zur Blute gelangende Ar-<br />
ten gepragt ist. Altere Sukzessionsstadien <strong>der</strong> kiesrei-<br />
chen Alluvionen werden durch das Laven-<br />
delweiden-Gebusch, haufig in <strong>der</strong> Subassoziation mit<br />
Zypressen-Wolfsmilch gebildet. Die Vegetationsent-<br />
wicklung wird jedoch groi3flachig durch zahlreiche<br />
Hochwasserereignisse unterbrochen <strong>und</strong> damit wer-<br />
den auch die Standortsverhaltnisse standig veran<strong>der</strong>t.<br />
Auf sandreichen Uferbanken stellen sich Huhner-<br />
hirsen-Spitzkletten-Gesellschaft, Uferreitgras-Gesell-<br />
schaft <strong>und</strong> als envas spateres Entwicklungsstadium das<br />
Weiden-Tamarisken-Gebusch ein.<br />
In den hoher gelegenen Uferbereichen, die von <strong>der</strong><br />
Geschiebedynamik nur noch selten betroffen werden,<br />
hat sich <strong>der</strong> Manna-Eschen-Hopfenbuchenwald ange-<br />
siedelt .<br />
Pioniergesellschaften<br />
Die Weidenroschen-Braunwurz-Gesellschaft (Epi-<br />
lobio-Scrophularietum caninae), eine artenreiche Pio-<br />
niergesellschaft <strong>der</strong> ausgedehnten Kiesbanke, ersetzt<br />
die Knorpelsalat-Gesellschaft des Oberlaufes. Es sind<br />
noch einige Arten <strong>der</strong> Gerollfluren wie Alpen-Tauben-<br />
kropf (Silene vulgdris subsp. glareosa), Kriechendes<br />
Gipskraut (Gypsophila repens) o<strong>der</strong> Rosmarin-Wei-<br />
denroschen (Epilobium dodonaei) anwesend. Typische<br />
alpine Schwemmlinge wie Alpen-Leinkraut (Linaria<br />
alpina) kommen nur sehr sparlich vor. Reich vertreten<br />
sind Arten <strong>der</strong> ru<strong>der</strong>alen Staudenfluren wie Gewohnli-<br />
cher Beifui3 (Artemisia vulgaris), Wilde Mohre (Daucus<br />
carota), Wilde Resede (Reseda lutea), Echtes Johannis-<br />
kraut (Hypericum perforaturn) <strong>und</strong> Gewohnliche<br />
Nachtkerze (Oenothera biennis). Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> bren-<br />
nenartigen Situation, d.h. des haufigen Trockenfallens<br />
dieser Standorte siedeln sich viele trockenheitsertra-<br />
genden Arten wie Groi3blutige Brunelle (Prunella<br />
grandzjora), Sudliche Skabiose (Scabiosa gramuntia),<br />
Rispen-Flockenblume (Centaurea rhenana) o<strong>der</strong> Hu-<br />
gel-Meister (Asperula cynanchica) an.<br />
Die Huhner-Hirse-Spitzkletten-Gesellschaft (Echi-<br />
nochloa crus-gali-Xanthium strumaria-Gesellschaft)