Der Tagliamento - Flußmorphologie und Auenvegetation der ...
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(Chondrilla chondrilloides), A1 pen-Leinkraut (Linaria<br />
alpina), Glattes Brillenschotchen (Biscutella laevigata)<br />
<strong>und</strong> Steintaschel (Aethionema saxatile) vorhanden.<br />
Auf Stellen mit hoherem Feinkornanteil wachst die<br />
Lavendelweiden-Gesellschaft in einer Subassoziation<br />
mit <strong>der</strong> Grau-Erle (Aluzus incana). Hier finden sich vie-<br />
le kennzeichnende Arten <strong>der</strong> Erlenaue wie Esche (Fra-<br />
xinus excelsior), Wald-Zwenke (Brachypodium sylvati-<br />
cum), Blaues Pfeifengras (Molinia caerulea), Wasser-<br />
dost (Eupatorium cannabinum) <strong>und</strong> Nickendes<br />
Perlgras (Melica nutans) ein.<br />
Eine weitere Subassoziation <strong>der</strong> Lavendelweiden-<br />
Gesellschaft mit Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias)<br />
zeigt bereits Ubergange zum Schneeheide-<br />
Kiefernwald. Hier treten Arten wie Wald-Kiefer (Pinus<br />
sylzlestris), Schneeheide (Erica herbacea), Kerners<br />
Wolfsmilch (Euphorbia kerneri) <strong>und</strong> Rei3manns Witwenblume<br />
(Knazltia ressma~znii) auf.<br />
Reifere A~en~esellschaften<br />
Auf alteren Uferterrassen <strong>und</strong> Schotterbanken, die<br />
vom Hochwasser nur noch selten iiberflutet werden,<br />
hat sich <strong>der</strong> Schneeheide-Kiefernwald (Erico-Pinetum)<br />
in unterschiedlicher Auspragung eingestellt. Die typische<br />
Subassoziation stellt hier das reifste Stadium in<br />
<strong>der</strong> Auensukzession dar. Die Bestande gehen teilweise<br />
nahtlos in eine Dauer- o<strong>der</strong> Schlui3gesellschaft <strong>der</strong><br />
anschliei3enden Schotterhange iiber, die nicht mehr<br />
vom Flui3regime erfai3t werden. Auf diesen wechseltrockenen<br />
Standorten, auf denen Laubholzer wenig<br />
konkurrenzkraftig sind, erreichen selbst die Kiefernbestande<br />
oft nur kriippelhaften Wuchs. Charakteristische<br />
Vertreter in <strong>der</strong> Krautschicht sind neben Schneeheide<br />
(Erica herbaceaj, Geschnabeltes Leinblatt (Thesium<br />
rostratum) <strong>und</strong> Steinroschen (Dapbne striata),<br />
Arten rnit siidlichem Verbreitungungsschwerpunkt<br />
wie Kerners Wolfsmilch (Euphorbia kerneri), Grannen-Meister<br />
(Asperula aristata), Ausgebreiteter<br />
Geii3klee (Cytisus pseudoprocum bens), Friauler Kreuzblume<br />
(Polygdla nicaeensi~subsp.forojulensis) <strong>und</strong> Rei3manns<br />
Winvenblume (Knautia ressmannii).<br />
fernwald in einer Subassoziation mit Grau-Erle (Alnus<br />
incana) auf. In <strong>der</strong> Krautschicht 1ai3t sich ein hoherer<br />
Grasanteil aus Berg-Reitgras (Calamagrostis varia),<br />
Rohr-Pfeifengras (Molinia ar<strong>und</strong>inacea) <strong>und</strong> Stein-<br />
Zwenke (Bracbypodium rupestre) feststellen.<br />
Wahrend die schotterreichen, grobkiesigen Terras-<br />
sen vom Schneeheide-Kiefernwald besiedelt sind, wer-<br />
den die reiferen Standorte mit hoherem Anteil aus fei-<br />
neren <strong>und</strong> nahrstoffreicheren Sedimenten vom Grau-<br />
erlenwald (Alnetum incanae) eingenommen. Mit<br />
Vorliebe sind es Bereiche im Gleituferbereich <strong>und</strong> an<br />
Stellen, WO auch Einschwemmungen aus anschliegen-<br />
den landwirtschaftlichen Flachen erfolgen. An charak-<br />
teristischen Arten <strong>der</strong> "reifen Erlenaue " sind Rote<br />
Heckenkirsche (Lonicera xylosteum), Schwarzer Ho-<br />
l<strong>und</strong>er (Sambucus nigra), Kratzbeere (Rubus caesius)<br />
<strong>und</strong> Gemeiner Wasserdost (Eupatorium cannabinum )<br />
zu nennen.<br />
6.3. Amaro (Abb. 6)<br />
Dieser Flugabschnitt liegt ostlich Tolmezzo nahe<br />
<strong>der</strong> M<strong>und</strong>ung <strong>der</strong> Fella in den <strong>Tagliamento</strong> auf r<strong>und</strong><br />
245 m Hohe U. NN. Hier erreicht das Flui3bett bereits<br />
eine beachtliche Breite von 500 bis 1000 m. Im Be-<br />
reich <strong>der</strong> Fella-Einm<strong>und</strong>ung baut sich ein riesiger<br />
Schotterfacher auf, <strong>der</strong> teilweise von einem Kieswerk<br />
abgebaut wird. Die Kiesentnahme fuhrt hier noch zu<br />
keinem erkennbaren Geschiebedefizit <strong>und</strong> zu keiner<br />
Eintiefung des Flusses. Uferverbauungen beschranken<br />
sich auf wenige Bereiche von Siedlungen o<strong>der</strong><br />
Brucken. Die Ennvicklung des Flui3laufes ist nur we-<br />
nig beeintrachtigt.<br />
R<strong>und</strong> 80% <strong>der</strong> Flui3aue bestehen aus offenen Kies-<br />
<strong>und</strong> Schotterflachen. Bedingt durch die morphodyna-<br />
mischen Vorgange im Flugbett, wie Geschiebever-<br />
frachtung <strong>und</strong> Anlandung, wechseln die standortli-<br />
chen Verhaltnisse, insbeson<strong>der</strong>e die <strong>der</strong> Korngroi3en-<br />
zusammensetzung, von Quadratmeter zum Qua-<br />
dratmeter.<br />
Pioniergesellschaften<br />
Auf Standorten, die noch afters mit Feinsedimen- Bei <strong>der</strong> ausgepragten Hochwa~serd~namik<br />
sind im<br />
ten beschickt werden <strong>und</strong> deshalb ein besseres Wasser- breiten Fluilbett groi3e Flachen fast vollig vegetations-<br />
speichervermogen besitzen, tritt <strong>der</strong> Schneeheide-Kie- 10s. Haufig finden sich zufallig angesamte Arten ein,