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Der Tagliamento - Flußmorphologie und Auenvegetation der ...

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allem in wärmegetönten Tälern, wie 2.B. Inntal, sowie<br />

im Alpenvorland auf (MÜLLER 1995, ZOLLER<br />

1 974).<br />

Am <strong>Tagliamento</strong> konnte die Gesellschaft von Ama-<br />

ro bis Bolzario nachgewiesen werden. Neben einer ry-<br />

pischen Subassoziarion wurde eine mit Wiesen-Schil-<br />

lergras (Koeleria pyrfrmidatß) unterschieden, die weit-<br />

sehend frei von Gehölzen <strong>und</strong> wahrscheinlich durch<br />

Brand o<strong>der</strong> Rodung aus <strong>der</strong> typischen Subassoziation<br />

rritstan<strong>der</strong>i ist.<br />

5.3.4. Lavendelweiden-Gebüsch<br />

Das Lavendelweiden-Gebüsch (LSzlicetum elaeagni)<br />

besiedelt die frisch abgelagerten grobschottrigen Allu-<br />

1-ionen, die bei Niedenvasser stark austrocknen <strong>und</strong><br />

bereits bei einem mittleren Hochwasser überbchwemmt<br />

werden. <strong>Der</strong> extreme Standort, auf dem<br />

1-or allem Strei3 durch Nährstoffmangel wirkt, bedingt,<br />

dai3 die Weiden nur bis zu einem Meter hoch<br />

\!.erden. Das Lavendelweiden-Gebüsch , eine charakrtristische<br />

Erscheinung <strong>der</strong> kalltalpirien Alpenflüsse,<br />

kommt am <strong>Tagliamento</strong> im gesamten Flui3verlauf vor.<br />

\I it hoher Stetigkeit ist auch die Reif-Weide (Salix dapl~izoides)vertreten.<br />

Im Oberlauf überwiegen die Arten<br />

cier Steinschuttfluren, im Unterlauf die Arten <strong>der</strong> ru-<br />

Lic.ralen Schutt- <strong>und</strong> L1nkrauttluren.Es lassen sich drei<br />

\r,iiidörtlich bedingte Subassoziationen unterscheiden<br />

5. Tab. 2):<br />

- Die typische Subassoziarioi-i umfai3t die Gebüsche<br />

.i~if'geröllreichen Kiesbänken, die am stärksten von <strong>der</strong><br />

\ lorphodynamik geprägt sind.<br />

- Die Subassoziation mit Grau-Erle (Alnus incana)<br />

.rthr in <strong>der</strong> Regel etwas weiter vom Hauptgerinne ent-<br />

-~,rnt, wo zunehmend Sande abgelagert werden <strong>und</strong><br />

.leben <strong>der</strong> Grau-Erle (Alnus incana) Laubwaldarten<br />

orkommen.<br />

- Die Subassoziation mit Zypressen-Wolfsmilcl~<br />

k'ilphorbia cyparissias) zeichnet sich durch einen ho-<br />

.:~.ri L\nteil von Arten <strong>der</strong> Trockenrasen (Festuco-Bro-<br />

;l:(zr~n-Arten) aus. Die Standorte werden nur noch sel-<br />

:L.II iiberflutet.<br />

5.4. Pioniergebüsche <strong>und</strong> Auenwäl<strong>der</strong> <strong>der</strong> saridrei-<br />

chen Alluvionen (Tab. 3)<br />

5.4.1 . Graiierlen-Auwald<br />

<strong>Der</strong> Grauerlen-Auenwald (Alnetum incanae) wächst<br />

auf basenreichen Alluvionen mit hohem Anteil von<br />

feinen Kornfrakrionen wie Sand <strong>und</strong> Lehm. Durch die<br />

bessere Kapillarwirkung des Substrates ist auch bei<br />

Niedrigwasserstand ein Gruridwasseranschlui3 gegeben.<br />

Während <strong>der</strong> Grauerlen-Auwald im Nordalpenraum<br />

die Flüssevorn Gebirge bis ins Vorland begleitet,<br />

kommt er in den Südalpen nur bis zum Gebirgsrarid<br />

vor <strong>und</strong> wird im Vorland von wärmegerönteren Auenwäl<strong>der</strong>n<br />

ersetzt. Die am <strong>Tagliamento</strong> vorgef<strong>und</strong>enen<br />

Grauerlen-Wäl<strong>der</strong> (2.B. bei Forni di Sotto <strong>und</strong> Amaro)<br />

kann man zur alpischeri Rasse stellen ( s. SCHWA-<br />

BE 1985), die sehr einheitlich strukturiert ist.<br />

5.4.2. Weiden-Tamarisken-Gebüsch<br />

Das Weiden-Tamarisken-Gebüsch (Salici-Mjricarietum)<br />

besiedelt frische Sandablagerungen mit dauernd<br />

hohem Gr<strong>und</strong>wasserstand, die periodisch überschwemmt<br />

<strong>und</strong> übersandet werden.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> engen Habiraransprüche <strong>der</strong> Deutschen<br />

Tamariske (Mj~ricariager1i2.rz?zica) gelten ihre Bestände<br />

als Bioindikatoren für intakte Umlagerurigsstrecken.<br />

Vor dem Ausbau <strong>der</strong> Alpenflüsse war diese<br />

Gesellschaft irn montanen Bereich weit verbreitet.<br />

Am <strong>Tagliamento</strong> wurde das Weiden-Tamarisken-<br />

Gebüsch vor allem zwischen Amaro <strong>und</strong> dem Alpensüdrand<br />

beim Morite di Ragogria nachgewiesen.<br />

Im tieferen <strong>und</strong> wärmeren Vorland wird diese Gesellschaft<br />

vom Mandelweiden-Gebüsch ersetzt, da vermutlich<br />

die speziellen Voraussetzungen einer Besiedlung<br />

durch die Tamariske nicht mehr gegeben sind.<br />

5.4.3.Bastardindigo-Gebüsch<br />

Das Bastardi~idi~o-Gebüsch (Helianthus tuberosus-<br />

Amorpl~a juticosa Gesellschaft) wachst auf sandigen<br />

Ablagerungen, die nicht mehr so häufig überschwemmt<br />

werden <strong>und</strong> weiter vom Gr<strong>und</strong>- o<strong>der</strong><br />

Niedenvasserstarid entfernt liegen. Damit sind die<br />

Keimungsbedingungen für die Mandel-Weide (Salix<br />

tr-inndr-a) nicht mehr gegeben. Gegenüber den Standorten<br />

des Silbenveiden-Auenwaldes ist die Bodenerit-

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