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Ausgabe April 2012 > Download - Snowactive

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Das schweizer schneesportmagazin<br />

Doppelzimmer:<br />

Kai Mahler und Jonas Hunziker<br />

Ski alpin:<br />

Vorgeschmack auf Sotschi<br />

<strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

CHF 8.–<br />

DiDier cuche<br />

Charakter<br />

www.snowactive.ch


anzeige<br />

Der Wintersport WirD<br />

WieDer spannenD(er)<br />

Hoher Schweizer Franken, stagnierende wirtschaft oder<br />

fehlender Schnee sind mögliche Faktoren, die dem winterland<br />

Schweiz in den letzten Monaten hätten zusetzen<br />

können.<br />

Der eine oder andere Faktor ist faktisch vorhanden; wer aber<br />

einkehr hält in tourismusorten hierzulande, findet alles andere<br />

als ein tristes Bild mit leeren Pisten, Hotels oder appartements<br />

vor. Die Übernachtungszahlen mögen vielleicht dieses Bild nicht<br />

vollständig zu bestätigen; aber trotz unserer harten währung und<br />

leicht stagnierender wirtschaft: wir leisten uns in diesem Land<br />

immer noch den Luxus, auf sehr hohem niveau zu jammern. in<br />

verschiedener Beziehung.<br />

ist nun ein vierter Platz ärgerlich oder eine ganz ansprechende<br />

Leistung in einem sportlichen wettbewerb? Das ist eine Frage<br />

des Blickwinkels. Beat Feuz hatte den Gewinn des Gesamt-weltcups<br />

vor augen – er war in der Zielgeraden – und wurde von<br />

seinem Kontrahenten Marcel Hirscher noch abgefangen. tatsache<br />

ist: 2007 und 2008 musste Beat Feuz verletzungsbedingte<br />

Rückschläge einstecken; anfang Saison war er jedenfalls noch<br />

auf keiner Favoritenliste. Dass ihm das Husarenstück letztlich<br />

nicht ganz gelang, ist vielleicht ärgerlich. wir freuen uns aber<br />

über den zweitbesten alpinen Skifahrer der Saison 2011/12 mindestens<br />

so sehr.<br />

Dass es das Schicksal nicht immer gut meint, zeigte einmal<br />

mehr das weltcup-Finale der Skicrosser. nick Zoricic fuhr im<br />

achtelfinal des Skicross-weltcup-Finals in Grindelwald als Dritter<br />

über den letzten Sprung und flog praktisch bis auf die Höhe<br />

der Ziellinie hinunter. Dann aber landete er rechts davon im Fangnetz<br />

und schlug heftig mit dem Kopf auf. Dabei erlitt der 29-jährige<br />

kanadische athlet ein Schädel-Hirn-trauma. Seinen verletzungen<br />

ist er wenig später erlegen. ein solches ereignis ist<br />

letztlich auch ein Rückschlag für die neue Skidisziplin, die durch<br />

spannende und packende wettkämpfe besticht. wie sicher muss<br />

der Skisport sein, um letztlich doch noch attraktiv zu bleiben?<br />

Diese Frage wird zweifellos nach diesem Zwischenfall wieder<br />

aufkeimen.<br />

Editorial<br />

Unser «Langlauf-wunder» Dario cologna ärgerte sich ein<br />

ganz klein wenig, dass er im klassischen 50-Kilometer – ebenfalls<br />

auf der Zielgeraden – noch abgefangen und ebenfalls «nur»<br />

Zweiter wurde. Dass er ende Saison seinen dritten Gesamt-weltcup-Sieg<br />

feiern darf, war aber schon früher klar. Seit Simon<br />

ammann und Dario cologna wissen wir: Der Schweizer Skisport<br />

lebt – in all seinen Facetten.<br />

abschied von der weissen Bühne nimmt der neuenburger<br />

Didier cuche. er blickt auf eine eindrückliche Karriere zurück,<br />

die 1998 an den olympischen winterspielen in nagano erst so<br />

richtig lanciert wurde. in die gleiche Skifahrergeneration reiht<br />

sich der Davoser ambrosi Hofmann ein. er liess erstmals aufhorchen,<br />

als er 1996 in Hoch-Ybrig an den Junioren-weltmeisterschaften<br />

Gold in der abfahrt holte. Seine Bronze-Medaille im<br />

Super-G an den olympischen winterspielen 2006 in turin ist<br />

schon fast vergessen gegangen. Seine Rücktrittserklärung<br />

anfang März warf weniger wellen. es passt zum wesen des<br />

Davosers: er machte noch nie grosses aufsehen um seine Person.<br />

aber er war immer ein wertvoller teamplayer.<br />

in dieser ausgabe würdigt unser autor Richard Hegglin die<br />

sportliche Karriere von Didier cuche. Dem ebenfalls zurückgetretenen<br />

ambrosi Hofmann widmen wir in der nächsten ausgabe<br />

einen Beitrag. ausserdem: Dr. med. walter o. Frey, verbandsarzt<br />

von Swiss-Ski, geht den sich in den letzten wochen häufenden<br />

Kreuzbandrissen im alpinen Bereich auf den Grund. Seine analyse<br />

enthält interessante aspekte.<br />

Joseph weibel<br />

chefredaktor <strong>Snowactive</strong><br />

j.weibel@snowactive.ch<br />

Jetzt als<br />

Gratis-<br />

DoWnloaD im<br />

app-store.<br />

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<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 1


augenblick<br />

Für den Snowboarder und Halfpipe-<br />

Spezialisten iouri Podladtchikov hat das<br />

Jahr 2007 eine besondere bedeutung.<br />

Der gebürtige Moskauer (13. September<br />

1988) wechselte im besagten Jahr zu<br />

Swiss-Ski und liess sich in unserem land<br />

einbürgern. es habe damals keine Probleme<br />

beim nationenwechsel gegeben,<br />

weil sich der russische Verband nicht dagegen<br />

gewehrt habe.<br />

Sein Debüt gab Podladtchikov bei den<br />

Russischen Meisterschaften 2003. 2005<br />

startete er beim european Youth Olympic<br />

Festival in Monthey und wurde in der<br />

Halfpipe Fünfter. eine einbürgerung beabsichtigte<br />

der Russe übrigens schon<br />

2006. er wollte direkt nach den Olympischen<br />

Spielen in Turin zu den Schweizern<br />

wechseln. Dass er unbedingt auch ein<br />

eidgenosse werden wollte, kommt nicht<br />

von ungefähr. einerseits trainierte er in<br />

den Jahren vor seiner einbürgerung bereits<br />

regelmässig mit den Schweizern.<br />

andererseits wanderte 1992 sein Vater,<br />

ein Professor für geo physik, mit seiner<br />

Familie aus Russland nach Westeuropa<br />

aus und liess sich nach verschiedenen<br />

Stationen vier Jahre später in der Schweiz<br />

nieder. 2008 gewann iouri übrigens erstmals<br />

den Halfpipe-Weltcup und wurde<br />

13. in der gesamtwertung. Für den Russischen<br />

Verband grund genug, ihm ein<br />

angebot zu unterbreiten, wieder für sein<br />

Heimatland zu starten. Die Russen mussten<br />

es geahnt haben: am 18. Februar <strong>2012</strong><br />

wurde iouri Podladtchikov in Oslo Weltmeister<br />

in der Halfpipe. Zu spät: Der<br />

russisch-schweizerische Doppelbürger<br />

gewann den Titel für sein heutiges Heimatland.<br />

4<br />

<strong>Snowactive</strong> aPRil <strong>2012</strong>


augenblick<br />

<strong>Snowactive</strong> aPRil <strong>2012</strong> 5


6<br />

| Doppelzimmer<br />

zwei Freeskier, die es mit<br />

den Weltbesten aufnehmen:<br />

Jonas Hunziker (links) und<br />

Kai mahler.


Doppelzimmer |<br />

Kreatives Chaos<br />

Sie sprühen vor jugendlicher Unbeschwertheit und der Gedanke drängt<br />

sich förmlich auf: Diese beiden geben dem Begriff «Sturm-und-Drang-<br />

Zeit» ein Gesicht. Jonas Hunziker und Kai Mahler, mit 17 bzw. 16 Jahren<br />

schon mitten unter den weltbesten.<br />

> Text und Fotos: Ulrich naumann<br />

so viel Übermut im positiven Sinne<br />

hat etwas ansteckendes, und es<br />

wird schnell offensichtlich, dass<br />

dieser Sport von jugendlicher Unbeschwertheit<br />

und neugier lebt. Der Zürcher<br />

oberländer Kai Mahler, noch 16 Jahre alt,<br />

ist der Shooting Star des letztjährigen<br />

freestyle.ch in Zürich, wo er es sensationell<br />

auf den zweiten Platz schaffte. Jonas<br />

Hunziker aus dem Kanton Bern, noch 17,<br />

war schon im 2010 Bronzemedaillengewinner<br />

an der Junioren-wM in neuseeland.<br />

«im vordergrund steht Schnee unter<br />

den Ski zu haben und neues auszuprobieren»,<br />

kommentiert Jonas seine Begeisterung<br />

für Freeski. Und Kai fügt an: «Und<br />

natürlich mit Leuten zusammentreffen,<br />

die das gleiche Ziel verfolgen; sich austauschen<br />

oder einfach nur ein neues Gesicht<br />

sehen, neue Moves, die inspirieren.»<br />

Neues entdecken – ohne Grenzen. von<br />

dieser kreativen Suche lebt Freeski. tricks<br />

ausdenken, ihnen eine individuelle note<br />

geben und dann perfektionieren. Dabei<br />

wird aber nicht aus den augen verloren,<br />

das bisher erlernte immer weiter zu verbessern.<br />

Den sportlichen ehrgeiz kann<br />

man den beiden – bei all der «chilligen<br />

Lebenseinstellung», die immer mitzuschwingen<br />

scheint – nicht absprechen.<br />

«natürlich will man an den events auch<br />

zeigen, was man kann und dann auch mit<br />

guten Platzierungen ‹belohnt› werden für<br />

die Zeit des trainings auf dem trampolin.»<br />

Freeski – nicht zu verwechseln mit<br />

aerials (auch als Skiakrobatik bekannt) –<br />

ist im vergleich zu den etablierten Sportarten<br />

sehr jung, die Strukturen sind noch<br />

im wachsen. Und deren Protagonisten<br />

sind – wie Kai und Jonas – gerade mal den<br />

Kinderschuhen entwachsen; was aber<br />

nicht gleichzusetzen ist mit Unerfahrenheit.<br />

alle haben sie bereits einen Rucksack<br />

voll mit mehreren Jahren internationaler<br />

wettkampferfahrung, Pardon: eventerfahrung<br />

(wie es in der Freestyle-Szene korrekt<br />

heisst). «als Freeskier baut man sich<br />

die Schanzen selbst, an einem Hang zu<br />

Hause oder abseits der Pisten in einem<br />

Skigebiet», erinnert sich Kai zurück an<br />

seine anfänge. «irgendwann, so mit 11<br />

oder 12 hab ich dann Jonas auf der wasserschanze<br />

„jump-in“ in Mettmenstetten<br />

kennengelernt und seit dem immer mehr<br />

Zeit mit ihm verbracht.»<br />

Jonas hat seine wurzeln im alpinen<br />

Skisport. «Hier ist alles geordnet, hat seine<br />

feste Struktur. es geht halt alles seinen<br />

Gang. ich hab schon damals nach den<br />

Rennen oder trainings immer noch nach<br />

einer Möglichkeit gesucht für eine individuelle<br />

ausdrucksform: Figuren in der Luft,<br />

eine Drehung oder einen Salto. So kam<br />

eins zum anderen.» Freeski ist spontan,<br />

unkonventionell. Das zeigt sich dann auch<br />

in der Zimmernutzung, wenn die beiden<br />

unterwegs sind. Die einzige ordnung, die<br />

zu existieren scheint, ist die absprache<br />

über «mein teil vom Zimmer und dein teil<br />

vom Zimmer». «wenn wir ankommen,<br />

wird alles ausgepackt und auf dem Boden<br />

verteilt – für den Überblick. Der Rest ergibt<br />

sich dann. es wird genommen, was gebraucht<br />

wird», beschreibt Kai die Situation.<br />

«Streit gibt es bei uns eigentlich nie»,<br />

sagt Jonas. «Und wenn doch, dann wird er<br />

mit irgendeinem Unsinn schnell lächerlich<br />

und alles ist wieder o.k. aber das ist äusserst<br />

selten.»<br />

Den Blick nach vorne gerichtet. Bei all<br />

dem vordergründigen chaos sind die bei-<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 7


8<br />

| Doppelzimmer<br />

den – schaut man genauer hin – doch sehr<br />

zielorientiert, eben doch organisiert. Damals<br />

in den anfängen war das Freestyleteam<br />

Fricktal Sammeltopf für die Schweizer<br />

Freeski-anhänger. Für beide der<br />

Startpunkt für einen steten, anhaltenden<br />

STecKbrieF<br />

Kai mahler<br />

Geburtstag: 11. September 1995<br />

Grösse: 175 cm<br />

Webseite: kai-mahler.ch<br />

liebster Wettkampf: freestyle.ch<br />

liebstes essen: Pizza<br />

Hobbies: Skaten, trampolin, Surfen<br />

Kai über Jonas<br />

an Jonas bewundere ich, dass er schnell<br />

lernt und die tricks vom trampolin auf den<br />

Schnee übertragen kann.<br />

an Jonas nervt mich, wenn er zu lange den<br />

anderen (also mich z. B.) ärgern will oder<br />

nicht aufhören kann, nervig zu sein.<br />

Jonas hat immer sein MacBook dabei.<br />

an Jonas schätze ich, dass er immer fair<br />

ist und die Leistung der anderen anerkennt,<br />

auch wenn er nicht oben steht.<br />

Für die zukunft wünsche ich Jonas, keine<br />

verletzungen und viele erfolge und gute<br />

Resultate.<br />

Jonas Hunziker<br />

Geburtstag: 15. Mai 1994<br />

Grösse: 175 cm<br />

Webseite: jonas-hunziker.blogspot.com<br />

(ab Sommer <strong>2012</strong>: jonas-hunziker.com)<br />

liebster Wettkampf: Survival of the Fittest<br />

liebstes essen: tomaten-Mozzarella-Salat<br />

Hobbies: Freunde, Fussball, trampolin,<br />

Schwimmen<br />

Jonas über Kai<br />

an Kai bewundere ich sein grosses talent.<br />

an Kai nervt mich, dass er ein Morgenmuffel<br />

ist.<br />

Kai hat immer sein MacBook dabei.<br />

an Kai schätze ich, dass er immer motiviert<br />

und stets offen ist, anderen zu helfen,<br />

tipps zu geben, um Dinge zu verbessern.<br />

Für die zukunft wünsche ich Kai viele erfolge<br />

und dass er so bleibt, wie er ist.<br />

aufstieg. Und da man sich mit 15 nicht nur<br />

dem Spass am Skifahren widmen kann,<br />

sondern auch der Schule zuwenden muss,<br />

stand für beide an, auch dies organisiert<br />

anzugehen.<br />

«wenn man beides kombinieren und<br />

das Beste herausholen will», meint Jonas,<br />

«muss man sich für eine Schule entscheiden,<br />

die beidem den gleichen Stellenwert<br />

einräumt. wenn nicht, leidet früher oder<br />

später ein teil.»<br />

Beide haben sich für die Sportmittelschule<br />

engelberg entschieden, die gemeinsam<br />

mit Davos und Brig als Swiss<br />

olympic Sport School und nationales Leistungszentrum<br />

von Swiss-Ski seit vielen<br />

Jahren anerkannte ausbildungsarbeit im<br />

Schneesport leistet. Jonas hat die Matura<br />

im auge und ist bereits auf der Ziellinie.<br />

Kai hat sich für eine berufliche ausbildung<br />

entschieden und besucht die Hotel-Handelsschule.<br />

«Dadurch, dass wir beide in engelberg<br />

sind, haben sich unsere ‹Doppelzimmer-<br />

Jonas Hunziker<br />

und Kai Mahler:<br />

«Streit gibt es bei uns<br />

eigentlich nie.»<br />

Zeiten› mehr und mehr erhöht», sagt<br />

Jonas. «wir sind eigentlich, bis auf wenige<br />

ausnahmen, immer gemeinsam unterwegs.<br />

Da kommen dann schon vier bis fünf<br />

Monate zusammen.» «Da wir während der<br />

events oder trainingslager aber fast immer<br />

in wohngemeinschaften leben, sieht<br />

man nicht ständig das gleiche Gesicht, was<br />

die Situation auch noch ein wenig angenehmer<br />

macht», ergänzt Kai.<br />

Freeski wird mit den nächsten Spielen<br />

in Sotschi olympisch sein, mehr ins interesse<br />

von Publikum und Medien rücken<br />

und: «nocH organisierter werden», unterstreicht<br />

Jonas. «aber da die Spiele in europa<br />

viel, viel wichtiger sind als private,<br />

durch Sponsoren veranstaltete events,<br />

wollen wir in Sotschi dabei sein und unser<br />

Doppelzimmer beziehen», wirft Kai breit<br />

grinsend ein. Beide sind derzeit Mitglieder<br />

im a-Kader von Swiss-Ski und nach dem<br />

Gespräch gleich wieder unterwegs zum<br />

nächsten aFP world tour event, dem austrian<br />

open in Zell am See/Kaprun. <<br />

Die beiden Schüler der Sportmittelschule engelberg, Kai mahler (links) und Jonas Hunziker,<br />

sind fast immer gemeinsam unterwegs.


Text: David Hürzeler<br />

> Foto: Swiss-Ski<br />

isa JuD<br />

tRaineRin<br />

SwiSS SnowBoaRD<br />

GiRLS teaM<br />

Bei Swiss-Ski bin ich trainerin vom<br />

Swiss Snowboard Girls team, den<br />

besten Freestyle nachwuchsfahrerinnen<br />

der Schweiz. ebenfalls unterstütze<br />

ich Ursina Haller, Kopf des Projekts Swiss<br />

Snowboard Girls, in der administration der<br />

Girlscamps. Ursina soll ihre Power vor<br />

allem für ihr eigenes Halfpipefahren brauchen.<br />

Die camps haben das Ziel, möglichst<br />

vielen Mädchen den Zugang zum wettkampforientierten<br />

Snowboarden zu zeigen.<br />

ich arbeite bei Swiss-Ski, weil ich so den<br />

Leistungssport Snowboarden weiter entwickeln<br />

kann. ebenfalls, weil kompetente<br />

Menschen sich für den Sport und die<br />

athleten einsetzen.<br />

Snowboarden ist meine Leidenschaft und<br />

mein Beruf! Schneesport im allgemeinen<br />

bedeutet für mich eine Schweizer tradition,<br />

und jedes Kind sollte die Möglichkeit<br />

bekommen, Schneesport zu betreiben.<br />

mein ganz persönliches ziel als trainerin<br />

der Swiss Snowboard Girls ist, den Girls<br />

eine Plattform zu bieten, ihr ganzes Potenzial<br />

ausschöpfen zu können.<br />

Die grösste Herausforderung als trainerin<br />

der Swiss Snowboard Girls besteht<br />

darin, allen Mädchen mit ihren sehr unterschiedlichen<br />

voraussetzungen in kurzer<br />

Zeit möglichst viel mitgeben zu können.<br />

ich habe grossen respekt vor allen Menschen,<br />

welche sich für eine Sache voll<br />

einsetzen.<br />

Darauf könnte ich gut verzichten: Pessimisten<br />

und Menschen, die hinten herum<br />

negativ quatschen.<br />

Diesen Winter freue ich mich besonders<br />

auf: jeden tag im Schnee.<br />

Das schönste wäre, wenn jedes Mädchen<br />

mit Motivation zum Snowboarden den weg<br />

in ein Regionalkader finden würde.<br />

meine grosse Stärke ist . . . Hmmm . . . wohl<br />

ein durch und durch optimistischer und<br />

fröhlicher Mensch zu sein. als trainerin<br />

profitiere ich vom technischen wissen,<br />

welches ich durch meine langjährigen<br />

arbeiten als expertin von Swiss Snowsports<br />

und im Bereich J + S aufbauen<br />

konnte. Mein zweites Hauptfach Fitness<br />

180° um... |<br />

hilft mit, meine athletinnen noch ganzheitlicher<br />

zu unterstützen.<br />

am meisten Freude bereitet mir, im Beruf<br />

mit motivierten Menschen zusammenarbeiten<br />

zu dürfen. Privat mit lieben Menschen<br />

eine Session in einem tollen Park<br />

zu haben oder einen guten Spot zu<br />

surfen. <<br />

STecKbrieF<br />

Geburtsdatum: 29.06.1976<br />

erlernter beruf: Sportlehrerin,<br />

Schneesportlehrerin, Leistungssport-<br />

trainerin 1 Swiss olympic<br />

zivilstand: ledig<br />

Wohnort: Zürich und im winter Davos<br />

Hobbies: Snowboarden, Surfen<br />

Karriere bei Swiss-Ski: verbandstrainer 1,<br />

expertin in ausbildungskursen,<br />

Regionalkader verantwortliche iceripper<br />

Zürich, trainerin Swiss Snowboard Girls<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 9


auf der Loipe wird daraus ein immenser<br />

Heimvorteil entstehen.<br />

auch die Skisprungschanze ist praktisch<br />

fertiggestellt. wie die meisten anderen<br />

anlagen wurden auch diese Bauten<br />

aus dem Boden gestampft. eine bestehende<br />

infrastruktur, auf der man hätte aufbauen<br />

können, gab es nämlich in der ganzen<br />

Region kaum. So werden in Sotschi<br />

fünf eishallen sowie das olympiastadion<br />

und ein dazugehörendes village errichtet.<br />

in Rosa Khutor wird ein zweites Dorf für die<br />

alpinen Skifahrer, Freestyler und Snowboarder<br />

gebaut und auf einem benachbarten<br />

Hochplateau werden die Quartiere<br />

und anlagen für die nordischen athleten<br />

erstellt. Und natürlich werden auch die<br />

Bob- und Rodelwettkämpfe in einem neuen<br />

eiskanal ausgetragen. Zusätzlich müssen<br />

die Strassen ausgebaut werden und es<br />

entsteht eine neue Bahnlinie direkt vom<br />

Flughafen bis ins Skigebiet. Geld scheint<br />

dabei kaum eine Rolle zu spielen. So erstaunt<br />

es auch nicht, dass das ursprüngliche<br />

investitionsbudget von umgerechnet<br />

rund 10 Milliarden Franken bereits um<br />

ein Mehrfaches überschritten wurde. es<br />

zweifelt niemand daran, dass alle anlagen<br />

bis in zwei Jahren fertig sein werden und<br />

wohl dem höchsten Standard entsprechen<br />

Ski alpin |<br />

Der russische Olympia-austragungsort<br />

gleicht zurzeit einer einzigen, riesigen<br />

Baustelle.<br />

werden, den es je bei olympischen Spielen<br />

gegeben hat. ob es den Russen gelingen<br />

wird, das Gebiet und die infrastruktur<br />

auch nach den Spielen für den Sport und<br />

den tourismus sinnvoll zu nutzen und auszulasten,<br />

muss hingegen bezweifelt werden.<br />

<<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 11


Nachwuchs |<br />

Acht MedAillen<br />

FüRS SwiSScoM JunioR teaM<br />

Zehn Tage lang weilte das swisscom Junior Team in roccaraso an der 31. alpinen Junioren-weltmeister-<br />

schaft. Mit acht Medaillen, platz zwei im Nationenklassement und vielen neuen Erfahrungen kehrten die<br />

Eidgenossen von den Titelkämpfen nach hause. Nachfolgend eine Bilanz der Junioren-wM.<br />

> Text: Diana Fäh/nora weibel<br />

> Fotos: Swiss-Ski/Pentaphoto<br />

Joana hählen freut sich über silber<br />

im super-G.<br />

Ralph weber und nils Mani heissen<br />

die Schweizer Medaillengewinner,<br />

welche dem Swisscom Junior team<br />

einen fulminanten auftakt zur Juniorenweltmeisterschaft<br />

<strong>2012</strong> beschert haben.<br />

Den beiden gelang bereits bei ihrem ersten<br />

einsatz – der abfahrt – der Sprung aufs<br />

Podest: Ralph weber aus Gossau platzierte<br />

sich auf dem zweiten Rang, der Berner<br />

oberländer nils Mani wurde Dritter. nur<br />

einen tag später schlugen die beiden im<br />

Super-G erneut zu. Dieses Mal jedoch<br />

reichte es Ralph weber dank einer souveränen<br />

Leistung zum Sieg und somit zum<br />

weltmeistertitel. nils Mani klassierte sich<br />

mit zwei Zehnteln Rückstand hinter Ralph<br />

auf Rang zwei. Gino caviezel komplettierte<br />

als Fünfter die gute teamleistung.<br />

Bronze im ersten team event. Beim team<br />

event, der bei der 31. austragung der FiS<br />

alpinen Junioren-weltmeisterschaft eine<br />

Premiere feierte, sicherte sich die Schweiz<br />

die Bronzemedaille. Dabei zeigten Jasmina<br />

Suter, andrea ellenberger, Luca aerni<br />

und Bernhard niederberger nerven wie<br />

reto schmidiger gewinnt im slalom die<br />

Bronzemedaille.<br />

Drahtseile und kompensierten den einen<br />

oder anderen ausfall durch eine umso<br />

stärkere Fahrt. Beim am tag darauf folgenden<br />

Super-G der Frauen sah es lange<br />

Zeit erneut nach einem Schweizer Doppelsieg<br />

aus. während es Joana Hählen zu<br />

wM-Silber reichte, musste teamkollegin<br />

corinne Suter jedoch mit dem undankbaren<br />

vierten Rang vorlieb nehmen. Beim<br />

Riesenslalom gingen sowohl die Damen<br />

als auch die Herren leer aus. in beiden<br />

wettbewerben hatten die Schweizer nach<br />

dem ersten Lauf noch auf Medaillenkurs<br />

gelegen. corinne Suter musste sich nach<br />

Rang zwei im Zwischenklassement mit<br />

dem siebten Schlussrang zufrieden geben,<br />

Gino caviezel, Dritter nach Halbzeit, fiel<br />

auf Rang 18 zurück.<br />

eine WM ohne damen-Abfahrt. Zur grossen<br />

enttäuschung aller konnte keine Damen-abfahrt<br />

durchgeführt werden. nachdem<br />

die erste Hälfte der Junioren-wM von<br />

frühlingshaften temperaturen geprägt<br />

war, kehrte gegen ende der titelkämpfe<br />

wieder der winter ein. Zu viel nebel ver-<br />

Die 17-jährige corinne suter gewinnt Bronze<br />

in der Kombination aus slalom, riesenslalom<br />

und super-G.<br />

hinderte dem Schweizer team den Kampf<br />

um weitere Medaillen. «Dort hätten wir<br />

realistische chancen auf Spitzenplätze gehabt»,<br />

meint nachwuchschef Franz Hofer.<br />

So wurden die Podestplätze in der Kombinationswertung<br />

der Damen aus den Resultaten<br />

des Super-Gs, des Riesenslaloms<br />

und des Slaloms vergeben, und die Schweiz<br />

durfte noch einmal jubeln. corinne Suter<br />

holte sich Bronze. Das war aber noch nicht<br />

alles. Die vierte Bronzemedaille ging am<br />

letzten tag an den bereits dreifachen Junioren-weltmeister<br />

Reto Schmidiger. Der<br />

weltcuperprobte innerschweizer kämpfte<br />

sich im zweiten Slalom-Lauf mit einer<br />

herzhaften Fahrt vom fünften auf den dritten<br />

Schlussrang. Delegationsleiter Franz<br />

Hofer zeigt sich mit dem ausgang der titelkämpfe<br />

zufrieden: «wir haben mehr<br />

oder weniger das optimum herausgeholt,<br />

haben leider aber auch gewisse chancen<br />

vergeben. ich bin aber der ansicht, dass<br />

wir auf dem richtigen weg sind und stolz<br />

auf unsere acht Medaillen sein dürfen.»<br />

<<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 13


14<br />

| Breitensport<br />

Die 13 Qualifikationsrennen des<br />

Grand prix Migros sind erfolgreich<br />

über die Bühne gegangen<br />

und die saison <strong>2012</strong> kommt am<br />

30. März zu seinem krönenden<br />

Abschluss. Auf über 650 Kids<br />

wartet das Finale in saas-Fee.<br />

auch dieses Jahr massen sich Kinder<br />

und Jugendliche aus der ganzen<br />

Schweiz an den verschiedenen<br />

Qualifikationsrennen. Das legendäre Kinder-Skirennen<br />

ist dank seiner einzigartigen<br />

Atmosphäre weiterhin sehr beliebt,<br />

insbesondere dank dem Engagement der<br />

Sponsoren Migros, Farmer, Swissmilk,<br />

Nordica und Schweizer Fleisch sowie den<br />

Partnern Toko und Swix, welche im Zielgelände<br />

für Animation und unvergessliche<br />

> text: Sophie Clivaz<br />

> Fotos: Alphafoto.com<br />

DER<br />

Start<br />

IST DAS<br />

Ziel<br />

Erlebnisse sorgen. «Der Grand Prix Migros<br />

hat eine lange Tradition. Dazu gehört nicht<br />

nur ein professionell organisiertes Rennen,<br />

sondern auch ein attraktives Rahmenprogramm,<br />

welches wir dank unseren<br />

treuen Sponsoren bieten können», meint<br />

der Projektleiter des Grand Prix Migros<br />

von Swiss-Ski, Roman Rogenmoser, nicht<br />

ohne Stolz.<br />

Dieses Jahr wurden an einzelnen Austragungen<br />

parallel zum Rennen und zu<br />

den Animationen noch sportliche Sideevents<br />

organisiert. Die Kinder hatten die<br />

Gelegenheit, unter fachkundiger Begleitung<br />

neue Schneesportdisziplinen kennen<br />

zu lernen. In Davos durften die Kinder<br />

erste Freeski-Erfahrungen sammeln, in<br />

Airolo war die Buckelpiste das Highlight<br />

und in Wildhaus trauten sich die Teilnehmer<br />

ein erstes Mal über eine Sprungschanze.<br />

In Les Crosets, Sörenberg, Les Diablerets,<br />

Schönried, Grächen, Wengen, Davos,<br />

Airolo, Stoos, Adelboden, Wildhaus, Lenzerheide<br />

und Nendaz haben über 7000<br />

Teilnehmer die verschiedenen Strecken<br />

des Grand Prix Migros befahren und versucht,<br />

sich für das Saisonhighlight zu qualifizieren.<br />

Je 50 Kinder, die drei schnellsten<br />

jeder Kategorie und noch zwei ausgeloste<br />

Wildcard-Gewinner haben pro Austragungsort<br />

ihren Startplatz für Saas-Fee erhalten.<br />

Beim Finale stehen für jeden Teilnehmer<br />

zwei Rennen auf dem Programm: ein<br />

Riesenslalom und ein Kombi-Race. Wie an<br />

jedem Grand Prix Migros wird auch in<br />

Saas-Fee das Geschehen abseits der Piste<br />

von grosser Bedeutung sein. Im Zielgelände<br />

ist ein reiches Animationsprogramm<br />

geplant und die Anwesenheit von aktuellen<br />

und ehemaligen Skistars, welche früher<br />

übrigens zum grössten Teil auch selber am<br />

Grand Prix teilgenommen haben, wird das<br />

Wochenende noch spannender und attraktiver<br />

machen.


Breitensport |<br />

Die Kids vergnügten sich sowohl<br />

auf als auch neben der piste am<br />

Grand prix Migros, und dies<br />

meist bei besten Bedingungen.<br />

SNoWACTIvE <strong>April</strong> <strong>2012</strong> 15


16<br />

| Breitensport<br />

Auf der Jagd nach Jungtalenten: Auch olympiasiegerin tanja Frieden (o.l.) unterstützt an den Audi Headhunt Days die suche nach dem<br />

snowboardnachwuchs.<br />

ErfolgrEichE<br />

Jagdsaison<br />

Helm auf, Board an, und los<br />

gehts: Auch dieses Jahr sind die<br />

jungen snowboard-nachwuchshoffnungen<br />

wieder zu Dutzenden<br />

an die Audi Headhunt Days in der<br />

ganzen schweiz gepilgert, um<br />

ihr Können unter Beweis zu stellen.<br />

Die talentsucher freuts.<br />

> text: Anita Suter<br />

> Fotos: Nadja von Büren<br />

Bereits im fünften Jahr hat Swiss-<br />

Snowboard jungen fahrerinnen und<br />

fahrern aus allen Ecken des landes<br />

die gelegenheit gegeben, sich an den Audi<br />

headhunt Days von den aufmerksamen<br />

Augen der Talentsucher beobachten und<br />

bewerten zu lassen. Ziel dieser Event-<br />

reihe – seit 2011 Teil der Audi Snowboard<br />

Series – ist es, möglichst viele neue Talente<br />

im Snowboardsport zu erfassen und sie<br />

in die bestehenden Abläufe und Strukturen<br />

der jeweiligen Snowboardregion einzugliedern.<br />

Das liessen sich viele Kids nicht zweimal<br />

sagen: rund 70 hoffnungsvolle Snowboard-cracks<br />

reisten im Januar und feb-<br />

ruar an einen Sichtungstag und stellten ihr<br />

Können unter Beweis; von fahrtechnik<br />

über rutschformen bis zu Sprüngen entging<br />

den wachsamen Augen der Talentsucher<br />

nichts.<br />

An der lenk lohnte sich die Teilnahme<br />

für die Jungtalente gleicht doppelt. Nicht<br />

nur erhielten sie im Anschluss des Tages<br />

feedback und wertvolle Tipps – mit olympiasiegerin<br />

Tanja frieden und Weltmeister<br />

fabien rohrer bekamen sie zudem Unterstützung<br />

von den ganz grossen.<br />

«<strong>2012</strong> war das bisher beste headhunt-<br />

Jahr», sagt Kilian Baeriswyl, Nachwuchsverantwort<br />

licher der region BABE überzeugt.<br />

Das tiefe Durchschnittsalter und<br />

gute level lassen auf einen starke Snowboard-Nachwuchs<br />

hoffen.<br />

Die insgesamt sechs Sichtungstage<br />

fanden in flumserberg, les Bugenets-<br />

Savagnières, Davos, Airolo, lenk und<br />

Melchsee-frutt statt.


Breitensport |<br />

auf in die zweite Runde<br />

Die wintersaison neigt sich dem<br />

ende zu. zeit also, die wärmere<br />

Jahreshälfte zu planen und sich<br />

Gedanken über das sommertraining<br />

zu machen.<br />

> text: Nora Weibel<br />

> Fotos: Swiss-Ski<br />

die «Schweizer fleisch Summer<br />

Trophy» bietet diesen Sommer allen<br />

7- bis 15-jährigen Sportbegeisterten<br />

den perfekten vorbereitungsevent für<br />

die nächste Wintersaison.<br />

An sechs regionalen Ausscheidungen<br />

messen sich die Kids in den Kategorien<br />

Youngster und Juniors in einem Team-<br />

Mehrkampf. Dabei wird gehüpft, gerannt,<br />

geworfen, gesprungen und vor allem geschwitzt.<br />

Die schnellsten, kräftigsten, ausdauerndsten<br />

und geschicktesten fünf<br />

Teams in jeder Kategorie qualifizieren sich<br />

automatisch für das finale am 8. September<br />

<strong>2012</strong> in luzern.<br />

Die Premiere feierte die «Schweizer<br />

fleisch Summer Trophy» letzten Sommer<br />

mit rund 1500 Kids und einem grossen finale<br />

in Basel. Auf den gewonnenen Erfahrungen<br />

vom letzten Jahr wird nun aufgebaut.<br />

Es ist das Ziel, den Kindern und<br />

Jugendlichen während des Sommers einen<br />

Die «schweizer Fleisch summer trophy»<br />

steht für spiel und spass mit deinen<br />

Freunden!<br />

herausfordernden Wettkampf mit vielen<br />

Attraktionen zu bieten, der Jahr für Jahr<br />

fester Bestandteil im Terminkalender ist.<br />

Sucht schon jetzt Eure «Schweizer<br />

fleisch Summer Trophy» aus und reserviert<br />

Euch das Datum! Ab 1. Mai kann man<br />

sich online für die «Schweizer fleisch<br />

Summer Trophy» anmelden. <<br />

terMine «scHweizer FleiscH<br />

suMMer tropHy»<br />

> 03. Mai Bern, BEAexpo<br />

(Promotionsanlass)<br />

> 16. Juni Nyon<br />

> 01. Juli herisau<br />

> 19. August ilanz<br />

> 25. August Schüpfheim<br />

> 26. August crans-Montana<br />

> 02. September Thun<br />

> 08. September finale, luzern<br />

Mehr infos und Anmeldung (ab 1. Mai):<br />

www.schweizerfleisch-summertrophy.ch<br />

SNoWAcTivE <strong>April</strong> <strong>2012</strong> 17


18<br />

| CoaChing inside<br />

BeinachsenstaBilität<br />

im schneesport<br />

Verletzungen gehören zum<br />

sport! Leider wird dies durch<br />

die vielen Verletzungsmeldungen<br />

der letzten Zeit bestätigt.<br />

sind wir diesem Umstand<br />

wirklich ausgeliefert? nein,<br />

denn wir können aktiv etwas<br />

zur Prävention beitragen.<br />

> Text: Silvia Meyer Läuppi<br />

> Fotos: Peter Läuppi<br />

riChTig FaLsCh<br />

anwendUngsmögLiChkeiTen:<br />

BaLanCeüBUngen<br />

aus einer Anzahl von Studien ist heute<br />

bekannt, dass durch gezieltes<br />

Beinachsentraining (Propriozeptions-<br />

und Koordinationstraining) das Risiko<br />

einer Knieverletzung reduziert werden<br />

kann. Eine weitere bedeutende Rolle spielt<br />

dabei die Becken-, Rumpf- und Hüftstabilität<br />

wie auch der Fussgewölbeaufbau im<br />

Zusammenhang mit der Beinachsenstabilität.<br />

Dies werden wir in der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />

beleuchten.<br />

Ein entscheidender Punkt ist, dass<br />

während der Übungsausführung gelernt<br />

wird, wie man eine korrekte/kontrollierte<br />

Beinachsenstellung einnimmt und wie<br />

sich diese anfühlt, vom einfachen Einbeinstand<br />

bis zu komplexen Sprungformen.<br />

Nach einer gewissen Trainingszeit kommt<br />

korrekTer<br />

einBeinsTand<br />

es zu einer Anpassung im Zentralnervensystem,<br />

das heisst, zu einer Automatisierung<br />

der korrekten Beinachse.<br />

Dies kann jedoch nur erreicht werden,<br />

wenn die Übungen regelmässig mindestens<br />

zwei- bis viermal in der Woche ausgeführt<br />

werden und anfangs beim Erlernen<br />

einer Bewegung kontrolliert und<br />

korrigiert wird. Dabei ist nicht die Übungsdauer<br />

entscheidend, sondern die Häufigkeit<br />

und die Qualität der Übungsausführung.<br />

Mit einfachen Kraft- und Schnellkraftübungen<br />

kann die Wirkung einer guten<br />

Beinachse zusätzlich unterstützt werden,<br />

denn die wichtige Stabilität wird nur<br />

durch Kraft- und Koordinationstraining erreicht.<br />

<<br />

einbeinstand mit korrekter Fuss- und<br />

Beinachsenstellung<br />

> Fuss stabil: gut aufgerichtetes Fussgewölbe,<br />

kein Krallen der Zehen,<br />

Grosszehen-, Kleinzehengrundgelenk<br />

und äusserer Fersenbereich sind immer<br />

im Kontakt mit dem Boden.<br />

> knie stabil: Kniescheibe schaut nach<br />

vorne (Unterschenkel ist dabei leicht<br />

nach innen und Oberschenkel bzw.<br />

Hüfte leicht nach aussen gedreht).<br />

> hüfte/Becken/rumpf stabil: Hüfte<br />

leicht nach vorne gebeugt und das<br />

Becken steht horizontal. Oberkörper<br />

bleibt aufrecht und kippt nicht seitwärts.<br />

kraFTTraining/<br />

Z.B. einBeinknieBeUgen


DEMNäcHST iN NOTTWiL<br />

swiss-ski Forum <strong>2012</strong><br />

> Text: Peter Läuppi<br />

seit 2004 führt Swiss-Ski das alljährlich<br />

wiederkehrende Trainerforum<br />

durch. vom 23. bis 24. <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />

darf Swiss-Ski für das Forum erneut nach<br />

Nottwil ins Guido A. Zäch institut reisen,<br />

der Traditionslokalität des Swiss-Ski Forums.<br />

Rund um das Thema Bewegungslernen<br />

im Schneesport wird das Forum aufgebaut<br />

sein. Grundlegendes Handwerk beim Bewegungslernen,<br />

visualisierung, differenzielles<br />

Lernen in der Praxis, Wiederholung<br />

oder variation? – um nur einige Schwer-<br />

punkte zu nennen. Ziel des Forums ist, die<br />

Trainer von Swiss-Ski, die NLZ- und RLZ-<br />

sowie speziell eingeladene Trainer der<br />

Regionalverbände in einer internen Weiterbildung<br />

gezielt und schneesportspezifisch<br />

fortzubilden.<br />

in den sportartspezifischen Themen am<br />

Dienstag werden sich die Disziplinen aktuellen<br />

Themen der Leistungsverbesserung<br />

der Sportarten annehmen.<br />

> ski alpin: Sorgendisziplin Riesenslalom,<br />

verletzungen<br />

> Langlauf: Gastreferent, Oyvind Sandbakk<br />

aus Norwegen<br />

> snowboard: Trainings-Guideline,<br />

verfeinern und umsetzen<br />

ausBlick ausBildung 2013<br />

Nachwuchstrainer<br />

Clubtrainer<br />

Grundausbildung<br />

Spezialisierung<br />

Weiterbildung 2<br />

Weiterbildung 1<br />

Modul<br />

Methodik<br />

Wettkampf<br />

Ski<br />

Nachwuchstrainermodul<br />

(Coaching, Psyche, NT-Info)<br />

Modul<br />

Kondition<br />

5 Tage<br />

3 Tage<br />

J+S-Leiterkurs<br />

Modul<br />

Koordination<br />

Club Assistenzleiter<br />

2 Tage<br />

Modul<br />

Biomechanik<br />

1 Tag<br />

4-5 Tage<br />

Modul Technik<br />

Wettkampf<br />

Ski Alpin/Cross<br />

5 Tage<br />

Modul<br />

Kurssetzen<br />

Muss bei Eintritt in<br />

den RTK erfüllt<br />

sein<br />

5-6 Tage<br />

3 Tage<br />

2-3 Tage<br />

aUsBiLdUng |<br />

Am 24./25. <strong>April</strong>, im Anschluss an das<br />

Forum, findet das Swiss-Ski Konditionsseminar<br />

statt. Hier wird der Fokus auf<br />

Beweglichkeit, Schnellkraft und funktionelles<br />

Training gesetzt – die Diskussion<br />

zur besseren körperlichen vorbereitung<br />

der Athletinnen und Athleten wird ein<br />

grosses Thema sein – um unsere verletzungsbilanz<br />

in Zukunft zu verbessern.<br />

Dieses Seminar richtet sich nur an die<br />

Swiss-Ski Konditionstrainer, die NLZ-<br />

Trainer und Regionaltrainer auf persönliche<br />

Einladung.<br />

Wir freuen uns auf spannende Diskussionen<br />

und wegweisende Entscheidungen<br />

in Nottwil. <<br />

trainerausbildung, coach Point, verbandstrainer<br />

Abschlussprüfung,<br />

Assistenzleiterkurs: die Planung für<br />

dern auch in der Trainerausbildung zu<br />

erwarten.<br />

Die alte Regionaltrainerausbildung<br />

Abschlussprüfung ab. Jede Sportart hat<br />

seine spezifischen Anpassungen in den<br />

Modulen und wurde auf die speziellen Be-<br />

das kommende Jahr ist bereits in vollem wird aufpoliert und bekommt den Titel dürfnisse angepasst.<br />

Gange.<br />

Nachwuchstrainer Swiss-Ski. Diese Aus- Weitere informationen zu den besagten<br />

Neustrukturierungen und änderungen bildung schliesst mit dem Nachwuchs- änderungen sind unter www.swiss-ski.ch,<br />

sind nicht nur im Kindersportbereich, son- trainermodul Swiss-Ski und einer kleinen Rubrik Ausbildung publiziert. <<br />

Ausbildungsweg Skifahren<br />

Ausbildungsweg Skilanglauf 2013<br />

aUsBiLdUngsweg skiFahren 2013 aUsBiLdUngsweg skiLangLaUF 2013<br />

Modul Fortbildung SSSA Modul<br />

Koordination 1 ½ - 2 Tage Biomechanik<br />

Schneesport mit<br />

Behinderten<br />

2 Tage<br />

2-4 Tage<br />

Kleine Touren auf Ski und<br />

Einführungskurs Snowboard 2-4 SSBS- Tage<br />

InstruktorInnen und<br />

ausl. Trainer/innen<br />

Trampolin ABC (für<br />

2 Tage<br />

Freestyler) 2 Tage<br />

Club Assistenzleiter<br />

Skateboard, Inlineskate und<br />

Rollski 2 Tage 3 Tage<br />

SNOWAcTivE aPriL <strong>2012</strong> 19<br />

Nachwuchstrainer<br />

Clubtrainer<br />

Grundausbildung<br />

Spezialisierung<br />

Weiterbildung 2<br />

Weiterbildung 1<br />

Nachwuchstrainermodul<br />

(Coaching, Psyche, NT-Info)<br />

Modul<br />

Kondition<br />

Modul<br />

Methodik<br />

Wettkampf<br />

3 Tage<br />

5 Tage<br />

J+S-Leiterkurs<br />

4-5 Tage<br />

Modul<br />

Technik<br />

Wettkampf<br />

5 Tage<br />

1 Tag<br />

5-6 Tage


20<br />

| SponSoring<br />

Begeisterung für<br />

den schneesport<br />

Berge, Schnee und Heimat – das gehört<br />

für viele Schweizerinnen und<br />

Schweizer zusammen. Und so ist<br />

der Schneesport auch der Nationalsport<br />

Nummer eins in der Schweiz. Die Kundinnen<br />

und Kunden schätzen an Swisscom<br />

genau die Eigenschaften, für die auch der<br />

Schneesport und seine Athletinnen und<br />

Athleten stehen: Tradition und Heimat,<br />

aber auch Dynamik, Innovation und das<br />

Annehmen von Herausforderungen. Das<br />

macht Swisscom zur idealen Partnerin von<br />

Swiss-Ski. Für Swisscom ist es selbstverständlich,<br />

sich für die Schweiz zu engagieren.<br />

Beim Schnee-Engagement geschieht<br />

dies durch die Förderung von Spitzen- und<br />

Nachwuchssportlern sowie des Breitensports.<br />

«DIE EMoTIoNALEN BILDER<br />

IM SPoT STEHEN AUcH<br />

FüR DIE ScHWEIz UND SoMIT<br />

FüR UNSERE HEIMAT.»<br />

Als wir angereist sind, war noch alles grün<br />

und die Kühe grasten auf der Weide.<br />

Rechtzeitig zu Drehbeginn hat der Schneefall<br />

eingesetzt, und erst am nächsten Morgen<br />

hat es aufgehört zu schneien. Es<br />

war echt romantisch: Der Schneefall, die<br />

Lichter, der Weihnachtsbaum auf dem<br />

Dorfplatz. Der Dreh war allerdings anstrengend.<br />

Wir mussten uns am Mittwochnachmittag<br />

um 14 Uhr besammeln und am<br />

Donnerstagmorgen um 6 Uhr waren wir<br />

fertig. Ich habe mit neun anderen Kollegen<br />

die grosse Treichel getragen, das brauch-<br />

te einiges an Kraft. Aber es ging tip top. Wir<br />

waren eine super Truppe und hatten viel<br />

Spass zusammen. Und die Nähe zu den<br />

Swiss-Ski Athleten Dario cologna, célina<br />

Hangl und Mike Schmid war ein tolles Erlebnis.<br />

Der Spot steht natürlich für das Schnee-<br />

Engagement von Swisscom. Für mich<br />

schwingen aber auch Eigenschaften mit,<br />

die bei uns im Leitbild stehen: Herzen<br />

berühren, die Kunden überraschen, Engagement<br />

zeigen. Wir engagieren uns auch<br />

in anderen Bereichen für die Gesellschaft.<br />

Dreharbeiten für den TV-Spot von Swisscom:<br />

Swisscom unterstützt die grossen wie die<br />

kleinen Schweizer Schneesportler auf ihrem<br />

Weg zu Spitzenleistungen. Die Mitarbeitenden<br />

von Swisscom tragen die Treichel, das<br />

Symbol für die Schneesport-Begeisterung,<br />

zu Dario Cologna, Célina Hangl und Mike<br />

Schmid ins Hotel.<br />

Monika Lorenzen arbeitet<br />

in der Berufsbildung von Swisscom.<br />

So beschäftigen wir beispielsweise über<br />

800 Lernende und haben ein schweizweit<br />

einmaliges Berufsbildungssystem. Wir<br />

rekrutieren auf recht hohem Niveau und<br />

ziehen junge Menschen an, die über viel<br />

Eigeninitiative verfügen. Die emotionalen<br />

Bilder im Spot stehen auch für die Schweiz<br />

und somit für unsere Heimat.


Vier SWiSS-Ski aTHLeTen für Den<br />

naCHWuCHSpreiS noMinierT<br />

Am 20. <strong>April</strong> <strong>2012</strong> ist es wieder soweit. Auf<br />

Schloss Lenzburg verleiht die Sporthilfe den<br />

Nachwuchspreis 2011. Unter den je fünf Nominierten<br />

Nachwuchssportlerinnen und Nachwuchssportler<br />

befinden sich insgesamt vier<br />

Swiss-Ski Athleten.<br />

Wie schon im Jahr 2010 gehört die Alpin-<br />

Snowboarderin Julie zogg auch für ihre Leistungen<br />

im Jahr 2011 zu den Nominierten des<br />

Nachwuchspreises. Ebenfalls aus der Sportart<br />

Snowboard ist Jan Scherrer nominiert. Der<br />

Freestyler überzeugte im vergangenen Jahr mit<br />

dem Gewinn einer Bronzemedaille an der Junioren-Weltmeisterschaft.<br />

zwei weitere Athletinnen<br />

konnten aus dem Bereich Ski alpin nominiert<br />

werden. Wendy Holdener, die an der<br />

Junioren-Meisterschaft in crans-Montana<br />

einen kompletten Medaillensatz gewonnen hat<br />

und Jasmin Rothmund, welche sich am selben<br />

Anlass Silber sicherte, kämpfen nun um den<br />

Titel NachwuchssportlerIn des Jahres 2011.<br />

kurz unD BünDig |<br />

Wendy Holdener Julie zogg Jan Scherrer Jasmin rothmund<br />

Selina gasparin erzielte in den einzelwettbewerben<br />

zwei Top-15-klassierungen.<br />

Drei HigHLigHTS unD ein SCHreCkenSMoMenT<br />

Die iBu Biathlon-WM in ruhpolding endete für<br />

Swiss-Ski mit einem Drama. Benjamin Weger<br />

pachtete im letzten rennen das pech einer<br />

ganzen karriere für sich und landete im Spital.<br />

Dafür sorgten die Mannschaftswettbewerbe<br />

und Selina gasparin für positive überraschungen.<br />

> Text: christian Manzoni<br />

> fotos: NordicFocus<br />

Mit acht ausverkauften Renntagen und zehntausenden<br />

Fans im championspark endete der<br />

grösste Biathlon-Event der Geschichte. Die<br />

zielvorgabe von rund 300 000 zuschauern wurde<br />

locker erreicht. Als Mannschaft überzeugten<br />

die Schweizer Männer im Hexenkessel von Ruhpolding.<br />

Die Staffel über 4 x 7,5 km kristallisierte<br />

sich als erfolgreichstes Rennen für Swiss-Ski<br />

heraus. Ivan Joller, Benjamin Weger, claudio<br />

Böckli und Simon Hallenbarter liefen auf den<br />

hervorragenden siebten Platz. So gut war eine<br />

Schweizer Biathlon-Staffel an Weltmeisterschaften<br />

oder olympischen Spielen noch nie<br />

klassiert. überhaupt setzte sich Swiss-Ski vor<br />

allem in den Team-Events positiv in Szene. Bereits<br />

der Eröffnungsevent, die Mixed-Staffel,<br />

brachte den erhofften Exploit. Platz zehn in<br />

einem Feld, das ausschliesslich mit Top-Athleten<br />

aus 26 Nationen besetzt war. Die Frauenstaffel,<br />

auf Platz 21 rangiert, beendete ihre<br />

Premiere im Rahmen der Erwartungen. Speziell<br />

die eingesetzten drei Juniorinnen Elisa<br />

Gasparin, Irene cadurisch und Patrizia Jost<br />

halfen damit ihrer Leaderin Selina Gasparin,<br />

wertvolle Punkte für eine olympia-Quote zu<br />

sammeln.<br />

Selina Gasparin brachte zum Saisonhöhepunkt<br />

ihre besten Leistungen. Mit zwei Top-15-<br />

Klassierungen in den Einzelbewerben Sprint<br />

und verfolgung setzte die Bündnerin die Glanzpunkte.<br />

Klar an den zielvorgaben vorbei liefen<br />

und schossen sich dagegen die Schweizer Männer.<br />

Keiner der eingesetzten Athleten brachte<br />

Wähle deinen publikumsliebling!<br />

Die Öffentlichkeit hat wie im vergangenen Jahr<br />

die Möglichkeit, in einem voting ihren Publikumsliebling<br />

zu wählen. Die zehn Nominierten<br />

in den Einzelkategorien stellen sich auf www.<br />

sporthilfe.ch in einem video-Portrait vor. Das<br />

Talent mit den meisten Stimmen darf als Highlight<br />

am 2. November als Gladiator am Sporthilfe<br />

Super10Kampf <strong>2012</strong> teilnehmen. Wer bis<br />

zum 19. <strong>April</strong> <strong>2012</strong> für seinen Liebling abstimmt,<br />

hat zudem selbst die chance auf einen von 30<br />

attraktiven Preisen.<br />

Benjamin Weger, 16. in der Verfolgung, beendete die WM nach viel<br />

pech im Massenstart-rennen im Spital.<br />

die beiden Komponenten Laufen und Schiessen<br />

optimal zusammen. Der 16. Platz von Benjamin<br />

Weger in der verfolgung, nach einem Rush von<br />

Startplatz 36 aus, dokumentiert aber erneut<br />

und eindrücklich, welches Potenzial vorhanden<br />

ist. Die WM in Ruhpolding hat aber auch gezeigt,<br />

wie viel Pech man in einem einzigen Rennen<br />

haben kann. Im Massenstart brach sich Benjamin<br />

Weger vor dem ersten Schiessen einen<br />

Stock, später auf der Runde einen Ski und letztlich<br />

endete die WM für den obergommer nach<br />

einem schlimmen Sturz mit einer Hirnerschütterung<br />

und Prellungen im Gesicht und am Knie<br />

im Spital von Traunstein.<br />

Das Swiss-Ski Fazit dieser WM ist durchwachsen.<br />

Die Staffeln haben ihr Soll übertroffen,<br />

die zielsetzung eines Top-Ten-Platzes in<br />

den Einzelwettbewerben wurde aber klar verpasst.<br />

Dennoch schwingt viel Positives mit. Gerade<br />

die beiden Juniorinnen Elisa Gasparin und<br />

Patrizia Jost haben ihre Sache gut gemacht und<br />

sind ein versprechen für die zukunft.<br />

SNoWAcTIvE apriL <strong>2012</strong> 21


Patrouille des Glaciers<br />

Der<br />

Mythos<br />

Patrouille<br />

deS GlacierS<br />

22<br />

<strong>Snowactive</strong> aPril <strong>2012</strong>


Patrouille des Glaciers<br />

<strong>Snowactive</strong> aPril <strong>2012</strong> 23


Patrouille des Glaciers<br />

Für rund 1450 Patrouillen gilt es bald wieder ernst: vom 25. bis<br />

28. april wird sie wieder durchgeführt – die Patrouille des Glaciers<br />

(PdG). Für die einen ein Mythos, von dem sie mit verklärtem Blick<br />

berichten, für andere ein anlass, dem sie mit Stirnrunzeln und<br />

Fragen begegnen. dabei ist die PdG vor allem eines: eine gross-<br />

artige leistung der Schweizer armee.<br />

> text: david-andré Beeler<br />

> Fotos: PdG, Perraudin, Kaufmann<br />

Skifahrer auf der letzten abfahrt ins<br />

tal, in frühlingshafter Stimmung,<br />

teilweise bremst Sulzschnee die<br />

Genussfahrt. nach einem Skitag in den<br />

Bergen den tag ausklingen lassen, einfach<br />

geniessen. aber halt: was soll denn das?<br />

da stürmen dem Pistenrand entlang drei<br />

tourengänger schnaufend bergan, in horrendem<br />

tempo, und trotz der abendsonne<br />

gar mit Stirnlampen und Helm. Kaum bemerkt,<br />

sind die drei schon vorbei. war der<br />

Spuk wirklichkeit oder traum?<br />

die Beobachtung könnte vielerorts<br />

wirklichkeit sein: die drei Sportler trainieren<br />

für die Patrouille des Glaciers. Sie<br />

bereiten sich darauf vor, ende april den<br />

24<br />

«härtesten teamwettkampf der welt» zu<br />

bestehen, zusammen mit 4200 anderen,<br />

die vom Mythos PdG angesteckt sind.<br />

Geschichte. Zweiter weltkrieg: die Hauptleute<br />

rodolphe tissières und roger Bonvin<br />

müssen ihre Mannschaften fit halten.<br />

indem sie jeweils eine Patrouille von drei<br />

Soldaten von Zermatt auf den Gebirgsmarsch<br />

nach verbier schickten, wollten<br />

sie deren einsatzfähigkeit und ausdauer<br />

testen. im april 1943 fand die erste «Patrouille<br />

des Glaciers» statt. 18 Patrouillen<br />

starteten, die erste erreichte verbier nach<br />

12 Stunden und 7 Minuten. nur zwei Patrouillen<br />

beendeten allerdings das rennen<br />

wie vorgesehen. die übrigen verirrten sich<br />

angesichts der ungünstigen wetterverhältnisse<br />

im Gelände und mussten zum<br />

teil grosse umwege in Kauf nehmen. die<br />

Härte des wettkampfes hatte sich allerdings<br />

so schnell herumgesprochen, dass<br />

1944 bereits 64 Patrouillen am Gebirgslauf<br />

teilnahmen.<br />

die ursprünglich für 1945 geplante,<br />

dritte auflage der Patrouille wurde erst im<br />

Frühjahr 1949 durchgeführt. diese austragung<br />

ging als Katastrophe in die Geschichte<br />

ein. eine Patrouille verschwand<br />

in einer Gletscherspalte und wurde erst<br />

acht tage später tot aufgefunden. das eidgenössische<br />

Militärdepartement eMd verbot<br />

daraufhin die austragung der PdG.<br />

dieses verbot sollte fast 35 Jahre Gültigkeit<br />

haben.<br />

erst 1983 bewilligte der damalige ausbildungschef<br />

der armee, Korpskommandant<br />

roger Mabillard, eine wiederauflage<br />

der Patrouille des Glaciers. ein Zweijahresrhythmus<br />

wurde eingeführt und strenge<br />

Sicherheitsvorkehrungen festgelegt,<br />

die PdG auch für ausländische und zivile<br />

teilnehmende geöffnet. am Samstag,<br />

5. Mai 1984 fand die vierte austragung der<br />

Patrouille des Glaciers statt. Seither<br />

nimmt die Bekanntheit nicht nur in der<br />

Schweiz stetig zu. 1992 nahmen erstmals<br />

eine Frauen- und eine Männer-Patrouille<br />

der volksrepublik china teil. Mittlerweile<br />

starten Patrouillen aus der ganzen welt,<br />

so dass die PdG auch als Gebirgs-weltmeisterschaft<br />

gilt.<br />

Patrouille des Glaciers: Facts + Figures.<br />

die PdG ist ein aussergewöhnlicher lauf,<br />

bei welchem die Patrouillen in einer etappe<br />

entweder die Strecke Zermatt–verbier<br />

oder arolla–verbier absolvieren.<br />

der einzigartige wettlauf zeichnet sich<br />

durch seine länge, seine grosse Höhendifferenz<br />

und das Profil der Strecke aus.<br />

Viele sorgfältig geplante details und Handreichungen<br />

sichern das dynamische erlebnis<br />

PdG.<br />

<strong>Snowactive</strong> aPril <strong>2012</strong>


Patrouille des Glaciers<br />

<strong>Snowactive</strong> aPril <strong>2012</strong> 25


Patrouille des Glaciers<br />

da muss jede Patrouille durch: der berühmt-berüchtigte aufstieg durch das endlose couloir zur rosablanche – adrenalin pur!<br />

carSten ScHloter:<br />

«DaS TeamerlebniS machT alleS inTenSiver.»<br />

> text: Joseph weibel<br />

> Foto: rené Gogniat<br />

er ist ceo der swisscom und nimmt nach<br />

2010 zum zweiten Mal an der Patrouille<br />

des Glaciers teil. ein Gespräch über eindrücke,<br />

erwartungen und einstellungen.<br />

Was ist für sie der besondere reiz an<br />

diesem ganz besonderen rennen, dass<br />

sie nach 2010 zum zweiten Mal an den<br />

start gehen?<br />

carsten schloter: natürlich habe ich noch<br />

beste erinnerungen an den wettkampf<br />

vom letzten Mal. ich freue mich in erster<br />

linie auf ein gemeinsames erlebnis mit<br />

meinen teamkollegen.<br />

26<br />

die route bietet auch ein unfallgefahrenpotenzial:<br />

Haben sie persönlich deswegen<br />

keine Bedenken?<br />

das ganze leben ist ein risiko, wenn man<br />

bereit ist, immer wieder neues zu erleben<br />

– und es macht auch die ganze Spannung<br />

im leben aus. darüber hinaus bereiten wir<br />

uns natürlich auf die besonderen umstände<br />

eines hochalpinen rennens vor – und<br />

nicht zuletzt: Jeder Skitag auf der Piste hat<br />

mindestens die gleichen unfallrisiken.<br />

Wie haben sie sich vor ihrem ersten start<br />

vorbereitet, und wie bereiten sie sich auf<br />

das rennen im kommenden april vor?<br />

Grundsätzlich brauche ich sportliche aktivität<br />

und betreibe deshalb regelmässig<br />

Sport. wenn immer möglich, steige ich<br />

morgens aufs rad und den schönen winter<br />

habe ich intensiv zum Skifahren und für<br />

touren genutzt. Selbstverständlich kommt<br />

uns als team die erfahrung von 2010 entgegen:<br />

wir unterschätzen die aufgabe sicher<br />

nicht und haben uns gemeinsam darauf<br />

eingestimmt.<br />

der ausgang des laufs hängt nicht von<br />

ihnen alleine ab, sondern von einer<br />

dreier-Patrouille. ist das für sie kein Problem,<br />

da sie gewöhnlich als ceo auch<br />

viele einsame entscheide treffen müssen?<br />

wir gehen ja nicht, getrieben durch den<br />

ehrgeiz, mit einem bestimmten Ziel in ein<br />

<strong>Snowactive</strong> aPril <strong>2012</strong>


daran teilzunehmen verlangt nicht nur<br />

eine grosse erfahrung im Hochgebirge,<br />

sondern auch die Beherrschung der extremen<br />

Bedingungen sowie eine minutiöse<br />

körperliche und technische vorbereitung.<br />

Zwischen Zermatt und verbier sind 53 km<br />

zu bewältigen. Berücksichtigt man das<br />

Gelände, so resultieren gut 110 leistungskilometer.<br />

auch wer sich «nur» auf die<br />

kurze Strecke einlässt, bewältigt immer<br />

noch rund 53 leistungskilometer.<br />

die Patrouillen setzen sich aus drei<br />

teilnehmerinnen oder teilnehmern zusammen.<br />

an der PdG <strong>2012</strong> werden rund<br />

1450 Patrouillen starten, davon wagen sich<br />

rund 700 an die ganze Strecke, 750 starten<br />

in arolla. der anteil der Militärpatrouillen<br />

ist in den letzten Jahren angestiegen und<br />

erreicht für <strong>2012</strong> rund 47 Prozent. Über<br />

600 Patrouillen (d. h. 1800 interessierte<br />

Sportbegeisterte) mussten auf Grund der<br />

teilnehmerbeschränkung abgewiesen<br />

werden. aus 27 nationen werden teams<br />

erwartet, die Schweizer teilnehmer machen<br />

88 Prozent der Startenden aus. die<br />

nächstgrössten teilnehmergruppen kommen<br />

aus Frankreich (4,3 %) und italien<br />

(2,3 %). teilnehmer aus Übersee werden<br />

aus australien, Japan, Kanada, uSa, Hong<br />

Kong oder Kenia gemeldet. der Frauenanteil<br />

beträgt 13 Prozent.<br />

solches rennen. was zählt, ist vielmehr<br />

das erlebnis. und ein erlebnis ist immer<br />

intensiver, wenn man es mit Freunden<br />

teilen kann. auch in der Führung und entwicklung<br />

eines unternehmens wie Swisscom<br />

ist teamarbeit wichtig, sprich die<br />

Freude an der gemeinsamen Gestaltung<br />

der Zukunft ist das a und o. als einzelkämpfer<br />

wären wir nie da, wo wir heute<br />

stehen. und genau wie bei der «PdG»<br />

muss dieses gemeinsame Gestalten auf<br />

einem starken gegenseitigen vertrauen<br />

aufbauen.<br />

denken sie, dass sich sportliche Höchstleistungen<br />

auch positiv auf den Job auswirken<br />

können?<br />

Sieg über sich – und die Zeit. den Streckenrekord<br />

bei den Männerpatrouillen<br />

haben 2010 Florent troillet, Martin anthamatten<br />

und Yannick ecoeur gelaufen. die<br />

drei Schweizer erreichten nach 5 Stunden<br />

und 52 Minuten das Ziel in verbier. den<br />

Streckenrekord bei den Frauen halten mit<br />

7 Stunden 41 Minuten nathalie etzensperger,<br />

Gabrielle Magnenat und Séverine<br />

Pont-combe (Schweiz); gelaufen ebenfalls<br />

im Jahr 2010. Solch extremste leistungen<br />

können nur toptrainierte athleten erbringen<br />

– es seit unterstrichen: rund 110 leistungskilometer<br />

in weniger als 6 Stunden,<br />

und das im Hochgebirge!<br />

eigentliche Sieger sind aber ungeachtet<br />

der laufzeiten alle, die sich an die<br />

aussergewöhnliche Prüfung wagen.<br />

eine ausserordentliche leistung unserer<br />

armee. der anlass gründet in den<br />

traditionen der Schweizer armee und<br />

kann nur durch die armee durchgeführt<br />

werden. Planung, aufbau und Betrieb des<br />

ganzen dispositives im sehr schwierigen<br />

Gelände zwischen Zermatt, arolla und<br />

verbier ist und bleibt eine Herausforderung<br />

für alle Beteiligten. Sicherheit ist<br />

oberstes Gebot. Je nach verhältnissen<br />

kann der Start um einen tag hinausgeschoben<br />

oder wie 1986 gar ganz abgebro-<br />

ein aspekt ist sicherlich, dass in jedem<br />

erfolg – ob beruflich, privat oder sportlich<br />

– willensstärke eine grosse rolle spielt.<br />

diese willensstärke kann man im Sport<br />

auf einfachste art und weise entwickeln.<br />

ein weiteres element ist der ausgleich:<br />

Jeder Mensch braucht ihn und gestaltet<br />

ihn auf seine ganz persönliche art und<br />

weise. es gibt dort keinen richtigen oder<br />

falschen ansatz. Für mich persönlich ist es<br />

Sport und verbundenheit mit der natur.<br />

Welche sportarten betreiben sie sonst<br />

noch?<br />

alles was ich in einer weitestgehend<br />

fremdgesteuerten Zeitplanung flexibel<br />

unterbringen kann: Biken, radfahren,<br />

trekking, Klettern . . .<br />

Zu welcher Kategorie skifahrer zählen<br />

sie sich gewöhnlich: tourengänger,<br />

sportlicher Pistenfahrer oder off-Pist-<br />

Fahrer?<br />

alles zu seiner Zeit: es ist nicht selten,<br />

dass man mich sehr früh morgens auf den<br />

tourenski trifft und am nachmittag mit<br />

meinen Kindern auf der Piste.<br />

Patrouille des Glaciers<br />

chen werden. die gesamte Strecke wird<br />

von erfahrenen Bergspezialisten laufend<br />

beobachtet. ungewöhnlich starke Sonneneinstrahlung<br />

hatte 2010 zur Folge, dass für<br />

einen teil der Patrouillen vorzeitig Schluss<br />

war. Sie mussten vor dem legendären couloir<br />

zur rosablanche stoppen. Solche entscheide<br />

werden im Moment wenig geschätzt,<br />

die enttäuschung ist gross.<br />

dennoch dürfen keine Konzessionen eingegangen<br />

werden, wenn temperaturen,<br />

Schneedeckenaufbau oder fortgeschrittene<br />

tageszeit das risiko ansteigen lassen.<br />

Planerische und logistische herausforderungen.<br />

ein Kernteam von rund 20 Personen<br />

– das militärische Kommando der<br />

PdG – trägt die Hauptlast der Planung,<br />

der vorbereitung und der durchführung. in<br />

der besten tradition der Schweizer Milizarmee<br />

werden zahlreiche Stunden in der<br />

Freizeit geleistet. immer mit einem Ziel:<br />

den Patrouillen aus nah und fern einen<br />

einzigartigen anlass zu sichern.<br />

in Zermatt, arolla und verbier, in Sion<br />

und auf den Höhenposten wird über zwei<br />

wochen verteilt eine ganze infrastruktur<br />

aufgebaut, kritische Stellen im Gelände<br />

werden gesichert, durchgangsposten eingerichtet.<br />

um auf 3000 Metern über Meer<br />

die grosse Menge an heissen Getränken<br />

Welche skimarke (oder welches Modell)<br />

ist ihre Favoritin?<br />

es gibt heutzutage fast nur gutes Material.<br />

Würde sich carsten schloter auch als<br />

Genussmensch bezeichnen?<br />

nein, ehrlich gesagt nicht. dafür fehlt mir<br />

die innere ruhe. ich war es als Student, ich<br />

konnte in eine aktivität voll eintauchen und<br />

nur diesen augenblick geniessen. Heute<br />

bin ich meistens in Gedanken bei der<br />

nächsten verpflichtung, der nächsten beruflichen<br />

Herausforderung. ich habe im<br />

laufe der Jahre diese Fähigkeit leider verloren.<br />

<<br />

stecKBrieF<br />

Geburtsdatum: 7.12.1963<br />

Zivilstand: Getrennt<br />

Wohnort: liebefeld<br />

Beruf/ausbildung: Kaufmännische<br />

ausbildung/operation research<br />

Heutige berufliche tätigkeit:<br />

ceo Swisscom<br />

Hobbies: Sport, Kochen<br />

Was ich mag: authentizität, die Schönheit<br />

der natur<br />

Was ich gar nicht mag: Künstliches<br />

<strong>Snowactive</strong> aPril <strong>2012</strong> 27


Patrouille des Glaciers<br />

streckenposten in der unendlichkeit der Walliser Berge – war das als teilnehmer erlebt, erzählt ein leben lang davon.<br />

bereitzustellen, ist mehr nötig als das einschalten<br />

einer Herdplatte. ein ausgeklügelter<br />

Sanitätsdienst garantiert, dass erschöpfte<br />

oder unterkühlte teilnehmende<br />

rasch erkannt und fachgerecht behandelt<br />

werden.<br />

Mehr als 200 tonnen Material sind nötig,<br />

um den anlass durchzuführen. unter<br />

den gut 110 000 artikeln sind Stromaggregate,<br />

Beleuchtungsmaterial und treibstoff<br />

ebenso zu finden wie Gebirgskleidung für<br />

die vielen angehörigen der armee. rund<br />

300 Flugstunden absolvieren die Helikopterpiloten<br />

der Schweizer luftwaffe verteilt<br />

über die vier wochen des auf- und abbaus.<br />

die PdG bietet ihnen trainingsmöglichkeiten<br />

unter echtbedingungen.<br />

sWisscoM BeWeist an der Patrouille des Glaciers KoMPetenZ<br />

Zum 18. Mal startet mit der Patrouille des Glaciers der härteste und aufregendste Skialpinismus-wettkampf<br />

der welt. vom 25.–28. april <strong>2012</strong> kämpfen sich rund 1450 Patrouillen<br />

mit insgesamt 4500 teilnehmern von Zermatt oder arolla nach verbier. Zum<br />

ersten Mal lässt sich das rennen live und hautnah mitverfolgen. Mit der neuen Patrouille<br />

des Glaciers app von Swisscom können Skifans weltweit das rennen auf<br />

ihrem Smartphone verfolgen. Swisscom sorgt bereits zum vierten Mal für ein lückenloses<br />

Mobilfunknetz auf der gesamten Strecke der Patrouille des Glaciers und<br />

neu auch für mehr Sicherheit der teilnehmer. die genauen Standorte und daten<br />

der teams werden mithilfe eines kleinen Handys übermittelt, das die teilnehmer<br />

bei sich tragen. dieses speziell für extreme wetterverhältnisse entwickelte<br />

Mobil telefon dient zudem als einfach zu bedienender notrufsender. Beim drücken<br />

der notruftaste wird nicht nur eine Sprachverbindung zur notrufzentrale<br />

aufgebaut, sondern auch automatisch eine SMS mit den exakten GPS-Koordinaten<br />

versendet. So lässt sich die Sicherheit der teams während des rennens<br />

weiter verbessern und vereinfachen.<br />

28<br />

auch bei der PdG unterstützen viele<br />

Firmen und institutionen den Sportgedanken<br />

mit Sponsoring. verglichen mit einem<br />

normalen wiederholungskurs fallen für<br />

die armee dennoch Mehrkosten von ca<br />

500 000 Franken an, rund 13 500 diensttage<br />

werden geleistet. verständlich daher,<br />

dass die armee denn auch wert auf die<br />

Feststellung legt: «die PdG – eine leistung<br />

der Schweizer armee».<br />

die drei eingangs erwähnten Sportler<br />

werden die trainingsabfahrt im licht der<br />

Stirnlampe angehen. Sie wollen am 25.<br />

oder am 27. april am Start in Zermatt fit<br />

und trainiert bereit sein für eine der ganz<br />

grossen Herausforderungen in unseren<br />

Bergen: die legendäre Patrouille des Glaciers!<br />


[2]<br />

1. ein Hauch von Barock: wattierte damen-<br />

Skijacke von Belowzero mit kontrastierendem<br />

volldruck. verschweisste Hauptnähte,<br />

atmungsaktiv. (Modell Spire, gesehen bei<br />

www.athleticum.ch)<br />

2. unverwechselbar: trendiger damen-Skihelm<br />

von alpina mit abnehmbaren ohrenteilen<br />

und waschbarem innenpolster. (Modell<br />

Scara, gesehen bei www.athleticum.ch)<br />

3. tierisch schön: Fortschritte zu machen, war<br />

noch nie so leicht wie mit dem neuen circuit<br />

amptek. das neue rossignol-all-Mountain-<br />

Modell verzeiht Kantenfehler und lässt die<br />

trendy<br />

Ganz in Deko<br />

ein Hoch auf die avantgarde,<br />

es lebe die welt der details! die<br />

diesjährige Skimode kann ganz<br />

schön auffällig sein. viel eigenwilligkeit<br />

und verspielte Motive<br />

gibt es aber nicht nur in Sachen<br />

Bekleidung, sondern auch beim<br />

design von drehfreudigen Skis<br />

und schnellen Boards.<br />

[1]<br />

[4]<br />

[3]<br />

[5]<br />

linie jederzeit kontrollieren. (circuit amptek,<br />

www.rossignol.com)<br />

4. Gürtel als stylische deko: elastischer Gurt<br />

aus thermoplastic von Kästle, erhältlich in<br />

verschiedenen Farben. (tie-up rubber Belt,<br />

www.kaestle-ski.com)<br />

5. wie ein Mosaik: der twin tip ist der ideale<br />

Ski für Power-ladys, die sich sowohl in der<br />

Halfpipe wie auf und neben der Piste bewegen.<br />

Maximale Stabilität und Kontrolle auf<br />

jedem Gelände. (Missdemeanor 159 top,<br />

www.k2skis.com)<br />

<strong>Snowactive</strong> aPril <strong>2012</strong> PuBlirePortaGe 29


DiDier CuChe<br />

Didier Cuche: eine ausnahme erscheinung,<br />

die im Weltcup-Zirkus fehlen wird.<br />

30<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>


DiDier CuChe<br />

CuChe Didier<br />

Der Abschied eines Unentbehrlichen.<br />

Jeder ist ersetzbar. Diese Binsenwahrheit ist so<br />

banal wie falsch. vor allem wenn sie Didier cuche<br />

betrifft. in wirklichkeit ist der neuenburger,<br />

wie selbst Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann<br />

anmerkt, unentbehrlich.<br />

> Text: Richard Hegglin<br />

> Fotos: Gérard Berthoud/wander/zvg.<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 31


DiDier CuChe<br />

Didier» wird im<br />

Schweizer (und auch inter-<br />

«Speedier<br />

nationalen) Skisport eine<br />

riesige Lücke hinterlassen. Das lässt sich<br />

schon allein mit einer simplen Milchmädchenrechnung<br />

belegen: Zöge man die 1000<br />

Punkte ab, die Didier cuche in diesem<br />

winter sammelte, würde das team<br />

Schweiz in der nationenwertung nur den<br />

vierten statt den zweiten Rang belegen.<br />

Die Differenz, die dem verband durch die<br />

geringere Prämie der Sponsoren verlustig<br />

ginge, wird auf 300 000 Franken geschätzt.<br />

Eine Million für einen weiteren Kitzbühel­Sieg.<br />

auch in den vergangenen Jahren<br />

betrug das Punktekonto von cuche<br />

stets rund 1000 Zähler. Und die Konstellation<br />

im Ranking war ähnlich. cuche ist im<br />

wahrsten Sinne des wortes Millionen wert.<br />

auch für seinen ausrüster. So überlegte<br />

sich Head-Besitzer Johan eliasch ernsthaft,<br />

seinen Lieblingsfahrer mit einer Millionen-offerte<br />

ein weiteres Jahr zu ködern.<br />

im Gegensatz zu den kolportierten<br />

Meldungen ging es ihm aber nicht darum,<br />

cuche für ein weiteres Jahr eine Million zu<br />

bieten. «er wollte ihm», wie Head-Rennchef<br />

Rainer Salzgeber bestätigt, «eine Mil-<br />

rainer SalZgeber,<br />

rennCheF heaD:<br />

«es war eine unglaubliche erfolgsgeschichte,<br />

die wir in den letzten sechs Jahren mit Didier<br />

erleben durften. in wahrheit war es ein Highlight<br />

nach dem andern, das die wenigen enttäuschungen<br />

bei weitem überstrahlte. Die Zusammenarbeit<br />

mit ihm und Servicemann chris<br />

Krause war phänomenal. Kein Dart-Spiel im<br />

Dunkeln, sondern immer direkt, offen und ehrlich.<br />

Didier ist der professionellste athlet, den<br />

ich je kennengelernt habe.»<br />

32<br />

lion als Prämie für einen weiteren Sieg in<br />

Kitzbühel offerieren!»<br />

Doch cuche auf den finanziellen aspekt<br />

zu reduzieren, wäre eine Beleidung. Der<br />

wahre wert kommt in seiner aussergewöhnlichen<br />

Persönlichkeit zum ausdruck<br />

– in seinem charakter mit dem ganzen<br />

Spektrum von Liebenswürdigkeit bis aggressivität,<br />

im charme und Humor sowie<br />

in der Gabe, die Massen zu faszinieren. all<br />

diese eigenschaften machten ihn zu einem<br />

der beliebtesten Schweizer Sportler aller<br />

Zeiten. Zweimal wählte ihn das Schweizer<br />

volk vor Roger Federer (!) zum «Sportler<br />

des Jahres» und heuer sogar zum<br />

«Schweizer des Jahres». – eine hohe<br />

wertschätzung, die cuche genoss, auch<br />

wenn ihn, vor allem im Jahr 2009, der<br />

«Sieg über Federer» fast peinlich berührte<br />

und er sich hinterher quasi entschuldigte.<br />

Rückschläge. Doch cuche erlebte auch<br />

andere Zeiten, in denen er und das Skiteam<br />

sich als versager der nation gebrandmarkt<br />

fühlten. wie zum Beispiel an<br />

den weltmeisterschaften 2005 in Bormio<br />

mit der denkwürdigen nullnummer, die<br />

sogar parlamentarische interventionen<br />

auslöste. cuche gehörte zwar damals<br />

nicht zum wM-team, weil er sich kurz vorher<br />

beim training in adelboden das Kreuzband<br />

gerissen hatte. Schon damals zeigte<br />

sich der wahre wert eines cuche erst<br />

dann, als er nicht mehr da war. cuche solidarisierte<br />

sich aber mit der Mannschaft<br />

und ärgerte sich über die Masslosigkeit<br />

der Kritiken. Das belastete zeitweise sein<br />

verhältnis zu den Medien erheblich.<br />

Selbst nach seinem letzten Sieg auf<br />

Schweizer Boden ende Februar in crans-<br />

akSel lunD SvinDal,<br />

Markenkollege unD gegner:<br />

«in erster Linie ist er der beste abfahrer der<br />

welt – und das schon seit Jahren. allein schon<br />

wie er in Kitzbühel die Mausefalle fährt, ist einmalig<br />

– in der Hocke, unglaublich. aber auch als<br />

Mensch schätze ich ihn sehr. er ist immer fair,<br />

ein starker Gegner, aber auch ein guter Kollege<br />

– ein Freund. als Markenkollege habe ich immer<br />

sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet.»<br />

01 Didier Cuche und viktor röthlin:<br />

immer cool, wenn es darum geht, auf ein Ziel<br />

hinzuarbeiten.<br />

02 patrice Morisod, der Trainer, der viel zum<br />

aufstieg des neuenburgers beigetragen hat.<br />

03 eine grosse karriere ist in Sicht, und doch<br />

ahnt man noch nicht, welch fantastische<br />

Momente erst noch kommen werden.<br />

04 Der legendäre «Ski-Flip» wurde zu<br />

seinem Markenzeichen.<br />

05 Dany vaquin – ein Servicemann, der für<br />

die karriere des Cracks aus les bugnenets<br />

wichtig war.<br />

06 entspannung während eines plauschwettkampfs<br />

von Carlsberg in verbier.<br />

07 Sylviane berthod in guter gesellschaft<br />

mit den zwei Didier.<br />

08 Marlise und Francis Cuche waren stolz<br />

auf ihren Super-g-Weltmeister in val-d’isère<br />

2009.<br />

09 Der athlet aus dem val-de-ruz hat sich<br />

nie dagegen gesträubt, in eine gold- oder<br />

Silber medaille zu beissen . . .<br />

10 Der «eiserne karl» Frehsner – berater<br />

von Didier Cuche.<br />

11 Die «unvollendete» für den grossen<br />

Champion: am lauberhorn blieb ihm der Sieg<br />

versagt.<br />

12 Didier Cuche engagiert sich in mehrfacher<br />

hinsicht für junge Skifahrer.<br />

13 kaum ermüdet nach der via Ferrata des<br />

Diablerets.<br />

14 Der 21. Sieg an einem Weltcup-rennen<br />

und der letzte in der Schweiz für Didier<br />

Cuche: Super-g in Crans-Montana <strong>2012</strong>.<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>


03<br />

06 07<br />

09 10<br />

12<br />

01 02<br />

13<br />

04 05<br />

DiDier CuChe<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 33<br />

08<br />

11<br />

14


DiDier CuChe<br />

urS lehMann, ex-rennFahrerkollege<br />

unD<br />

SWiSS-Ski-präSiDenT:<br />

«ich war selber noch aktiv, als Didier sein erstes<br />

weltcup-Rennen bestritt und habe seinen ganzen<br />

werdegang, die Hochs und tiefs, miterlebt.<br />

extrem eindrücklich ist für mich, wie er sich<br />

nicht nur als athlet, sondern auch als Mensch<br />

zu einem der beliebtesten Sportler weiterentwickelt<br />

hat. eigentlich ist er für uns im verband<br />

und den gesamten weltcup unentbehrlich.»<br />

34<br />

Montana machte er aus seinem Herzen<br />

keine Mördergrube. als ein Journalist die<br />

verbindung zu den historischen weltmeisterschaften<br />

1987 in crans-Montana herstellte,<br />

donnerte cuche los: «Diese wM ist<br />

uns immer unter die nase gerieben worden,<br />

vor allem in den schwächeren Perioden<br />

von 1998 bis 2005. wir haben darunter<br />

gelitten, weil viele glaubten, es müsse<br />

immer so weitergehen. Dabei sind solche<br />

titelkämpfe mit 14 Medaillen gar nicht<br />

mehr möglich. Die einzige erinnerung, die<br />

ich an jene weltmeisterschaften habe, ist<br />

der Sturz von Joël Gaspoz im Riesenslalom,<br />

als er mit Bestzeit drei tore vor dem<br />

Ziel ausschied.» Leider habe er ihn vor<br />

zwei Jahren in Kranjska Gora kopiert.<br />

Dort, in einem der letzten Rennen vor<br />

den olympischen Spielen 2010, stürzte<br />

cuche ebenfalls kurz vor dem Ziel und zog<br />

sich eine Fraktur am Daumen zu. einige<br />

Zeit schien sogar der olympia-Start gefährdet.<br />

cuche konnte zwar fahren, aber<br />

die vorbereitungen waren gestört. Der<br />

grosse olympia-Favorit, der als Kitz-Doppelsieger<br />

nach Kanada reiste, ging in vancouver<br />

beziehungsweise whistler Mountain<br />

leer aus.<br />

Schon einmal war cuche das Gleiche<br />

passiert wie Gaspoz, dessen verheissungsvolle<br />

Karriere nach jenem Zwischenfall<br />

in crans-Montana ziemlich abrupt zu<br />

ende ging. Der Romand, den ingemar<br />

Stenmark (86 weltcup-Siege) einst als seinen<br />

legitimen nachfolger bezeichnet hatte,<br />

erholte sich von diesem Sturz nie mehr,<br />

obwohl er physisch unverletzt geblieben<br />

war. Die psychischen verletzungen<br />

schmerzten umso mehr.<br />

an den olymischen Spielen 2002 in Salt<br />

Lake city schied cuche nach einem 14.<br />

Rang in der abfahrt im Super-G am letzten<br />

tor aus – mit bester Zwischenzeit. auch<br />

das hinterliess Spuren. Doch immerhin<br />

besass cuche ja schon eine olympia-Medaille.<br />

1998 in nagano hatte er in der gleichen<br />

Disziplin Silber errungen, was damals<br />

einen riesigen erfolg darstellte.<br />

Dass aussergewöhnliche an jener Medaille<br />

war nicht, dass cuche Zweiter war,<br />

sondern weil jenem, der gewann, keiner<br />

einen Start zugetraut hatte. Hermann<br />

Maier war, auf dem Höhepunkt seiner Karriere,<br />

in der abfahrt schwer gestürzt. niemand<br />

konnte sich vorstellen, dass einer in<br />

diesem Zustand drei tage später wieder<br />

Skirennen fahren kann. Der «Unverwüstliche»<br />

belehrte alle eines besseren.<br />

Der «Hausberg» als Cuches Hausberg.<br />

cuche war auch mit Silber mehr als zufrieden,<br />

zumal jene Saison die bisher mit<br />

abstand beste seiner Karriere war. ein<br />

paar wochen vorher hatte er in Kitzbühel<br />

eine Sprint-abfahrt gewonnen. Jenem<br />

ersten grossen Sieg liess er 24 Stunden<br />

später einen zweiten Rang im richtigen<br />

Klassiker folgen, geschlagen nur um 14<br />

Hundertstel vom italiener Kristian Ghedina.<br />

Schon damals bewies er, dass der<br />

«Hausberg», der unterste teil der Hahnenkamm-abfahrt,<br />

im wahrsten Sinne des<br />

wortes auch Sein Hausberg war – gewissermassen<br />

das Synonym des chasserals.<br />

an den Hängen des chasserals hatte<br />

cuche als Bub seine ersten Bögen geübt.<br />

Der Skilift stand gleich neben dem Restaurant,<br />

das seine eltern betrieben, der «Bonne<br />

auberge». nebenbei betrieb der vater<br />

noch einen kleinen viehhandel. Grosse<br />

Sprünge konnten sich Didier und seine<br />

beiden älteren Brüder Bernard und alain,<br />

letzterer übernahm später für Didier das<br />

Management, nicht erlauben. Die höheren<br />

Berge lernte cuche erst kennen, als er in<br />

der Jo mit guten Resultaten sein talent<br />

andeutete. Dort hatten sich die wege von<br />

cuche und Patrice Morisod erstmals gekreuzt,<br />

der zu seinem wichtigsten trainer<br />

werden sollte und ihn in intervallen auf<br />

allen Stufen während fast zwei Jahrzehnten<br />

begleitete.<br />

Der Jura war ja bisher nicht als talentquelle<br />

künftiger Skistars bekannt. Der einzige,<br />

der es aus dieser Region zu höchsten<br />

ehren geschafft hatte, war Georges<br />

Schneider, der es 1950 zum Slalom-weltmeister<br />

gebracht hatte. Schneider kam<br />

1963 bei einem Jagdunfall ums Leben.<br />

Unauffälliger Start der Karriere. anfänglich<br />

deutete wenig darauf hin, dass ein<br />

zweiter crack aus dem Jura heranwachsen<br />

würde. Die ersten Meldungen datieren<br />

aus dem Jahr 1993 und beschränkten sich<br />

auf belanglose Resultat-infos oder aufgebote<br />

für Junioren-weltmeisterschaften.<br />

Dort provozierte er keine Schlagzeilen,<br />

obwohl er als Zwölfter bester Schweizer in<br />

der abfahrt war. Und bei seinem ersten<br />

weltcup-einsatz in Bormio im Dezember<br />

1993 war er nicht einmal eine Randnotiz<br />

wert. wer 57. und Zweitletzter vor einem<br />

chilenen wird, fällt durch das Raster.<br />

So hatte die Öffentlichkeit auch nichts<br />

efahren von seiner ersten schweren verletzung,<br />

einem oberschenkelbruch einen<br />

tag vor der SM-abfahrt 1993 in Meiringen-<br />

Hasliberg. Sein weltcup-Debut war zugleich<br />

das comeback-Rennen, ein bemerkenswerter<br />

vertrauensbeweis. inzwischen<br />

hatte er seinen Beruf als Metzger aufgegeben.<br />

trotzdem dauerte es fast zwei Jahre<br />

bis zum nächsten weltcup-einsatz im<br />

Dezember 1995 in Gröden, wo er mit einem<br />

21. Rang die ersten weltcup-Punkte holte.<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>


ein Schien- und wadenbeinbruch, den<br />

er im Sommer 1996 in australien erlitt,<br />

kostete ihn eine weitere Saison, ehe er im<br />

Dezember 1997 zurückkehrte und anschliessend<br />

in Kitzbühel und nagano erstmals<br />

so richtig aufzeigte, was in einem<br />

1,74 m grossen Kraftpaket steckt. als er in<br />

Kitzbühel siegte, sprach der Speaker seinen<br />

namen noch so kreuzfalsch aus, dass<br />

cuche selber das Mikrophon ergriff und<br />

den legendären Rudi Horn belehrte: «ich<br />

heisse nicht Küche oder Kuchen, sondern<br />

Güsch.»<br />

inzwischen ist der name cuche so bekannt,<br />

dass er im gleichen atemzug wie<br />

ingemar Stenmark, Hermann Maier, alberto<br />

tomba oder Pirmin Zurbriggen ge-<br />

linDSey vonn, WelTbeSTe<br />

abFahrerin unD vierFaChe<br />

WelTCup-geSaMTSiegerin:<br />

«Didier ist der klügste Skirennfahrer. ihm habe<br />

ich sehr viel abgeschaut. er fährt nicht einfach<br />

kopflos drauflos, sondern immer mit einer Strategie.<br />

Der direkteste weg ist nicht immer der<br />

Beste. Manchmal bringt es mehr, wenn man<br />

ausholt und tempo mitnimmt. Didier ist auch<br />

ein sehr humorvoller Mensch, mit ihm kann<br />

man immer viel lachen.»<br />

nannt wird. auch jene Durststrecke zu<br />

Beginn des neuen Jahrhunderts ist längst<br />

vergessen und das image des «ewigen<br />

Zweiten» abgelegt, der mit den Hundertsteln<br />

auf Kriegsfuss stand. «ein Dutzend<br />

Rennen habe ich mit einem Gesamtrückstand<br />

von 0,83 Sekunden verloren», klagte<br />

er einst.<br />

Je älter, desto besser. Der Durchbruch<br />

gelang ihm 2007, als er in Åre als Dritter<br />

im Riesenslalom erstmals eine wM-Medaille<br />

gewann und am ende die kleine<br />

Kugel für den abfahrts-weltcup. als einige<br />

nicht verstehen konnten, dass er in Kitzbühel<br />

in diesem winter seinen Rücktritt<br />

lediglich ankündigte und dort als grosseer<br />

Sieger nicht gleich abtrat, rief er diesen in<br />

erinnerung: «Hätte ich 2007 als Sieger<br />

aufgehört, hätte ich den schönsten teil<br />

meiner Karriere verpasst». Ungewöhnlich<br />

wäre ja ein Rücktritt mit 33 nicht gewesen.<br />

in der tat blühte cuche erst in einem<br />

alter richtig auf, in dem die meisten seiner<br />

Berufskollegen die Füsse bereits hochlagerten.<br />

er wurde weltmeister, gewann<br />

noch über ein Dutzend Rennen und reihte<br />

altersrekord an altersrekord. nun trat er<br />

in Schladming doch noch standesgemäss<br />

auch als ältster Fahrer zurück. Der Schwede<br />

Patrik Järbyn, mit 43 Jahren der Doyen<br />

im Fahrer-Feld, hatte sich eine woche früher<br />

in Kvitfjell verabschiedet. «Danke, Patrik,<br />

dass Du mir für eine woche diese ehre<br />

überlässt», liess ihm cuche über Facebook<br />

zukommen. So trat in Schladming<br />

sowohl der älteste als auch einer der<br />

grössten Skirennfahrer aller Zeiten zurück.<br />

Didier forever! <<br />

DAnKE DiDiER! Kaum jemand hat im letzten Jahrzehnt die Marke ovomaltine so<br />

geprägt wie Didier cuche. Und kaum eine andere Marke durfte für sich in anspruch<br />

nehmen, einen solch engagierten Botschafter zu haben, der sich so stark mit ihr<br />

identifizierte. im namen von ovomaltine möchte ich Didier Danke sagen: Danke für<br />

die Zusammenarbeit, Danke für das überaus grosse engagement, Danke für die<br />

Freundschaft, Danke für die erfolge und Danke an den Menschen Didier. ich glaube<br />

sagen zu dürfen, dass Du einer von uns warst und wir Dich wie einen arbeitskollegen<br />

wahrgenommen haben.<br />

Didier cuche tritt also als Skirennfahrer zurück und wird im Schweizer team eine<br />

grosse Lücke hinterlassen. Da dürfen wir uns wesentlich glücklicher schätzen:<br />

Didier bleibt uns auch in seinem «neuen» Leben treu und wird unsere Produkte – vor<br />

allem in der Schweiz – auch weiterhin als Markenbotschafter mittragen, mitbewerben<br />

und geniessen.<br />

DiDier CuChe<br />

DiDier DéFago,<br />

TeaMkollege:<br />

was uns am meisten verband, war vorerst die<br />

Sprache. als einzige redeten wir französisch,<br />

was vor allem mir zu Beginn der Karriere geholfen<br />

hat, als ich noch nicht so gut deutsch<br />

sprach. wir haben zusammen beide Seiten des<br />

Skisports kennengelernt, die Hochs und die<br />

tiefs. wenn einer wieder mal unten war, hat der<br />

andere gezeigt, wie man wieder hochkommt.<br />

wir waren keine engen Freunde. wahrscheinlich,<br />

weil wir einen ähnlichen charakter haben.<br />

aber wir waren sehr gute Kollegen.»<br />

arnold Furtwaengler<br />

geschäftsleiter Wander ag.<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 35


Markus MurMann<br />

im skisport nennt man sie mittlerweile<br />

Multi-rennfahrer, die<br />

allrounder, die für (fast) alles zu<br />

gebrauchen sind und überall eingesetzt<br />

werden können. Zu dieser<br />

Gattung gehört – auf einer anderen<br />

stufe – auch Markus Murmann.<br />

Einer mit multiplen Fähigkeiten,<br />

der schon fast alles<br />

gemacht hat im rennsport, auf<br />

und neben der piste – ein Mann<br />

für alle Fälle.<br />

Ende februar zauberte er als Rennleiter<br />

in crans-Montana drei weltcuprennen<br />

hin, die rundum höchste<br />

anerkennung auslösten. 49 000 Zuschauer<br />

erzeugten bei strahlendstem Sonnenschein<br />

eine Kulisse und eine Stimmung,<br />

die an 1987 erinnerte, als das walliser<br />

Hochplateau während zweier wochen die<br />

Skiwelt verzückte.<br />

36<br />

ein Mann<br />

füR alle fälle<br />

❧<br />

Markus<br />

Murmann<br />

❧<br />

> Text: Richard Hegglin<br />

> Fotos: Gérard Berthoud<br />

Was Murmann anfasst . . . wird offenbar zu<br />

Gold – im wahrsten Sinne des wortes.<br />

Denn schon bei jenen legendären weltmeisterschaften<br />

in crans-Montana hatte<br />

der inzwischen 54-jährige lötschentaler<br />

seine Hände im Spiel. Die Schweizer nationalmannschaft<br />

erreichte damals eine<br />

Bilanz, die schon fast kitschig wirkte. aber<br />

sie war Realität: 14 Medaillen insgesamt,<br />

darunter alle fünf wM-titel bei den frauen<br />

– und Markus Murmann stand mittendrin.<br />

als Speed-trainer führte er Maria walliser<br />

und Michela figini gleich zu zwei Doppelsiegen,<br />

sowohl in der abfahrt als auch im<br />

Super-G.<br />

Dieser scheinbare fauteuil-Job erforderte<br />

in wahrheit enormes fingerspitzengefühl.<br />

«wir verfügten über fast ein Dutzend<br />

Spitzenfahrerinnen. Da war die<br />

Selektion nicht einfach», blendet Murmann<br />

zurück: «wir hatten deshalb glasklare<br />

Kriterien.» aber auch diese gaben zu<br />

Diskussionen anlass. So musste in der<br />

abfahrt die vermeintlich gesetzte Brigitte<br />

oertli über die Klinge springen, weil plötzlich<br />

die technikerin erika Hess im training<br />

Speed-Qualitäten zeigte. Und Hess selbst<br />

fand im Riesenslalom keine Berücksichtigung,<br />

weil im letzten Rennen vor der wM<br />

in dieser Disziplin vier andere Schweizerinnen<br />

die ersten vier Plätze belegt hatten<br />

– luxusprobleme mit Zunder.<br />

Maria Walliser und Michela Figini. auch<br />

das Handling der Konkurrenzsituation<br />

Maria walliser–Michela figini verlangte<br />

viel psychologisches Geschick. «Maria und<br />

Michela hatten», so Murmann, «das Heu<br />

nicht auf der gleichen Bühne. Bei meinem<br />

vorgänger Dieter Bartsch war oft Michela<br />

etwas schneller, doch als ich als trainer<br />

begann, siegte meist Maria, bei der wM<br />

gleich zweimal vor Michela. ich versuchte<br />

zu erklären, dass es mir egal sei, wer gewinnt<br />

– nur müsse es eine Schweizerin<br />

sein.» er hätte fast mit der Stoppuhr in der<br />

Hand aufpassen müssen, dass er ja mit der<br />

einen sich nicht länger unterhielt als mit<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>


alS eRiKa HeSS<br />

iM RieSenSlaloM<br />

ZUScHaUen MUSSte,<br />

BeKaM icH SoGaR<br />

MoRDDRoHUnGen.<br />

Markus MurMann<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 37


Markus MurMann<br />

Vizepräsident Jean-philippe rochat (m.)<br />

freut sich mit robyr und Murmann über den<br />

gelungenen anlass.<br />

der andern. «Und als erika Hess im Riesenslalom<br />

zuschauen musste, bekam ich<br />

sogar Morddrohungen. Dabei hatte ich mit<br />

erika selber ein sehr gutes verhältnis.»<br />

Das ist die Kehrseite einer wM mit überbordenden<br />

erfolgen.<br />

Dass die Bäume nicht in den Himmel<br />

wachsen, erfuhr Murmann ein Jahr später<br />

an den olympischen Spielen. vor calgary<br />

hatten die Schweizerinnen bis auf eine<br />

ausnahme sämtliche Speed-Rennen gewonnen<br />

durch fünf verschiedene fahrerinnen,<br />

darunter chantal Bournissen und<br />

Beatrice Gafner mit hohen 30er-nummern.<br />

aber in calgary selbst beziehungsweise<br />

nakiska blies der berühmt-berüchtigte<br />

fallwind «chinook» die Schweizer favoritinnen<br />

in der abfahrt förmlich von der<br />

Piste. «Michela figini versetzte es sicher<br />

um mindestens zwei Meter aus der idealinie»,<br />

ereifert sich Murmann heute noch.<br />

«Der Startrichter wechselte willkürlich die<br />

Start-intervalle von 1:50 Minuten bis zu 30<br />

Sekunden. ich packte ein Jury-Mitglied am<br />

Kragen und drohte ihm, wenn du jetzt eine<br />

fahrerin starten lässt, werfe ich dich ins<br />

Bachbett runter». es nützte alles nichts.<br />

olympiasiegerin wurde die krasse aussenseiterin<br />

Marina Kiehl aus Deutschland.<br />

für die Schweizerinnen rettete Brigitte<br />

oertli wenigstens Silber.<br />

Abfahrtstrainer in den USA. als nach den<br />

olympischen Spielen frauen-chef Jean-<br />

Pierre fournier überraschend zurücktrat,<br />

empfahl er Murmann als nachfolger. Doch<br />

dieser hatte inzwischen einen branchenfremden<br />

vertrag unterschrieben, um sei-<br />

38<br />

Die beiden Macher von Crans-Montana: Ok-präsident Marius robyr (l.) und rennleiter Markus<br />

Murmann.<br />

icH wURDe in MéRiBel<br />

aUfGefoRDeRt, inneR-<br />

HalB von 24 StUnDen<br />

SäMtlicHe faHReRinnen<br />

in Die HeiMat ZURücK-<br />

ZUScHicKen.<br />

nen langgehegten Berufstraum zu verwirklichen<br />

– Heli-Pilot. er begann die<br />

ausbildung, bis bei einem test plötzlich<br />

etwas festgestellt wurde, von dem er<br />

selbst nie auch nur ansatzweise etwas bemerkt<br />

hatte: «ich war farbenblind – und<br />

damit flug-untauglich».<br />

Just in diesem Moment flatterte via<br />

dem späteren Schweizer Männer-chef<br />

Martin Rufener, der damals die amerikanischen<br />

technikerinnen betreute, ein angebot<br />

als abfahrtstrainer in den USa herein.<br />

So arbeitete Murmann für drei Jahre<br />

in den Staaten. als er begann, bestand das<br />

abfahrtsteam aus zwei fahrerinnen. als er<br />

aufhörte, fuhr ein knappes Dutzend im<br />

weltcup, darunter Picabo Street, die spätere<br />

olympiasiegerin. Besonders in erinnerung<br />

geblieben ist ihm ein persönlicher<br />

anruf des US-aussenministers nach ausbruch<br />

des Golfkrieges: «ich wurde in<br />

Méribel aufgefordert, innerhalb von 24<br />

Stunden sämtliche fahrerinnen in die Heimat<br />

zurückzuschicken».<br />

ein weiteres Heli-angebot, aber diesmal<br />

als Basis-leiter von air-Zermatt,<br />

lockte ihn in die Schweiz zurück und temporär<br />

vom Skisport weg – bis fiS-Direktorin<br />

Sarah lewis einen «Koordinator» für<br />

den europacup brauchte. Sechs Jahre übte<br />

er dieses amt aus, alternierend mit seiner<br />

tätigkeit als air-Zermatt-Basisleiter. weil<br />

seine frau sich am Rücken operieren lassen<br />

musste und deshalb ihre Mobilität bei<br />

der Betreuung der beiden Kinder eingeschränkt<br />

war, gab er diesen fiS-Job auf<br />

– um einige Zeit später doch wieder im<br />

Skisport zu landen.<br />

Das Comeback von Crans-Montana. als<br />

crans-Montana, das 1998 letztmals Skirennen<br />

organisiert hatte, aus seinem winterschlaf<br />

aufwachte, wandte sich «turnaround»-Manager<br />

Marius Robyr an ihn.<br />

Mit seinem technischen Know-how und<br />

dem riesigen netzwerk war er der richtige<br />

Mann. Gegen sechs Millionen investierte<br />

crans-Montana in neue weltcup-taugliche<br />

Skipisten. Und binnen kurzer Zeit organisierten<br />

Robyr und Murmann frauen-weltcup-Rennen,<br />

diverse europacup-Rennen<br />

sowie den final-event 2009, die Juniorenweltmeisterschaften<br />

2010 und nun als<br />

vorläufigen Höhepunkt die glanzvollen<br />

Männer-Rennen ende februar.<br />

oder als scheinbaren Höhepunkt? wegen<br />

Datenkollisionen scheint die fortsetzung<br />

dieser Ski-Renaissance in der westschweiz<br />

plötzlich in frage gestellt.<br />

Murmann und co. kämpfen wie löwen. für<br />

einmal abseits der Piste, am «grünen<br />

tisch». egal, wies weitergeht, Murmann<br />

wird mit seinen allrounder-Qualitäten so<br />

oder so dem Skisport erhalten bleiben. Der<br />

Mann für alle fälle ist «stand-by». <<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>


gipfeltreffen<br />

40<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>


Der SympatHiScHe ScHweizer SkipapSt<br />

> text: Hans Bigler<br />

> fotos: erik vogelsang<br />

gipfeltreffen<br />

karl eggen iSt Der HöcHSte SkileHrer<br />

in Der ScHweiz. Seit 2002 iSt er präSiDent<br />

von SwiSS SnowSportS, Dem verBanD, Der<br />

für Die auSBilDung Der ScHneeSportleHrer<br />

verantwortlicH zeicHnet.<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 41


gipfeltreffen<br />

Aufgewachsen ist kari eggen in abläntschen,<br />

ein Dorf auf der «freiburgerseite»<br />

der Jaunpassstrasse.<br />

politisch gehört das Bergdorf aber zur<br />

gemeinde Saanen/gstaad. Das Skifahren<br />

lernte er vor dem elternhaus. Sein vater<br />

werner war ein begeisterter Skirennfahrer.<br />

So steckte er für seine trainings jeweils<br />

einen Slalom aus, den seine beiden<br />

kinder auch durchfahren durften.<br />

kari wollte eigentlich in der Jugendzeit<br />

gar keine Skirennen fahren. irgendwann<br />

ist er dann trotzdem der Jo des Skiclubs<br />

Jaun beigetreten. Dort gab es auch einen<br />

Skilift. wie sein vater bestritt er regionalrennen.<br />

1968 schaffte er an der Jo-Schweizer-meisterschaft<br />

in Schwarzsee den<br />

Durchbruch und durfte an einem kadertraining<br />

des SSv in arosa, unter der leitung<br />

von rolf Hefti und Herbert von Büren,<br />

teilnehmen. ihm sind noch einige namen<br />

in erinnerung geblieben wie z. B. roland<br />

collombin, philippe roux oder ein gewisser<br />

köbi Brechbühl, der spätere yB-fussballer.<br />

Karriere als Skirennfahrer. Seine guten<br />

resultate z. B. an nationalen Jo rennen<br />

blieben nicht unbemerkt. als 15-jähriger<br />

wurde er in das Juniorenkader des Skiverbands<br />

aufgenommen. Die kurse mit dem<br />

nationalen kader wurden immer zahlreicher.<br />

1969, anlässlich eines trainingslagers<br />

auf Schwarzsee oberhalb zermatt,<br />

42<br />

durften sie am fernsehen die erste mondlandung<br />

mitverfolgen.<br />

Solche reminiszenzen weiss kari haufenweise<br />

zu erzählen. So hat er auch 1978<br />

den kometenhaften aufstieg von Joël gaspoz<br />

miterlebt, der als blutjunger athlet<br />

schon 18-jährig mit erfolg im weltcup eingesetzt<br />

wurde. Die kontakte zu seinen<br />

damaligen kumpel wie martial Donnet,<br />

erwin Josi oder Bernhard russi hat er,<br />

auch dank seiner tätigkeit im Skilehrerwesen,<br />

beibehalten.<br />

1978, nach drei Jahren im Ski-weltcup,<br />

beendete er als nr. 24 der riesenslalomweltrangliste<br />

seine internationale rennfahrertätigkeit.<br />

Karl Eggen, der Zermatter. wir trafen<br />

karl eggen auf dem kleinen matternhorn<br />

auf 3820 m über meer bei minus 17 grad.<br />

zermatt ist seit 18 Jahren seine Heimat. er<br />

fühlt sich hier zu Hause und ist bei der einheimischen<br />

Bevölkerung akzeptiert. Seine<br />

frau madeleine, die er übrigens anlässlich<br />

eines trainings mit der nationalmannschaft<br />

in zermatt kennengelernt hat, ist<br />

eine zermatterin und dazu noch eine Burgerin.<br />

Dieses privileg hat in diesem ort<br />

einen hohen Stellenwert.<br />

Je nach gesprächspartner «switcht» er<br />

vom Berner oberländer in den zermatter<br />

Dialekt. während unseres gesprächs hatte<br />

er als treuhänder so kurz vor ablauf<br />

der eingabefrist der Steuererklärungen<br />

«Hochkonjuktur». Ständig war er mit kunden<br />

in kontakt – Handy sei Dank.<br />

als vater zweier Söhne hat er während<br />

10 Jahren als Jo-trainer und ab 2002 als<br />

präsident des Skiclubs zermatt gewirkt.<br />

Der final des grand-prix migros 2007 bei<br />

besten äusseren Bedingungen am fusse<br />

des matterhorns war für ihn ein wichtiger<br />

Höhepunkt. Der damalige ok-präsident<br />

und ceo der zermatter Bergbahnen,<br />

christen Baumann, ist leider kürzlich an<br />

einem krebsleiden gestorben.<br />

Karl Eggen, der Skilehrer. 1979 erwarb er<br />

den bernisch kantonalen Skilehrer. Damals<br />

gab es noch die verschiedenen kantonalen<br />

Skilehrerpatente, auf die man besonders<br />

stolz war. fünf mal hintereinander<br />

gewann er die Schweizer Berufsskilehrermeisterschaften.<br />

Das war auch karl gamma,<br />

dem Direktor des Skischulverbandes<br />

aufgefallen. in der folge wurde er mitglied<br />

des Schweizer Demo-teams. Die teilnahmen<br />

am interskikongress in Sexten 1983<br />

und in Banff 1987 waren für karl eggen<br />

willkommene abwechslungen zu seinem<br />

wirtschaftsstudium und seiner beruflichen<br />

tätigkeit als kurdirektor in mürren.<br />

in dieser funktion traf er sich auch öfters<br />

mit fred rubi, seines zeichens initiant und<br />

ok-präsident der weltcup-rennen von<br />

adelboden, präsident des Skiclubs und<br />

kurdirektor. Der legendäre, an allen fronten<br />

tätige rubi – er war auch nationalrat<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>


– holte ihn in die Bergführer- und Skilehrerkommission<br />

des kantons Bern. 1996<br />

wurde er als nachfolger von Dölf odermatt,<br />

ebenfalls eine Skilegende aus engelberg,<br />

zum präsidenten des interverbands<br />

für Skilauf (SivS) gewählt.<br />

Seit nun schon 10 Jahren steht er Swiss<br />

Snowsports vor. Die fusion zwischen dem<br />

interverband mit den Schweizer Skischulen<br />

stellte an ihn und seine vorstandscrew<br />

hohe anforderungen. im vergangenen<br />

Jahr wurden für alle vier Disziplinen in<br />

mehreren Sprachen über 20 neue lehrmittel<br />

aufgelegt. es war ein mammut-auftrag.<br />

Der verband ist heterogen zusammengesetzt,<br />

da prallt theorie und praxis<br />

aufeinander. Die einflüsse der modernen<br />

renntechnik werden von Swiss-Ski eingebracht.<br />

Dazu müssen die methodiker<br />

oder die inputs von Jugend + Sport, den<br />

universitäten und des tourismus aufeinander<br />

abgestimmt werden. Da kommt sich<br />

kari oft vor wie ein Dompteur, der die<br />

hungrigen löwen, sprich selbsternannte<br />

Das «gipfeltreffen» ist eine Serie von<br />

<strong>Snowactive</strong>. autor ist Hans «Housi» Bigler,<br />

der fast vierzig Jahre bei Swiss-Ski<br />

– zuletzt als Chef Breitensport – tätig war.<br />

er porträtiert persönlichkeiten, die sich<br />

karl eggen:<br />

«Den Jungen SkiatHleten<br />

müSSte man meHr zeit<br />

einräumen.»<br />

«Skipäpste» mit eigeninteressen, bändigen<br />

muss.<br />

letztlich muss die Qualität stimmen.<br />

gut ausgebildete Ski- und Snowboardlehrer,<br />

möglichst mit der eidgenössischen<br />

fachausbildung, schaffen das gute image<br />

und minimieren das risiko. zukünftig, davon<br />

geht der präsident aus, wird dem<br />

kinderskilehrer noch mehr Beachtung geschenkt<br />

werden müssen. Schon jetzt werden<br />

60 bis 85 prozent der umsätze in den<br />

Schneesportschulen durch den kinderunterricht<br />

generiert.<br />

Skination Schweiz. karl eggen wünscht<br />

sich eine noch bessere zusammenarbeit<br />

unter den institutionen und verbänden. Die<br />

einheitssprache muss verbessert werden,<br />

Synergien werden zu wenig ausgenutzt –<br />

namentlich auch mit Swiss-Ski. Die hohe<br />

«Dropout-Quote» der jungen Skiathleten<br />

gibt ihm zu denken. «Den Jugendlichen<br />

müsste man mehr zeit einräumen, die<br />

körperliche entwicklung berücksichtigen<br />

im Skisport mit all seinen facetten verdient<br />

gemacht haben oder noch immer<br />

aktiv sind. Das «gipfeltreffen» in dieser<br />

ausgabe ist karl eggen, präsident Swiss<br />

Snowsports, gewidmet.<br />

gipfeltreffen<br />

und auch weniger talentierten mädchen<br />

und knaben eine chance geben. es gibt<br />

genügend Beispiele, ohne namen zu nennen,<br />

die auf dem ‹zweiten Bildungsweg›<br />

erfolgreiche Skisportler wurden.»<br />

Die erfolgreiche Skinationalmannschaft<br />

ist ein grosser Sympathieträger im<br />

in- und ausland. Das wirkt sich bei den<br />

Skischulen in jeder Beziehung positiv aus.<br />

als die Schweiz im Ski-weltcup sieben<br />

Jahre lang die nummer eins war, galten<br />

auch unsere Skilehrer international als<br />

das mass aller Dinge. kari eggen, damals<br />

als mitglied des Demo-teams öfters auf<br />

auslandeinsätzen, war Stolz als Botschafter<br />

für die Skination Schweiz mitgewirkt zu<br />

haben. «es ist zu hoffen, dass die Schweiz<br />

weiterhin eine führende rolle im Skisport<br />

aufrechterhalten kann und ihre trümpfe<br />

ausspielt.» karl eggen, der von der pike<br />

auf und zeitlebens mit dem Skisport verbunden<br />

ist, weiss, wo es anzupacken gilt.<br />

<<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 43


SchneeSpaSStage<br />

44<br />

pass<br />

Schnee<br />

Statt MatheMatik<br />

es gibt nur wenig Möglichkeiten – und die Wege in die<br />

winterlichen Berge sind oft weit. Kinder aus dem Flachland<br />

kommen immer weniger mit dem Ski- und Schneesport<br />

in Kontakt. Swiss-Ski gibt nun gegensteuer und<br />

bringt in Zusammenarbeit mit lokalen Schul- und Sportämtern<br />

sowie Skiclubs jährlich über 2400 Kinder auf die<br />

piste.<br />

> text: Martina niggli<br />

> Fotos: erik vogelsang, Swiss-Ski<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>


SchneeSpaSStage<br />

arankan ganesalingam aus Olten<br />

ist begeistert vom ersten Mal auf<br />

zwei Brettern: «Das Skifahren war<br />

schön! genau so, wie ich es mir<br />

vorstellte».<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 45


SchneeSpaSStage<br />

Arankan Ganesalingam wohnt in olten,<br />

stammt aber ursprünglich aus<br />

Sri Lanka. er kommt aus einem<br />

Land, wo Skifahren nicht unbedingt zu den<br />

passionierten Sportarten gehört. trotzdem<br />

mag er den Schnee und träumt von<br />

einer Skifahrt. arankan Ganesalingam ist<br />

kein einzelfall. viele kinder, ob mit oder<br />

ohne Migrationshintergrund, wachsen<br />

hier auf und entdecken den Schneesport<br />

als faszinierende Freizeitbeschäftigung.<br />

olten liegt im Mittelland. Der weg in die<br />

Berge ist weit. «Schneespasstag» heisst<br />

die von Swiss-Ski, lokalen Schul- und<br />

Sportämtern sowie von Skiclubs unterstützte<br />

aktion. weit über 2000 kinder kommen<br />

so jährlich auf die Piste. Darunter<br />

auch arankan Ganesalingam, der Primarschüler<br />

aus olten. Der tagesausflug in die<br />

Berge ist ein fixer Bestandteil des Schulunterrichts<br />

der dritten und vierten Primarschulklassen<br />

in St. Gallen, thun, olten,<br />

Bern, Basel und Freiburg. am 10. Januar<br />

<strong>2012</strong> reisten 131 Schülerinnen und Schüler<br />

aus zwei oltner Schulhäusern in das verschneite<br />

Sörenberg/LU – mittendrin arankan<br />

Ganesalingam (9). eine genaue vor-<br />

46<br />

<strong>Snowactive</strong>: tanja Uhlmann, seit neun Jahren<br />

werden Schneespasstage organisiert.<br />

an wen richtet sich das angebot?<br />

tanja Uhlmann: Das angebot richtet sich an<br />

kinder im alter von neun bis zehn Jahren (3.<br />

und 4. Primarschulklasse), die im Mittelland<br />

wohnen. im verlauf des Januars erlebten<br />

mehr als 2400 kinder aus St. Gallen, thun,<br />

Bern, Basel, Fribourg und olten einen erlebnisreichen<br />

tag auf der Skipiste.<br />

Der Schneespasstag ist für alle Schüler<br />

obligatorisch. Warum?<br />

Swiss-Ski will bewusst allen beteiligten kindern<br />

den sportlichen wert und die aktive<br />

erholung beim wintersport vermitteln. Mit<br />

sanftem Druck bringen wir zudem auch kinder<br />

auf die Piste, die dem Skisport bislang<br />

wenig bis nichts abgewinnen konnten. Probieren<br />

kommt bekanntlich vor Studieren.<br />

stellung vom Skifahren hat er nicht; es ist<br />

sein erstes Mal.<br />

nichts dem Zufall überlassen. im entlebuch<br />

angekommen, werden die kinder von<br />

16 Sörenberger Schneesportlehrern empfangen.<br />

Den Überblick bewahren ist nun<br />

angesagt. chaotisch wird es erstaunlicherweise<br />

nicht – Marcela Schmuzigers<br />

(Leiterin Jo-abteilung Skiclub olten) guter<br />

vorarbeit sei Dank. «ich wertete alle anmeldungen<br />

aus und stellte Gruppen nach<br />

individuellem können zusammen.» Die<br />

ausgabe des Mietmaterials geht ruhig und<br />

zügig über die Bühne; auch hier hat<br />

Schmuziger nichts dem Zufall überlassen<br />

und bestellte frühzeitig (mit allen persönlichen<br />

angaben der Schüler) beim beteiligten<br />

Sportgeschäft die Sportgeräte.<br />

«nach neun Jahren sind wir ein eingespieltes<br />

team», so Schmuziger über die<br />

Zusammenarbeit mit Swiss-Ski, der Skiregion<br />

Sörenberg und den klassenlehrern.<br />

Mittlerweile steht arankan Ganesalingam<br />

in voller Skimontur parat. Zehn Minuten<br />

und viele hüpf-einlagen in den ungewohnten<br />

Skischuhen später ist der Schüler nicht<br />

nachgeFragt:<br />

tanJa UhlMann, prOJeKtleiterin BreitenSpOrt Bei SWiSS-SKi<br />

Wie beteiligt sich Swiss-Ski finanziell am<br />

den Schneespasstagen?<br />

wir übernehmen die kosten für die Schneesportlehrer,<br />

die in Gruppen von sechs bis<br />

acht Schülern unterrichten.<br />

Mit den Schneespasstagen wollen Sie<br />

nachhaltigkeit erzielen. gibt es auswertungen,<br />

wie viel Kinder den Skisport weiter<br />

betreiben?<br />

es ist noch nicht möglich, die nachhaltigkeit<br />

dieses umfangreichen Projekts zu prüfen.<br />

Manche Schneesportgeschäfte melden uns,<br />

dass das eine oder andere kind erneut gekommen<br />

sei. es ist aber unser erklärtes Ziel,<br />

eine auswertung vornehmen zu können. Dafür<br />

haben wir einige ideen entwickelt, die wir<br />

künftig einsetzen wollen.<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>


SchneeSpaSStage<br />

arankan ganesalingams<br />

vielseitiger Schneespasstag:<br />

instruktion durch Sörenberger<br />

Schneesportlehrer, aufwärmen,<br />

Materialausgabe, erste stolze<br />

Fahrversuche – und auch<br />

pausen müssen sein.<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 47


SchneeSpaSStage<br />

nur aufgewärmt, sondern auch sicher auf<br />

den Füssen. Die Skis werden angeschnallt,<br />

die ersten Stemmbogen geschafft. er sei<br />

nur wenige Male gestürzt, schmunzelt<br />

arankan Ganesalingam. Beim Mittagessen<br />

im Bergrestaurant Rossweid tankt<br />

der oltner bei Pommes Frites und Schnitzel<br />

kraft für den nachmittag.<br />

Skifahren - bei Kindern im Trend. warum<br />

er heute Ski und nicht Snowboard fahre,<br />

wird arankan Ganesalingam von einer<br />

klassenkameradin gefragt? «Snowboard<br />

scheint mir schwieriger zu sein», erklärt<br />

der Junge. Da ist er nicht der einzige: von<br />

insgesamt 131 kindern wählten 93 Skis,<br />

29 Snowboards und 6 Schneeschuhe. Damit<br />

hat er auf die richtige karte gesetzt – er<br />

schwärmt: «Das Skifahren war schön. Ge-<br />

Marcela Schmutziger (leiterin<br />

JO-abteilung Skiclub Olten ScO)<br />

koordinierte den Schneespasstag<br />

von 131 Oltner Schülerinnen<br />

und Schülern.<br />

48<br />

nau so, wie ich es mir vorgestellt habe!»<br />

Für den gesamten ausflug bezahlten<br />

arankan Ganesalingams eltern einen<br />

bescheidenen Unkostenbeitrag. «Der<br />

Schneespasstag soll für alle haushaltbudgets<br />

tragbar sein», erklärt tanja Uhlmann,<br />

Projektleiterin bei Swiss-Ski. Dies ist den<br />

grosszügigen und seit neun Jahren treuen<br />

Sponsoren zu verdanken. Das oltner<br />

carunternehmen Born-Reisen aG chauffiert<br />

die Schüler günstig (die transportkosten<br />

übernimmt die Stadt olten), die<br />

Bergbahnen Sörenberg aG stellt die tageskarten<br />

zur verfügung, das Restaurant<br />

Rossweid und das Sportfachgeschäft<br />

intersport Felder bieten Spezialpreise für<br />

Mittagessen und Mietmaterial an, und –<br />

last but not least – bezahlt Swiss-Ski die<br />

Schneesportlehrer. <<br />

<strong>Snowactive</strong>: Ueli Kestenholz, seit diesem Jahr<br />

sind Sie Botschafter der Schneespasstage. Wie<br />

heisst ihr credo?<br />

Ueli Kestenholz: Die kids sollen die Freude am<br />

Schneesport spüren. Und ich will dabei mithelfen,<br />

das interesse zu wecken. Die kinder sind im<br />

idealen alter und offen für neue Sportarten.<br />

auch kinder mit Migrationshintergrund lernen<br />

so am besten Spass auf der Piste zu haben, auch<br />

wenn ihren eltern Schneesport fremd ist.<br />

Die Mehrheit der Oltner Schüler verbrachte<br />

den tag auf Skiern. ist Snowboarden noch im<br />

trend?<br />

Skifahren ist der klassiker, das war schon immer<br />

so und stört mich nicht. oft probieren die<br />

FaKten SKiclUB Olten (ScO)<br />

BOtSchaFter (UnD SnOWBOarDprOFi) Ueli KeStenhOlZ: «etWaS ZUrücKgeBen.»<br />

gründungsjahr: 1940<br />

anzahl Mitglieder (2011): 253, davon<br />

15 ehrenmitglieder, 128 Freimitglieder<br />

präsidium: wird vom 10-köpfigen vorstand<br />

in Personalunion geführt<br />

angebote: im winter wöchentlich Fitgymnastik,<br />

Fussballtraining, Unihockeytraining,<br />

Skifahren in Sörenberg für die Jo und<br />

deren eltern, tagestouren, tourenwoche;<br />

im Sommer: nordic walking, wandern.<br />

Klubhaus: Skihaus «Steinetli»,<br />

Sörenberg/LU<br />

Webseite: www.skiclub-olten.ch<br />

kinder als erstes das Skifahren aus; im nächsten<br />

Jahr werden sie aber neugierig auf das<br />

spezielle Gefühl der Freiheit beim Snowboarden.<br />

Sie gewannen 1998 in nagano als erster Snowboarder<br />

in der geschichte olympisches Metall.<br />

neun Jahre später haben Sie ihren rücktritt<br />

erklärt. Was tut Ueli Kestenholz heute?<br />

ich bin vater eines kleinen Sohnes. als Freerider<br />

bin ich nach wie vor Snowboardprofi, zudem<br />

seit einigen Jahren aktiver Speedrider (Skifahren<br />

mit Fallschirm) und produziere meine eigenen<br />

Filme (zu sehen unter www.playgravity.<br />

com).<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>


StUBaital<br />

SKi-SpASS pur im STubAiTAl!<br />

SchneeSicheRheit,<br />

PiStenvieLFaLt<br />

UnD FaMiLienFReUnDLichkeit<br />

Der Stubaier gletscher, Österreichs grösstes<br />

gletscherskigebiet und drei Winterskigebiete<br />

machen das Stubaital zur 1. Wahl für Wintersportler.<br />

Mit einer höhenlage bis zu 3210<br />

Metern bietet das Stubaital Schneegarantie<br />

von Oktober bis Juni.<br />

in dem Gletschertal – nur 20 autominuten von<br />

innsbruck entfernt – ist alles möglich ausser<br />

Langeweile. 150 km abfahrten, davon allein 110<br />

km am Stubaier Gletscher und 67 km Rodelbahnen<br />

faszinieren wintersportbegeisterte.<br />

Langlaufloipen im tal und auf der höhe, geräumte<br />

winterwanderwege und abwechslungsreiche<br />

Schneeschuhtouren führen durch die<br />

imposante natur. highlights wie der Snowpark<br />

Moreboard Stubai Zoo oder die toP-kinderbetreuung<br />

in den Ski-camps runden das angebot<br />

ab.<br />

neben jeder Menge schöner Bergerlebnisse<br />

wird man am Stubaier Gletscher auch kulinarisch<br />

bestens versorgt. im Marktrestaurant eisgrat<br />

wird feinste Pasta in der höchsten Pasta-<br />

manufaktur der welt frisch hergestellt. im<br />

Bedienungsrestaurant Schaufelspitz erwarten<br />

wintersportler kulinarische Gipfelerlebnisse.<br />

hochgenuss, herzklopfen und Freudensprünge<br />

inklusive. Sie werden es lieben! Mit<br />

dem Stubaier-Super-Skipass können der Stubaier<br />

Gletscher und die drei weiteren Skigebiete<br />

genutzt werden: das Skizentrum Schlick 2000<br />

mit wunderschönen Familienabfahrten, ausgezeichneter<br />

Gastronomie und urigen hütten<br />

– die Serlesbahnen Mieders und die elferlifte<br />

neustift. in allen vier Skigebieten reicht die abfahrt<br />

bis ins tal und kinder unter zehn Jahren<br />

(in Begleitung eines zahlenden elternteils) erhalten<br />

ihr Skiticket GRatiS!<br />

> Grösstes Gletscherskigebiet Österreichs mit<br />

naturschneegarantie<br />

> Schneesicherste Region der alpen von oktober<br />

bis Juni<br />

> Familien- und kinderfreundlich: kinder<br />

unter zehn Jahren fahren bei allen Stubaier<br />

Bergbahnen frei (in Begleitung eines zahlenden<br />

elternteils), toP-kinderbetreuung<br />

FaMilienFreUnDlich<br />

Der aDac hat das Stubai<br />

zum dritten Mal in Serie zur<br />

familienfreundlichsten Region<br />

der alpen gewählt. kinder<br />

unter 10 Jahren fahren bei allen<br />

Stubaier Bergbahnen frei (in Begleitung<br />

eines zahlenden elternteils).<br />

> vier Skigebiete: Stubaier Gletscher, Skizentrum<br />

Schlick 2000, elfer- und Serlesbahnen<br />

> Grösste Rodelarena tirols mit vier beleuchteten<br />

Rodelbahnen<br />

> nur 20 Minuten von innsbruck<br />

StUBai pacKage<br />

> 7 übernachtungen inkl. Frühstück<br />

> 6 tage Stubaier-Super-Skipass<br />

> ab eUr 435.00<br />

tourismusverband Stubai tirol<br />

Dorf 3<br />

6167 neustift im Stubaital<br />

austria<br />

tel. +43 (0)50 1881 0<br />

Fax +43 (0)50 1881 199<br />

info@stubai.at www.stubai.at<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> PUBLiRePoRtaGe 49


Raiffeisen<br />

HaNds-Up<br />

Raiffeisen ist nicht nur sponsor von damit über 20 000 nachwuchsathletinnen frei für schneesport-Talente. in dieser<br />

swiss-ski, sondern unterstützt auch elf und -athleten in der ganzen schweiz. Da- serie wird gezeigt, wie die Raiffeisen-<br />

Regionalverbände, die drei nationalen mit ist Raiffeisen der grösste nachwuchs- aktion «Hands-up» Regionalverbands-<br />

Leistungszentren, diverse skiclubs und sponsor der schweiz und macht den Weg projekte ermöglicht.<br />

RaIFFEISEN uND SKI NoRDIScH<br />

LUftsprüNGe<br />

Den Traum vom fliegen leben<br />

– das ist für swiss-ski kein<br />

Wunsch, sondern ein Ziel. Mit<br />

dem Projekt «Kindersprungskis»<br />

erhalten Dreikäsehochs<br />

die Möglichkeit, das skisprin-<br />

gen zu entdecken. Raiffeisen<br />

schweiz hat mit einem<br />

finanziellen Zustupf den Kauf<br />

von Mini- und Dragonskis<br />

ermöglicht.<br />

> Text: Martina Niggli<br />

> fotos: zVg.<br />

50<br />

Norwegen ist eine Skisprung-Hochburg.<br />

Gross und Klein versuchen<br />

sich in Höhenflügen – ganz anders<br />

als in der Schweiz. Bei uns mangelt es an<br />

Möglichkeiten, Kindern den Sport Skispringen<br />

gefahrlos näher zu bringen.<br />

Dieses Manko wurde Berni Schödler (Disziplinenchef<br />

Skisprung/Nordische Kombination<br />

bei Swiss-Ski) einmal mehr bewusst,<br />

als er anlässlich der Nordischen<br />

Ski-Weltmeisterschaften im Februar 2011<br />

in oslo weilte: «Der norwegische Skiverband<br />

gewährte mir einen Einblick in die<br />

norwegische Talentsichtung. Ich war<br />

schlichtweg begeistert.» Schödler lernte<br />

die Trainingsinhalte, angebote und die<br />

Skis kennen, mit welchen die Kinder in<br />

Norwegen das Spielen auf Schnee erlernen.<br />

Zweifellos stand fest, dass auch<br />

Keiner zu klein, ein skispringer zu sein:<br />

Miniskis eigenen sich für erste sprünge,<br />

wie hier im sommcercamp 2011.<br />

potenzielle Schweizer Skisprung-Talente<br />

das Skispringen noch stärker kennenlernen<br />

sollen. Gesagt, getan: Kontakte waren<br />

geknüpft, das Projekt «Kindersprungskis»<br />

von Raiffeisen Schweiz gutgeheissen und<br />

Bestellungen für erste Kindersprungskis<br />

aufgegeben.<br />

Grossbestellung in den hohen Norden.<br />

«Dank des finanziellen Zustupfs aus dem<br />

«Hands-up»-Fonds von Raiffeisen Schweiz<br />

konnten wir Skiproduktbestellungen nach<br />

Norwegen aufgeben», freut sich Berni<br />

Schödler. Das Projektteam schlug zu: Im<br />

letzten Sommer erreichten je 70 Paar<br />

Miniskis und Dragonskis die Sprungschanze<br />

in Einsiedeln. Miniskis sind aus<br />

Plastik, sehr kurz und im Mundart auch als<br />

«Firngleiterli» bekannt. Diese werden mit<br />

SNoWacTIVE aPRiL <strong>2012</strong> PuBlIREPoRTaGE


MEINuNGEN:<br />

«MulTIFuNKTIoNEllES TRaINING – EGal Wo.»<br />

syLVaiN freiHoLZ (eHem. weLtkLasseskispriNGer<br />

UNd oLympiateiLNeHmer,<br />

aktiVer kiNdertraiNer iN Le BrassUs):<br />

«Die Dragonskis sind richtig cool! Vor den<br />

ersten Flügen war ich ein bisschen skeptisch,<br />

weil sie schmal sind und anders aussehen.<br />

Nach den ersten Sprüngen wich die Skepsis<br />

einer grossen Begeisterung. Das gleiche Erlebnis<br />

haben auch Kinder. Die Skis wurden zu<br />

Beginn ein bisschen belächelt. Spätestens als<br />

jedoch der erste Schanzenrekord auf Dragonskis<br />

gesprungen wurde, war auch hier nur<br />

noch Begeisterung zu spüren. Die Skis fliegen<br />

sehr gut und sind leicht zu handeln.»<br />

Riemen an die Schuhe geschnallt und ermöglichen<br />

einen gefahrlosen Einstieg ins<br />

Skispringen. Dragonskis hingegen sind<br />

zwischen 1,60 und 1,90 Meter lang, aber<br />

um einiges leichter und schmaler als gewöhnliche<br />

Sprungskis. «Vor den ersten<br />

Flügen war ich ein bisschen skeptisch,<br />

weil sie schmal sind und anders aussehen.<br />

Nach den ersten Sprüngen wich die Skepsis<br />

einer grossen Begeisterung», erzählt<br />

Sylvain Freiholz (ehem. Weltklasse-Skispringer<br />

und olympiateilnehmer, aktiver<br />

Kindertrainer in le Brassus). Die Dragonskis<br />

hat das Team bewusst mit eingebauten<br />

langlaufbindungen bestellt, sodass<br />

ein Switchen zwischen Skisprung und<br />

Nordischer Kombination möglich ist. «Das<br />

gibt tolle Spasswettkämpfe in beiden<br />

Sportarten», schmunzelt Disziplinenchef<br />

die<br />

raiffeiseNfaNaktioN<br />

für deN scHweiZer<br />

NacHwUcHs<br />

www.raiffeiseN.cH/<br />

HaNds-Up<br />

JakoB Hess (12, NacHwUcHsskispriNGer<br />

Nordic eNGeLBerG):<br />

«Ich kann mit den Miniskis immer und überall<br />

auf Schnee oder sogar in nassem Gras Skispringen.<br />

Ich kann damit springen, fahren,<br />

spielen oder – wenn ich gerade am Üben bin –<br />

auch einen Salto versuchen. Die Miniskis begleiten<br />

und unterstützen mich auf meinem<br />

Weg zu einem guten Skispringer.»<br />

Schödler. als nächster Schritt machte das<br />

Projektteam die Skis bei den verschiedenen<br />

Regionalverbänden und Skiclubs<br />

schmackhaft – mit Erfolg. Die Geräte sind<br />

heute an sechs aktive Skisprungclubs der<br />

ganzen Schweiz verteilt.<br />

Beschnuppern mit norwegischen freunden.<br />

Für erste sichtbare Resultate ist das<br />

Projekt noch zu jung. Das soll jedoch nicht<br />

heissen, dass es an Highlights mangelt. Im<br />

Gegenteil: ein Höhepunkt war das vergangene<br />

FIS Herbstmeeting in Zürich. Gemeinsam<br />

mit Freunden aus dem norwegischen<br />

Skiverband ermöglichte das<br />

Projektteam Kindern der Skiclubs Gibswil<br />

und Einsiedeln das Beschnuppern des Skisprung-Sports.<br />

Dafür transportierten die<br />

Norweger zwei mobile Sprungschanzen.<br />

Raiffeisen<br />

Heiko fiscHer (J+s facHLeiter<br />

skisprUNG, NacHwUcHstraiNer ZssV/<br />

eNGeLBerG):<br />

«Miniskis sind eine sehr freudvolle alter -<br />

native. Der Spass am Skispringen wird gefördert.<br />

Die Skis eigenen sich bestens für kleine<br />

Trainings und Wettkämpfe vor der Haustüre<br />

oder auf dem Pausenplatz. Wir Trainer können<br />

mit den Skis variantenreiche Trainings anbieten.<br />

Gerade die Schulung der anfahrtsposition<br />

und das Erleben des eigenen Körperschwerpunktes<br />

funktioniert hervorragend.»<br />

«Es wurde viel gehüpft und gelacht»,<br />

schwärmt Schödler, «das Strahlen in den<br />

Gesichtern der Kinder bestätigt uns, dass<br />

wir das Richtige machen.» Das Ziel, den<br />

Skiclubs die Möglichkeit zu geben, mit<br />

gutem Material Skisprung-animation,<br />

Wettkämpfe und Schülermeisterschaften<br />

anzubieten, hat das Projektteam erreicht.<br />

Der Skisprung-Nachwuchs werde in Zukunft<br />

zunehmen, hofft Schödler. Er glaubt,<br />

dass Kinder aus allen Regionen der<br />

Schweiz Freude an der Bewegung und am<br />

Spiel auf Schnee finden werden – lässt<br />

man sie den Schneesport nur kennenlernen.<br />

Der Traum vom Fliegen wird so für<br />

manche von ihnen Realität. <<br />

SNoWacTIVE aPRiL <strong>2012</strong> PuBlIREPoRTaGE 51


Walter o. Frey<br />

Mehr als «nur» Mediziner. am ersten März­<br />

wochenende musste walter o. Frey sein Pro­<br />

gramm wieder mal umstellen. Der Sport­<br />

mediziner und Leiter des Swiss olympic Medical<br />

center balgrist move›med in Zürich war mit dem alpinen Schweizer<br />

Frauenteam beim weltcup in ofterschwang. Doch anstatt bis zum<br />

Slalom am Sonntag zu bleiben, fuhr Frey nach Zürich zu Denise Feier­<br />

abend. Die technikspezialistin hatte sich am Donnerstag im training<br />

das Kreuzband gerissen. Seit der operation war erst ein tag ver ­<br />

gangen; in dieser Phase ist Beistand jeder art besonders wichtig.<br />

52<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>


text: christian andiel<br />

> Foto: Swiss­Ski<br />

Jetzt sitzt Frey in seinem Praxiszimmer<br />

am Balgrist. eben hat er ein<br />

junges Kadermitglied aus dem Berner<br />

oberland verabschiedet. Das Mädchen<br />

war an Krücken aus dem Raum gehumpelt.<br />

Diagnose: Kreuzbandriss. wie die<br />

weltcup­athletinnen Fabienne Suter,<br />

Denise Feierabend, célina Hangl, dazu die<br />

schweren Knieverletzungen von Dominique<br />

Gisin und Marianne Kaufmann­<br />

abderhalden. immer wieder diese Momente<br />

grosser verzweiflung bei den Fahrerinnen.<br />

«verlieren Sie manchmal nicht<br />

die Lust, das immer wieder mitzumachen,<br />

Herr Frey?»<br />

Keine speziellen Gründe für Verletzungsserie.<br />

Frey überlegt einen Moment,<br />

dann kommt eine überraschende antwort.<br />

«Kennen Sie das Buch von Rolf Dobelli:<br />

‹Die Kunst des klaren Denkens. 52 Denkfehler,<br />

die Sie besser anderen überlassen›?»<br />

worauf Frey hinaus will: es hilft<br />

enorm, sich und anderen die richtigen, die<br />

entscheidenden Fragen zu stellen. Hier<br />

merkt man rasch, dass es keinen speziellen<br />

Grund gibt, dass sich in diesem winter<br />

überdurchschnittlich viele Schweizerinnen<br />

verletzt haben. also kein falsches training,<br />

keine schlechte physische Grundausbildung.<br />

«es sind die physikalischen<br />

Grundgesetze», sagt Frey. Beim Skifahren<br />

wirken extreme Kräfte auf den menschlichen<br />

Körper. Je härter die Unterlage ist,<br />

desto stärker ist der widerstand, ergo die<br />

wirkung der Kräfte auf Körper und Kreuzband.<br />

Solange die FiS den Forderungen<br />

der Fahrerinnen nachkommt, wegen<br />

chancengleichheit möglichst harte Pisten<br />

zu präparieren, sind gewisse Kräfte deshalb<br />

nicht zu vermeiden, was unweigerlich<br />

zu Unfällen führen kann, egal in welcher<br />

nation.<br />

«Kernstabilität» ist gefragt. natürlich:<br />

Frey wäre ein schlechter arzt, wenn er nur<br />

die Folgen bekämpfen würde. Mittlerweile<br />

hat sich der 54­jährige Zürcher endgültig<br />

in Schwung geredet. Der zentrale Begriff:<br />

«Kernstabilität». Frey nennt dies einen<br />

«Quantensprung in der trainingslehre der<br />

letzten zehn Jahre», vergleichbar mit dem<br />

Siegeszug des Stretchings in den 80er­<br />

Jahren. es geht um die Rückbesinnung auf<br />

den Körperschwerpunkt im Beckenbereich.<br />

nur wer hier stabil sei, könne höchste<br />

Leistungen erbringen. Das gilt auch für<br />

Hobbysportler. Frey dringt nun in seiner<br />

analyse immer weiter in die tiefe, spricht<br />

von den «kleinen stabilisierenden Muskeln»,<br />

ohne sie können die grossen Muskeln<br />

nicht die optimale Leistung erbringen.<br />

ein experiment: Setzen Sie sich auf<br />

einen Stuhl, und zwar so, dass sich die<br />

linke Handfläche unter dem linken oberschenkel<br />

befindet, die rechte unter dem<br />

rechten. nun spannen Sie die rechte Gesässmuskulatur<br />

an, dann die linke. Sie<br />

dürfen an der Handfläche keine Bewegung<br />

spüren. Falls doch, bewegt sich die oberschenkelmuskulatur<br />

mit und das ist nicht<br />

gut, wenn man einzelne Muskelgruppen<br />

ganz gezielt trainieren will. eine Spitzensportlerin<br />

bewegt die Gesässmuskulatur<br />

nach Belieben, aber der oberschenkel<br />

bleibt völlig ruhig.<br />

Ein «Sixpack» reicht nicht. «Das Gehirn<br />

muss die einzelnen Muskeln finden», sagt<br />

Frey. Das ist die grosse aufgabe. Gewiefte<br />

trainer würden dies bereits ins tägliche<br />

training einbeziehen, ansonsten gehöre<br />

dies ins wirkungsfeld der Physiotherapeuten.<br />

Mike von Grünigen, Riesenslalomweltmeister<br />

von 2001, schickt deshalb<br />

seine Kaderathleten aus dem Berner<br />

oberland regelmässig zu balgrist move›med<br />

nach Zürich. «70 bis 80 Prozent der<br />

Probleme bei Hobbysportlern liegen in der<br />

fehlenden Kernstabilität», sagt Frey. Der<br />

legendäre «Sixpack» hat nicht ausgedient,<br />

aber er allein bringt niemanden an die<br />

Spitze. Frey drückt das mit einem Lächeln<br />

etwas überspitzt aus: «Der Sixpack hilft<br />

beim tragen einer schweren einkaufstüte,<br />

aber er hilft nicht, wenn man eine Belastung<br />

am Rücken aushalten muss.» Untersuchungen<br />

bei Kreuzbandrissen haben<br />

klar ergeben, dass sie je weniger auftreten,<br />

je mehr der athlet mit dem Körperschwerpunkt<br />

über dem Knie steht. «verliert<br />

er diese Balance», sagt Frey, «dann<br />

beherrscht der Ski das Knie.»<br />

walter o. Frey sammelte ende der<br />

70er­, anfang der 80er­Jahre selbst als<br />

Skifahrer FiS­Punkte, fuhr im Studentennationalteam,<br />

lachend erzählt er, wie er<br />

im Zürcher Kader mit coach Karl Frehsner<br />

und teamkollege Peter Müller durch den<br />

wald rannte. «ich weiss also schon, wie<br />

athleten und athletinnen funktionieren,<br />

was sie brauchen», sagt er. Dank seiner<br />

medizinischen ausbildung verfüge er über<br />

achtung, Fertig, aus!<br />

Walter o. Frey<br />

«einen doppelten Rucksack». er war<br />

teamarzt beim Hc Davos und kennt anekdoten<br />

von Bündner Bergbauern, die täglich<br />

im Stall gearbeitet haben, obwohl ihre<br />

Knie auf Röntgenbildern eigentlich nicht<br />

mehr zum anschauen waren, und hat mit<br />

Langläufern gearbeitet. am tag unseres<br />

treffens im balgrist move›med instruiert<br />

er gerade eine Mitarbeiterin, die mit Rodlern<br />

unterwegs ist, zwei tage später reiste<br />

Frey nach Ruhpolding zur Biathlon­wM.<br />

«So etwas wird nie zur Routine». ist ein<br />

Kreuzbandriss wie bei Denise Feierabend<br />

da nicht längst Routine? Frey unterbricht.<br />

«ich habe keine elefantenhaut», sagt er<br />

ernst, «so etwas wird nie zur Routine.» Die<br />

Blicke der Fahrerinnen, wenn sie auf seine<br />

Diagnose warten, die er nach der ersten<br />

Untersuchung oft schon vermutet, die das<br />

MRi bestätigt. «ihre augen sagen: Gell, es<br />

ist nicht das, was ich befürchte?» Frey<br />

kennt die Schwere der operation. er weiss,<br />

welch mühsame Rehabilitation folgt, die<br />

Schmerzen. er kann mit Gesprächen helfen,<br />

mit tipps. «Denise macht schon<br />

Rumpftraining», sagt er, zwei tage nach<br />

der operation. an der Kernstabilität könne<br />

man bereits im Krankenbett arbeiten.<br />

walter o. Frey kann Perspektiven schaffen.<br />

<<br />

nur wenn die Rehabilitation für verletzte<br />

Spitzensportler so kurz wie möglich ausfällt,<br />

kann die Rückkehr in den Beruf gelingen.<br />

Besonders, wer sich im Jugendalter schwer<br />

verletzt, hat nur bei optimaler Betreuung<br />

überhaupt eine chance. Bloss: wer bezahlt<br />

diese aufwändige Rehabilitation? Die Krankenkassen<br />

halten sich an die üblichen Rahmenkosten,<br />

doch was für «normale» Menschen<br />

ausreicht, ist für Spitzensportler viel<br />

zu wenig, «dann sind die Mittel nach einem<br />

Kreuzbandriss schon nach drei wochen aufgebraucht,<br />

die Rehabilitation dauert aber<br />

sechs Monate», sagt walter o. Frey. Deshalb<br />

wurde vom sportmedizinischen Zentrum<br />

move›med in Zürich eine Stiftung gegründet,<br />

die diese finanzielle Lücke schliessen soll.<br />

Stiftungsräte sind unter anderem Mike von<br />

Grünigen und tanja Frieden, der anwalt Urs<br />

Brunner, die wirtschaftsvertreter Hans<br />

Lerch (ceo Hotelplan), Gerhart isler (ehemals<br />

verleger «Finanz und wirtschaft») und<br />

Steve Schennach (ochsner Sport). Die Stiftung<br />

ist auf Gönner und Spenden angewiesen:<br />

move›med Stiftung, Pc 85­1996588­0<br />

www.movemed.ch/pages/stiftung<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 53


Wintersportumfrage<br />

> fotos: SrF<br />

AltBewährtes und junges Frisches<br />

D. C. sind die initialen von zwei herausragenden sportlern. B. f. diejenigen für den aufsteiger des Jahres<br />

und i. p. ist unser Weltmeister! Die moderatoren, Kommentatoren und Ko-Kommentatoren des schweizer<br />

radios und fernsehens (srf) blicken auf die vergangene Wintersport-saison zurück. Die srf-experten<br />

über Didier Cuches rücktritt, die Höhenflüge von feuz, Cologna und podladtchikov, unerwartete<br />

tiefschläge und persönliche magische momente im Winter 2011/12.<br />

mattHias Hüppi<br />

Kommentator Ski alpin Männer<br />

Die grösste überraschung der<br />

saison 2011/12 war für mich:<br />

Sandro vilettas Sieg im Super-g<br />

von beaver creek. er hat ihn längst<br />

verdient!<br />

Die grösste enttäuschung der<br />

saison 2011/12:<br />

Die eskalation im trainerdisput<br />

abplanalp/pini.<br />

mein persönlicher «magic<br />

moment» der saison 2011/12:<br />

Das Duell beat Feuz versus Marcel<br />

Hirscher um den gesamt-weltcup.<br />

ein beispiel für gegenseitigen respekt!<br />

54<br />

als schweizer schneesportlerin<br />

der saison 2011/12 würde ich<br />

wählen:<br />

Dario cologna. was er zeigt, ist<br />

fantastisch!<br />

Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />

ich mir:<br />

ein so grossartiges lauberhornrennen<br />

wie <strong>2012</strong>. begeisterung für<br />

ein Millionenpublikum!<br />

srf sport BeDanKt siCH für Die unterstützung<br />

im sKiWinter 2011/12<br />

unD freut siCH, sie auCH in Den Wärmeren<br />

monaten mit Den leCKerBissen<br />

Des sportgesCHeHens Kompetent unD<br />

aKtuell Begleiten zu Können.<br />

BernHarD russi<br />

Ko-Kommentator Ski alpin Männer<br />

Die grösste überraschung der<br />

saison 2011/12 war für mich:<br />

tina weirather! obwohl ich vermehrt<br />

bei den Männern bin, verfolge<br />

ich den Damenrennsport<br />

sehr intensiv. ich habe nicht geglaubt,<br />

dass eine junge Frau nach<br />

so vielen schweren verletzungen<br />

und rückschlägen, so stark an die<br />

weltspitze zurückkehren kann.<br />

Harti, ihr vater hat mir nach ihrem<br />

zweiten Kreuzbandriss anvertraut,<br />

dass er eigentlich lieber hätte,<br />

wenn es die tina sein liesse. ein<br />

dritter kam dann noch dazu! Jetzt<br />

strahlt auch er wieder vor Stolz.<br />

Die grösste enttäuschung der<br />

saison 2011/12:<br />

enttäuschung hat auch etwas mit<br />

traurigkeit zu tun. am meisten zu<br />

schaffen gaben mir die Fragezeichen<br />

um carlo Janka. ich spürte<br />

seine physische, gesundheitliche<br />

gratwanderung, seinen Kampf um<br />

die richtige abstimmung von Material,<br />

technik und taktik bei jedem<br />

rennen, und wenn so ein grosser<br />

Skirennfahrer nicht mehr auf touren<br />

kommt, dann leidet man. aber<br />

12/13 wird wieder anders!<br />

mein persönlicher «magic<br />

moment» der saison 2011/12:<br />

war der Moment, als beat Feuz die<br />

Ziellinie des lauberhornrennens<br />

kreuzte. Das war der perfekte tag,<br />

das perfekte rennen, bei schönstem<br />

winterwetter, vor einer rekord-Zuschauerkulisse<br />

und mit<br />

einem grossen Sieger!<br />

als schweizer schneesportlerin<br />

der saison 2011/12 würde ich<br />

wählen:<br />

Dario cologna! bereits zum dritten<br />

Mal hat er den gesamt-weltcup<br />

gewonnen und sich dabei zum besten<br />

langläufer der welt küren lassen.<br />

Die tour de Ski, das grosse<br />

Saisonziel aller grossen langlaufnationen<br />

hat er geprägt, dominiert<br />

und ebenfalls zum dritten Mal gewonnen.<br />

und er hat bei all diesen<br />

erfolgen gegen den rest der welt<br />

die bodenhaftung nie verloren.<br />

Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />

ich mir:<br />

Dass die vielen verletzungen bei<br />

den Damen und bei den Männern<br />

endlich ein ende haben werden,<br />

dass alle gestärkt zurückkommen,<br />

damit die Skination Schweiz auch<br />

als Mannschaft wieder einen weiteren<br />

Schritt nach vorne tun kann.<br />

Das potential ist jedenfalls vorhanden.<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> publireportage


stefan Hofmänner<br />

Kommentator Ski alpin Frauen<br />

Die grösste überraschung der<br />

saison 2011/12 war für mich:<br />

Die guten resultate von Dominique<br />

gisin im riesenslalom. ich habe es<br />

zuvor noch nicht erlebt, dass eine<br />

abfahrerin im alter von 26 Jahren<br />

in einer technischen Disziplin den<br />

anschluss an die Spitze herstellen<br />

konnte.<br />

Die grösste enttäuschung der<br />

saison 2011/12:<br />

Diese fand reihenweise statt. eine<br />

verletzung nach der anderen. Die<br />

vorwärtsbewegung, in der sich die<br />

Schweizer Skifahrerinnen befanden,<br />

wurde etappenweise auf null<br />

abgebremst.<br />

mein persönlicher «magic<br />

moment» der saison 2011/12:<br />

Der Sieg von Fabienne Suter im<br />

Super-g von bad Kleinkirchheim.<br />

grosse Krise im letzten Jahr, und<br />

dann in diesem Jahr eine Fahrt,<br />

von der die Konkurrenz auch jetzt,<br />

im März, noch ehrfurchtsvoll<br />

spricht.<br />

als schweizer schneesportlerin<br />

der saison 2011/12 würde ich<br />

wählen:<br />

ich bin so sehr im alpinen Skisport<br />

der Frauen engagiert, dass ich die<br />

anderen Schneesportler nicht einschätzen<br />

möchte. ich würde ihnen<br />

nicht gerecht.<br />

Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />

ich mir:<br />

ich erhoffe mir gesunde athletinnen<br />

und eine trainercrew, die sich<br />

ohne interne Spannungen auf alles<br />

wesentliche konzentrieren kann.<br />

Dann können hoffentlich viele<br />

Schweizer Skifahrerinnen ihr<br />

potenzial maximal ausschöpfen.<br />

paDDy Kälin<br />

Moderator Ski alpin<br />

Die grösste überraschung der<br />

saison 2011/12 war für mich:<br />

Sandro viletta. Seit Jahren höre ich<br />

immer wieder begeisterte trainerstimmen,<br />

die viletta ausgezeichnete<br />

trainingsleistungen attestieren.<br />

im wettkampf allerdings<br />

gelang dem «trainingsweltmeister»<br />

nie die bestätigung. Das<br />

änderte sich am 3. Dezember 2011<br />

– der sympathische bündner gewann<br />

den Super-g von beaver<br />

creek. Für mich eine Überraschung,<br />

die ich viletta schon fast<br />

nicht mehr zugetraut hatte, die<br />

mich dafür umso mehr freute.<br />

Die grösste enttäuschung der<br />

saison 2011/12:<br />

carlo Janka. im vorfeld der Saison<br />

habe ich ausführlich mit ihm gesprochen.<br />

er selbst war nach den<br />

überstandenen Herzproblemen<br />

voller Zuversicht, wirkte selbstbewusst<br />

und freute sich riesig auf die<br />

neue Saison. was dann folgte, war<br />

ein einziges grosses Kopfschütteln<br />

– bei Janka, bei allen Fans, bei allen<br />

beobachtern, ja sogar bei den<br />

gegnern. Zusehen zu müssen, wie<br />

carlo Janka, dieser begnadete Skifahrer,<br />

chancen-, rat- und teilweise<br />

konzeptlos der weltelite und<br />

den eigenen erwartungen hinterherfuhr,<br />

hat wehgetan.<br />

mein persönlicher «magic<br />

moment» der saison 2011/12:<br />

Didier cuches Sieg bei der Hahnenkammabfahrt<br />

in Kitzbühel. Mit<br />

der rücktrittsankündigung am ort<br />

seiner grössten erfolge lastete<br />

sich der neuenburger vor den rennen<br />

auf der Streiff einen noch grösseren<br />

Druck auf. Der rummel um<br />

seine person war gewaltig. umso<br />

erstaunlicher und lobenswerter<br />

seine leistung am renntag. als im<br />

Ziel die grüne eins aufleuchtete,<br />

bebte das Zielstadion, alle jubelten<br />

und spürten, dass es das perfekte<br />

Happy end einer aussergewöhnlichen<br />

geschichte war.<br />

als schweizer schneesportlerin<br />

der saison 2011/12 würde ich<br />

wählen:<br />

natürlich müsste, sollte, könnte<br />

ich beat Feuz oder Didier cuche<br />

wählen. ich gebe meine Stimme<br />

aber Didier Défago. Der 34-jährige<br />

hat sich im Herbst seiner Karriere<br />

auch von einer schweren Knieverletzung<br />

nicht unterkriegen lassen.<br />

als abfahrtsolympiasieger hätte er<br />

seine Karriere problemlos beenden<br />

können. aber nein: er entschied<br />

sich für den langen, harten<br />

und beschwerlichen weg zurück –<br />

zurück an die Spitze. Sein abfahrtssieg<br />

in bormio – auf der sehr<br />

selektiven pista Stelvio – hat mir<br />

sehr imponiert und zwar nicht, weil<br />

dies zuvor noch keinem Schweizer<br />

in einem weltcup-rennen gelungen<br />

war. es war sehr beeindruckend<br />

mitzuerleben, wie stark<br />

Défago nach so kurzer Zeit bereits<br />

wieder da war. Dieser Sieg in<br />

bormio, seine neue Konstanz auf<br />

hohem niveau im riesenslalom,<br />

seine gesamte comebacksaison<br />

verdienen allerhöchsten respekt.<br />

Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />

ich mir:<br />

nach einer Saison ohne grossanlass<br />

steht im nächsten Jahr wieder<br />

eine wM auf dem programm. natürlich<br />

hoffe ich, dass möglichst<br />

viele Schweizerinnen und Schweizer<br />

am tag X bereit und erfolgreich<br />

sind. ansonsten hoffe ich, dass<br />

Swiss-Ski den rücktritt von Didier<br />

cuche einigermassen gut verkraftet,<br />

und dass carlo Janka seine<br />

Zuversicht, seinen Mut und die<br />

Freude am Skifahren wieder findet.<br />

und zu guter letzt würde ich mir<br />

wünschen, dass die verletzungshexe<br />

im nächsten winter einen<br />

möglichst grossen bogen um das<br />

arg gebeutelte Frauenteam macht.<br />

Hopp Schwiz!<br />

Wintersportumfrage<br />

miCHael Bont<br />

Ko-Kommentator Ski alpin Frauen<br />

Die grösste überraschung der<br />

saison 2011/12 war für mich:<br />

tina weirather: Sie hat nach diversen<br />

verletzungen und längeren<br />

wettkampfpausen ihr erstes<br />

podest schon anfangs winter in<br />

lake louise herausgefahren.<br />

nachher hat sie gleich noch mehrere<br />

Male im Super-g und der abfahrt<br />

podestplätze erreicht! tina<br />

konnte endlich ihr grosses talent<br />

beweisen und gibt sicherlich den<br />

vielen verletzten athletinnen Mut,<br />

dass es auch nach langen, schweren<br />

verletzungen noch möglich ist,<br />

sich an der weltspitze zu festigen.<br />

Die grösste enttäuschung der<br />

saison 2011/12:<br />

verletzungen! Sie haben in diesem<br />

winter oft erbarmungslos zugeschlagen<br />

und meistens dann, wenn<br />

ein athlet oder eine athletin so<br />

richtig in «Schwung» kam!<br />

mein persönlicher «magic<br />

moment» der saison 2011/12:<br />

als Didier cuche nach seiner<br />

rücktrittserklärung am tag danach<br />

die abfahrt in Kitzbühel<br />

gewinnen konnte. Der Schweizer<br />

Skisport verliert einen grossen<br />

athleten.<br />

als schweizer schneesportlerin<br />

der saison 2011/12 würde ich<br />

wählen:<br />

Hier werde ich mir erlauben, drei<br />

zu wählen, denn im Sport ist es<br />

auch möglich, dass drei athleten<br />

genau gleich schnell fahren! Dario<br />

cologna, Didier cuche, beat Feuz.<br />

Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />

ich mir:<br />

Das alle verletzten athleten und<br />

athletinnen von Swiss-Ski wieder<br />

gesund das training aufnehmen<br />

können, und dass Swiss-Ski (Damen<br />

und Herren) wieder stärker in<br />

den Disziplinen Slalom und riesenslalom<br />

wird!<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> publireportage 55


Wintersportumfrage<br />

Jann Billeter<br />

Moderator Ski alpin<br />

Die grösste überraschung der<br />

saison 2011/12 war für mich:<br />

Der Sieg von Sandro viletta im<br />

Super-g von beaver creek.<br />

Die grösste enttäuschung der<br />

saison 2011/12:<br />

Dass die Schweiz in den technischen<br />

Disziplinen nicht an der<br />

Spitze vertreten ist. extrem ist es<br />

jeweils in wengen und Kitzbühel:<br />

am Samstag in der abfahrt, die<br />

Schweizer in den Hauptrollen – am<br />

Sonntag im Slalom, die Schweizer<br />

nur noch in nebenrollen.<br />

mein persönlicher «magic<br />

moment» der saison 2011/12:<br />

Die lauberhorn-abfahrt. an diesem<br />

tag hat alles gepasst: wetter,<br />

piste, Stimmung und der Sieg von<br />

beat Feuz als Krönung.<br />

als schweizer schneesportlerin<br />

der saison 2011/12 würde ich<br />

wählen:<br />

Dario cologna! Seine leistungen<br />

können nicht hoch genug eingestuft<br />

werden.<br />

Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />

ich mir:<br />

Dass es dem Speedteam gelingt,<br />

die grosse lücke, die Didier cuche<br />

hinterlässt, zu schliessen; dass<br />

carlo Janka wieder ganz gesund<br />

wird und zu alter Stärke zurückfindet;<br />

einen trumpf im Slalom.<br />

Dani Kern<br />

Kommentator Snowboard,<br />

Skicross und Ski alpin Männer<br />

Die grösste überraschung der<br />

saison 2011/12 war für mich:<br />

Die konstanten top-resultate von<br />

beat Feuz und die starke rückkehr<br />

von Didier Defago nach seiner verletzungspause.<br />

Die grösste enttäuschung der<br />

saison 2011/12:<br />

Dass bei den Herren im weltcup in<br />

der Disziplin Slalom kein Schritt<br />

nach vorne gemacht werden konnte.<br />

mein persönlicher «magic<br />

moment» der saison 2011/12:<br />

Der abfahrtssieg von beat Feuz auf<br />

der spektakulären olympiapiste<br />

2014 in Sotschi.<br />

als schweizer schneesportlerin<br />

der saison 2011/12 würde ich<br />

wählen:<br />

auf ein podest gehören immer 3! 1.<br />

platz Didier cuche, 2. platz iouri<br />

podladtchikov, 3. platz beat Feuz.<br />

Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />

ich mir:<br />

tolle resultate, viele emotionen<br />

und wenige verletzungen.<br />

peter minDer<br />

Kommentator Ski nordisch<br />

Die grösste überraschung der<br />

saison 2011/12 war für mich:<br />

remo Fischer lief gleich zu beginn<br />

der Saison im norwegischen Sjusjoen<br />

auf platz 6 in einem 15 km<br />

Skatingrennen. remo zeigte von<br />

a–Z eine weltklasseleistung. genauso<br />

wie laurien van der graaff,<br />

die in Düsseldorf alle und wahrscheinlich<br />

auch sich selber mit<br />

einem famosen 3. platz überraschte.<br />

Die grösste enttäuschung der<br />

saison 2011/12:<br />

Der Flop von Davos war der absolute<br />

tiefpunkt der nordischen Saison.<br />

beim so sehr herbeigesehnten<br />

30-km-rennen liefen alle<br />

Schweizer der Konkurrenz hinterher.<br />

Schlechte Skier waren die<br />

ursache, und der chef des wachsteams<br />

hatte keine guten argumente.<br />

Das darf beim Heimrennen ganz<br />

einfach nicht passieren.<br />

mein persönlicher «magic<br />

moment» der saison 2011/12:<br />

als Dario cologna an der tour de<br />

Ski von cortina nach toblach petter<br />

northug stehen liess, blieben<br />

mir fast die worte im Hals stecken.<br />

ich musste zweimal hinschauen<br />

um zu erkennen, dass der Superstar<br />

northug völlig am anschlag<br />

war. So etwas gabs im epischen<br />

Duell zwischen petter und Dario in<br />

dieser Deutlichkeit noch nie.<br />

als schweizer schneesportlerin<br />

der saison 2011/12 würde ich<br />

wählen:<br />

ganz klar Dario cologna. So überragend<br />

wie er im weltcup dominierte,<br />

hätte er auch Sportler des<br />

Jahres werden müssen. Für mich<br />

gibt es bei ihm einige parallelen zu<br />

roger Federer in der art und weise<br />

wie er auftritt, locker und clever ist.<br />

in einer globalen Sportart so klar<br />

zum leader zu werden, gelang in<br />

der Schweiz nur wenigen athleten.<br />

Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />

ich mir:<br />

in der nächsten Saison müssen die<br />

jungen athletinnen und athleten<br />

Fortschritte zeigen. bis jetzt lief<br />

das im Schatten colognas ruhig.<br />

nun müsste der anschluss im<br />

weltcup geschafft werden. Dazu<br />

braucht es das notwendige commitment<br />

zum Sport und vielleicht<br />

auch die erkenntnis, dass die richtige<br />

Mischung zwischen Quantität<br />

und Qualität wie bei Dario cologna<br />

zielführend sein kann.<br />

56 <strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> publireportage


aDriano iseppi<br />

Ko-Kommentator Ski nordisch<br />

Die grösste überraschung der<br />

saison 2011/12 war für mich:<br />

Mit welcher Dominanz Dario cologna<br />

an der tour de Ski aus dem<br />

gross angekündigten Zweikampf<br />

northug-cologna einen «Schaulauf<br />

cologna» machte.<br />

Die grösste enttäuschung der<br />

saison 2011/12:<br />

Dass es das Schweizer team nicht<br />

geschafft hat, für den weltcup in<br />

nove Mesto eine Männerstaffel zu<br />

stellen. Dies notabene lediglich ein<br />

Jahr nach dem sensationellen Sieg<br />

in la clusaz!<br />

mein persönlicher «magic<br />

moment» der saison 2011/12:<br />

als Dario cologna im langen aufstieg<br />

der vorentscheidenden tdS-<br />

etappe von cortina nach toblach<br />

mit seiner tempoverschärfung<br />

petter northug «das genick<br />

brach».<br />

als schweizer schneesportlerin<br />

der saison 2011/12 würde ich<br />

wählen:<br />

aufgrund seiner überragenden<br />

Konstanz über den ganzen winter<br />

steht es für mich dieses Jahr ausser<br />

Frage: Dario cologna.<br />

Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />

ich mir:<br />

Dass hinter Dario cologna ein starkes<br />

team heranwächst. vor allem<br />

jüngere athleten sollen vom starken<br />

Zugpferd cologna profitieren<br />

können. Dieser hat ihnen nämlich<br />

eindrücklich gezeigt, was im<br />

Schweizer langlaufsport möglich<br />

ist.<br />

gian simmen<br />

Ko-Kommentator Snowboard<br />

Die grösste überraschung der<br />

saison 2011/12 war für mich:<br />

iouri podlatchikov! ich hätte nicht<br />

gedacht, dass er eine so grosse<br />

Konstanz an allen grossen wettkämpfen<br />

(Dew tour, X games) hat,<br />

und dies trotz üblen Stürzen und<br />

gebrochener nase.<br />

Die grösste enttäuschung der<br />

saison 2011/12:<br />

pat burgener, er hat ein riesentalent.<br />

leider konnte er aber<br />

«nur» einen big-air-Sieg einfahren<br />

und war sonst vom pech mit<br />

Stürzen und verletzungen verfolgt.<br />

mein persönlicher «magic<br />

moment» der saison 2011/12:<br />

Da gab es ganz viele. ich denke<br />

aber das burton european open in<br />

laax: gutes wetter, super bedingungen<br />

und gute resultate der<br />

Schweizer Fahrer.<br />

als schweizer schneesportlerin<br />

der saison 2011/12 würde ich<br />

wählen:<br />

ganz klar iouri, er repräsentiert<br />

das Freestyle-Snowboarden in der<br />

Schweiz wie auch im ausland. er<br />

gehört zu den besten der Sportart<br />

. . .<br />

Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />

ich mir:<br />

viele podestplätze der Schweizer<br />

Freestyle-Snowboarder, damit sie<br />

danach gestärkt in die olympische<br />

Saison 13/14 starten können.<br />

miCHael stäuBle<br />

Kommentator Skispringen<br />

Die grösste überraschung der<br />

saison 2011/12 war für mich:<br />

ein SMS von Swiss-Ski vor dem<br />

auftakt zur vierschanzentournee<br />

in oberstdorf: «Simon ammann<br />

kann zum Mediengespräch leider<br />

nicht erscheinen . . .» . . . weil er<br />

eine Magen-Darm-grippe eingefangen<br />

hatte. wegen der Krankheit<br />

beendete ammann die tournee<br />

nach dem Springen von innsbruck<br />

vorzeitig.<br />

Die grösste enttäuschung der<br />

saison 2011/12:<br />

Die Skiflug-wM, die trotz viel wind<br />

und teils schlechten bedingungen<br />

am Samstag durchgepeitscht wurde.<br />

um 18 uhr war der wettkampf<br />

beendet, da hätten wir perfektes<br />

Skiflug-wetter gehabt. offenbar<br />

führten übergeordnete tv-interessen<br />

dazu, dass die FiS den wettkampf<br />

bis 18 uhr 30 abgeschlossen<br />

haben musste.<br />

mein persönlicher «magic<br />

moment» der saison 2011/12:<br />

Der weltcup von engelberg. Die<br />

organisatoren waren vom pech<br />

verfolgt. erst lag kein Schnee, also<br />

mussten sie ihn mit mit rund 100<br />

lKw-Fahrten von andermatt zur<br />

titlis-Schanze transportieren lassen.<br />

Dann fielen training und Quali<br />

vom Freitag dem Sturm zum<br />

opfer, der regen liess die Schneedecke<br />

bedrohlich schmelzen. Dann<br />

setzte starker, nasser Schneefall<br />

ein. Dennoch schafften es die organisatoren<br />

und die vielen Helfer<br />

dank riesigem einsatz (und gekühlter<br />

anlaufspur), einen fairen<br />

und hochklassigen wettkampf<br />

durchzuführen.<br />

als schweizer schneesportlerin<br />

der saison 2011/12 würde ich<br />

wählen:<br />

Didier cuche (leider zum letzten<br />

Mal . . .).<br />

Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />

ich mir:<br />

weniger windige wettkämpfe.<br />

Wintersportumfrage<br />

sasCHa ruefer<br />

Kommentator Skispringen<br />

Die grösste überraschung der<br />

saison 2011/12 war für mich:<br />

Der kometenhafte aufstieg von<br />

beat Feuz. Zwar hat Feuz mit seinem<br />

Sieg ende letzter Saison in<br />

Kvitfjell schon andeutungen gemacht,<br />

dass er aber in dieser Saison<br />

als beständiger allrounder<br />

brilliert, hätte ich ihm nicht zugetraut.<br />

Die grösste enttäuschung der<br />

saison 2011/12:<br />

ist der Schweizer Springer-nachwuchs,<br />

der seit Jahren Hoffnungen<br />

weckt, aber keine resultate liefert.<br />

trotz Simon ammann als leaderfigur,<br />

trotz berni Schödler als ausbildner<br />

und trotz teurer infrastruktur<br />

ist das Skispringen in der<br />

Schweiz stehengeblieben.<br />

mein persönlicher «magic<br />

moment» der saison 2011/12:<br />

Die tour de Ski ist das paris–Dakar<br />

des langlaufs. Die Sportler gehen<br />

in 9 tagen an ihre grenzen, die<br />

meisten darüber hinaus. nur<br />

einem scheint die power nie auszugehen:<br />

Dario cologna. wie er auf<br />

der Schlussetappe der tour de Ski<br />

die Skipiste zur alpe cermis hochgekraxelt<br />

ist und scheinbar unverbraucht<br />

ins Ziel gelaufen ist, hat<br />

mich beeindruckt.<br />

als schweizer schneesportlerin<br />

der saison 2011/12 würde ich<br />

wählen:<br />

Didier cuche. weil er es geschafft<br />

hat, den Höhepunkt seiner Karriere<br />

zu nutzen, um seinen rücktritt<br />

zu verkünden. auch bei seinem abschied<br />

ist er vorbild. unerreicht.<br />

eine leaderfigur, einer der letzten<br />

100-prozent-Sportler dieses planeten.<br />

Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />

ich mir:<br />

Dass Simon amman die bestätigung<br />

findet, dass es richtig war, bis<br />

Sotschi weiterzumachen. er hat<br />

die heurige Saison als Übergangssaison<br />

betitelt, um mit den neuen<br />

voraussetzungen klarzukommen.<br />

geworden ists ein steter Kampf mit<br />

Material, veränderungen und sich<br />

selber. Dem grossartigen Sportler<br />

wünsche ich 2013 das comeback<br />

auf dem Siegerstockerl.<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> publireportage 57


SCHWEIZ TOURISMUS<br />

wandern<br />

auf DeM gletScHer<br />

wanderfüsse bringen einen überall hin – auch in 3000 Meter hoch<br />

gelegene gletschergebiete. Der winterwanderer startet bei der bergstation<br />

und traversiert dann das ewige eis. eine region verspricht dabei ganz<br />

besondere ausblicke: gstaads gletscher gebiet glacier 3000 mit Sicht auf<br />

24 viertausender.<br />

> Text: Martina niggli<br />

> foto: zvg.<br />

Das gletschergebiet glacier 3000 in<br />

der region gstaad/les Diablerets<br />

bietet ein botta-restaurant, ein<br />

Höhenlanglaufgebiet, blick auf 24 viertausender<br />

und einen winterwanderweg<br />

auf dem gletscher. auch wenn die wanderung<br />

auf dem gletscher nicht mit vielen<br />

Höhenmetern verbunden ist, braucht es<br />

trotzdem sehr gutes Schuhwerk. gletscherwandungen<br />

fordern naturgemäss die<br />

InfO ZU GSTaad MOUnTaIn RIdES<br />

Kanton bern<br />

Teilgebiete Schönried, Saanenmöser, Zweisimmen, lauenen, gsteig,<br />

château-d’oex, glacier 3000<br />

Höhe 940–3000 m ü. M<br />

Skigebiet 57 bahnen, 26 lifte, 220 Kilometer piste<br />

(58 % blau, 27 % rot, 15 % schwarz)<br />

Unterkünfte 47 Hotels<br />

58<br />

165 Kilometer langlaufloipe, 30 winterwanderwege, 4 Snowparks,<br />

8 Kinderlernparks,10 Schneesportschulen<br />

Gastronomie bergrestaurants, Dorf- und Hotelrestaurants, cafés<br />

anreise Mit der Sbb richtung bern–Spiez–Zweisimmen–Saanenmöser;<br />

mit dem auto auf der autobahn richtung bern–Spiez–Zweisimmen–<br />

Saanenmöser<br />

www.gstaad.ch<br />

Kondition weniger. Doch auf 3000 Metern<br />

wird die luft dünn. eine grundkondition ist<br />

daher auf alle fälle nötig.<br />

Gletscherwanderung in luftiger Höhe.<br />

gstaad Mountain rides mit dem gletschergebiet<br />

glacier 3000 verspricht ein<br />

ganz besonderes gletscher-wandererlebnis.<br />

glacier 3000 ist das einzige gletscher-<br />

Skigebiet im berner oberland, liegt 3000<br />

Meter über Meer und bildet die grenze<br />

zwischen der Deutsch- und der westschweiz.<br />

Die einstündige wanderung auf<br />

dem gut markierten «glacier walk» beginnt<br />

nicht etwa auf 1000 Metern, sondern<br />

erst bei der bergstation Scex rouge (2970<br />

m ü. M.). Die bergfahrt erfolgt mit der futuristischen<br />

grossraum-gondel. Der aussichtspunkt<br />

auf 3000 Meter über Meer ist<br />

nur wenige Schritte von der bergstation<br />

<strong>Snowactive</strong> apRIl <strong>2012</strong> publireportage


entfernt. es präsentiert sich ein atemberaubendes<br />

360°-panorama auf 24 viertausender,<br />

darunter das Dreigestirn<br />

eiger-Mönch-Jungfrau, das Matterhorn<br />

und der Mont blanc. Die gletschertraversierung<br />

ist ungefährlich: «Die gletscherspalten<br />

werden mit Schnee aufgefüllt»,<br />

erklärt bernhard tschannen (ceo glacier<br />

3000 ag). einen besuch wert ist das im<br />

2001 eröffnete restaurant «botta 3000»<br />

WInTERWandERn aUf 3000 METER<br />

Graubünden:<br />

pontresina–Diavolezza – winterwanderung<br />

über gletscherfelder des pers- und des Morteratschgletschers,<br />

den felskopf der verlorenen<br />

insel «isla persa» und über Seitenmoränen mit<br />

exklusiver aussicht auf die höchsten gipfel der<br />

ostalpen, u. a. den piz bernina (4049 m ü. M.).<br />

Start: bergstation Diavolezza-bahn (2973 m<br />

ü. M.). gletschertraversierung nur mit bergführer<br />

empfohlen. www.graubuenden.ch<br />

Bern/ Waadt:<br />

Jungfraujoch–Mönchsjochhütte – Der vermutlich<br />

höchstgelegene winterwanderweg der<br />

alpen auf 3600 Metern über Meer. er führt ab<br />

der bergstation Jungfraujoch (3454 m ü. M.)<br />

durch den Sphinxstollen unter der Mönchsüdwand<br />

vorbei bis zur Mönchsjochhütte (3650<br />

m ü. M.). im rücken die Jungfrau, vor den augen<br />

bei der bergstation Scex rouge, konzipiert<br />

vom gleichnamigen Stararchitekten Mario<br />

botta. einer der drei investoren des<br />

glacier 3000 ist übrigens formel-1-ikone<br />

bernie ecclestone.<br />

Eine der längsten und anspruchsvollsten<br />

Abfahrten. wer die wanderschuhe mit den<br />

Skis oder dem Snowboard tauscht, erlebt<br />

die Skiregion natürlich auch noch von<br />

imposante eisabbrüche. Dauer: 1 Stunde. www.<br />

jungfraujoch.ch<br />

Wallis:<br />

lötschental–Hockenhorn – traumpanorama<br />

vom aussichtspunkt aus auf 40 der insgesamt<br />

48 viertausender der Schweiz. Das Hockenhorn<br />

(3293 m ü. M.) ist einer der höchsten für wanderer<br />

begehbaren berg der Schweiz. Dauer: 45<br />

Minuten. www.valais.ch<br />

Saas-grund–Hohsaas – Der höchstgelegene<br />

winterwanderweg der alpen. auf dem 1,2 km<br />

langen rundweg ist man aug in aug mit 18<br />

mächtigen viertausendern des Saastals. infotafeln<br />

verraten nützliches wissen über die region.<br />

Der weg ist präpariert bis zum Standort<br />

«Dom», danach heissts Schneeschuhe anschnallen.<br />

www.saas-fee.ch<br />

SCHWEIZ TOURISMUS<br />

auf dem ewigen Eis in Glacier 3000 wandert<br />

es sich zu jeder Jahreszeit. das Highlight:<br />

der panoramablick auf 24 Viertausender.<br />

einer anderen Seite. Das Skigebiet gstaad<br />

Mountain rides bietet 250 Kilometer piste<br />

und 165 Kilometer langlaufloipen. es ist<br />

eines der grössten, vielfältigsten und sichersten<br />

Skigebiete der Schweiz. 15 prozent<br />

der pisten sind schwarz, darunter<br />

auch die sieben Kilometer lange oldenpiste<br />

in glacier 3000 – eine der längsten und<br />

anspruchsvollsten Skiabfahrten (1600 Höhenmeter)<br />

des alpenraums. <<br />

Saas-fee–britanniahütte – eine winterwanderung<br />

für ausdauersportler. vom Startpunkt<br />

Saas-fee (1803 m ü. M.) marschiert man 1200<br />

Höhenmeter und traversiert den spaltenarmen<br />

chessjengletscher bis zur britanniahütte (3030<br />

m ü.M.). Dauer: 4 Stunden. eine abkürzung bietet<br />

die fahrt mit der bergbahn bis zur Station<br />

«felskinn» (2989 m ü. M.). www.saas-fee.ch<br />

Zentralschweiz:<br />

engelberg–titlis–Stotzig egg – eine winterwanderung<br />

für gross und Klein. vom Start in engelberg<br />

geht man vorbei am trübsee, hinauf zum<br />

titlis bis zur Stotzig egg (2950 m ü. M.). länge:<br />

2 km, Dauer: 1 Stunde, Höhendifferenz: 70 Meter.<br />

www.titlis.ch<br />

www.myswitzerland.com<br />

<strong>Snowactive</strong> apRIl <strong>2012</strong> publireportage 59


medizin<br />

winterSPort:<br />

Schat<br />

Seite<br />

aktuell leben etwa knapp 8 mil- gung stehenden Zahlen sind somit eher 30. und 60. Lebensjahr ereignen. Die jährlionen<br />

menschen in der Schweiz.<br />

etwa ein Viertel davon treibt<br />

Wintersport, was einer Gesamtzahl<br />

von über 2 millionen Win-<br />

tief gegriffen.<br />

wir müssen davon ausgehen, dass jährlich<br />

etwa 67 000 Personen der schweizerischen<br />

Bevölkerung einen Schneesportunfall<br />

erleiden. Dies sind etwas mehr als<br />

lichen Kosten der wintersportunfälle belaufen<br />

sich auf knapp 300 Millionen<br />

Schweizer Franken, wobei die Skiunfälle<br />

etwa zwei Drittel der Gesamtkosten ausmachen.<br />

interessanterweise sind die<br />

tersportlern entspricht. diese 20 % aller Sportunfälle, die sich pro Jahr in meisten Ski- und Snowboardunfälle selbst<br />

verteilen sich auf die Sportarten der Schweiz ereignen. Fast drei viertel verschuldet. nur etwa 5–8 % aller Unfälle<br />

Ski, Snowboard, langlauf,<br />

Schlitteln und rodeln.<br />

dieser verletzungen sind Ski- und Snowboardunfälle.<br />

Der rest verteilt sich auf die<br />

anderen wintersportarten. Der anteil an<br />

sind auf Fremdpersonen zurückzuführen.<br />

Bei den Skiunfällen stehen vor allen<br />

Dingen verletzungen im Bereich der Knie-<br />

Snowboardunfällen an der Gesamtzahl gelenke im vordergrund. neben den sehr<br />

der verletzungen beträgt etwa 19 %. Der häufigen isolierten Meniskusverletzungen<br />

Neben den vielen unbestritten positiven<br />

Faktoren des Sportes, ist wintersport,<br />

und hier im Speziellen der<br />

grösste anteil (80 %) betrifft somit den alpinen<br />

Skisport. Die Unfallzahlen können<br />

von Saison zu Saison sehr stark variieren.<br />

findet man in den letzten Jahren auch eine<br />

vielzahl von komplexen Kombinationsverletzungen<br />

aus Meniskus– und Bandruptu-<br />

Ski- und Snowboardsport, nicht ungefähr- Dies liegt in erster Linie an den klimatiren (Kreuzband und innenband). Die zweitlich.<br />

Die genaue Zahl der Schneesportverschen Bedingungen respektive daran, ob häufigsten verletzungen betreffen die<br />

letzungen kann eigentlich nur geschätzt ein winter schneereich ist oder nicht. viel Schulter und die oberarme. Dabei handelt<br />

werden, da nicht alle Unfälle gemeldet Schnee bedeutet viel wintersport und so- es sich meist jedoch um Prellungen und<br />

werden, und nur diejenigen statistisch mit auch höhere verletzungszahlen. Quetschungen.<br />

ausgewertet werden können, die den Un- Das altersspektrum der verletzten Snowboardfahrer erleidet am häufigsfallversicherungen<br />

vorliegen. Da aber nur Sportler unterscheidet sich beim Skilauten Prellungen und Quetschungen am<br />

etwas mehr als die Hälfte der gesamten fen deutlich von dem beim Snowboarden. rumpf, rücken und am Gesäss. etwas<br />

Schweizer Bevölkerung obligatorisch ge- etwa 71 % aller Snowboardunfälle betref- weniger häufig findet man verletzungen<br />

mäss UvG versichert ist, entziehen sich fen die altersgruppe zwischen dem 15. und der Schultern und der oberarme.<br />

den Statistiken Unfälle von Kindern, Stu- dem 29. Lebensjahr, wohingegen sich Die meisten Ski- und Snowboardunfälle<br />

denten, Pensionären etc. Die zur verfü- etwa 70 % aller Skiunfälle zwischen dem<br />

ereignen sich in den späteren vormittags-<br />

60<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>


medizin<br />

teN<br />

N<br />

und nachmittagsstunden. Möglicherweise<br />

ist die körperliche ermüdung und die damit<br />

verbundene Überschätzung der eigenen<br />

Fähigkeiten als Ursache dieser verletzungshäufung<br />

anzusehen. Gerade die<br />

körperliche ermüdung und der damit einhergehende<br />

rückgang der Konzentration<br />

in Kombination mit hohen Geschwindigkeiten,<br />

kann uns diese verletzungshäufigkeit<br />

durchaus erklären. Häufig kommen<br />

beim Pistenfahren Geschwindigkeiten von<br />

40–60 km/Stunde zustande. alleine die<br />

die SpezialiSten<br />

dr. Hardy Hüttemann<br />

Medical team Swiss-Ski,<br />

Swiss olympic Medical center,<br />

crossklinik Basel<br />

reaktionszeit löst bei dieser Geschwindig-<br />

keit schon eine Distanz von etwa 12 Metern<br />

aus. Dies bedeutet, dass wenn man die<br />

drohende Gefahr erkennt, es bei diesen<br />

Geschwindigkeiten noch einmal so lange<br />

dauert, bis der Sportler in der Lage ist,<br />

entsprechend zu reagieren!<br />

Hinzu kommt, dass bei diesen Geschwindigkeiten<br />

die aufprallheftigkeit<br />

einer geschätzten Sturzhöhe von knapp 10<br />

Metern entspricht. wenn man sich diese<br />

Zahlen vor augen hält, wird einem klar,<br />

warum nicht nur die versicherungen, sondern<br />

auch die Sportmedizin seit vielen<br />

Jahren eine Helmtragepflicht wünschen<br />

oder gar fordern.<br />

es gibt aber neben dem tragen von<br />

Helmen und Protektoren, welche die passive<br />

Sicherheit erhöhen, noch eine vielzahl<br />

von anderen Dingen, die helfen können, die<br />

Unfallzahlen zu reduzieren, und welche<br />

nützliche wegbegleiter für die Skisportler<br />

sind. regelmässige Pausen, ausreichende<br />

Flüssigkeitszufuhr und eine gute einschätzung<br />

der körperlichen Leistungsfähigkeit<br />

spielen ebenso eine rolle wie ein<br />

aufwärmprogramm. Hilfreich ist eine<br />

iPhone-app der Suva (Slope track), welche<br />

dr. andreas Gösele<br />

Ärztlicher Leiter, Swiss olympic<br />

Medical center, crossklinik Basel<br />

helfen kann, die zurückgelegte Distanz,<br />

die Höhendifferenz, aber auch die persönliche<br />

Geschwindigkeit aufzuzeigen. Das<br />

Programm bietet aber auch nützliche Hinweise<br />

zur ersten Hilfe, notruf-telefonnummern,<br />

zahlreiche spielerische aufwärmübungen<br />

und vieles mehr.<br />

all dies sind kleine Schritte mit einer<br />

möglicherweise grossen wirkung.<br />

Unfallprävention findet jedoch nicht nur<br />

auf der Piste, sondern eigentlich das ganze<br />

Jahr über statt. eine gute körperliche<br />

Fitness, eine ausreichende Grundlagenausdauer,<br />

Kraft und Koordination helfen<br />

uns, einen wunderschönen Skitag bei<br />

herrlichem Schnee und schönem wetter<br />

nicht nur länger, sondern auch intensiver<br />

zu geniessen. <<br />

Weitere infos unter:<br />

www.suva.ch/startseite-suva/<br />

praevention-suva/sichere-freizeit-suva/<br />

schneesport-praeventionskampagnesuva.htm<br />

www.crossklinik.ch<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 61


schlusspunkt<br />

richard hegglin war als agentur-Journalist<br />

während vier Jahrzehnten für den skisport<br />

unterwegs und sass 20 Jahre im Fis-Weltcupkomitee.<br />

heute schreibt er für snowactive,<br />

skionline.ch und diverse tageszeitungen.<br />

Die regie Des<br />

perfekten rücktritts<br />

wird ende Jahr<br />

abgesetzt. eine grosse<br />

«Benissimo»<br />

Sonntagszeitung liess gnadenlos<br />

die Guillotine fallen. ihr Fazit:<br />

Bernard thurnheer wird nicht als genialer<br />

Sportreporter und liebenswürdiger Gastgeber<br />

in die Fernsehgeschichte eingehen.<br />

er wird als weiteres Beispiel für einen Star<br />

eingehen, der den rechtzeitigen absprung<br />

verpasst hat.<br />

Zur gleichen Zeit zelebrierte Didier<br />

cuche seinen Rücktritt. in einer Form,<br />

wie’s das vor ihm noch nie gegeben hat. er<br />

schaffte es, obwohl schon 37½-jährig, mit<br />

seiner ankündigung in Kitzbühel die gesamte<br />

Skiwelt zu überraschen. Und zwei<br />

tage nach der Mitteilung mit seinem fünften<br />

triumph in der Hahnenkamm-abfahrt<br />

das tüpfchen aufs «i» zu setzen. Und dann<br />

noch einen und noch einen draufzusetzen.<br />

Dramaturgisch perfekter gehts nicht.<br />

Dabei stand das Drehbuch seines Rücktritts<br />

in Raten diametral im widerspruch<br />

zur gängigen Meinung der experten. «ich<br />

hätte nie ein Rennen fahren können im<br />

wissen, dass das mein Letztes ist», fand<br />

Bernhard Russi. er hätte die nötige Konzentration<br />

nicht mehr aufgebracht.<br />

Russi selber trat nach einem 8. Rang an<br />

einer wM aufgrund einer spontanen eingebung<br />

mit den worten zurück: «es gibt im<br />

Leben mehr verlierer als Sieger. Deshalb<br />

trete ich gerne als verlierer ab.» wer erinnert<br />

sich noch, dass Russi als «Loser»<br />

aufhörte? Der weltmeister und olympiasieger<br />

wird heute als einer der grössten<br />

Skirennfahrer aller Zeiten wahrgenommen.<br />

64<br />

Und erinnern sie sich, wie andere grosse<br />

abfahrer abtraten? Roland collombins<br />

Karriere ging nach zwei fürchterlichen<br />

Stürzen in val d’isère zu ende. Franz<br />

Heinzer purzelte bei der olympia-abfahrt<br />

in Lillehammer beim Start aus der Bindung.<br />

Peter Müller überwarf sich zum<br />

Schluss mit dem cheftrainer. Und eben<br />

trat auch ambrosi Hoffmann nach einer<br />

völlig verkorksten letzten Saison zurück.<br />

Der perfekte Rücktritt ist primär ein<br />

mediales wunschbild, in das sich die athleten<br />

oft pressen lassen. Der Rücktritt auf<br />

dem vermeintlichen Höhepunkt ist eine<br />

Momentaufnahme, die von der Öffentlichkeit<br />

schon bald wieder vergessen wird.<br />

was in erinnerung bleibt, ist das «Gesamtwerk»,<br />

unbesehen von ein paar Kratzern<br />

in den letzten einsätzen. Das wird auch bei<br />

Beni thurnheer nicht anders sein.<br />

Didier cuche deutete an, dass er 2007<br />

hätte zurücktreten müssen, wenn er der<br />

Mär des scheinbar idealen Rücktritts aufgesessen<br />

wäre. Damit hätte er die schönsten<br />

Jahre seiner Karriere verpasst. ein<br />

vollblutsportler wird aber erst richtig herausgefordert,<br />

wenn er normen sprengen<br />

und Unmögliches möglich machen kann<br />

– wie cuche.<br />

Deshalb ist auch der entschluss von<br />

Simon ammann, seine Karriere fortzusetzen,<br />

erfreulich und faszinierend. Die<br />

Herausforderung, trotz technischer Reglementsänderungen<br />

wieder an die einstige<br />

Form anzuknüpfen, ist für ihn reizvoller als<br />

die verwaltung von vier olympischen Goldmedaillen.<br />

Zum Glück. Selbst ein paar<br />

vorzeitige Landungen tun seinem image<br />

keinen abbruch.<br />

vor ein paar tagen feierte erika Hess,<br />

die einstige Slalom-Königin, ihren 50. Geburtstag.<br />

Sechs Mal gewann sie wM-Gold,<br />

ehe sie nach dem triumph in crans-Montana<br />

1987 abtrat – auf dem Höhepunkt.<br />

Hätten Sie’s noch gewusst? Überraschender<br />

ist, dass erika Hess damals erst<br />

25-jährig war. Das löst den aha-effekt aus.<br />

in diesem alter hatte cuche gerade mal<br />

ein Rennen gewonnen, andere Superstars<br />

wie Stephan eberharter noch gar keines.<br />

es gibt kein Drehbuch für die perfekte<br />

Karriere, und auch keines für den idealen<br />

Rücktritt. obwohl bei cuche für einmal<br />

alles passte. weil er seinen eigenen weg<br />

ging und sämtliche nullachtfünfzehnempfehlungen<br />

ignorierte. <<br />

Partner<br />

Sponsoren Swiss-Ski<br />

Eventpartner<br />

Swiss Ski Pool<br />

Hauptsponsor Swiss-Ski<br />

Fahrzeugpartner<br />

Official Broadcaster<br />

Lieferanten<br />

| Burgerstein | Ovomaltine | RICOH SCHWEIZ AG |<br />

| RITZ AG Print und Media | RUAG | S0NY | Hilti |<br />

Gönner<br />

impressum: snowactive april <strong>2012</strong>;<br />

45. Jahrgang; erscheint 7mal jährlich; iSSn<br />

1661-7185; herausgeber und Verlag Strike Media<br />

Schweiz aG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd,<br />

telefon 062 858 28 20, Fax 062 858 28 29; redaktion<br />

snowactive Zuchwilerstrasse 21, 4501 Solothurn,<br />

telefon 032 624 76 85, Fax 032 624 74 44; Verlagsleitung<br />

wolfgang Burkhardt; redaktionsleitung Joseph weibel<br />

(j.weibel@snowactive.ch); Fotoredaktion erik vogelsang;<br />

inserate Prosell aG, Schönenwerd, Rebekka<br />

theiler (r.theiler@prosell.ch), wolfgang Burkhardt<br />

(w.burkhardt@prosell.ch); ständige mitarbeiter<br />

christian andiel, Richard Hegglin, Kurt Henauer;<br />

Martina niggli. Übersetzer thierry wittwer; konzept,<br />

Design und produktions verantwortung Brandl &<br />

Schärer aG, olten, Röbi Brandl, Kurt Schärer;<br />

aboservice corinne Dätwyler; Jahresabonnement<br />

cHF 49.– für ein Jahr, cHF 89.– für zwei Jahre<br />

(inkl. MwSt.); copyright Strike Media Schweiz aG,<br />

Gösger strasse 15, 5012 Schönenwerd; nachdruck<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung der<br />

Redaktion gestattet; www.snowactive.ch,<br />

feedback@snowactive.ch, info@snowactive.ch<br />

swiss-ski: redaktion Lorenz Liechti torre<br />

(lorenz.liechti@swiss-ski.ch), nora weibel<br />

(nora.weibel@swiss-ski.ch); ständige mitarbeiter<br />

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Hess, David Hürzeler, Sophie clivaz; adressänderungen<br />

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Muri, telefon 031 950 61 11, Fax 031 950 61 12<br />

team-snowactive-ausrüster:<br />

<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>

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