Ausgabe April 2012 > Download - Snowactive
Ausgabe April 2012 > Download - Snowactive
Ausgabe April 2012 > Download - Snowactive
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das schweizer schneesportmagazin<br />
Doppelzimmer:<br />
Kai Mahler und Jonas Hunziker<br />
Ski alpin:<br />
Vorgeschmack auf Sotschi<br />
<strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
CHF 8.–<br />
DiDier cuche<br />
Charakter<br />
www.snowactive.ch
anzeige<br />
Der Wintersport WirD<br />
WieDer spannenD(er)<br />
Hoher Schweizer Franken, stagnierende wirtschaft oder<br />
fehlender Schnee sind mögliche Faktoren, die dem winterland<br />
Schweiz in den letzten Monaten hätten zusetzen<br />
können.<br />
Der eine oder andere Faktor ist faktisch vorhanden; wer aber<br />
einkehr hält in tourismusorten hierzulande, findet alles andere<br />
als ein tristes Bild mit leeren Pisten, Hotels oder appartements<br />
vor. Die Übernachtungszahlen mögen vielleicht dieses Bild nicht<br />
vollständig zu bestätigen; aber trotz unserer harten währung und<br />
leicht stagnierender wirtschaft: wir leisten uns in diesem Land<br />
immer noch den Luxus, auf sehr hohem niveau zu jammern. in<br />
verschiedener Beziehung.<br />
ist nun ein vierter Platz ärgerlich oder eine ganz ansprechende<br />
Leistung in einem sportlichen wettbewerb? Das ist eine Frage<br />
des Blickwinkels. Beat Feuz hatte den Gewinn des Gesamt-weltcups<br />
vor augen – er war in der Zielgeraden – und wurde von<br />
seinem Kontrahenten Marcel Hirscher noch abgefangen. tatsache<br />
ist: 2007 und 2008 musste Beat Feuz verletzungsbedingte<br />
Rückschläge einstecken; anfang Saison war er jedenfalls noch<br />
auf keiner Favoritenliste. Dass ihm das Husarenstück letztlich<br />
nicht ganz gelang, ist vielleicht ärgerlich. wir freuen uns aber<br />
über den zweitbesten alpinen Skifahrer der Saison 2011/12 mindestens<br />
so sehr.<br />
Dass es das Schicksal nicht immer gut meint, zeigte einmal<br />
mehr das weltcup-Finale der Skicrosser. nick Zoricic fuhr im<br />
achtelfinal des Skicross-weltcup-Finals in Grindelwald als Dritter<br />
über den letzten Sprung und flog praktisch bis auf die Höhe<br />
der Ziellinie hinunter. Dann aber landete er rechts davon im Fangnetz<br />
und schlug heftig mit dem Kopf auf. Dabei erlitt der 29-jährige<br />
kanadische athlet ein Schädel-Hirn-trauma. Seinen verletzungen<br />
ist er wenig später erlegen. ein solches ereignis ist<br />
letztlich auch ein Rückschlag für die neue Skidisziplin, die durch<br />
spannende und packende wettkämpfe besticht. wie sicher muss<br />
der Skisport sein, um letztlich doch noch attraktiv zu bleiben?<br />
Diese Frage wird zweifellos nach diesem Zwischenfall wieder<br />
aufkeimen.<br />
Editorial<br />
Unser «Langlauf-wunder» Dario cologna ärgerte sich ein<br />
ganz klein wenig, dass er im klassischen 50-Kilometer – ebenfalls<br />
auf der Zielgeraden – noch abgefangen und ebenfalls «nur»<br />
Zweiter wurde. Dass er ende Saison seinen dritten Gesamt-weltcup-Sieg<br />
feiern darf, war aber schon früher klar. Seit Simon<br />
ammann und Dario cologna wissen wir: Der Schweizer Skisport<br />
lebt – in all seinen Facetten.<br />
abschied von der weissen Bühne nimmt der neuenburger<br />
Didier cuche. er blickt auf eine eindrückliche Karriere zurück,<br />
die 1998 an den olympischen winterspielen in nagano erst so<br />
richtig lanciert wurde. in die gleiche Skifahrergeneration reiht<br />
sich der Davoser ambrosi Hofmann ein. er liess erstmals aufhorchen,<br />
als er 1996 in Hoch-Ybrig an den Junioren-weltmeisterschaften<br />
Gold in der abfahrt holte. Seine Bronze-Medaille im<br />
Super-G an den olympischen winterspielen 2006 in turin ist<br />
schon fast vergessen gegangen. Seine Rücktrittserklärung<br />
anfang März warf weniger wellen. es passt zum wesen des<br />
Davosers: er machte noch nie grosses aufsehen um seine Person.<br />
aber er war immer ein wertvoller teamplayer.<br />
in dieser ausgabe würdigt unser autor Richard Hegglin die<br />
sportliche Karriere von Didier cuche. Dem ebenfalls zurückgetretenen<br />
ambrosi Hofmann widmen wir in der nächsten ausgabe<br />
einen Beitrag. ausserdem: Dr. med. walter o. Frey, verbandsarzt<br />
von Swiss-Ski, geht den sich in den letzten wochen häufenden<br />
Kreuzbandrissen im alpinen Bereich auf den Grund. Seine analyse<br />
enthält interessante aspekte.<br />
Joseph weibel<br />
chefredaktor <strong>Snowactive</strong><br />
j.weibel@snowactive.ch<br />
Jetzt als<br />
Gratis-<br />
DoWnloaD im<br />
app-store.<br />
���� ������ � ����������������� � ������������������� � ������� ��� ��� �� �� � ������� � �����������������<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 1
augenblick<br />
Für den Snowboarder und Halfpipe-<br />
Spezialisten iouri Podladtchikov hat das<br />
Jahr 2007 eine besondere bedeutung.<br />
Der gebürtige Moskauer (13. September<br />
1988) wechselte im besagten Jahr zu<br />
Swiss-Ski und liess sich in unserem land<br />
einbürgern. es habe damals keine Probleme<br />
beim nationenwechsel gegeben,<br />
weil sich der russische Verband nicht dagegen<br />
gewehrt habe.<br />
Sein Debüt gab Podladtchikov bei den<br />
Russischen Meisterschaften 2003. 2005<br />
startete er beim european Youth Olympic<br />
Festival in Monthey und wurde in der<br />
Halfpipe Fünfter. eine einbürgerung beabsichtigte<br />
der Russe übrigens schon<br />
2006. er wollte direkt nach den Olympischen<br />
Spielen in Turin zu den Schweizern<br />
wechseln. Dass er unbedingt auch ein<br />
eidgenosse werden wollte, kommt nicht<br />
von ungefähr. einerseits trainierte er in<br />
den Jahren vor seiner einbürgerung bereits<br />
regelmässig mit den Schweizern.<br />
andererseits wanderte 1992 sein Vater,<br />
ein Professor für geo physik, mit seiner<br />
Familie aus Russland nach Westeuropa<br />
aus und liess sich nach verschiedenen<br />
Stationen vier Jahre später in der Schweiz<br />
nieder. 2008 gewann iouri übrigens erstmals<br />
den Halfpipe-Weltcup und wurde<br />
13. in der gesamtwertung. Für den Russischen<br />
Verband grund genug, ihm ein<br />
angebot zu unterbreiten, wieder für sein<br />
Heimatland zu starten. Die Russen mussten<br />
es geahnt haben: am 18. Februar <strong>2012</strong><br />
wurde iouri Podladtchikov in Oslo Weltmeister<br />
in der Halfpipe. Zu spät: Der<br />
russisch-schweizerische Doppelbürger<br />
gewann den Titel für sein heutiges Heimatland.<br />
4<br />
<strong>Snowactive</strong> aPRil <strong>2012</strong>
augenblick<br />
<strong>Snowactive</strong> aPRil <strong>2012</strong> 5
6<br />
| Doppelzimmer<br />
zwei Freeskier, die es mit<br />
den Weltbesten aufnehmen:<br />
Jonas Hunziker (links) und<br />
Kai mahler.
Doppelzimmer |<br />
Kreatives Chaos<br />
Sie sprühen vor jugendlicher Unbeschwertheit und der Gedanke drängt<br />
sich förmlich auf: Diese beiden geben dem Begriff «Sturm-und-Drang-<br />
Zeit» ein Gesicht. Jonas Hunziker und Kai Mahler, mit 17 bzw. 16 Jahren<br />
schon mitten unter den weltbesten.<br />
> Text und Fotos: Ulrich naumann<br />
so viel Übermut im positiven Sinne<br />
hat etwas ansteckendes, und es<br />
wird schnell offensichtlich, dass<br />
dieser Sport von jugendlicher Unbeschwertheit<br />
und neugier lebt. Der Zürcher<br />
oberländer Kai Mahler, noch 16 Jahre alt,<br />
ist der Shooting Star des letztjährigen<br />
freestyle.ch in Zürich, wo er es sensationell<br />
auf den zweiten Platz schaffte. Jonas<br />
Hunziker aus dem Kanton Bern, noch 17,<br />
war schon im 2010 Bronzemedaillengewinner<br />
an der Junioren-wM in neuseeland.<br />
«im vordergrund steht Schnee unter<br />
den Ski zu haben und neues auszuprobieren»,<br />
kommentiert Jonas seine Begeisterung<br />
für Freeski. Und Kai fügt an: «Und<br />
natürlich mit Leuten zusammentreffen,<br />
die das gleiche Ziel verfolgen; sich austauschen<br />
oder einfach nur ein neues Gesicht<br />
sehen, neue Moves, die inspirieren.»<br />
Neues entdecken – ohne Grenzen. von<br />
dieser kreativen Suche lebt Freeski. tricks<br />
ausdenken, ihnen eine individuelle note<br />
geben und dann perfektionieren. Dabei<br />
wird aber nicht aus den augen verloren,<br />
das bisher erlernte immer weiter zu verbessern.<br />
Den sportlichen ehrgeiz kann<br />
man den beiden – bei all der «chilligen<br />
Lebenseinstellung», die immer mitzuschwingen<br />
scheint – nicht absprechen.<br />
«natürlich will man an den events auch<br />
zeigen, was man kann und dann auch mit<br />
guten Platzierungen ‹belohnt› werden für<br />
die Zeit des trainings auf dem trampolin.»<br />
Freeski – nicht zu verwechseln mit<br />
aerials (auch als Skiakrobatik bekannt) –<br />
ist im vergleich zu den etablierten Sportarten<br />
sehr jung, die Strukturen sind noch<br />
im wachsen. Und deren Protagonisten<br />
sind – wie Kai und Jonas – gerade mal den<br />
Kinderschuhen entwachsen; was aber<br />
nicht gleichzusetzen ist mit Unerfahrenheit.<br />
alle haben sie bereits einen Rucksack<br />
voll mit mehreren Jahren internationaler<br />
wettkampferfahrung, Pardon: eventerfahrung<br />
(wie es in der Freestyle-Szene korrekt<br />
heisst). «als Freeskier baut man sich<br />
die Schanzen selbst, an einem Hang zu<br />
Hause oder abseits der Pisten in einem<br />
Skigebiet», erinnert sich Kai zurück an<br />
seine anfänge. «irgendwann, so mit 11<br />
oder 12 hab ich dann Jonas auf der wasserschanze<br />
„jump-in“ in Mettmenstetten<br />
kennengelernt und seit dem immer mehr<br />
Zeit mit ihm verbracht.»<br />
Jonas hat seine wurzeln im alpinen<br />
Skisport. «Hier ist alles geordnet, hat seine<br />
feste Struktur. es geht halt alles seinen<br />
Gang. ich hab schon damals nach den<br />
Rennen oder trainings immer noch nach<br />
einer Möglichkeit gesucht für eine individuelle<br />
ausdrucksform: Figuren in der Luft,<br />
eine Drehung oder einen Salto. So kam<br />
eins zum anderen.» Freeski ist spontan,<br />
unkonventionell. Das zeigt sich dann auch<br />
in der Zimmernutzung, wenn die beiden<br />
unterwegs sind. Die einzige ordnung, die<br />
zu existieren scheint, ist die absprache<br />
über «mein teil vom Zimmer und dein teil<br />
vom Zimmer». «wenn wir ankommen,<br />
wird alles ausgepackt und auf dem Boden<br />
verteilt – für den Überblick. Der Rest ergibt<br />
sich dann. es wird genommen, was gebraucht<br />
wird», beschreibt Kai die Situation.<br />
«Streit gibt es bei uns eigentlich nie»,<br />
sagt Jonas. «Und wenn doch, dann wird er<br />
mit irgendeinem Unsinn schnell lächerlich<br />
und alles ist wieder o.k. aber das ist äusserst<br />
selten.»<br />
Den Blick nach vorne gerichtet. Bei all<br />
dem vordergründigen chaos sind die bei-<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 7
8<br />
| Doppelzimmer<br />
den – schaut man genauer hin – doch sehr<br />
zielorientiert, eben doch organisiert. Damals<br />
in den anfängen war das Freestyleteam<br />
Fricktal Sammeltopf für die Schweizer<br />
Freeski-anhänger. Für beide der<br />
Startpunkt für einen steten, anhaltenden<br />
STecKbrieF<br />
Kai mahler<br />
Geburtstag: 11. September 1995<br />
Grösse: 175 cm<br />
Webseite: kai-mahler.ch<br />
liebster Wettkampf: freestyle.ch<br />
liebstes essen: Pizza<br />
Hobbies: Skaten, trampolin, Surfen<br />
Kai über Jonas<br />
an Jonas bewundere ich, dass er schnell<br />
lernt und die tricks vom trampolin auf den<br />
Schnee übertragen kann.<br />
an Jonas nervt mich, wenn er zu lange den<br />
anderen (also mich z. B.) ärgern will oder<br />
nicht aufhören kann, nervig zu sein.<br />
Jonas hat immer sein MacBook dabei.<br />
an Jonas schätze ich, dass er immer fair<br />
ist und die Leistung der anderen anerkennt,<br />
auch wenn er nicht oben steht.<br />
Für die zukunft wünsche ich Jonas, keine<br />
verletzungen und viele erfolge und gute<br />
Resultate.<br />
Jonas Hunziker<br />
Geburtstag: 15. Mai 1994<br />
Grösse: 175 cm<br />
Webseite: jonas-hunziker.blogspot.com<br />
(ab Sommer <strong>2012</strong>: jonas-hunziker.com)<br />
liebster Wettkampf: Survival of the Fittest<br />
liebstes essen: tomaten-Mozzarella-Salat<br />
Hobbies: Freunde, Fussball, trampolin,<br />
Schwimmen<br />
Jonas über Kai<br />
an Kai bewundere ich sein grosses talent.<br />
an Kai nervt mich, dass er ein Morgenmuffel<br />
ist.<br />
Kai hat immer sein MacBook dabei.<br />
an Kai schätze ich, dass er immer motiviert<br />
und stets offen ist, anderen zu helfen,<br />
tipps zu geben, um Dinge zu verbessern.<br />
Für die zukunft wünsche ich Kai viele erfolge<br />
und dass er so bleibt, wie er ist.<br />
aufstieg. Und da man sich mit 15 nicht nur<br />
dem Spass am Skifahren widmen kann,<br />
sondern auch der Schule zuwenden muss,<br />
stand für beide an, auch dies organisiert<br />
anzugehen.<br />
«wenn man beides kombinieren und<br />
das Beste herausholen will», meint Jonas,<br />
«muss man sich für eine Schule entscheiden,<br />
die beidem den gleichen Stellenwert<br />
einräumt. wenn nicht, leidet früher oder<br />
später ein teil.»<br />
Beide haben sich für die Sportmittelschule<br />
engelberg entschieden, die gemeinsam<br />
mit Davos und Brig als Swiss<br />
olympic Sport School und nationales Leistungszentrum<br />
von Swiss-Ski seit vielen<br />
Jahren anerkannte ausbildungsarbeit im<br />
Schneesport leistet. Jonas hat die Matura<br />
im auge und ist bereits auf der Ziellinie.<br />
Kai hat sich für eine berufliche ausbildung<br />
entschieden und besucht die Hotel-Handelsschule.<br />
«Dadurch, dass wir beide in engelberg<br />
sind, haben sich unsere ‹Doppelzimmer-<br />
Jonas Hunziker<br />
und Kai Mahler:<br />
«Streit gibt es bei uns<br />
eigentlich nie.»<br />
Zeiten› mehr und mehr erhöht», sagt<br />
Jonas. «wir sind eigentlich, bis auf wenige<br />
ausnahmen, immer gemeinsam unterwegs.<br />
Da kommen dann schon vier bis fünf<br />
Monate zusammen.» «Da wir während der<br />
events oder trainingslager aber fast immer<br />
in wohngemeinschaften leben, sieht<br />
man nicht ständig das gleiche Gesicht, was<br />
die Situation auch noch ein wenig angenehmer<br />
macht», ergänzt Kai.<br />
Freeski wird mit den nächsten Spielen<br />
in Sotschi olympisch sein, mehr ins interesse<br />
von Publikum und Medien rücken<br />
und: «nocH organisierter werden», unterstreicht<br />
Jonas. «aber da die Spiele in europa<br />
viel, viel wichtiger sind als private,<br />
durch Sponsoren veranstaltete events,<br />
wollen wir in Sotschi dabei sein und unser<br />
Doppelzimmer beziehen», wirft Kai breit<br />
grinsend ein. Beide sind derzeit Mitglieder<br />
im a-Kader von Swiss-Ski und nach dem<br />
Gespräch gleich wieder unterwegs zum<br />
nächsten aFP world tour event, dem austrian<br />
open in Zell am See/Kaprun. <<br />
Die beiden Schüler der Sportmittelschule engelberg, Kai mahler (links) und Jonas Hunziker,<br />
sind fast immer gemeinsam unterwegs.
Text: David Hürzeler<br />
> Foto: Swiss-Ski<br />
isa JuD<br />
tRaineRin<br />
SwiSS SnowBoaRD<br />
GiRLS teaM<br />
Bei Swiss-Ski bin ich trainerin vom<br />
Swiss Snowboard Girls team, den<br />
besten Freestyle nachwuchsfahrerinnen<br />
der Schweiz. ebenfalls unterstütze<br />
ich Ursina Haller, Kopf des Projekts Swiss<br />
Snowboard Girls, in der administration der<br />
Girlscamps. Ursina soll ihre Power vor<br />
allem für ihr eigenes Halfpipefahren brauchen.<br />
Die camps haben das Ziel, möglichst<br />
vielen Mädchen den Zugang zum wettkampforientierten<br />
Snowboarden zu zeigen.<br />
ich arbeite bei Swiss-Ski, weil ich so den<br />
Leistungssport Snowboarden weiter entwickeln<br />
kann. ebenfalls, weil kompetente<br />
Menschen sich für den Sport und die<br />
athleten einsetzen.<br />
Snowboarden ist meine Leidenschaft und<br />
mein Beruf! Schneesport im allgemeinen<br />
bedeutet für mich eine Schweizer tradition,<br />
und jedes Kind sollte die Möglichkeit<br />
bekommen, Schneesport zu betreiben.<br />
mein ganz persönliches ziel als trainerin<br />
der Swiss Snowboard Girls ist, den Girls<br />
eine Plattform zu bieten, ihr ganzes Potenzial<br />
ausschöpfen zu können.<br />
Die grösste Herausforderung als trainerin<br />
der Swiss Snowboard Girls besteht<br />
darin, allen Mädchen mit ihren sehr unterschiedlichen<br />
voraussetzungen in kurzer<br />
Zeit möglichst viel mitgeben zu können.<br />
ich habe grossen respekt vor allen Menschen,<br />
welche sich für eine Sache voll<br />
einsetzen.<br />
Darauf könnte ich gut verzichten: Pessimisten<br />
und Menschen, die hinten herum<br />
negativ quatschen.<br />
Diesen Winter freue ich mich besonders<br />
auf: jeden tag im Schnee.<br />
Das schönste wäre, wenn jedes Mädchen<br />
mit Motivation zum Snowboarden den weg<br />
in ein Regionalkader finden würde.<br />
meine grosse Stärke ist . . . Hmmm . . . wohl<br />
ein durch und durch optimistischer und<br />
fröhlicher Mensch zu sein. als trainerin<br />
profitiere ich vom technischen wissen,<br />
welches ich durch meine langjährigen<br />
arbeiten als expertin von Swiss Snowsports<br />
und im Bereich J + S aufbauen<br />
konnte. Mein zweites Hauptfach Fitness<br />
180° um... |<br />
hilft mit, meine athletinnen noch ganzheitlicher<br />
zu unterstützen.<br />
am meisten Freude bereitet mir, im Beruf<br />
mit motivierten Menschen zusammenarbeiten<br />
zu dürfen. Privat mit lieben Menschen<br />
eine Session in einem tollen Park<br />
zu haben oder einen guten Spot zu<br />
surfen. <<br />
STecKbrieF<br />
Geburtsdatum: 29.06.1976<br />
erlernter beruf: Sportlehrerin,<br />
Schneesportlehrerin, Leistungssport-<br />
trainerin 1 Swiss olympic<br />
zivilstand: ledig<br />
Wohnort: Zürich und im winter Davos<br />
Hobbies: Snowboarden, Surfen<br />
Karriere bei Swiss-Ski: verbandstrainer 1,<br />
expertin in ausbildungskursen,<br />
Regionalkader verantwortliche iceripper<br />
Zürich, trainerin Swiss Snowboard Girls<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 9
auf der Loipe wird daraus ein immenser<br />
Heimvorteil entstehen.<br />
auch die Skisprungschanze ist praktisch<br />
fertiggestellt. wie die meisten anderen<br />
anlagen wurden auch diese Bauten<br />
aus dem Boden gestampft. eine bestehende<br />
infrastruktur, auf der man hätte aufbauen<br />
können, gab es nämlich in der ganzen<br />
Region kaum. So werden in Sotschi<br />
fünf eishallen sowie das olympiastadion<br />
und ein dazugehörendes village errichtet.<br />
in Rosa Khutor wird ein zweites Dorf für die<br />
alpinen Skifahrer, Freestyler und Snowboarder<br />
gebaut und auf einem benachbarten<br />
Hochplateau werden die Quartiere<br />
und anlagen für die nordischen athleten<br />
erstellt. Und natürlich werden auch die<br />
Bob- und Rodelwettkämpfe in einem neuen<br />
eiskanal ausgetragen. Zusätzlich müssen<br />
die Strassen ausgebaut werden und es<br />
entsteht eine neue Bahnlinie direkt vom<br />
Flughafen bis ins Skigebiet. Geld scheint<br />
dabei kaum eine Rolle zu spielen. So erstaunt<br />
es auch nicht, dass das ursprüngliche<br />
investitionsbudget von umgerechnet<br />
rund 10 Milliarden Franken bereits um<br />
ein Mehrfaches überschritten wurde. es<br />
zweifelt niemand daran, dass alle anlagen<br />
bis in zwei Jahren fertig sein werden und<br />
wohl dem höchsten Standard entsprechen<br />
Ski alpin |<br />
Der russische Olympia-austragungsort<br />
gleicht zurzeit einer einzigen, riesigen<br />
Baustelle.<br />
werden, den es je bei olympischen Spielen<br />
gegeben hat. ob es den Russen gelingen<br />
wird, das Gebiet und die infrastruktur<br />
auch nach den Spielen für den Sport und<br />
den tourismus sinnvoll zu nutzen und auszulasten,<br />
muss hingegen bezweifelt werden.<br />
<<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 11
Nachwuchs |<br />
Acht MedAillen<br />
FüRS SwiSScoM JunioR teaM<br />
Zehn Tage lang weilte das swisscom Junior Team in roccaraso an der 31. alpinen Junioren-weltmeister-<br />
schaft. Mit acht Medaillen, platz zwei im Nationenklassement und vielen neuen Erfahrungen kehrten die<br />
Eidgenossen von den Titelkämpfen nach hause. Nachfolgend eine Bilanz der Junioren-wM.<br />
> Text: Diana Fäh/nora weibel<br />
> Fotos: Swiss-Ski/Pentaphoto<br />
Joana hählen freut sich über silber<br />
im super-G.<br />
Ralph weber und nils Mani heissen<br />
die Schweizer Medaillengewinner,<br />
welche dem Swisscom Junior team<br />
einen fulminanten auftakt zur Juniorenweltmeisterschaft<br />
<strong>2012</strong> beschert haben.<br />
Den beiden gelang bereits bei ihrem ersten<br />
einsatz – der abfahrt – der Sprung aufs<br />
Podest: Ralph weber aus Gossau platzierte<br />
sich auf dem zweiten Rang, der Berner<br />
oberländer nils Mani wurde Dritter. nur<br />
einen tag später schlugen die beiden im<br />
Super-G erneut zu. Dieses Mal jedoch<br />
reichte es Ralph weber dank einer souveränen<br />
Leistung zum Sieg und somit zum<br />
weltmeistertitel. nils Mani klassierte sich<br />
mit zwei Zehnteln Rückstand hinter Ralph<br />
auf Rang zwei. Gino caviezel komplettierte<br />
als Fünfter die gute teamleistung.<br />
Bronze im ersten team event. Beim team<br />
event, der bei der 31. austragung der FiS<br />
alpinen Junioren-weltmeisterschaft eine<br />
Premiere feierte, sicherte sich die Schweiz<br />
die Bronzemedaille. Dabei zeigten Jasmina<br />
Suter, andrea ellenberger, Luca aerni<br />
und Bernhard niederberger nerven wie<br />
reto schmidiger gewinnt im slalom die<br />
Bronzemedaille.<br />
Drahtseile und kompensierten den einen<br />
oder anderen ausfall durch eine umso<br />
stärkere Fahrt. Beim am tag darauf folgenden<br />
Super-G der Frauen sah es lange<br />
Zeit erneut nach einem Schweizer Doppelsieg<br />
aus. während es Joana Hählen zu<br />
wM-Silber reichte, musste teamkollegin<br />
corinne Suter jedoch mit dem undankbaren<br />
vierten Rang vorlieb nehmen. Beim<br />
Riesenslalom gingen sowohl die Damen<br />
als auch die Herren leer aus. in beiden<br />
wettbewerben hatten die Schweizer nach<br />
dem ersten Lauf noch auf Medaillenkurs<br />
gelegen. corinne Suter musste sich nach<br />
Rang zwei im Zwischenklassement mit<br />
dem siebten Schlussrang zufrieden geben,<br />
Gino caviezel, Dritter nach Halbzeit, fiel<br />
auf Rang 18 zurück.<br />
eine WM ohne damen-Abfahrt. Zur grossen<br />
enttäuschung aller konnte keine Damen-abfahrt<br />
durchgeführt werden. nachdem<br />
die erste Hälfte der Junioren-wM von<br />
frühlingshaften temperaturen geprägt<br />
war, kehrte gegen ende der titelkämpfe<br />
wieder der winter ein. Zu viel nebel ver-<br />
Die 17-jährige corinne suter gewinnt Bronze<br />
in der Kombination aus slalom, riesenslalom<br />
und super-G.<br />
hinderte dem Schweizer team den Kampf<br />
um weitere Medaillen. «Dort hätten wir<br />
realistische chancen auf Spitzenplätze gehabt»,<br />
meint nachwuchschef Franz Hofer.<br />
So wurden die Podestplätze in der Kombinationswertung<br />
der Damen aus den Resultaten<br />
des Super-Gs, des Riesenslaloms<br />
und des Slaloms vergeben, und die Schweiz<br />
durfte noch einmal jubeln. corinne Suter<br />
holte sich Bronze. Das war aber noch nicht<br />
alles. Die vierte Bronzemedaille ging am<br />
letzten tag an den bereits dreifachen Junioren-weltmeister<br />
Reto Schmidiger. Der<br />
weltcuperprobte innerschweizer kämpfte<br />
sich im zweiten Slalom-Lauf mit einer<br />
herzhaften Fahrt vom fünften auf den dritten<br />
Schlussrang. Delegationsleiter Franz<br />
Hofer zeigt sich mit dem ausgang der titelkämpfe<br />
zufrieden: «wir haben mehr<br />
oder weniger das optimum herausgeholt,<br />
haben leider aber auch gewisse chancen<br />
vergeben. ich bin aber der ansicht, dass<br />
wir auf dem richtigen weg sind und stolz<br />
auf unsere acht Medaillen sein dürfen.»<br />
<<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 13
14<br />
| Breitensport<br />
Die 13 Qualifikationsrennen des<br />
Grand prix Migros sind erfolgreich<br />
über die Bühne gegangen<br />
und die saison <strong>2012</strong> kommt am<br />
30. März zu seinem krönenden<br />
Abschluss. Auf über 650 Kids<br />
wartet das Finale in saas-Fee.<br />
auch dieses Jahr massen sich Kinder<br />
und Jugendliche aus der ganzen<br />
Schweiz an den verschiedenen<br />
Qualifikationsrennen. Das legendäre Kinder-Skirennen<br />
ist dank seiner einzigartigen<br />
Atmosphäre weiterhin sehr beliebt,<br />
insbesondere dank dem Engagement der<br />
Sponsoren Migros, Farmer, Swissmilk,<br />
Nordica und Schweizer Fleisch sowie den<br />
Partnern Toko und Swix, welche im Zielgelände<br />
für Animation und unvergessliche<br />
> text: Sophie Clivaz<br />
> Fotos: Alphafoto.com<br />
DER<br />
Start<br />
IST DAS<br />
Ziel<br />
Erlebnisse sorgen. «Der Grand Prix Migros<br />
hat eine lange Tradition. Dazu gehört nicht<br />
nur ein professionell organisiertes Rennen,<br />
sondern auch ein attraktives Rahmenprogramm,<br />
welches wir dank unseren<br />
treuen Sponsoren bieten können», meint<br />
der Projektleiter des Grand Prix Migros<br />
von Swiss-Ski, Roman Rogenmoser, nicht<br />
ohne Stolz.<br />
Dieses Jahr wurden an einzelnen Austragungen<br />
parallel zum Rennen und zu<br />
den Animationen noch sportliche Sideevents<br />
organisiert. Die Kinder hatten die<br />
Gelegenheit, unter fachkundiger Begleitung<br />
neue Schneesportdisziplinen kennen<br />
zu lernen. In Davos durften die Kinder<br />
erste Freeski-Erfahrungen sammeln, in<br />
Airolo war die Buckelpiste das Highlight<br />
und in Wildhaus trauten sich die Teilnehmer<br />
ein erstes Mal über eine Sprungschanze.<br />
In Les Crosets, Sörenberg, Les Diablerets,<br />
Schönried, Grächen, Wengen, Davos,<br />
Airolo, Stoos, Adelboden, Wildhaus, Lenzerheide<br />
und Nendaz haben über 7000<br />
Teilnehmer die verschiedenen Strecken<br />
des Grand Prix Migros befahren und versucht,<br />
sich für das Saisonhighlight zu qualifizieren.<br />
Je 50 Kinder, die drei schnellsten<br />
jeder Kategorie und noch zwei ausgeloste<br />
Wildcard-Gewinner haben pro Austragungsort<br />
ihren Startplatz für Saas-Fee erhalten.<br />
Beim Finale stehen für jeden Teilnehmer<br />
zwei Rennen auf dem Programm: ein<br />
Riesenslalom und ein Kombi-Race. Wie an<br />
jedem Grand Prix Migros wird auch in<br />
Saas-Fee das Geschehen abseits der Piste<br />
von grosser Bedeutung sein. Im Zielgelände<br />
ist ein reiches Animationsprogramm<br />
geplant und die Anwesenheit von aktuellen<br />
und ehemaligen Skistars, welche früher<br />
übrigens zum grössten Teil auch selber am<br />
Grand Prix teilgenommen haben, wird das<br />
Wochenende noch spannender und attraktiver<br />
machen.
Breitensport |<br />
Die Kids vergnügten sich sowohl<br />
auf als auch neben der piste am<br />
Grand prix Migros, und dies<br />
meist bei besten Bedingungen.<br />
SNoWACTIvE <strong>April</strong> <strong>2012</strong> 15
16<br />
| Breitensport<br />
Auf der Jagd nach Jungtalenten: Auch olympiasiegerin tanja Frieden (o.l.) unterstützt an den Audi Headhunt Days die suche nach dem<br />
snowboardnachwuchs.<br />
ErfolgrEichE<br />
Jagdsaison<br />
Helm auf, Board an, und los<br />
gehts: Auch dieses Jahr sind die<br />
jungen snowboard-nachwuchshoffnungen<br />
wieder zu Dutzenden<br />
an die Audi Headhunt Days in der<br />
ganzen schweiz gepilgert, um<br />
ihr Können unter Beweis zu stellen.<br />
Die talentsucher freuts.<br />
> text: Anita Suter<br />
> Fotos: Nadja von Büren<br />
Bereits im fünften Jahr hat Swiss-<br />
Snowboard jungen fahrerinnen und<br />
fahrern aus allen Ecken des landes<br />
die gelegenheit gegeben, sich an den Audi<br />
headhunt Days von den aufmerksamen<br />
Augen der Talentsucher beobachten und<br />
bewerten zu lassen. Ziel dieser Event-<br />
reihe – seit 2011 Teil der Audi Snowboard<br />
Series – ist es, möglichst viele neue Talente<br />
im Snowboardsport zu erfassen und sie<br />
in die bestehenden Abläufe und Strukturen<br />
der jeweiligen Snowboardregion einzugliedern.<br />
Das liessen sich viele Kids nicht zweimal<br />
sagen: rund 70 hoffnungsvolle Snowboard-cracks<br />
reisten im Januar und feb-<br />
ruar an einen Sichtungstag und stellten ihr<br />
Können unter Beweis; von fahrtechnik<br />
über rutschformen bis zu Sprüngen entging<br />
den wachsamen Augen der Talentsucher<br />
nichts.<br />
An der lenk lohnte sich die Teilnahme<br />
für die Jungtalente gleicht doppelt. Nicht<br />
nur erhielten sie im Anschluss des Tages<br />
feedback und wertvolle Tipps – mit olympiasiegerin<br />
Tanja frieden und Weltmeister<br />
fabien rohrer bekamen sie zudem Unterstützung<br />
von den ganz grossen.<br />
«<strong>2012</strong> war das bisher beste headhunt-<br />
Jahr», sagt Kilian Baeriswyl, Nachwuchsverantwort<br />
licher der region BABE überzeugt.<br />
Das tiefe Durchschnittsalter und<br />
gute level lassen auf einen starke Snowboard-Nachwuchs<br />
hoffen.<br />
Die insgesamt sechs Sichtungstage<br />
fanden in flumserberg, les Bugenets-<br />
Savagnières, Davos, Airolo, lenk und<br />
Melchsee-frutt statt.
Breitensport |<br />
auf in die zweite Runde<br />
Die wintersaison neigt sich dem<br />
ende zu. zeit also, die wärmere<br />
Jahreshälfte zu planen und sich<br />
Gedanken über das sommertraining<br />
zu machen.<br />
> text: Nora Weibel<br />
> Fotos: Swiss-Ski<br />
die «Schweizer fleisch Summer<br />
Trophy» bietet diesen Sommer allen<br />
7- bis 15-jährigen Sportbegeisterten<br />
den perfekten vorbereitungsevent für<br />
die nächste Wintersaison.<br />
An sechs regionalen Ausscheidungen<br />
messen sich die Kids in den Kategorien<br />
Youngster und Juniors in einem Team-<br />
Mehrkampf. Dabei wird gehüpft, gerannt,<br />
geworfen, gesprungen und vor allem geschwitzt.<br />
Die schnellsten, kräftigsten, ausdauerndsten<br />
und geschicktesten fünf<br />
Teams in jeder Kategorie qualifizieren sich<br />
automatisch für das finale am 8. September<br />
<strong>2012</strong> in luzern.<br />
Die Premiere feierte die «Schweizer<br />
fleisch Summer Trophy» letzten Sommer<br />
mit rund 1500 Kids und einem grossen finale<br />
in Basel. Auf den gewonnenen Erfahrungen<br />
vom letzten Jahr wird nun aufgebaut.<br />
Es ist das Ziel, den Kindern und<br />
Jugendlichen während des Sommers einen<br />
Die «schweizer Fleisch summer trophy»<br />
steht für spiel und spass mit deinen<br />
Freunden!<br />
herausfordernden Wettkampf mit vielen<br />
Attraktionen zu bieten, der Jahr für Jahr<br />
fester Bestandteil im Terminkalender ist.<br />
Sucht schon jetzt Eure «Schweizer<br />
fleisch Summer Trophy» aus und reserviert<br />
Euch das Datum! Ab 1. Mai kann man<br />
sich online für die «Schweizer fleisch<br />
Summer Trophy» anmelden. <<br />
terMine «scHweizer FleiscH<br />
suMMer tropHy»<br />
> 03. Mai Bern, BEAexpo<br />
(Promotionsanlass)<br />
> 16. Juni Nyon<br />
> 01. Juli herisau<br />
> 19. August ilanz<br />
> 25. August Schüpfheim<br />
> 26. August crans-Montana<br />
> 02. September Thun<br />
> 08. September finale, luzern<br />
Mehr infos und Anmeldung (ab 1. Mai):<br />
www.schweizerfleisch-summertrophy.ch<br />
SNoWAcTivE <strong>April</strong> <strong>2012</strong> 17
18<br />
| CoaChing inside<br />
BeinachsenstaBilität<br />
im schneesport<br />
Verletzungen gehören zum<br />
sport! Leider wird dies durch<br />
die vielen Verletzungsmeldungen<br />
der letzten Zeit bestätigt.<br />
sind wir diesem Umstand<br />
wirklich ausgeliefert? nein,<br />
denn wir können aktiv etwas<br />
zur Prävention beitragen.<br />
> Text: Silvia Meyer Läuppi<br />
> Fotos: Peter Läuppi<br />
riChTig FaLsCh<br />
anwendUngsmögLiChkeiTen:<br />
BaLanCeüBUngen<br />
aus einer Anzahl von Studien ist heute<br />
bekannt, dass durch gezieltes<br />
Beinachsentraining (Propriozeptions-<br />
und Koordinationstraining) das Risiko<br />
einer Knieverletzung reduziert werden<br />
kann. Eine weitere bedeutende Rolle spielt<br />
dabei die Becken-, Rumpf- und Hüftstabilität<br />
wie auch der Fussgewölbeaufbau im<br />
Zusammenhang mit der Beinachsenstabilität.<br />
Dies werden wir in der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />
beleuchten.<br />
Ein entscheidender Punkt ist, dass<br />
während der Übungsausführung gelernt<br />
wird, wie man eine korrekte/kontrollierte<br />
Beinachsenstellung einnimmt und wie<br />
sich diese anfühlt, vom einfachen Einbeinstand<br />
bis zu komplexen Sprungformen.<br />
Nach einer gewissen Trainingszeit kommt<br />
korrekTer<br />
einBeinsTand<br />
es zu einer Anpassung im Zentralnervensystem,<br />
das heisst, zu einer Automatisierung<br />
der korrekten Beinachse.<br />
Dies kann jedoch nur erreicht werden,<br />
wenn die Übungen regelmässig mindestens<br />
zwei- bis viermal in der Woche ausgeführt<br />
werden und anfangs beim Erlernen<br />
einer Bewegung kontrolliert und<br />
korrigiert wird. Dabei ist nicht die Übungsdauer<br />
entscheidend, sondern die Häufigkeit<br />
und die Qualität der Übungsausführung.<br />
Mit einfachen Kraft- und Schnellkraftübungen<br />
kann die Wirkung einer guten<br />
Beinachse zusätzlich unterstützt werden,<br />
denn die wichtige Stabilität wird nur<br />
durch Kraft- und Koordinationstraining erreicht.<br />
<<br />
einbeinstand mit korrekter Fuss- und<br />
Beinachsenstellung<br />
> Fuss stabil: gut aufgerichtetes Fussgewölbe,<br />
kein Krallen der Zehen,<br />
Grosszehen-, Kleinzehengrundgelenk<br />
und äusserer Fersenbereich sind immer<br />
im Kontakt mit dem Boden.<br />
> knie stabil: Kniescheibe schaut nach<br />
vorne (Unterschenkel ist dabei leicht<br />
nach innen und Oberschenkel bzw.<br />
Hüfte leicht nach aussen gedreht).<br />
> hüfte/Becken/rumpf stabil: Hüfte<br />
leicht nach vorne gebeugt und das<br />
Becken steht horizontal. Oberkörper<br />
bleibt aufrecht und kippt nicht seitwärts.<br />
kraFTTraining/<br />
Z.B. einBeinknieBeUgen
DEMNäcHST iN NOTTWiL<br />
swiss-ski Forum <strong>2012</strong><br />
> Text: Peter Läuppi<br />
seit 2004 führt Swiss-Ski das alljährlich<br />
wiederkehrende Trainerforum<br />
durch. vom 23. bis 24. <strong>April</strong> <strong>2012</strong><br />
darf Swiss-Ski für das Forum erneut nach<br />
Nottwil ins Guido A. Zäch institut reisen,<br />
der Traditionslokalität des Swiss-Ski Forums.<br />
Rund um das Thema Bewegungslernen<br />
im Schneesport wird das Forum aufgebaut<br />
sein. Grundlegendes Handwerk beim Bewegungslernen,<br />
visualisierung, differenzielles<br />
Lernen in der Praxis, Wiederholung<br />
oder variation? – um nur einige Schwer-<br />
punkte zu nennen. Ziel des Forums ist, die<br />
Trainer von Swiss-Ski, die NLZ- und RLZ-<br />
sowie speziell eingeladene Trainer der<br />
Regionalverbände in einer internen Weiterbildung<br />
gezielt und schneesportspezifisch<br />
fortzubilden.<br />
in den sportartspezifischen Themen am<br />
Dienstag werden sich die Disziplinen aktuellen<br />
Themen der Leistungsverbesserung<br />
der Sportarten annehmen.<br />
> ski alpin: Sorgendisziplin Riesenslalom,<br />
verletzungen<br />
> Langlauf: Gastreferent, Oyvind Sandbakk<br />
aus Norwegen<br />
> snowboard: Trainings-Guideline,<br />
verfeinern und umsetzen<br />
ausBlick ausBildung 2013<br />
Nachwuchstrainer<br />
Clubtrainer<br />
Grundausbildung<br />
Spezialisierung<br />
Weiterbildung 2<br />
Weiterbildung 1<br />
Modul<br />
Methodik<br />
Wettkampf<br />
Ski<br />
Nachwuchstrainermodul<br />
(Coaching, Psyche, NT-Info)<br />
Modul<br />
Kondition<br />
5 Tage<br />
3 Tage<br />
J+S-Leiterkurs<br />
Modul<br />
Koordination<br />
Club Assistenzleiter<br />
2 Tage<br />
Modul<br />
Biomechanik<br />
1 Tag<br />
4-5 Tage<br />
Modul Technik<br />
Wettkampf<br />
Ski Alpin/Cross<br />
5 Tage<br />
Modul<br />
Kurssetzen<br />
Muss bei Eintritt in<br />
den RTK erfüllt<br />
sein<br />
5-6 Tage<br />
3 Tage<br />
2-3 Tage<br />
aUsBiLdUng |<br />
Am 24./25. <strong>April</strong>, im Anschluss an das<br />
Forum, findet das Swiss-Ski Konditionsseminar<br />
statt. Hier wird der Fokus auf<br />
Beweglichkeit, Schnellkraft und funktionelles<br />
Training gesetzt – die Diskussion<br />
zur besseren körperlichen vorbereitung<br />
der Athletinnen und Athleten wird ein<br />
grosses Thema sein – um unsere verletzungsbilanz<br />
in Zukunft zu verbessern.<br />
Dieses Seminar richtet sich nur an die<br />
Swiss-Ski Konditionstrainer, die NLZ-<br />
Trainer und Regionaltrainer auf persönliche<br />
Einladung.<br />
Wir freuen uns auf spannende Diskussionen<br />
und wegweisende Entscheidungen<br />
in Nottwil. <<br />
trainerausbildung, coach Point, verbandstrainer<br />
Abschlussprüfung,<br />
Assistenzleiterkurs: die Planung für<br />
dern auch in der Trainerausbildung zu<br />
erwarten.<br />
Die alte Regionaltrainerausbildung<br />
Abschlussprüfung ab. Jede Sportart hat<br />
seine spezifischen Anpassungen in den<br />
Modulen und wurde auf die speziellen Be-<br />
das kommende Jahr ist bereits in vollem wird aufpoliert und bekommt den Titel dürfnisse angepasst.<br />
Gange.<br />
Nachwuchstrainer Swiss-Ski. Diese Aus- Weitere informationen zu den besagten<br />
Neustrukturierungen und änderungen bildung schliesst mit dem Nachwuchs- änderungen sind unter www.swiss-ski.ch,<br />
sind nicht nur im Kindersportbereich, son- trainermodul Swiss-Ski und einer kleinen Rubrik Ausbildung publiziert. <<br />
Ausbildungsweg Skifahren<br />
Ausbildungsweg Skilanglauf 2013<br />
aUsBiLdUngsweg skiFahren 2013 aUsBiLdUngsweg skiLangLaUF 2013<br />
Modul Fortbildung SSSA Modul<br />
Koordination 1 ½ - 2 Tage Biomechanik<br />
Schneesport mit<br />
Behinderten<br />
2 Tage<br />
2-4 Tage<br />
Kleine Touren auf Ski und<br />
Einführungskurs Snowboard 2-4 SSBS- Tage<br />
InstruktorInnen und<br />
ausl. Trainer/innen<br />
Trampolin ABC (für<br />
2 Tage<br />
Freestyler) 2 Tage<br />
Club Assistenzleiter<br />
Skateboard, Inlineskate und<br />
Rollski 2 Tage 3 Tage<br />
SNOWAcTivE aPriL <strong>2012</strong> 19<br />
Nachwuchstrainer<br />
Clubtrainer<br />
Grundausbildung<br />
Spezialisierung<br />
Weiterbildung 2<br />
Weiterbildung 1<br />
Nachwuchstrainermodul<br />
(Coaching, Psyche, NT-Info)<br />
Modul<br />
Kondition<br />
Modul<br />
Methodik<br />
Wettkampf<br />
3 Tage<br />
5 Tage<br />
J+S-Leiterkurs<br />
4-5 Tage<br />
Modul<br />
Technik<br />
Wettkampf<br />
5 Tage<br />
1 Tag<br />
5-6 Tage
20<br />
| SponSoring<br />
Begeisterung für<br />
den schneesport<br />
Berge, Schnee und Heimat – das gehört<br />
für viele Schweizerinnen und<br />
Schweizer zusammen. Und so ist<br />
der Schneesport auch der Nationalsport<br />
Nummer eins in der Schweiz. Die Kundinnen<br />
und Kunden schätzen an Swisscom<br />
genau die Eigenschaften, für die auch der<br />
Schneesport und seine Athletinnen und<br />
Athleten stehen: Tradition und Heimat,<br />
aber auch Dynamik, Innovation und das<br />
Annehmen von Herausforderungen. Das<br />
macht Swisscom zur idealen Partnerin von<br />
Swiss-Ski. Für Swisscom ist es selbstverständlich,<br />
sich für die Schweiz zu engagieren.<br />
Beim Schnee-Engagement geschieht<br />
dies durch die Förderung von Spitzen- und<br />
Nachwuchssportlern sowie des Breitensports.<br />
«DIE EMoTIoNALEN BILDER<br />
IM SPoT STEHEN AUcH<br />
FüR DIE ScHWEIz UND SoMIT<br />
FüR UNSERE HEIMAT.»<br />
Als wir angereist sind, war noch alles grün<br />
und die Kühe grasten auf der Weide.<br />
Rechtzeitig zu Drehbeginn hat der Schneefall<br />
eingesetzt, und erst am nächsten Morgen<br />
hat es aufgehört zu schneien. Es<br />
war echt romantisch: Der Schneefall, die<br />
Lichter, der Weihnachtsbaum auf dem<br />
Dorfplatz. Der Dreh war allerdings anstrengend.<br />
Wir mussten uns am Mittwochnachmittag<br />
um 14 Uhr besammeln und am<br />
Donnerstagmorgen um 6 Uhr waren wir<br />
fertig. Ich habe mit neun anderen Kollegen<br />
die grosse Treichel getragen, das brauch-<br />
te einiges an Kraft. Aber es ging tip top. Wir<br />
waren eine super Truppe und hatten viel<br />
Spass zusammen. Und die Nähe zu den<br />
Swiss-Ski Athleten Dario cologna, célina<br />
Hangl und Mike Schmid war ein tolles Erlebnis.<br />
Der Spot steht natürlich für das Schnee-<br />
Engagement von Swisscom. Für mich<br />
schwingen aber auch Eigenschaften mit,<br />
die bei uns im Leitbild stehen: Herzen<br />
berühren, die Kunden überraschen, Engagement<br />
zeigen. Wir engagieren uns auch<br />
in anderen Bereichen für die Gesellschaft.<br />
Dreharbeiten für den TV-Spot von Swisscom:<br />
Swisscom unterstützt die grossen wie die<br />
kleinen Schweizer Schneesportler auf ihrem<br />
Weg zu Spitzenleistungen. Die Mitarbeitenden<br />
von Swisscom tragen die Treichel, das<br />
Symbol für die Schneesport-Begeisterung,<br />
zu Dario Cologna, Célina Hangl und Mike<br />
Schmid ins Hotel.<br />
Monika Lorenzen arbeitet<br />
in der Berufsbildung von Swisscom.<br />
So beschäftigen wir beispielsweise über<br />
800 Lernende und haben ein schweizweit<br />
einmaliges Berufsbildungssystem. Wir<br />
rekrutieren auf recht hohem Niveau und<br />
ziehen junge Menschen an, die über viel<br />
Eigeninitiative verfügen. Die emotionalen<br />
Bilder im Spot stehen auch für die Schweiz<br />
und somit für unsere Heimat.
Vier SWiSS-Ski aTHLeTen für Den<br />
naCHWuCHSpreiS noMinierT<br />
Am 20. <strong>April</strong> <strong>2012</strong> ist es wieder soweit. Auf<br />
Schloss Lenzburg verleiht die Sporthilfe den<br />
Nachwuchspreis 2011. Unter den je fünf Nominierten<br />
Nachwuchssportlerinnen und Nachwuchssportler<br />
befinden sich insgesamt vier<br />
Swiss-Ski Athleten.<br />
Wie schon im Jahr 2010 gehört die Alpin-<br />
Snowboarderin Julie zogg auch für ihre Leistungen<br />
im Jahr 2011 zu den Nominierten des<br />
Nachwuchspreises. Ebenfalls aus der Sportart<br />
Snowboard ist Jan Scherrer nominiert. Der<br />
Freestyler überzeugte im vergangenen Jahr mit<br />
dem Gewinn einer Bronzemedaille an der Junioren-Weltmeisterschaft.<br />
zwei weitere Athletinnen<br />
konnten aus dem Bereich Ski alpin nominiert<br />
werden. Wendy Holdener, die an der<br />
Junioren-Meisterschaft in crans-Montana<br />
einen kompletten Medaillensatz gewonnen hat<br />
und Jasmin Rothmund, welche sich am selben<br />
Anlass Silber sicherte, kämpfen nun um den<br />
Titel NachwuchssportlerIn des Jahres 2011.<br />
kurz unD BünDig |<br />
Wendy Holdener Julie zogg Jan Scherrer Jasmin rothmund<br />
Selina gasparin erzielte in den einzelwettbewerben<br />
zwei Top-15-klassierungen.<br />
Drei HigHLigHTS unD ein SCHreCkenSMoMenT<br />
Die iBu Biathlon-WM in ruhpolding endete für<br />
Swiss-Ski mit einem Drama. Benjamin Weger<br />
pachtete im letzten rennen das pech einer<br />
ganzen karriere für sich und landete im Spital.<br />
Dafür sorgten die Mannschaftswettbewerbe<br />
und Selina gasparin für positive überraschungen.<br />
> Text: christian Manzoni<br />
> fotos: NordicFocus<br />
Mit acht ausverkauften Renntagen und zehntausenden<br />
Fans im championspark endete der<br />
grösste Biathlon-Event der Geschichte. Die<br />
zielvorgabe von rund 300 000 zuschauern wurde<br />
locker erreicht. Als Mannschaft überzeugten<br />
die Schweizer Männer im Hexenkessel von Ruhpolding.<br />
Die Staffel über 4 x 7,5 km kristallisierte<br />
sich als erfolgreichstes Rennen für Swiss-Ski<br />
heraus. Ivan Joller, Benjamin Weger, claudio<br />
Böckli und Simon Hallenbarter liefen auf den<br />
hervorragenden siebten Platz. So gut war eine<br />
Schweizer Biathlon-Staffel an Weltmeisterschaften<br />
oder olympischen Spielen noch nie<br />
klassiert. überhaupt setzte sich Swiss-Ski vor<br />
allem in den Team-Events positiv in Szene. Bereits<br />
der Eröffnungsevent, die Mixed-Staffel,<br />
brachte den erhofften Exploit. Platz zehn in<br />
einem Feld, das ausschliesslich mit Top-Athleten<br />
aus 26 Nationen besetzt war. Die Frauenstaffel,<br />
auf Platz 21 rangiert, beendete ihre<br />
Premiere im Rahmen der Erwartungen. Speziell<br />
die eingesetzten drei Juniorinnen Elisa<br />
Gasparin, Irene cadurisch und Patrizia Jost<br />
halfen damit ihrer Leaderin Selina Gasparin,<br />
wertvolle Punkte für eine olympia-Quote zu<br />
sammeln.<br />
Selina Gasparin brachte zum Saisonhöhepunkt<br />
ihre besten Leistungen. Mit zwei Top-15-<br />
Klassierungen in den Einzelbewerben Sprint<br />
und verfolgung setzte die Bündnerin die Glanzpunkte.<br />
Klar an den zielvorgaben vorbei liefen<br />
und schossen sich dagegen die Schweizer Männer.<br />
Keiner der eingesetzten Athleten brachte<br />
Wähle deinen publikumsliebling!<br />
Die Öffentlichkeit hat wie im vergangenen Jahr<br />
die Möglichkeit, in einem voting ihren Publikumsliebling<br />
zu wählen. Die zehn Nominierten<br />
in den Einzelkategorien stellen sich auf www.<br />
sporthilfe.ch in einem video-Portrait vor. Das<br />
Talent mit den meisten Stimmen darf als Highlight<br />
am 2. November als Gladiator am Sporthilfe<br />
Super10Kampf <strong>2012</strong> teilnehmen. Wer bis<br />
zum 19. <strong>April</strong> <strong>2012</strong> für seinen Liebling abstimmt,<br />
hat zudem selbst die chance auf einen von 30<br />
attraktiven Preisen.<br />
Benjamin Weger, 16. in der Verfolgung, beendete die WM nach viel<br />
pech im Massenstart-rennen im Spital.<br />
die beiden Komponenten Laufen und Schiessen<br />
optimal zusammen. Der 16. Platz von Benjamin<br />
Weger in der verfolgung, nach einem Rush von<br />
Startplatz 36 aus, dokumentiert aber erneut<br />
und eindrücklich, welches Potenzial vorhanden<br />
ist. Die WM in Ruhpolding hat aber auch gezeigt,<br />
wie viel Pech man in einem einzigen Rennen<br />
haben kann. Im Massenstart brach sich Benjamin<br />
Weger vor dem ersten Schiessen einen<br />
Stock, später auf der Runde einen Ski und letztlich<br />
endete die WM für den obergommer nach<br />
einem schlimmen Sturz mit einer Hirnerschütterung<br />
und Prellungen im Gesicht und am Knie<br />
im Spital von Traunstein.<br />
Das Swiss-Ski Fazit dieser WM ist durchwachsen.<br />
Die Staffeln haben ihr Soll übertroffen,<br />
die zielsetzung eines Top-Ten-Platzes in<br />
den Einzelwettbewerben wurde aber klar verpasst.<br />
Dennoch schwingt viel Positives mit. Gerade<br />
die beiden Juniorinnen Elisa Gasparin und<br />
Patrizia Jost haben ihre Sache gut gemacht und<br />
sind ein versprechen für die zukunft.<br />
SNoWAcTIvE apriL <strong>2012</strong> 21
Patrouille des Glaciers<br />
Der<br />
Mythos<br />
Patrouille<br />
deS GlacierS<br />
22<br />
<strong>Snowactive</strong> aPril <strong>2012</strong>
Patrouille des Glaciers<br />
<strong>Snowactive</strong> aPril <strong>2012</strong> 23
Patrouille des Glaciers<br />
Für rund 1450 Patrouillen gilt es bald wieder ernst: vom 25. bis<br />
28. april wird sie wieder durchgeführt – die Patrouille des Glaciers<br />
(PdG). Für die einen ein Mythos, von dem sie mit verklärtem Blick<br />
berichten, für andere ein anlass, dem sie mit Stirnrunzeln und<br />
Fragen begegnen. dabei ist die PdG vor allem eines: eine gross-<br />
artige leistung der Schweizer armee.<br />
> text: david-andré Beeler<br />
> Fotos: PdG, Perraudin, Kaufmann<br />
Skifahrer auf der letzten abfahrt ins<br />
tal, in frühlingshafter Stimmung,<br />
teilweise bremst Sulzschnee die<br />
Genussfahrt. nach einem Skitag in den<br />
Bergen den tag ausklingen lassen, einfach<br />
geniessen. aber halt: was soll denn das?<br />
da stürmen dem Pistenrand entlang drei<br />
tourengänger schnaufend bergan, in horrendem<br />
tempo, und trotz der abendsonne<br />
gar mit Stirnlampen und Helm. Kaum bemerkt,<br />
sind die drei schon vorbei. war der<br />
Spuk wirklichkeit oder traum?<br />
die Beobachtung könnte vielerorts<br />
wirklichkeit sein: die drei Sportler trainieren<br />
für die Patrouille des Glaciers. Sie<br />
bereiten sich darauf vor, ende april den<br />
24<br />
«härtesten teamwettkampf der welt» zu<br />
bestehen, zusammen mit 4200 anderen,<br />
die vom Mythos PdG angesteckt sind.<br />
Geschichte. Zweiter weltkrieg: die Hauptleute<br />
rodolphe tissières und roger Bonvin<br />
müssen ihre Mannschaften fit halten.<br />
indem sie jeweils eine Patrouille von drei<br />
Soldaten von Zermatt auf den Gebirgsmarsch<br />
nach verbier schickten, wollten<br />
sie deren einsatzfähigkeit und ausdauer<br />
testen. im april 1943 fand die erste «Patrouille<br />
des Glaciers» statt. 18 Patrouillen<br />
starteten, die erste erreichte verbier nach<br />
12 Stunden und 7 Minuten. nur zwei Patrouillen<br />
beendeten allerdings das rennen<br />
wie vorgesehen. die übrigen verirrten sich<br />
angesichts der ungünstigen wetterverhältnisse<br />
im Gelände und mussten zum<br />
teil grosse umwege in Kauf nehmen. die<br />
Härte des wettkampfes hatte sich allerdings<br />
so schnell herumgesprochen, dass<br />
1944 bereits 64 Patrouillen am Gebirgslauf<br />
teilnahmen.<br />
die ursprünglich für 1945 geplante,<br />
dritte auflage der Patrouille wurde erst im<br />
Frühjahr 1949 durchgeführt. diese austragung<br />
ging als Katastrophe in die Geschichte<br />
ein. eine Patrouille verschwand<br />
in einer Gletscherspalte und wurde erst<br />
acht tage später tot aufgefunden. das eidgenössische<br />
Militärdepartement eMd verbot<br />
daraufhin die austragung der PdG.<br />
dieses verbot sollte fast 35 Jahre Gültigkeit<br />
haben.<br />
erst 1983 bewilligte der damalige ausbildungschef<br />
der armee, Korpskommandant<br />
roger Mabillard, eine wiederauflage<br />
der Patrouille des Glaciers. ein Zweijahresrhythmus<br />
wurde eingeführt und strenge<br />
Sicherheitsvorkehrungen festgelegt,<br />
die PdG auch für ausländische und zivile<br />
teilnehmende geöffnet. am Samstag,<br />
5. Mai 1984 fand die vierte austragung der<br />
Patrouille des Glaciers statt. Seither<br />
nimmt die Bekanntheit nicht nur in der<br />
Schweiz stetig zu. 1992 nahmen erstmals<br />
eine Frauen- und eine Männer-Patrouille<br />
der volksrepublik china teil. Mittlerweile<br />
starten Patrouillen aus der ganzen welt,<br />
so dass die PdG auch als Gebirgs-weltmeisterschaft<br />
gilt.<br />
Patrouille des Glaciers: Facts + Figures.<br />
die PdG ist ein aussergewöhnlicher lauf,<br />
bei welchem die Patrouillen in einer etappe<br />
entweder die Strecke Zermatt–verbier<br />
oder arolla–verbier absolvieren.<br />
der einzigartige wettlauf zeichnet sich<br />
durch seine länge, seine grosse Höhendifferenz<br />
und das Profil der Strecke aus.<br />
Viele sorgfältig geplante details und Handreichungen<br />
sichern das dynamische erlebnis<br />
PdG.<br />
<strong>Snowactive</strong> aPril <strong>2012</strong>
Patrouille des Glaciers<br />
<strong>Snowactive</strong> aPril <strong>2012</strong> 25
Patrouille des Glaciers<br />
da muss jede Patrouille durch: der berühmt-berüchtigte aufstieg durch das endlose couloir zur rosablanche – adrenalin pur!<br />
carSten ScHloter:<br />
«DaS TeamerlebniS machT alleS inTenSiver.»<br />
> text: Joseph weibel<br />
> Foto: rené Gogniat<br />
er ist ceo der swisscom und nimmt nach<br />
2010 zum zweiten Mal an der Patrouille<br />
des Glaciers teil. ein Gespräch über eindrücke,<br />
erwartungen und einstellungen.<br />
Was ist für sie der besondere reiz an<br />
diesem ganz besonderen rennen, dass<br />
sie nach 2010 zum zweiten Mal an den<br />
start gehen?<br />
carsten schloter: natürlich habe ich noch<br />
beste erinnerungen an den wettkampf<br />
vom letzten Mal. ich freue mich in erster<br />
linie auf ein gemeinsames erlebnis mit<br />
meinen teamkollegen.<br />
26<br />
die route bietet auch ein unfallgefahrenpotenzial:<br />
Haben sie persönlich deswegen<br />
keine Bedenken?<br />
das ganze leben ist ein risiko, wenn man<br />
bereit ist, immer wieder neues zu erleben<br />
– und es macht auch die ganze Spannung<br />
im leben aus. darüber hinaus bereiten wir<br />
uns natürlich auf die besonderen umstände<br />
eines hochalpinen rennens vor – und<br />
nicht zuletzt: Jeder Skitag auf der Piste hat<br />
mindestens die gleichen unfallrisiken.<br />
Wie haben sie sich vor ihrem ersten start<br />
vorbereitet, und wie bereiten sie sich auf<br />
das rennen im kommenden april vor?<br />
Grundsätzlich brauche ich sportliche aktivität<br />
und betreibe deshalb regelmässig<br />
Sport. wenn immer möglich, steige ich<br />
morgens aufs rad und den schönen winter<br />
habe ich intensiv zum Skifahren und für<br />
touren genutzt. Selbstverständlich kommt<br />
uns als team die erfahrung von 2010 entgegen:<br />
wir unterschätzen die aufgabe sicher<br />
nicht und haben uns gemeinsam darauf<br />
eingestimmt.<br />
der ausgang des laufs hängt nicht von<br />
ihnen alleine ab, sondern von einer<br />
dreier-Patrouille. ist das für sie kein Problem,<br />
da sie gewöhnlich als ceo auch<br />
viele einsame entscheide treffen müssen?<br />
wir gehen ja nicht, getrieben durch den<br />
ehrgeiz, mit einem bestimmten Ziel in ein<br />
<strong>Snowactive</strong> aPril <strong>2012</strong>
daran teilzunehmen verlangt nicht nur<br />
eine grosse erfahrung im Hochgebirge,<br />
sondern auch die Beherrschung der extremen<br />
Bedingungen sowie eine minutiöse<br />
körperliche und technische vorbereitung.<br />
Zwischen Zermatt und verbier sind 53 km<br />
zu bewältigen. Berücksichtigt man das<br />
Gelände, so resultieren gut 110 leistungskilometer.<br />
auch wer sich «nur» auf die<br />
kurze Strecke einlässt, bewältigt immer<br />
noch rund 53 leistungskilometer.<br />
die Patrouillen setzen sich aus drei<br />
teilnehmerinnen oder teilnehmern zusammen.<br />
an der PdG <strong>2012</strong> werden rund<br />
1450 Patrouillen starten, davon wagen sich<br />
rund 700 an die ganze Strecke, 750 starten<br />
in arolla. der anteil der Militärpatrouillen<br />
ist in den letzten Jahren angestiegen und<br />
erreicht für <strong>2012</strong> rund 47 Prozent. Über<br />
600 Patrouillen (d. h. 1800 interessierte<br />
Sportbegeisterte) mussten auf Grund der<br />
teilnehmerbeschränkung abgewiesen<br />
werden. aus 27 nationen werden teams<br />
erwartet, die Schweizer teilnehmer machen<br />
88 Prozent der Startenden aus. die<br />
nächstgrössten teilnehmergruppen kommen<br />
aus Frankreich (4,3 %) und italien<br />
(2,3 %). teilnehmer aus Übersee werden<br />
aus australien, Japan, Kanada, uSa, Hong<br />
Kong oder Kenia gemeldet. der Frauenanteil<br />
beträgt 13 Prozent.<br />
solches rennen. was zählt, ist vielmehr<br />
das erlebnis. und ein erlebnis ist immer<br />
intensiver, wenn man es mit Freunden<br />
teilen kann. auch in der Führung und entwicklung<br />
eines unternehmens wie Swisscom<br />
ist teamarbeit wichtig, sprich die<br />
Freude an der gemeinsamen Gestaltung<br />
der Zukunft ist das a und o. als einzelkämpfer<br />
wären wir nie da, wo wir heute<br />
stehen. und genau wie bei der «PdG»<br />
muss dieses gemeinsame Gestalten auf<br />
einem starken gegenseitigen vertrauen<br />
aufbauen.<br />
denken sie, dass sich sportliche Höchstleistungen<br />
auch positiv auf den Job auswirken<br />
können?<br />
Sieg über sich – und die Zeit. den Streckenrekord<br />
bei den Männerpatrouillen<br />
haben 2010 Florent troillet, Martin anthamatten<br />
und Yannick ecoeur gelaufen. die<br />
drei Schweizer erreichten nach 5 Stunden<br />
und 52 Minuten das Ziel in verbier. den<br />
Streckenrekord bei den Frauen halten mit<br />
7 Stunden 41 Minuten nathalie etzensperger,<br />
Gabrielle Magnenat und Séverine<br />
Pont-combe (Schweiz); gelaufen ebenfalls<br />
im Jahr 2010. Solch extremste leistungen<br />
können nur toptrainierte athleten erbringen<br />
– es seit unterstrichen: rund 110 leistungskilometer<br />
in weniger als 6 Stunden,<br />
und das im Hochgebirge!<br />
eigentliche Sieger sind aber ungeachtet<br />
der laufzeiten alle, die sich an die<br />
aussergewöhnliche Prüfung wagen.<br />
eine ausserordentliche leistung unserer<br />
armee. der anlass gründet in den<br />
traditionen der Schweizer armee und<br />
kann nur durch die armee durchgeführt<br />
werden. Planung, aufbau und Betrieb des<br />
ganzen dispositives im sehr schwierigen<br />
Gelände zwischen Zermatt, arolla und<br />
verbier ist und bleibt eine Herausforderung<br />
für alle Beteiligten. Sicherheit ist<br />
oberstes Gebot. Je nach verhältnissen<br />
kann der Start um einen tag hinausgeschoben<br />
oder wie 1986 gar ganz abgebro-<br />
ein aspekt ist sicherlich, dass in jedem<br />
erfolg – ob beruflich, privat oder sportlich<br />
– willensstärke eine grosse rolle spielt.<br />
diese willensstärke kann man im Sport<br />
auf einfachste art und weise entwickeln.<br />
ein weiteres element ist der ausgleich:<br />
Jeder Mensch braucht ihn und gestaltet<br />
ihn auf seine ganz persönliche art und<br />
weise. es gibt dort keinen richtigen oder<br />
falschen ansatz. Für mich persönlich ist es<br />
Sport und verbundenheit mit der natur.<br />
Welche sportarten betreiben sie sonst<br />
noch?<br />
alles was ich in einer weitestgehend<br />
fremdgesteuerten Zeitplanung flexibel<br />
unterbringen kann: Biken, radfahren,<br />
trekking, Klettern . . .<br />
Zu welcher Kategorie skifahrer zählen<br />
sie sich gewöhnlich: tourengänger,<br />
sportlicher Pistenfahrer oder off-Pist-<br />
Fahrer?<br />
alles zu seiner Zeit: es ist nicht selten,<br />
dass man mich sehr früh morgens auf den<br />
tourenski trifft und am nachmittag mit<br />
meinen Kindern auf der Piste.<br />
Patrouille des Glaciers<br />
chen werden. die gesamte Strecke wird<br />
von erfahrenen Bergspezialisten laufend<br />
beobachtet. ungewöhnlich starke Sonneneinstrahlung<br />
hatte 2010 zur Folge, dass für<br />
einen teil der Patrouillen vorzeitig Schluss<br />
war. Sie mussten vor dem legendären couloir<br />
zur rosablanche stoppen. Solche entscheide<br />
werden im Moment wenig geschätzt,<br />
die enttäuschung ist gross.<br />
dennoch dürfen keine Konzessionen eingegangen<br />
werden, wenn temperaturen,<br />
Schneedeckenaufbau oder fortgeschrittene<br />
tageszeit das risiko ansteigen lassen.<br />
Planerische und logistische herausforderungen.<br />
ein Kernteam von rund 20 Personen<br />
– das militärische Kommando der<br />
PdG – trägt die Hauptlast der Planung,<br />
der vorbereitung und der durchführung. in<br />
der besten tradition der Schweizer Milizarmee<br />
werden zahlreiche Stunden in der<br />
Freizeit geleistet. immer mit einem Ziel:<br />
den Patrouillen aus nah und fern einen<br />
einzigartigen anlass zu sichern.<br />
in Zermatt, arolla und verbier, in Sion<br />
und auf den Höhenposten wird über zwei<br />
wochen verteilt eine ganze infrastruktur<br />
aufgebaut, kritische Stellen im Gelände<br />
werden gesichert, durchgangsposten eingerichtet.<br />
um auf 3000 Metern über Meer<br />
die grosse Menge an heissen Getränken<br />
Welche skimarke (oder welches Modell)<br />
ist ihre Favoritin?<br />
es gibt heutzutage fast nur gutes Material.<br />
Würde sich carsten schloter auch als<br />
Genussmensch bezeichnen?<br />
nein, ehrlich gesagt nicht. dafür fehlt mir<br />
die innere ruhe. ich war es als Student, ich<br />
konnte in eine aktivität voll eintauchen und<br />
nur diesen augenblick geniessen. Heute<br />
bin ich meistens in Gedanken bei der<br />
nächsten verpflichtung, der nächsten beruflichen<br />
Herausforderung. ich habe im<br />
laufe der Jahre diese Fähigkeit leider verloren.<br />
<<br />
stecKBrieF<br />
Geburtsdatum: 7.12.1963<br />
Zivilstand: Getrennt<br />
Wohnort: liebefeld<br />
Beruf/ausbildung: Kaufmännische<br />
ausbildung/operation research<br />
Heutige berufliche tätigkeit:<br />
ceo Swisscom<br />
Hobbies: Sport, Kochen<br />
Was ich mag: authentizität, die Schönheit<br />
der natur<br />
Was ich gar nicht mag: Künstliches<br />
<strong>Snowactive</strong> aPril <strong>2012</strong> 27
Patrouille des Glaciers<br />
streckenposten in der unendlichkeit der Walliser Berge – war das als teilnehmer erlebt, erzählt ein leben lang davon.<br />
bereitzustellen, ist mehr nötig als das einschalten<br />
einer Herdplatte. ein ausgeklügelter<br />
Sanitätsdienst garantiert, dass erschöpfte<br />
oder unterkühlte teilnehmende<br />
rasch erkannt und fachgerecht behandelt<br />
werden.<br />
Mehr als 200 tonnen Material sind nötig,<br />
um den anlass durchzuführen. unter<br />
den gut 110 000 artikeln sind Stromaggregate,<br />
Beleuchtungsmaterial und treibstoff<br />
ebenso zu finden wie Gebirgskleidung für<br />
die vielen angehörigen der armee. rund<br />
300 Flugstunden absolvieren die Helikopterpiloten<br />
der Schweizer luftwaffe verteilt<br />
über die vier wochen des auf- und abbaus.<br />
die PdG bietet ihnen trainingsmöglichkeiten<br />
unter echtbedingungen.<br />
sWisscoM BeWeist an der Patrouille des Glaciers KoMPetenZ<br />
Zum 18. Mal startet mit der Patrouille des Glaciers der härteste und aufregendste Skialpinismus-wettkampf<br />
der welt. vom 25.–28. april <strong>2012</strong> kämpfen sich rund 1450 Patrouillen<br />
mit insgesamt 4500 teilnehmern von Zermatt oder arolla nach verbier. Zum<br />
ersten Mal lässt sich das rennen live und hautnah mitverfolgen. Mit der neuen Patrouille<br />
des Glaciers app von Swisscom können Skifans weltweit das rennen auf<br />
ihrem Smartphone verfolgen. Swisscom sorgt bereits zum vierten Mal für ein lückenloses<br />
Mobilfunknetz auf der gesamten Strecke der Patrouille des Glaciers und<br />
neu auch für mehr Sicherheit der teilnehmer. die genauen Standorte und daten<br />
der teams werden mithilfe eines kleinen Handys übermittelt, das die teilnehmer<br />
bei sich tragen. dieses speziell für extreme wetterverhältnisse entwickelte<br />
Mobil telefon dient zudem als einfach zu bedienender notrufsender. Beim drücken<br />
der notruftaste wird nicht nur eine Sprachverbindung zur notrufzentrale<br />
aufgebaut, sondern auch automatisch eine SMS mit den exakten GPS-Koordinaten<br />
versendet. So lässt sich die Sicherheit der teams während des rennens<br />
weiter verbessern und vereinfachen.<br />
28<br />
auch bei der PdG unterstützen viele<br />
Firmen und institutionen den Sportgedanken<br />
mit Sponsoring. verglichen mit einem<br />
normalen wiederholungskurs fallen für<br />
die armee dennoch Mehrkosten von ca<br />
500 000 Franken an, rund 13 500 diensttage<br />
werden geleistet. verständlich daher,<br />
dass die armee denn auch wert auf die<br />
Feststellung legt: «die PdG – eine leistung<br />
der Schweizer armee».<br />
die drei eingangs erwähnten Sportler<br />
werden die trainingsabfahrt im licht der<br />
Stirnlampe angehen. Sie wollen am 25.<br />
oder am 27. april am Start in Zermatt fit<br />
und trainiert bereit sein für eine der ganz<br />
grossen Herausforderungen in unseren<br />
Bergen: die legendäre Patrouille des Glaciers!<br />
[2]<br />
1. ein Hauch von Barock: wattierte damen-<br />
Skijacke von Belowzero mit kontrastierendem<br />
volldruck. verschweisste Hauptnähte,<br />
atmungsaktiv. (Modell Spire, gesehen bei<br />
www.athleticum.ch)<br />
2. unverwechselbar: trendiger damen-Skihelm<br />
von alpina mit abnehmbaren ohrenteilen<br />
und waschbarem innenpolster. (Modell<br />
Scara, gesehen bei www.athleticum.ch)<br />
3. tierisch schön: Fortschritte zu machen, war<br />
noch nie so leicht wie mit dem neuen circuit<br />
amptek. das neue rossignol-all-Mountain-<br />
Modell verzeiht Kantenfehler und lässt die<br />
trendy<br />
Ganz in Deko<br />
ein Hoch auf die avantgarde,<br />
es lebe die welt der details! die<br />
diesjährige Skimode kann ganz<br />
schön auffällig sein. viel eigenwilligkeit<br />
und verspielte Motive<br />
gibt es aber nicht nur in Sachen<br />
Bekleidung, sondern auch beim<br />
design von drehfreudigen Skis<br />
und schnellen Boards.<br />
[1]<br />
[4]<br />
[3]<br />
[5]<br />
linie jederzeit kontrollieren. (circuit amptek,<br />
www.rossignol.com)<br />
4. Gürtel als stylische deko: elastischer Gurt<br />
aus thermoplastic von Kästle, erhältlich in<br />
verschiedenen Farben. (tie-up rubber Belt,<br />
www.kaestle-ski.com)<br />
5. wie ein Mosaik: der twin tip ist der ideale<br />
Ski für Power-ladys, die sich sowohl in der<br />
Halfpipe wie auf und neben der Piste bewegen.<br />
Maximale Stabilität und Kontrolle auf<br />
jedem Gelände. (Missdemeanor 159 top,<br />
www.k2skis.com)<br />
<strong>Snowactive</strong> aPril <strong>2012</strong> PuBlirePortaGe 29
DiDier CuChe<br />
Didier Cuche: eine ausnahme erscheinung,<br />
die im Weltcup-Zirkus fehlen wird.<br />
30<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>
DiDier CuChe<br />
CuChe Didier<br />
Der Abschied eines Unentbehrlichen.<br />
Jeder ist ersetzbar. Diese Binsenwahrheit ist so<br />
banal wie falsch. vor allem wenn sie Didier cuche<br />
betrifft. in wirklichkeit ist der neuenburger,<br />
wie selbst Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann<br />
anmerkt, unentbehrlich.<br />
> Text: Richard Hegglin<br />
> Fotos: Gérard Berthoud/wander/zvg.<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 31
DiDier CuChe<br />
Didier» wird im<br />
Schweizer (und auch inter-<br />
«Speedier<br />
nationalen) Skisport eine<br />
riesige Lücke hinterlassen. Das lässt sich<br />
schon allein mit einer simplen Milchmädchenrechnung<br />
belegen: Zöge man die 1000<br />
Punkte ab, die Didier cuche in diesem<br />
winter sammelte, würde das team<br />
Schweiz in der nationenwertung nur den<br />
vierten statt den zweiten Rang belegen.<br />
Die Differenz, die dem verband durch die<br />
geringere Prämie der Sponsoren verlustig<br />
ginge, wird auf 300 000 Franken geschätzt.<br />
Eine Million für einen weiteren KitzbühelSieg.<br />
auch in den vergangenen Jahren<br />
betrug das Punktekonto von cuche<br />
stets rund 1000 Zähler. Und die Konstellation<br />
im Ranking war ähnlich. cuche ist im<br />
wahrsten Sinne des wortes Millionen wert.<br />
auch für seinen ausrüster. So überlegte<br />
sich Head-Besitzer Johan eliasch ernsthaft,<br />
seinen Lieblingsfahrer mit einer Millionen-offerte<br />
ein weiteres Jahr zu ködern.<br />
im Gegensatz zu den kolportierten<br />
Meldungen ging es ihm aber nicht darum,<br />
cuche für ein weiteres Jahr eine Million zu<br />
bieten. «er wollte ihm», wie Head-Rennchef<br />
Rainer Salzgeber bestätigt, «eine Mil-<br />
rainer SalZgeber,<br />
rennCheF heaD:<br />
«es war eine unglaubliche erfolgsgeschichte,<br />
die wir in den letzten sechs Jahren mit Didier<br />
erleben durften. in wahrheit war es ein Highlight<br />
nach dem andern, das die wenigen enttäuschungen<br />
bei weitem überstrahlte. Die Zusammenarbeit<br />
mit ihm und Servicemann chris<br />
Krause war phänomenal. Kein Dart-Spiel im<br />
Dunkeln, sondern immer direkt, offen und ehrlich.<br />
Didier ist der professionellste athlet, den<br />
ich je kennengelernt habe.»<br />
32<br />
lion als Prämie für einen weiteren Sieg in<br />
Kitzbühel offerieren!»<br />
Doch cuche auf den finanziellen aspekt<br />
zu reduzieren, wäre eine Beleidung. Der<br />
wahre wert kommt in seiner aussergewöhnlichen<br />
Persönlichkeit zum ausdruck<br />
– in seinem charakter mit dem ganzen<br />
Spektrum von Liebenswürdigkeit bis aggressivität,<br />
im charme und Humor sowie<br />
in der Gabe, die Massen zu faszinieren. all<br />
diese eigenschaften machten ihn zu einem<br />
der beliebtesten Schweizer Sportler aller<br />
Zeiten. Zweimal wählte ihn das Schweizer<br />
volk vor Roger Federer (!) zum «Sportler<br />
des Jahres» und heuer sogar zum<br />
«Schweizer des Jahres». – eine hohe<br />
wertschätzung, die cuche genoss, auch<br />
wenn ihn, vor allem im Jahr 2009, der<br />
«Sieg über Federer» fast peinlich berührte<br />
und er sich hinterher quasi entschuldigte.<br />
Rückschläge. Doch cuche erlebte auch<br />
andere Zeiten, in denen er und das Skiteam<br />
sich als versager der nation gebrandmarkt<br />
fühlten. wie zum Beispiel an<br />
den weltmeisterschaften 2005 in Bormio<br />
mit der denkwürdigen nullnummer, die<br />
sogar parlamentarische interventionen<br />
auslöste. cuche gehörte zwar damals<br />
nicht zum wM-team, weil er sich kurz vorher<br />
beim training in adelboden das Kreuzband<br />
gerissen hatte. Schon damals zeigte<br />
sich der wahre wert eines cuche erst<br />
dann, als er nicht mehr da war. cuche solidarisierte<br />
sich aber mit der Mannschaft<br />
und ärgerte sich über die Masslosigkeit<br />
der Kritiken. Das belastete zeitweise sein<br />
verhältnis zu den Medien erheblich.<br />
Selbst nach seinem letzten Sieg auf<br />
Schweizer Boden ende Februar in crans-<br />
akSel lunD SvinDal,<br />
Markenkollege unD gegner:<br />
«in erster Linie ist er der beste abfahrer der<br />
welt – und das schon seit Jahren. allein schon<br />
wie er in Kitzbühel die Mausefalle fährt, ist einmalig<br />
– in der Hocke, unglaublich. aber auch als<br />
Mensch schätze ich ihn sehr. er ist immer fair,<br />
ein starker Gegner, aber auch ein guter Kollege<br />
– ein Freund. als Markenkollege habe ich immer<br />
sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet.»<br />
01 Didier Cuche und viktor röthlin:<br />
immer cool, wenn es darum geht, auf ein Ziel<br />
hinzuarbeiten.<br />
02 patrice Morisod, der Trainer, der viel zum<br />
aufstieg des neuenburgers beigetragen hat.<br />
03 eine grosse karriere ist in Sicht, und doch<br />
ahnt man noch nicht, welch fantastische<br />
Momente erst noch kommen werden.<br />
04 Der legendäre «Ski-Flip» wurde zu<br />
seinem Markenzeichen.<br />
05 Dany vaquin – ein Servicemann, der für<br />
die karriere des Cracks aus les bugnenets<br />
wichtig war.<br />
06 entspannung während eines plauschwettkampfs<br />
von Carlsberg in verbier.<br />
07 Sylviane berthod in guter gesellschaft<br />
mit den zwei Didier.<br />
08 Marlise und Francis Cuche waren stolz<br />
auf ihren Super-g-Weltmeister in val-d’isère<br />
2009.<br />
09 Der athlet aus dem val-de-ruz hat sich<br />
nie dagegen gesträubt, in eine gold- oder<br />
Silber medaille zu beissen . . .<br />
10 Der «eiserne karl» Frehsner – berater<br />
von Didier Cuche.<br />
11 Die «unvollendete» für den grossen<br />
Champion: am lauberhorn blieb ihm der Sieg<br />
versagt.<br />
12 Didier Cuche engagiert sich in mehrfacher<br />
hinsicht für junge Skifahrer.<br />
13 kaum ermüdet nach der via Ferrata des<br />
Diablerets.<br />
14 Der 21. Sieg an einem Weltcup-rennen<br />
und der letzte in der Schweiz für Didier<br />
Cuche: Super-g in Crans-Montana <strong>2012</strong>.<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>
03<br />
06 07<br />
09 10<br />
12<br />
01 02<br />
13<br />
04 05<br />
DiDier CuChe<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 33<br />
08<br />
11<br />
14
DiDier CuChe<br />
urS lehMann, ex-rennFahrerkollege<br />
unD<br />
SWiSS-Ski-präSiDenT:<br />
«ich war selber noch aktiv, als Didier sein erstes<br />
weltcup-Rennen bestritt und habe seinen ganzen<br />
werdegang, die Hochs und tiefs, miterlebt.<br />
extrem eindrücklich ist für mich, wie er sich<br />
nicht nur als athlet, sondern auch als Mensch<br />
zu einem der beliebtesten Sportler weiterentwickelt<br />
hat. eigentlich ist er für uns im verband<br />
und den gesamten weltcup unentbehrlich.»<br />
34<br />
Montana machte er aus seinem Herzen<br />
keine Mördergrube. als ein Journalist die<br />
verbindung zu den historischen weltmeisterschaften<br />
1987 in crans-Montana herstellte,<br />
donnerte cuche los: «Diese wM ist<br />
uns immer unter die nase gerieben worden,<br />
vor allem in den schwächeren Perioden<br />
von 1998 bis 2005. wir haben darunter<br />
gelitten, weil viele glaubten, es müsse<br />
immer so weitergehen. Dabei sind solche<br />
titelkämpfe mit 14 Medaillen gar nicht<br />
mehr möglich. Die einzige erinnerung, die<br />
ich an jene weltmeisterschaften habe, ist<br />
der Sturz von Joël Gaspoz im Riesenslalom,<br />
als er mit Bestzeit drei tore vor dem<br />
Ziel ausschied.» Leider habe er ihn vor<br />
zwei Jahren in Kranjska Gora kopiert.<br />
Dort, in einem der letzten Rennen vor<br />
den olympischen Spielen 2010, stürzte<br />
cuche ebenfalls kurz vor dem Ziel und zog<br />
sich eine Fraktur am Daumen zu. einige<br />
Zeit schien sogar der olympia-Start gefährdet.<br />
cuche konnte zwar fahren, aber<br />
die vorbereitungen waren gestört. Der<br />
grosse olympia-Favorit, der als Kitz-Doppelsieger<br />
nach Kanada reiste, ging in vancouver<br />
beziehungsweise whistler Mountain<br />
leer aus.<br />
Schon einmal war cuche das Gleiche<br />
passiert wie Gaspoz, dessen verheissungsvolle<br />
Karriere nach jenem Zwischenfall<br />
in crans-Montana ziemlich abrupt zu<br />
ende ging. Der Romand, den ingemar<br />
Stenmark (86 weltcup-Siege) einst als seinen<br />
legitimen nachfolger bezeichnet hatte,<br />
erholte sich von diesem Sturz nie mehr,<br />
obwohl er physisch unverletzt geblieben<br />
war. Die psychischen verletzungen<br />
schmerzten umso mehr.<br />
an den olymischen Spielen 2002 in Salt<br />
Lake city schied cuche nach einem 14.<br />
Rang in der abfahrt im Super-G am letzten<br />
tor aus – mit bester Zwischenzeit. auch<br />
das hinterliess Spuren. Doch immerhin<br />
besass cuche ja schon eine olympia-Medaille.<br />
1998 in nagano hatte er in der gleichen<br />
Disziplin Silber errungen, was damals<br />
einen riesigen erfolg darstellte.<br />
Dass aussergewöhnliche an jener Medaille<br />
war nicht, dass cuche Zweiter war,<br />
sondern weil jenem, der gewann, keiner<br />
einen Start zugetraut hatte. Hermann<br />
Maier war, auf dem Höhepunkt seiner Karriere,<br />
in der abfahrt schwer gestürzt. niemand<br />
konnte sich vorstellen, dass einer in<br />
diesem Zustand drei tage später wieder<br />
Skirennen fahren kann. Der «Unverwüstliche»<br />
belehrte alle eines besseren.<br />
Der «Hausberg» als Cuches Hausberg.<br />
cuche war auch mit Silber mehr als zufrieden,<br />
zumal jene Saison die bisher mit<br />
abstand beste seiner Karriere war. ein<br />
paar wochen vorher hatte er in Kitzbühel<br />
eine Sprint-abfahrt gewonnen. Jenem<br />
ersten grossen Sieg liess er 24 Stunden<br />
später einen zweiten Rang im richtigen<br />
Klassiker folgen, geschlagen nur um 14<br />
Hundertstel vom italiener Kristian Ghedina.<br />
Schon damals bewies er, dass der<br />
«Hausberg», der unterste teil der Hahnenkamm-abfahrt,<br />
im wahrsten Sinne des<br />
wortes auch Sein Hausberg war – gewissermassen<br />
das Synonym des chasserals.<br />
an den Hängen des chasserals hatte<br />
cuche als Bub seine ersten Bögen geübt.<br />
Der Skilift stand gleich neben dem Restaurant,<br />
das seine eltern betrieben, der «Bonne<br />
auberge». nebenbei betrieb der vater<br />
noch einen kleinen viehhandel. Grosse<br />
Sprünge konnten sich Didier und seine<br />
beiden älteren Brüder Bernard und alain,<br />
letzterer übernahm später für Didier das<br />
Management, nicht erlauben. Die höheren<br />
Berge lernte cuche erst kennen, als er in<br />
der Jo mit guten Resultaten sein talent<br />
andeutete. Dort hatten sich die wege von<br />
cuche und Patrice Morisod erstmals gekreuzt,<br />
der zu seinem wichtigsten trainer<br />
werden sollte und ihn in intervallen auf<br />
allen Stufen während fast zwei Jahrzehnten<br />
begleitete.<br />
Der Jura war ja bisher nicht als talentquelle<br />
künftiger Skistars bekannt. Der einzige,<br />
der es aus dieser Region zu höchsten<br />
ehren geschafft hatte, war Georges<br />
Schneider, der es 1950 zum Slalom-weltmeister<br />
gebracht hatte. Schneider kam<br />
1963 bei einem Jagdunfall ums Leben.<br />
Unauffälliger Start der Karriere. anfänglich<br />
deutete wenig darauf hin, dass ein<br />
zweiter crack aus dem Jura heranwachsen<br />
würde. Die ersten Meldungen datieren<br />
aus dem Jahr 1993 und beschränkten sich<br />
auf belanglose Resultat-infos oder aufgebote<br />
für Junioren-weltmeisterschaften.<br />
Dort provozierte er keine Schlagzeilen,<br />
obwohl er als Zwölfter bester Schweizer in<br />
der abfahrt war. Und bei seinem ersten<br />
weltcup-einsatz in Bormio im Dezember<br />
1993 war er nicht einmal eine Randnotiz<br />
wert. wer 57. und Zweitletzter vor einem<br />
chilenen wird, fällt durch das Raster.<br />
So hatte die Öffentlichkeit auch nichts<br />
efahren von seiner ersten schweren verletzung,<br />
einem oberschenkelbruch einen<br />
tag vor der SM-abfahrt 1993 in Meiringen-<br />
Hasliberg. Sein weltcup-Debut war zugleich<br />
das comeback-Rennen, ein bemerkenswerter<br />
vertrauensbeweis. inzwischen<br />
hatte er seinen Beruf als Metzger aufgegeben.<br />
trotzdem dauerte es fast zwei Jahre<br />
bis zum nächsten weltcup-einsatz im<br />
Dezember 1995 in Gröden, wo er mit einem<br />
21. Rang die ersten weltcup-Punkte holte.<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>
ein Schien- und wadenbeinbruch, den<br />
er im Sommer 1996 in australien erlitt,<br />
kostete ihn eine weitere Saison, ehe er im<br />
Dezember 1997 zurückkehrte und anschliessend<br />
in Kitzbühel und nagano erstmals<br />
so richtig aufzeigte, was in einem<br />
1,74 m grossen Kraftpaket steckt. als er in<br />
Kitzbühel siegte, sprach der Speaker seinen<br />
namen noch so kreuzfalsch aus, dass<br />
cuche selber das Mikrophon ergriff und<br />
den legendären Rudi Horn belehrte: «ich<br />
heisse nicht Küche oder Kuchen, sondern<br />
Güsch.»<br />
inzwischen ist der name cuche so bekannt,<br />
dass er im gleichen atemzug wie<br />
ingemar Stenmark, Hermann Maier, alberto<br />
tomba oder Pirmin Zurbriggen ge-<br />
linDSey vonn, WelTbeSTe<br />
abFahrerin unD vierFaChe<br />
WelTCup-geSaMTSiegerin:<br />
«Didier ist der klügste Skirennfahrer. ihm habe<br />
ich sehr viel abgeschaut. er fährt nicht einfach<br />
kopflos drauflos, sondern immer mit einer Strategie.<br />
Der direkteste weg ist nicht immer der<br />
Beste. Manchmal bringt es mehr, wenn man<br />
ausholt und tempo mitnimmt. Didier ist auch<br />
ein sehr humorvoller Mensch, mit ihm kann<br />
man immer viel lachen.»<br />
nannt wird. auch jene Durststrecke zu<br />
Beginn des neuen Jahrhunderts ist längst<br />
vergessen und das image des «ewigen<br />
Zweiten» abgelegt, der mit den Hundertsteln<br />
auf Kriegsfuss stand. «ein Dutzend<br />
Rennen habe ich mit einem Gesamtrückstand<br />
von 0,83 Sekunden verloren», klagte<br />
er einst.<br />
Je älter, desto besser. Der Durchbruch<br />
gelang ihm 2007, als er in Åre als Dritter<br />
im Riesenslalom erstmals eine wM-Medaille<br />
gewann und am ende die kleine<br />
Kugel für den abfahrts-weltcup. als einige<br />
nicht verstehen konnten, dass er in Kitzbühel<br />
in diesem winter seinen Rücktritt<br />
lediglich ankündigte und dort als grosseer<br />
Sieger nicht gleich abtrat, rief er diesen in<br />
erinnerung: «Hätte ich 2007 als Sieger<br />
aufgehört, hätte ich den schönsten teil<br />
meiner Karriere verpasst». Ungewöhnlich<br />
wäre ja ein Rücktritt mit 33 nicht gewesen.<br />
in der tat blühte cuche erst in einem<br />
alter richtig auf, in dem die meisten seiner<br />
Berufskollegen die Füsse bereits hochlagerten.<br />
er wurde weltmeister, gewann<br />
noch über ein Dutzend Rennen und reihte<br />
altersrekord an altersrekord. nun trat er<br />
in Schladming doch noch standesgemäss<br />
auch als ältster Fahrer zurück. Der Schwede<br />
Patrik Järbyn, mit 43 Jahren der Doyen<br />
im Fahrer-Feld, hatte sich eine woche früher<br />
in Kvitfjell verabschiedet. «Danke, Patrik,<br />
dass Du mir für eine woche diese ehre<br />
überlässt», liess ihm cuche über Facebook<br />
zukommen. So trat in Schladming<br />
sowohl der älteste als auch einer der<br />
grössten Skirennfahrer aller Zeiten zurück.<br />
Didier forever! <<br />
DAnKE DiDiER! Kaum jemand hat im letzten Jahrzehnt die Marke ovomaltine so<br />
geprägt wie Didier cuche. Und kaum eine andere Marke durfte für sich in anspruch<br />
nehmen, einen solch engagierten Botschafter zu haben, der sich so stark mit ihr<br />
identifizierte. im namen von ovomaltine möchte ich Didier Danke sagen: Danke für<br />
die Zusammenarbeit, Danke für das überaus grosse engagement, Danke für die<br />
Freundschaft, Danke für die erfolge und Danke an den Menschen Didier. ich glaube<br />
sagen zu dürfen, dass Du einer von uns warst und wir Dich wie einen arbeitskollegen<br />
wahrgenommen haben.<br />
Didier cuche tritt also als Skirennfahrer zurück und wird im Schweizer team eine<br />
grosse Lücke hinterlassen. Da dürfen wir uns wesentlich glücklicher schätzen:<br />
Didier bleibt uns auch in seinem «neuen» Leben treu und wird unsere Produkte – vor<br />
allem in der Schweiz – auch weiterhin als Markenbotschafter mittragen, mitbewerben<br />
und geniessen.<br />
DiDier CuChe<br />
DiDier DéFago,<br />
TeaMkollege:<br />
was uns am meisten verband, war vorerst die<br />
Sprache. als einzige redeten wir französisch,<br />
was vor allem mir zu Beginn der Karriere geholfen<br />
hat, als ich noch nicht so gut deutsch<br />
sprach. wir haben zusammen beide Seiten des<br />
Skisports kennengelernt, die Hochs und die<br />
tiefs. wenn einer wieder mal unten war, hat der<br />
andere gezeigt, wie man wieder hochkommt.<br />
wir waren keine engen Freunde. wahrscheinlich,<br />
weil wir einen ähnlichen charakter haben.<br />
aber wir waren sehr gute Kollegen.»<br />
arnold Furtwaengler<br />
geschäftsleiter Wander ag.<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 35
Markus MurMann<br />
im skisport nennt man sie mittlerweile<br />
Multi-rennfahrer, die<br />
allrounder, die für (fast) alles zu<br />
gebrauchen sind und überall eingesetzt<br />
werden können. Zu dieser<br />
Gattung gehört – auf einer anderen<br />
stufe – auch Markus Murmann.<br />
Einer mit multiplen Fähigkeiten,<br />
der schon fast alles<br />
gemacht hat im rennsport, auf<br />
und neben der piste – ein Mann<br />
für alle Fälle.<br />
Ende februar zauberte er als Rennleiter<br />
in crans-Montana drei weltcuprennen<br />
hin, die rundum höchste<br />
anerkennung auslösten. 49 000 Zuschauer<br />
erzeugten bei strahlendstem Sonnenschein<br />
eine Kulisse und eine Stimmung,<br />
die an 1987 erinnerte, als das walliser<br />
Hochplateau während zweier wochen die<br />
Skiwelt verzückte.<br />
36<br />
ein Mann<br />
füR alle fälle<br />
❧<br />
Markus<br />
Murmann<br />
❧<br />
> Text: Richard Hegglin<br />
> Fotos: Gérard Berthoud<br />
Was Murmann anfasst . . . wird offenbar zu<br />
Gold – im wahrsten Sinne des wortes.<br />
Denn schon bei jenen legendären weltmeisterschaften<br />
in crans-Montana hatte<br />
der inzwischen 54-jährige lötschentaler<br />
seine Hände im Spiel. Die Schweizer nationalmannschaft<br />
erreichte damals eine<br />
Bilanz, die schon fast kitschig wirkte. aber<br />
sie war Realität: 14 Medaillen insgesamt,<br />
darunter alle fünf wM-titel bei den frauen<br />
– und Markus Murmann stand mittendrin.<br />
als Speed-trainer führte er Maria walliser<br />
und Michela figini gleich zu zwei Doppelsiegen,<br />
sowohl in der abfahrt als auch im<br />
Super-G.<br />
Dieser scheinbare fauteuil-Job erforderte<br />
in wahrheit enormes fingerspitzengefühl.<br />
«wir verfügten über fast ein Dutzend<br />
Spitzenfahrerinnen. Da war die<br />
Selektion nicht einfach», blendet Murmann<br />
zurück: «wir hatten deshalb glasklare<br />
Kriterien.» aber auch diese gaben zu<br />
Diskussionen anlass. So musste in der<br />
abfahrt die vermeintlich gesetzte Brigitte<br />
oertli über die Klinge springen, weil plötzlich<br />
die technikerin erika Hess im training<br />
Speed-Qualitäten zeigte. Und Hess selbst<br />
fand im Riesenslalom keine Berücksichtigung,<br />
weil im letzten Rennen vor der wM<br />
in dieser Disziplin vier andere Schweizerinnen<br />
die ersten vier Plätze belegt hatten<br />
– luxusprobleme mit Zunder.<br />
Maria Walliser und Michela Figini. auch<br />
das Handling der Konkurrenzsituation<br />
Maria walliser–Michela figini verlangte<br />
viel psychologisches Geschick. «Maria und<br />
Michela hatten», so Murmann, «das Heu<br />
nicht auf der gleichen Bühne. Bei meinem<br />
vorgänger Dieter Bartsch war oft Michela<br />
etwas schneller, doch als ich als trainer<br />
begann, siegte meist Maria, bei der wM<br />
gleich zweimal vor Michela. ich versuchte<br />
zu erklären, dass es mir egal sei, wer gewinnt<br />
– nur müsse es eine Schweizerin<br />
sein.» er hätte fast mit der Stoppuhr in der<br />
Hand aufpassen müssen, dass er ja mit der<br />
einen sich nicht länger unterhielt als mit<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>
alS eRiKa HeSS<br />
iM RieSenSlaloM<br />
ZUScHaUen MUSSte,<br />
BeKaM icH SoGaR<br />
MoRDDRoHUnGen.<br />
Markus MurMann<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 37
Markus MurMann<br />
Vizepräsident Jean-philippe rochat (m.)<br />
freut sich mit robyr und Murmann über den<br />
gelungenen anlass.<br />
der andern. «Und als erika Hess im Riesenslalom<br />
zuschauen musste, bekam ich<br />
sogar Morddrohungen. Dabei hatte ich mit<br />
erika selber ein sehr gutes verhältnis.»<br />
Das ist die Kehrseite einer wM mit überbordenden<br />
erfolgen.<br />
Dass die Bäume nicht in den Himmel<br />
wachsen, erfuhr Murmann ein Jahr später<br />
an den olympischen Spielen. vor calgary<br />
hatten die Schweizerinnen bis auf eine<br />
ausnahme sämtliche Speed-Rennen gewonnen<br />
durch fünf verschiedene fahrerinnen,<br />
darunter chantal Bournissen und<br />
Beatrice Gafner mit hohen 30er-nummern.<br />
aber in calgary selbst beziehungsweise<br />
nakiska blies der berühmt-berüchtigte<br />
fallwind «chinook» die Schweizer favoritinnen<br />
in der abfahrt förmlich von der<br />
Piste. «Michela figini versetzte es sicher<br />
um mindestens zwei Meter aus der idealinie»,<br />
ereifert sich Murmann heute noch.<br />
«Der Startrichter wechselte willkürlich die<br />
Start-intervalle von 1:50 Minuten bis zu 30<br />
Sekunden. ich packte ein Jury-Mitglied am<br />
Kragen und drohte ihm, wenn du jetzt eine<br />
fahrerin starten lässt, werfe ich dich ins<br />
Bachbett runter». es nützte alles nichts.<br />
olympiasiegerin wurde die krasse aussenseiterin<br />
Marina Kiehl aus Deutschland.<br />
für die Schweizerinnen rettete Brigitte<br />
oertli wenigstens Silber.<br />
Abfahrtstrainer in den USA. als nach den<br />
olympischen Spielen frauen-chef Jean-<br />
Pierre fournier überraschend zurücktrat,<br />
empfahl er Murmann als nachfolger. Doch<br />
dieser hatte inzwischen einen branchenfremden<br />
vertrag unterschrieben, um sei-<br />
38<br />
Die beiden Macher von Crans-Montana: Ok-präsident Marius robyr (l.) und rennleiter Markus<br />
Murmann.<br />
icH wURDe in MéRiBel<br />
aUfGefoRDeRt, inneR-<br />
HalB von 24 StUnDen<br />
SäMtlicHe faHReRinnen<br />
in Die HeiMat ZURücK-<br />
ZUScHicKen.<br />
nen langgehegten Berufstraum zu verwirklichen<br />
– Heli-Pilot. er begann die<br />
ausbildung, bis bei einem test plötzlich<br />
etwas festgestellt wurde, von dem er<br />
selbst nie auch nur ansatzweise etwas bemerkt<br />
hatte: «ich war farbenblind – und<br />
damit flug-untauglich».<br />
Just in diesem Moment flatterte via<br />
dem späteren Schweizer Männer-chef<br />
Martin Rufener, der damals die amerikanischen<br />
technikerinnen betreute, ein angebot<br />
als abfahrtstrainer in den USa herein.<br />
So arbeitete Murmann für drei Jahre<br />
in den Staaten. als er begann, bestand das<br />
abfahrtsteam aus zwei fahrerinnen. als er<br />
aufhörte, fuhr ein knappes Dutzend im<br />
weltcup, darunter Picabo Street, die spätere<br />
olympiasiegerin. Besonders in erinnerung<br />
geblieben ist ihm ein persönlicher<br />
anruf des US-aussenministers nach ausbruch<br />
des Golfkrieges: «ich wurde in<br />
Méribel aufgefordert, innerhalb von 24<br />
Stunden sämtliche fahrerinnen in die Heimat<br />
zurückzuschicken».<br />
ein weiteres Heli-angebot, aber diesmal<br />
als Basis-leiter von air-Zermatt,<br />
lockte ihn in die Schweiz zurück und temporär<br />
vom Skisport weg – bis fiS-Direktorin<br />
Sarah lewis einen «Koordinator» für<br />
den europacup brauchte. Sechs Jahre übte<br />
er dieses amt aus, alternierend mit seiner<br />
tätigkeit als air-Zermatt-Basisleiter. weil<br />
seine frau sich am Rücken operieren lassen<br />
musste und deshalb ihre Mobilität bei<br />
der Betreuung der beiden Kinder eingeschränkt<br />
war, gab er diesen fiS-Job auf<br />
– um einige Zeit später doch wieder im<br />
Skisport zu landen.<br />
Das Comeback von Crans-Montana. als<br />
crans-Montana, das 1998 letztmals Skirennen<br />
organisiert hatte, aus seinem winterschlaf<br />
aufwachte, wandte sich «turnaround»-Manager<br />
Marius Robyr an ihn.<br />
Mit seinem technischen Know-how und<br />
dem riesigen netzwerk war er der richtige<br />
Mann. Gegen sechs Millionen investierte<br />
crans-Montana in neue weltcup-taugliche<br />
Skipisten. Und binnen kurzer Zeit organisierten<br />
Robyr und Murmann frauen-weltcup-Rennen,<br />
diverse europacup-Rennen<br />
sowie den final-event 2009, die Juniorenweltmeisterschaften<br />
2010 und nun als<br />
vorläufigen Höhepunkt die glanzvollen<br />
Männer-Rennen ende februar.<br />
oder als scheinbaren Höhepunkt? wegen<br />
Datenkollisionen scheint die fortsetzung<br />
dieser Ski-Renaissance in der westschweiz<br />
plötzlich in frage gestellt.<br />
Murmann und co. kämpfen wie löwen. für<br />
einmal abseits der Piste, am «grünen<br />
tisch». egal, wies weitergeht, Murmann<br />
wird mit seinen allrounder-Qualitäten so<br />
oder so dem Skisport erhalten bleiben. Der<br />
Mann für alle fälle ist «stand-by». <<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>
gipfeltreffen<br />
40<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>
Der SympatHiScHe ScHweizer SkipapSt<br />
> text: Hans Bigler<br />
> fotos: erik vogelsang<br />
gipfeltreffen<br />
karl eggen iSt Der HöcHSte SkileHrer<br />
in Der ScHweiz. Seit 2002 iSt er präSiDent<br />
von SwiSS SnowSportS, Dem verBanD, Der<br />
für Die auSBilDung Der ScHneeSportleHrer<br />
verantwortlicH zeicHnet.<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 41
gipfeltreffen<br />
Aufgewachsen ist kari eggen in abläntschen,<br />
ein Dorf auf der «freiburgerseite»<br />
der Jaunpassstrasse.<br />
politisch gehört das Bergdorf aber zur<br />
gemeinde Saanen/gstaad. Das Skifahren<br />
lernte er vor dem elternhaus. Sein vater<br />
werner war ein begeisterter Skirennfahrer.<br />
So steckte er für seine trainings jeweils<br />
einen Slalom aus, den seine beiden<br />
kinder auch durchfahren durften.<br />
kari wollte eigentlich in der Jugendzeit<br />
gar keine Skirennen fahren. irgendwann<br />
ist er dann trotzdem der Jo des Skiclubs<br />
Jaun beigetreten. Dort gab es auch einen<br />
Skilift. wie sein vater bestritt er regionalrennen.<br />
1968 schaffte er an der Jo-Schweizer-meisterschaft<br />
in Schwarzsee den<br />
Durchbruch und durfte an einem kadertraining<br />
des SSv in arosa, unter der leitung<br />
von rolf Hefti und Herbert von Büren,<br />
teilnehmen. ihm sind noch einige namen<br />
in erinnerung geblieben wie z. B. roland<br />
collombin, philippe roux oder ein gewisser<br />
köbi Brechbühl, der spätere yB-fussballer.<br />
Karriere als Skirennfahrer. Seine guten<br />
resultate z. B. an nationalen Jo rennen<br />
blieben nicht unbemerkt. als 15-jähriger<br />
wurde er in das Juniorenkader des Skiverbands<br />
aufgenommen. Die kurse mit dem<br />
nationalen kader wurden immer zahlreicher.<br />
1969, anlässlich eines trainingslagers<br />
auf Schwarzsee oberhalb zermatt,<br />
42<br />
durften sie am fernsehen die erste mondlandung<br />
mitverfolgen.<br />
Solche reminiszenzen weiss kari haufenweise<br />
zu erzählen. So hat er auch 1978<br />
den kometenhaften aufstieg von Joël gaspoz<br />
miterlebt, der als blutjunger athlet<br />
schon 18-jährig mit erfolg im weltcup eingesetzt<br />
wurde. Die kontakte zu seinen<br />
damaligen kumpel wie martial Donnet,<br />
erwin Josi oder Bernhard russi hat er,<br />
auch dank seiner tätigkeit im Skilehrerwesen,<br />
beibehalten.<br />
1978, nach drei Jahren im Ski-weltcup,<br />
beendete er als nr. 24 der riesenslalomweltrangliste<br />
seine internationale rennfahrertätigkeit.<br />
Karl Eggen, der Zermatter. wir trafen<br />
karl eggen auf dem kleinen matternhorn<br />
auf 3820 m über meer bei minus 17 grad.<br />
zermatt ist seit 18 Jahren seine Heimat. er<br />
fühlt sich hier zu Hause und ist bei der einheimischen<br />
Bevölkerung akzeptiert. Seine<br />
frau madeleine, die er übrigens anlässlich<br />
eines trainings mit der nationalmannschaft<br />
in zermatt kennengelernt hat, ist<br />
eine zermatterin und dazu noch eine Burgerin.<br />
Dieses privileg hat in diesem ort<br />
einen hohen Stellenwert.<br />
Je nach gesprächspartner «switcht» er<br />
vom Berner oberländer in den zermatter<br />
Dialekt. während unseres gesprächs hatte<br />
er als treuhänder so kurz vor ablauf<br />
der eingabefrist der Steuererklärungen<br />
«Hochkonjuktur». Ständig war er mit kunden<br />
in kontakt – Handy sei Dank.<br />
als vater zweier Söhne hat er während<br />
10 Jahren als Jo-trainer und ab 2002 als<br />
präsident des Skiclubs zermatt gewirkt.<br />
Der final des grand-prix migros 2007 bei<br />
besten äusseren Bedingungen am fusse<br />
des matterhorns war für ihn ein wichtiger<br />
Höhepunkt. Der damalige ok-präsident<br />
und ceo der zermatter Bergbahnen,<br />
christen Baumann, ist leider kürzlich an<br />
einem krebsleiden gestorben.<br />
Karl Eggen, der Skilehrer. 1979 erwarb er<br />
den bernisch kantonalen Skilehrer. Damals<br />
gab es noch die verschiedenen kantonalen<br />
Skilehrerpatente, auf die man besonders<br />
stolz war. fünf mal hintereinander<br />
gewann er die Schweizer Berufsskilehrermeisterschaften.<br />
Das war auch karl gamma,<br />
dem Direktor des Skischulverbandes<br />
aufgefallen. in der folge wurde er mitglied<br />
des Schweizer Demo-teams. Die teilnahmen<br />
am interskikongress in Sexten 1983<br />
und in Banff 1987 waren für karl eggen<br />
willkommene abwechslungen zu seinem<br />
wirtschaftsstudium und seiner beruflichen<br />
tätigkeit als kurdirektor in mürren.<br />
in dieser funktion traf er sich auch öfters<br />
mit fred rubi, seines zeichens initiant und<br />
ok-präsident der weltcup-rennen von<br />
adelboden, präsident des Skiclubs und<br />
kurdirektor. Der legendäre, an allen fronten<br />
tätige rubi – er war auch nationalrat<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>
– holte ihn in die Bergführer- und Skilehrerkommission<br />
des kantons Bern. 1996<br />
wurde er als nachfolger von Dölf odermatt,<br />
ebenfalls eine Skilegende aus engelberg,<br />
zum präsidenten des interverbands<br />
für Skilauf (SivS) gewählt.<br />
Seit nun schon 10 Jahren steht er Swiss<br />
Snowsports vor. Die fusion zwischen dem<br />
interverband mit den Schweizer Skischulen<br />
stellte an ihn und seine vorstandscrew<br />
hohe anforderungen. im vergangenen<br />
Jahr wurden für alle vier Disziplinen in<br />
mehreren Sprachen über 20 neue lehrmittel<br />
aufgelegt. es war ein mammut-auftrag.<br />
Der verband ist heterogen zusammengesetzt,<br />
da prallt theorie und praxis<br />
aufeinander. Die einflüsse der modernen<br />
renntechnik werden von Swiss-Ski eingebracht.<br />
Dazu müssen die methodiker<br />
oder die inputs von Jugend + Sport, den<br />
universitäten und des tourismus aufeinander<br />
abgestimmt werden. Da kommt sich<br />
kari oft vor wie ein Dompteur, der die<br />
hungrigen löwen, sprich selbsternannte<br />
Das «gipfeltreffen» ist eine Serie von<br />
<strong>Snowactive</strong>. autor ist Hans «Housi» Bigler,<br />
der fast vierzig Jahre bei Swiss-Ski<br />
– zuletzt als Chef Breitensport – tätig war.<br />
er porträtiert persönlichkeiten, die sich<br />
karl eggen:<br />
«Den Jungen SkiatHleten<br />
müSSte man meHr zeit<br />
einräumen.»<br />
«Skipäpste» mit eigeninteressen, bändigen<br />
muss.<br />
letztlich muss die Qualität stimmen.<br />
gut ausgebildete Ski- und Snowboardlehrer,<br />
möglichst mit der eidgenössischen<br />
fachausbildung, schaffen das gute image<br />
und minimieren das risiko. zukünftig, davon<br />
geht der präsident aus, wird dem<br />
kinderskilehrer noch mehr Beachtung geschenkt<br />
werden müssen. Schon jetzt werden<br />
60 bis 85 prozent der umsätze in den<br />
Schneesportschulen durch den kinderunterricht<br />
generiert.<br />
Skination Schweiz. karl eggen wünscht<br />
sich eine noch bessere zusammenarbeit<br />
unter den institutionen und verbänden. Die<br />
einheitssprache muss verbessert werden,<br />
Synergien werden zu wenig ausgenutzt –<br />
namentlich auch mit Swiss-Ski. Die hohe<br />
«Dropout-Quote» der jungen Skiathleten<br />
gibt ihm zu denken. «Den Jugendlichen<br />
müsste man mehr zeit einräumen, die<br />
körperliche entwicklung berücksichtigen<br />
im Skisport mit all seinen facetten verdient<br />
gemacht haben oder noch immer<br />
aktiv sind. Das «gipfeltreffen» in dieser<br />
ausgabe ist karl eggen, präsident Swiss<br />
Snowsports, gewidmet.<br />
gipfeltreffen<br />
und auch weniger talentierten mädchen<br />
und knaben eine chance geben. es gibt<br />
genügend Beispiele, ohne namen zu nennen,<br />
die auf dem ‹zweiten Bildungsweg›<br />
erfolgreiche Skisportler wurden.»<br />
Die erfolgreiche Skinationalmannschaft<br />
ist ein grosser Sympathieträger im<br />
in- und ausland. Das wirkt sich bei den<br />
Skischulen in jeder Beziehung positiv aus.<br />
als die Schweiz im Ski-weltcup sieben<br />
Jahre lang die nummer eins war, galten<br />
auch unsere Skilehrer international als<br />
das mass aller Dinge. kari eggen, damals<br />
als mitglied des Demo-teams öfters auf<br />
auslandeinsätzen, war Stolz als Botschafter<br />
für die Skination Schweiz mitgewirkt zu<br />
haben. «es ist zu hoffen, dass die Schweiz<br />
weiterhin eine führende rolle im Skisport<br />
aufrechterhalten kann und ihre trümpfe<br />
ausspielt.» karl eggen, der von der pike<br />
auf und zeitlebens mit dem Skisport verbunden<br />
ist, weiss, wo es anzupacken gilt.<br />
<<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 43
SchneeSpaSStage<br />
44<br />
pass<br />
Schnee<br />
Statt MatheMatik<br />
es gibt nur wenig Möglichkeiten – und die Wege in die<br />
winterlichen Berge sind oft weit. Kinder aus dem Flachland<br />
kommen immer weniger mit dem Ski- und Schneesport<br />
in Kontakt. Swiss-Ski gibt nun gegensteuer und<br />
bringt in Zusammenarbeit mit lokalen Schul- und Sportämtern<br />
sowie Skiclubs jährlich über 2400 Kinder auf die<br />
piste.<br />
> text: Martina niggli<br />
> Fotos: erik vogelsang, Swiss-Ski<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>
SchneeSpaSStage<br />
arankan ganesalingam aus Olten<br />
ist begeistert vom ersten Mal auf<br />
zwei Brettern: «Das Skifahren war<br />
schön! genau so, wie ich es mir<br />
vorstellte».<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 45
SchneeSpaSStage<br />
Arankan Ganesalingam wohnt in olten,<br />
stammt aber ursprünglich aus<br />
Sri Lanka. er kommt aus einem<br />
Land, wo Skifahren nicht unbedingt zu den<br />
passionierten Sportarten gehört. trotzdem<br />
mag er den Schnee und träumt von<br />
einer Skifahrt. arankan Ganesalingam ist<br />
kein einzelfall. viele kinder, ob mit oder<br />
ohne Migrationshintergrund, wachsen<br />
hier auf und entdecken den Schneesport<br />
als faszinierende Freizeitbeschäftigung.<br />
olten liegt im Mittelland. Der weg in die<br />
Berge ist weit. «Schneespasstag» heisst<br />
die von Swiss-Ski, lokalen Schul- und<br />
Sportämtern sowie von Skiclubs unterstützte<br />
aktion. weit über 2000 kinder kommen<br />
so jährlich auf die Piste. Darunter<br />
auch arankan Ganesalingam, der Primarschüler<br />
aus olten. Der tagesausflug in die<br />
Berge ist ein fixer Bestandteil des Schulunterrichts<br />
der dritten und vierten Primarschulklassen<br />
in St. Gallen, thun, olten,<br />
Bern, Basel und Freiburg. am 10. Januar<br />
<strong>2012</strong> reisten 131 Schülerinnen und Schüler<br />
aus zwei oltner Schulhäusern in das verschneite<br />
Sörenberg/LU – mittendrin arankan<br />
Ganesalingam (9). eine genaue vor-<br />
46<br />
<strong>Snowactive</strong>: tanja Uhlmann, seit neun Jahren<br />
werden Schneespasstage organisiert.<br />
an wen richtet sich das angebot?<br />
tanja Uhlmann: Das angebot richtet sich an<br />
kinder im alter von neun bis zehn Jahren (3.<br />
und 4. Primarschulklasse), die im Mittelland<br />
wohnen. im verlauf des Januars erlebten<br />
mehr als 2400 kinder aus St. Gallen, thun,<br />
Bern, Basel, Fribourg und olten einen erlebnisreichen<br />
tag auf der Skipiste.<br />
Der Schneespasstag ist für alle Schüler<br />
obligatorisch. Warum?<br />
Swiss-Ski will bewusst allen beteiligten kindern<br />
den sportlichen wert und die aktive<br />
erholung beim wintersport vermitteln. Mit<br />
sanftem Druck bringen wir zudem auch kinder<br />
auf die Piste, die dem Skisport bislang<br />
wenig bis nichts abgewinnen konnten. Probieren<br />
kommt bekanntlich vor Studieren.<br />
stellung vom Skifahren hat er nicht; es ist<br />
sein erstes Mal.<br />
nichts dem Zufall überlassen. im entlebuch<br />
angekommen, werden die kinder von<br />
16 Sörenberger Schneesportlehrern empfangen.<br />
Den Überblick bewahren ist nun<br />
angesagt. chaotisch wird es erstaunlicherweise<br />
nicht – Marcela Schmuzigers<br />
(Leiterin Jo-abteilung Skiclub olten) guter<br />
vorarbeit sei Dank. «ich wertete alle anmeldungen<br />
aus und stellte Gruppen nach<br />
individuellem können zusammen.» Die<br />
ausgabe des Mietmaterials geht ruhig und<br />
zügig über die Bühne; auch hier hat<br />
Schmuziger nichts dem Zufall überlassen<br />
und bestellte frühzeitig (mit allen persönlichen<br />
angaben der Schüler) beim beteiligten<br />
Sportgeschäft die Sportgeräte.<br />
«nach neun Jahren sind wir ein eingespieltes<br />
team», so Schmuziger über die<br />
Zusammenarbeit mit Swiss-Ski, der Skiregion<br />
Sörenberg und den klassenlehrern.<br />
Mittlerweile steht arankan Ganesalingam<br />
in voller Skimontur parat. Zehn Minuten<br />
und viele hüpf-einlagen in den ungewohnten<br />
Skischuhen später ist der Schüler nicht<br />
nachgeFragt:<br />
tanJa UhlMann, prOJeKtleiterin BreitenSpOrt Bei SWiSS-SKi<br />
Wie beteiligt sich Swiss-Ski finanziell am<br />
den Schneespasstagen?<br />
wir übernehmen die kosten für die Schneesportlehrer,<br />
die in Gruppen von sechs bis<br />
acht Schülern unterrichten.<br />
Mit den Schneespasstagen wollen Sie<br />
nachhaltigkeit erzielen. gibt es auswertungen,<br />
wie viel Kinder den Skisport weiter<br />
betreiben?<br />
es ist noch nicht möglich, die nachhaltigkeit<br />
dieses umfangreichen Projekts zu prüfen.<br />
Manche Schneesportgeschäfte melden uns,<br />
dass das eine oder andere kind erneut gekommen<br />
sei. es ist aber unser erklärtes Ziel,<br />
eine auswertung vornehmen zu können. Dafür<br />
haben wir einige ideen entwickelt, die wir<br />
künftig einsetzen wollen.<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>
SchneeSpaSStage<br />
arankan ganesalingams<br />
vielseitiger Schneespasstag:<br />
instruktion durch Sörenberger<br />
Schneesportlehrer, aufwärmen,<br />
Materialausgabe, erste stolze<br />
Fahrversuche – und auch<br />
pausen müssen sein.<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 47
SchneeSpaSStage<br />
nur aufgewärmt, sondern auch sicher auf<br />
den Füssen. Die Skis werden angeschnallt,<br />
die ersten Stemmbogen geschafft. er sei<br />
nur wenige Male gestürzt, schmunzelt<br />
arankan Ganesalingam. Beim Mittagessen<br />
im Bergrestaurant Rossweid tankt<br />
der oltner bei Pommes Frites und Schnitzel<br />
kraft für den nachmittag.<br />
Skifahren - bei Kindern im Trend. warum<br />
er heute Ski und nicht Snowboard fahre,<br />
wird arankan Ganesalingam von einer<br />
klassenkameradin gefragt? «Snowboard<br />
scheint mir schwieriger zu sein», erklärt<br />
der Junge. Da ist er nicht der einzige: von<br />
insgesamt 131 kindern wählten 93 Skis,<br />
29 Snowboards und 6 Schneeschuhe. Damit<br />
hat er auf die richtige karte gesetzt – er<br />
schwärmt: «Das Skifahren war schön. Ge-<br />
Marcela Schmutziger (leiterin<br />
JO-abteilung Skiclub Olten ScO)<br />
koordinierte den Schneespasstag<br />
von 131 Oltner Schülerinnen<br />
und Schülern.<br />
48<br />
nau so, wie ich es mir vorgestellt habe!»<br />
Für den gesamten ausflug bezahlten<br />
arankan Ganesalingams eltern einen<br />
bescheidenen Unkostenbeitrag. «Der<br />
Schneespasstag soll für alle haushaltbudgets<br />
tragbar sein», erklärt tanja Uhlmann,<br />
Projektleiterin bei Swiss-Ski. Dies ist den<br />
grosszügigen und seit neun Jahren treuen<br />
Sponsoren zu verdanken. Das oltner<br />
carunternehmen Born-Reisen aG chauffiert<br />
die Schüler günstig (die transportkosten<br />
übernimmt die Stadt olten), die<br />
Bergbahnen Sörenberg aG stellt die tageskarten<br />
zur verfügung, das Restaurant<br />
Rossweid und das Sportfachgeschäft<br />
intersport Felder bieten Spezialpreise für<br />
Mittagessen und Mietmaterial an, und –<br />
last but not least – bezahlt Swiss-Ski die<br />
Schneesportlehrer. <<br />
<strong>Snowactive</strong>: Ueli Kestenholz, seit diesem Jahr<br />
sind Sie Botschafter der Schneespasstage. Wie<br />
heisst ihr credo?<br />
Ueli Kestenholz: Die kids sollen die Freude am<br />
Schneesport spüren. Und ich will dabei mithelfen,<br />
das interesse zu wecken. Die kinder sind im<br />
idealen alter und offen für neue Sportarten.<br />
auch kinder mit Migrationshintergrund lernen<br />
so am besten Spass auf der Piste zu haben, auch<br />
wenn ihren eltern Schneesport fremd ist.<br />
Die Mehrheit der Oltner Schüler verbrachte<br />
den tag auf Skiern. ist Snowboarden noch im<br />
trend?<br />
Skifahren ist der klassiker, das war schon immer<br />
so und stört mich nicht. oft probieren die<br />
FaKten SKiclUB Olten (ScO)<br />
BOtSchaFter (UnD SnOWBOarDprOFi) Ueli KeStenhOlZ: «etWaS ZUrücKgeBen.»<br />
gründungsjahr: 1940<br />
anzahl Mitglieder (2011): 253, davon<br />
15 ehrenmitglieder, 128 Freimitglieder<br />
präsidium: wird vom 10-köpfigen vorstand<br />
in Personalunion geführt<br />
angebote: im winter wöchentlich Fitgymnastik,<br />
Fussballtraining, Unihockeytraining,<br />
Skifahren in Sörenberg für die Jo und<br />
deren eltern, tagestouren, tourenwoche;<br />
im Sommer: nordic walking, wandern.<br />
Klubhaus: Skihaus «Steinetli»,<br />
Sörenberg/LU<br />
Webseite: www.skiclub-olten.ch<br />
kinder als erstes das Skifahren aus; im nächsten<br />
Jahr werden sie aber neugierig auf das<br />
spezielle Gefühl der Freiheit beim Snowboarden.<br />
Sie gewannen 1998 in nagano als erster Snowboarder<br />
in der geschichte olympisches Metall.<br />
neun Jahre später haben Sie ihren rücktritt<br />
erklärt. Was tut Ueli Kestenholz heute?<br />
ich bin vater eines kleinen Sohnes. als Freerider<br />
bin ich nach wie vor Snowboardprofi, zudem<br />
seit einigen Jahren aktiver Speedrider (Skifahren<br />
mit Fallschirm) und produziere meine eigenen<br />
Filme (zu sehen unter www.playgravity.<br />
com).<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>
StUBaital<br />
SKi-SpASS pur im STubAiTAl!<br />
SchneeSicheRheit,<br />
PiStenvieLFaLt<br />
UnD FaMiLienFReUnDLichkeit<br />
Der Stubaier gletscher, Österreichs grösstes<br />
gletscherskigebiet und drei Winterskigebiete<br />
machen das Stubaital zur 1. Wahl für Wintersportler.<br />
Mit einer höhenlage bis zu 3210<br />
Metern bietet das Stubaital Schneegarantie<br />
von Oktober bis Juni.<br />
in dem Gletschertal – nur 20 autominuten von<br />
innsbruck entfernt – ist alles möglich ausser<br />
Langeweile. 150 km abfahrten, davon allein 110<br />
km am Stubaier Gletscher und 67 km Rodelbahnen<br />
faszinieren wintersportbegeisterte.<br />
Langlaufloipen im tal und auf der höhe, geräumte<br />
winterwanderwege und abwechslungsreiche<br />
Schneeschuhtouren führen durch die<br />
imposante natur. highlights wie der Snowpark<br />
Moreboard Stubai Zoo oder die toP-kinderbetreuung<br />
in den Ski-camps runden das angebot<br />
ab.<br />
neben jeder Menge schöner Bergerlebnisse<br />
wird man am Stubaier Gletscher auch kulinarisch<br />
bestens versorgt. im Marktrestaurant eisgrat<br />
wird feinste Pasta in der höchsten Pasta-<br />
manufaktur der welt frisch hergestellt. im<br />
Bedienungsrestaurant Schaufelspitz erwarten<br />
wintersportler kulinarische Gipfelerlebnisse.<br />
hochgenuss, herzklopfen und Freudensprünge<br />
inklusive. Sie werden es lieben! Mit<br />
dem Stubaier-Super-Skipass können der Stubaier<br />
Gletscher und die drei weiteren Skigebiete<br />
genutzt werden: das Skizentrum Schlick 2000<br />
mit wunderschönen Familienabfahrten, ausgezeichneter<br />
Gastronomie und urigen hütten<br />
– die Serlesbahnen Mieders und die elferlifte<br />
neustift. in allen vier Skigebieten reicht die abfahrt<br />
bis ins tal und kinder unter zehn Jahren<br />
(in Begleitung eines zahlenden elternteils) erhalten<br />
ihr Skiticket GRatiS!<br />
> Grösstes Gletscherskigebiet Österreichs mit<br />
naturschneegarantie<br />
> Schneesicherste Region der alpen von oktober<br />
bis Juni<br />
> Familien- und kinderfreundlich: kinder<br />
unter zehn Jahren fahren bei allen Stubaier<br />
Bergbahnen frei (in Begleitung eines zahlenden<br />
elternteils), toP-kinderbetreuung<br />
FaMilienFreUnDlich<br />
Der aDac hat das Stubai<br />
zum dritten Mal in Serie zur<br />
familienfreundlichsten Region<br />
der alpen gewählt. kinder<br />
unter 10 Jahren fahren bei allen<br />
Stubaier Bergbahnen frei (in Begleitung<br />
eines zahlenden elternteils).<br />
> vier Skigebiete: Stubaier Gletscher, Skizentrum<br />
Schlick 2000, elfer- und Serlesbahnen<br />
> Grösste Rodelarena tirols mit vier beleuchteten<br />
Rodelbahnen<br />
> nur 20 Minuten von innsbruck<br />
StUBai pacKage<br />
> 7 übernachtungen inkl. Frühstück<br />
> 6 tage Stubaier-Super-Skipass<br />
> ab eUr 435.00<br />
tourismusverband Stubai tirol<br />
Dorf 3<br />
6167 neustift im Stubaital<br />
austria<br />
tel. +43 (0)50 1881 0<br />
Fax +43 (0)50 1881 199<br />
info@stubai.at www.stubai.at<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> PUBLiRePoRtaGe 49
Raiffeisen<br />
HaNds-Up<br />
Raiffeisen ist nicht nur sponsor von damit über 20 000 nachwuchsathletinnen frei für schneesport-Talente. in dieser<br />
swiss-ski, sondern unterstützt auch elf und -athleten in der ganzen schweiz. Da- serie wird gezeigt, wie die Raiffeisen-<br />
Regionalverbände, die drei nationalen mit ist Raiffeisen der grösste nachwuchs- aktion «Hands-up» Regionalverbands-<br />
Leistungszentren, diverse skiclubs und sponsor der schweiz und macht den Weg projekte ermöglicht.<br />
RaIFFEISEN uND SKI NoRDIScH<br />
LUftsprüNGe<br />
Den Traum vom fliegen leben<br />
– das ist für swiss-ski kein<br />
Wunsch, sondern ein Ziel. Mit<br />
dem Projekt «Kindersprungskis»<br />
erhalten Dreikäsehochs<br />
die Möglichkeit, das skisprin-<br />
gen zu entdecken. Raiffeisen<br />
schweiz hat mit einem<br />
finanziellen Zustupf den Kauf<br />
von Mini- und Dragonskis<br />
ermöglicht.<br />
> Text: Martina Niggli<br />
> fotos: zVg.<br />
50<br />
Norwegen ist eine Skisprung-Hochburg.<br />
Gross und Klein versuchen<br />
sich in Höhenflügen – ganz anders<br />
als in der Schweiz. Bei uns mangelt es an<br />
Möglichkeiten, Kindern den Sport Skispringen<br />
gefahrlos näher zu bringen.<br />
Dieses Manko wurde Berni Schödler (Disziplinenchef<br />
Skisprung/Nordische Kombination<br />
bei Swiss-Ski) einmal mehr bewusst,<br />
als er anlässlich der Nordischen<br />
Ski-Weltmeisterschaften im Februar 2011<br />
in oslo weilte: «Der norwegische Skiverband<br />
gewährte mir einen Einblick in die<br />
norwegische Talentsichtung. Ich war<br />
schlichtweg begeistert.» Schödler lernte<br />
die Trainingsinhalte, angebote und die<br />
Skis kennen, mit welchen die Kinder in<br />
Norwegen das Spielen auf Schnee erlernen.<br />
Zweifellos stand fest, dass auch<br />
Keiner zu klein, ein skispringer zu sein:<br />
Miniskis eigenen sich für erste sprünge,<br />
wie hier im sommcercamp 2011.<br />
potenzielle Schweizer Skisprung-Talente<br />
das Skispringen noch stärker kennenlernen<br />
sollen. Gesagt, getan: Kontakte waren<br />
geknüpft, das Projekt «Kindersprungskis»<br />
von Raiffeisen Schweiz gutgeheissen und<br />
Bestellungen für erste Kindersprungskis<br />
aufgegeben.<br />
Grossbestellung in den hohen Norden.<br />
«Dank des finanziellen Zustupfs aus dem<br />
«Hands-up»-Fonds von Raiffeisen Schweiz<br />
konnten wir Skiproduktbestellungen nach<br />
Norwegen aufgeben», freut sich Berni<br />
Schödler. Das Projektteam schlug zu: Im<br />
letzten Sommer erreichten je 70 Paar<br />
Miniskis und Dragonskis die Sprungschanze<br />
in Einsiedeln. Miniskis sind aus<br />
Plastik, sehr kurz und im Mundart auch als<br />
«Firngleiterli» bekannt. Diese werden mit<br />
SNoWacTIVE aPRiL <strong>2012</strong> PuBlIREPoRTaGE
MEINuNGEN:<br />
«MulTIFuNKTIoNEllES TRaINING – EGal Wo.»<br />
syLVaiN freiHoLZ (eHem. weLtkLasseskispriNGer<br />
UNd oLympiateiLNeHmer,<br />
aktiVer kiNdertraiNer iN Le BrassUs):<br />
«Die Dragonskis sind richtig cool! Vor den<br />
ersten Flügen war ich ein bisschen skeptisch,<br />
weil sie schmal sind und anders aussehen.<br />
Nach den ersten Sprüngen wich die Skepsis<br />
einer grossen Begeisterung. Das gleiche Erlebnis<br />
haben auch Kinder. Die Skis wurden zu<br />
Beginn ein bisschen belächelt. Spätestens als<br />
jedoch der erste Schanzenrekord auf Dragonskis<br />
gesprungen wurde, war auch hier nur<br />
noch Begeisterung zu spüren. Die Skis fliegen<br />
sehr gut und sind leicht zu handeln.»<br />
Riemen an die Schuhe geschnallt und ermöglichen<br />
einen gefahrlosen Einstieg ins<br />
Skispringen. Dragonskis hingegen sind<br />
zwischen 1,60 und 1,90 Meter lang, aber<br />
um einiges leichter und schmaler als gewöhnliche<br />
Sprungskis. «Vor den ersten<br />
Flügen war ich ein bisschen skeptisch,<br />
weil sie schmal sind und anders aussehen.<br />
Nach den ersten Sprüngen wich die Skepsis<br />
einer grossen Begeisterung», erzählt<br />
Sylvain Freiholz (ehem. Weltklasse-Skispringer<br />
und olympiateilnehmer, aktiver<br />
Kindertrainer in le Brassus). Die Dragonskis<br />
hat das Team bewusst mit eingebauten<br />
langlaufbindungen bestellt, sodass<br />
ein Switchen zwischen Skisprung und<br />
Nordischer Kombination möglich ist. «Das<br />
gibt tolle Spasswettkämpfe in beiden<br />
Sportarten», schmunzelt Disziplinenchef<br />
die<br />
raiffeiseNfaNaktioN<br />
für deN scHweiZer<br />
NacHwUcHs<br />
www.raiffeiseN.cH/<br />
HaNds-Up<br />
JakoB Hess (12, NacHwUcHsskispriNGer<br />
Nordic eNGeLBerG):<br />
«Ich kann mit den Miniskis immer und überall<br />
auf Schnee oder sogar in nassem Gras Skispringen.<br />
Ich kann damit springen, fahren,<br />
spielen oder – wenn ich gerade am Üben bin –<br />
auch einen Salto versuchen. Die Miniskis begleiten<br />
und unterstützen mich auf meinem<br />
Weg zu einem guten Skispringer.»<br />
Schödler. als nächster Schritt machte das<br />
Projektteam die Skis bei den verschiedenen<br />
Regionalverbänden und Skiclubs<br />
schmackhaft – mit Erfolg. Die Geräte sind<br />
heute an sechs aktive Skisprungclubs der<br />
ganzen Schweiz verteilt.<br />
Beschnuppern mit norwegischen freunden.<br />
Für erste sichtbare Resultate ist das<br />
Projekt noch zu jung. Das soll jedoch nicht<br />
heissen, dass es an Highlights mangelt. Im<br />
Gegenteil: ein Höhepunkt war das vergangene<br />
FIS Herbstmeeting in Zürich. Gemeinsam<br />
mit Freunden aus dem norwegischen<br />
Skiverband ermöglichte das<br />
Projektteam Kindern der Skiclubs Gibswil<br />
und Einsiedeln das Beschnuppern des Skisprung-Sports.<br />
Dafür transportierten die<br />
Norweger zwei mobile Sprungschanzen.<br />
Raiffeisen<br />
Heiko fiscHer (J+s facHLeiter<br />
skisprUNG, NacHwUcHstraiNer ZssV/<br />
eNGeLBerG):<br />
«Miniskis sind eine sehr freudvolle alter -<br />
native. Der Spass am Skispringen wird gefördert.<br />
Die Skis eigenen sich bestens für kleine<br />
Trainings und Wettkämpfe vor der Haustüre<br />
oder auf dem Pausenplatz. Wir Trainer können<br />
mit den Skis variantenreiche Trainings anbieten.<br />
Gerade die Schulung der anfahrtsposition<br />
und das Erleben des eigenen Körperschwerpunktes<br />
funktioniert hervorragend.»<br />
«Es wurde viel gehüpft und gelacht»,<br />
schwärmt Schödler, «das Strahlen in den<br />
Gesichtern der Kinder bestätigt uns, dass<br />
wir das Richtige machen.» Das Ziel, den<br />
Skiclubs die Möglichkeit zu geben, mit<br />
gutem Material Skisprung-animation,<br />
Wettkämpfe und Schülermeisterschaften<br />
anzubieten, hat das Projektteam erreicht.<br />
Der Skisprung-Nachwuchs werde in Zukunft<br />
zunehmen, hofft Schödler. Er glaubt,<br />
dass Kinder aus allen Regionen der<br />
Schweiz Freude an der Bewegung und am<br />
Spiel auf Schnee finden werden – lässt<br />
man sie den Schneesport nur kennenlernen.<br />
Der Traum vom Fliegen wird so für<br />
manche von ihnen Realität. <<br />
SNoWacTIVE aPRiL <strong>2012</strong> PuBlIREPoRTaGE 51
Walter o. Frey<br />
Mehr als «nur» Mediziner. am ersten März<br />
wochenende musste walter o. Frey sein Pro<br />
gramm wieder mal umstellen. Der Sport<br />
mediziner und Leiter des Swiss olympic Medical<br />
center balgrist move›med in Zürich war mit dem alpinen Schweizer<br />
Frauenteam beim weltcup in ofterschwang. Doch anstatt bis zum<br />
Slalom am Sonntag zu bleiben, fuhr Frey nach Zürich zu Denise Feier<br />
abend. Die technikspezialistin hatte sich am Donnerstag im training<br />
das Kreuzband gerissen. Seit der operation war erst ein tag ver <br />
gangen; in dieser Phase ist Beistand jeder art besonders wichtig.<br />
52<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>
text: christian andiel<br />
> Foto: SwissSki<br />
Jetzt sitzt Frey in seinem Praxiszimmer<br />
am Balgrist. eben hat er ein<br />
junges Kadermitglied aus dem Berner<br />
oberland verabschiedet. Das Mädchen<br />
war an Krücken aus dem Raum gehumpelt.<br />
Diagnose: Kreuzbandriss. wie die<br />
weltcupathletinnen Fabienne Suter,<br />
Denise Feierabend, célina Hangl, dazu die<br />
schweren Knieverletzungen von Dominique<br />
Gisin und Marianne Kaufmann<br />
abderhalden. immer wieder diese Momente<br />
grosser verzweiflung bei den Fahrerinnen.<br />
«verlieren Sie manchmal nicht<br />
die Lust, das immer wieder mitzumachen,<br />
Herr Frey?»<br />
Keine speziellen Gründe für Verletzungsserie.<br />
Frey überlegt einen Moment,<br />
dann kommt eine überraschende antwort.<br />
«Kennen Sie das Buch von Rolf Dobelli:<br />
‹Die Kunst des klaren Denkens. 52 Denkfehler,<br />
die Sie besser anderen überlassen›?»<br />
worauf Frey hinaus will: es hilft<br />
enorm, sich und anderen die richtigen, die<br />
entscheidenden Fragen zu stellen. Hier<br />
merkt man rasch, dass es keinen speziellen<br />
Grund gibt, dass sich in diesem winter<br />
überdurchschnittlich viele Schweizerinnen<br />
verletzt haben. also kein falsches training,<br />
keine schlechte physische Grundausbildung.<br />
«es sind die physikalischen<br />
Grundgesetze», sagt Frey. Beim Skifahren<br />
wirken extreme Kräfte auf den menschlichen<br />
Körper. Je härter die Unterlage ist,<br />
desto stärker ist der widerstand, ergo die<br />
wirkung der Kräfte auf Körper und Kreuzband.<br />
Solange die FiS den Forderungen<br />
der Fahrerinnen nachkommt, wegen<br />
chancengleichheit möglichst harte Pisten<br />
zu präparieren, sind gewisse Kräfte deshalb<br />
nicht zu vermeiden, was unweigerlich<br />
zu Unfällen führen kann, egal in welcher<br />
nation.<br />
«Kernstabilität» ist gefragt. natürlich:<br />
Frey wäre ein schlechter arzt, wenn er nur<br />
die Folgen bekämpfen würde. Mittlerweile<br />
hat sich der 54jährige Zürcher endgültig<br />
in Schwung geredet. Der zentrale Begriff:<br />
«Kernstabilität». Frey nennt dies einen<br />
«Quantensprung in der trainingslehre der<br />
letzten zehn Jahre», vergleichbar mit dem<br />
Siegeszug des Stretchings in den 80er<br />
Jahren. es geht um die Rückbesinnung auf<br />
den Körperschwerpunkt im Beckenbereich.<br />
nur wer hier stabil sei, könne höchste<br />
Leistungen erbringen. Das gilt auch für<br />
Hobbysportler. Frey dringt nun in seiner<br />
analyse immer weiter in die tiefe, spricht<br />
von den «kleinen stabilisierenden Muskeln»,<br />
ohne sie können die grossen Muskeln<br />
nicht die optimale Leistung erbringen.<br />
ein experiment: Setzen Sie sich auf<br />
einen Stuhl, und zwar so, dass sich die<br />
linke Handfläche unter dem linken oberschenkel<br />
befindet, die rechte unter dem<br />
rechten. nun spannen Sie die rechte Gesässmuskulatur<br />
an, dann die linke. Sie<br />
dürfen an der Handfläche keine Bewegung<br />
spüren. Falls doch, bewegt sich die oberschenkelmuskulatur<br />
mit und das ist nicht<br />
gut, wenn man einzelne Muskelgruppen<br />
ganz gezielt trainieren will. eine Spitzensportlerin<br />
bewegt die Gesässmuskulatur<br />
nach Belieben, aber der oberschenkel<br />
bleibt völlig ruhig.<br />
Ein «Sixpack» reicht nicht. «Das Gehirn<br />
muss die einzelnen Muskeln finden», sagt<br />
Frey. Das ist die grosse aufgabe. Gewiefte<br />
trainer würden dies bereits ins tägliche<br />
training einbeziehen, ansonsten gehöre<br />
dies ins wirkungsfeld der Physiotherapeuten.<br />
Mike von Grünigen, Riesenslalomweltmeister<br />
von 2001, schickt deshalb<br />
seine Kaderathleten aus dem Berner<br />
oberland regelmässig zu balgrist move›med<br />
nach Zürich. «70 bis 80 Prozent der<br />
Probleme bei Hobbysportlern liegen in der<br />
fehlenden Kernstabilität», sagt Frey. Der<br />
legendäre «Sixpack» hat nicht ausgedient,<br />
aber er allein bringt niemanden an die<br />
Spitze. Frey drückt das mit einem Lächeln<br />
etwas überspitzt aus: «Der Sixpack hilft<br />
beim tragen einer schweren einkaufstüte,<br />
aber er hilft nicht, wenn man eine Belastung<br />
am Rücken aushalten muss.» Untersuchungen<br />
bei Kreuzbandrissen haben<br />
klar ergeben, dass sie je weniger auftreten,<br />
je mehr der athlet mit dem Körperschwerpunkt<br />
über dem Knie steht. «verliert<br />
er diese Balance», sagt Frey, «dann<br />
beherrscht der Ski das Knie.»<br />
walter o. Frey sammelte ende der<br />
70er, anfang der 80erJahre selbst als<br />
Skifahrer FiSPunkte, fuhr im Studentennationalteam,<br />
lachend erzählt er, wie er<br />
im Zürcher Kader mit coach Karl Frehsner<br />
und teamkollege Peter Müller durch den<br />
wald rannte. «ich weiss also schon, wie<br />
athleten und athletinnen funktionieren,<br />
was sie brauchen», sagt er. Dank seiner<br />
medizinischen ausbildung verfüge er über<br />
achtung, Fertig, aus!<br />
Walter o. Frey<br />
«einen doppelten Rucksack». er war<br />
teamarzt beim Hc Davos und kennt anekdoten<br />
von Bündner Bergbauern, die täglich<br />
im Stall gearbeitet haben, obwohl ihre<br />
Knie auf Röntgenbildern eigentlich nicht<br />
mehr zum anschauen waren, und hat mit<br />
Langläufern gearbeitet. am tag unseres<br />
treffens im balgrist move›med instruiert<br />
er gerade eine Mitarbeiterin, die mit Rodlern<br />
unterwegs ist, zwei tage später reiste<br />
Frey nach Ruhpolding zur BiathlonwM.<br />
«So etwas wird nie zur Routine». ist ein<br />
Kreuzbandriss wie bei Denise Feierabend<br />
da nicht längst Routine? Frey unterbricht.<br />
«ich habe keine elefantenhaut», sagt er<br />
ernst, «so etwas wird nie zur Routine.» Die<br />
Blicke der Fahrerinnen, wenn sie auf seine<br />
Diagnose warten, die er nach der ersten<br />
Untersuchung oft schon vermutet, die das<br />
MRi bestätigt. «ihre augen sagen: Gell, es<br />
ist nicht das, was ich befürchte?» Frey<br />
kennt die Schwere der operation. er weiss,<br />
welch mühsame Rehabilitation folgt, die<br />
Schmerzen. er kann mit Gesprächen helfen,<br />
mit tipps. «Denise macht schon<br />
Rumpftraining», sagt er, zwei tage nach<br />
der operation. an der Kernstabilität könne<br />
man bereits im Krankenbett arbeiten.<br />
walter o. Frey kann Perspektiven schaffen.<br />
<<br />
nur wenn die Rehabilitation für verletzte<br />
Spitzensportler so kurz wie möglich ausfällt,<br />
kann die Rückkehr in den Beruf gelingen.<br />
Besonders, wer sich im Jugendalter schwer<br />
verletzt, hat nur bei optimaler Betreuung<br />
überhaupt eine chance. Bloss: wer bezahlt<br />
diese aufwändige Rehabilitation? Die Krankenkassen<br />
halten sich an die üblichen Rahmenkosten,<br />
doch was für «normale» Menschen<br />
ausreicht, ist für Spitzensportler viel<br />
zu wenig, «dann sind die Mittel nach einem<br />
Kreuzbandriss schon nach drei wochen aufgebraucht,<br />
die Rehabilitation dauert aber<br />
sechs Monate», sagt walter o. Frey. Deshalb<br />
wurde vom sportmedizinischen Zentrum<br />
move›med in Zürich eine Stiftung gegründet,<br />
die diese finanzielle Lücke schliessen soll.<br />
Stiftungsräte sind unter anderem Mike von<br />
Grünigen und tanja Frieden, der anwalt Urs<br />
Brunner, die wirtschaftsvertreter Hans<br />
Lerch (ceo Hotelplan), Gerhart isler (ehemals<br />
verleger «Finanz und wirtschaft») und<br />
Steve Schennach (ochsner Sport). Die Stiftung<br />
ist auf Gönner und Spenden angewiesen:<br />
move›med Stiftung, Pc 8519965880<br />
www.movemed.ch/pages/stiftung<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 53
Wintersportumfrage<br />
> fotos: SrF<br />
AltBewährtes und junges Frisches<br />
D. C. sind die initialen von zwei herausragenden sportlern. B. f. diejenigen für den aufsteiger des Jahres<br />
und i. p. ist unser Weltmeister! Die moderatoren, Kommentatoren und Ko-Kommentatoren des schweizer<br />
radios und fernsehens (srf) blicken auf die vergangene Wintersport-saison zurück. Die srf-experten<br />
über Didier Cuches rücktritt, die Höhenflüge von feuz, Cologna und podladtchikov, unerwartete<br />
tiefschläge und persönliche magische momente im Winter 2011/12.<br />
mattHias Hüppi<br />
Kommentator Ski alpin Männer<br />
Die grösste überraschung der<br />
saison 2011/12 war für mich:<br />
Sandro vilettas Sieg im Super-g<br />
von beaver creek. er hat ihn längst<br />
verdient!<br />
Die grösste enttäuschung der<br />
saison 2011/12:<br />
Die eskalation im trainerdisput<br />
abplanalp/pini.<br />
mein persönlicher «magic<br />
moment» der saison 2011/12:<br />
Das Duell beat Feuz versus Marcel<br />
Hirscher um den gesamt-weltcup.<br />
ein beispiel für gegenseitigen respekt!<br />
54<br />
als schweizer schneesportlerin<br />
der saison 2011/12 würde ich<br />
wählen:<br />
Dario cologna. was er zeigt, ist<br />
fantastisch!<br />
Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />
ich mir:<br />
ein so grossartiges lauberhornrennen<br />
wie <strong>2012</strong>. begeisterung für<br />
ein Millionenpublikum!<br />
srf sport BeDanKt siCH für Die unterstützung<br />
im sKiWinter 2011/12<br />
unD freut siCH, sie auCH in Den Wärmeren<br />
monaten mit Den leCKerBissen<br />
Des sportgesCHeHens Kompetent unD<br />
aKtuell Begleiten zu Können.<br />
BernHarD russi<br />
Ko-Kommentator Ski alpin Männer<br />
Die grösste überraschung der<br />
saison 2011/12 war für mich:<br />
tina weirather! obwohl ich vermehrt<br />
bei den Männern bin, verfolge<br />
ich den Damenrennsport<br />
sehr intensiv. ich habe nicht geglaubt,<br />
dass eine junge Frau nach<br />
so vielen schweren verletzungen<br />
und rückschlägen, so stark an die<br />
weltspitze zurückkehren kann.<br />
Harti, ihr vater hat mir nach ihrem<br />
zweiten Kreuzbandriss anvertraut,<br />
dass er eigentlich lieber hätte,<br />
wenn es die tina sein liesse. ein<br />
dritter kam dann noch dazu! Jetzt<br />
strahlt auch er wieder vor Stolz.<br />
Die grösste enttäuschung der<br />
saison 2011/12:<br />
enttäuschung hat auch etwas mit<br />
traurigkeit zu tun. am meisten zu<br />
schaffen gaben mir die Fragezeichen<br />
um carlo Janka. ich spürte<br />
seine physische, gesundheitliche<br />
gratwanderung, seinen Kampf um<br />
die richtige abstimmung von Material,<br />
technik und taktik bei jedem<br />
rennen, und wenn so ein grosser<br />
Skirennfahrer nicht mehr auf touren<br />
kommt, dann leidet man. aber<br />
12/13 wird wieder anders!<br />
mein persönlicher «magic<br />
moment» der saison 2011/12:<br />
war der Moment, als beat Feuz die<br />
Ziellinie des lauberhornrennens<br />
kreuzte. Das war der perfekte tag,<br />
das perfekte rennen, bei schönstem<br />
winterwetter, vor einer rekord-Zuschauerkulisse<br />
und mit<br />
einem grossen Sieger!<br />
als schweizer schneesportlerin<br />
der saison 2011/12 würde ich<br />
wählen:<br />
Dario cologna! bereits zum dritten<br />
Mal hat er den gesamt-weltcup<br />
gewonnen und sich dabei zum besten<br />
langläufer der welt küren lassen.<br />
Die tour de Ski, das grosse<br />
Saisonziel aller grossen langlaufnationen<br />
hat er geprägt, dominiert<br />
und ebenfalls zum dritten Mal gewonnen.<br />
und er hat bei all diesen<br />
erfolgen gegen den rest der welt<br />
die bodenhaftung nie verloren.<br />
Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />
ich mir:<br />
Dass die vielen verletzungen bei<br />
den Damen und bei den Männern<br />
endlich ein ende haben werden,<br />
dass alle gestärkt zurückkommen,<br />
damit die Skination Schweiz auch<br />
als Mannschaft wieder einen weiteren<br />
Schritt nach vorne tun kann.<br />
Das potential ist jedenfalls vorhanden.<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> publireportage
stefan Hofmänner<br />
Kommentator Ski alpin Frauen<br />
Die grösste überraschung der<br />
saison 2011/12 war für mich:<br />
Die guten resultate von Dominique<br />
gisin im riesenslalom. ich habe es<br />
zuvor noch nicht erlebt, dass eine<br />
abfahrerin im alter von 26 Jahren<br />
in einer technischen Disziplin den<br />
anschluss an die Spitze herstellen<br />
konnte.<br />
Die grösste enttäuschung der<br />
saison 2011/12:<br />
Diese fand reihenweise statt. eine<br />
verletzung nach der anderen. Die<br />
vorwärtsbewegung, in der sich die<br />
Schweizer Skifahrerinnen befanden,<br />
wurde etappenweise auf null<br />
abgebremst.<br />
mein persönlicher «magic<br />
moment» der saison 2011/12:<br />
Der Sieg von Fabienne Suter im<br />
Super-g von bad Kleinkirchheim.<br />
grosse Krise im letzten Jahr, und<br />
dann in diesem Jahr eine Fahrt,<br />
von der die Konkurrenz auch jetzt,<br />
im März, noch ehrfurchtsvoll<br />
spricht.<br />
als schweizer schneesportlerin<br />
der saison 2011/12 würde ich<br />
wählen:<br />
ich bin so sehr im alpinen Skisport<br />
der Frauen engagiert, dass ich die<br />
anderen Schneesportler nicht einschätzen<br />
möchte. ich würde ihnen<br />
nicht gerecht.<br />
Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />
ich mir:<br />
ich erhoffe mir gesunde athletinnen<br />
und eine trainercrew, die sich<br />
ohne interne Spannungen auf alles<br />
wesentliche konzentrieren kann.<br />
Dann können hoffentlich viele<br />
Schweizer Skifahrerinnen ihr<br />
potenzial maximal ausschöpfen.<br />
paDDy Kälin<br />
Moderator Ski alpin<br />
Die grösste überraschung der<br />
saison 2011/12 war für mich:<br />
Sandro viletta. Seit Jahren höre ich<br />
immer wieder begeisterte trainerstimmen,<br />
die viletta ausgezeichnete<br />
trainingsleistungen attestieren.<br />
im wettkampf allerdings<br />
gelang dem «trainingsweltmeister»<br />
nie die bestätigung. Das<br />
änderte sich am 3. Dezember 2011<br />
– der sympathische bündner gewann<br />
den Super-g von beaver<br />
creek. Für mich eine Überraschung,<br />
die ich viletta schon fast<br />
nicht mehr zugetraut hatte, die<br />
mich dafür umso mehr freute.<br />
Die grösste enttäuschung der<br />
saison 2011/12:<br />
carlo Janka. im vorfeld der Saison<br />
habe ich ausführlich mit ihm gesprochen.<br />
er selbst war nach den<br />
überstandenen Herzproblemen<br />
voller Zuversicht, wirkte selbstbewusst<br />
und freute sich riesig auf die<br />
neue Saison. was dann folgte, war<br />
ein einziges grosses Kopfschütteln<br />
– bei Janka, bei allen Fans, bei allen<br />
beobachtern, ja sogar bei den<br />
gegnern. Zusehen zu müssen, wie<br />
carlo Janka, dieser begnadete Skifahrer,<br />
chancen-, rat- und teilweise<br />
konzeptlos der weltelite und<br />
den eigenen erwartungen hinterherfuhr,<br />
hat wehgetan.<br />
mein persönlicher «magic<br />
moment» der saison 2011/12:<br />
Didier cuches Sieg bei der Hahnenkammabfahrt<br />
in Kitzbühel. Mit<br />
der rücktrittsankündigung am ort<br />
seiner grössten erfolge lastete<br />
sich der neuenburger vor den rennen<br />
auf der Streiff einen noch grösseren<br />
Druck auf. Der rummel um<br />
seine person war gewaltig. umso<br />
erstaunlicher und lobenswerter<br />
seine leistung am renntag. als im<br />
Ziel die grüne eins aufleuchtete,<br />
bebte das Zielstadion, alle jubelten<br />
und spürten, dass es das perfekte<br />
Happy end einer aussergewöhnlichen<br />
geschichte war.<br />
als schweizer schneesportlerin<br />
der saison 2011/12 würde ich<br />
wählen:<br />
natürlich müsste, sollte, könnte<br />
ich beat Feuz oder Didier cuche<br />
wählen. ich gebe meine Stimme<br />
aber Didier Défago. Der 34-jährige<br />
hat sich im Herbst seiner Karriere<br />
auch von einer schweren Knieverletzung<br />
nicht unterkriegen lassen.<br />
als abfahrtsolympiasieger hätte er<br />
seine Karriere problemlos beenden<br />
können. aber nein: er entschied<br />
sich für den langen, harten<br />
und beschwerlichen weg zurück –<br />
zurück an die Spitze. Sein abfahrtssieg<br />
in bormio – auf der sehr<br />
selektiven pista Stelvio – hat mir<br />
sehr imponiert und zwar nicht, weil<br />
dies zuvor noch keinem Schweizer<br />
in einem weltcup-rennen gelungen<br />
war. es war sehr beeindruckend<br />
mitzuerleben, wie stark<br />
Défago nach so kurzer Zeit bereits<br />
wieder da war. Dieser Sieg in<br />
bormio, seine neue Konstanz auf<br />
hohem niveau im riesenslalom,<br />
seine gesamte comebacksaison<br />
verdienen allerhöchsten respekt.<br />
Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />
ich mir:<br />
nach einer Saison ohne grossanlass<br />
steht im nächsten Jahr wieder<br />
eine wM auf dem programm. natürlich<br />
hoffe ich, dass möglichst<br />
viele Schweizerinnen und Schweizer<br />
am tag X bereit und erfolgreich<br />
sind. ansonsten hoffe ich, dass<br />
Swiss-Ski den rücktritt von Didier<br />
cuche einigermassen gut verkraftet,<br />
und dass carlo Janka seine<br />
Zuversicht, seinen Mut und die<br />
Freude am Skifahren wieder findet.<br />
und zu guter letzt würde ich mir<br />
wünschen, dass die verletzungshexe<br />
im nächsten winter einen<br />
möglichst grossen bogen um das<br />
arg gebeutelte Frauenteam macht.<br />
Hopp Schwiz!<br />
Wintersportumfrage<br />
miCHael Bont<br />
Ko-Kommentator Ski alpin Frauen<br />
Die grösste überraschung der<br />
saison 2011/12 war für mich:<br />
tina weirather: Sie hat nach diversen<br />
verletzungen und längeren<br />
wettkampfpausen ihr erstes<br />
podest schon anfangs winter in<br />
lake louise herausgefahren.<br />
nachher hat sie gleich noch mehrere<br />
Male im Super-g und der abfahrt<br />
podestplätze erreicht! tina<br />
konnte endlich ihr grosses talent<br />
beweisen und gibt sicherlich den<br />
vielen verletzten athletinnen Mut,<br />
dass es auch nach langen, schweren<br />
verletzungen noch möglich ist,<br />
sich an der weltspitze zu festigen.<br />
Die grösste enttäuschung der<br />
saison 2011/12:<br />
verletzungen! Sie haben in diesem<br />
winter oft erbarmungslos zugeschlagen<br />
und meistens dann, wenn<br />
ein athlet oder eine athletin so<br />
richtig in «Schwung» kam!<br />
mein persönlicher «magic<br />
moment» der saison 2011/12:<br />
als Didier cuche nach seiner<br />
rücktrittserklärung am tag danach<br />
die abfahrt in Kitzbühel<br />
gewinnen konnte. Der Schweizer<br />
Skisport verliert einen grossen<br />
athleten.<br />
als schweizer schneesportlerin<br />
der saison 2011/12 würde ich<br />
wählen:<br />
Hier werde ich mir erlauben, drei<br />
zu wählen, denn im Sport ist es<br />
auch möglich, dass drei athleten<br />
genau gleich schnell fahren! Dario<br />
cologna, Didier cuche, beat Feuz.<br />
Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />
ich mir:<br />
Das alle verletzten athleten und<br />
athletinnen von Swiss-Ski wieder<br />
gesund das training aufnehmen<br />
können, und dass Swiss-Ski (Damen<br />
und Herren) wieder stärker in<br />
den Disziplinen Slalom und riesenslalom<br />
wird!<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> publireportage 55
Wintersportumfrage<br />
Jann Billeter<br />
Moderator Ski alpin<br />
Die grösste überraschung der<br />
saison 2011/12 war für mich:<br />
Der Sieg von Sandro viletta im<br />
Super-g von beaver creek.<br />
Die grösste enttäuschung der<br />
saison 2011/12:<br />
Dass die Schweiz in den technischen<br />
Disziplinen nicht an der<br />
Spitze vertreten ist. extrem ist es<br />
jeweils in wengen und Kitzbühel:<br />
am Samstag in der abfahrt, die<br />
Schweizer in den Hauptrollen – am<br />
Sonntag im Slalom, die Schweizer<br />
nur noch in nebenrollen.<br />
mein persönlicher «magic<br />
moment» der saison 2011/12:<br />
Die lauberhorn-abfahrt. an diesem<br />
tag hat alles gepasst: wetter,<br />
piste, Stimmung und der Sieg von<br />
beat Feuz als Krönung.<br />
als schweizer schneesportlerin<br />
der saison 2011/12 würde ich<br />
wählen:<br />
Dario cologna! Seine leistungen<br />
können nicht hoch genug eingestuft<br />
werden.<br />
Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />
ich mir:<br />
Dass es dem Speedteam gelingt,<br />
die grosse lücke, die Didier cuche<br />
hinterlässt, zu schliessen; dass<br />
carlo Janka wieder ganz gesund<br />
wird und zu alter Stärke zurückfindet;<br />
einen trumpf im Slalom.<br />
Dani Kern<br />
Kommentator Snowboard,<br />
Skicross und Ski alpin Männer<br />
Die grösste überraschung der<br />
saison 2011/12 war für mich:<br />
Die konstanten top-resultate von<br />
beat Feuz und die starke rückkehr<br />
von Didier Defago nach seiner verletzungspause.<br />
Die grösste enttäuschung der<br />
saison 2011/12:<br />
Dass bei den Herren im weltcup in<br />
der Disziplin Slalom kein Schritt<br />
nach vorne gemacht werden konnte.<br />
mein persönlicher «magic<br />
moment» der saison 2011/12:<br />
Der abfahrtssieg von beat Feuz auf<br />
der spektakulären olympiapiste<br />
2014 in Sotschi.<br />
als schweizer schneesportlerin<br />
der saison 2011/12 würde ich<br />
wählen:<br />
auf ein podest gehören immer 3! 1.<br />
platz Didier cuche, 2. platz iouri<br />
podladtchikov, 3. platz beat Feuz.<br />
Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />
ich mir:<br />
tolle resultate, viele emotionen<br />
und wenige verletzungen.<br />
peter minDer<br />
Kommentator Ski nordisch<br />
Die grösste überraschung der<br />
saison 2011/12 war für mich:<br />
remo Fischer lief gleich zu beginn<br />
der Saison im norwegischen Sjusjoen<br />
auf platz 6 in einem 15 km<br />
Skatingrennen. remo zeigte von<br />
a–Z eine weltklasseleistung. genauso<br />
wie laurien van der graaff,<br />
die in Düsseldorf alle und wahrscheinlich<br />
auch sich selber mit<br />
einem famosen 3. platz überraschte.<br />
Die grösste enttäuschung der<br />
saison 2011/12:<br />
Der Flop von Davos war der absolute<br />
tiefpunkt der nordischen Saison.<br />
beim so sehr herbeigesehnten<br />
30-km-rennen liefen alle<br />
Schweizer der Konkurrenz hinterher.<br />
Schlechte Skier waren die<br />
ursache, und der chef des wachsteams<br />
hatte keine guten argumente.<br />
Das darf beim Heimrennen ganz<br />
einfach nicht passieren.<br />
mein persönlicher «magic<br />
moment» der saison 2011/12:<br />
als Dario cologna an der tour de<br />
Ski von cortina nach toblach petter<br />
northug stehen liess, blieben<br />
mir fast die worte im Hals stecken.<br />
ich musste zweimal hinschauen<br />
um zu erkennen, dass der Superstar<br />
northug völlig am anschlag<br />
war. So etwas gabs im epischen<br />
Duell zwischen petter und Dario in<br />
dieser Deutlichkeit noch nie.<br />
als schweizer schneesportlerin<br />
der saison 2011/12 würde ich<br />
wählen:<br />
ganz klar Dario cologna. So überragend<br />
wie er im weltcup dominierte,<br />
hätte er auch Sportler des<br />
Jahres werden müssen. Für mich<br />
gibt es bei ihm einige parallelen zu<br />
roger Federer in der art und weise<br />
wie er auftritt, locker und clever ist.<br />
in einer globalen Sportart so klar<br />
zum leader zu werden, gelang in<br />
der Schweiz nur wenigen athleten.<br />
Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />
ich mir:<br />
in der nächsten Saison müssen die<br />
jungen athletinnen und athleten<br />
Fortschritte zeigen. bis jetzt lief<br />
das im Schatten colognas ruhig.<br />
nun müsste der anschluss im<br />
weltcup geschafft werden. Dazu<br />
braucht es das notwendige commitment<br />
zum Sport und vielleicht<br />
auch die erkenntnis, dass die richtige<br />
Mischung zwischen Quantität<br />
und Qualität wie bei Dario cologna<br />
zielführend sein kann.<br />
56 <strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> publireportage
aDriano iseppi<br />
Ko-Kommentator Ski nordisch<br />
Die grösste überraschung der<br />
saison 2011/12 war für mich:<br />
Mit welcher Dominanz Dario cologna<br />
an der tour de Ski aus dem<br />
gross angekündigten Zweikampf<br />
northug-cologna einen «Schaulauf<br />
cologna» machte.<br />
Die grösste enttäuschung der<br />
saison 2011/12:<br />
Dass es das Schweizer team nicht<br />
geschafft hat, für den weltcup in<br />
nove Mesto eine Männerstaffel zu<br />
stellen. Dies notabene lediglich ein<br />
Jahr nach dem sensationellen Sieg<br />
in la clusaz!<br />
mein persönlicher «magic<br />
moment» der saison 2011/12:<br />
als Dario cologna im langen aufstieg<br />
der vorentscheidenden tdS-<br />
etappe von cortina nach toblach<br />
mit seiner tempoverschärfung<br />
petter northug «das genick<br />
brach».<br />
als schweizer schneesportlerin<br />
der saison 2011/12 würde ich<br />
wählen:<br />
aufgrund seiner überragenden<br />
Konstanz über den ganzen winter<br />
steht es für mich dieses Jahr ausser<br />
Frage: Dario cologna.<br />
Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />
ich mir:<br />
Dass hinter Dario cologna ein starkes<br />
team heranwächst. vor allem<br />
jüngere athleten sollen vom starken<br />
Zugpferd cologna profitieren<br />
können. Dieser hat ihnen nämlich<br />
eindrücklich gezeigt, was im<br />
Schweizer langlaufsport möglich<br />
ist.<br />
gian simmen<br />
Ko-Kommentator Snowboard<br />
Die grösste überraschung der<br />
saison 2011/12 war für mich:<br />
iouri podlatchikov! ich hätte nicht<br />
gedacht, dass er eine so grosse<br />
Konstanz an allen grossen wettkämpfen<br />
(Dew tour, X games) hat,<br />
und dies trotz üblen Stürzen und<br />
gebrochener nase.<br />
Die grösste enttäuschung der<br />
saison 2011/12:<br />
pat burgener, er hat ein riesentalent.<br />
leider konnte er aber<br />
«nur» einen big-air-Sieg einfahren<br />
und war sonst vom pech mit<br />
Stürzen und verletzungen verfolgt.<br />
mein persönlicher «magic<br />
moment» der saison 2011/12:<br />
Da gab es ganz viele. ich denke<br />
aber das burton european open in<br />
laax: gutes wetter, super bedingungen<br />
und gute resultate der<br />
Schweizer Fahrer.<br />
als schweizer schneesportlerin<br />
der saison 2011/12 würde ich<br />
wählen:<br />
ganz klar iouri, er repräsentiert<br />
das Freestyle-Snowboarden in der<br />
Schweiz wie auch im ausland. er<br />
gehört zu den besten der Sportart<br />
. . .<br />
Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />
ich mir:<br />
viele podestplätze der Schweizer<br />
Freestyle-Snowboarder, damit sie<br />
danach gestärkt in die olympische<br />
Saison 13/14 starten können.<br />
miCHael stäuBle<br />
Kommentator Skispringen<br />
Die grösste überraschung der<br />
saison 2011/12 war für mich:<br />
ein SMS von Swiss-Ski vor dem<br />
auftakt zur vierschanzentournee<br />
in oberstdorf: «Simon ammann<br />
kann zum Mediengespräch leider<br />
nicht erscheinen . . .» . . . weil er<br />
eine Magen-Darm-grippe eingefangen<br />
hatte. wegen der Krankheit<br />
beendete ammann die tournee<br />
nach dem Springen von innsbruck<br />
vorzeitig.<br />
Die grösste enttäuschung der<br />
saison 2011/12:<br />
Die Skiflug-wM, die trotz viel wind<br />
und teils schlechten bedingungen<br />
am Samstag durchgepeitscht wurde.<br />
um 18 uhr war der wettkampf<br />
beendet, da hätten wir perfektes<br />
Skiflug-wetter gehabt. offenbar<br />
führten übergeordnete tv-interessen<br />
dazu, dass die FiS den wettkampf<br />
bis 18 uhr 30 abgeschlossen<br />
haben musste.<br />
mein persönlicher «magic<br />
moment» der saison 2011/12:<br />
Der weltcup von engelberg. Die<br />
organisatoren waren vom pech<br />
verfolgt. erst lag kein Schnee, also<br />
mussten sie ihn mit mit rund 100<br />
lKw-Fahrten von andermatt zur<br />
titlis-Schanze transportieren lassen.<br />
Dann fielen training und Quali<br />
vom Freitag dem Sturm zum<br />
opfer, der regen liess die Schneedecke<br />
bedrohlich schmelzen. Dann<br />
setzte starker, nasser Schneefall<br />
ein. Dennoch schafften es die organisatoren<br />
und die vielen Helfer<br />
dank riesigem einsatz (und gekühlter<br />
anlaufspur), einen fairen<br />
und hochklassigen wettkampf<br />
durchzuführen.<br />
als schweizer schneesportlerin<br />
der saison 2011/12 würde ich<br />
wählen:<br />
Didier cuche (leider zum letzten<br />
Mal . . .).<br />
Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />
ich mir:<br />
weniger windige wettkämpfe.<br />
Wintersportumfrage<br />
sasCHa ruefer<br />
Kommentator Skispringen<br />
Die grösste überraschung der<br />
saison 2011/12 war für mich:<br />
Der kometenhafte aufstieg von<br />
beat Feuz. Zwar hat Feuz mit seinem<br />
Sieg ende letzter Saison in<br />
Kvitfjell schon andeutungen gemacht,<br />
dass er aber in dieser Saison<br />
als beständiger allrounder<br />
brilliert, hätte ich ihm nicht zugetraut.<br />
Die grösste enttäuschung der<br />
saison 2011/12:<br />
ist der Schweizer Springer-nachwuchs,<br />
der seit Jahren Hoffnungen<br />
weckt, aber keine resultate liefert.<br />
trotz Simon ammann als leaderfigur,<br />
trotz berni Schödler als ausbildner<br />
und trotz teurer infrastruktur<br />
ist das Skispringen in der<br />
Schweiz stehengeblieben.<br />
mein persönlicher «magic<br />
moment» der saison 2011/12:<br />
Die tour de Ski ist das paris–Dakar<br />
des langlaufs. Die Sportler gehen<br />
in 9 tagen an ihre grenzen, die<br />
meisten darüber hinaus. nur<br />
einem scheint die power nie auszugehen:<br />
Dario cologna. wie er auf<br />
der Schlussetappe der tour de Ski<br />
die Skipiste zur alpe cermis hochgekraxelt<br />
ist und scheinbar unverbraucht<br />
ins Ziel gelaufen ist, hat<br />
mich beeindruckt.<br />
als schweizer schneesportlerin<br />
der saison 2011/12 würde ich<br />
wählen:<br />
Didier cuche. weil er es geschafft<br />
hat, den Höhepunkt seiner Karriere<br />
zu nutzen, um seinen rücktritt<br />
zu verkünden. auch bei seinem abschied<br />
ist er vorbild. unerreicht.<br />
eine leaderfigur, einer der letzten<br />
100-prozent-Sportler dieses planeten.<br />
Von der saison <strong>2012</strong>/13 erhoffe<br />
ich mir:<br />
Dass Simon amman die bestätigung<br />
findet, dass es richtig war, bis<br />
Sotschi weiterzumachen. er hat<br />
die heurige Saison als Übergangssaison<br />
betitelt, um mit den neuen<br />
voraussetzungen klarzukommen.<br />
geworden ists ein steter Kampf mit<br />
Material, veränderungen und sich<br />
selber. Dem grossartigen Sportler<br />
wünsche ich 2013 das comeback<br />
auf dem Siegerstockerl.<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> publireportage 57
SCHWEIZ TOURISMUS<br />
wandern<br />
auf DeM gletScHer<br />
wanderfüsse bringen einen überall hin – auch in 3000 Meter hoch<br />
gelegene gletschergebiete. Der winterwanderer startet bei der bergstation<br />
und traversiert dann das ewige eis. eine region verspricht dabei ganz<br />
besondere ausblicke: gstaads gletscher gebiet glacier 3000 mit Sicht auf<br />
24 viertausender.<br />
> Text: Martina niggli<br />
> foto: zvg.<br />
Das gletschergebiet glacier 3000 in<br />
der region gstaad/les Diablerets<br />
bietet ein botta-restaurant, ein<br />
Höhenlanglaufgebiet, blick auf 24 viertausender<br />
und einen winterwanderweg<br />
auf dem gletscher. auch wenn die wanderung<br />
auf dem gletscher nicht mit vielen<br />
Höhenmetern verbunden ist, braucht es<br />
trotzdem sehr gutes Schuhwerk. gletscherwandungen<br />
fordern naturgemäss die<br />
InfO ZU GSTaad MOUnTaIn RIdES<br />
Kanton bern<br />
Teilgebiete Schönried, Saanenmöser, Zweisimmen, lauenen, gsteig,<br />
château-d’oex, glacier 3000<br />
Höhe 940–3000 m ü. M<br />
Skigebiet 57 bahnen, 26 lifte, 220 Kilometer piste<br />
(58 % blau, 27 % rot, 15 % schwarz)<br />
Unterkünfte 47 Hotels<br />
58<br />
165 Kilometer langlaufloipe, 30 winterwanderwege, 4 Snowparks,<br />
8 Kinderlernparks,10 Schneesportschulen<br />
Gastronomie bergrestaurants, Dorf- und Hotelrestaurants, cafés<br />
anreise Mit der Sbb richtung bern–Spiez–Zweisimmen–Saanenmöser;<br />
mit dem auto auf der autobahn richtung bern–Spiez–Zweisimmen–<br />
Saanenmöser<br />
www.gstaad.ch<br />
Kondition weniger. Doch auf 3000 Metern<br />
wird die luft dünn. eine grundkondition ist<br />
daher auf alle fälle nötig.<br />
Gletscherwanderung in luftiger Höhe.<br />
gstaad Mountain rides mit dem gletschergebiet<br />
glacier 3000 verspricht ein<br />
ganz besonderes gletscher-wandererlebnis.<br />
glacier 3000 ist das einzige gletscher-<br />
Skigebiet im berner oberland, liegt 3000<br />
Meter über Meer und bildet die grenze<br />
zwischen der Deutsch- und der westschweiz.<br />
Die einstündige wanderung auf<br />
dem gut markierten «glacier walk» beginnt<br />
nicht etwa auf 1000 Metern, sondern<br />
erst bei der bergstation Scex rouge (2970<br />
m ü. M.). Die bergfahrt erfolgt mit der futuristischen<br />
grossraum-gondel. Der aussichtspunkt<br />
auf 3000 Meter über Meer ist<br />
nur wenige Schritte von der bergstation<br />
<strong>Snowactive</strong> apRIl <strong>2012</strong> publireportage
entfernt. es präsentiert sich ein atemberaubendes<br />
360°-panorama auf 24 viertausender,<br />
darunter das Dreigestirn<br />
eiger-Mönch-Jungfrau, das Matterhorn<br />
und der Mont blanc. Die gletschertraversierung<br />
ist ungefährlich: «Die gletscherspalten<br />
werden mit Schnee aufgefüllt»,<br />
erklärt bernhard tschannen (ceo glacier<br />
3000 ag). einen besuch wert ist das im<br />
2001 eröffnete restaurant «botta 3000»<br />
WInTERWandERn aUf 3000 METER<br />
Graubünden:<br />
pontresina–Diavolezza – winterwanderung<br />
über gletscherfelder des pers- und des Morteratschgletschers,<br />
den felskopf der verlorenen<br />
insel «isla persa» und über Seitenmoränen mit<br />
exklusiver aussicht auf die höchsten gipfel der<br />
ostalpen, u. a. den piz bernina (4049 m ü. M.).<br />
Start: bergstation Diavolezza-bahn (2973 m<br />
ü. M.). gletschertraversierung nur mit bergführer<br />
empfohlen. www.graubuenden.ch<br />
Bern/ Waadt:<br />
Jungfraujoch–Mönchsjochhütte – Der vermutlich<br />
höchstgelegene winterwanderweg der<br />
alpen auf 3600 Metern über Meer. er führt ab<br />
der bergstation Jungfraujoch (3454 m ü. M.)<br />
durch den Sphinxstollen unter der Mönchsüdwand<br />
vorbei bis zur Mönchsjochhütte (3650<br />
m ü. M.). im rücken die Jungfrau, vor den augen<br />
bei der bergstation Scex rouge, konzipiert<br />
vom gleichnamigen Stararchitekten Mario<br />
botta. einer der drei investoren des<br />
glacier 3000 ist übrigens formel-1-ikone<br />
bernie ecclestone.<br />
Eine der längsten und anspruchsvollsten<br />
Abfahrten. wer die wanderschuhe mit den<br />
Skis oder dem Snowboard tauscht, erlebt<br />
die Skiregion natürlich auch noch von<br />
imposante eisabbrüche. Dauer: 1 Stunde. www.<br />
jungfraujoch.ch<br />
Wallis:<br />
lötschental–Hockenhorn – traumpanorama<br />
vom aussichtspunkt aus auf 40 der insgesamt<br />
48 viertausender der Schweiz. Das Hockenhorn<br />
(3293 m ü. M.) ist einer der höchsten für wanderer<br />
begehbaren berg der Schweiz. Dauer: 45<br />
Minuten. www.valais.ch<br />
Saas-grund–Hohsaas – Der höchstgelegene<br />
winterwanderweg der alpen. auf dem 1,2 km<br />
langen rundweg ist man aug in aug mit 18<br />
mächtigen viertausendern des Saastals. infotafeln<br />
verraten nützliches wissen über die region.<br />
Der weg ist präpariert bis zum Standort<br />
«Dom», danach heissts Schneeschuhe anschnallen.<br />
www.saas-fee.ch<br />
SCHWEIZ TOURISMUS<br />
auf dem ewigen Eis in Glacier 3000 wandert<br />
es sich zu jeder Jahreszeit. das Highlight:<br />
der panoramablick auf 24 Viertausender.<br />
einer anderen Seite. Das Skigebiet gstaad<br />
Mountain rides bietet 250 Kilometer piste<br />
und 165 Kilometer langlaufloipen. es ist<br />
eines der grössten, vielfältigsten und sichersten<br />
Skigebiete der Schweiz. 15 prozent<br />
der pisten sind schwarz, darunter<br />
auch die sieben Kilometer lange oldenpiste<br />
in glacier 3000 – eine der längsten und<br />
anspruchsvollsten Skiabfahrten (1600 Höhenmeter)<br />
des alpenraums. <<br />
Saas-fee–britanniahütte – eine winterwanderung<br />
für ausdauersportler. vom Startpunkt<br />
Saas-fee (1803 m ü. M.) marschiert man 1200<br />
Höhenmeter und traversiert den spaltenarmen<br />
chessjengletscher bis zur britanniahütte (3030<br />
m ü.M.). Dauer: 4 Stunden. eine abkürzung bietet<br />
die fahrt mit der bergbahn bis zur Station<br />
«felskinn» (2989 m ü. M.). www.saas-fee.ch<br />
Zentralschweiz:<br />
engelberg–titlis–Stotzig egg – eine winterwanderung<br />
für gross und Klein. vom Start in engelberg<br />
geht man vorbei am trübsee, hinauf zum<br />
titlis bis zur Stotzig egg (2950 m ü. M.). länge:<br />
2 km, Dauer: 1 Stunde, Höhendifferenz: 70 Meter.<br />
www.titlis.ch<br />
www.myswitzerland.com<br />
<strong>Snowactive</strong> apRIl <strong>2012</strong> publireportage 59
medizin<br />
winterSPort:<br />
Schat<br />
Seite<br />
aktuell leben etwa knapp 8 mil- gung stehenden Zahlen sind somit eher 30. und 60. Lebensjahr ereignen. Die jährlionen<br />
menschen in der Schweiz.<br />
etwa ein Viertel davon treibt<br />
Wintersport, was einer Gesamtzahl<br />
von über 2 millionen Win-<br />
tief gegriffen.<br />
wir müssen davon ausgehen, dass jährlich<br />
etwa 67 000 Personen der schweizerischen<br />
Bevölkerung einen Schneesportunfall<br />
erleiden. Dies sind etwas mehr als<br />
lichen Kosten der wintersportunfälle belaufen<br />
sich auf knapp 300 Millionen<br />
Schweizer Franken, wobei die Skiunfälle<br />
etwa zwei Drittel der Gesamtkosten ausmachen.<br />
interessanterweise sind die<br />
tersportlern entspricht. diese 20 % aller Sportunfälle, die sich pro Jahr in meisten Ski- und Snowboardunfälle selbst<br />
verteilen sich auf die Sportarten der Schweiz ereignen. Fast drei viertel verschuldet. nur etwa 5–8 % aller Unfälle<br />
Ski, Snowboard, langlauf,<br />
Schlitteln und rodeln.<br />
dieser verletzungen sind Ski- und Snowboardunfälle.<br />
Der rest verteilt sich auf die<br />
anderen wintersportarten. Der anteil an<br />
sind auf Fremdpersonen zurückzuführen.<br />
Bei den Skiunfällen stehen vor allen<br />
Dingen verletzungen im Bereich der Knie-<br />
Snowboardunfällen an der Gesamtzahl gelenke im vordergrund. neben den sehr<br />
der verletzungen beträgt etwa 19 %. Der häufigen isolierten Meniskusverletzungen<br />
Neben den vielen unbestritten positiven<br />
Faktoren des Sportes, ist wintersport,<br />
und hier im Speziellen der<br />
grösste anteil (80 %) betrifft somit den alpinen<br />
Skisport. Die Unfallzahlen können<br />
von Saison zu Saison sehr stark variieren.<br />
findet man in den letzten Jahren auch eine<br />
vielzahl von komplexen Kombinationsverletzungen<br />
aus Meniskus– und Bandruptu-<br />
Ski- und Snowboardsport, nicht ungefähr- Dies liegt in erster Linie an den klimatiren (Kreuzband und innenband). Die zweitlich.<br />
Die genaue Zahl der Schneesportverschen Bedingungen respektive daran, ob häufigsten verletzungen betreffen die<br />
letzungen kann eigentlich nur geschätzt ein winter schneereich ist oder nicht. viel Schulter und die oberarme. Dabei handelt<br />
werden, da nicht alle Unfälle gemeldet Schnee bedeutet viel wintersport und so- es sich meist jedoch um Prellungen und<br />
werden, und nur diejenigen statistisch mit auch höhere verletzungszahlen. Quetschungen.<br />
ausgewertet werden können, die den Un- Das altersspektrum der verletzten Snowboardfahrer erleidet am häufigsfallversicherungen<br />
vorliegen. Da aber nur Sportler unterscheidet sich beim Skilauten Prellungen und Quetschungen am<br />
etwas mehr als die Hälfte der gesamten fen deutlich von dem beim Snowboarden. rumpf, rücken und am Gesäss. etwas<br />
Schweizer Bevölkerung obligatorisch ge- etwa 71 % aller Snowboardunfälle betref- weniger häufig findet man verletzungen<br />
mäss UvG versichert ist, entziehen sich fen die altersgruppe zwischen dem 15. und der Schultern und der oberarme.<br />
den Statistiken Unfälle von Kindern, Stu- dem 29. Lebensjahr, wohingegen sich Die meisten Ski- und Snowboardunfälle<br />
denten, Pensionären etc. Die zur verfü- etwa 70 % aller Skiunfälle zwischen dem<br />
ereignen sich in den späteren vormittags-<br />
60<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>
medizin<br />
teN<br />
N<br />
und nachmittagsstunden. Möglicherweise<br />
ist die körperliche ermüdung und die damit<br />
verbundene Überschätzung der eigenen<br />
Fähigkeiten als Ursache dieser verletzungshäufung<br />
anzusehen. Gerade die<br />
körperliche ermüdung und der damit einhergehende<br />
rückgang der Konzentration<br />
in Kombination mit hohen Geschwindigkeiten,<br />
kann uns diese verletzungshäufigkeit<br />
durchaus erklären. Häufig kommen<br />
beim Pistenfahren Geschwindigkeiten von<br />
40–60 km/Stunde zustande. alleine die<br />
die SpezialiSten<br />
dr. Hardy Hüttemann<br />
Medical team Swiss-Ski,<br />
Swiss olympic Medical center,<br />
crossklinik Basel<br />
reaktionszeit löst bei dieser Geschwindig-<br />
keit schon eine Distanz von etwa 12 Metern<br />
aus. Dies bedeutet, dass wenn man die<br />
drohende Gefahr erkennt, es bei diesen<br />
Geschwindigkeiten noch einmal so lange<br />
dauert, bis der Sportler in der Lage ist,<br />
entsprechend zu reagieren!<br />
Hinzu kommt, dass bei diesen Geschwindigkeiten<br />
die aufprallheftigkeit<br />
einer geschätzten Sturzhöhe von knapp 10<br />
Metern entspricht. wenn man sich diese<br />
Zahlen vor augen hält, wird einem klar,<br />
warum nicht nur die versicherungen, sondern<br />
auch die Sportmedizin seit vielen<br />
Jahren eine Helmtragepflicht wünschen<br />
oder gar fordern.<br />
es gibt aber neben dem tragen von<br />
Helmen und Protektoren, welche die passive<br />
Sicherheit erhöhen, noch eine vielzahl<br />
von anderen Dingen, die helfen können, die<br />
Unfallzahlen zu reduzieren, und welche<br />
nützliche wegbegleiter für die Skisportler<br />
sind. regelmässige Pausen, ausreichende<br />
Flüssigkeitszufuhr und eine gute einschätzung<br />
der körperlichen Leistungsfähigkeit<br />
spielen ebenso eine rolle wie ein<br />
aufwärmprogramm. Hilfreich ist eine<br />
iPhone-app der Suva (Slope track), welche<br />
dr. andreas Gösele<br />
Ärztlicher Leiter, Swiss olympic<br />
Medical center, crossklinik Basel<br />
helfen kann, die zurückgelegte Distanz,<br />
die Höhendifferenz, aber auch die persönliche<br />
Geschwindigkeit aufzuzeigen. Das<br />
Programm bietet aber auch nützliche Hinweise<br />
zur ersten Hilfe, notruf-telefonnummern,<br />
zahlreiche spielerische aufwärmübungen<br />
und vieles mehr.<br />
all dies sind kleine Schritte mit einer<br />
möglicherweise grossen wirkung.<br />
Unfallprävention findet jedoch nicht nur<br />
auf der Piste, sondern eigentlich das ganze<br />
Jahr über statt. eine gute körperliche<br />
Fitness, eine ausreichende Grundlagenausdauer,<br />
Kraft und Koordination helfen<br />
uns, einen wunderschönen Skitag bei<br />
herrlichem Schnee und schönem wetter<br />
nicht nur länger, sondern auch intensiver<br />
zu geniessen. <<br />
Weitere infos unter:<br />
www.suva.ch/startseite-suva/<br />
praevention-suva/sichere-freizeit-suva/<br />
schneesport-praeventionskampagnesuva.htm<br />
www.crossklinik.ch<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong> 61
schlusspunkt<br />
richard hegglin war als agentur-Journalist<br />
während vier Jahrzehnten für den skisport<br />
unterwegs und sass 20 Jahre im Fis-Weltcupkomitee.<br />
heute schreibt er für snowactive,<br />
skionline.ch und diverse tageszeitungen.<br />
Die regie Des<br />
perfekten rücktritts<br />
wird ende Jahr<br />
abgesetzt. eine grosse<br />
«Benissimo»<br />
Sonntagszeitung liess gnadenlos<br />
die Guillotine fallen. ihr Fazit:<br />
Bernard thurnheer wird nicht als genialer<br />
Sportreporter und liebenswürdiger Gastgeber<br />
in die Fernsehgeschichte eingehen.<br />
er wird als weiteres Beispiel für einen Star<br />
eingehen, der den rechtzeitigen absprung<br />
verpasst hat.<br />
Zur gleichen Zeit zelebrierte Didier<br />
cuche seinen Rücktritt. in einer Form,<br />
wie’s das vor ihm noch nie gegeben hat. er<br />
schaffte es, obwohl schon 37½-jährig, mit<br />
seiner ankündigung in Kitzbühel die gesamte<br />
Skiwelt zu überraschen. Und zwei<br />
tage nach der Mitteilung mit seinem fünften<br />
triumph in der Hahnenkamm-abfahrt<br />
das tüpfchen aufs «i» zu setzen. Und dann<br />
noch einen und noch einen draufzusetzen.<br />
Dramaturgisch perfekter gehts nicht.<br />
Dabei stand das Drehbuch seines Rücktritts<br />
in Raten diametral im widerspruch<br />
zur gängigen Meinung der experten. «ich<br />
hätte nie ein Rennen fahren können im<br />
wissen, dass das mein Letztes ist», fand<br />
Bernhard Russi. er hätte die nötige Konzentration<br />
nicht mehr aufgebracht.<br />
Russi selber trat nach einem 8. Rang an<br />
einer wM aufgrund einer spontanen eingebung<br />
mit den worten zurück: «es gibt im<br />
Leben mehr verlierer als Sieger. Deshalb<br />
trete ich gerne als verlierer ab.» wer erinnert<br />
sich noch, dass Russi als «Loser»<br />
aufhörte? Der weltmeister und olympiasieger<br />
wird heute als einer der grössten<br />
Skirennfahrer aller Zeiten wahrgenommen.<br />
64<br />
Und erinnern sie sich, wie andere grosse<br />
abfahrer abtraten? Roland collombins<br />
Karriere ging nach zwei fürchterlichen<br />
Stürzen in val d’isère zu ende. Franz<br />
Heinzer purzelte bei der olympia-abfahrt<br />
in Lillehammer beim Start aus der Bindung.<br />
Peter Müller überwarf sich zum<br />
Schluss mit dem cheftrainer. Und eben<br />
trat auch ambrosi Hoffmann nach einer<br />
völlig verkorksten letzten Saison zurück.<br />
Der perfekte Rücktritt ist primär ein<br />
mediales wunschbild, in das sich die athleten<br />
oft pressen lassen. Der Rücktritt auf<br />
dem vermeintlichen Höhepunkt ist eine<br />
Momentaufnahme, die von der Öffentlichkeit<br />
schon bald wieder vergessen wird.<br />
was in erinnerung bleibt, ist das «Gesamtwerk»,<br />
unbesehen von ein paar Kratzern<br />
in den letzten einsätzen. Das wird auch bei<br />
Beni thurnheer nicht anders sein.<br />
Didier cuche deutete an, dass er 2007<br />
hätte zurücktreten müssen, wenn er der<br />
Mär des scheinbar idealen Rücktritts aufgesessen<br />
wäre. Damit hätte er die schönsten<br />
Jahre seiner Karriere verpasst. ein<br />
vollblutsportler wird aber erst richtig herausgefordert,<br />
wenn er normen sprengen<br />
und Unmögliches möglich machen kann<br />
– wie cuche.<br />
Deshalb ist auch der entschluss von<br />
Simon ammann, seine Karriere fortzusetzen,<br />
erfreulich und faszinierend. Die<br />
Herausforderung, trotz technischer Reglementsänderungen<br />
wieder an die einstige<br />
Form anzuknüpfen, ist für ihn reizvoller als<br />
die verwaltung von vier olympischen Goldmedaillen.<br />
Zum Glück. Selbst ein paar<br />
vorzeitige Landungen tun seinem image<br />
keinen abbruch.<br />
vor ein paar tagen feierte erika Hess,<br />
die einstige Slalom-Königin, ihren 50. Geburtstag.<br />
Sechs Mal gewann sie wM-Gold,<br />
ehe sie nach dem triumph in crans-Montana<br />
1987 abtrat – auf dem Höhepunkt.<br />
Hätten Sie’s noch gewusst? Überraschender<br />
ist, dass erika Hess damals erst<br />
25-jährig war. Das löst den aha-effekt aus.<br />
in diesem alter hatte cuche gerade mal<br />
ein Rennen gewonnen, andere Superstars<br />
wie Stephan eberharter noch gar keines.<br />
es gibt kein Drehbuch für die perfekte<br />
Karriere, und auch keines für den idealen<br />
Rücktritt. obwohl bei cuche für einmal<br />
alles passte. weil er seinen eigenen weg<br />
ging und sämtliche nullachtfünfzehnempfehlungen<br />
ignorierte. <<br />
Partner<br />
Sponsoren Swiss-Ski<br />
Eventpartner<br />
Swiss Ski Pool<br />
Hauptsponsor Swiss-Ski<br />
Fahrzeugpartner<br />
Official Broadcaster<br />
Lieferanten<br />
| Burgerstein | Ovomaltine | RICOH SCHWEIZ AG |<br />
| RITZ AG Print und Media | RUAG | S0NY | Hilti |<br />
Gönner<br />
impressum: snowactive april <strong>2012</strong>;<br />
45. Jahrgang; erscheint 7mal jährlich; iSSn<br />
1661-7185; herausgeber und Verlag Strike Media<br />
Schweiz aG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd,<br />
telefon 062 858 28 20, Fax 062 858 28 29; redaktion<br />
snowactive Zuchwilerstrasse 21, 4501 Solothurn,<br />
telefon 032 624 76 85, Fax 032 624 74 44; Verlagsleitung<br />
wolfgang Burkhardt; redaktionsleitung Joseph weibel<br />
(j.weibel@snowactive.ch); Fotoredaktion erik vogelsang;<br />
inserate Prosell aG, Schönenwerd, Rebekka<br />
theiler (r.theiler@prosell.ch), wolfgang Burkhardt<br />
(w.burkhardt@prosell.ch); ständige mitarbeiter<br />
christian andiel, Richard Hegglin, Kurt Henauer;<br />
Martina niggli. Übersetzer thierry wittwer; konzept,<br />
Design und produktions verantwortung Brandl &<br />
Schärer aG, olten, Röbi Brandl, Kurt Schärer;<br />
aboservice corinne Dätwyler; Jahresabonnement<br />
cHF 49.– für ein Jahr, cHF 89.– für zwei Jahre<br />
(inkl. MwSt.); copyright Strike Media Schweiz aG,<br />
Gösger strasse 15, 5012 Schönenwerd; nachdruck<br />
nur mit ausdrücklicher Genehmigung der<br />
Redaktion gestattet; www.snowactive.ch,<br />
feedback@snowactive.ch, info@snowactive.ch<br />
swiss-ski: redaktion Lorenz Liechti torre<br />
(lorenz.liechti@swiss-ski.ch), nora weibel<br />
(nora.weibel@swiss-ski.ch); ständige mitarbeiter<br />
christian Stahl, Diana Fäh, christian Manzoni, nadine<br />
Hess, David Hürzeler, Sophie clivaz; adressänderungen<br />
alte und neue adresse an Swiss-Ski, Postfach, 3074<br />
Muri, telefon 031 950 61 11, Fax 031 950 61 12<br />
team-snowactive-ausrüster:<br />
<strong>Snowactive</strong> april <strong>2012</strong>