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Interview mit der Ergotherapeutin Sabine Günther - Südhang

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Die Zeitschrift des <strong>Südhang</strong> | Ausgabe 1/12<br />

Schnittstellen<br />

Ab Seite 4<br />

Kompetenzzentrum für Mensch und Sucht


Bil<strong>der</strong> aus dem <strong>Südhang</strong> Inhalt<br />

Editorial<br />

Weitblick durch die Platane <strong>der</strong> Klinik <strong>Südhang</strong>.<br />

2 Blick nach Süden<br />

3 Impressum<br />

Editorial<br />

4 Mitten im Netzwerk<br />

Die Stiftung Berner Gesundheit<br />

7 Wo die Fäden zusammenlaufen<br />

Sozialdienst <strong>der</strong> Stadt Bern<br />

9 Eine Stadt für Gäste<br />

Ausstellung «Südsicht 12»<br />

10 Ineffiziente Gärtchenpflege<br />

<strong>Interview</strong> <strong>mit</strong> Antoinette Rast<br />

11 Blitzlicht aus <strong>der</strong> Forschung<br />

Service<br />

12 Es wirkt!<br />

Ergotherapie im <strong>Südhang</strong><br />

15 Neues aus <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

Agenda<br />

16 Letzte Seite<br />

2 <strong>Südhang</strong> – Kompetenzzentrum für Mensch und Sucht express 1|2012 3<br />

Impressum<br />

Herausgeberin | <strong>Südhang</strong> – Kompetenzzentrum<br />

für Mensch und Sucht, 3038 Kirchlindach,<br />

Telefon 031 828 14 14, Fax 031 828 14 24<br />

www.suedhang.ch, info@suedhang.ch<br />

Redaktion | Peter Bögli (PB), Kurt Mächler (KM),<br />

Stephan Mathys (StM), Denise Utiger (DU),<br />

Rita Bühler (RiB)<br />

Konzept und Gestaltung |<br />

Werbelinie AG – Agentur für Kommunikation, Bern<br />

Bildredaktion| Brigit Ryter (Ry)<br />

Titelbild | Brigit Ryter<br />

Bil<strong>der</strong> | Brigit Ryter, Stephan Mathys<br />

Druck | Rub Graf-Lehmann AG, Bern<br />

Auflage | 4'300 Exemplare<br />

Urheberrecht | Die Verwendung von Beiträgen ist<br />

nur auf Anfrage und <strong>mit</strong> Quellenangaben gestattet.<br />

Kontakt | Denise Utiger, Telefon 031 828 14 14,<br />

express@suedhang.ch<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Erinnern Sie sich? Im Geometrieunterricht haben wir gelernt, dass<br />

sich parallele Linien in <strong>der</strong> Unendlichkeit schneiden. Das übersteigt<br />

zwar unsere Vorstellungskraft, aber es zeigt: früher o<strong>der</strong><br />

später scheinen sich alle Wege zu kreuzen.<br />

In diesem Heft geht es um Schnittstellen. Eigentlich ein Wort<br />

aus <strong>der</strong> Computersprache: Eine Schnittstelle ist ein Übergangspunkt<br />

zwischen zwei Gerätekomponenten o<strong>der</strong> Programmen.<br />

Durch Normung wird eine bestmögliche Kompatibilität erzielt.<br />

Einer <strong>der</strong> bekanntesten Schnittstellen ist <strong>der</strong> USB Anschluss am<br />

Computer. Das Titelbild von diesem express bezieht sich auf die<br />

Herkunft des Wortes.<br />

Aber natürlich geht es hier nicht um Computer. Wir haben<br />

Schnittstellen zwischen <strong>der</strong> Suchttherapie und dem Leben ausserhalb<br />

<strong>der</strong> Klinik genauer angeschaut. Aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Sozialämter<br />

und <strong>der</strong> Fachstelle «Berner Gesundheit» werden die Überschneidungen<br />

und Übergänge zwischen den verschiedenen Anbietern<br />

beleuchtet.<br />

Eine wichtige Schnittstelle sind unsere suchtmedizinischen<br />

Ambulatorien. Nach den Eröffnungen in Bern und Burgdorf ist<br />

nun Biel <strong>der</strong> neueste Standort eines ambulanten Angebotes des<br />

Kompetenzzentrums <strong>Südhang</strong>. Für diese Neueröffnung haben wir<br />

uns etwas Beson<strong>der</strong>es ausgedacht: Als Gegenzug zu unserem Ambulatorium<br />

in Biel stellen Kunstschaffende aus Biel ihre Werke in<br />

<strong>der</strong> Klinik <strong>Südhang</strong> aus. Kunst und Therapie – zwei Parallelen, die<br />

sich kreuzen. Aber nicht erst in <strong>der</strong> Unendlichkeit: die Ausstellung<br />

findet bereits im Juni statt. Details finden Sie zu gegebener Zeit auf<br />

unserer Homepage und in <strong>der</strong> Tagespresse.<br />

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und freue mich auf<br />

Ihre Reaktionen.<br />

Kurt Mächler | Direktor


Ambulante Suchtberatung<br />

im Kanton Bern –<br />

<strong>mit</strong>ten im Netzwerk<br />

Im Kanton Bern leben ca. 25'000 Menschen <strong>mit</strong> Alkoholproblemen. Ungefähr<br />

12'000 von ihnen konsumieren hoch riskant. Die psychosozial ausgerichtete<br />

ambulante Suchtberatung erreicht viele dieser Menschen frühzeitig und<br />

verhin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> vermin<strong>der</strong>t da<strong>mit</strong> Folgeschäden und entsprechende Kosten.<br />

In vier Regionalzentren und 16 Stützpunkten im Kanton Bern bietet die Stif -<br />

tung Berner Gesundheit spezialisierte Einzel-und Gruppenberatungen an.<br />

Dabei arbeitet sie eng <strong>mit</strong> Grundversorgern und spezialisierten Institutionen<br />

zusammen. Vom guten Funktionieren dieser Kooperationen hängt vieles ab:<br />

Erfolgreiche therapeutische Arbeit ist in aller Regel auch das Resultat gut funktionieren<strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit an den Verbindungsstellen <strong>der</strong> Institutionen.<br />

Von Daniel Maibach, Leiter Beratung und Therapie, Berner Gesundheit<br />

Die Geschichte <strong>der</strong> Behandlung von Alkoholproblemen ist eine<br />

alte. Seit den 1930er Jahren entwickelten sich – teilweise unabhängig<br />

voneinan<strong>der</strong> – verschiedenste Behandlungsangebote, -methoden<br />

und -modelle. Die Ursprünge auch <strong>der</strong> Berner Gesundheit liegen<br />

in den 30er Jahren, als die «Trägerschaften <strong>der</strong> politisch und<br />

konfessionell neutralen Fürsorgestellen für Alkoholkranke» den<br />

Verband Bernischer Fürsorgestellen für Alkoholkranke (VBFA)<br />

gründeten.<br />

Die Berner Gesundheit, Stiftung für Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

und Suchtfragen, besteht in ihrer jetzigen Organisationsform seit<br />

1998 und setzt sich als ambulante Beratungsstelle dafür ein, dass<br />

Suchtprobleme frühzeitig erkannt und behandelt werden. Denn<br />

<strong>mit</strong> einer frühzeitigen Behandlung kann in sehr vielen Fällen<br />

verhin<strong>der</strong>t werden, dass die Betroffenen gravierende körperliche<br />

Schäden erleiden, dass die Familien zusätzlich stark belastet werden<br />

und die Betroffenen letztendlich von <strong>der</strong> staatlichen Fürsorge<br />

Thema | Ambulante Suchtberatung im Kanton Bern – <strong>mit</strong>ten im Netzwerk<br />

abhängig werden. Psychosoziale ambulante Suchtberatung und<br />

Therapie verfolgt da<strong>mit</strong> immer auch ein präventives Ziel: die betroffenen<br />

Menschen sollen rascher und einfacher wie<strong>der</strong> zu einer<br />

Perspektive finden, Partner/-in und Kin<strong>der</strong> werden entlastet und<br />

soziale Kosten können tatsächlich verhin<strong>der</strong>t werden.<br />

Heute verzeichnet die Berner Gesundheit pro Jahr gegen<br />

2'000 Neu meldu ngen . Ca . 3'000 Personen stehen bei uns jährlich<br />

in Behandlung. 80% von ihnen setzen sich in <strong>der</strong> Beratung und<br />

Therapie zum ersten Mal <strong>mit</strong> dem eigenen Sucht<strong>mit</strong>telkonsum<br />

auseinan<strong>der</strong>. Neben <strong>der</strong> Hauptproblematik Alkoholabhängigkeit<br />

(rund 80% <strong>der</strong> Fälle) erstreckt sich das Angebot <strong>mit</strong>tlerweile auf<br />

die gesamte Palette des legalen und illegalen Substanzmissbrauchs<br />

sowie auf die verschiedenen Verhaltenssüchte wie Essstörungen,<br />

Spielsucht und den exzessiven Gebrauch von neuen Medien.<br />

In allen therapeutischen Angeboten wird systemisch gearbeitet<br />

und das soziale Umfeld in die Therapie <strong>mit</strong> einbezogen. In<br />

eigens dafür konzipierten Gruppenangeboten erhalten Angehörige<br />

Hilfe in <strong>der</strong> Gestaltung ihrer komplexen Beziehungsrealität.<br />

Aber auch Personalverantwortliche können sich im Umgang <strong>mit</strong><br />

gefährdeten o<strong>der</strong> abhängigen Angestellten beraten lassen.<br />

Die Schaffung eines eigenen ärztlichen Dienstes im Jahr 2008<br />

hat sich gegen innen, vor allem aber auch im Hinblick auf die<br />

Zusammenarbeit <strong>mit</strong> medizinischen Stellen, sehr bewährt. Seit<br />

2009 haben Hausärztinnen und Hausärzte die Möglichkeit, in jedem<br />

<strong>der</strong> 4 Regionalzentren in Bern, Thun, Burgdorf und Biel ihre<br />

Patientinnen und Patienten zu einem strukturierten Programm<br />

zum qualifizierten ambulanten Alkoholentzug anzumelden. In<br />

enger Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den psychiatrischen Diensten <strong>der</strong> Regionalspitäler<br />

o<strong>der</strong> <strong>mit</strong> frei praktizierenden Ärztinnen und Ärzten<br />

führt die Berner Gesundheit in allen Regionalzentren auch selber<br />

ambulante Alkoholentzugsbehandlungen durch. Wir sind sehr<br />

daran interessiert, diese erfolgreiche Zusammenarbeit <strong>mit</strong> weiteren<br />

Partnern zu ergänzen und zu verstärken.<br />

Für die ambulanten Suchtfachstellen ist die gute Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> den Suchtfachkliniken zentral und wichtig. Mit dem<br />

<strong>Südhang</strong> ist die Berner Gesundheit zudem nicht nur fachlich, son<strong>der</strong>n<br />

auch historisch verbunden: Unter dem Dach des anfangs erwähnten<br />

Verbandes <strong>der</strong> Heilstätten und Fürsorgestellen sind beide<br />

Institutionen gemeinsam gewachsen und können als Pioniere<br />

<strong>der</strong> heutigen Suchthilfe im Kanton Bern betrachtet werden.<br />

Die Arbeit an den verschiedenen Schnittstellen – betriebsintern<br />

und -extern – ist eine tägliche Herausfor<strong>der</strong>ung und die<br />

Grundlage qualitativ hochstehen<strong>der</strong> Arbeit. Innerhalb <strong>der</strong> Berner<br />

Gesundheit ist die Schnittstelle zwischen <strong>der</strong> Abteilung Beratung<br />

und Therapie und <strong>der</strong> Abteilung Prävention und sexuelle Gesundheit<br />

von grosser Bedeutung. Die Erfahrungen und Gewinne im Bereich<br />

<strong>der</strong> Früherkennung und Frühintervention sind das Resultat<br />

dieser guten Zusammenarbeit.<br />

Es gilt aber auch, die Grenzen <strong>der</strong> eigenen Institution im Auge<br />

zu behalten. Nicht in jedem Fall führt ein ambulantes Angebot<br />

zu einer nachhaltigen Verbesserung in einer Suchtentwicklung.<br />

Nicht immer kann die Suchtproblematik im Alltag des Betroffen<br />

angemessen behandelt werden. Dann braucht es eine intensivere<br />

suchtmedizinische Behandlung und oft auch den strukturierenden<br />

teil- o<strong>der</strong> vollstationären Rahmen einer Klinik. Dort ><br />

4 <strong>Südhang</strong> – Kompetenzzentrum für Mensch und Sucht express 1|2012 5


Thema | Ambulante Suchtberatung im Kanton Bern – <strong>mit</strong>ten im Netzwerk<br />

> wie<strong>der</strong>um kann die Basis für die individuelle Rehabilitation gelegt<br />

werden. Die Aufgabe <strong>der</strong> ambulanten Beratungsstellen ist es<br />

anschliessend, eine angemessene Nachbehandlung sicherzustellen.<br />

Einzelgespräche und Rückfallpräventionsgruppen sind hierzu<br />

weiterführende Angebote.<br />

Neue Finanzierungssysteme, an<strong>der</strong>e Konsumgewohnheiten<br />

und verän<strong>der</strong>te Klientenstrukturen for<strong>der</strong>n die Institutionen heraus,<br />

ihre Angebote immer wie<strong>der</strong> zu überprüfen und allenfalls<br />

neu zu positionieren. Mit <strong>der</strong> Folge, dass sich die verschiedenen<br />

Anbieter und Angebote erneut aufeinan<strong>der</strong> abstimmen müssen.<br />

In diesen – auch betriebswirtschaftlich – herausfor<strong>der</strong>nden Zeiten<br />

ist es wichtig, die Verantwortung gegenüber den Patientinnen<br />

und Patienten ins Zentrum zu stellen und <strong>mit</strong> den Partnerorganisationen<br />

eine gute fachliche Zusammenarbeit aufrecht zu erhalten.<br />

Mit <strong>der</strong> Gründung des Dachverbandes Gesundheit und Sucht<br />

im März 2010 wurde die lange Jahre gelebte Abgrenzung nach legalen/illegalen<br />

Sucht<strong>mit</strong>tel zwischen <strong>der</strong> Berner Gesundheit und<br />

dem Contact Netz aufgehoben. Da<strong>mit</strong> wurde <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong><br />

Konsumgewohnheiten hin zum Mischkonsum Rechnung getragen.<br />

Neu richtet das Contact Netz sein Beratungsangebot auf Jugendliche<br />

bis 18 Jahre aus, während sich die Berner Gesundheit an<br />

Erwachsene über 25 Jahre richtet. Klientinnen und Klienten zwischen<br />

18 und 25 Jahren werden in beiden Organisationen beraten.<br />

Sucht ist keine monokausale Geschichte. Eine Suchtkarriere<br />

verläuft in den seltensten Fällen linear. Sie ist meist geprägt von<br />

Hoffnung und Resignation, von Erfolgen und Rückfällen. Die Institutionen<br />

<strong>der</strong> Suchthilfe sind gefor<strong>der</strong>t, da<strong>mit</strong> adäquat umzugehen<br />

und sich <strong>mit</strong> Fachlichkeit, Beweglichkeit und Verbindlichkeit<br />

immer wie<strong>der</strong> auf ihre Klientinnen und Klienten einzustellen.<br />

Der Kanton Bern arbeitet <strong>der</strong>zeit an <strong>der</strong> Einführung eines Suchthilfekonzeptes.<br />

Noch ist die konkrete Ausgestaltung offen. Klar ist<br />

jedoch, dass das Konzept eine Konzentration <strong>der</strong> zahlreichen Anbieter<br />

und Angebote <strong>mit</strong>tels strategischen Partnerschaften vorsieht.<br />

Die Gesundheits- und Fürsorgedirektion GEF strebt an, diese<br />

Partnerschaften nach klaren Versorgungsaufgaben komplementär<br />

zu organisieren. Eine komplementäre Organisation <strong>der</strong> Aufgaben<br />

und Zuständigkeiten können wir nur unterstützen. Sie bildet<br />

eine wesentliche Voraussetzung für eine konstruktive, langfristige<br />

und nachhaltige Versorgung von Suchtpatienten. Wir sind<br />

überzeugt, dass sich auf dem Fundament <strong>der</strong> langjährigen Erfahrung<br />

und dem grossen Wissen <strong>der</strong> bestehenden und bewährten Institutionen<br />

sowohl die Versorgungs- wie auch die Behandlungsqualität<br />

weiter verbessern wird. Die Weiterentwicklung <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

über die institutionellen Schnittstellen hinweg<br />

wird dabei einer <strong>der</strong> wesentlichen Erfolgsfaktoren sein.<br />

Weitere Infos zur Berner Gesundheit:<br />

www.bernergesundheit.ch<br />

Stiftung Berner<br />

Gesundheit –<br />

Gemeinsam für<br />

mehr Gesundheit<br />

Wir engagieren uns für eine<br />

wirkungsvolle und professionelle<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung im Kanton<br />

Bern. Unsere Kernaufgaben sind<br />

Suchtberatung, Suchtprävention<br />

und Sexualpädagogik. Die Dienstleistungen<br />

erbringt unsere Stiftung<br />

im Auftrag <strong>der</strong> kantonalen Gesundheits-<br />

und Fürsorgedirektion. Wir<br />

betreiben ein aktives Qualitätsmanagement<br />

und sind QuaTheDA<br />

zertifiziert.<br />

Mit den vier Regionalzentren in Bern,<br />

Biel, Burgdorf und Thun sowie den<br />

17 Beratungsstützpunkten im<br />

gesamten Kanton sind wir überall<br />

in Ihrer Nähe.<br />

Wo die Fäden zusammenlaufen<br />

Der Sozialdienst <strong>der</strong> Stadt Bern arbeitet in <strong>der</strong> Suchthilfe<br />

eng und erfolgreich <strong>mit</strong> verschiedenen Partnern zusammen.<br />

Die Kooperation soll noch ausgebaut werden.<br />

Von Felix Wolffers,Leiter des Sozialamts <strong>der</strong> Stadt Bern<br />

Der Sozialdienst <strong>der</strong> Stadt Bern verfügt<br />

über eine spezialisierte Fachstelle für drogensüchtige<br />

Klientinnen und Klienten. Die<br />

Fachstelle Drogen wurde in den neunziger<br />

Jahren als Reaktion auf die offene Berner<br />

Drogenszene geschaffen. Sie betreute bisher<br />

ausschliesslich Personen, welche illegale<br />

Substanzen konsumieren. Ab April<br />

2012 wird <strong>der</strong> Aufgabenbereich <strong>der</strong> Fachstelle<br />

Drogen erweitert, sie heisst in Zukunft<br />

Fachstelle Sucht und ist verantwortlich<br />

für die Betreuung von allen Personen,<br />

welche Alkohol und/o<strong>der</strong> illegale Drogen<br />

konsumieren. Die Fachstelle Sucht strebt<br />

in einer ersten Phase <strong>der</strong> Betreuung die gesundheitliche<br />

und soziale Stabilisierung<br />

<strong>der</strong> Klientinnen und Klienten an. Dabei<br />

sind typischerweise Obdachlosigkeit, soziale<br />

Verwahrlosung, chronische Erkrankungen<br />

sowie sozial auffällige Verhaltensweisen<br />

wichtige Arbeitsbereiche. Im Vor<strong>der</strong>grund<br />

stehen zu Beginn <strong>der</strong> sozialar-<br />

beiterischen Intervention vor allem die<br />

Bewältigung des Alltags und die Erarbeitung<br />

von geregelten Tagesstrukturen. Sobald<br />

die gesundheitliche und soziale Situation<br />

hinreichend stabilisiert ist, wird<br />

die Arbeitsintegration zu einem wichtigen<br />

Thema. Zugleich werden in dieser Betreuungsphase<br />

Entzugsbehandlungen <strong>mit</strong><br />

den Klientinnen und Klienten thematisiert<br />

und anvisiert.<br />

Die schwer sucht<strong>mit</strong>telabhängigen Klientinnen<br />

und Klienten <strong>der</strong> Sozialdienste<br />

zeichnen sich häufig durch lange Suchtkarrieren<br />

und Mehrfachproblematiken<br />

aus. Der teilweise über Jahrzehnte anhaltende<br />

Konsum von Drogen hat in vielen<br />

Fällen eine weitgehende soziale Desintegration<br />

zur Folge. Dies betrifft oft fast alle<br />

Lebensbereiche. Die sozialen Kontakte beschränken<br />

sich auf Personen aus dem entsprechenden<br />

Sucht-Milieu, die Wohnkompetenzen<br />

sind eingeschränkt und eine geregelte<br />

Arbeit im ersten Arbeitsmarkt ist<br />

nur in Ausnahmefällen eine realistische<br />

Thema | Wo die Fäden zusammenlaufen<br />

Option. Entsprechend komplex und vielfältig<br />

sind die Probleme, die sich im Rehabilitationsprozess<br />

stellen. Eine grosse<br />

Anzahl <strong>der</strong> vom Sozialdienst betreuten<br />

Klientinnen und Klienten sind mehrfachabhängig.<br />

Der Konsum von Alkohol, Heroin,<br />

Kokain, Cannabis und an<strong>der</strong>en Substanzen<br />

kann sich überlagern und rasch wechseln.<br />

Verän<strong>der</strong>ungen beim Konsum führen<br />

nicht selten auch zu Verän<strong>der</strong>ungen im Sozialverhalten<br />

<strong>der</strong> Konsumierenden. Das<br />

führt zu unberechenbaren Situationen<br />

und erschwert eine kontinuierliche, zielgerichtete<br />

Betreuung durch den Sozialdienst.<br />

Aus diesen komplexen Situationen ergeben<br />

sich im sozialarbeiterischen Alltag<br />

vielfältige Probleme: Sucht<strong>mit</strong>telabhängige<br />

Klientinnen und Klienten sind<br />

oft wenig zuverlässig, halten Vereinbarungen<br />

und Termine nicht ein, verwenden<br />

Sozialhilfegel<strong>der</strong> nicht bestimmungsgemäss<br />

für ihren Lebensunterhalt. Weil<br />

die Lebenssituation <strong>der</strong> Suchtklientinnen<br />

und -klienten vielfach wenig stabil ist, se-<br />

6 <strong>Südhang</strong> – Kompetenzzentrum für Mensch und Sucht express 1|2012 7<br />

>


Thema | Wo die Fäden zusammenlaufen<br />

hen sich die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter<br />

des Sozialdienstes immer neuen<br />

und oft unerwarteten Situationen gegenüber.<br />

Wohnsituationen verän<strong>der</strong>n sich<br />

rasch, <strong>der</strong> Gesundheitszustand <strong>der</strong> Klientinnen<br />

und Klienten ist instabil. Die Sozialarbeitenden<br />

stehen da<strong>mit</strong> vor grossen Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Die Vielschichtigkeit <strong>der</strong><br />

Problematik und die rasche Verän<strong>der</strong>ung<br />

von wichtigen Lebensbereichen machen<br />

es notwendig, dass sich die verschiedenen<br />

Akteure des Hilfssystems gut koordinieren<br />

und die wichtigen Informationen systematisch<br />

austauschen. Dies betrifft sowohl<br />

den ambulanten wie den teilstationären<br />

und stationären Bereich. Die Zusammenarbeit<br />

des Sozialdienstes <strong>der</strong> Stadt Bern <strong>mit</strong><br />

den verschiedenen Partnerorganisationen<br />

ist gut etabliert und verläuft auf hohem<br />

professionellem Niveau. Das ist nicht zuletzt<br />

eine Folge <strong>der</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Fachstelle Drogen<br />

geschaffenen Spezialisierung im Sozialdienst<br />

<strong>der</strong> Stadt Bern.<br />

Die Intensität <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

ist im ambulanten, teilstationären o<strong>der</strong><br />

stationären Bereich <strong>der</strong> Suchthilfe unterschiedlich<br />

ausgeprägt. Im stationären Setting<br />

konzentriert sich die Zusammenarbeit<br />

nach dem Eintritt in eine Institution, in<br />

<strong>der</strong> ersten Phase <strong>der</strong> Behandlung vor allem<br />

auf administrative Belange, namentlich<br />

auf finanzielle Fragen sowie auf Kriseninterventionen<br />

bei Abbruch <strong>der</strong> Behandlung<br />

o<strong>der</strong> Ausschluss aus <strong>der</strong> Institution.<br />

Bei einem positiven Verlauf finden regelmässige<br />

Standortgespräche statt und einige<br />

Monate vor Beendigung <strong>der</strong> Behandlung<br />

wird <strong>der</strong> Austritt thematisiert und<br />

vorbereitet.<br />

Was in einer stationären Einrichtung<br />

unter einem Dach stattfindet, wird bei <strong>der</strong><br />

ambulanten Behandlung und Betreuung<br />

von verschiedenen Akteuren und Institutionen<br />

angeboten. Für medizinische Versorgung,<br />

Arbeit, Wohnen und weitere zum<br />

Leben wichtige Bereiche sind spezialisierte<br />

und in <strong>der</strong> Regel nur für eine Aufgabe zuständige<br />

Einrichtungen so aufeinan<strong>der</strong> ab-<br />

8 <strong>Südhang</strong> – Kompetenzzentrum für Mensch und Sucht<br />

zustimmen, dass eine ausreichende, planmässige<br />

und zielgerichtete Hilfe erfolgen<br />

kann. Eine zentrale Voraussetzung für den<br />

Erfolg <strong>der</strong> verschiedenen Massnahmen ist<br />

so<strong>mit</strong> <strong>der</strong>en Koordination. Im Alltag ist es<br />

häufig so, dass die Fäden für die verschiedenen<br />

Hilfsangebote beim Sozialdienst<br />

zusammenlaufen. Der Sozialdienst ist die<br />

«Geldquelle» für die Klientschaft. Da<strong>mit</strong><br />

steht ihm ein wirkendes Steuerungsinstrument<br />

zur Verfügung.<br />

Auch wenn das Zusammenwirken <strong>der</strong><br />

verschiedenen Hilfssysteme gut eingespielt<br />

ist: Es besteht die Gefahr von Doppelspurigkeiten,<br />

einer Über- o<strong>der</strong> Unterversorgung<br />

o<strong>der</strong> eines nicht optimalen Mitteleinsatzes.<br />

Aus diesem Grund hat die Stadt<br />

Bern zusammen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Kantonalen Gesundheits-<br />

und Fürsorgedirektion 2011 ein<br />

Pilotprojekt Case Management im Suchtbereich<br />

gestartet. Es soll herausgefunden<br />

werden, wie das Zusammenwirken <strong>der</strong><br />

verschiedenen Hilfsangebote noch besser<br />

koordiniert und noch wirksamer ausgestaltet<br />

werden kann. Angestrebt werden<br />

neue und für alle beteiligten Institutionen<br />

verbindliche Formen <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

– unter <strong>der</strong> Leitung eines Case Managers<br />

o<strong>der</strong> einer Case Managerin. Dass <strong>mit</strong><br />

<strong>der</strong> besseren Koordination <strong>der</strong> Hilfe auch<br />

<strong>der</strong> Mitteleinsatz verbessert und letztlich<br />

Geld eingespart werden kann, ist eine weitere<br />

Erwartung an das Pilotprojekt Case<br />

Management.<br />

Auch wenn die Arbeit <strong>mit</strong> Such<strong>mit</strong>telabhängigen<br />

schwierig und aufwändig<br />

ist, so haben sich doch in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

gute Zusammenarbeitsmodelle eingespielt.<br />

Wenn es gelingt, diese weiter zu optimieren,<br />

ergeben sich dadurch zusätzliche<br />

positive Effekte für die Klientinnen und<br />

Klienten <strong>der</strong> Sozialdienste. Das Sozialamt<br />

<strong>der</strong> Stadt Bern ist froh, <strong>mit</strong> professionellen<br />

und verlässlichen Partnerorganisationen<br />

zusammenarbeiten zu können.<br />

Weitere Infos:<br />

www.bern.ch/stadtverwaltung/bss/sozialamt<br />

Eine Stadt für Gäste<br />

Mit <strong>der</strong> Ausstellung «Südsicht 12» feiert die Klinik <strong>Südhang</strong><br />

die Eröffnung ihres neuen Ambulatoriums in Biel. Viele<br />

<strong>der</strong> Kunstschaffenden in <strong>der</strong> Ausstellung kamen als Gäste<br />

und sind in <strong>der</strong> lebendigen Stadt am Jurasüdfuss geblieben.<br />

Von Alice Henkes, Kuratorin <strong>der</strong> Ausstellung<br />

«Südsicht 12»<br />

Biel ist eine Stadt, in <strong>der</strong> man gern<br />

ankommt. Die Bahnhofstrasse <strong>mit</strong> ihrer<br />

1920er-Jahre-Sachlichkeit hat etwas<br />

Grossstädtisches, Weltoffenes. Berner belächeln<br />

solche Bemerkungen gern. Biel hat<br />

schliesslich nur halb so viele Einwohner<br />

wie Bern. Als Wahl-Bielerin, die früher in<br />

einer Stadt <strong>mit</strong> zehnmal soviel Einwohnern<br />

gelebt hat, wage ich zu sagen: Offenheit,<br />

Lebendigkeit, Urbanität lassen sich<br />

nicht nur an Bevölkerungszahlen festmachen.<br />

Und wenn es da doch einen Zusammenhang<br />

geben sollte, dann hat Biel ein<br />

beson<strong>der</strong>s hohes Pro-Kopf-Aufkommen an<br />

Weltoffenheit.<br />

Biel ist eine Stadt, in <strong>der</strong> viele Menschen<br />

ankommen und bleiben. Man sieht und<br />

hört es, wenn man durch die Strassen geht.<br />

Neben den beiden amtlichen Sprachen<br />

Deutsch und Französisch werden viele weitere<br />

Idiome gesprochen. Kleine Lebens<strong>mit</strong>telgeschäfte<br />

verkaufen Fladenbrot und Baklava,<br />

Chutneys, grüne Mangos, Nudelsuppen<br />

<strong>mit</strong> Kim-Chi Aroma. Wer schon einmal<br />

einige Zeit im Ausland gelebt hat o<strong>der</strong> auch<br />

nur für lange Zeit auf Reisen war, weiss:<br />

ein vertrauter Geschmack kann nicht nur,<br />

wie die berühmte Proustsche Madeleine,<br />

ein fernes Kindheitsglück wie<strong>der</strong> heraufbeschwören,<br />

er kann einen auch <strong>mit</strong> den<br />

kleinen Unbilden des Alltags, <strong>mit</strong> dem Gefühl<br />

von Fremde und Unvertrautheit versöhnen.<br />

Der vertraute Geschmack ist ein<br />

Stück Heimat, das man auf <strong>der</strong> Zunge trägt.<br />

Biel ist eine Stadt, in <strong>der</strong> Kunstschaffende<br />

gern ankommen und gern bleiben.<br />

Auch einige Künstlerinnen und Künstler,<br />

die an <strong>der</strong> diesjährigen Sommerausstellung<br />

«Südsicht 12» <strong>der</strong> Klinik <strong>Südhang</strong> teilnehmen,<br />

sind im Lauf ihres Lebens in Biel<br />

angekommen o<strong>der</strong> nach längeren Abwesenheiten<br />

wie<strong>der</strong> angekommen. Ein paar<br />

von ihnen sind als Gäste des Atelier Robert<br />

in die Stadt am Jurasüdfuss gekommen<br />

und wollten danach gar nicht mehr weg.<br />

Ise Schwartz kam am 1. Juni 1989 als<br />

erste Mieterin des Atelier Robert aus Bonn<br />

nach Biel. Die Künstlerin, die sich in ihrer<br />

Malerei <strong>mit</strong> Menschen und Mustern, <strong>mit</strong><br />

Interieurs und Erinnerungen beschäftigt,<br />

war fasziniert von Olean<strong>der</strong> und Palmen in<br />

Bieler Gärten. Einen Olean<strong>der</strong> in je<strong>der</strong> Farbtönung<br />

im eigenen Garten zu haben, das<br />

sei ihr Ziel, scherzt sie. Als Künstlerin sei<br />

man schliesslich Augenmensch.<br />

Ein Augenmensch <strong>mit</strong> Blick für die kleinen<br />

Sensationen <strong>der</strong> Natur war <strong>der</strong> Maler<br />

Léo-Paul Robert (1851 – 1923). Bis heute bekannt<br />

ist er durch seine Aquarelle von Vögeln<br />

und Raupen. Ab 1886 gestaltete er<br />

grosse, religiös inspirierte Wandbil<strong>der</strong> für<br />

das Musée d‘Art et d‘Histoire in Neuenburg.<br />

Für diese Arbeiten liess er sich gegenüber<br />

von seinem Wohnsitz im Unteren Ried<br />

oberhalb Biels 1886 ein freistehendes Atelier<br />

errichten. Bis 1893 arbeitete er an den<br />

drei monumentalen Gemälden, die in einer<br />

feierlichen Prozession nach Neuenburg<br />

überführt wurden. Danach nutzte Léo-Paul<br />

Robert sein grosszügiges Atelierhaus auch<br />

als Ausstellungsraum für seine Werke.<br />

Nach dem Tod Léo-Paul Roberts verkauften<br />

die Erben das Atelier <strong>mit</strong> dem gesamten<br />

Grundbesitz an die Einwohnergemeinde<br />

Biel, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Auflage, das Gebäude als<br />

Thema | Eine Stadt für Gäste<br />

Ausstellungsraum zu erhalten. Doch für ein<br />

Museum schien das verträumte Atelier zu<br />

abgelegen. Das Gebäude wurde zweckentfremdet<br />

und dann immer mehr vernachlässigt.<br />

Hun<strong>der</strong>t Jahre nach <strong>der</strong> Erbauung<br />

des Ateliers, 1986, übernahm die Stiftung<br />

Atelier Robert Biel/Bienne das Gebäude, restaurierte<br />

es und führte es wie<strong>der</strong> seiner ursprünglichen<br />

Nutzung als Atelier zu. Doch<br />

nicht nur ein Kunstschaffen<strong>der</strong> sollte hier<br />

glückliche Arbeitstage <strong>mit</strong> Aussicht verleben.<br />

Das Atelier Robert beherbergt Gastkünstler<br />

aus <strong>der</strong> Schweiz und aller Welt.<br />

Obwohl Biel seit Léo-Paul Roberts<br />

Zeiten stark gewachsen ist, liegt das Atelierhaus,<br />

umgeben von Kin<strong>der</strong>heim und Altenpflegeeinrichtungen<br />

noch immer in <strong>der</strong><br />

Natur. Das merkten auch Barbara Meyer<br />

Cesta und Rudolf Steiner vom Duo Haus<br />

am Gern, die von 2000 bis 2006 im Atelier<br />

Robert lebten. Häufig kamen tierische Besucher<br />

aus dem Wald ins Atelier. Die beiden<br />

Schweizer Kunstschaffenden arbeiten<br />

je an eigenen Werken und firmieren<br />

seit 1997 als Duo, das in installativen Arbeiten<br />

auf Orte, Gebiete, Geschehnisse reagiert.<br />

Seit November 2010 wohnen Fredie<br />

Beckmans und Kamala Dawar im Atelier<br />

Robert. Der nie<strong>der</strong>ländische Künstler<br />

ist ein Multitalent. Er war Mo<strong>der</strong>ator beim<br />

Hessischen Rundfunk in Frankfurt und<br />

ehemaliger Weltmeister <strong>der</strong> Kochperformance,<br />

er schreibt für Kunstzeitungen und<br />

er malt. Und er gehört dank seines offenen<br />

Wesens schon untrennbar zu Biel.<br />

Auch viele <strong>der</strong> weiteren zehn Künstlerinnen<br />

und Künstler, die in <strong>der</strong> Ausstellung<br />

«Südsicht 12» vertreten sind, kamen aus<br />

verschiedenen Winkeln <strong>der</strong> Schweiz und<br />

<strong>der</strong> Welt in die kleine Grossstadt am See.<br />

Sie alle bringen in ihrem Werk ein bisschen<br />

Welt und Weite <strong>mit</strong> an den <strong>Südhang</strong> und in<br />

das neue Ambulatorium in Biel.<br />

Die Ausstellung «Südsicht 12» wird am<br />

24. Juni in <strong>der</strong> Klinik <strong>Südhang</strong> in Kirchlindach<br />

eröffnet und dauert bis Mitte<br />

September.<br />

Weitere Informationen finden Sie bald auf<br />

unserer Website www.suedhang.ch<br />

express 1|2012<br />

9


Thema | Ineffiziente Gärtchenpflege Blitzlicht aus <strong>der</strong> Forschung<br />

Ineffiziente Gärtchenpflege<br />

Kooperationen als Chance<br />

Sieben Fragen an Antoinette Rast, Vize direktorin Kompetenzzentrum <strong>Südhang</strong><br />

Woran denken Sie beim Wort Schnittstellen?<br />

Zuerst kommen mir die internen Schnittstel-<br />

len in den Sinn. Die gute Zusammenarbeit<br />

zwischen den verschiedenen Disziplinen<br />

ist von grosser Wichtigkeit. Dabei gibt es<br />

auch Überschneidungen: Beispielsweise<br />

muss ein Psychotherapeut die soziale Situation<br />

eines Patienten o<strong>der</strong> einer Patientin in<br />

die Behandlung einbeziehen. Wir sind daran,<br />

ein Case Management zu entwickeln, um<br />

die Abläufe und Zuständigkeiten in einem<br />

Therapieprozess zu klären. Und dann gibt es<br />

natürlich die Schnittstellen nach aussen, zu<br />

den Vor- und Nachversorgern.<br />

Das Kompetenzzentrum <strong>Südhang</strong> versteht<br />

sich als Teil in einer Behandlungskette. Was<br />

bedeutet das?<br />

In einer Kette gibt es ein Vorher und ein<br />

Nachher. Ursprünglich war <strong>der</strong> <strong>Südhang</strong> ein<br />

einzelnes Glied in <strong>der</strong> Behandlungskette <strong>mit</strong><br />

seiner stationären Suchttherapie. Unterdessen<br />

sind <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Abklärungsstation, den<br />

Ambulatorien und <strong>der</strong> Tagesklinik weitere<br />

Kettenteile dazu gekommen. Aber die Kette<br />

ist natürlich noch viel länger: es gibt spezialisierte<br />

Kliniken als Nachsorgerinnen, ich<br />

denke zum Beispiel an das Wysshölzli. Dann<br />

die Berner Gesundheit, das Blaue Kreuz, die<br />

Sozialdienste, Hausärztinnen, Psychotherapeuten<br />

und Psychiater – welche vor o<strong>der</strong><br />

nach <strong>der</strong> Behandlung im <strong>Südhang</strong> stehen<br />

können. Da spielt auch die Ökonomie eine<br />

grosse Rolle: es geht darum, den Betroffenen<br />

eine möglichst gute Therapie bieten zu können,<br />

und gleichzeitig soll verhin<strong>der</strong>t werden,<br />

dass Patienten und Patientinnen x-Mal die<br />

gleichen Teile <strong>der</strong> Behandlungskette durchlaufen.<br />

Manchmal ist eine ambulante o<strong>der</strong><br />

teilstationäre Behandlung nach wie<strong>der</strong>holten<br />

stationären Aufenthalten erfolgversprechen<strong>der</strong><br />

und eben auch kostengünstiger.<br />

10 <strong>Südhang</strong> – Kompetenzzentrum für Mensch und Sucht<br />

Das Blaue Kreuz, die Berner Gesundheit und<br />

früher die AA stellen ihre Institutionen direkt<br />

im <strong>Südhang</strong> den Patienten und Patientinnen<br />

vor. Was sind die Vorteile?<br />

Es ist sehr effektiv, wenn wichtige Vorund<br />

Nachversorger ihre Angebote bei uns<br />

in <strong>der</strong> Klinik präsentieren. Eine Alkoholkrankheit<br />

kann eben oft nicht <strong>mit</strong> einer einzigen<br />

Behandlung abgeschlossen werden. Schwierig<br />

sind immer die Übergänge vom geschützten<br />

Rahmen <strong>der</strong> stationären Therapie zum<br />

Wie<strong>der</strong>einstieg in den Alltag. Wir wollen zur<br />

Nachbehandlung motivieren und diese so<br />

nie<strong>der</strong>schwellig wie möglich gestalten.<br />

Die Suchtlandschaft im Kanton Bern und in<br />

<strong>der</strong> ganzen Schweiz ist in Bewegung. Was sind<br />

aus Ihrer Sicht die Verän<strong>der</strong>ungen?<br />

Anstoss zu Verän<strong>der</strong>ungen haben in erster<br />

Linie ökonomische Überlegungen gegeben.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen den Anbietern<br />

soll geför<strong>der</strong>t werden, es ist ineffizient,<br />

wenn alle ihr eigenes Gärtchen pflegen.<br />

Konkurrenz ist oft beflügelnd, aber wenn<br />

sie zu verzettelt ist, entstehen Doppelspurigkeiten,<br />

die unnötige Kosten verursachen.<br />

Es gibt viel Optimierungsbedarf. Das Suchthilfekonzept<br />

im Kanton Bern steht unterdessen<br />

und setzt klare Akzente. Ich habe<br />

den Eindruck, dass wir <strong>mit</strong> dem <strong>Südhang</strong> <strong>mit</strong><br />

unseren Kooperationen den richtigen Weg<br />

eingeschlagen haben.<br />

Das neue Ambulatorium in Burgdorf wird<br />

zusammen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Klinik Selhofen betrieben.<br />

Weshalb?<br />

Die Klinik Selhofen ist spezialisiert auf Therapien<br />

im illegalen Suchtbereich, <strong>der</strong> <strong>Südhang</strong><br />

im legalen, also Alkohol und Medikamente.<br />

Die Frage ist: Wo können wir Synergien nutzen?<br />

Es geht um eine Professionalisierung<br />

und um eine strategische Entscheidung.<br />

Dabei stehen wie<strong>der</strong> ein optimales Angebot<br />

für die Klienten und Klientinnen sowie <strong>der</strong><br />

ökonomische Aspekt im Zentrum.<br />

Das Programm <strong>der</strong> Arbeitsintegration läuft nun<br />

seit 2008. Wie sieht die bisherige Bilanz aus?<br />

Sehr erfreulich! Seit letztem Sommer ist<br />

das Projekt definitiv bewilligt. Für das Beco<br />

Berner Wirtschaft sind wir ein wichtiger Akteur<br />

im Bereich arbeitsmarktliche Massnahmen<br />

für sucht<strong>mit</strong>telabhängige Menschen.<br />

Die Programme sind gut ausgelastet und<br />

die Erfolgsquote ist erfreulich: 40 % <strong>der</strong> Teilnehmer/innen<br />

finden eine Stelle im ersten<br />

Arbeitsmarkt. Die grosse Unterstützung und<br />

das Wohlwollen <strong>der</strong> Verantwortlichen beim<br />

beco waren die Voraussetzung für diese<br />

Erfolgsgeschichte.<br />

Die wichtige Schnittstelle zwischen Arbeit<br />

und Freizeit: Wie erholen Sie sich von den<br />

Anstrengungen des Berufslebens?<br />

Normalerweise kann ich sehr gut abschalten.<br />

Und ich kann meine freie Zeit geniessen.<br />

Mir sind die Kontakte zu Menschen wichtig,<br />

die Bewegung in <strong>der</strong> Natur, sei es beim Wan<strong>der</strong>n,<br />

Langlaufen o<strong>der</strong> Velo fahren. Ich koche<br />

gerne und lasse mich gerne bekochen, und<br />

man sieht mich oft in Konzertsälen in Bern,<br />

Luzern o<strong>der</strong> Zürich. Nur zum selber Musik<br />

machen reicht die Zeit lei<strong>der</strong> nicht mehr.<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen<br />

lesen Sie die Packungsbeilage o<strong>der</strong><br />

Forschung nützt auch unverhofft<br />

Von Harald Klingemann, Leiter Forschung <strong>Südhang</strong><br />

Erfahrungswissenschaftliche Forschung stützt sich auf die<br />

Sammlung von Daten, <strong>der</strong>en weitere Auswertung dann zur Problemlösung<br />

beitragen soll. Bei dieser scheinbar banalen Feststellung<br />

wird jedoch oft übersehen, dass im Fall sozialwissenschaftlicher<br />

Forschung <strong>der</strong> «Forschungsgegenstand Mensch» bereits<br />

während <strong>der</strong> Vorbereitung und Durchführung <strong>der</strong> Datensammlung<br />

agiert und reagiert: Bei narrativen <strong>Interview</strong>s zu Konsumvorfällen<br />

im stationären Kontext wurde beispielsweise deutlich,<br />

dass Patientinnen und Patienten als Gesprächspartner im «neutralen<br />

Forschungsbüro» das <strong>Interview</strong> als willkommene Gelegenheit<br />

nutzten, sich endlich offen und frei von Therapievorgaben<br />

äussern zu können – ein Ventileffekt, <strong>der</strong> Therapeuten und Therapeutinnen<br />

zu denken geben sollte. Ein weiteres Beispiel sind die<br />

Reaktionen von Gesprächspartnern, welche bei Lebenslaufinterviews<br />

in <strong>der</strong> Selbstheilungsforschung beobachtet wurden. Diese<br />

lösen teilweise stark emotionale Reaktionen und Erleichterung<br />

aus, da man erstmals seine Geschichte von <strong>der</strong> Suchtbewältigung<br />

jemandem erzählen konnte, «<strong>der</strong> nichts von einem will» und keine<br />

versteckte therapeutische Absicht hegt.<br />

Vielleicht noch überraschen<strong>der</strong> als solche Nebeneffekte qualitativer<br />

Forschung sind die Wirkungen bei quantitativen Studien:<br />

So zeigt sich, dass bereits die Durchführung von Problemdiagnosen<br />

und Einstufungstests Wirkung entfaltet, unabhängig von den<br />

in <strong>der</strong> Folge ergriffenen «eigentlichen» therapeutischen Massnahmen.<br />

Ähnlich erwies sich bei einer kanadischen Gemeindestudie,<br />

dass schon die Wahrnehmung von Medienaufrufen zur Teilnahme<br />

an einer Untersuchung und ein kurzer Telefonkontakt <strong>mit</strong> dem<br />

Forschungsteam zur gestützten Bewältigung von Alkoholproblemen<br />

Problemsensibilisierung und Konsumreduktion för<strong>der</strong>ten.<br />

Wohlgemerkt unabhängig von <strong>der</strong> späteren Nutzung <strong>der</strong> eigentlichen<br />

Ausstiegshilfen im weiteren Verlauf <strong>der</strong> Untersuchung.<br />

Beide Beispiele zeigen, dass sozialwissenschaftliches Messen<br />

sich unbeabsichtigt als nie<strong>der</strong>schwellige Hilfe entpuppen kann.<br />

Dies gilt übrigens nicht nur auf individueller, son<strong>der</strong>n auch auf organisatorischer<br />

Ebene. So kann die Organisation und Durchführung<br />

von Forschungsvorhaben in Institutionen Wi<strong>der</strong>stände o<strong>der</strong><br />

Unterstützung auslösen, welche Auskunft über das allgemeine<br />

Organisationsklima geben und nutzbringend aufgegriffen werden<br />

können. Beispiele hierfür sind Blockaden <strong>der</strong> Casinoindustrie<br />

gegen Personalbefragungen zum Trinkverhalten und – positiv<br />

gewendet – Lerneffekte bei Therapeuten und Therapeutinnen<br />

im Rahmen von Konsumvorfallstudien. Fazit: Unverhofft kann<br />

Forschungstätigkeit als solche bereits Nutzen stiften.<br />

Service | Wissenswertes<br />

Kompetenzzentrum <strong>Südhang</strong><br />

Klinik <strong>Südhang</strong> in Kirchlindach<br />

<strong>Südhang</strong> 1, 3038 Kirchlindach<br />

Informationen und Beratung sowie Anmeldung zu einem<br />

Abklärungs gespräch unter Telefon 031 828 14 14.<br />

Stationäre Akut- und Entzugsstation<br />

• 15 Betten für qualifizierten Entzug<br />

• Eintritt werktags nach voran gehendem<br />

Abklärungsgespräch<br />

Stationäre Entwöhnungstherapien<br />

• 13 Betten für Kurzzeittherapie<br />

• 24 Betten für Mittelzeittherapie<br />

• 11 Betten für Langzeittherapie<br />

• Eintritt jeweils dienstags nach vorangehendem<br />

Abklärungs gespräch<br />

Tagesklinik <strong>Südhang</strong> in Bern<br />

Bubenbergplatz 4b, 3011 Bern<br />

Informationen, Beratung und Terminplanung<br />

unter Telefon 031 828 80 00<br />

• 12 Plätze für teilstationäre Entwöhnungstherapien<br />

• Eintritt nach vorangehendem Abklärungsgespräch<br />

Ambulatorium <strong>Südhang</strong> in Bern<br />

Bubenbergplatz 4b, 3011 Bern<br />

Informationen und Beratung nur nach<br />

Terminvereinbarung Telefon 031 828 80 00<br />

• Suchtmedizinische Abklärungen<br />

• Ambulanter, qualifizierter Entzug<br />

• Suchspezifische Psychotherapien<br />

• Abklärungen für Arbeitgeber, IV, RAV und<br />

Regierungsstatthalterämter sowie Strassenverkehrsamt<br />

• Durchführung von verordneten Massnahmen<br />

Ambulatorium in Burgdorf<br />

Emmentalstrasse 8a, Postfach 28, 3402 Burgdorf<br />

Telefon 034 420 41 51, Fax 034 420 41 52<br />

info@ambulatorium-burgdorf.ch<br />

www.ambulatorium-burgdorf.ch<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Für interessierte Personen jeweils am<br />

letzten Freitag des Monats in <strong>der</strong> Klinik in Kirchlindach.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.suedhang.ch o<strong>der</strong> info@suedhang.ch<br />

Online-Weiterbildung<br />

E-Learning zur Alkoholabhängigkeit für Ärzte und Ärztinnen<br />

und weiteres Fachpersonal: Für kostenlosen Zugang<br />

anmelden unter www.suedhang.ch/E-Learning.html<br />

Für den erfolgreichen Abschluss des ganzen Kurses vergeben ><br />

die SCAM und die SCIM jeweils 8 Weiterbildungscredits.<br />

express 1|2012<br />

11


Thema | Es wirkt!<br />

Es wirkt!<br />

<strong>Interview</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Ergotherapeutin</strong> <strong>Sabine</strong> <strong>Günther</strong><br />

Was bedeutet das Wort «Ergotherapie»?<br />

Das Wort leitet sich vom Griechischen ergein = handeln, tätig sein<br />

ab. Man geht davon aus, dass es eine heilende Wirkung hat, wenn<br />

ein Mensch wie<strong>der</strong> ins Handeln kommt.<br />

Ergotherapie ist eine medizinische, psychologische, therapeutische<br />

Behandlung – ein weites Feld also.<br />

Die Ergotherapie arbeitet <strong>mit</strong> vielen an<strong>der</strong>en Bereichen zusammen,<br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Medizin zum Beispiel bei <strong>der</strong> Rehabilitation von Handverletzungen.<br />

Im <strong>Südhang</strong> stehen vor allem die therapeutischen<br />

Begleitungen im Vor<strong>der</strong>grund. Wir versuchen dabei die Themen<br />

<strong>der</strong> Patienten und Patientinnen alltagsnah umzusetzen. Wir üben<br />

hier für das «richtige» Leben draussen: In <strong>der</strong> Kochgruppe reden<br />

wir nicht über das Gulasch, son<strong>der</strong>n wir kochen eines.<br />

Es ist also ein wichtiges Ziel <strong>der</strong> Ergotherapie, den Alltag wie<strong>der</strong> selbständig<br />

bewältigen zu können. Was steht dabei in <strong>der</strong> Suchttherapie<br />

im Zentrum?<br />

Es geht zuerst mal darum, eine Struktur zu finden: am Morgen aufzustehen,<br />

die Körperpflege nicht zu vernachlässigen, überhaupt die<br />

Ergotherapie<br />

Die Ergotherapie befasst sich <strong>mit</strong><br />

konkreten, alltäglichen Betätigungen<br />

und <strong>der</strong>en Auswirkungen auf den<br />

Menschen. Beeinträchtigungen<br />

werden durch sinnvolle Tätigkeiten<br />

behandelt. In <strong>der</strong> Ergotherapie werden<br />

die Bereiche Selbstversorgung, Freizeit<br />

und Arbeit unterschieden. Im <strong>Südhang</strong><br />

wird <strong>mit</strong> verschiedenen Angeboten<br />

ein Übungsfeld für ein selbständiges<br />

Handeln geschaffen und die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

<strong>mit</strong> suchtspezifischen<br />

Themen geför<strong>der</strong>t. Die Ergotherapie<br />

ist ein wichtiger Bestanteil <strong>der</strong> Langzeittherapie.<br />

Einzelne Angebote stehen<br />

auch für Patienten und Patientinnen<br />

an<strong>der</strong>er Abteilungen offen.<br />

Hirnleistungstraining<br />

• Lernsoftware am Computer<br />

• Schriftliche Arbeiten<br />

(Buchstabengitter, Kreuzworträtsel, etc)<br />

Ziel<br />

• Verbesserung <strong>der</strong> kognitiven Funktionen (z. B. im<br />

Bereich Konzentration, Merkfähigkeit, Ausdauer)<br />

Selbstpflege wie<strong>der</strong> aufzunehmen, sich gut zu ernähren, sich sauber<br />

anzuziehen, zu wissen, was einem gut tut. Dann ist es wichtig,<br />

einen Ausgleich zu schaffen zwischen sinnvollen Beschäftigungen,<br />

den täglichen Pflichten sowie den Belohnungen in Form von Freizeitaktivitäten.<br />

Was möchte ich vom Leben? Was macht mir Freude?<br />

Wie schaffe ich mir Lebenssinn? Das sind die zentralen Fragen, gerade<br />

in einer Suchttherapie – wir versuchen sie konkret anzugehen und<br />

umzusetzen.<br />

Geht Ihr auch <strong>mit</strong> Patienten und Patientinnen nach draussen,<br />

in den realen Alltag?<br />

Aus zeitlichen und finanziellen Gründen nur selten. Aber wenn wir<br />

erfahren, dass jemand ein nahezu unbewohnbares Zuhause hat,<br />

versuchen wir schon, Hilfe zu bieten und die Wohnung wie<strong>der</strong> benutzbar<br />

zu machen. O<strong>der</strong> wir schicken Patienten und Patientinnen<br />

<strong>mit</strong> konkreten Aufträgen nach draussen: Einkaufen für die Kochgruppe,<br />

Besuch einer Institution, des Hallenbades, und so weiter.<br />

Wenn einzelne Patienten und Patientinnen von uns o<strong>der</strong> einer<br />

externen <strong>Ergotherapeutin</strong> nach dem Austritt noch eine Zeitlang<br />

begleitet werden, ist das natürlich optimal.<br />

Handwerk<br />

Mit Einzel- und Gruppenaufgaben<br />

• Planung und Durchführung von<br />

handwerklichen Projekten<br />

Ziele<br />

• Ausbau <strong>der</strong> Handlungskompetenz<br />

• Erhöhung <strong>der</strong> Selbstwirksamkeit<br />

Was für Projekte verfolgt die Projektgruppe?<br />

Das beste Projekt ist jedes Jahr das <strong>Südhang</strong>fest. Wir sind für die<br />

Spiele und die Dekoration des Spielareals zuständig. Dieses Fest<br />

bietet die Möglichkeit, etwas von Anfang an zu planen, zu gestalten,<br />

auszuführen – und zu erleben, wie es bei den Leuten ankommt.<br />

Dann gibt es viele weitere, kleinere Projekte. Zum Beispiel lassen wir<br />

uns von <strong>der</strong> Jahreszeit, verschiedenen Bräuchen und Festen inspirieren.<br />

In nächster Zeit werden wir aus Papier <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Origami Technik<br />

Figuren falten. Das klingt jetzt etwas nach Kin<strong>der</strong>garten, aber wer<br />

mal versucht hat, einen Kranich aus Papier zu falten – <strong>der</strong> kommt auf<br />

die Welt! Beliebt sind natürlich auch Dinge, die man brauchen kann:<br />

aus einem Tetrapack einen Geldbeutel zu machen, zum Beispiel. Ein<br />

an<strong>der</strong>mal haben wir Handpuppen hergestellt, zu den Figuren eine Geschichte<br />

erfunden, welche die Patienten und Patientinnen schliesslich<br />

aufgeführt haben. Das nach <strong>der</strong> erfolgreichen Aufführung erlangte<br />

Selbstvertrauen war kaum zu überbieten.<br />

Welche Materialien kommen in <strong>der</strong> Ergotherapie zum Einsatz?<br />

Oh, sehr viele! Seide, Ton, Textilien, Ytong (Gasbeton), Holz, Speckstein,<br />

Papier, Karton, Gips, Fensterfarben, Linol, Wachs. Mir ist es am<br />

liebsten, wenn die Patienten und Patientinnen selber das Material<br />

entdecken, <strong>mit</strong> welchem sie sich auseinan<strong>der</strong>setzen wollen. Manchmal<br />

gibt auch hier <strong>der</strong> Alltag einen Anstoss. Zum Beispiel sagte kürzlich<br />

ein Patient: Meine Handtücher zuhause haben kein Aufhängerli<br />

mehr, darf ich sie <strong>mit</strong>bringen und welche annähen?<br />

Ergotherapie Natur<br />

• Bewegung in <strong>der</strong> Natur / zurück zu den Wurzeln<br />

• Gartenarbeit<br />

• Herstellen von Naturprodukten<br />

Ziele<br />

• Erweiterung <strong>der</strong> Interessen / Freizeitgestaltung<br />

• Sinnfindung in einer Beschäftigung<br />

• Wissenserwerb<br />

Welche Fähigkeiten werden bei diesen Arbeiten geübt?<br />

Übergeordnete Ziele sind das Erlangen von Selbständigkeit und Kompetenzen<br />

in den Bereichen Arbeit, Freizeit und Selbstversorgung. Beim<br />

Handwerk stehen Ausdauer, Selbstwirksamkeit und Feinmotorik im<br />

Mittelpunkt. Der Aufbau von Selbstbewusstsein ist auch sehr wichtig.<br />

Es ist schön, wenn jemand entdeckt: Ich kann etwas!<br />

Führen Patienten und Patientinnen die Ergotherapie nach Austritt<br />

aus <strong>der</strong> stationären Therapie weiter?<br />

Durchaus! Manchmal sogar in Institutionen, wie zum Beispiel im<br />

Labyrinth in Thun o<strong>der</strong> in ambulanten Ergotherapiepraxen. Das ist<br />

hilfreich, vor allem für die Errichtung <strong>der</strong> Tagesstruktur und zur Festigung<br />

<strong>der</strong> psychischen Stabilität. Manchmal werden auch Werkstücke<br />

zuhause fertig gestellt, die sie im <strong>Südhang</strong> angefangen haben. Ich<br />

weiss von einer Frau, die Seidentücher bemalt und sie an ein Altenheim<br />

zum Verkauf schenkt. Ein an<strong>der</strong>er Patient ist in eine Tagesklinik<br />

übergetreten und hat dort gezeigt, wie man Körbe flicht – er hat<br />

grad einen Kurs anbieten können. Unser Specksteinhändler profitiert<br />

ebenfalls: bei ihm kaufen sich einige ehemalige Patientinnen und<br />

Patienten ihre eigene Steine und machen sich zum Beispiel Schmuckstücke<br />

und Alltagsgegenstände daraus.<br />

Gibt es Rückmeldungen von Patienten und Patientinnen darüber,<br />

was ihnen in <strong>der</strong> Ergotherapie geholfen hat?<br />

Was immer wie<strong>der</strong> betont wird, ist die Wichtigkeit des verordneten<br />

Freizeittraining<br />

Mit Koch- und Frühstücksgruppe<br />

• Neue Freizeitaktivitäten entdecken und ausprobieren<br />

• Planen und Zubereiten von Menus und Drinks<br />

Ziele<br />

• Die freie Zeit sinnvoll nützen können<br />

• Selbstversorgung üben, Selbstständigkeit erhöhen<br />

12 <strong>Südhang</strong> – Kompetenzzentrum für Mensch und Sucht express 1|2012 13<br />

>


Thema Service | Es Angebote wirkt! über die Festtage<br />

Neues aus <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

Rahmens, die lockere Atmosphäre, die erlernten Techniken, die<br />

Möglichkeit, vieles ausprobieren zu können, Neues zu entdecken.<br />

Das haben viele als sehr hilfreich empfunden. Auch dass fast alles<br />

1:1 in den Alltag übertragen werden kann, wird sehr geschätzt.<br />

Die Rückmeldungen und die Beratung von den <strong>Ergotherapeutin</strong>nen<br />

halfen, sich eine eigene Meinung zu bilden, zu wissen, was man will.<br />

Werden <strong>mit</strong> dem Hirnleistungstraining messbare Erfolge erzielt?<br />

Die Steigerung <strong>der</strong> Konzentrationsfähigkeit lässt sich leicht messen.<br />

Man kann die Zeit stoppen, wie lange das Erfassen, Verarbeiten und<br />

Durchführen einer Aufgabe dauert. Die Merkfähigkeit ist ebenfalls<br />

messbar. Es gibt Aufgaben in <strong>der</strong> Lernsoftware cogpack, die direkte<br />

Rückmeldung geben: Den zweiten Teil <strong>der</strong> Aufgabe haben Sie korrekter/besser<br />

gelöst als den ersten Teil! Wir geben die Rückmeldungen<br />

aber immer noch lieber selber und verständlicher für die Patientinnen<br />

und Patienten. In erster Linie geht es nicht darum, schnell und gut<br />

o<strong>der</strong> richtig zu sein, son<strong>der</strong>n darum, seinem Gehirn die Chance zu<br />

geben, sich zu erholen. Das geht am besten, wenn man dran bleibt –<br />

<strong>mit</strong> zirka 30 Minuten Denksport pro Tag lässt sich sehr viel erreichen!<br />

Was macht eigentlich «Ergo natur» im Winter?<br />

Wir verarbeiten im Winter, was wir gesät, gegossen, gehegt und<br />

gepflegt haben. Es entstehen Ringelblumensalbe, Tee, Lippenbal -<br />

sam, Sirup, Salbeibonbons, Seife, Lavendelkissen, Badesalz und so<br />

fort. Manchmal kommen auch Wünsche: Wie mache ich eine eigene<br />

Körperlotion o<strong>der</strong> ein Shampoo? Das versuchen wir umzusetzen.<br />

«Im <strong>Südhang</strong> lässt sich einiges erreichen, es<br />

herrscht viel Offenheit und Raum, um Neues<br />

auszuprobieren.»<br />

<strong>Sabine</strong> <strong>Günther</strong>, <strong>Ergotherapeutin</strong><br />

14 <strong>Südhang</strong> – Kompetenzzentrum für Mensch und Sucht<br />

Wir arbeiten so gefahrenfrei wie möglich, also ohne Laugen für die<br />

Seifen, wir nehmen einfach die fertigen Flocken. Und Alkoholisches<br />

für Tinkturen o<strong>der</strong> <strong>der</strong>gleichen wird natürlich nicht eingesetzt. Auch<br />

hier ist es wie<strong>der</strong> wichtig, dass es einfache Dinge sind, die sie zuhause<br />

machen können. Und wenn keine Kräuter, Blütenblätter und Ideen<br />

mehr da sind, gehen wir in die Ergoräume zum Werken.<br />

Die Koch- und Frühstücksgruppe: ist das nicht ein alter Zopf in Zeiten<br />

<strong>der</strong> Fertiggerichte?<br />

Erstens gibt es viele Fertiggerichte, die als Geschmacksverstärker<br />

Alkohol enthalten. So stellt sich die Frage: Wie mache ich zum Beispiel<br />

ein Risotto ohne Weisswein? Zweitens ist es wichtig, Alternativen<br />

zu haben, selber wählen zu können, will ich mir jetzt Zeit nehmen und<br />

etwas Feines kochen, o<strong>der</strong> muss es schnell gehen und ich schiebe ein<br />

Fertiggericht in die Mikrowelle? Drittens ist das Kochen eine kulturelle<br />

Tätigkeit, sich zu ernähren ist eine grundlegende Sache, das sollte<br />

je<strong>der</strong> Mensch selbständig können. Wenn sie öfters mal wie<strong>der</strong> kochen,<br />

<strong>mit</strong> Freunden und Familie o<strong>der</strong> auch allein, wird es Teil ihres Alltags<br />

werden. Sobald sie die Grundlagen verschiedener Zubereitungsarten<br />

verinnerlicht haben, steht ihnen die Welt offen. Sie können <strong>mit</strong> Kräutern,<br />

Gewürzen und vielem an<strong>der</strong>en experimentieren. Zudem ist <strong>der</strong><br />

Genuss von gutem Essen nicht zu unterschätzen. Genuss stellt sich<br />

aber nicht von selbst ein, man muss ihn erfahren und üben. Dazu gehört<br />

auch, sich Zeit zu nehmen, sich dem Essen zu widmen – genussvoll<br />

speisen und nebenher Zeitung lesen und Radio hören funktioniert<br />

nicht. Auch Fastfood ruft kaum Genuss hervor. Es braucht Geduld und<br />

Eigeninitiative, um herauszufinden, was einem bekommt und gut tut.<br />

Was gefällt Ihnen an <strong>der</strong> Arbeit im <strong>Südhang</strong> beson<strong>der</strong>s?<br />

Ich liebe meinen Beruf. Spielen und Werken ist wirksam und heilsam,<br />

nicht nur für Kin<strong>der</strong>! Auch für Erwachsene ist es wichtig, neue Erfahrungen<br />

zu machen und verschiedene Fertigkeiten zu trainieren. In<br />

welcher Situation dies stattfindet, ist egal – <strong>mit</strong> einem Schuss Humor<br />

geht vieles einfacher. Ergotherapie stellt innerhalb <strong>der</strong> interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit einen Beitrag dar, beim Patienten Initiative,<br />

Selbständigkeit und soziale Zugehörigkeit zu unterstützen und<br />

zu för<strong>der</strong>n. Dadurch verbessert sich seine körperliche, psychische<br />

und soziale Situation. Und im <strong>Südhang</strong> lässt sich einiges erreichen,<br />

es herrscht viel Offenheit und Raum, um Neues auszuprobieren.<br />

Von Römisch zu Arabisch<br />

Von Harald Klingemann, Leiter <strong>der</strong> Forschungsabteilung<br />

<strong>Südhang</strong><br />

Das weit verbreitete Diagnoseinstrument<br />

DSM-IV (Diagnostic and Statistical<br />

Manual of Mental Disor<strong>der</strong>s) ist in die Jahre<br />

gekommen, seit <strong>der</strong> letzten Revision im<br />

Jahre 1994. Kurz bevor steht nun die Publikation<br />

<strong>der</strong> neuen Fassung DSM-5. Es<br />

lohnt sich, einen Blick auf die wichtigsten<br />

Verän<strong>der</strong>ungen und Auswirkungen dieser<br />

Revision zu werfen, denn nur scheinbar<br />

handelt es sich hier um ein wertfreies<br />

technisches Hilfs<strong>mit</strong>tel für die therapeutische<br />

Praxis. Auffällig ist zunächst die<br />

Wie<strong>der</strong>kehr des vertrauten Negativbegriffes<br />

<strong>der</strong> Sucht, wird doch die Oberkategorie<br />

«Störungen durch psychotrope Substanzen»<br />

nun durch «Sucht und dazugehörige<br />

Störungen» ersetzt. Dadurch wird<br />

zwar ein in <strong>der</strong> Öffentlichkeit vertrauter<br />

«brand name»verwendet, <strong>der</strong> nicht stoffgebundene<br />

Süchte einschliesst, an<strong>der</strong>erseits<br />

aber auch ein stark individualisierter<br />

Krankheitsbegriff (Siechtum) gefestigt.<br />

Positiv zu vermerken und Evidenz<br />

gestützt ist neu die Stärkung des Kontinuumsgedankens<br />

von Sucht, indem die bisherigen<br />

wertenden Begriffe «Missbrauch»<br />

und «Abhängigkeit» nun unter dem neuen,<br />

weniger stigmatisierenden Terminus<br />

«Gebrauchsstörung» zusammengeführt<br />

werden. Bedenklich erscheint einerseits,<br />

dass in <strong>der</strong> Folge und im Vergleich zum bisherigen<br />

DSM-IV ein massiver Anstieg <strong>der</strong><br />

Prävalenz <strong>der</strong>art definierter Gebrauchsstörungen<br />

bei Erfüllung von mindestens<br />

zwei Kriterien zu erwarten wäre. Dieser<br />

«diagnostischen Problemvergrösserung»<br />

steht an<strong>der</strong>erseits eine Verringerung <strong>der</strong><br />

sogenannten «diagnostischen Waisen» gegenüber,<br />

das heisst von weniger schweren<br />

Fällen, welche bei DSM-IV nicht berücksichtigt<br />

worden wären. Diese tauchen nun<br />

auf dem Radarschirm <strong>der</strong> Behandlungsanbieter<br />

auf und legen neue, nicht­abstinenzorientierte<br />

Interventionsformen nahe. Wie<br />

immer man in <strong>der</strong> Praxis diese Verän<strong>der</strong>ungen<br />

bewertet, so wird doch die Legitimierung<br />

des DMS und <strong>der</strong> in einem Psychiatergremium<br />

beschlossenen Än<strong>der</strong>ungen<br />

aus vielerlei Gründen nachhaltig bezweifelt.<br />

Bei <strong>der</strong> Neuaufnahme o<strong>der</strong> Ausklammerung<br />

spezifischer Diagnosen können Interessen<br />

<strong>der</strong> Pharma- und Behandlungsindustrie<br />

eine Rolle spielen, die Validität<br />

und Zuverlässigkeit <strong>der</strong> Einzelkategorien<br />

und Grenzwerte ist oft nicht nachvollziehbar<br />

und kulturelle Definitionen von Normalität<br />

o<strong>der</strong> Abweichung sind in <strong>der</strong> Regel<br />

nicht berücksichtigt. Last but not least<br />

und an<strong>der</strong>s als beim ICD Instrument (International<br />

Statistical Classification of Diseases<br />

and Related Health Problems) <strong>der</strong><br />

WHO, beschert die strikt urheberrechtlich<br />

geschützte DSM Ausgabe <strong>der</strong> Amerikanischen<br />

Psychiatrischen Vereinigung<br />

jährliche Einnahmen von 5 Millionen US<br />

Dollar.<br />

Lesestoff<br />

Louise Mewton, Tim Slade, Orla McBride,<br />

Rachel Grove, Maree Teesson (2011):<br />

An evaluation of the proposed DSM-5 alcohol<br />

use disor<strong>der</strong> criteria using Australian<br />

national data. Addiction 106, 941-950.<br />

Agenda | Anlässe<br />

Termine<br />

Voranküdigung: atf-Fachtagung<br />

Freitag, 16. November 2012<br />

Im Inselspital, Auditorium Ettore Rossi<br />

Weitere Informationen auf<br />

www.atf-schweiz.ch<br />

Voranküdigung: <strong>Südhang</strong>fest<br />

Sonntag, 26. August 2012<br />

Weitere Infos in <strong>der</strong> nächsten Ausgabe.<br />

Informations-Veranstaltungen<br />

Betroffene, Angehörige, Arbeitgeber und<br />

Arbeitgeberinnen sowie weitere Interessierte<br />

können sich ein Mal im Monat (jeweils am<br />

Freitag) von 14 bis 15 Uhr über die Therapieangebote<br />

in <strong>der</strong> Klinik <strong>Südhang</strong> informieren.<br />

Nächste Termine:<br />

27. April 2012, 25. Mai 2012, 29. Juni 2012,<br />

27. Juli 2012, 24. August 2012,<br />

28. September 2012, 26. Oktober 2012,<br />

30. November 2012, 28. Dezember 2012<br />

Für Institutionen und Verbände organisieren<br />

wir auf Anfrage spezielle Informationsveranstaltungen.<br />

Jassen<br />

Das traditionelle Jassturnier findet in<br />

<strong>der</strong> Regel am letzten Freitag des Monats<br />

in <strong>der</strong> Klinik <strong>Südhang</strong> statt.<br />

Nächste Termine:<br />

27. April 2012, 25. Mai 2012, 29. Juni 2012,<br />

27. Juli 2012, 28. September 2012,<br />

26. Oktober 2012, 30. November 2012<br />

Start ist um 19.30 Uhr. Bitte jeweils bis<br />

Mittwochabend vor dem Anlass anmelden<br />

unter Telefon 031 828 14 14.<br />

Öffentliche Cafeteria in Kirchlindach<br />

In <strong>der</strong> Cafeteria im Herrenhaus <strong>der</strong> Klinik<br />

<strong>Südhang</strong> bieten wir montags bis freitags<br />

ein komplettes Mittagsmenu, eine vegetarische<br />

Variante sowie Snacks und Sandwiches<br />

an. Zudem verwöhnen wir unsere<br />

Gäste <strong>mit</strong> einem frischen und reichhaltigen<br />

Salatbuffet. Bitte melden Sie grosse<br />

Gruppen telefonisch beim Sekretariat an:<br />

Telefon 031 828 14 14. Wir freuen uns auf<br />

Ihren Besuch!<br />

express 1|2012 15


<strong>Südhang</strong><br />

Kompetenzzentrum für<br />

Mensch und Sucht<br />

3038 Kirchlindach<br />

Telefon 031 828 14 14<br />

Fax 031 828 14 24<br />

klinik@suedhang.ch<br />

www.suedhang.ch<br />

Als Kompetenzzentrum für Mensch und Sucht begleiten wir Betroffene und<br />

<strong>der</strong>en Angehörige beim Ausstieg aus <strong>der</strong> Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit.<br />

In unserer Klinik in Kirchlindach, in <strong>der</strong><br />

Tagesklinik und im Ambulatorium in <strong>der</strong><br />

Stadt Bern sowie neu auch in den Ambulatorien<br />

in Burgdorf und Biel bieten wir vielfältige<br />

Behandlungsmöglichkeiten an. Interessierte<br />

Personen können sich jeweils<br />

am letzten Freitag jeden Monats von 14 bis<br />

15 Uhr in <strong>der</strong> Klinik <strong>Südhang</strong> unverbindlich<br />

über die verschiedenen Therapieangebote<br />

informieren. Eine Anmeldung ist<br />

nicht nötig.<br />

Aktuelle Ausgabe<br />

Vernetzung ist eines <strong>der</strong> Zauberwörter<br />

<strong>der</strong> Gegenwart. Beson<strong>der</strong>s sensibel sind<br />

die Schnittstellen, also das Ineinan<strong>der</strong>greifen<br />

zweier o<strong>der</strong> mehrerer Komponenten,<br />

die Übergänge zwischen verschiedenen<br />

Die Zeitschrift des <strong>Südhang</strong> | Ausgabe 1/12<br />

Programmen. Wir haben in dieser Ausgabe<br />

unserer Hauszeitschrift einige Schnittstellen<br />

zwischen dem Kompetenzzentrum<br />

<strong>Südhang</strong> und an<strong>der</strong>en Anbietern<br />

genauer unter die Lupe genommen. Die<br />

Ergotherapie befasst sich <strong>mit</strong> handfesten,<br />

alltäglichen Betätigungen und <strong>der</strong>en Auswirkungen<br />

auf den Menschen. Was heisst<br />

das konkret? Wir haben bei <strong>der</strong> <strong>Ergotherapeutin</strong><br />

<strong>Sabine</strong> <strong>Günther</strong> nachgefragt. Und<br />

die Kunstkritikerin Alice Henkes wirft einen<br />

Blick auf die Ausstellung «Südsicht 12»<br />

<strong>mit</strong> Kunstschaffenden aus Biel.<br />

Nächste Ausgabe<br />

Die Nummer 2/12 unserer Hauszeit schrift<br />

ist eine Son<strong>der</strong>ausgabe und steht im Zeichen<br />

des Jahresberichtes. Wir machen ei-<br />

nen Zwischenhalt und kommentieren die<br />

Erfolgsrechnung. Der Blick zurück gilt immer<br />

<strong>der</strong> Zukunft: im zweiten Schwerpunkt<br />

berichtet die Forschungsabteilung <strong>Südhang</strong><br />

über abgeschlossene, laufende und<br />

geplante Studien.<br />

Informationen aus dem <strong>Südhang</strong><br />

Die Zeitschrift express erscheint drei Mal<br />

pro Jahr. Sie enthält in je<strong>der</strong> Ausgabe Fachartikel<br />

und Informationen über aktuelle<br />

Angebote und weist auf kommende Veranstaltungen<br />

hin. Ihr kostenloses Abo können<br />

Sie telefonisch unter Telefon 031 828 14 14<br />

o<strong>der</strong> per Mail an express@suedhang.ch bestellen.<br />

Alle Ausgaben und weitere Informationen<br />

finden Sie auf unserer Homepage<br />

www.südhang.ch<br />

P.P.<br />

3038 Kirchlindach

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