Ganztags international - Fassade
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FASSADE<br />
Franconian International School in Erlangen<br />
<strong>Ganztags</strong> <strong>international</strong><br />
Die Franconian International School als<br />
private Schule für die <strong>international</strong>e<br />
Gemeinschaft im Raum Erlangen/<br />
Nürnberg/Fürth wurde 1998 gegründet.<br />
Sie richtet sich vor allem an die<br />
sogenannten „Expats“ – also längerfristig<br />
in Deutschland arbeitende Ausländer<br />
insbesondere in höheren Positionen.<br />
Doch die Franconian International<br />
School in Herzogenaurach ist mehr als<br />
nur Schule: <strong>Ganztags</strong>schule, <strong>international</strong>e<br />
Schulabschlüsse, Kindergarten, Zweifach-Sporthalle<br />
– wegen der kontinuierlich<br />
wachsenden Schülerzahl entstand jetzt<br />
ein Neubau auf einem drei Hektar großen<br />
Grundstück in Erlangen. So außergewöhnlich<br />
wie die Schule ist auch ihre Architektur:<br />
<strong>Fassade</strong>n mit WDV-System wechseln<br />
sich mit vorgehängten hinterlüfteten <strong>Fassade</strong>n<br />
ab. Die weißen Putzflächen erhielten<br />
partiell ein Muster in aufwändiger Schab-<br />
FASSADE 5/2009<br />
Große Freiflächen geben Raum für Bewegung.<br />
Putzfassaden prägen die Schulgebäude - mal<br />
auf einem WDV-System, mal auf einer Vorhangfassade.<br />
Die regelmäßig wiederkehrenden<br />
Symbole wurden mit einer eigens erstellten<br />
Schablone appliziert.<br />
loniertechnik, bei dem Siliciumcarbid-Kristalle<br />
für ein funkelndes Bild sorgen.<br />
Der Neubau sollte das Leitbild der FIS architektonisch<br />
tragen. Die Formensprache<br />
des von djb-Architekten entwickelten Gebäudes<br />
setzte dies um. Die Anordnung der<br />
Trakte auf dem Schulgelände formt einen<br />
Campus: Über den zentralen Eingang gelangen<br />
die Schüler in den Kommunikations-<br />
und Verbindungsbereich, direkt angeschlossen<br />
sind Aula und Bibliothek, die<br />
Verwaltung ist über eine Freitreppe erreichbar.<br />
Im Norden geht die Eingangszone<br />
in die Cafeteria über.<br />
In der begehbaren Glasfassade präsentiert<br />
sich die FIS in den „FIS-Boxen“ ihren Be-<br />
StoVerotec GmbH (4)
suchern: Auskragende Gebäudeteile, geschosshoch<br />
verglast. Die Unterrichtsräume<br />
orientieren sich zu den Innenhöfen.<br />
Im Nordosten schließen sich die Funktionsräume<br />
an den Zentralbau an. An der<br />
nordwestlichen Ecke des Gebäudes liegt<br />
schließlich die Doppelturnhalle.<br />
Die <strong>Fassade</strong>:<br />
Symbol für Offenheit und<br />
Internationalität<br />
Mit der beeindruckenden <strong>Fassade</strong> gelang<br />
es den Planern, die Grundhaltung der<br />
Schule – Offenheit und Internationalität<br />
– in ein gebautes Bild zu transformieren.<br />
Die Offenheit zeigt sich in der offenen Architektur,<br />
beispielhaft umgesetzt mit den<br />
„FIS-Boxen“. Diese lichtdurchfluteten Gebäudeteile<br />
heben fast den Übergang von<br />
außen nach innen auf.<br />
Die Internationalität der „Franconian International“<br />
zeigt die Putzfassade: Der<br />
weiße organische Oberputz Stolit erhielt<br />
ein überall wiederkehrendes Muster<br />
aus realen und selbst kreierten Flaggen<br />
und Symbolen der Schule. Für diese<br />
Applikation kombinierten die Architekten<br />
die Farbe (StoMaxicryl) mit Siliciumcarbid-Kristallen.<br />
Dadurch wirkt die <strong>Fassade</strong><br />
in einem harmonischen grau-weiß-Kontrast,<br />
der besonders bei direkter Sonneneinstrahlung<br />
zur Geltung kommt: Dann<br />
glitzern und funkeln die Kristalle. Als verbindendes<br />
Element zwischen Putzfassade<br />
und Glasflächen kommen <strong>Fassade</strong>nplatten<br />
(Trespa) in Rot- und Brauntönen zum Einsatz,<br />
ausgeführt als vorgehängte hinterlüftete<br />
<strong>Fassade</strong>.<br />
Energetisch ist das Gebäude auf dem<br />
Stand der Zeit: Ein Wärmedämm-Ver-<br />
Bautafel<br />
Bauherr:<br />
Franconian International School e. V.<br />
Architekt:<br />
djb-Architekten GmbH, München –<br />
Erlangen<br />
Projektleiter: Frank Jacobs (BDA)<br />
Freianlagenplanung:<br />
djb-Architekten GmbH, München,<br />
Stefan Goller<br />
Bauleitung:<br />
djb-Architekten, Joe Deutinger,<br />
Hannes Welsner, Erlangen<br />
Außenputz/VHF/WDVS:<br />
Stöcklein Malerwerkstätten,<br />
Memmelsdorf<br />
Die „FIS-Boxen“ kragen aus der Gebäudehülle aus.<br />
bundsystem (StoTherm Classic) mit 12<br />
bis 24 cm dicken Platten sorgt für hohen<br />
Wärmeschutz gemäß EnEV. Überall<br />
dort, wo ein WDV-System konstruktiv<br />
schwierig war, wählten die Planer<br />
eine vorgehängte hinterlüftete Lösung<br />
– z.B. über den Jalousienkästen. Die Architektursprache<br />
blieb aber stets dieselbe:<br />
Die Putzträgerplatten (System Sto-<br />
Ventec) sind wie die WDVS-Flächen mit<br />
dem weißen Oberputz versehen, auf dem<br />
FASSADE<br />
Funkeln im Licht: Siliciumcarbid-Kristalle, die in die offene Farbe eingeblasen wurden, reflektieren die<br />
Sonnenstrahlen und geben dem Gebäude so einen besonderen Glanz.<br />
Teilflächen mit der Schablonier-Technik<br />
das feingraue Muster erhielten.<br />
Für die gestalterische Arbeit kam eine extra<br />
angefertigte Aluminium-Schablone, ca.<br />
1,00 x 1,50 Meter groß, zum Einsatz. Nach<br />
dem Farbauftrag wurden die Siliciumcarbid-Partikel<br />
in die noch offene Beschichtung<br />
eingeblasen. Wie zu sehen ist, hat sich<br />
der Aufwand aber gelohnt: Bei Sonneneinstrahlung<br />
glitzern und funkeln die Kristalle,<br />
die ganze <strong>Fassade</strong> scheint zu flimmern.<br />
FASSADE 5/2009<br />
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