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Landschaftsökologische Exkursionen in die Greifswalder Umgebung

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Obwohl <strong>die</strong> Torfnutzung für e<strong>in</strong>zelne Stellen schon im 16. Jh. belegt ist (Sülzer Sal<strong>in</strong>e 1543),<br />

erfolgt e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensivere Torfstecherei besonders im 18. und 19. Jahrhundert (SUCCOW 1988).<br />

Die Verlandungsvegetation ehemaliger Torfstiche, wie der an der Nordseite des Flusstalmoores,<br />

gehörte bis <strong>in</strong> <strong>die</strong> 1970er Jahre zu den besonders artenreichen Pflanzengeme<strong>in</strong>schaften<br />

der Täler. Hier kamen Arten kalkreicher und versauernder Standorte vor wie Carex diandra<br />

und C. dioica, Parnassia palustris, Swertia perennis, Betula humilis und Paludella squarrosa<br />

(SUCCOW 1969). Heute er<strong>in</strong>nert nur noch <strong>die</strong> Zusammensetzung der Baumschicht (mit Quercus<br />

robur, Betula pubescens und B. pendula, ohne alte Alnus glut<strong>in</strong>osa) an <strong>die</strong> früher mesotraphente<br />

Vegetation, während <strong>die</strong> Kraut- und Strauchschicht von Stickstoffzeigern dom<strong>in</strong>iert<br />

wird. Der genaue Beg<strong>in</strong>n der Wiesennutzung im Trebeltal ist nur ungenügend bekannt.<br />

Jedoch lassen sich bereits auf den Schmettauschen Karten (1788) regelmäßige Grabensysteme<br />

erkennen, <strong>die</strong> auf e<strong>in</strong>e solche Nutzung schließen lassen. Diese Phase der anthropogenen<br />

Abwandlung der Flusstalmoore hielt bis <strong>in</strong> <strong>die</strong> zweite Hälfte des 20. Jh. an und führte zur<br />

großflächigen Ausbildung von Wiesenknöterich-Kohldistel- und Prachtnelken-Pfeifengras-<br />

Wiesen (Abb. 2). Die Vegetationskarte entstand 1968, <strong>in</strong> der letzten Zeit vor der Komplexmelioration.<br />

Das obere Trebeltal hat gegenwärtig den Schutzstatus e<strong>in</strong>es Landschaftsschutzgebietes.<br />

62<br />

Abb. 2: Vegetationskarte des Trebeltales<br />

bei Kirch-Baggendorf von<br />

1979 (aus SUCCOW 1988 bzw. SUC-<br />

COW & JOOSTEN 2001)

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