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WIRBEL 22 - November 2011 - Werkstatt für behinderte Menschen ...

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<strong>Werkstatt</strong>zeitung I Ausgabe <strong>22</strong> I <strong>November</strong> <strong>2011</strong> Wirtschaft - Behinderte <strong>Menschen</strong> - Eltern<br />

LECKER! Pfefferminztee aus Burgharting Seite 8<br />

AKTUELL! Seminar zum Umgang mit sozialen Netzwerken Seite 21<br />

FEIERLICH! Tag der offenen Tür in der WfbM Erding Seite 30


Titelbild<br />

Raimund Wimmer ist in<br />

der Näherei der WfbM<br />

Erding tätig. Bei <strong>Werkstatt</strong>führungen<br />

anlässlich<br />

des Tags der offenen Tür<br />

konnten Besucher mehr<br />

über seine tägliche Arbeit<br />

und die seiner Kollegen<br />

erfahren.<br />

Lesen Sie dazu den<br />

Beitrag auf Seite 30.<br />

Vorwort<br />

Liebe Leser,<br />

ein ereignisreiches<br />

Jahr geht zu Ende.<br />

Am 8. Oktober<br />

<strong>2011</strong> haben wir<br />

mit einem Tag der<br />

offenen Tür das<br />

30-jährige Bestehen<br />

der WfbM in<br />

Erding gefeiert. Die Besucher konnten<br />

die <strong>Werkstatt</strong> besichtigen und die unterschiedlichen<br />

Arbeitsfelder sowie die bunte<br />

Palette an arbeitsbegleitenden Maßnahmen<br />

kennen lernen. Über die vielfältigen<br />

Fertigkeiten und Fähigkeiten und die<br />

daraus resultierenden Einsatzmöglichkeiten<br />

unserer Mitarbeiter mit Behinderung<br />

waren die Besucher ebenso überrascht,<br />

wie über die unterschiedlichen Produkte<br />

und Dienstleistungen, die unsere Mitarbeiter<br />

täglich bearbeiten. Die Präsentation<br />

unserer <strong>Werkstatt</strong> hat in eindrucksvoller<br />

Weise gezeigt, dass unser Grundsatz<br />

„Jeder Mensch kann was, es gibt keinen<br />

<strong>Menschen</strong> der nichts kann“<br />

keine beliebige Phrase ist, sondern gelebter<br />

Alltag in der <strong>Werkstatt</strong>. Mehr dazu auf<br />

Seite 30.<br />

Gerade noch rechtzeitig zum Jubiläum<br />

konnten wir die Generalsanierung unserer<br />

Erdinger <strong>Werkstatt</strong> abschließen. Mit dem<br />

Ergebnis sind wir rundherum zufrieden.<br />

Einen Bericht über das Ergebnis der Sanierung<br />

des Speisesaales lesen Sie auf<br />

Seite 14.<br />

Wenn man an eine Gärtnerei denkt, dann<br />

verbindet man damit zunächst Blumen<br />

oder Gemüse. Pfefferminztee gehört erst<br />

mal nicht dazu. In unserer Gärtnerei ist<br />

das schon so. Dazu kann ich Ihnen den<br />

Artikel auf Seite 8 ans Herz legen.<br />

Neue Medien machen auch vor einer<br />

WfbM nicht halt. Deshalb wurde am<br />

Beispiel von FACEBOOK der richtige<br />

Umgang mit sozialen Netzwerken in<br />

einem hausinternen Seminar behandelt<br />

(Seite 21).<br />

Die <strong>Werkstatt</strong> ist viel mehr als nur ein<br />

Arbeitsraum <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> mit einer<br />

Behinderung. Die Mitarbeiter werden<br />

bestmöglich gefördert und in ihrer Entwicklung<br />

unterstützt. Dazu gibt es neben<br />

der Arbeit und individuellen Förderplänen<br />

<strong>für</strong> jeden einzelnen Mitarbeiter einen<br />

„bunten Strauß“ an arbeitsbegleitenden<br />

Maßnahmen. Zwei Artikel zu diesem Thema<br />

fi nden Sie auf Seite 48 „Kugel oder<br />

Schale“ und auf Seite 51 „Der Ton macht<br />

die Musik“.<br />

diese Informationsveranstaltung häufi ger<br />

anbieten.<br />

Es gelingt uns immer wieder, dass Mitarbeiter<br />

auch den Sprung auf den Ersten<br />

Arbeitsmarkt schaffen, oder auf einen<br />

Außenarbeitsplatz (Seite 10).<br />

Auch diese Ausgabe des <strong>WIRBEL</strong>s ist<br />

wieder voller informativer und interessanter<br />

Artikel aus dem <strong>Werkstatt</strong>geschehen.<br />

Vom Umzug des Berufsbildungsbereiches,<br />

der Teilnahme an den Special<br />

Olympics, dem Erste-Hilfe-Kurs in Freising,<br />

von einem Schulprojekt und einem<br />

FiL-Besuch bis hin zum Auftragsspektrum<br />

der WfbM.<br />

Wenn ich jetzt auf dieses vergangene<br />

Jahr zurückschaue, habe ich das große<br />

Bedürfnis, mich zu bedanken. Mein Dank<br />

gilt allen Ehrenamtlichen, den Mitarbeitern<br />

und dem Personal <strong>für</strong> die geleistete Arbeit<br />

und das tolle Engagement. Sie alle haben<br />

dazu beigetragen, dass wir auch in diesem<br />

Jahr ein sehr gutes Ergebnis erreicht<br />

haben. Dieses Engagement ist die Basis,<br />

um die Herausforderungen der Zukunft zu<br />

meistern. Herzlichen Dank da<strong>für</strong>.<br />

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß<br />

beim Lesen,<br />

Am 12. Oktober fand in der Freisinger<br />

<strong>Werkstatt</strong> eine Elternversammlung Ihr<br />

statt. Unter anderem stellten dort die<br />

Dozenten der arbeitsbegleitenden Maßnahmen<br />

ihre Konzepte und ihre Programme<br />

vor. Dieses Thema ist auf große Resonanz<br />

gestoßen. Ich denke, wir werden ALBERT WITTMANN, GESCHÄFTSFÜHRER<br />

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<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong>


4<br />

<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong><br />

Themen in diesem Heft<br />

Wirbel-Ausgabe <strong>22</strong><br />

Seite 2<br />

Vorwort von Albert Wittmann<br />

Seite 6<br />

Breites Auftragsspektrum: WfbM<br />

überzeugt als verlängerte Werkbank<br />

Seite 8<br />

Pfefferminztee aus Burgharting:<br />

Das kommt nicht in die Tüte<br />

– oder doch?<br />

Seite 10<br />

Außenarbeitsplatz: eine Brücke auf<br />

den 1. Arbeitsmarkt<br />

Seite 14<br />

Der neue Speisesaal der WfbM<br />

Erding: ein Ort zum Genießen<br />

Seite 16<br />

Die Berufsbildung ist umgezogen<br />

– in funktionelle Räumlichkeiten mit<br />

Wohlfühlfaktor<br />

Seite 18<br />

Aufmerksam sein, helfen trauen:<br />

Erste-Hilfe-Kurse in der Freisinger<br />

<strong>Werkstatt</strong><br />

Seite 21<br />

Facebook-Seminar: richtiger<br />

Umgang mit sozialen Netzwerken<br />

Seite 24<br />

Herzlich Willkommen! Die neuen<br />

Mitarbeiter in der <strong>Werkstatt</strong> Freising<br />

Seite 25<br />

Guten Start! Die neuen Mitarbeiter<br />

in der <strong>Werkstatt</strong> Erding<br />

Seite 26<br />

Vorgestellt: das neue Personal der<br />

WfbM Erding und Freising<br />

Seite 29<br />

Unsere Jubilare: Wir gratulieren<br />

ganz herzlich!<br />

Seite 30<br />

Tag der offenen Tür in Erding I:<br />

Blick hinter die Kulissen<br />

Seite 34<br />

Tag der offenen Tür in Erding II:<br />

Stimmen der Besucher<br />

Seite 38<br />

60er-und-70er-Jahre-Sommerfest<br />

in der Förderstätte Kleinbachern<br />

Seite 41<br />

Kreative Förderung in Kleinbachern:<br />

Pop-Art-Bilder gestalten<br />

Seite 42<br />

Straßenmalerei in Erding:<br />

Schulprojekt Kreidezeit <strong>2011</strong><br />

Seite 44<br />

Mein Besuch bei der Malgruppe<br />

FiL: Karin Weber von der Freisinger<br />

Bank erzählt<br />

Seite 46<br />

Karin Weber zu Gast in der WfbM:<br />

So erlebte die FiL-Gruppe diesen<br />

Tag<br />

Seite 48<br />

Kugel oder Schale: spontane<br />

Entscheidungen in der Keramikgruppe<br />

Seite 51<br />

Der „Ton“ macht die Musik – nicht<br />

nur im Leben sondern auch beim<br />

Töpfern<br />

Seite 54<br />

Neues von den Sportfreunden:<br />

Sommersportfest <strong>2011</strong><br />

Seite 55<br />

Mutig das Beste geben: Special<br />

Olympics in Ansbach<br />

Seite 56<br />

Lauf 10: Sportfreunde gehen zehn<br />

Kilometer zu Fuß<br />

Seite 57<br />

Veranstaltungen<br />

Seite 58<br />

Unterhaltung: Suchbild und Rätsel<br />

Seite 59<br />

Impressum<br />

5<br />

<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong>


6<br />

<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong><br />

Breites Auftragsspektrum<br />

WfbM überzeugt als verlängerte Werkbank<br />

Die WfbM bietet eine breite Palette an<br />

Leistungen in verschiedenen Arbeitsfeldern<br />

an. Sie tritt <strong>für</strong> viele Firmen als verlängerte<br />

Werkbank auf, ist kompetenter<br />

Dienstleister und bietet eine große Fülle<br />

von einfachen manuellen Tätigkeiten bis<br />

hin zu technisch komplexen Montagen an.<br />

Und das immer mit höchsten Ansprüchen<br />

an Qualität und termingetreue Auftragserfüllung.<br />

Durch die Einführung und Zertifi<br />

zierung eines anerkannten Qualitätsmanagements<br />

verfügt die WfbM zudem<br />

über die notwendigen organisatorischen<br />

Strukturen und Prozesse, um die vielfältigen<br />

Anforderungen der Geschäftspartner<br />

zu erfüllen und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

langfristig sicherzustellen.<br />

Dabei ist das ständige Bemühen um kontinuierliche<br />

Verbesserungen vorrangiges<br />

Ziel und Grundlage <strong>für</strong> die markt- und konjunkturgerechte<br />

Flexibilität in allen Arbeitsbereichen.<br />

Das umfangreiche Angebot an<br />

Produkten und Dienstleistungen eröffnet<br />

vielen Kunden aus Industrie, Handwerk<br />

und Handel ein breites Spektrum von<br />

Möglichkeiten einer kooperativen Zusammenarbeit.<br />

Dadurch sind bereits langjährige<br />

Kundenbeziehungen entstanden – und<br />

es kommen fortwährend neue Aufträge<br />

hinzu.<br />

Compur Monitors GmbH & Co KG<br />

Die Compur Monitors GmbH & Co KG<br />

wurde 1898 von Friedrich Deckel gegründet<br />

und hat sich im Laufe der Jahrzehnte<br />

zu einem erfolgreichen Unternehmen<br />

<strong>für</strong> Gaswarngeräte, Gasmessgeräte und<br />

Gasdetektoren entwickelt, die bezüglich<br />

Genauigkeit und Robustheit kaum zu<br />

übertreffen sind.<br />

In der WfbM lässt die Münchner Firmenniederlassung<br />

hochempfi ndliche<br />

Phosgen-Indikatorplaketten herstellen.<br />

Phosgen ist ein hochgiftiges Gas. Es<br />

wird zur Herstellung von organischen<br />

Verbindungen verwendet und dient als<br />

Ausgangsstoff zur Fabrikation von vielen<br />

Medikamenten, Farb- und Kunststoffen<br />

oder Insektiziden. Atmet man es ein führt<br />

es binnen weniger Stunden zum Tod.<br />

Umso wichtiger ist diese Plakette, die<br />

schon geringste Mengen erkennen und<br />

farblich darstellen kann.<br />

Zunächst wird ein Blister mit den Indikatorblättchen<br />

bestückt. Ein Abstandshalter<br />

sowie eine dünne Lochfolie sorgen da<strong>für</strong>,<br />

dass die Plakette nicht mit anderen Substanzen<br />

in Berührung kommt. Anschließend<br />

wird das Ganze mit einem Plastikdeckel<br />

verschweißt. Zum Überprüfen der<br />

Passgenauigkeit dienen Kontrolllaschen<br />

in der Lochfolie. Per Laserdrucker erfolgt<br />

der Aufdruck des Haltbarkeitsdatums.<br />

Danach zerlegt die Stanzmaschine den<br />

Blister in 28 Einzelstücke.<br />

Die so entstandene Indikatorplakette<br />

entspricht allen Anforderungen der modernen<br />

Arbeitsmedizin. Sie ist einfach<br />

zu handhaben und wirtschaftlich im Gebrauch.<br />

Eine Blende aus PET schützt das<br />

Farbreagenz vor zu hohen Dosen UV-<br />

Licht, Spritzwasser oder korrosiven Substanzen.<br />

Die Plakette kann daher auch in<br />

rauer industrieller Umgebung bis zu fünf<br />

Tage lang genutzt werden.<br />

Alpheda Papierkultur<br />

Alpheda vertreibt und stellt hochwertige<br />

Produkte rund um das Thema Papierkultur<br />

her: Farbenfrohe und klassische Post-<br />

und Klappkarten mit außergewöhnlichen<br />

Motiven, kreativen Verzierungen und<br />

anspruchsvollen Texten <strong>für</strong> jeden Anlass,<br />

hochwertige Briefkarten, elegante Fill-In-<br />

Einladungen sowie stilvolle Weihnachtsfotokarten<br />

und Geburtstagsanzeigen.<br />

Dabei hat die Inhaberin Marie-Florence<br />

Gräfi n von Montgelas vor allem die Vision<br />

befl ügelt, hochwertige Papeterie zu<br />

entwerfen, die sowohl klassisch als auch<br />

erfrischend kreativ ist und einfach Spaß<br />

am Schreiben machen soll. In der WfbM<br />

werden in der eigens <strong>für</strong> diesen Auftrag<br />

neu entstandenen Verpackungs-Abteilung<br />

die Karten versandfertig eingepackt. Auch<br />

hohe Stückzahlen bis zu 5000 Exemplare<br />

im Monat gehen mühelos von der Hand.<br />

Die Klappkarten werden ordentlich gefalzt<br />

und unter dem nach außen gefalteten<br />

Dreieckspitz des Kuverts platziert. Das<br />

Eintüten in Klarsichtfolie erfordert viel Geschick<br />

– doch kein Problem <strong>für</strong> die fl inken<br />

Hände der Mitarbeiter!<br />

MEKU Mechatronische Systeme GmbH<br />

Die MEKU Mechatronische Systeme<br />

GmbH (vormals Wanderer Mechatronische<br />

Systeme GmbH) mit Sitz in Eching<br />

bei Landshut ist als Anbieter von Stanzteilen,<br />

Steckverbindungen und von mechatronischen<br />

Systemen das umsatzstärkste<br />

Unternehmen der MEKU-Unternehmensgruppe.<br />

Das Unternehmen ist bereits seit<br />

17 Jahren treuer Kunde der WfbM und<br />

hat dieses Jahr die <strong>Werkstatt</strong> um einen<br />

weiteren Auftrag bereichert: In der E-<br />

Montage werden große Kunststoffgehäuse<br />

mit Kontaktsteckern bestückt. Diese<br />

fi nden letztendlich an Kabelbäumen im<br />

Auto ihren Platz. Dazu müssen Klemmen<br />

in die Kontaktstecker eingehakt und anschließend<br />

ins Gehäuse gesteckt werden.<br />

Dies erfordert viel Geschick im Umgang<br />

mit den kleinen Einzelteilen. Doch kein<br />

Problem <strong>für</strong> die fl eißigen Mitarbeiter. Sie<br />

montieren bis zu 2000 Stück im Jahr. Von<br />

den kleineren Bus-Line Verbindungssteckern<br />

wurden im letzten Jahr sogar um<br />

die 82.000 Stück hergestellt. Eine Leistung,<br />

die sich sehen lassen kann!<br />

Qualität, Zuverlässigkeit und faire Preise<br />

machen die WfbM zu einem unschlagbaren<br />

Partner. Weitere Informationen fi nden<br />

sie unter www.wfbm-freising.de.<br />

ANDREA WELTER, REDAKTIONSBERATUNG<br />

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<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong>


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<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong><br />

Pfefferminztee aus Burgharting<br />

Das kommt nicht in die Tüte – oder doch?<br />

Seit ein paar Jahren verkauft die Gärtnerei<br />

in Burgharting Pfefferminztee und<br />

Kräutertee mit bunten Blüten, getrocknet<br />

in Tüten. Feine Sache. Doch wie kommt<br />

der Tee überhaupt in die Tüte?<br />

Große Sortenvielfalt<br />

Angefangen haben wir 2006 mit der<br />

englischen Spitzensorte „Mitcham“, eine<br />

dunkle, stark duftende Minzenart, die wir<br />

auf den Beeten zwischen unseren Gewächshäusern<br />

angebaut haben. Inzwischen<br />

konnten wir den Anbau ausweiten,<br />

so dass wir in diesem Jahr schon vier<br />

verschiedene Minzesorten angepfl anzt<br />

haben, wie zum Beispiel die hellgrüne,<br />

feinaromatische „Marokkanische Minze“,<br />

die widerstandsfähige Sorte „Multimentha“<br />

und die sanfte „Apfelminze“.<br />

Dies sind die besten Sorten <strong>für</strong> die Teeherstellung.<br />

Wer aber mal mit dem Sammeln<br />

von Sorten angefangen hat, wird<br />

ähnlich wie bei Tomaten oder Chili mit<br />

einer nahezu unendlichen Vielfalt belohnt.<br />

Die Pfefferminze ist eine winterharte<br />

Pfl anze. Vermehren lässt sie sich durch<br />

Ausläufer, also Triebe die am Boden<br />

entlang wachsen, oder durch Stecklinge.<br />

Geerntet wird die Pfefferminze am besten<br />

vormittags kurz vor der Blüte. Hier ist der<br />

Gehalt an ätherischen Ölen wie Menthol<br />

am größten. Ein zweiter Schnitt ist im<br />

Herbst möglich. Die Stängel werden im<br />

Schatten getrocknet und trocken aufbewahrt.<br />

Neben Pfefferminze wachsen auf unseren<br />

Beeten auch große Mengen der „Französischen<br />

Zitronenverbene“ <strong>für</strong> feinen<br />

Verbenen-Tee sowie verschiedene Blumen,<br />

die unsere Tees mit bunten Blütenblättern<br />

bereichern.<br />

In vielen Arbeitsschritten<br />

zum fertigen Tee<br />

In Burgharting kennen sich inzwischen<br />

viele Mitarbeiter mit der Verarbeitung und<br />

Herstellung der Tees aus. Wie der Tee<br />

vom Acker in die Tüte kommt, erzählen<br />

die Mitarbeiter am besten selbst:<br />

In der Gärtnerei vermehren wir die Pfefferminze<br />

über Kopfstecklinge, das heißt,<br />

wir schneiden die Triebspitzen ab und<br />

stecken sie wieder in die Erde, wo sie<br />

bald anwurzeln und zu einer neuen Pfl anze<br />

heranwachsen. Diese Arbeit macht<br />

vor allem Irene Kerschner. „Wichtig ist ein<br />

sauberer Schnitt.“, sagt sie.<br />

Sobald die Stecklinge zu Pfl anzen herangewachsen<br />

sind, werden sie mithilfe<br />

einer Schnur gepfl anzt, damit die Reihen<br />

gerade werden. In diesem Jahr hat das<br />

vor allem Hans Wörl erledigt. „Hab ois i<br />

g‘macht!“, berichtet er stolz und führt die<br />

Besucher ans Pfefferminzfeld.<br />

Natürlich müssen die Pfl anzen im Beet<br />

gut gepfl egt werden. Besonders wichtig<br />

ist das Unkrautjäten, damit nachher<br />

der Tee nicht verunreinigt ist. Hermann<br />

Lenz hat sich öfters mit dem Unkraut in<br />

den Beeten befasst. „Dabei muss man<br />

Adventsmanufaktur in Burgharting<br />

Jessica Müller, Gruppenleiterin Steffi Müller und Petra Riedl (von links) bei der<br />

Pfefferminzernte in der Gärtnerei Burgharting.<br />

aufpassen, dass man das richtige Kraut Mitarbeiter gemütlich im warmen Raum<br />

erwischt und keinen Tee rausreißt.“ und streifen die Blätter von den Stängeln,<br />

Das Kraut wird geschnitten und in der sortieren braune Blätter oder dazwischen<br />

Waschhalle vorsichtig gewaschen, um gerutschtes Unkraut aus. „Dann kommen<br />

Erde an den Blättern zu entfernen. „Ich die Blättchen wieder in Säcke.“, erklärt<br />

habe eigentlich immer den Tee gewa- Christian Wagner.<br />

schen.“, erzählt Sonja Penzkofer. „Da- Auch Zitronenverbene und Blütenblätnach<br />

füllen wir den Tee sauber in Kisten, ter von Kornblume, Ringelblume und<br />

gut verteilt und nicht zu viel aufeinander, Sonnenblume werden <strong>für</strong> Tee getrock-<br />

und stellen dann die Kisten im Speicher net. Petra Riedl und Christopher Hühn<br />

zum Trocknen auf.“<br />

schneiden die Blüten und zupfen vorsich-<br />

Nach ein paar Tagen sind die Stängel tig die Blütenblättchen heraus. Später<br />

getrocknet. Bei Bedarf wird in der Küche werden sie bei verschiedenen Teesorten<br />

nachgetrocknet. Das fertige Kraut kommt untergemischt. <br />

Die in Weihnachtsvorbereitungen große Säcke und wartet auf laufen den in nächs- der Gärtnerei Der nächste Burgharting Arbeitsschritt auf Hochtouren: heißt mischen, Hermannten<br />

Lenz Regentag. (großes Dann Bild), nämlich Petra Riedl, sitzen Christian die abfüllen Brielmeier und und abwiegen. Tobias Alt (von links). <br />

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<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong>


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Jessica Müller hat hier schon<br />

öfters mitgearbeitet: „Wir mischen in<br />

einer Schüssel verschiedene Blüten<br />

und Tees selber, je nachdem was <strong>für</strong><br />

einen Tee wir machen sollen. Dann<br />

füllen wir den Tee in durchsichtige<br />

Beutel und wiegen die richtige Menge<br />

ab, 30 Gramm kommen in die großen<br />

Tüten.“ Zum Schluss wird der Tee etikettiert<br />

und ist fertig <strong>für</strong> den Verkauf.<br />

So. Jetzt können wir eine knisternde<br />

Tee-Tüte öffnen, eine Handvoll in<br />

eine Kanne geben, die feinen Blätter<br />

und Blüten mit heißem Wasser übergießen<br />

und – hmmm! – Tee trinken<br />

mit Genuss!<br />

GERHILD FARCHER,<br />

BETRIEBSLEITERIN BURGHARTING<br />

FOTO: ©ISTOCKPHOTO.COM/MORNINGGARAGE<br />

Mehr Infos<br />

Gärtnerei Burgharting,<br />

Burgharting 2, 84434 Kirchberg<br />

Telefon: 08706 / 94 18 70<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo - Fr 8:00 - 12:00 Uhr,<br />

Mo, Di, Do 13:00 - 16:00 Uhr,<br />

Fr 13:00 - 15:00 Uhr<br />

Außenarbeitsplatz<br />

Eine Brücke auf den<br />

1. Arbeitsmarkt<br />

Arbeit bedeutet <strong>für</strong> die meisten <strong>Menschen</strong><br />

mehr als reine Existenzsicherung.<br />

Sie ist eine der Hauptgrundlagen,<br />

um ein eigenständiges Leben<br />

führen zu können, und somit Grundvoraussetzung<br />

<strong>für</strong> die Entfaltung der Persönlichkeit.<br />

Schon kleine Erfolge in der<br />

Arbeit steigern das Selbstbewusstsein<br />

und vermitteln das Gefühl gebraucht<br />

zu werden.<br />

Die WfbM bietet <strong>Menschen</strong> mit Behinderung<br />

einen auf ihre individuellen<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten zugeschnittenen<br />

Arbeitsplatz. Doch auch<br />

eine bestmögliche Förderung der<br />

Mitarbeiter und die Möglichkeit auf<br />

Teilhabe am Arbeitsleben außerhalb<br />

der <strong>Werkstatt</strong> ist der WfbM ein wichtiges<br />

Anliegen.<br />

Brücken bauen<br />

Dabei stellen Außenarbeitsplätze oft<br />

die entscheidende Brücke zur Integration<br />

von <strong>Menschen</strong> mit Behinderung<br />

in den ersten Arbeitsmarkt dar.<br />

Hierbei handelt es sich um ein aus der<br />

<strong>Werkstatt</strong> ausgelagertes Beschäftigungsverhältnis:<br />

Der Mitarbeiter arbeitet<br />

über einen festgelegten Zeitraum<br />

oder dauerhaft in einem Unternehmen,<br />

bleibt aber in der Gesamtverantwortung<br />

der <strong>Werkstatt</strong>. Das ermöglicht<br />

ihm, die Arbeitswelt außerhalb der<br />

<strong>Werkstatt</strong> kennen zu lernen und<br />

dennoch von Fachkräften betreut zu werden,<br />

so dass seine individuellen Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten immer berücksichtigt<br />

werden können. Der Mitarbeiter bekommt<br />

somit die Möglichkeit seine Leistungsfähigkeit<br />

und soziale Kompetenz über<br />

einen längeren Zeitraum unter Beweis zu<br />

stellen. Er kann Schlüsselqualifi kationen<br />

erwerben, vertiefen und weiterentwickeln,<br />

was letztendlich bei passender Eignung<br />

zu einer Festanstellung führen kann.<br />

Berufserfahrungen<br />

außerhalb der WfbM sammeln<br />

Daniel Maier, seit 2007 Mitarbeiter der Erdinger<br />

WfbM, wollte von Anfang an über<br />

den Tellerrand schauen, neue Kollegen<br />

kennen lernen und Berufserfahrungen<br />

außerhalb der <strong>Werkstatt</strong> sammeln. Doch<br />

leichter gesagt als getan. Es folgte ein<br />

wahrer Marathon an unterschiedlichen<br />

Praktika.<br />

Ein 1-wöchiges Praktikum bei einem Taufkirchener<br />

Familienbetrieb endete ziemlich<br />

ernüchternd. Trotz sehr guter Beurteilung<br />

war schnell klar: Der raue Umgangston ist<br />

auf Dauer nix! Ein weiteres Praktikum im<br />

Frühjahr 2009 bei der M. Schmied Feinblechtechnik<br />

GmbH brachte zwar weitere<br />

Berufserfahrung, aber auch nicht die<br />

gewünschte Festanstellung. Viel Freude<br />

bereiteten Daniel Maier die vier Wochen<br />

auf dem Bauhof in Taufkirchen im Sommer<br />

2009. Doch leider war auch danach<br />

Daniel Maier an seinem Außenarbeitsplatz<br />

beim Bauhhof.<br />

keine geeignete Stelle vakant. Schade!<br />

Doch aufgeben? Jetzt erst recht nicht! Es<br />

folgten ein 2-monatiges und anschließend<br />

ein 6-wöchiges Praktikum als Hausmeistergehilfe<br />

in verschiedenen Gemeinden<br />

der Region. Wieder mit hervorragender<br />

Bewertung, aber ohne Erfolg.<br />

Was nun?<br />

Der Erdinger Sozialdienst war langsam<br />

mit seinem Latein am Ende. Doch ein <br />

11<br />

<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong>


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<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong><br />

Daniel Maier arbeitet gerne im Freien.<br />

Dabei will er geistig und körperlich gefordert<br />

sein.<br />

glücklicher Zufall sollte letztendlich<br />

den entscheidenden Anstoß geben. Ursula<br />

Schwarz hatte zu Festivitäten geladen,<br />

bei denen auch Franz Hofstetter, 1.<br />

Bürgermeister der Gemeinde Taufkirchen/<br />

Vils, zu Gast war. Auf das Thema angesprochen<br />

war schnell klar: Da muss was<br />

passieren! Nach guter Überlegung folgten<br />

schon bald vertiefende Gespräche. Daraus<br />

resultierte ein Praktikum bei der Gemeinde<br />

Taufkirchen im Dezember 2010.<br />

Nie den Mut verlieren<br />

Und siehe da, seit 1. Januar <strong>2011</strong><br />

hat Daniel Maier dort nun einen<br />

Außenarbeitsplatz inne. Er kann wieder<br />

auf dem Bauhof arbeiten, wo es ihm<br />

schon in der Vergangenheit so gut gefallen<br />

hatte. Sein starker Wille, die große<br />

Motivation und die Tatsache, dass er trotz<br />

vieler Rückschläge nie den Mut zu verlor,<br />

haben Daniel Maier schließlich den verdienten<br />

Erfolg beschert.<br />

Gegenseitige Offenheit<br />

„Integration fi ndet nur mit gegenseitiger<br />

Offenheit statt.“, sagt Franz Hofstetter.<br />

„Man muss <strong>Menschen</strong> mit Behinderung<br />

eine Chance geben. Wir haben es versucht<br />

und sind sehr zufrieden. Daniel hat<br />

sich in das Team im Bauhof gut integriert<br />

und leistet gute Arbeit.“ Zu seinen Aufgaben<br />

gehören Rasen mähen, Hecken<br />

schneiden, Spielplätze instand halten,<br />

Gemeindestraßen pfl egen, Winterdienst<br />

und vieles mehr. Und das bei jedem<br />

Wetter! Doch das ist Daniel Maier egal,<br />

denn er arbeitet gerne im Freien, auch bei<br />

Schnee und Regen, und will körperlich<br />

wie geistig gefordert sein.<br />

Blick in die Zukunft<br />

Der nächste Schritt ist nun die Übernahme<br />

in ein festes Arbeitsverhältnis. An<br />

Können und Motivation mangelt es Daniel<br />

Maier nicht, doch muss noch ein Führerschein<br />

her! Damit wäre er in der Gemeinde<br />

noch vielfältiger einsetzbar und<br />

der Festanstellung stünde eigentlich<br />

nichts mehr im Wege. Doch auch diese<br />

Hürde wird Daniel Maier mit Sicherheit<br />

meistern!<br />

ANDREA WELTER,<br />

REDAKTIONSBERATUNG<br />

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<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong><br />

Der neue Speisesaal der WfbM Erding<br />

Ein Ort zum Genießen<br />

Auch die Pausen gehören zum Arbeitsalltag<br />

dazu. Eine gemeinsame Mahlzeit<br />

mit den Kollegen bedeutet oft mehr als<br />

nur zusammen den Hunger zu stillen.<br />

Mittags ist Zeit <strong>für</strong> Gespräche<br />

Der Treffpunkt Esstisch als täglicher Fixpunkt<br />

schafft auch Zeit <strong>für</strong> Gespräche und<br />

verbessert maßgeblich das Betriebsklima.<br />

Das Mittagessen kann auch eine wichtige<br />

soziale Schnittstelle darstellen. Man trifft<br />

sich mit den Kollegen, unterhält sich mit<br />

den Vorgesetzten und es baut sich Stück<br />

<strong>für</strong> Stück ein soziales Netzwerk auf. Nach<br />

dem Essen möchte man oft gerne noch<br />

ein bisschen entspannen und Energie<br />

tanken, um anschließend wieder mit neuem<br />

Schwung an die Arbeit zu gehen.<br />

Dringender Verbesserungsbedarf<br />

Soviel zur Theorie. In der Praxis sah das<br />

in der Erdinger WfbM bis vor kurzem noch<br />

ganz anders aus. Eine fi ese Geräuschkulisse,<br />

verursacht durch Essenswägen<br />

auf lärmintensiven Bodenfl ießen, machte<br />

anregende Unterhaltungen bislang nahezu<br />

unmöglich. Man musste sich schon<br />

regelrecht anschreien, wollte man auch<br />

am Gespräch teilhaben. Eng gestellte<br />

Tische auf ohnehin schon knapp bemessenem<br />

Raum machten die Situation<br />

auch nicht gerade angenehmer. Über die<br />

Jahre ergraute Decken und Wände sowie<br />

schummrige Beleuchtung aus vergilbten<br />

IKEA-Lampions ließen auch das leckerste<br />

Essen in keinem besonders guten Licht<br />

erscheinen.<br />

Speisesaal in neuem Glanz<br />

Doch damit ist jetzt Schluss! Denn das<br />

Auge isst ja bekanntlich mit und bei<br />

strahlend weißen Wänden schmeckt das<br />

Essen gleich zweimal so gut. Ebenso<br />

wichen die altbackenen Lampions einer<br />

modernen und angenehmen Deckenbeleuchtung.<br />

Damit endlich wieder Ruhe<br />

einkehrt wurde ein neuer Industriegummiboden<br />

in heller Holzoptik verlegt.<br />

Zudem wurde der Speisesaal um einen<br />

zusätzlichen Raum erweitert. Was früher<br />

unzulässig war, konnte nun durch eine<br />

Neuregelung im Baurecht ermöglicht<br />

werden. Der neue Anbau mit Blick auf die<br />

Werke der Malgruppe FiL verschönern<br />

den neuen Speisesaal.<br />

umliegenden Felder ist zu zwei Seiten mit<br />

Fenstern verglast und bietet insbesondere<br />

<strong>Menschen</strong> mit psychischer Erkrankung<br />

nun einen ruhigen Platz <strong>für</strong> die Mahlzeiten<br />

und zum Entspannen in angenehmer, heller<br />

Atmosphäre. Großformatige Gemälde<br />

der Malgruppe FiL in warmen Grün- und<br />

Gelbtönen wirken sich beruhigend auf den<br />

Gesamteindruck des lichtdurchfl uteten<br />

Raumes aus.<br />

Personal und Mitarbeiter<br />

sind zufrieden<br />

Küchenchefi n Suse Fischer ist rundum<br />

zufrieden mit dem neu gestalteten Speisesaal.<br />

„Wir haben jetzt viel mehr Platz.<br />

Mitarbeiter mit Rollatoren oder Rollstuhlfahrer<br />

kommen nun bequem zu ihrem<br />

Tisch. Den Mitarbeitern gefällt es so gut,<br />

dass viele nach dem Essen noch bleiben<br />

um sich zu unterhalten oder Brettspiele zu<br />

spielen. Auch Wandschränke haben jetzt<br />

Platz, um Spiele und Getränke unterzubringen.“<br />

Auch Mitarbeiterin Andrea Hamberger<br />

ist überglücklich: „Früher musste<br />

ich mich in die Umkleidekabine zurückziehen,<br />

damit ich in der Pause ein bisschen<br />

Ruhe habe. Jetzt ist alles viel schöner. Ich<br />

arbeite gerne hier!“<br />

Dieser Umbau war wirklich dringend erforderlich.<br />

Binnen kürzester Zeit hat sich der<br />

Speisesaal nun zu einem Ort zum Genießen<br />

und Wohlfühlen entwickelt.<br />

ANDREA WELTER,<br />

REDAKTIONSBERATUNG<br />

Ein heller, freundlicher Anbau schafft Platz, damit auch Rollstuhlfahrer bequem zu<br />

ihrem Tisch fahren können.<br />

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Die Berufsbildung ist umgezogen<br />

– in funktionelle Räumlichkeiten mit Wohlfühlfaktor<br />

Aufgrund der Sanierung und Erweiterung<br />

der WfbM Erding konnten wir im Juni<br />

<strong>2011</strong> die neuen Arbeits- und Büroräume<br />

beziehen. Der Hauptstandort Freising<br />

wurde somit nach Erding verlegt.<br />

Neue Schulungs- und Arbeitsräume<br />

Im Erdgeschoß wurde <strong>für</strong> den Metallverarbeitungskurs<br />

ein großer Arbeitsraum<br />

zur Verfügung gestellt. Die neuen Böden<br />

und Fenster lassen den Raum heller und<br />

freundlicher wirken. Hans Scheuchenpfl<br />

ug organisierte den Umzug mit seinen<br />

Kursteilnehmern. Eifrig wurden die Drehmaschinen,<br />

Tischbohrmaschinen und<br />

Werkbänke mit dem Lkw von Freising<br />

nach Erding transportiert und anschließend<br />

aufgestellt. Im Obergeschoss entstanden<br />

ein neues Büro mit einem festen<br />

PC-Schulungsplatz <strong>für</strong> Mitarbeiter und ein<br />

Arbeitsraum <strong>für</strong> den Bereich „Hauswirtschaft“.<br />

Funktionelle Ausstattung<br />

Besonders positiv erlebten wir, dass wir<br />

bei der Planung und Umsetzung der<br />

neuen Arbeitsräume konkret mitwirken<br />

durften (höhenverstellbare Arbeitstische,<br />

unterfahrbare Tische, PC mit Touchscreen,<br />

Standleiter mit Haltegriff usw.).<br />

Auch die Küche wurde individuell auf die<br />

Bedürfnisse der Mitarbeiter abgestimmt<br />

und <strong>behinderte</strong>ngerecht eingebaut.<br />

Die neuen und hellen Arbeitsräume bieten<br />

viel Platz und schaffen eine angenehme<br />

Arbeitsatmosphäre. Besonders einladend<br />

wirkt der Treppenaufgang, der durch unsere<br />

Malgruppe FiL gestaltet wurde.<br />

Metallverarbeitungskurse, Hauswirtschaftsunterricht oder PC-Schulungen – die Berufsbildungskurse<br />

fi nden fortan alle in den tollen, neuen Räumen in Erding statt.<br />

Schnelle Eingewöhnung<br />

Bis endgültig alle „Kinderkrankheiten“<br />

beseitigt waren verging noch einige Zeit.<br />

Aber schließlich war auch unser Aufzug<br />

perfekt eingestellt, die Fluchttreppe fertig,<br />

alle Küchengeräte angeschlossen und die<br />

PCs auf den neusten Stand gebracht. Die<br />

Berufsbildung konnte ab Juli wie gewohnt<br />

weiter arbeiten und das nun um einiges<br />

besser! Die Mitarbeiter werden nun fortan<br />

mit dem Fahrdienst nach Erding gebracht<br />

und freuen sich ebenso über die neuen<br />

Räumlichkeiten.<br />

Tolle Zusammenarbeit<br />

Nur gemeinsam lässt sich so ein großer<br />

Umzug reibungslos bewältigen. Wir, Rita<br />

Spitzweck und Hans Scheuchenpfl ug,<br />

möchten uns noch einmal <strong>für</strong> die gute<br />

Zusammenarbeit bei allen Beteiligten<br />

herzlich bedanken. Wir erhielten zuverlässige<br />

Unterstützung von der Geschäftsführung,<br />

Albert Wittmann, den Betriebsleitern<br />

in Erding und Freising sowie dem Personal<br />

der Werkstätten. Auch die EDV-Abteilung,<br />

der Einkauf, die Lagermitarbeiter<br />

und die Fachkräfte an der Pforte standen<br />

uns tatkräftig zur Seite.<br />

Besonders positiv erlebten wir die Mithilfe<br />

unserer Kursteilnehmer. Es gab kein<br />

Jammern oder Schimpfen, sie waren stets<br />

motiviert und mit viel Engagement dabei.<br />

Vielen herzlichen Dank!<br />

EUER BERUFSBILDUNGS-TEAM, RITA SPITZWECK<br />

UND HANS SCHEUCHENPFLUG<br />

Nicht nur bei der Textilpfl ege packen die Mitarbeiter der WfbM gemeinsam mit an.<br />

Auch der Umzug des Berufsbidungsbereiches wurde im Team gestemmt.<br />

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Aufmerksam sein, helfen trauen<br />

Erste-Hilfe-Kurse in der Freisinger <strong>Werkstatt</strong><br />

Im Zuge der Arbeitssicherheit bat mich<br />

Uwe Liebl, Betriebsleiter der Freisinger<br />

<strong>Werkstatt</strong>, den Erste-Hilfe-Kurs <strong>für</strong> unsere<br />

Mitarbeiter zur Ausbildung zum Ersthelfer,<br />

durchgeführt vom bayrischen Roten<br />

Kreuz, zu begleiten. Ich war sehr gespannt,<br />

wie die Kurse verlaufen würden.<br />

Viele interessierte Teilnehmer<br />

Zu dem 2-tägigen Kurs fanden sich insgesamt<br />

23 Mitarbeiter aus acht verschiedenen<br />

Abteilungen ein. Aufgrund der hohen<br />

Beteiligung wurden die Teilnehmer auf<br />

zwei Gruppen verteilt. Gisela Streitberger,<br />

Rettungssanitäterin und Ausbilderin, leitete<br />

die Kurse und forderte das vollständige<br />

Programm von den Mitarbeitern, die sehr<br />

interessiert und engagiert mitmachten.<br />

Im Notfall Hilfe organisieren<br />

Nach der Begrüßung und einer kurzen<br />

Vorstellungsrunde leitete die Kursleiterin<br />

direkt in die Theorie über: Der Notruf über<br />

die Nummer 112 (nicht mehr die 19 <strong>22</strong>2)<br />

stellt ein wichtiges Bindeglied in der Rettungskette<br />

dar, da nur er garantiert, dass<br />

der Betroffene die richtige professionelle<br />

Hilfe erhält. Generell gilt: Der Notruf sollte<br />

relativ früh abgesetzt werden. Bei einem<br />

Notfall erwarten alle Betroffenen und Helfer<br />

eine möglichst rasche Hilfe durch den<br />

Rettungsdienst. Damit diese möglichst<br />

wirkungsvoll sein kann, sind qualifi zierte<br />

Angaben notwendig. Dies erfordert jedoch,<br />

dass das Ausmaß der Notsituation<br />

erkannt wurde, weshalb man sich vor<br />

dem Notruf einen genauen Überblick über<br />

die Situation verschaffen sollte. Setzt man<br />

den Notruf schließlich ab sind die fünf W’s<br />

entscheidend: Wo (ist es passiert)? Was<br />

(ist passiert)? Wie viele (Personen sind<br />

betroffen)? Welche (Art der Verletzung/<br />

Erkrankung liegt vor)? Warten (auf Rückfragen<br />

der Rettungsleitstelle).<br />

Verhalten am Unfallort<br />

Nach der Theorie folgte auch sogleich die<br />

Praxis. Es wurde das richtige Verhalten<br />

am Unfallort geübt. Wichtig hierbei sind<br />

die fünf A’s: Absichern (der Unfallstelle),<br />

Ansprechen (des Betroffenen), Atmung<br />

(überprüfen), Anfassen (gegebenenfalls<br />

die stabile Seitenlage durchführen), Absetzen<br />

(des Notrufes). Gisela Streiberger<br />

demonstrierte zuerst die Situation und<br />

erklärte im Anschluss, wie man die stabile<br />

Seitenlage richtig durchführt. Danach<br />

musste jeder Kursteilnehmer das Vorgeführte<br />

umsetzen.<br />

Grundbegriffe der Ersten Hilfe<br />

Auch wurden das Retten aus dem Auto<br />

mit dem Bergegriff und die korrekte Vorgehensweise<br />

im Erstickungsfall (Klopfen<br />

auf den oberen Rückenbereich mit dem<br />

Helm‘schen Griff) geübt sowie Schocklage,<br />

Lagerung bei Schwindel und<br />

Herzkreislauf-Problemen und die Vorgehensweise<br />

bei Verdacht auf Herzinfarkt,<br />

Sonnenstich und Übelkeit besprochen.<br />

23 Mitarbeiter aus acht verschiedenen Abteilungen nahmen am 2-tägigen Erste-Hilfe-<br />

Kurs in der WfbM Freising teil. Gisela Streitberger, Rettungssanitäterin und Ausbilderin<br />

beim bayrischen Roten Kreuz, leitete die Schulung.<br />

Ebenso durfte der Defi brilator ausprobiert<br />

werden, der mittlerweile an immer mehr<br />

öffentlichen Plätzen Leben retten soll.<br />

Herzlungenbelebung<br />

Besonders spannend wurde es dann, als<br />

die Puppe zur Herzlungenbelebung ins<br />

Spiel kam. 30 Mal auf das Brustbein drücken<br />

und anschließend zweimal Beatmen<br />

wurde nun von den angehenden Ersthelfern<br />

im Falle eines Atemstillstands gefordert.<br />

Jeder musste ran und sein Können<br />

unter Beweis stellen. Die Mitarbeiter nahmen<br />

ihre Aufgabe als Ersthelfer sehr ernst<br />

und zeigten sich bei der Durchführung<br />

sehr beherzt und konzentriert.<br />

Zur Vertiefung wurden die erlernten Methoden<br />

immer wieder anhand von Rollenspielen<br />

praktisch umgesetzt. Gisela<br />

Streitberger gelang es alle Teilnehmer gut<br />

einzubinden.<br />

Verbände richtig anlegen<br />

Der zweite Tag begann zunächst mit<br />

der Wiederholung des Erlernten. Dann<br />

ging es daran, einen mit Helm Verunglückten<br />

zu retten, was viel Feingefühl<br />

verlangte. Danach erklärte Gisela Streitberger<br />

wie man Schnellwundfi ngerverbände,<br />

Kompressenverbände und <br />

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Druckverbände richtig anlegt. Es war<br />

überraschend, wie geschickt alle Teilnehmer<br />

die verschiedenen Hilfemaßnahmen<br />

umsetzten.<br />

Erste-Hilfe-Station der WfbM<br />

Zu guter Letzt besichtigte man gemeinsam<br />

die Erste-Hilfe-Station in der WfbM.<br />

Dort werden <strong>für</strong> den Notfall eine Trage,<br />

Rettungsdecken und Erste-Hilfe-Kästen<br />

mit verschiedenen Inhalten <strong>für</strong> die jeweiligen<br />

Sofortmaßnahmen aufbewahrt.<br />

Zum Abschluss gab es noch eine Prüfungsrunde<br />

und endlich wurden die begehrten<br />

Teilnahmebescheinigungen sowie<br />

eine Erste-Hilfe-Fibel vom Roten Kreuz<br />

verteilt.<br />

Aufmerksam sein, nicht wegschauen<br />

Am Ende des Kurses waren alle begeistert.<br />

Gisela Streitberger bedankte sich <strong>für</strong><br />

die engagierte Teilnahme und ermutigte<br />

noch einmal alle Teilnehmer, sich helfen<br />

zu trauen. Die Unfallstelle absichern,<br />

einen Notruf absetzen und Verletzte zu<br />

trösten sind <strong>für</strong> die Betroffenen ungemein<br />

wichtig. Nicht wegzuschauen bedeutet<br />

aufmerksam sein <strong>für</strong> unsere Mitmenschen.<br />

Für mehr Sicherheit bei der Arbeit, im<br />

Haushalt und Straßenverkehr<br />

Die Kurse werden in der <strong>Werkstatt</strong> regelmäßig<br />

durchgeführt – <strong>für</strong> die Sicherheit<br />

unserer Mitarbeiter während der Arbeit,<br />

aber auch, um es im Alltag umsetzen zu<br />

können, als Verkehrsteilnehmer oder im<br />

Haushalt.<br />

Bei diesem informativen, praktischen,<br />

abwechslungsreichen und auf die Mitarbeiter<br />

zugeschnittenen Kurs haben<br />

wir viel gelernt und <strong>für</strong> jeden ist klar wie<br />

wichtig es ist, sein Wissen immer wieder<br />

aufzufrischen, um gute Erste Hilfe leisten<br />

zu können.<br />

KUNIGUNDE ENGELHARDT,<br />

QUALIFIZIERUNGSBEAUFTRAGTE<br />

ANDREA WELTER, REDAKTIONSBERATUNG<br />

Bei den Erste-Hilfe-Kursen in der WfbM standen die Grundbegriffe der Ersten Hilfe<br />

auf dem Programm: die Herzlungenbelegung genauso wie die stabile Seitenlage.<br />

Facebook-Seminar<br />

Richtiger Umgang mit sozialen Netzwerken<br />

Schlägt man „Facebook“ bei Wikipedia<br />

nach, so erhält man folgende Defi nition:<br />

„Facebook (englisch, sinngemäß „Studenten-Jahrbuch“)<br />

ist eine Website zum<br />

Erstellen und Betreiben sozialer Netzwerke,<br />

die der Facebook Inc. mit Sitz im<br />

kalifornischen Menlo Park gehört.“<br />

18,6 Millionen Deutsche<br />

nutzen Facebook<br />

Diese Plattform war im Februar 2004<br />

erstmals zugänglich und erreichte im<br />

Januar <strong>2011</strong> nach eigenen Angaben 600<br />

Millionen Nutzer weltweit. In Deutschland<br />

sind mittlerweile 18,6 Millionen, d. h.<br />

<strong>22</strong>,8 Prozent der Gesamtbevölkerung auf<br />

Facebook aktiv. Somit ist fast jeder zweite<br />

deutsche Internetnutzer bei Facebook<br />

angemeldet.<br />

Im Jahr 2010 verging fast kein Monat,<br />

in dem Facebook nicht <strong>für</strong> Schlagzeilen<br />

sorgte. Sei es die Fragwürdigkeit von neuen<br />

Entwicklungen und Diensten wie<br />

z. B. die Möglichkeit der Gesichtserkennung<br />

oder die generelle Kritik im Bereich<br />

Datenschutz.<br />

Bewusster Umgang ist wichtig<br />

Darüber hinaus fi nden auch <strong>2011</strong> die<br />

Schlagzeilen weiterhin kein Ende. So lud<br />

ein 16-jähriges Mädchen aus Hamburg<br />

zu einer privaten Party ein, bei der 1600<br />

Personen erschienen, weil sie vergessen<br />

hatte, die Option „öffentlich“ mit einem<br />

Häkchen zu deaktivieren. <strong>Menschen</strong><br />

verabredeten sich zu den sogenannten<br />

U-Bahn-Partys – und viele andere Schlagzeilen<br />

mehr. <br />

Viele Mitarbeiter der WfbM sind in sozialen Netzwerken wie Facebook aktiv.<br />

Ein Seminar gibt Tipps und Anregungen zum verantwortungsvollen Umgang.<br />

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WfbM-Mitarbeiter nutzen Facebook<br />

Aus diesem aktuellen Anlass und dem<br />

Wissen, dass unsere Mitarbeiter Facebook<br />

als soziales Netzwerk nutzen, planten<br />

wir ein Seminar zum Thema „Richtiger<br />

Umgang mit sozialen Netzwerken“. Hierzu<br />

holten wir uns Unterstützung bei Prop<br />

e. V., in Person von Simone Hensel und<br />

Patrick Durner, beide Diplom-Pädagogen<br />

(Univ.) und Medienpädagogen.<br />

Faszination Internet<br />

Die Seminargruppe bestand aus 14 Mitarbeitern,<br />

die unterschiedliche Kenntnisse<br />

der Plattform Facebook mitbrachten.<br />

Jedoch hatten alle eins gemeinsam: Alle<br />

wollten unbedingt mehr darüber erfahren.<br />

Zu Beginn des Seminares wurde am<br />

Beispiel Telefon bzw. Handy aufgezeigt,<br />

wie sich die Nutzungsmöglichkeiten in<br />

den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt<br />

haben und welche technischen Möglichkeiten<br />

heutzutage vorhanden sind.<br />

Anschließend wurde mit allen Teilnehmern<br />

herausgearbeitet, <strong>für</strong> welche Zwecke sie<br />

selbst das Internet nutzen, wie viel Zeit<br />

sie in ihrer Freizeit damit verbringen und<br />

warum das Internet eine solche Faszination<br />

auf jeden Einzelnen ausübt.<br />

Statements der<br />

Seminarteilnehmer<br />

• „Es gibt keine Grenzen mehr!“<br />

• „Vielfalt“<br />

• „Man kann auf die andere Seite<br />

der Welt schauen!“<br />

• „Kommunikation mit anderen<br />

<strong>Menschen</strong>“<br />

• „Geschwindigkeit – schnell an<br />

Informationen kommen“<br />

Die Medienpädagogen Patrick Durner und Simone Hensel von Prop e. V. beraten die<br />

Kursteilnehmer zum Umgang mit den neuen Kommunikationsmitteln.<br />

Persönliche Daten schützen<br />

Im nächsten Schritt wurde gemeinsam<br />

besprochen, welche persönlichen Daten<br />

jeder von sich preisgeben möchte und<br />

welche Daten im Internet nicht auftauchen<br />

sollten. Anhand von Beispielprofi len eines<br />

sozialen Netzwerkes wurden die dort<br />

aufgeführten Daten von den Teilnehmern<br />

des Seminares bewertet und diskutiert.<br />

An diesem Punkt war es den Kursleitern<br />

wichtig den Teilnehmern eine gewisse<br />

Sensibilität <strong>für</strong> persönliche Daten und deren<br />

mögliche Folgen zu vermitteln.<br />

Danach wurden die eigenen Profi le der<br />

Teilnehmer bei Facebook anhand der<br />

erarbeiteten Ergebnisse überprüft und<br />

diskutiert.<br />

Zum Schluss wurde noch auf die wichtigsten<br />

Einstellungsoptionen bei Facebook<br />

eingegangen. Dies ist jedoch<br />

ein Bereich, der weiterhin noch vertieft<br />

werden muss. Darum wurde beschlossen<br />

ein weiteres Seminar zum Thema<br />

„Sicherheitseinstellungen bei Facebook“<br />

abzuhalten.<br />

Technische und soziale<br />

Entwicklungen im Blick behalten<br />

Als Ergebnis dieser Veranstaltung bleibt<br />

festzuhalten, dass dieses Thema nicht<br />

endgültig abzuschließen ist. Aufgrund der<br />

rasanten technischen Entwicklung muss<br />

sich jeder Internetnutzer erneut mit den<br />

verschiedenen Möglichkeiten auseinandersetzen,<br />

um nicht irgendwann eine<br />

mehr oder weniger böse Überraschung zu<br />

erleben.<br />

Hierbei sind auch wir als Arbeitgeber <strong>für</strong><br />

<strong>Menschen</strong> mit geistiger Behinderung<br />

gefordert im Sinne der Integration und<br />

Inklusion mit der Zeit zu gehen und unsere<br />

Mitarbeiter im Rahmen unserer Möglichkeiten<br />

darauf vorzubereiten und zu<br />

fördern.<br />

ANDREAS MÜLLER, SOZIALDIENST FREISING<br />

Gemeinsam erarbeiten sich die Kursteilnehmer Antworten auf die Frage, welche persönlichen<br />

Daten im Internet preisgegeben werden können und welche besser nicht.<br />

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Herzlich Willkommen!<br />

Die neuen Mitarbeiter in der <strong>Werkstatt</strong> in Freising<br />

Ramona Kögl<br />

Hallo, ich heiße Ramona und bin seit September in der Leichtmontage<br />

1. Ich mache besonders gerne die Verpackungsarbeiten.<br />

Auch KG und Berufsbildung gefallen mir gut. Am liebsten<br />

mag ich singen und Spiele.<br />

Dennis Appel<br />

Mein Name ist Dennis Appel. Ich bin 19 Jahre alt und komme<br />

aus Moosburg. Autos sind meine große Leidenschaft. Seit dem<br />

19. September arbeite ich in der Kreativgruppe Freising. Ich<br />

komme gerne in die Arbeit und ich fi nde mich in der <strong>Werkstatt</strong><br />

gut zurecht.<br />

Manuela Purkhart<br />

Ich heiße Manuela und bin 19 Jahre alt. Ich arbeite seit 3. September<br />

im Hausservice. Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß<br />

und ist viel besser als Schule. In meiner Freizeit gehe ich gerne<br />

shoppen und treffe mich mit Freunden.<br />

Marcus Schwarzer<br />

Ich heiße Marcus Schwarzer und bin 20 Jahre alt. Ich bin seit<br />

September in der WfbM und arbeite in der Recycling-Abteilung.<br />

Ich bin gerne in der Arbeit. In der Freizeit sitze ich gerne am<br />

Computer.<br />

Guten Start!<br />

Die neuen Mitarbeiter in der <strong>Werkstatt</strong> in Erding<br />

Rosemarie Scheibl<br />

Ich heiße Rosemarie, bin 20 Jahre alt und freue mich hier in der<br />

<strong>Werkstatt</strong> zu sein. Ich arbeite in der Montagegruppe, verpacke<br />

Kopfhöher und habe schon Freunde gefunden.<br />

Michaela Kroh<br />

Ich heiße Michaela und bin 20 Jahre alt. Ich arbeite auch in der<br />

Montagegruppe, habe Kopfhörer verpackt, Aufkleber geklebt<br />

und Schrauben gezählt. In der Mittagspause spiele ich gerne<br />

Kicker. Ich gehe gerne in die Arbeit.<br />

Nicole Koeniger<br />

Ich heiße Nicole und bin 19 Jahre alt. Ich arbeite in der Gruppe<br />

Näherei und verpacke Kopfhörer. Die Gruppenleiter heißen Herbert<br />

und Conny – mir gefällt es gut in der Gruppe. Ich gehe gern<br />

in die Arbeit.<br />

Heidelinde Welzel<br />

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Vorgestellt<br />

Das neue Personal der WfbM Erding und Freising<br />

Barbara Dichtl<br />

Grüß Gott! Mein Name ist Barbara Dichtl, ich bin 46 Jahre alt<br />

und habe zwei Jungs im Alter von 20 und 21 Jahren. Aufgewachsen<br />

bin ich im Landkreis Passau und seit 2010 wohne ich<br />

in Hallbergmoos. Mein Ausbildungsberuf ist Industriemechanikerin<br />

und zuletzt war ich als Prozesstechnikerin bei der Firma<br />

Renesas in Landshut tätig. In meiner Freizeit bin ich gerne in<br />

der freien Natur, mache viel Sport und außerdem bin ich eine<br />

Leseratte. Seit Juli 2010 arbeite ich als Gruppenleiterin in der<br />

Abteilung Montage. Ich fi nde es toll hier zu sein und freue mich<br />

auf eine gute Zusammenarbeit.<br />

Daniela Fesl<br />

Ich heiße Daniela Fesl, bin 40 Jahre alt, habe einen 19-jährigen<br />

Sohn und wohne in Berglern. Seit Mai <strong>2011</strong> bin ich Fahrerin in<br />

Burgharting. Es bereitet mir riesige Freude jeden Tag mit den<br />

Mitarbeitern zusammenzuarbeiten, da ich sie als <strong>Menschen</strong> wie<br />

du und ich sehe. Mein größter Wunsch wäre es, längere Zeit mit<br />

ihnen verbringen zu dürfen. In meiner Freizeit fahre ich gerne<br />

Rad und backe gerne Kuchen und Torten.<br />

Ayla Menzilci<br />

Hallo, ich heiße Ayla Menzilci und bin 1978 in Moosburg geboren.<br />

Nach meiner Ausbildung als Verkäuferin arbeitete ich mehrere<br />

Jahre im Verkauf in Freising. Im Anschluss war ich bei der<br />

Produktion und im Lager tätig. Ich merkte, dass mir der Umgang<br />

mit <strong>Menschen</strong> viel Freude bereitet. Also bewarb ich mich bei der<br />

WfbM <strong>für</strong> die Stelle als fl exible Gruppenhelferin. In meiner Freizeit<br />

verbringe ich viel Zeit mit Freunden und meiner Familie und<br />

höre gerne Musik. Ich freue mich hier zu sein und hoffe auf eine<br />

gute und lange Zusammenarbeit.<br />

Andreas Hackl<br />

Hallo, ich heiße Andreas Hackl, bin 23 Jahre alt und wohne in<br />

Obergeislbach. Nach meiner Ausbildung zum Buchbinder absolvierte<br />

ich meinen Zivildienst beim BRK Erding, der mir den<br />

sozialen Bereich näher brachte. Da mir die Arbeit mit <strong>Menschen</strong><br />

mit Behinderung sehr viel Freude bereitet, freue ich mich, seit<br />

August <strong>2011</strong> in der WfbM Freising als fl exibler Gruppenhelfer<br />

arbeiten zu dürfen. In meiner Freizeit spiele ich gern Fußball<br />

und trainiere zudem die U17 unseres Vereins. Ich freue mich auf<br />

eine gute Zusammenarbeit.<br />

Anna-Maria Hölzl<br />

Hallo, mein Name ist Anna-Maria Hölzl, ich bin 24 Jahre alt und<br />

wohne in Buch am Buchrain. Erste Berufserfahrung sammelte<br />

ich bei meiner Ausbildung zur Heilerziehungspfl egerin am<br />

Fendsbacher Hof. Das erste Jahr als Fachkraft arbeitete ich<br />

in Freising in der Berufschulstufe der Fröbelschule. Da mein<br />

Wohnort im Kreis Erding ist, war ich sehr froh, dass ich hier eine<br />

Stelle bekam. Die Arbeit in der Intensivgruppe ist wieder eine<br />

neue Erfahrung <strong>für</strong> mich, die mir aber sehr viel Spaß macht.<br />

Ich freue mich auch weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit.<br />

In meiner Freizeit spiele ich gerne Karten (Schafkopf, Rommé,<br />

Canasta, Uno, Watten, Böhmisch Watten, Poker, Neunerln) oder<br />

klettere beim Bouldern überschüssige Energie ab.<br />

Melanie Hübner<br />

Hallo, ich heiße Melanie Hübner, bin 23 Jahre alt und wohne in<br />

der Nähe von Wasserburg am Inn. Meine 5-jährige Ausbildung<br />

zur Heilerziehungspfl egerin absolvierte ich in einem Männerwohnheim<br />

in Steinhöring. Zu dieser Ausbildung gehörte ein<br />

3-monatiges Praktikum, das ich in einer WfbM in Ebersberg<br />

machte und merkte, dass mich dies sehr interessiert. Seit dem<br />

1. August <strong>2011</strong> bin ich als Gruppenleiterin in der Intensivgruppe<br />

der Erdinger <strong>Werkstatt</strong> angestellt. In meiner Freizeit kümmere<br />

ich mich um mein Pfl egepferd, gehe Inline-Skaten und schaue<br />

dem FC Bayern bei seinen Spielen zu. In den Wintermonaten<br />

gehe ich ins Eisstadion und fi ebere bei den Eishockeyspielen<br />

fl eißig mit. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.<br />

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Josef Jell<br />

Ich bin der Sepp, 27 Jahre alt und wohne in Hinterbaumberg.<br />

Meinen Zivildienst absolvierte ich in Burgharting. Schon<br />

damals hat es mir in der Gärtnerei sehr gut gefallen. Seit Mitte<br />

Juni arbeite ich dort nun als fl exibler Gruppenhelfer mit Schwerpunkt<br />

Gemüse. Jetzt bringe ich täglich meine handwerklichen<br />

Fähigkeiten aus meinem früheren Beruf als Maurer und<br />

meine praktischen Erfahrungen aus der Nebenerwerbslandwirtschaft<br />

in die Gärtnerei mit ein. In Burgharting schätze ich<br />

die abwechslungsreiche Arbeit und den netten Umgang mit den<br />

Mitarbeitern.<br />

Christina Leser<br />

Hallo, ich heiße Christina Leser, ich bin 26 Jahre alt und wohne<br />

in München. Da ich im Rahmen eines FSJ bereits in den sozialen<br />

Bereich reinschnuppern konnte und es mir sehr gut gefi el,<br />

studierte ich daraufhin Soziale Arbeit in München und absolvierte<br />

in dieser Zeit mehrere Praktika, u.a. im Isar-Amper-Klinikum<br />

Taufkirchen in der Suchtbehandlung. Später war ich ein Jahr in<br />

der Ambulanten Intensivförderung <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> mit erworbenen<br />

Hirnschäden beschäftigt. Da ich nach meinem Studium Fernweh<br />

bekam, zog es mich dann <strong>für</strong> drei Monate zum Reisen und<br />

Arbeiten nach Thailand, wo ich viele wertvolle Eindrücke und<br />

Erfahrungen sammeln konnte. Nun bin ich seit Mai <strong>2011</strong> hier<br />

im Sozialdienst tätig und freue mich auf neue Herausforderungen.<br />

In meiner Freizeit lese, zeichne und fotografi ere ich viel.<br />

Außerdem bin ich gern in der Natur, reise <strong>für</strong> mein Leben gern<br />

und liebe Musik. Ich freue mich auf eine gute gemeinschaftliche<br />

Zusammenarbeit und gegenseitigen Austausch.<br />

Judith Fischer<br />

Hallo! Ich heiße Judith Fischer, bin 27 Jahre alt und komme aus<br />

Hallbergmoos. Seit dem 1. Oktober <strong>2011</strong> bin ich in der Kreativgruppe<br />

der WfbM Freising als Gruppenleiterin angestellt. Bisher<br />

war ich als Kinderpfl egerin in integrativen Kindergärten beschäftigt.<br />

Nach der Arbeit bin ich bei meinem Pferd zu fi nden, im Wasser<br />

oder auf meinem Moped. Auf eine gute und lange Zusammenarbeit<br />

freue ich mich sehr!<br />

Unsere Jubilare<br />

Wir gratulieren ganz herzlich!<br />

40 Dienstjahre<br />

Peter Borutzki<br />

02.04.1971<br />

35 Dienstjahre<br />

Alfred Kaute 01.09.1976<br />

30 Dienstjahre<br />

Maria Brandmaier<br />

Gabriele Kaulich<br />

Karl-Heinz Kerschner<br />

Christine Marschall<br />

Bartholomäus Stängl<br />

25 Dienstjahre<br />

Hannelore Kimpfbeck<br />

Therese Naderer<br />

Helmut Röhrich<br />

Otto Schwarz<br />

Monika Gschlössl<br />

01.09.1971<br />

01.09.1981<br />

07.12.1981<br />

01.12.1981<br />

01.04.1981<br />

02.11.1981<br />

07.04.1986<br />

01.04.1986<br />

01.09.1986<br />

01.09.1986<br />

Georg Schönauer<br />

02.04.1971<br />

Maria Schweiger<br />

01.04.1971<br />

Barbara Kohnle 01.09.1976<br />

Georg Gaigl<br />

Josef Wozasek<br />

Regina Hintermaier<br />

Tatjana Mojses<br />

Manfred Hiltner<br />

Georg Feichtlbauer<br />

Josef Lupek<br />

Thomas Roggenbuck<br />

01.09.1981<br />

01.06.1981<br />

01.09.1981<br />

08.09.1980<br />

01.09.1986<br />

01.04.1986<br />

01.09.1986<br />

02.09.1985<br />

29<br />

<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong>


30<br />

<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong><br />

20 Dienstjahre<br />

Gerhard Archner<br />

Stefan Betzenbichler<br />

Thomas Fischer<br />

Georg Gruber<br />

Manuela Mühlhammer<br />

Karin Schrödl<br />

Günter Seidlmayer<br />

Roswitha Weiß<br />

Christian Renner<br />

Armin Nefzger<br />

Andrea Hennrich<br />

Manuela Wahl<br />

Johann Scheuchenpfl ug<br />

10 Dienstjahre<br />

Miroslav Blatancic<br />

Katharina Forster<br />

Vera Grüner<br />

Elisabeth Haslberger<br />

Konrad Helmberger<br />

Wolfgang Schmid<br />

Andrè Reddig<br />

Sybille von<br />

Mengershausen<br />

Thomas Winner<br />

Thomas Bauer<br />

Florian Aubeck<br />

Rainer Preitnacher<br />

Maria Wagner<br />

Alexander Schmidt-<br />

Quandt<br />

Kunigunde Engelhardt<br />

Juliane Heid<br />

02.09.1991<br />

02.09.1991<br />

02.09.1991<br />

02.09.1991<br />

03.04.1991<br />

02.09.1991<br />

02.09.1991<br />

02.09.1991<br />

02.09.1991<br />

03.09.1990<br />

03.09.1990<br />

01.08.1991<br />

01.03.1991<br />

10.09.2001<br />

11.06.2001<br />

03.09.2001<br />

03.09.2001<br />

08.10.2001<br />

03.09.2001<br />

02.10.2001<br />

03.09.2001<br />

03.09.2001<br />

03.09.2001<br />

10.09.2001<br />

01.12.2001<br />

01.10.2001<br />

01.09.2001<br />

18.06.2001<br />

15.01.2001<br />

Ein Blick hinter<br />

die Kulissen<br />

Tag der offenen Tür<br />

in der WfbM Erding<br />

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums<br />

und dem endgültigen Abschluss<br />

umfangreicher Umbaumaßnahmen<br />

lud die Erdinger WfbM am 8. Oktober<br />

<strong>2011</strong> zum Tag der offenen Tür in ihre<br />

Räumlichkeiten ein. Dabei nutzten<br />

zahlreiche Besucher die Gelegenheit<br />

einen Blick hinter die <strong>Werkstatt</strong>kulissen<br />

zu werfen.<br />

Werkstättenbereiche<br />

stellen sich vor<br />

Schon beim Betreten der <strong>Werkstatt</strong><br />

bot sich den Besuchern ein reges<br />

Die verschiedenen Bereiche der<br />

WfbM stellen sich vor.<br />

Treiben. Die Aula wirkte mit ihren frisch<br />

gestrichenen Wänden hell und freundlich.<br />

Jeder Bereich der <strong>Werkstatt</strong> präsentierte<br />

sich dort mit eigenen Ständen. Kompetentes<br />

Fachpersonal informierte über seine<br />

jeweilige Tätigkeit. Der Sozialdienst, der<br />

Berufsbildungsbereich, der Elternbeirat,<br />

die OBA, die arbeitsbegleitenden Maßnahmen<br />

und der <strong>Werkstatt</strong>rat vermittelten<br />

einen umfassenden Einblick über ihr<br />

Wirken in der WfbM.<br />

Herbstlicher Stand<br />

der Gärtnerei Burharting<br />

Mit einem herbstlichen Blumenstand, der<br />

zum Einkaufen einlud, stellte sich die<br />

Gärtnerei Burgharting vor. Die Freisinger<br />

<strong>Werkstatt</strong> bot mit ihrem <strong>Werkstatt</strong>laden<br />

allerlei selbst hergestellte Waren aus Holz<br />

und Ton an, gefertigt in der Kreativabteilung<br />

und der ABM-Gruppe. Die Kinderbetreuung<br />

ermöglichte es Eltern, ohne<br />

Sorge um ihre Kinder die <strong>Werkstatt</strong> zu<br />

erkunden.<br />

Leibliches Wohl und musikalische<br />

Highlights<br />

Auch <strong>für</strong> das leibliche Wohl wurde bestens<br />

gesorgt. Es gab herzhafte Speisen<br />

und ein vielfältiges Angebot an Kuchen<br />

und Torten. Selbst ohne das leckere Essensangebot<br />

lud der Speisesaal zum Verweilen<br />

ein. Die neuen Glasfronten sorgen<br />

nun <strong>für</strong> Helligkeit und einen schönen Ausblick<br />

ins Grüne. Freundliche Farben, abgestimmt<br />

mit großformatigen Bildern der<br />

Malgruppe FiL, geben dem Raum eine<br />

behagliche Atmosphäre. Musikalisches<br />

Highlight bildete der Auftritt der Band<br />

„Meister Aubeck“. Die Combo, bestehend<br />

aus Florian Aubeck an der Trommel und<br />

seinem Betreuer an der Gitarre, sorgte<br />

mit fetzigen Rhythmen <strong>für</strong> ausgelassene<br />

Stimmung. <br />

Unter anderem beim Tag der offenen Tür mit einem Stand dabei: Der Werkstadtladen,<br />

die Gärtnerei Burgharting und der <strong>Werkstatt</strong>rat (von links).<br />

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<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong><br />

<strong>Werkstatt</strong>besichtigung<br />

Freundliches Personal versorgte am<br />

Informationsstand alle Interessierten mit<br />

dem Programmablauf und einem Orientierungsplan,<br />

der Auskunft über die Lage der<br />

einzelnen Abteilungen der <strong>Werkstatt</strong> gab.<br />

Dementsprechend gut ausgerüstet konnte<br />

man nun mit der Besichtigung beginnen.<br />

Pünktlich zur angezeigten Uhrzeit ging es<br />

los.<br />

Ursula Schwarz begleitete die Teilnehmer<br />

in die einzelnen Gruppenräume. Die Abteilungen<br />

wirkten hell und freundlich, trotz<br />

Produktion. Plakate und fertiggestellte<br />

Produkte wiesen auf die jeweiligen Auftraggeber<br />

hin. In jeder Abteilung erklärte<br />

ein zuständiger Gruppenleiter die einzelnen<br />

Arbeitsplätze. Es wurde anschaulich<br />

erklärt, welche Teile gerade bearbeitet<br />

werden und wie schließlich das Endprodukt<br />

aussieht. Mitarbeiter mit Behinderung<br />

führten vor, wie sie an ihrem Arbeitsplatz<br />

ihre Tätigkeit verrichten.<br />

Die Gruppenleiter vermittelten den Teilnehmern,<br />

inwiefern sich die <strong>Werkstatt</strong><br />

von der freien Wirtschaft unterscheidet:<br />

Der Arbeitsplatz wird <strong>für</strong> den <strong>Menschen</strong><br />

geschaffen. Je nach Behinderung des<br />

Mitarbeiters wird der Arbeitsplatz so gestaltet,<br />

dass der Mitarbeiter seine Arbeit<br />

gut verrichten kann. Dass in der WfbM der<br />

Mensch an erster Stelle steht, wurde sehr<br />

gut verdeutlicht.<br />

Die rege Teilnahme an den Führungen<br />

zeigte das große Interesse der Besucher.<br />

Die Vielfalt der Produktion und die größtenteils<br />

namhaften Auftraggeber versetzten<br />

alle in Erstaunen.<br />

An den Führungen durch die verschiedenen Abteilungen der WfbM Erding nahmen<br />

viele interessierte Besucher teil.<br />

Zum Ende des Rundgangs wurde die<br />

Förderstätte und die individuelle Beschäftigungs-<br />

und Arbeitsgruppe vorgestellt.<br />

Die Betreuer der Einrichtungen erläuterten<br />

anschaulich den Ablauf eines Arbeitstages.<br />

Sie schilderten Vorgehensweisen<br />

des Betreuens und Förderns der Mitarbeiter<br />

mit Behinderung.<br />

Ausstellung der Malgruppe FiL<br />

In den neu geschaffenen Räumen des<br />

Obergeschosses befand sich unter anderem<br />

eine eindrucksvolle Ausstellung<br />

der Malgruppe „Farbe ins Leben“ (FiL).<br />

Sie bot den Besuchern einen Einblick in<br />

das künstlerische Können der Mitarbeiter.<br />

Zum Nachdenken und Ruhefi nden lud<br />

das Künstlerkaffee gleich im Nebenraum<br />

ein.<br />

Multmediale Einblicke<br />

Über Fernsehgeräte an den Wänden wurden<br />

Bilder der <strong>Werkstatt</strong> ausgestrahlt, so<br />

dass jeder Besucher einen Einblick in den<br />

<strong>Werkstatt</strong>betrieb mit seinen Veranstaltungen<br />

und Festen bekommen konnte.<br />

Großes Dankeschön<br />

Der Tag der offenen Tür in Erding war<br />

sehr gelungen. Ein großes Dankeschön<br />

an das Personal und die Mitarbeiter mit<br />

Behinderung, die mit ihrem Einsatz und<br />

Engagement da<strong>für</strong> gesorgt haben, dass<br />

sich die Werksstatt so positiv präsentieren<br />

konnte.<br />

URSULA RAUSCH, PERSONALABTEILUNG<br />

ANDREA WELTER, REDAKTIONSBERATUNG<br />

Die Gruppenleiter der Abteilungen erklärten den Gästen, was an den verschiedenen<br />

Arbeitsplätzen produziert wird und erläuterten die Arbeitsabläufe.<br />

33<br />

<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong>


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<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong><br />

Stimmen der Besucher<br />

Tag der offenen Tür in der WfbM Erding<br />

Ursula Rausch,<br />

Personalabteilung WfbM Freising:<br />

„Ich fand den Besuch in der Erdinger<br />

WfbM sehr interessant. Durch die Sanierung<br />

wurde aus der <strong>Werkstatt</strong> eine<br />

große, helle und freundliche Einrichtung.<br />

Das Personal vermittelte nicht nur durch<br />

seine einheitliche Kleidung in den Farben<br />

der <strong>Werkstatt</strong> sondern auch vor allem<br />

durch sein freundliches Auftreten ein<br />

Gemeinschaftsgefühl und spiegelte somit<br />

den Zusammenhalt innerhalb der <strong>Werkstatt</strong><br />

wieder. Das ‚sich Wohlfühlen‘ in der<br />

Einrichtung kann hier gelebt werden. Der<br />

Tag der offenen Tür offenbarte, dass die<br />

<strong>Werkstatt</strong> viele Gesichter hat. Zum einen<br />

wird aufgezeigt, wie die <strong>Menschen</strong> mit<br />

Behinderung betreut und gefördert werden<br />

und zum anderen gewinnt man einen<br />

Einblick in die Produktion, die nur mit Hilfe<br />

des Personals und der Mitarbeiter möglich<br />

ist.“<br />

Ingrid Lexa,<br />

Bezirk Oberbayern:<br />

„Ein großes Lob verdient die hervorragende<br />

Organisation. Angefangen mit den<br />

Parkeinweisern, die mich sogleich auf einen<br />

nahegelegenen Parkplatz verwiesen,<br />

über den freundlichen, persönlichen Empfang<br />

an der Eingangstür durch das Personal<br />

und zuletzt die gute Beschilderung<br />

innerhalb der <strong>Werkstatt</strong>. Insgesamt konnte<br />

ich mir einen sehr guten Einblick in die<br />

Betriebsabläufe, Ausstattung und Anforderungen<br />

einer <strong>Werkstatt</strong> bzw. Förderstätte<br />

verschaffen. Persönlich beeindruckt hat<br />

mich die Kunstausstellung. Dabei hätte<br />

Die Mitarbeiter der WfbM Erding präsentierten am Tag der offenen Tür stolz ihre<br />

Arbeitsplätze.<br />

ich es nicht <strong>für</strong> möglich gehalten, welche<br />

künstlerischen Fähigkeiten in so manchem<br />

Mitarbeiter stecken und es ist zu<br />

begrüßen, dass diese Begabungen auch<br />

gefördert werden. Wichtig war mir auch<br />

das Gespräch mit einzelnen <strong>Menschen</strong><br />

mit Behinderung. Bei vielen hatte ich den<br />

Eindruck, dass sie stolz darauf waren,<br />

ihre Arbeit dem Publikum vorstellen zu<br />

dürfen und dass sie sich in der <strong>Werkstatt</strong><br />

gut aufgehoben fühlen.“<br />

Uwe Liebl,<br />

Betriebsleiter WfbM Freising:<br />

„Beim Betreten der <strong>Werkstatt</strong> wurde man<br />

sogleich freundlich begrüßt und bekam einen<br />

Informationsfl yer über den Ablauf an<br />

diesem Tag. Man spürte sofort die angenehme<br />

Atmosphäre. Bereits ab Eröffnung<br />

kamen ständig Besucher – nicht nur<br />

Angehörige von Mitarbeitern – und zeigten<br />

großes Interesse an der <strong>Werkstatt</strong>.<br />

Die einzelnen Gruppenleiter erklärten<br />

ihre Arbeiten in den Arbeitsgruppen und<br />

produzierten mit einigen ihrer Mitarbeiter<br />

einen Auszug an Arbeiten als lebendige<br />

<strong>Werkstatt</strong>.“<br />

Nicole Habermeier,<br />

kfm. Abwicklung WfbM Freising:<br />

„Der Empfang war sehr freundlich und<br />

mitreißend. Die hellen Räume haben mich<br />

stark beeindruckt. Auch <strong>für</strong> das Freisinger<br />

Personal waren die Führungen durch die<br />

Erdinger WfbM äußerst interessant. Die<br />

Mitarbeiter präsentierten stolz ihre Arbeit.<br />

Besonders gut hat mir der Auftritt von Florian<br />

Aubeck gefallen!“ <br />

Bei der Führung durch die verschiedenen Abteilungen wurde deutlich: Die Mitarbeiter<br />

der WfbM fertigen eine Vielzahl an Produkten <strong>für</strong> verschiedene Auftraggeber an.<br />

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<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong>


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Sonja Eilks,<br />

Caritas Zentrum Dachau, Kontaktstelle<br />

<strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> mit Behinderung:<br />

„Es war wirklich eine schöne und gelungene<br />

Veranstaltung. Wir haben die<br />

Möglichkeit unsere Einrichtung in diesem<br />

Rahmen zu präsentieren und bekannter<br />

zu machen sehr gerne wahrgenommen.<br />

Zudem ist es ein sehr guter Weg, die Angebote<br />

(z. B. unsere Clubs und Bildungskurse)<br />

direkt ‚an dem Mann‘ bzw. ‚an die<br />

Frau‘ zu bringen.“<br />

Rosemarie Zampach,<br />

Leitung Heilpädagogische Tagesstätte<br />

St. Nikolaus, Katholische Jugend<strong>für</strong>sorge<br />

der Erzdiözese München und<br />

Freising e.V.:<br />

„Die WfbM erstrahlt in neuem Glanz. Die<br />

Mitarbeiter und Betreuer zeigten mit Stolz<br />

und Begeisterung ihren Arbeitsplatz. Die<br />

Stände aus der Gärtnerei Burgharting<br />

haben die Aula sehr schön geschmückt.<br />

Es wurde klar, dass in der WfbM nicht nur<br />

gearbeitet wird, sondern auch Platz ist <strong>für</strong><br />

persönliche Weiterbildung, Kunst, Musik,<br />

Sport, Lesen und Schreiben… Das Miteinander<br />

von Mitarbeitern, Betreuern und<br />

Eltern wirkte sehr harmonisch und vertrauensvoll.“<br />

Ursula Meinert<br />

Sozialdienst WfbM Freising:<br />

„Der große Besucherandrang hat mich<br />

überrascht. Ich spürte eine offene und<br />

fröhliche Stimmung im Haus. Die Stände<br />

in der Halle zeigten sich farbenfroh und<br />

waren eine gute Mischung aus Information<br />

sowie Präsentation und Verkauf von<br />

schönen Produkten aus der Gärtnerei und<br />

dem <strong>Werkstatt</strong>laden. Ich konnte mir über<br />

die Arbeitsangebote einen guten Eindruck<br />

verschaffen. Auch ohne offi zielle Führung<br />

wurde man umfassend und freundlich<br />

informiert. Im oberen Stockwerk fesselten<br />

mich die Bilder der Malgruppe FiL.“<br />

Kunst und Musik kamen beim Tag der offenen Tür ebenfalls nicht zu kurz. Im Obergeschoss<br />

präsentierte die Malgruppe FiL ihre Werke, im neuen Speisesaal wurde das<br />

Tanzbein geschwungen.<br />

Engagierte Mitarbeiter und Betreuer, interessierte Besucher:<br />

Der Tag der offenen Tür in der WfbM Erding bescherte allen<br />

Beteiligten erlebnisreiche und informative Stunden.<br />

37<br />

<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong>


38<br />

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„60er und 70er Jahre“<br />

Sommerfest in der Förderstätte Kleinbachern<br />

Das diesjährige Sommerfest in der<br />

Förderstätte Kleinbachern stand unter<br />

dem Motto „60er und 70er Jahre“. Die<br />

Durchführung des geplanten Projekts<br />

erstreckte sich über mehrere Wochen.<br />

Zur Vorbereitung wurden gemeinsam die<br />

verschiedensten Ideen gesammelt und<br />

anschließend methodisch-didaktisch entsprechend<br />

aufbereitet. Durch das Thema<br />

„60er und 70er Jahre“ wurden Fertigkeiten<br />

und Kompetenzen im kreativen,<br />

kognitiven, hauswirtschaftlichen, musischrhythmischen<br />

sowie im motorischen<br />

Bereich entwickelt und aktiviert.<br />

Kreativer Förderbereich<br />

Im kreativen Förderbereich wurden u. a.<br />

Pop-Art-Bilder mithilfe eines speziellen<br />

Computerprogramms hergestellt (siehe<br />

Seite 41). Anhand der Rasierschaumtechnik<br />

wurden interessante Bilder gemalt und<br />

jeder hatte zudem die Möglichkeit, sein eigenes<br />

T-Shirt <strong>für</strong>s Sommerfest zu batiken.<br />

Motorischer Förderbereich<br />

Im motorischen Förderbereich gab es<br />

eine Bewegungsreise nach Italien und<br />

es wurden Rock ’n’ Roll und Twist getanzt.<br />

Außerdem wurde der damals beliebte<br />

Ausdruckstanz und Stop-Tanz ausprobiert,<br />

was <strong>für</strong> große Begeisterung sorgte.<br />

Hauswirtschaftlicher Förderbereich<br />

Im hauswirtschaftlichen Förderbereich<br />

wurden passend zu den 60er und 70er<br />

Jahren leckere Aufstriche und Hamburger<br />

selbst zubereitet sowie eine erfrischende<br />

Bowle gezaubert.<br />

Beim Sommerfest in Kleinbachern konnten die Besucher feiern und tanzen ...<br />

Kognitiver Förderbereich<br />

Es gab zudem Informationen über besondere<br />

Ereignisse zu dieser Zeit. So wurde<br />

näheres über die Beatles und das Woodstock-Festival<br />

berichtet. Es gab Informationen<br />

über die erste Mondlandung 1969<br />

sowie zu den Olympischen Sommerspielen<br />

1972 oder über die Fußballweltmeisterschaft<br />

1974. Die Räumlichkeiten der<br />

Förderstätte wurden der damaligen Zeit<br />

entsprechend dekoriert. Es wurden Familienfotos<br />

der Förderstättenmitarbeiter<br />

„von Früher“ aufgehängt, Lavalampen,<br />

Räucherstäbchen und ein alter Schallplattenspieler<br />

kamen zum Vorschein.<br />

Musisch-rhythmischer Förderbereich<br />

Im musikalischen Bereich wurde ein<br />

Schlager-Potpourri mit den Liedern „Ein<br />

knallrotes Gummiboot“, „Im Wagen vor<br />

mir fährt ein junges Mädchen“ sowie<br />

„Schön ist es auf der Welt zu sein“ zusammen<br />

einstudiert und zur Eröffnung<br />

des Festes dargeboten.<br />

60er- und 70er-Jahre-Quiz<br />

Für große Begeisterung unter den Besuchern<br />

sorgte auch das 60er- und 70er-<br />

Jahre-Quiz. Es beinhaltete die unterschiedlichsten<br />

Fragen rund ums Thema:<br />

In welchem Land fand 1969 das legendäre<br />

Woodstock-Festival statt oder gegen<br />

wen gewann Deutschland 1974 das WM-<br />

Finale und so weiter. Unter allen richtig<br />

abgegebenen Antworten wurden drei<br />

Gewinner per Los bestimmt und mit einer<br />

selbstgemachten Flower-Power-CD gekürt.<br />

<br />

... die musikalischen Darbietungen genießen oder die Ausstellung besichtigen.<br />

39<br />

<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong>


40<br />

<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong><br />

Die erarbeiteten Ergebnisse zum<br />

Thema „60er und 70er Jahre“ wurden<br />

visuell aufbereitet, und während des Sommerfestes<br />

in den einzelnen Gruppenräumen<br />

der Förderstätte Kleinbachern stolz<br />

präsentiert. Zur Raumdekoration wurden<br />

Peacezeichen, Smilies und Prilblumen<br />

gebastelt.<br />

Danksagung<br />

Wir möchten uns an dieser Stelle recht<br />

herzlich bei all denjenigen Personen<br />

bedanken, die uns durch ihre tatkräftige<br />

Unterstützung dieses schöne Fest ermöglicht<br />

haben.<br />

Hintergründe<br />

Im Rahmen der berufl ichen Bildung<br />

beziehungsweise der arbeitsweltbezogenen<br />

Bildungsbegleitung hat sich das<br />

projektorientierte Arbeiten in der Förderstätte<br />

Kleinbachern mittlerweile als fester<br />

Bestandteil der konzeptionell-inhaltlichen<br />

Arbeit etabliert.<br />

Mit viel Spaß dabei<br />

Die Arbeit an dem Projekt „60er und 70er<br />

Jahre“ bereitete allen Teilnehmern sehr<br />

viel Spaß und Freude. Durch die Orientierung<br />

an den Interessen, Erfahrungen und<br />

Bedürfnissen forderte die Projektarbeit<br />

den vollen Einsatz und die Mitverantwortung<br />

aller Beteiligten. Alle waren deshalb<br />

sehr stolz darauf, die gemeinsam erarbeiteten<br />

Ergebnisse den Gästen während<br />

des Sommerfestes präsentieren zu können.<br />

FLORIAN BARTIK,<br />

LEITER DER FÖRDERSTÄTTE KLEINBACHERN<br />

Kreativer Förderbereich<br />

• Gestaltung von Pop-Art-Bildern<br />

• Batiken von T-Shirts<br />

• Anfertigung von Perlenketten<br />

• Herstellung von Peacezeichen,<br />

Smilies und Prilblumen zur<br />

Dekoration<br />

Kognitiver Förderbereich,<br />

Wahrnehmungsförderung<br />

• Malen mit Rasierschaum<br />

• Zeitleiste mit den wichtigsten<br />

Ereignissen<br />

• Medienpädagogisches Angebot<br />

Hauswirtschaftlicher<br />

Förderbereich<br />

• Zubereitung von leckeren<br />

Aufstrichen<br />

• Zubereitung von saftigen<br />

Hamburgern<br />

• Zubereitung einer erfrischenden<br />

Bowle<br />

Musisch-rhythmischer<br />

Förderbereich<br />

• Ausdruckstanz und Stop-Tanz<br />

• Musik vom Schallplattenspieler<br />

• Musikalische Aufführung „Ein<br />

knallrotes Gummiboot“, „Schön<br />

ist es auf der Welt zu sein“ und<br />

„Im Wagen vor mir fährt ein junges<br />

Mädchen“<br />

Motorischer Förderbereich<br />

• Bewegungsreise „Italien“<br />

• Rock ’n’ Roll und Twist<br />

tanzen<br />

Hildegard Dürr<br />

Kreative Förderung<br />

Andy Warhol und Roy Lichtenstein spezialisierten<br />

sich auf den Siebdruck und kreierten<br />

unverkennbare Bilder im Comic-Stil.<br />

Vorlage: Porträt von Marilyn Monroe<br />

Weltberühmt ist das Porträt von Marilyn<br />

Monroe – ein Kinostandbild aus dem<br />

Film „Niagara“ – das Warhol über Jahre<br />

hinweg in vielen Farbvariationen verarbeitete.<br />

Bilder <strong>für</strong> Förderstättenbesucher<br />

Mit Hilfe eines speziellen Computerprogramms<br />

konnten wir den Marilyn-Monroe-<br />

Stil auch auf andere Fotos anwenden und<br />

Christina Mohammed<br />

Pop-Art-Bilder <strong>für</strong> das Sommerfest Kleinbachern<br />

erstellten zusammen <strong>für</strong> alle Förderstättenbesucher<br />

Pop-Art-Bilder in diesem Stil.<br />

Annabella Holzer<br />

41<br />

<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong>


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<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong><br />

Straßenmalerei in Erding<br />

Schulprojekt Kreidezeit <strong>2011</strong><br />

Am 28. Mai <strong>2011</strong> entstand ein integratives<br />

Straßenkreidebild am Schrannenplatz in<br />

Erding. Für das Schulprojekt der Heilerziehungspfl<br />

egeschule in Altenhohenau<br />

wagten Helga Sichel und Merve Pala aus<br />

der Intensiv-Gruppe der Erdinger WfbM<br />

gemeinsam mit Heilerziehungspfl ege-<br />

Azubi Max Glasneck den Schritt in die<br />

Öffentlichkeit. Zusammen mit den zwei<br />

Schulkolleginnen Karin John und Anna<br />

Scherr und drei Schülerinnen aus der<br />

Schule St. Nikolaus wurde ein großes<br />

Straßenkreidebild am Schrannenplatz<br />

kreiert.<br />

Gemeinsames Projekt<br />

Um 10 Uhr trafen wir uns alle am Erdinger<br />

Bahnhof und stellten uns erst einmal<br />

gegenseitig vor. Auch der Praxislehrer<br />

Herbert Müller war anwesend. Danach<br />

kehrten wir in ein Café ein, um dort das<br />

Kennenlernen zu vertiefen. Bei Kaffee<br />

und Kuchen erzählte jeder etwas von<br />

sich und eine lockere Stimmung breitete<br />

sich unter den Teilnehmer/Innen aus. Da<br />

wir einen straffen Zeitplan vor uns hatten,<br />

mussten wir uns leider ein bisschen<br />

beeilen. Um 11 Uhr begannen wir mit dem<br />

Aufbau des Pavillons am Schrannenplatz,<br />

da der Himmel ziemlich bewölkt war.<br />

Nachdem wir einige Zeit rätselten, ob es<br />

trocken bleibt oder nicht, riskierten wir<br />

alles und begannen mit der Straßenmalerei.<br />

Unser Ziel war, möglichst viele Passanten<br />

mitmachen zu lassen, sie über den<br />

Heilerziehungspfl egeberuf zu informieren<br />

und ihnen den Umgang mit <strong>Menschen</strong> mit<br />

Behinderung zu erleichtern. Das Ganze<br />

wurde von unserem Praxislehrer beobachtet<br />

und im Nachhinein benotet.<br />

Kleine und große Kunstwerke<br />

Am Anfang waren die ersten Reaktionen<br />

der Passanten auf unsere<br />

Mitarbeiter der WfbM, Schüler und Passanten zeichnen gemeinsam Kreidebilder.<br />

Anwerbungsversuche sehr verhalten und<br />

es fi el uns schwer, die nötige Motivation<br />

zu halten. Als jedoch die Sonne langsam<br />

heraus kam, kamen die Familien und mit<br />

ihnen die notwendige Bereitschaft, uns<br />

beim Straßenkreidebild kreativ zu unterstützen.<br />

Es malten Kinder, Eltern und<br />

auch einzelne Personen und alle gaben<br />

eine positive Resonanz über unsere<br />

Aktion. Viele fragten nach und nahmen<br />

Prospekte mit. Auf dem Platz entstanden<br />

verschiedene kleine und große Kunstwerke,<br />

unter anderem ein großer Fisch und<br />

ein nicht defi nierbares, aber grandioses<br />

Bild zweier Schwestern. Um den Prozess<br />

etwas zu dokumentieren und Interessierten<br />

zeigen zu können, fotografi erten wir<br />

viel und druckten die Fotos direkt aus, um<br />

sie am Schrannenplatz aufzuhängen.<br />

Picknick zum Abschluss<br />

Gegen 14 Uhr war bei uns sichtlich die<br />

Die fl eißigen Maler nach getaner „Arbeit“.<br />

Puste raus und wir fi ngen an, langsam abzubauen.<br />

Endlich fertig, machten wir noch<br />

ein letztes Gruppenfoto, um eine schöne<br />

Erinnerung zu haben. Nun traten wir den<br />

Weg zum Stadtpark an, da dort die letzte<br />

Etappe vor uns lag. Und das war Genuss<br />

und Entspannung pur, denn dort wartete<br />

ein großes Picknick auf uns: selbstgemachte<br />

Fleischpfl anzerl, Pizzaschnecken,<br />

Nudelsalat und Muffi ns, dazu Apfelschorle<br />

und Wasser. Endlich angekommen, ließen<br />

wir uns auf den mitgebrachten Decken<br />

nieder und speisten wie die Könige. Die<br />

Gespräche drehten sich um das Erlebte<br />

und das gute Essen.<br />

Am Schluss gingen einige noch auf den<br />

angrenzenden Spielplatz, um dort noch<br />

ein wenig zu toben. Anschließend verabschiedeten<br />

wir uns alle und versprachen,<br />

dass wir uns irgendwann in dieser Konstellation<br />

noch einmal treffen wollen.<br />

Dank <strong>für</strong> die Unterstützung<br />

Insgesamt war es ein sehr schöner und<br />

erlebnisreicher Tag und ich bedanke mich<br />

hiermit bei allen <strong>für</strong> die gute Zusammenarbeit<br />

und vor allem bei Merve Pala und<br />

Helga Sichel, dass sie mir ihren freien<br />

Samstag geschenkt und so toll mitgemacht<br />

haben. Dazu geht noch ein großes<br />

Dankeschön <strong>für</strong> die tolle Unterstützung an<br />

Albert Wittmann, Bernd Schreiber, Ursula<br />

Schwarz und Christian Kressierer.<br />

MAX GLASNECK,<br />

HEILERZIEHUNGSPFLEGE-AZUBI<br />

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<strong>WIRBEL</strong> <strong>22</strong> | NOVEMBER <strong>2011</strong><br />

Mein Besuch bei der Malgruppe FiL<br />

Karin Weber von der Freisinger Bank erzählt<br />

Donnerstag, 14. April <strong>2011</strong>, ca. 5 Uhr in<br />

Germering. Der Wecker hat noch nicht<br />

geklingelt, aber ich bin schon wach. Irgendwie<br />

habe ich unruhig geschlafen, anscheinend<br />

bin ich schon leicht aufgeregt.<br />

Heute darf ich die Künstlergruppe FiL<br />

in der WfbM in Erding besuchen. Meine<br />

eigenen Bilder soll ich auch mitbringen,<br />

hoffentlich werden die nicht total verrissen!<br />

In meiner Freizeit male ich nämlich<br />

auch. Und das weiß Sabine Rauscher...<br />

Angefangen hat alles im Herbst 2009<br />

Da tauchte Sabine Rauscher in der Freisinger<br />

Bank bei mir auf und fragte nach,<br />

ob die Künstlergruppe FiL bei uns im<br />

Haus ihre Werke ausstellen dürfte. Dazu<br />

sollte ich kurz erklären, dass mein Chef<br />

Siegfried Burkhart und ich in der Bank<br />

<strong>für</strong> kulturelle Veranstaltungen, wie Konzerte,<br />

Ausstellungen etc. zuständig sind.<br />

Wir waren uns damals schnell einig und<br />

legten den Termin auf Juli 2010 fest. Bei<br />

Und das ist übrigens: Herr Ludwig.<br />

der Vernissage lernte ich dann die Künstler<br />

von FiL, ihren Oberboss Albert Wittmann<br />

und einige mehr kennen. Irgendwie<br />

stimmte die Chemie von Anfang an, und<br />

irgendwann kam dann die Einladung zur<br />

Hospitation in Erding.<br />

Los geht’s<br />

Also, wenn ich sowieso nicht mehr schlafen<br />

kann, dann kann ich auch gleich<br />

aufstehen. Raus aus den Federn, rein ins<br />

Bad, fertig machen, anziehen, Bilder auf<br />

die Rückbank, Herr Ludwig in den Kofferraum<br />

und los geht’s. Der Hund muss<br />

erst zu meinen Eltern und von dort aus<br />

fahre ich, bewaffnet mit einem frischen<br />

Apfelkuchen, den meine Mama netterweise<br />

gebacken hat, nach Erding. Sabine<br />

Rauscher hat mir nämlich erzählt, dass<br />

in der Malgruppe gern Kaffee getrunken<br />

wird. Eigentlich wäre ihr ja ein Aprikosenkuchen<br />

lieber gewesen, weil den Albert<br />

Wittmann nicht mag und somit mehr <strong>für</strong><br />

uns bleiben würde... Für meine Verhältnisse<br />

relativ pünktlich, noch aufgeregter als<br />

in der Früh, komme ich in der <strong>Werkstatt</strong> in<br />

Erding an. Kaum da, höre ich schon von<br />

weitem Sabine Rauscher und bin froh,<br />

gleich ein paar bekannte Gesichter – Andrea<br />

Hennrich, Roswitha Staudinger und<br />

die anderen Künstler – zu sehen. Was<br />

haben die heute mit mir vor? Muss ich<br />

wirklich unter den strengen Augen von<br />

Sabine Rauscher ein Bild malen? Aber<br />

alles wird ganz harmlos.<br />

Herzlicher Empfang<br />

Nach einem herzlichen Empfang ist der<br />

Bann gleich gebrochen. In gemütlicher<br />

Runde stellen wir uns gegenseitig vor,<br />

jeder erzählt von sich, seinen Hobbies<br />

und – was mich besonders interessiert –<br />

von seiner Arbeit in der <strong>Werkstatt</strong>. Wie in<br />

der Bank gibt es auch hier verschiedene<br />

Abteilungen, und jeder ist <strong>für</strong> etwas anderes<br />

zuständig. Manchmal dauert es,<br />

genauso wie bei mir, bis man <strong>für</strong> sich die<br />

richtige Abteilung gefunden hat. Froh bin<br />

ich nämlich schon, dass ich irgendwann<br />

in der Marketingabteilung der Bank gelandet<br />

bin. Denn mit dem Finanzwesen an<br />

sich habe ich eigentlich nicht viel am Hut.<br />

Im Jahr 2007 bin ich dann zur Freisinger<br />

Bank gewechselt, wo mir das Arbeiten<br />

richtig Spaß macht. Neben dem Organisieren<br />

von Veranstaltungen aller Art bin<br />

ich hier auch <strong>für</strong> Werbung, Öffentlichkeitsarbeit<br />

und noch vieles mehr zuständig.<br />

Viele Gemeinsamkeiten<br />

Aber hoppla, jetzt hätten wir vor lauter<br />

Ratschen fast die Kaffeepause übersehen.<br />

Und gemalt haben wir auch noch<br />

nichts. Na, ist auch nicht tragisch. Da<strong>für</strong><br />

wissen wir jetzt, dass wir alle was gemeinsam<br />

haben. Im Job, in der Malerei,<br />

und auch privat. Wir sind darauf gekommen,<br />

dass eigentlich jeder Tiere gern hat,<br />

und dass Herr Ludwig kein Zweibeiner<br />

sondern mein Schäferhund ist. Nach<br />

Kaffee und Kuchen – hier gesellen sich<br />

Albert Wittmann und Ursula Schwarz zu<br />

uns – sprechen wir erst über meine Bilder.<br />

Eingepackt habe ich riesige Zitronen,<br />

knackige Äpfel, ein kleines Stillleben und<br />

zwei Pferde in schwarzweiß. Danach<br />

geht’s in den Keller in die heiligen Hallen<br />

der Künstler. Alles darf ich anschauen<br />

und mich auch gleich am Eingang auf<br />

der „Wall of fame“ verewigen. Viele Bilder<br />

kenne ich von der Ausstellung in der<br />

Bank, aber viele ganz tolle Werke habe<br />

ich vorher noch nicht gesehen.<br />

Besichtigung der <strong>Werkstatt</strong><br />

Dann ist der Vormittag auch schon vorbei<br />

und die Malgruppe FiL geht auseinander.<br />

Das schöne ist, dass ich die meisten nach<br />

dem Mittagessen wiedersehe, an ihrem<br />

Arbeitsplatz. Da führt mich nämlich Bernd<br />

Schreiber, der Betriebsleiter der Erdinger<br />

<strong>Werkstatt</strong>, durch alle Abteilungen der<br />

<strong>Werkstatt</strong>. Ich kann gar nicht genau sagen,<br />

was mich an diesem Tag am meisten<br />

beeindruckt hat. Die Herzlichkeit der<br />

Leute, die verschiedenen künstlerischen<br />

Fähigkeiten der FiL-Gruppe, die Ruhe und<br />

Professionalität der Betreuer/Innen, die<br />

Genialität der Einfachheit, mit der teilweise<br />

die Arbeitsabläufe an die Mitarbeiter<br />

angepasst sind… Da könnte man sich in<br />

der Bank manch Scheibe abschneiden!<br />

Vielen Dank <strong>für</strong> den tollen Tag!<br />

KARIN WEBER,<br />

FREISINGER BANK, MARKETING<br />

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Karin Weber zu Gast in der WfbM<br />

So erlebte die FiL-Gruppe diesen Tag<br />

Der FiL-Kalender 2012 ist da!<br />

Die vielen begeisterten Rückmeldungen<br />

zum Kalender <strong>2011</strong> haben uns<br />

darin bestärkt, <strong>für</strong> 2012 erneut einen<br />

Kalender zu erstellen. Natürlich in der<br />

gewohnten Qualität und versehen<br />

mit einer Auswahl an Bildern, die in<br />

der FiL-Gruppe entstanden sind. Die<br />

gezeigten Werke sind ein Ausdruck<br />

<strong>für</strong> die Kreativität und Schaffenskraft<br />

der Malerinnen und Maler. Sie zeigen<br />

uns wieder einmal die beeindruckenden<br />

Talente der Künstler und ihre ganz spezielle<br />

Art Dinge zu sehen, zu erfühlen und<br />

abzubilden.<br />

Lassen Sie die Bilder auf sich wirken. Sie<br />

werden die positive Energie und Freude,<br />

die die Künstler in ihre Werke legen,<br />

beim Betrachten spüren.<br />

Kalender-Bestellung<br />

Interessiert? Hier können Sie den<br />

Kalender bestellen:<br />

Telefon: 08161/5381-0<br />

E-Mail: info@wfbm-freising.de<br />

Weitere Informationen/Preise:<br />

www.wfbm-freising.de/aktuelles/fi lkalender-2012<br />

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Kugel oder Schale<br />

Spontane Entscheidungen in der Keramikgruppe<br />

„Eine schöne Abwechslung zur Arbeit“,<br />

das sagen alle Teilnehmer der Keramikgruppe,<br />

die sich jeden Donnerstag<br />

im Rahmen der arbeitsbegleitenden<br />

Maßnahmen treffen. Mit Ton arbeiten<br />

macht Spaß und es entsteht dabei etwas<br />

Schönes, das man sich abgeschaut oder<br />

ausgedacht hat.<br />

Schürze an und los<br />

Bevor es losgeht zieht jeder seine Schürze<br />

an, denn Staub und Dreck lassen sich<br />

hier nicht vermeiden. Sebastian Esau hat<br />

sich entschieden noch einen Esel <strong>für</strong> die<br />

Krippen zu machen, die beim Christkindlmarkt<br />

verkauft werden. Er knetet seinen<br />

Ton und schon nach kurzer Zeit kann man<br />

einen Tierkörper erkennen, auch wenn die<br />

Beine noch nicht so ganz passen, man<br />

kann sie ja verlängern. Christine Heß arbeitet<br />

an ihrem halb fertigen Hirten weiter.<br />

Weil die Schultern nach unten hängen<br />

sagt sie: „Der schaut so lätschert aus, das<br />

muss geändert werden, außerdem hat<br />

der Herr Mayer g’sogt, dass mia a no an<br />

König braucha.“<br />

Suche nach Inspiration<br />

Inzwischen sucht Alfred Mayer, der die<br />

Gruppe leitet, eine Vorlage aus einem<br />

Krippenbuch, damit man sich besser vorstellen<br />

kann wie so eine Figur aussehen<br />

Christine Heß arbeitet an einem Hirten. Sebastian Esau studiert ein Krippenbuch, um<br />

sich mit den genauen Proportionen eines Esels vertraut zu machen.<br />

soll. Es ist immer sehr schwierig, die Proportionen<br />

zu erkennen und alles richtig zu<br />

platzieren. Auch Brigitte Mitsch hat Probleme<br />

mit ihrem Josef, sie überlegt, soll<br />

er alt oder jung sein, ein recht frommes<br />

Gesicht haben, oder doch lieber lachen?<br />

Welche Frisur hat er?<br />

Klopfen und Anschlickern<br />

Aber entscheidend ist zuerst, dass der<br />

feuchte Ton geklopft wird, damit er homogen<br />

ist, eine Anweisung, die Alfred Mayer<br />

immer wieder betonen muss, denn erst<br />

dann kann man anfangen. Bevor Brigitte<br />

Mitsch die Haare dreht, muss sie erst<br />

Hals und Kopf sauber verstreichen. Sie<br />

schaut sich Alfred Mayer an und stellt<br />

fest, „dass dem sei Kopf net so rund is“.<br />

Und weil der Josef auch nicht so alt ausschauen<br />

soll muss der Buckel noch ein<br />

ganzes Stück abgekratzt werden. Wichtig<br />

ist beim Ansetzen von Einzelteilen (Arme,<br />

Kleidung, Haare) mit etwas verfl üssigtem<br />

Ton zu arbeiten, damit sich die Teile verbinden.<br />

„Das Ganze nennt man anschlickern“,<br />

bemerkt Alfred Mayer. Außerdem<br />

darf der Keramiker keine langen Fingernägel<br />

haben, weil sonst die Abdrücke im<br />

Ton erscheinen.<br />

Die nächste Runde<br />

Inzwischen wechseln die Teilnehmer, <br />

Christian Langer und Florian Bach sind ebenfalls konzentriert bei der Sache. Beiden<br />

gefällt es sehr, mit dem Werkstoff Ton zu arbeiten.<br />

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weil die nächste Kurseinheit beginnt.<br />

Damit die angefangenen Stücke nicht<br />

austrocknen, werden sie in eine verschließbare<br />

Box gestellt und können dann<br />

in der nächsten Woche weiter bearbeitet<br />

werden.<br />

Jetzt kommt Georg Hochwimmer, auch<br />

er hat, wie fast alle anderen auch, schon<br />

in der Fröbelschule mit Ton gearbeitet.<br />

Dort war dies ein wesentlicher Teil der<br />

kreativen Förderung. Georg Hochwimmer<br />

möchte heute eine große Kugel formen,<br />

Alfred Mayer zeigt ihm die Technik. Aber<br />

er entscheidet sich dann doch <strong>für</strong> kleine<br />

Kugeln, die kann er besser mit einer Hand<br />

formen und außerdem erzählt er nebenbei<br />

lieber aus dem Alltag, zum Beispiel,<br />

dass er heute schon ein weiches Frühstücksei<br />

gegessen hat. Inzwischen hat er<br />

sich noch einmal anders entschieden, er<br />

macht jetzt eine Schale.<br />

Profi s am Werk<br />

Christian Langer war früher schon bei Elisabeth<br />

Bachnick, die bis vor zwei Jahren<br />

die Gruppe ca. 20 Jahre geleitet hat. Er<br />

ist vom Töpfern begeistert und hat sich<br />

jetzt wieder <strong>für</strong> einen Kurs angemeldet.<br />

Er weiß auch schon, dass er eine kleine<br />

Vogeltränke macht und beginnt sofort mit<br />

der Arbeit.<br />

Auch Florian Bach kann gut mit dem<br />

Werkstoff Ton umgehen, er möchte eine<br />

schöne Vase machen. Langsam dreht<br />

er seine „Würstl“ und setzt sie auf die<br />

vorbereitete Platte. Alfred Mayer muss<br />

zwischendurch immer wieder anmahnen,<br />

dass auch jede Lage sauber verstrichen<br />

wird, denn sonst ist ein Bruch beim Brennen<br />

vorprogrammiert.<br />

Zum Schluss kommt noch Alfred Kaute<br />

vorbei, er will heute ein Kreuz <strong>für</strong> seine<br />

verstorbenen Eltern machen. Trotz seiner<br />

Spastik schneidet er die ausgerollte Tonplatte<br />

an der vorgezeichneten Linie sauber<br />

aus. Er ist zum dritten Mal beim Kurs<br />

dabei und arbeitet ruhig und konzentriert.<br />

Danach streicht er die Ränder aus und<br />

versucht mit Hilfe eines Holzspatels ein<br />

Muster in den Ton zu drücken. Nach einer<br />

dreiviertel Stunde geht er zufrieden mit<br />

sich und dem angefangenen Werk wieder<br />

an seine Arbeit.<br />

Jeder kann sich einbringen<br />

Alfred Mayer, seit zwei Jahren Leiter der<br />

Keramik-Gruppe, versucht jedem Teilnehmer<br />

mit einfachen, verständlichen<br />

Worten die Verarbeitung des Werkstoffs<br />

Ton näherzubringen. Er lässt bei der Entscheidung,<br />

was gemacht wird, immer den<br />

Spaß und die jeweilige Geschicklichkeit<br />

einfl ießen.<br />

Wichtige Anerkennung<br />

Alle Gruppenmitglieder können entscheiden,<br />

ob sie <strong>für</strong> sich selbst eine Keramik<br />

herstellen wollen, oder ob die Arbeiten<br />

später (z. B. beim Christkindlmarkt) verkauft<br />

werden können. Oft ist es schwierig,<br />

den Wert der einzelnen Leistung dem<br />

Käufer zu vermitteln, um einen möglichst<br />

guten Erlös zu erzielen. Die Verwendung<br />

kommt ja wieder der Gruppe zugute und<br />

es ist <strong>für</strong> sie jedes Mal eine große Freude,<br />

wenn die geleistete Arbeit auch anerkannt<br />

wird.<br />

ELISABETH MAYER,<br />

VORSITZENDE DES ELTERNBEIRATES<br />

Der „Ton“ macht die Musik<br />

Nicht nur im Leben sondern auch beim Töpfern<br />

Unterweisung in Theorie und Praxis: Kursleiter Alfred Mayer unterstützt die Teilnehmer<br />

der Keramik-Gruppe bei der Umsetzung ihrer Ideen.<br />

Damit wären wir beim Thema. Beim Töpfern<br />

entstehen Keramiken, die aus Ton<br />

geformt werden.<br />

Was ist Ton?<br />

Ton ist ein Verwitterungsprodukt von<br />

vulkanischem Gestein wie beispielsweise<br />

Granit. Die Hauptbestandteile des Tons<br />

sind Silizium und Aluminium. Aus ihnen<br />

bestehen Dreiviertel der Erde. Siliziumdioxid<br />

und Aluminiumoxid binden im Ton<br />

das chemische Wasser. Freies Wasser im<br />

Ton macht ihn verformbar. Eisenverbindungen<br />

ergeben die rote Farbe des Tons.<br />

Die von uns in der <strong>Werkstatt</strong> verwendeten<br />

Tone kommen aus dem Westerwald.<br />

Sie haben die Bezeichnung W 2502 und<br />

R 2505. „W“ steht <strong>für</strong> weißen und „R“<br />

<strong>für</strong> roten Ton. „25“ bedeutet einen Schamotte-Anteil<br />

(feuerfeste Gesteine) von<br />

25 Prozent. „02“ und „05“ stehen <strong>für</strong> die<br />

Korngröße (0–0,2mm und 0–0,5mm) des<br />

Schamotte-Anteils. Der weiße Ton kann<br />

bis 1300° C, der rote Ton nur bis 1200° C<br />

gebrannt werden, dazu aber später mehr.<br />

Kurz zur Geschichte des Töpferns:<br />

Dass man Ton brennen kann und daraus<br />

ein fester Gegenstand wird ist wahrscheinlich<br />

einem Zufall zu verdanken. Vor<br />

ca. 24.000 Jahren muss einem gelangweilten<br />

Urmenschen aufgefallen sein,<br />

dass der lehmige Boden durch ein Lagerfeuer<br />

fest geworden ist. Erste Keramiken<br />

sind aus dieser Zeit erhalten. In China<br />

entstanden die ersten Keramik-Gefäße<br />

vor ca. 18.000 Jahren. Die noch heute gebräuchliche<br />

Aufbautechnik aus Tonwürsten<br />

wurde erstmals bei Gefäßen aus dem<br />

8. Jahrtausend v. Chr. gefunden. <br />

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Ab dem 6. Jahrtausend v. Chr. hat<br />

man in Vorderasien die langsam drehende<br />

Töpferscheibe verwendet. Mit der<br />

Erfi ndung der schnell drehenden Töpferscheibe<br />

um 4000 v. Chr. begann die Produktion<br />

von Massenware. Glasierte Keramik<br />

ist seit dem 3. Jahrtausend v. Chr.<br />

aus Mesopotamien und Ägypten bekannt.<br />

Hauptgruppen der Tonerzeugnisse<br />

Für uns sind zwei Hauptgruppen von Tonerzeugnissen<br />

wichtig:<br />

1. Die Irdenware ist die einfachste Art<br />

der Keramik. Sie wird bei 1000° C bis<br />

1200° C gebrannt. Dadurch ist der<br />

gebrannte Ton (Scherben) noch porös<br />

und nicht wasserdicht.<br />

2. Als Steinzeug wird der dichtgebrannte<br />

oder versinterte Ton bezeichnet. Steinzeug<br />

ist wasserdicht und frostfest.<br />

Weitere Materialien und Brandarten sind<br />

das Porzellan oder Raku.<br />

Das Bearbeiten von Ton<br />

Damit der Ton zur Bearbeitung geschmeidig<br />

wird muss er als erstes geknetet oder<br />

geschlagen werden. Es werden auch<br />

mögliche Lufteinschlüsse entfernt, denn<br />

Luftblasen führen zum Platzen des Werkstückes.<br />

Geformt wird der Ton mit ein paar<br />

Grundtechniken, nämlich die Wulst- oder<br />

Plattentechnik oder das Einbringen in eine<br />

Gipsform oder ähnlichem.<br />

Das Drehen kommt im Hobby- oder<br />

Schulbereich seltener zur Anwendung.<br />

Bei der Plattentechnik wird der Ton zu<br />

gleichmäßigen, dünnen Platten ausgerollt,<br />

zugeschnitten und zusammengesetzt.<br />

Bei der Wulsttechnik rollt man den<br />

Ton zu Wülsten, die anschließend aufeinander<br />

geschichtet werden. In vielen<br />

Fällen werden diese beiden Techniken<br />

auch miteinander kombiniert, indem man<br />

beispielsweise den Boden eines Gefäßes<br />

aus einer Tonplatte arbeitet und die<br />

Es weihnachtet schon sehr – bei der Keramik-Gruppe. Einige Werke der Gruppe<br />

können auch im <strong>Werkstatt</strong>laden der WfbM käufl ich erworben werden.<br />

Seitenwände aus Wülsten aufbaut. Außerdem<br />

kann der Ton mithilfe von Einpressformen<br />

modelliert werden. Dabei<br />

wird er meist als Tonplatte in eine Form<br />

gelegt und angedrückt, wodurch er die<br />

Formen und Konturen der Einpressform<br />

annimmt. Nach der Gestaltung des Tons<br />

mit einer dieser Techniken wird er noch<br />

eventuell mit einem Muster versehen und<br />

dann getrocknet.<br />

Das Trocknen von Ton<br />

Beim Trocknen entweicht das freie Wasser<br />

im Ton und er schwindet, wird kleiner.<br />

Damit das nicht schon jetzt zu Rissen<br />

führt ist dem Ton Schamotte zugesetzt<br />

worden. In unserem Ton sind das 25<br />

Prozent. Das macht den Ton widerstandsfähiger<br />

gegen Trocknungsschwindung<br />

und bewirkt auch bei der Bearbeitung ein<br />

besseres Standvermögen.<br />

Nachdem der Ton ganz durchgetrocknet<br />

ist, wird er zum ersten Mal gebrannt.<br />

Beim Schrüh- oder Rohbrand bei ca.<br />

900 °C entweicht auch noch das kristallin<br />

gebundene Wasser und der Ton schwindet<br />

noch einmal. Insgesamt wird das<br />

Werkstück 10 bis 15 Prozent kleiner.<br />

Glasieren und Brennen<br />

Nach dem Schrühbrand kann das Werkstück<br />

glasiert werden. Durch die Glasur<br />

entsteht ein glasartiger Überzug, der<br />

hauptsächlich der farbigen Gestaltung<br />

dient. Danach wird das Stück im Glasurbrand<br />

bei meist höheren Temperaturen<br />

von 1000° C bis 1300° C fertig gebrannt.<br />

Damit ist das gestaltete Tonobjekt fertig.<br />

ALFRED MAYER,<br />

LEITER DER KERAMIKGRUPPE<br />

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Neues von den Sportfreunden<br />

Sommersportfest <strong>2011</strong><br />

Auch dieses Jahr luden die Sportfreunde<br />

der WfbM Freising wieder die ganze Freisinger<br />

und Erdinger <strong>Werkstatt</strong> zum alljährlichen<br />

Sommersportfest ein. Die Sportler<br />

aus beiden Werkstätten trafen am Samstag<br />

hochmotiviert und bei bestem Wetter<br />

am Attachinger Sportplatz ein.<br />

Deutsches Sportabzeichen<br />

Zu Beginn wurden von Albert Wittmann<br />

und Alfred Mayer wieder diejenigen geehrt,<br />

die letztes Jahr das deutsche Sportabzeichen<br />

errungen hatten. Um diese<br />

Auszeichnung zu erlangen, die ab heuer<br />

auf der Weihnachtsfeier verliehen wird,<br />

gaben danach alle wieder ihr Bestes.<br />

Die Werte wurden von Birgit Schultheiß<br />

streng geprüft, doch trotzdem sah man<br />

überall glückliche Sportler, die viel Ehrgeiz<br />

beim Laufen, Springen oder Kugelstoßen<br />

zeigten.<br />

Zum Ende hin wurde natürlich wieder gegen<br />

unseren sportbegeisterten Geschäftsführer<br />

Albert Wittmann Torschießen gespielt.<br />

Am Jubeln der Athleten konnte man<br />

hören, dass doch das eine oder andere<br />

Tor fi el.<br />

Siegerehrung<br />

Nach der Siegerehrung, bei der die drei<br />

Besten jeweils einen Pokal und jeder Teilnehmer<br />

eine Urkunde überreicht bekam,<br />

kehrten viele ins Vereinsheim ein, um<br />

ihre verbrauchten Kalorien gleich wieder<br />

aufzufüllen.<br />

Ausblick<br />

Wir würden uns freuen, wenn nächstes<br />

Jahr noch mehr Sportbegeisterte kommen<br />

und danken den Betreuern und Helfern,<br />

die uns immer so tatkräftig unterstützen.<br />

TOBIAS STAMPFL, SPORTLEHRER<br />

Laufen, Springen, Kugelstoßen – beim Sommersportfest rangen die Teilnehmer aus<br />

Erding und Freising um Urkunden und Pokale.<br />

Mutig das Beste geben<br />

Special Olympics Sommerspiele in Ansbach<br />

Bereits zum 4. Mal fanden die Bayerischen<br />

Special Olympics Sommerspiele<br />

<strong>für</strong> Sportler mit geistiger Behinderung<br />

statt. Nach den Spielen in Nördlingen<br />

2009 und in Reit im Winkl 2010 waren<br />

die 14 Athleten und Coaches der Sportfreunde<br />

WfbM Freising nun zu Gast in<br />

Ansbach.<br />

Das Bestes geben<br />

In zwei Sportarten – Leichtathletik und<br />

Schwimmen – gaben die Athletinnen<br />

und Athleten gemäß ihrem Eid wieder<br />

ihr „Bestes“. Erwartet wurden zu dieser<br />

größten regionalen Sportveranstaltung<br />

<strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> mit geistiger Behinderung<br />

etwa 1.400 Teilnehmer. Das Sportkonzept<br />

der Special Olympics richtet sich<br />

an alle <strong>Menschen</strong> mit geistiger Behinderung,<br />

unabhängig vom Leistungslevel.<br />

Im Vordergrund stehen die persönliche<br />

Bei den Sommer-Special-Olympics <strong>2011</strong>.<br />

Anstrengung, die individuelle Leistung<br />

sowie die Verbesserung der Gesundheit,<br />

die Steigerung des Selbstwertgefühls und<br />

der sozialen Integration. Die Einteilung in<br />

Leistungsgruppen wird entsprechend den<br />

Vorleistungen der Sportler vorgenommen<br />

und an ihren aktuellen Bestleitungen gemessen.<br />

Es erfolgt eine weitere Einteilung<br />

nach Alter und Geschlecht.<br />

Besondere Herausforderungen<br />

Wir bezogen am 6. Juni <strong>2011</strong> unsere Unterkunft.<br />

Ein kleines Hotel im Grünen war<br />

genau das Richtige <strong>für</strong> unsere Sportler,<br />

um nach den Wettkämpfen zu entspannen.<br />

An den Schwimm- und Leichtathletikwettbewerben<br />

nahmen alle mit Erfolg<br />

und viel Motivation teil. Wir fanden <strong>für</strong> das<br />

Abendessen einen hervorragenden Italiener<br />

in der Innenstadt von Ansbach, der<br />

am letzten Abend noch eine kleine Überraschung<br />

<strong>für</strong> uns hatte: Ein Moderator von<br />

Radio 8 wollte ein Interview mit unseren<br />

Sportlern machen, um welches sich diese<br />

nicht lang bitten ließen.<br />

München 2012<br />

Wir hatten dieses Jahr wieder viel Spaß<br />

bei den Bayrischen Special Olympics und<br />

freuen uns schon auf die deutschlandweiten<br />

Spiele in München 2012 bei denen es<br />

wieder heißt: „Lasst mich gewinnen, doch<br />

wenn ich nicht gewinnen kann lasst mich<br />

mutig mein Bestes geben.“<br />

TOBIAS STAMPFL, SPORTLEHRER<br />

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Lauf 10<br />

Sportfreunde gehen zehn Kilometer zu Fuß<br />

Die Abendschau im Bayrischen Fernsehen,<br />

Bayern1, das Zentrum <strong>für</strong> Prävention<br />

und Sportmedizin der TUM und der bayerische<br />

Landessportverband veranstalteten<br />

dieses Jahr den „Lauf 10“ in Wolnzach.<br />

Lauf 10<br />

Wie der Name schon vermuten lässt müssen<br />

dabei zehn Kilometer zu Fuß bewältigt<br />

werden. Hierbei steht allerdings nicht<br />

die Platzierung im Vordergrund. Vielmehr<br />

geht es darum, die Wegstrecke durchzuhalten.<br />

Mitmachen konnte jeder – egal<br />

wie schnell oder langsam er war.<br />

Mit dabei: die Sportfreunde der WfbM<br />

So fanden sich am 15. Juli <strong>2011</strong> über<br />

1.800 Laufbegeisterte in Wolnzach ein.<br />

Mit dabei waren sieben Nordic Walker<br />

und ein Läufer der Sportfreunde WfbM<br />

Freising. Nach dem Aufwärmen mit Rosi<br />

Mittermeier und Christian Neureuter ging<br />

es um 17 Uhr mit einem Massenstart auf<br />

die Strecke. Während dem Lauf gab es<br />

immer wieder Versorgungsstationen, an<br />

denen man seine Energiedepots wieder<br />

auffüllen konnte.<br />

Miteinander Laufen<br />

Die zehn Kilometer wurden jedoch nicht<br />

gegeneinander sondern miteinander gelaufen,<br />

auch wenn das <strong>für</strong> einige sehr ehrgeizige<br />

Sportler nicht der Fall war. Aber<br />

unsere Sportler kamen alle gut gelaunt<br />

wenn auch ziemlich geschafft am Ziel in<br />

der Innenstadt von Wolnzach an.<br />

1.800 Laufbegeisterte fanden sich in Wolnzach zum Lauf 10 ein. Mitten drin und voll<br />

dabei: die Sportfreunde der WfbM.<br />

Müde und zufrieden<br />

Nach der Überreichung der Medaillen<br />

und einer kleinen Stärkung<br />

beim Italiener traten wir auch schon<br />

wieder die Heimreise an. Zu Hause<br />

angekommen sanken wahrscheinlich<br />

alle müde in ihre Betten.<br />

TOBIAS STAMPFL, SPORTLEHRER<br />

Sportlich aktiv sein, gemeinsam<br />

laufen und Spaß haben.<br />

Veranstaltungen<br />

<strong>2011</strong>/2012<br />

<strong>Werkstatt</strong>laden am<br />

Neustifter Freitagsmarkt<br />

in Freising<br />

jeden 1. Freitag im Monat<br />

Weihnachtsfeier Behinderten-<br />

und Versehrtensportverein Erding<br />

in Moosinning am 18. Dezember <strong>2011</strong><br />

Weihnachtsfeier Erding und<br />

Gärtnerei Burgharting<br />

in Kirchdorf am 21. Dezember <strong>2011</strong><br />

Weihnachtsfeier Freising<br />

in Kirchdorf am <strong>22</strong>. Dezember <strong>2011</strong><br />

Fasching in der WfbM Freising<br />

Februar 2012<br />

Fasching in der WfbM Erding<br />

am 16. Februar 2012<br />

Begegnungskonzert<br />

in Erding am 1. März 2012<br />

Special Olympics Winterspiele<br />

in Nesselwang<br />

vom 6. bis 8. März 2012<br />

FiL-Vernissage<br />

im Rathaus Moosinning<br />

am 24. April 2012<br />

Tag der offenen Tür<br />

in Burgharting am 29. April 2012<br />

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Suchbild<br />

Im rechten Bild sind sechs Fehler versteckt<br />

Ein Bild der Gruppe FiL.<br />

Kreuzworträtsel<br />

Der Außenarbeitsplatz – eine ... auf<br />

den 1. Arbeitsmarkt<br />

Die WfbM Erding bietet ein breites<br />

...spektrum<br />

Ein Ort zum Genießen und Wohlfühlen<br />

– Der ... der WfbM Erding<br />

Simone Hensel und Patrick Durner<br />

informierten über den „Richtigen<br />

Umgang mit sozialen ...“<br />

Wie der Tee vom ... in die Tüte<br />

kommt, erzählen uns die Mitarbeiter<br />

aus Burgharting.<br />

Lösungswort:<br />

11 9<br />

2 7 4<br />

3 10<br />

1 5 6<br />

8<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Impressum<br />

ist eine Zeitschrift der Werkstätten <strong>für</strong> <strong>behinderte</strong> <strong>Menschen</strong><br />

Einrichtungen der Lebenshilfe Erding und Freising GmbH<br />

Herausgeber<br />

Werkstätten <strong>für</strong> <strong>behinderte</strong> <strong>Menschen</strong>, Einrichtungen der Lebenshilfe Erding<br />

und Freising GmbH, Gartenstraße 40, 85354 Freising, Telefon 08161/5381-0,<br />

Geschäftsführer: Albert Wittmann.<br />

Redaktionsteam<br />

Nicole Habermeier | Alfred Mayer | Elisabeth Mayer | Andreas Müller | Ursula<br />

Schwarz | Andrea Welter | Albert Wittmann<br />

Autoren<br />

Gerhild Farcher | Andrea Welter | Albert Wittmann | Tobias Stampfl | Rita Spitzweck<br />

und Hans Scheuchenpfl ug | Kunigunde Engelhardt | Andreas Müller<br />

Ursula Rausch | Florian Bartik | Max Glasneck | Nicole Habermeier | Karin Weber<br />

Elisabeth Mayer | Alfred Mayer<br />

Redaktionsberatung<br />

Andrea Welter | die zwei Buchstaben<br />

andrea.welter@diezweibuchstaben.de<br />

Layout<br />

Christine Schöps | kukune mediendesign<br />

info@kukune.de | www.kukune.de<br />

Erscheinungsweise<br />

Erscheint halbjährlich und wird kostenlos verteilt,<br />

Aufl age 1700 Exemplare.<br />

Spenden erbeten<br />

Bankverbindung: Sparkasse Freising,<br />

Kto.-Nr. 146 589 34, BLZ 700 510 03<br />

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Werkstätten <strong>für</strong> <strong>behinderte</strong> <strong>Menschen</strong><br />

Einrichtungen der Lebenshilfe Erding und Freising GmbH<br />

Verwaltung und Betrieb Freising<br />

Gartenstr. 40<br />

85354 Freising<br />

Betrieb Erding<br />

Siglfi nger Straße <strong>22</strong><br />

85435 Erding<br />

Arbeitsbereich Gartenbau<br />

Burgharting Nr. 2<br />

84434 Kirchberg<br />

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Kleinbachern Nr. 7<br />

85354 Freising<br />

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