Mönchengladbach (03.05.2003) - VfL Bochum 1848

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INTERVIEW INTERVIEW PETER NEURURER Noch auf dem Platz lagen sich Trainer, Spieler und Betreuer in den Armen. Die 6 000 VfL- Schlachtenbummler unter den 60 886 Zuschauern in der ausverkauften Arena „AufSchalke“ feierten ihren VfL Bochum überschwänglich. 2:1 in der Höhle des Löwen gewonnen! Nach dem 3:1-Erfolg gegen den Champions League-Anwärter VfB Stuttgart eine Woche zuvor gab es im Kampf um den Klassenerhalt erneut drei wichtige Zähler für den VfL, den einige Pessimisten bereits voreilig abgeschrieben hatten. Doch Trainer Peter Neururer hatte immer wieder gepredigt: „Wir schaffen das noch, wenn unsere verletzten Leistungsträger wieder dabei sind.“ Gegen Stuttgart und Schalke war das der Fall. Und prompt stellten sich wieder Erfolgserlebnisse ein. Sie haben immer davon geredet, dass man mit 39 Zählern nicht absteigen werde. Hat das noch immer Bestand, oder muss sogar noch zugelegt werden? Wir haben jetzt 37 Punkte und sind mit einem weiteren Sieg durch. Bei 39 Punkten könnte es in der Tat noch einmal eng werden. Andererseits: Gewinnen wir heute gegen Mönchengladbach und verlieren Nürnberg zuhause gegen 1860 und Leverkusen zuhause gegen Bielefeld, ist alles für uns gelaufen. Dann wären wir drei Spieltage vor Saisonschluss am Ziel unserer Träume. Und das ist und bleibt der Klassenerhalt. Im Hinspiel gab es auf dem Bökelberg nach einem 0:2-Rückstand ein 2:2, das dem VfL kurz vor Schluss gelang. Die Borussen weinen dem verpassten Dreier noch heute nach, schweben mit „Heute mit Heimsieg Klassenerhalt sichern“ 34 Zählern auf Rang 15 noch in Abstiegsgefahr und haben heute gar nichts zu verschenken. Wie schwer wird es? Ganz klar lautet unsere Devise: Ein VfL-Sieg muss her! Wir spielen auf drei Punkte, wobei ich davon ausgehe, dass unsere Spieler nach den beiden letzten Siegen gegen höher eingeschätzte Mannschaften mit gewonnenem Selbstvertrauen, aber auch ohne jeden Anflug von Überheblichkeit auf den Platz gehen werden. Sie hatten vor Saisonbeginn davon gesprochen, Ziel sei ein einstelliger Tabellenplatz. Davon ist der VfL vor dem heutigen Spiel nur noch einen Rang entfernt. Geht Ihre Planung auf? Ich habe immer von einem einstelligen Tabellenplatz als Wunschziel gesprochen, aber auch immer hinzugefügt, dass wir ebenfalls hochzu- VfL-Trainer Peter Neururer hatte nach dem 2:1-Sieg in Schalke allen Grund zur Freude frieden sind und eine gute Saison gespielt haben, wenn wir am Ende auf Platz 15 stehen und damit nicht zu den Absteigern zählen werden. Klare Antwort also: Bleiben wir drin, ist das Ziel erreicht. Waren Sie mit der Vorbereitung auf die heutige Partie zufrieden? Nach dem Schalke-Spiel, bei dem alle aufopferungsvoll alles gegeben hatten, gab es zwei Tage frei. Ich spürte danach wieder eine Frische in der Truppe, die mich auch für heute Gutes erwarten lässt. Wie steht es um die Gesundheit von VfL-Mittelfeldspieler Sebastian Schindzielorz? Besser, als wir zuerst befürchtet hatten. Er hat gegen Schalke doch keinen Innenbandriss erlitten, wie es zunächst ausgesehen hatte. Ich hoffe, heute auf ihn zurückgreifen zu können. 16 VfL Bochum 1848 • Fußballgemeinschaft e.V.
VfL-Stürmer Vahid Hashemian traf beim 2:2-Remis im Hinspiel auf dem Bökelberg Die Heimbilanz des VfL Bochum gegen den fünffachen Deutschen Meister spricht eine deutliche Sprache: 18 Siege und fünf Unentschieden können die Blau-Weißen für sich verbuchen. Nur fünf Mal nahm die Borussia die Punkte mit nach Mönchengladbach. Allerdings kassierte der VfL Bochum gleich am 3. Spieltag seiner ersten Bundesliga- Spielzeit 71/72 die erste Schlappe gegen den damaligen Deutschen Titelträger. Am 28. August 1971 erzielten Jupp Heynckes und Hans- Jürgen Wolka im Ruhrstadion die Tore zum Gladbacher 2:0-Sieg . In der Gesamtstatistik hat unser VfL gegenüber der Borussia jedoch das Nachsehen: Insgesamt 13 Siegen stehen bei 16 Unentschieden 24 Niederlagen gegenüber. Darunter finden sich die beiden höchsten Niederlagen in der Bochumer Vereinsgeschichte: 0:6 am 23. Februar 1973 und 1:7 am 24. September 1994, jeweils in Mönchengladbach. ANPFIFF RUHRSTADION Hält diese stolze Serie? Seit genau 2.961 Tagen hat der VfL Bochum in der Bundesliga kein Heimspiel gegen unseren heutigen Gast, Borussia Mönchengladbach, mehr verloren. Die letzte Niederlage datiert vom 25. März 1995, als Thomas Kastenmaier und der heutige Dortmunder Heiko Herrlich mit ihren Toren den 2:0-Sieg der Niederrheiner im Ruhrstadion hergestellt hatten. Seither war unsere Elf in drei Heimpartien gegen die „Fohlen“ stets als Sieger (2:0/ 3:1/2:1) vom Platz gegangen. Am 24. Oktober 1998 hatten Thomas Reis und Sebastian Schindzielorz im bis heute letzten Erstliga-Duell im Ruhrstadion die Borussen-Führung durch Karl-Heinz Pflipsen (jetzt Aachen) noch in ein 2:1 für Bochum umgewandelt. Seit 2.961 Tagen ungeschlagen ANPFIFF 17
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