Sachsenwald aktuell - Kurt Viebranz Verlag
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Text und Foto: Stephanie Rutke<br />
Neugier und Entdeckerlust haben<br />
für ein kleines Mädchen dazu<br />
geführt, dass ein Waldspaziergang<br />
mit der Familie zu einem<br />
ganz besonderen Erlebnis wurde.<br />
Die zehnjährige Kristina Buhr<br />
aus Nettelnburg war Mitte November<br />
mit ihren Eltern und der<br />
sechsjährigen Schwester Karolin<br />
zu einem Spaziergang im <strong>Sachsenwald</strong><br />
gestartet. Auf dem Weg<br />
vom Lokschuppen Richtung<br />
Schmetterlingsgarten war das<br />
Mädchen nicht nur auf den Wegen<br />
unterwegs, sondern auch im<br />
unwegsamen Gelände. Plötzlich<br />
hörte sie leise Hilferufe.<br />
Eine ältere Dame war bei ihrem<br />
Spaziergang mit ihrem Hund auf<br />
einem unbefestigten Weg ausgerutscht<br />
und lag hilflos mit gebrochenem<br />
Knöchel im Wald.<br />
Dort entdeckte Kristina sie, handelte<br />
engagiert und holte sofort<br />
ihre Eltern, die per Handy die Polizei<br />
alarmierten. Gemeinsam<br />
mit ihrem Vater lotste die aufgeweckte<br />
Zehnjährige dann den<br />
Rettungswagen durch den Wald.<br />
Das vergangene Jahr war geprägt<br />
von der alle 5 Jahre stattfindenden<br />
Kommunalwahl. Die Unabhängige<br />
Wählergemeinschaft<br />
Aumühle e.V. (UWG) hat mit<br />
43,6 Prozent der Stimmen ein<br />
ausgezeichnetes Ergebnis erreicht.<br />
Wir stellen acht der insgesamt<br />
18 Gemeindevertreter und<br />
bilden die stärkste Fraktion in<br />
unserem »Ortsparlament«. Das<br />
empfinden wir als besondere<br />
Herausforderung.<br />
Zunächst hat sich die UWG-<br />
Fraktion mit CDU und SPD einvernehmlich<br />
über die Besetzung<br />
der Ausschüsse geeinigt. Als Bürgermeister<br />
hat die UWG – wie<br />
vor der Wahl versprochen – Dieter<br />
Giese vorgeschlagen, der einstimmig<br />
gewählt wurde. Mit<br />
Wolfgang Schättgen ist aus den<br />
Reihen der UWG ein sehr engagierter<br />
Stellvertretender Bürgermeister<br />
gewählt worden. Bürgermeister<br />
und seine Stellvertreter<br />
arbeiten sehr gut und vertrauensvoll<br />
zusammen, sie ergänzen<br />
sich hervorragend. Bisher gab es<br />
eine sehr konstruktive Zusammenarbeit<br />
mit den beiden anderen<br />
Fraktionen. Die UWG hat<br />
keine absolute Mehrheit und<br />
braucht für die Umsetzung ihrer<br />
Polizeistationsleiter Jürgen Rodehorst dankte Kristina<br />
(li.) und ihrer jüngeren Schwester Karolin für ihre<br />
Hilfe bei der Rettung der verletzten Dame.<br />
Ziele immer Zustimmung aus<br />
anderen Fraktionen.<br />
Für Aumühle stehen eine Reihe<br />
von Investitionen an, die nach<br />
einem geordneten, mehrjährigen<br />
Finanzplan umgesetzt werden<br />
sollen. Für Projekte wie Straßensanierung,<br />
Regenwassersiel,<br />
Beleuchtung des Ortes, Sanierung<br />
des Schulgebäudes, gemeindeeigene<br />
Wohnungen usw.<br />
sind bereits im diesjährigen<br />
Haushalt erhebliche Investitionen<br />
vorgesehen.<br />
Wir legen großen Wert auf Transparenz<br />
und wollen die Bürger in<br />
die Entscheidungsfindung einbeziehen.<br />
Unsere Internetseite<br />
www.uwg-aumuehle.de bietet dafür<br />
viele Informationen und<br />
Kontaktdaten. Für Mitglieder<br />
und Freunde der UWG haben<br />
wir einen »Newsletter« eingerichtet,<br />
der über wichtige Themen<br />
der Gemeindepolitik per<br />
E-Mail <strong>aktuell</strong> informiert und<br />
sehr gut angenommen wurde.<br />
Daneben boten auch Sommerfest<br />
und Weihnachtsfeier aus-<br />
Polizei dankt Zehnjähriger für Mut und Zivilcourage<br />
Danke,<br />
Kristina!<br />
gezeichnete Möglichkeiten zum<br />
Kennenlernen und zum Informationsaustausch,<br />
wir konnten<br />
immerhin zwölf neue Mitglieder<br />
bei den Unabhängigen begrüßen.<br />
Ein weiteres Instrument zur<br />
Einbindung und Information<br />
der Bürger sind unsere mehrfach<br />
im Jahr veranstalteten Informationsabende.<br />
Unserer letzten<br />
Einladung Ende des Jahres sind<br />
UWG Rückblick 2008<br />
etwa 50 Teilnehmer gefolgt. Aktuelle<br />
Hauptthemen waren Bauland,<br />
Straßensanierung und Kinderbetreuung.<br />
Hinsichtlich Ausweisung von<br />
Bauland im Wald hat sich die<br />
Gemeindevertretung gegen die<br />
Stimmen der UWG mehrheitlich<br />
für einen Flächennutzungsplan<br />
»Viertbusch« entschieden. Dies<br />
ist ein erster Schritt. In einem<br />
mehrjährigen Planungsverfahren<br />
müsste vor einer Bebauung<br />
noch ein Bebauungsplan aufgestellt<br />
werden, in dem dann<br />
Einzelheiten wie Grundstücksgrößen<br />
zu regeln wären. Im Rahmen<br />
eines langfristigen Konzep-<br />
Als Dankeschön für soviel Zivilcourage<br />
und ihren selbstlosen Einsatz lud<br />
Polizeistationsleiter Jürgen Rodehorst<br />
das Mädchen mit seiner Familie kurz<br />
vor Weihnachten in die Aumühler Polizeistation<br />
ein. In der Wache wartete<br />
ein festlich gedeckter Tisch mit Kerze<br />
und Kuchen auf die Gäste. »Es war mir<br />
sehr wichtig, Kristina einzuladen«,<br />
betonte Rodehorst, der vom gemeinsamen<br />
Rettungseinsatz begeistert ist.<br />
»Solche Hilfe ist nicht alltäglich, ihr<br />
seid wirklich aufmerksame Kinder«,<br />
wandte er sich an die Mädchen. »Und<br />
ohne Kristina hätte ich die Verletzte<br />
im Wald sicher nicht so schnell gefunden«,<br />
schmunzelt der Polizist. Während<br />
sich die Reinbekerin bisher nicht<br />
bei dem Mädchen bedankt hat, gab es<br />
von der Polizei als Anerkennung ein<br />
tolles Präsent. Jürgen Rodehorst überreichte<br />
Kristina und Karolin liebevoll<br />
verpackte Geschenke: Die Mädchenaugen<br />
strahlten, als sie die Päckchen<br />
öffneten: Zum Vorschein kamen Reitutensilien,<br />
die die beiden Pferdenärrinnen<br />
gut gebrauchen können.<br />
»Bleib weiter so mutig«, ermunterte<br />
der Polizist seinen kleinen Gast.<br />
tes steht 2009 die Sanierung der<br />
Kuhkoppel und der Nebenstraßen<br />
an. Diskutiert wurden denkbare<br />
Lösungen zum Beispiel für<br />
den Straßenaufbau und das Regenwasser<br />
sowie die Frage, ob<br />
Kosten auf die Anlieger zukommen.<br />
Begrüßt wurde allgemein,<br />
dass der Grünstreifen erhalten<br />
bleibt.<br />
Das unter Denkmalschutz stehende<br />
Schul-Gebäude muss saniert<br />
und neuen Anforderungen<br />
des Schulgesetzes angepasst werden.<br />
Nach Entscheidungen der<br />
Landesregierung ist nach wie vor<br />
offen, ob und gegebenenfalls<br />
wie eine weiterführende Schule<br />
erhalten bleiben kann. Den Zuhörern<br />
erschien wichtig, dass die<br />
Grundschule auf jeden Fall erhalten<br />
bleibt und entsprechend<br />
dem UWG-Konzept »U10« bei<br />
Zielkonflikten der Schwerpunkt<br />
auf die Betreuung und Förderung<br />
der Kinder unter zehn<br />
Jahren gelegt wird.<br />
Auch in 2009 werden die Unabhängigen<br />
systematisch und<br />
Schritt für Schritt an der Umsetzung<br />
des UWG-Wahlprogramms<br />
arbeiten.<br />
Alexander Bargon,<br />
UWG-Fraktionssprecher