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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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90 5 Entwicklung <strong>eines</strong> Gesamtkonzeptes <strong>zur</strong> <strong>Kinematik</strong> <strong>und</strong> <strong>Dynamik</strong><br />

den im Folgenden kurz als Zeitmarken bezeichnet.<br />

Hier wird deutlich, dass „Ort“ einen Punkt im Bezugssystem<br />

meint, während „Weglänge“ für die<br />

Länge der Bahnkurve steht.<br />

Die Änderung des Ortes in einem Zeitintervall ∆t<br />

kann nun mit einem zusätzlichen Ortsänderungsvektor<br />

x �<br />

∆ visualisiert werden, der die Bewegungsrichtung<br />

angibt <strong>und</strong> auch als „Verschiebungsvektor“<br />

bezeichnet werden könnte (siehe<br />

Abb. 5.2). Da die Schüler der elften Jahrgangsstufe<br />

mit der Vektoraddition bereits vertraut sind,<br />

� � �<br />

erkennen sie auch, dass xalt<br />

+ ∆x<br />

= xneu<br />

oder<br />

� �<br />

x = x<br />

�<br />

− x<br />

∆ neu alt gilt. Die Länge dieses Vektors hängt<br />

aber nicht nur von der Schnelligkeit, sondern auch<br />

vom gewählten Zeitintervall ∆t ab. Dividiert man<br />

den Ortsänderungsvektor durch das Zeitintervall, erhält man einen Vektor, dessen Länge die durchschnittliche<br />

Schnelligkeit in diesem Intervall <strong>und</strong> dessen Richtung die Bewegungsrichtung angibt.<br />

� �<br />

Das ist der Vektor der Durchschnittsgeschwindigkeit v = ∆x<br />

/ ∆t<br />

in dem Intervall ∆t. Einen Vektor<br />

für die Momentangeschwindigkeit erhält man näherungsweise für kleine ∆t. Bei einer eindimensionalen<br />

Bewegung kann der Geschwindigkeitsvektor nur zwei Richtungen haben, da er nur in positive<br />

oder negative Richtung des Koordinatensystems zeigen kann. Dies kann nun mit einem Vorzeichen<br />

vor dem Zahlenwert deutlich gemacht werden.<br />

Auf die Besonderheiten der Durchschnittsgeschwindigkeit soll dabei nicht eingegangen werden.<br />

Nur für Lehrer wurden Hintergr<strong>und</strong>informationen bereitgestellt, da hier Schwierigkeiten für große<br />

∆t auftauchten. 5 Abb. 5.2: Entstehung des Ortsänderungsvektors<br />

(∆t = 0,25 s)<br />

Diese Schwierigkeiten können umgangen werden, wenn nur „kleine“ Zeitintervalle<br />

ist <strong>und</strong> um stets den Vektorcharakter der Größen zu verdeutlichen, wird immer ein Pfeil auf die Größen gesetzt. Diese<br />

Schreibweise wird in dieser Arbeit durchgängig beibehalten.<br />

� �<br />

� ∆x<br />

dx<br />

v : = lim = = ��<br />

<strong>und</strong> über die momentane<br />

∆t→0 ∆t<br />

dt<br />

� �<br />

� ∆x<br />

dx<br />

Schnelligkeit (= Tempo) v : = lim = = x��<br />

. Die Durchschnittsgeschwindigkeit im Zeitintervall ∆t ist sinnvoll-<br />

∆t→0 ∆t<br />

dt<br />

�<br />

v dt ⎛ v dt ⎞<br />

�<br />

� ∫<br />

x<br />

⎛ ∆x⎞<br />

∆x<br />

erweise als vmittel<br />

= = ⎜∫<br />

⎟ 1<br />

1<br />

: ⋅ = ⋅ =<br />

t v dt t<br />

⎜<br />

y ⎟<br />

zu definieren. Das hat Konsequenzen: Ein Auto,<br />

∆ ⎜ ⎟<br />

y ∆ ⎝∆<br />

⎠ ∆t<br />

∆t<br />

⎝∫<br />

⎠<br />

das mit konstanter Schnelligkeit von 10 m/s einmal im Kreis herum fährt, hat für die Umlaufdauer die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

Null. Ein Auto, das eindimensional 1 min mit v = 30 m/s <strong>und</strong> dann 1 min mit v = -30 m/s fährt, hat<br />

die Durchschnittsgeschwindigkeit Null. Das ist so sinnvoll; schließlich ist es insgesamt ja nicht weiter gekommen. Für<br />

� �<br />

die Ortsänderung gilt damit ∆x<br />

= vmittel<br />

⋅∆t<br />

. Man muss also die Durchschnittsgeschwindigkeit von der Durch-<br />

∫ v dt<br />

schnittsschnelligkeit (= Durchschnittstempo) im Zeitintervall ∆t unterscheiden: v =<br />

mittel ∆t<br />

�<br />

�<br />

: . Das Auto, das mit<br />

konstanter Schnelligkeit von 10 m/s einmal im Kreis herum fährt, hat auch als Durchschnittsschnelligkeit während<br />

<strong>eines</strong> Umlaufs 10 m/s. Ein Auto, das eindimensional 1 min mit v = 30 m/s <strong>und</strong> dann 1 min mit v = -30 m/s fährt, hat<br />

5 Einigkeit besteht über die Definition der Momentangeschwindigkeit x

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