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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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5 Entwicklung <strong>eines</strong> Gesamtkonzeptes <strong>zur</strong> <strong>Kinematik</strong> <strong>und</strong> <strong>Dynamik</strong> 87<br />

Gr<strong>und</strong>legende Prinzipien dieses Unterrichts sind die Einführung der kinematischen Begriffe anhand<br />

von zweidimensionalen Bewegungen, die Betrachtung der Änderungen x �<br />

∆ <strong>und</strong> v �<br />

∆ <strong>und</strong> die Nutzung<br />

dynamisch ikonischer Repräsentationen. Als wichtiger Schritt für eine aktive Auseinandersetzung<br />

werden Vorhersagen gefordert <strong>und</strong> qualitative Aufgaben verwendet. Eine wichtige Rolle spielen<br />

komplexe Experimente, in denen mehrere Kräfte <strong>und</strong> Reibung wirken, <strong>und</strong> der Einsatz graphischer<br />

Modellbildung.<br />

5.2 Vorarbeiten in Würzburg<br />

Im Jahr 1994 wurde in einer empirische Erhebung (Wilhelm, 1994) ermittelt, wieweit bayerische<br />

Gymnasiasten (10 Gymnasialklassen, 188 Gymnasiasten) <strong>und</strong> Fachoberschüler nach dem <strong>Dynamik</strong>unterricht<br />

bei Aufgaben zu eindimensionalen Bewegungen noch entsprechend den typischen<br />

Schülervorstellungen antworten <strong>und</strong> bei welcher Fragestellung eher „aristotelisch“ bzw. eher „newtonsch“<br />

geantwortet wird (Wilhelm, 1994, S. 72 – 146; Heuer, Wilhelm, 1997). Außerdem wurde in<br />

dieser Arbeit ein neues Unterrichtskonzept für die <strong>Dynamik</strong> geradliniger Bewegungen vorgeschlagen<br />

<strong>und</strong> teilweise im Unterricht getestet (Wilhelm, 1994, S. 147 - 188). Gr<strong>und</strong>ideen dieses Vorschlages<br />

waren � die Nutzung verschiedener Darstellungen mit Hilfe dynamisch ikonischer Repräsentationen,<br />

wie sie auch hier genutzt werden, � die Betonung des Gespräches mit den Schülern, die<br />

die Ergebnisse formulieren <strong>und</strong> beschreiben bzw. vorhersagen sollten <strong>und</strong> � die Nutzung von Versuchen,<br />

bei denen variable Kräfte, mehrere Kräfte gleichzeitig <strong>und</strong> Reibungskräfte wirken, sowie<br />

eine kontinuierliche Messung mit einem Messwerterfassungssystem. Dazu wurde ein Versuchsaufbau<br />

(Wilhelm, 1994, S. 155 - 172) entwickelt, bei dem man die Hangabtriebskraft, die auf einen<br />

Luftkissengleiter wirkt, ständig verändern kann <strong>und</strong> kontinuierlich erfasst <strong>und</strong> zusätzlich noch eine<br />

konstante Zugkraft, eine konstante Schubkraft durch einen Propeller, eine konstante Gleitreibungskraft<br />

oder eine geschwindigkeitsabhängige, bremsende Wirbelstromkraft wirken kann. Für die <strong>Kinematik</strong>,<br />

die nicht das Thema dieser Arbeit von WILHELM (1994) war, wurde dennoch bereits in<br />

dieser Arbeit vorgeschlagen, bei der Beschleunigung den Geschwindigkeitsänderungsvektor v �<br />

∆ als<br />

Differenz der Geschwindigkeit vor <strong>und</strong> nach jedem Zeitintervall als Elementarisierung zu verwenden.<br />

Zu diesem Konzept wurden zwar einige Unterrichtserfahrungen gesammelt, aber kein kompletter<br />

Lehrgang unterrichtet. Außerdem wurde das Konzept, abgesehen von den Gr<strong>und</strong>ideen, nicht<br />

ausführlich <strong>und</strong> detailliert beschrieben <strong>und</strong> keine empirischen Untersuchungen <strong>zur</strong> Effektivität<br />

durchgeführt.<br />

JÄGER hat in einer Staatsexamensarbeit dieses <strong>Dynamik</strong>-Konzept mit einem Konzept <strong>zur</strong> eindimensionalen<br />

<strong>Kinematik</strong> ergänzt <strong>und</strong> schulische Erfahrungen mit dem Gesamtkonzept im Schuljahr<br />

1995/96 beschrieben (Jäger, 1996). Im Schuljahr 1996/97 wurde erneut eine weitere Klasse (11.<br />

Jahrgangsstufe) mit diesem mittlerweile leicht veränderten Konzept unterrichtet <strong>und</strong> von KOLLER in<br />

einer Staatsexamensarbeit mit verschiedenen empirischen Erhebungen begleitet (Koller, 1997).<br />

GALMBACHER hat in einer weiteren Examensarbeit zu diesem Unterricht - hauptsächlich zum <strong>Kinematik</strong>teil<br />

(eindimensional) - ein Lehrbuch für Schüler geschrieben (Galmbacher, 1997). ALBERT<br />

hat in einer Staatsexamensarbeit eine Fülle von Experimenten zum dritten newtonschen Gesetz mit<br />

Messwerterfassung entwickelt <strong>und</strong> damit dieses Unterrichtskonzept um ein weiteres Thema ergänzt.

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