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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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86 5 Entwicklung <strong>eines</strong> Gesamtkonzeptes <strong>zur</strong> <strong>Kinematik</strong> <strong>und</strong> <strong>Dynamik</strong><br />

Reusch, 1997; Reusch, Heuer, 1998, 1999a, 1999b, 2000 <strong>und</strong> Reusch et al., 2000a) sollte die <strong>Kinematik</strong><br />

mit zweidimensionalen Bewegungen beginnen <strong>und</strong> alle kinematischen Begriffe anhand zweidimensionaler<br />

Bewegungen erarbeiten, was in Deutschland für die Oberstufe ein Novum darstellte 3 .<br />

Außerdem sollte in diesem Unterrichtskonzept die Möglichkeit gegeben werden, die Modellbildung<br />

sinnvoll zu integrieren. Um erfolgreiches Lernen zu ermöglichen, wurden also verschiedene didaktische<br />

<strong>und</strong> methodische Elemente zu einer neuen <strong>Konzeption</strong> verb<strong>und</strong>en. Dabei wurde als Randbedingung<br />

festgehalten, dass der gesamte Unterricht in dem sehr engen zeitlichen <strong>und</strong> inhaltlichen<br />

Rahmen des bayerischen Lehrplans durchführbar sein soll.<br />

Bei den Vorarbeiten, auf denen diese Arbeit aufbaut (siehe Kapitel 5.2), sind stets nur die Prinzipien<br />

<strong>und</strong> Ideen beschrieben oder Experimente <strong>und</strong> Computerprogramme dokumentiert. Es gibt jedoch<br />

keine Beschreibung, wie der Lehrer in jeder einzelnen St<strong>und</strong>e vorgehen könnte. Es fehlen passende<br />

Materialien wie Arbeitsblätter, Folien, passende Übungsaufgaben <strong>und</strong> entsprechende Prüfungsaufgaben.<br />

Man kann von den Lehrern nicht erwarten, dass sie all dies selbst entwickeln. Die meisten<br />

Lehrer sind deshalb nicht bereit oder (schon aus Zeitgründen) nicht in der Lage nach einem solchen<br />

Konzept zu unterrichten. HENSE, MANDL ET AL. (2002) ziehen aus den ersten Ergebnissen der <strong>Evaluation</strong><br />

des Programms SEMIK („Systematische Einbeziehung von Medien, Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnologien in Lehr- <strong>und</strong> Lernprozesse”) die gr<strong>und</strong>legende Konsequenz: „Die<br />

Einführung neuer Medien hängt von der Bereitstellung neuer Lehr- <strong>und</strong> Lernkonzepte ab. Man<br />

kann von Lehrern nicht erwarten, dass sie neue Unterrichtsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Projekte ohne Vorgabe als<br />

zusätzliche Leistung entwickeln. Dieses Defizit zu verringern, scheint eine wichtige Herausforderung<br />

für zukünftige Forschungsarbeiten zu sein“ (Hense et al., 2002, S. 785 unten). Deshalb war es<br />

neben einer Lehrerschulung eine Aufgabe, zu diesem Konzept vielfältige Materialien, die die Ideen<br />

schulpraktisch übersetzen, <strong>und</strong> ausführliche schriftliche Unterrichtsbeschreibungen vorzulegen,<br />

damit sich Lehrer vorstellen können, wie die einzelnen St<strong>und</strong>en konkret ablaufen können <strong>und</strong> so<br />

wesentliche Ideen übernehmen können. Sowohl eine kurze Zusammenschau verschiedener empirischer<br />

Studien als auch eine neuere deutsche Studie bestätigen, dass für eine Transferwirkung von<br />

Lehrerfortbildungen in die Unterrichtspraxis hinein vielfältige Unterrichtsmaterialien sehr wichtig<br />

sind (Haenisch, 1994, S. 3 + S. 5). So wurde die Voraussetzung gelegt, dass viele verschiedene<br />

Lehrer danach unterrichten konnten <strong>und</strong> das Konzept unabhängig von der Lehrervariablen evaluiert<br />

werden konnte. Aufgezeigt werden soll damit auch nur das didaktische, weniger das methodische<br />

Vorgehen. Das bedeutet auch, dass das Konzept sowohl im lehrerzentrierten Unterricht als auch in<br />

schülerorientierter Gruppenarbeit umsetzbar ist.<br />

Materialien, mit denen Schüler sich die Inhalte allein erarbeiten können, sind allerdings nicht vorgesehen.<br />

Da es sich um eine neue didaktische <strong>Konzeption</strong> handelt, sollten diese im lehrergeleiteten<br />

Unterricht in Unterrichtsgesprächen eingesetzt werden. In einem weiteren Schritt wäre es auch<br />

denkbar, hierzu multimediale Selbstlerneinheiten zu entwickeln (siehe Kapitel 7.1), was nicht das<br />

Thema dieser Arbeit ist.<br />

3 WODZINSKI verwendete für die Erarbeitung des Geschwindigkeits- <strong>und</strong> Kraftbegriffes in der Mittelstufe auch zweidimensionale<br />

Bewegungen (Wodzinski, 1996; Wodzinski, Wiesner, 1994 a+b)

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