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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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82 4 Interventionsstudie <strong>zur</strong> graphischen Modellbildung mit VisEdit<br />

Abb. 4.20: Modalmap der Klasse 2 nach drei Monaten (Langzeittest)<br />

von der Art „spezielle Kraft→Kraft“ oder „spezielle Kraft→Summe aller F“ (z.B. Gewichtskraft→ΣF<br />

(72 % statt 68 % bzw. 28 %), Zugkraft→ΣF (89 % statt 79 % bzw. 39 %) <strong>und</strong> andere)<br />

weiter leicht verbessert. Dabei ist zu bedenken, dass in der Zwischenzeit keine weitere Modellbildung<br />

durchgeführt wurde <strong>und</strong> keine dynamischen Vorgänge behandelt wurden. Auch die falschen<br />

Aussagen „Beschleunigung wirkt auf Kraft“ (22 % statt 5 % im Nachtest bzw. 39 % im Vortest),<br />

„Masse beeinflusst Kraft“ (33 % statt 5 % bzw. 44 %) <strong>und</strong> „Bremsen ist Kraft“ (6 % statt 21 %<br />

bzw. 44 %) kommen im Langzeittest deutlich seltener als im Vortest vor. Insgesamt kann man daraus<br />

schließen, dass es sich nicht um ein kurzfristig angelerntes Wissen handeln kann, sondern um<br />

ein Wissen, das Bestand hat.<br />

In den Klassen, die nach dem Gesamtkonzept von Kapitel 5 unterrichtet wurden <strong>und</strong> bei der die<br />

Modellbildung schon während der Behandlung der <strong>Kinematik</strong> <strong>und</strong> <strong>Dynamik</strong> an geeigneten Stellen<br />

eingesetzt wurde, ergab sich ein ähnliches Ergebnis wie im oben erwähnten Nachtest (siehe Kapitel<br />

6.5.3). Hier erschien es außerdem Lehrern so, als ob das Wissen um das Vorgehen beim Erstellen<br />

der Wirkungsgefüge den Schülern eine Hilfe beim Rechnen quantitativer Aufgaben war, d.h. sie<br />

haben das zugr<strong>und</strong>e liegende Problemlöseschema auch bei Aufgaben ohne Computer angewandt.<br />

Offen bleibt allerdings noch, ob es sich bei dem Wissenszuwachs, der sich in den Modalmaps zeigte,<br />

um ein deklaratives Wissen, also Informationswissen, handelt oder um operatives Wissen <strong>und</strong><br />

Verständnis, wie es die Schüler selbst behaupteten. FRIEGE <strong>und</strong> LIND haben gezeigt, dass in ihrer<br />

Studie aus Begriffsnetzen gewonnene Kennwerte für Wissen mit Faktenwissen korrelieren <strong>und</strong> Faktenwissen<br />

sehr hoch mit Problemlöseleistung korreliert, so dass ein indirekter, aber kein kausaler<br />

Zusammenhang zwischen Begriffsnetzen <strong>und</strong> Problemlöseleistung entsteht (Friege, Lind, 2004, S.<br />

264).<br />

Ungeklärt ist auch, inwieweit die Schüler bei qualitativen Verständnisfragen auf dieses Wissen <strong>zur</strong>ückgreifen<br />

oder Alltagswissen benutzen bzw. aufgr<strong>und</strong> einer Wissenskompartmentalisierung auf<br />

Alltagswissen <strong>zur</strong>ückgreifen. Aus Zeitgründen konnten hierzu keine weiteren Untersuchungen vor-

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