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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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68 4 Interventionsstudie <strong>zur</strong> graphischen Modellbildung mit VisEdit<br />

sind für das Verständnis physikalischer Zusammenhänge wenig hilfreich. Eine Einführung in Vis-<br />

Edit <strong>und</strong> in die Modellbildung im Rahmen der <strong>Kinematik</strong> einschließlich dem Arbeiten mit den Simulationen<br />

ist so in einer Unterrichtsst<strong>und</strong>e möglich.<br />

Bei der Anwendung des zweiten newtonschen Gesetzes gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Modellbildung.<br />

Ein im Unterricht behandeltes Beispiel ist ein Wagen auf der schiefen Ebene. Der Vorteil<br />

dieses thematischen Bereichs liegt darin, dass hier sukzessive weitere Kräfte hinzugefügt werden<br />

können. Dass nur eine konstante Hangabtriebskraft wirkt, ist noch einfach. Interessanter wird<br />

es, wenn durch eine Feder am Fahrbahnende eine weitere Kraft ins Spiel kommt, die den Wagen<br />

wieder nach oben reflektiert, denn es handelt sich in diesem Falle um eine ortsabhängige Kraft. Da<br />

der Wagen in diesem Modell unrealistischerweise wieder die Ausgangshöhe erreicht, wünschen<br />

sich die Schüler eine Berücksichtigung der<br />

Reibung, so dass eine dritte Kraft hinzukommt<br />

(siehe Abb. 4.10). Diese Rollreibungskraft<br />

ist zwar betragsmäßig konstant,<br />

aber von der Bewegungsrichtung, also der<br />

Geschwindigkeitsrichtung, abhängig. Die<br />

Vorteile dieser Modellbildung sind, dass der<br />

entsprechende reale Versuch immer wieder<br />

vorgeführt werden kann, die Schüler sich<br />

eine realistische Berechnung mit Berück- Abb. 4.10: Modell <strong>zur</strong> schiefen Ebene mit Reflexion <strong>und</strong><br />

sichtigung der Reibung wünschen <strong>und</strong> insge- Reibung<br />

samt ein komplexer Ablauf (mit komplexen<br />

Graphen, siehe Abb. 4.11) vorliegt, bei dessen<br />

Modellierung einige Fehlvorstellung<br />

auftreten, die diskutiert werden können. Hier<br />

wird das Gr<strong>und</strong>prinzip deutlich, dass immer<br />

alle Kräfte berücksichtigt werden müssen<br />

<strong>und</strong> diese mit ihrer Richtung addiert die<br />

„Summe der angreifenden Kräfte“ ergeben,<br />

die die Beschleunigung bestimmt. Es ist sogar<br />

möglich, eine vierte Kraft zu berücksichtigen,<br />

wenn man annimmt, dass auf dem<br />

Wagen ein ferngesteuerter Propeller montiert<br />

ist. Da nicht nur das Modell gemeinsam er- Abb. 4.11: Ausgabe zum Modell der schiefen Ebene<br />

stellt wurde, sondern auch mit den entstandenen<br />

Simulationen gearbeitet wurde, indem die Schüler schriftlich Vorhersagen machen sollten,<br />

wurden dazu zwei Unterrichtst<strong>und</strong>en benötigt. Wenn man noch mehr vorhersagen lässt <strong>und</strong> ausführlicher<br />

diskutiert, könnte man auch drei oder vier Unterrichtsst<strong>und</strong>en lang sinnvoll mit diesem Vorgang<br />

im Unterricht arbeiten. Sinnvoll ist z.B. ein Vergleich des Modells mit einer Realmessung.

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