Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...
Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...
Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
56 4 Interventionsstudie <strong>zur</strong> graphischen Modellbildung mit VisEdit<br />
SANDER ET AL. (2001, S. 160 f.) zeigen, dass es bei Studenten nur zu oberflächlichen Vergleichen<br />
führt, wenn die Graphen nicht in einer Software übereinander gelegt werden können. Nur Coach 5<br />
bietet noch die Möglichkeit, einen Graph von Modell <strong>und</strong> Experiment übereinander zu legen. Manche<br />
Modellbildungsprogramme behelfen sich damit, dass Messdaten umständlicher über Excel eingelesen<br />
werden können. Meist ist keine Darstellung in Echtzeit oder mit anderen Repräsentationsformen<br />
möglich.<br />
In VisEdit ist es nun möglich, nicht nur graphisch eine Simulation für PAKMA zu programmieren,<br />
sondern auch graphisch mit Hilfe weiterer Symbole (z.B. einem Symbol „Messwert“) eine Messung<br />
für PAKMA zu programmieren (siehe Abb.<br />
4.5). Dabei spielt ein Symbol namens „Veränderungsgröße“<br />
eine entscheidende Rolle,<br />
die numerisch die Veränderung (die der Ableitung<br />
entspricht) berechnet. Dabei stehen<br />
als Differentiationsverfahren nicht nur die<br />
Bildung von Differenzenquotient, sondern<br />
auch eine quadratische <strong>und</strong> eine Fünfpunkte-<br />
Näherung <strong>zur</strong> Verfügung. In der Version 1.5<br />
kann eine Messung mit der PAKMA-<br />
Hardware, mit dem Sensor-Cassy, mit einer<br />
PC-Maus oder einem seriellen Messgerät Abb. 4.5: Programmierung einer Messung <strong>eines</strong> Fahrbahnwagens<br />
auf der schiefen Ebene in VisEdit (mit<br />
programmiert werden. Da die Bewegung Veränderungsgröße v_exp) <strong>und</strong> mit Messwerttransfer in<br />
das Modell<br />
<strong>eines</strong> gemessenen Objektes in der Regel<br />
nicht gleichzeitig mit der Berechnung der zugehörigen Simulation startet, wurde implementiert,<br />
dass auf Knopfdruck Messwerte aus dem Experiment (wie z.B. Ort <strong>und</strong> Geschwindigkeit) als neue<br />
Startwerte für die Modellrechnung übernommen werden (siehe Abb. 4.5).<br />
Weitere zwei Möglichkeiten des Vergleichs mit der Realität ergeben sich bei sichtbaren Vorgängen<br />
aus der klassischen Mechanik durch den Einsatz von Videos (Suleder, Wilhelm et al., 2004): 1.<br />
Man kann den Modellablauf direkt mit einem Video vergleichen, das digital vorliegt <strong>und</strong> in PAK-<br />
MA abläuft. Dazu wird ein Animationsobjekt wie z.B. ein Kreis, der sich als Animation nach dem<br />
VisEdit-Modell bewegt, über dem ablaufenden Video eingeblendet, wodurch die Zeit-Ort-Zeit-<br />
Übereinstimmung zwischen Animationsobjekt <strong>und</strong> realem Objekt im Video leicht zu überprüfen ist.<br />
Man versucht dann, das Modell bzw. die Startwerte so lange zu ändern, bis sich dieses Animationsobjekt<br />
auf dem Bildschirm genauso bewegt wie das bewegte Objekt im Video (Beispiel siehe Wilhelm<br />
et al., 2003, S. 25). 2. Für einen detaillierten Vergleich mit der Realität ist ein Vergleich der<br />
Daten aus einer Videoanalyse <strong>und</strong> der Modellbildung gleichzeitig in einem Fenster sinnvoll. Dazu<br />
kann man in PAKMA <strong>und</strong> im Java-Programme JPAKMA dynamisch ikonische Repräsentationen<br />
entsprechend den Daten sowohl aus der Videoanalyse als auch aus der Modellbildung gleichzeitig<br />
mit in das Video einblenden oder man kann im gleichen Fenster die zugehörigen Graphen direkt<br />
vergleichen (Suleder, Wilhelm et al., 2004). Ein Vergleich nur der entsprechenden Graphen ist auch