Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...
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50 3 Ikonische Repräsentationen<br />
Computer als ein einziges Medium auffassen könnte), bei dem unterschiedliche Medien zu einem<br />
einzigen Informations-, Lern- oder Präsentationssystem integriert werden, wobei Texte, Graphiken,<br />
Fotos, Audio- oder Videokomponenten verwendet werden, von denen mindestens ein Medium zeitlich<br />
dynamisch ist (obwohl das nur visuelle Medien sind). Ein weiteres wesentliches Merkmal von<br />
Multimedia ist insbesondere die Interaktivität (Sonnentag, 1996, S. 415; Issing et al., 1997, S. 60).<br />
Da dies alles bei PAKMA möglich ist (auch wenn häufig nur Animationen, dynamisch ikonische<br />
Repräsentationen <strong>und</strong> Liniengraphen genutzt werden), kann nach dieser Definition die Software<br />
PAKMA als Multimedia-System bezeichnet werden, jedoch nicht als Hypermedia-System. Da<br />
PAKMA insbesondere die Multicodalität ermöglicht, kann es auch als multicodale Lernumgebung<br />
bezeichnet werden.<br />
Wichtig für den Einsatz von PAKMA ist das Ebenenkonzept. Damit ist gemeint, dass in einem<br />
Ausgabefenster zwar verschiedenste Ausgabeformen (verschiedene Graphen, verschieden dynamisch<br />
ikonische Repräsentationen, siehe Abb. 3.5 bis 3.9) vorhanden sind, diese aber mehreren Ebenen<br />
zugeordnet sind, von denen eine <strong>und</strong> damit eine bestimmte Konstellation der Ausgabeformen<br />
angezeigt wird. Der Anwender, in der Regel der Lehrer, wählt nun jeweils die Ebene <strong>und</strong> damit die<br />
Darstellungsformen aus, die gerade angemessen sind. Damit ist es einerseits möglich, einen „cognitive<br />
overload“ durch zu viele Darstellungen zu vermeiden, <strong>und</strong> anderseits, schnell (auch während<br />
des Ablaufes) eine andere Darstellungsform hinzuzuschalten. Es kann also schrittweise von anschaulichen<br />
zu abstrakteren Darstellungen umgeschaltet werden.<br />
Um Referendaren die Fähigkeit <strong>zur</strong> eigenen <strong>und</strong> kollegialen Fortbildung zu vermitteln, hat NEUNZI-<br />
GER mit Referendaren eine Fortbildungsveranstaltung für Lehrer durchgeführt, wobei man sich für<br />
das Programm PAKMA entschied (Neunziger et al., 2002). Dabei schätzte man die Vielzahl bereits<br />
ausgearbeiteter PAKMA-„Projekte“, aber auch die Möglichkeit, Schüler an die Programmierung<br />
heranzuführen, <strong>und</strong> hierbei wiederum die Offenheit <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit. Des Weiteren wurde<br />
die Möglichkeit, Messdaten mit Modellen zu vergleichen <strong>und</strong> der kostengünstige Einsatz der Computermaus<br />
in Schülerversuchen gewürdigt. Die an der Fortbildung teilnehmenden Lehrer schätzten<br />
z.B., dass mit dieser Software Phänomene aus der Lebenswelt der Schüler behandelt werden können.<br />
Sie stellten aber auch fest, dass man als Lehrer erst einmal viel Zeit hineinstecken muss, wenn<br />
man alle Möglichkeiten ausnutzen will.