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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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46 3 Ikonische Repräsentationen<br />

BLASCHKE hat die an seinem Unterricht teilnehmenden Schüler (N = 80) nach dem Unterricht nach<br />

deren Akzeptanz dynamisch ikonischer Repräsentationen gefragt (Aussagen konnten auf einer fünfstufigen<br />

Skala bewertet werden, woraus durch Zusammenfassen der beiden positiven <strong>und</strong> der beiden<br />

negativen Bewertungen nachträglich eine dreistufige Skala „Zustimmung/teilweise/Ablehnung“<br />

gebildet wurde.) (Blaschke, 1999, S. 198 – 201 + Anhang H, I, J). Demnach helfen nach Schülermeinung<br />

Vektorpfeile beim Verstehen einer Bewegung (54 % Zustimmung, 28 % teilweise Zustimmung),<br />

sind Pfeile bei Animationen für das Verständnis der Begriffe Geschwindigkeit <strong>und</strong> Beschleunigung<br />

wichtig (63 % Zustimmung, 24 % teilweise Zustimmung) <strong>und</strong> sehr hilfreich für das<br />

Verständnis der Begriffe Geschwindigkeit, Beschleunigung <strong>und</strong> Kraft (70 % Zustimmung, 13 %<br />

teilweise Zustimmung). Allerdings wird weniger gesehen, dass Vektorpfeile das Verstehen <strong>eines</strong><br />

Graphen unterstützen (36 % Zustimmung, 28 % teilweise Zustimmung) (Blaschke, 1999, S. 199).<br />

Interessant ist die Einschätzung in Abhängigkeit von der Leistungsfähigkeit, wozu die Schüler entsprechend<br />

ihrer Zeugnisnoten in vier Kategorien eingeteilt wurden. Es wird vermutet, dass die wenigen<br />

sehr guten Schüler die Vektorpfeile nicht für ihr physikalisches Verständnis von Geschwindigkeit,<br />

Beschleunigung <strong>und</strong> Kraft benötigen. „Die vielen guten bis mittelmäßigen Schüler nehmen<br />

diese Hilfen sehr gerne an <strong>und</strong> setzen sie auch bewusst bei Lösungen von Problemen ein. Schwache<br />

Schüler jedoch haben auch mit diesen Visualisierungselementen noch teilweise Probleme, vor allem<br />

bei Kräften. Sie haben Schwierigkeiten, die Notwendigkeit <strong>und</strong> den Nutzen dieser Elemente für den<br />

Aufbau von physikalischer Kompetenz einzusehen <strong>und</strong> gebrauchen diese dementsprechend auch<br />

nicht so oft wie die besseren Schüler“ (Blaschke et al., 2000, S. 90, ähnlich bei Blaschke, 1999, S.<br />

200). Die Unterschiede zwischen den vier Kategorien sind bei der Befragung aber meist nicht sehr<br />

groß (es wurden keine Aussagen über Signifikanzen getroffen).<br />

In der DFG-Studie „Erwerb qualitativer physikalischer Konzepte durch dynamisch-ikonische Repräsentationen<br />

von Strukturzusammenhängen“ (Galmbacher et al., 2005a+b) sollte in der ersten Teilstudie<br />

ermittelt werden, inwieweit durch das Lernen mit dynamisch ikonischen Repräsentationen<br />

das Verstehen von Liniendiagrammen gefördert wird. 110 Schüler der elften Jahrgangsstufe, die<br />

bereits im traditionellen Unterricht mit Graphen gearbeitet haben, haben dazu in Einzelarbeit in<br />

einer kompakten Lerneinheit von ca. 150 Minuten erstmals <strong>und</strong> ohne Leistungsdruck am PC mit<br />

dynamisch ikonischen Repräsentationen gearbeitet. Die Schüler wurden anhand von Vortests in drei<br />

leistungsgleiche Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe bekam nur die Animation simulierter Vorgänge<br />

<strong>und</strong> Liniendiagramme gezeigt. Die zweite Gruppe sah zusätzlich dynamisch ikonische Repräsentationen<br />

in der Form von Vektorpfeilen. Sie war im Nachtest etwas, aber nicht signifikant<br />

schlechter als die Gruppe, die nur mit Liniendiagrammen arbeitete. Dass die dritte Gruppe, die außer<br />

diesen zwei Repräsentationen noch Stempeldiagramme (siehe Kapitel 3.2.2.1, Abb. 3.7 b) hatte,<br />

genauso wie die erste Gruppe abschloss, spricht zumindest gegen einen cognitiv overload. Insbesondere<br />

Schüler mit geringem abstrakt-logischem Denkvermögen profitierten von den Stempeldiagrammen<br />

(Galmbacher et al., 2005b, S. 2 f.).

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