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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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3 Ikonische Repräsentationen 41<br />

dass sie auch sofort als vektorielle Größen erkennbar sind, nämlich indem sie als Pfeile dargestellt<br />

werden. Dabei gibt die Länge der Pfeile den Betrag der Größen an <strong>und</strong> die Richtung der Pfeile die<br />

Richtung der Größen. Diese Darstellung der Größen ist anschaulich <strong>und</strong> leicht verständlich. Damit<br />

sollen die Schüler von Anfang an mit dem vektoriellen Charakter der betrachteten Größen vertraut<br />

gemacht werden. Denn häufig werden vektorielle Größen von den Schülern auf ihre Beträge reduziert<br />

(z.B. Geschwindigkeit, Beschleunigung, Reibungskraft). Wird diese „Pfeildarstellung“ konsequent<br />

eingesetzt, tritt ein Übungs- <strong>und</strong> Gewöhnungseffekt auf <strong>und</strong> der Richtungscharakter wird von<br />

den Schülern verinnerlicht. Vielleicht wurde diese Darstellungsform bisher nicht im Unterricht eingesetzt,<br />

da deren Benutzung beim Medium Tafel aufwändig ist.<br />

Natürlich stellen dynamisch ikonische Repräsentationen auch neue Anforderungen an die Lernenden.<br />

Die Darstellungen müssen ebenso gelesen <strong>und</strong> verstanden werden. Dabei muss die Aufmerksamkeit<br />

teilweise auf verschiedene Stellen gleichzeitig gerichtet werden. Schließlich müssen aufeinander<br />

folgende Einzelbilder verarbeitet bzw. zueinander in Beziehung gesetzt werden. In dem<br />

hier dargelegten Konzept (siehe Kapitel 5) wurde deshalb anfangs ausschließlich die eine Darstellung<br />

mit Vektorpfeilen verwendet, wobei deren Bedeutung <strong>und</strong> der Umgang mit ihnen sorgfältig<br />

eingeführt wurde <strong>und</strong> eine Vertrautheit damit geschaffen wurde. Auch später im Kurs wurde darauf<br />

geachtet, dass nicht zu viele verschiedene Repräsentationen gleichzeitig dargestellt werden. Weitere<br />

Probleme beim Einsatz von Animationen fassen GIRWIDZ ET AL. (2004) zusammen.<br />

3.2.2 Verschiedene Abstraktionsniveaus in der Darstellung<br />

Mit der Hilfe dynamisch ikonischer Repräsentationen ist es möglich, schrittweise von einer anschaulichen<br />

Darstellung zu einer abstrakten Darstellung physikalischer Größen zu gelangen. Als<br />

Erstes werden Möglichkeiten aufgezeigt, eine Größe darzustellen, um den Verlauf der Größe zu<br />

erkennen. Danach werden Möglichkeiten gezeigt, mehrere Größen zu vergleichen, um Strukturaussagen<br />

zu finden.<br />

3.2.2.1 Der Verlauf einer Größe<br />

Verschiedene Darstellungsmöglichkeiten werden im Folgenden anhand <strong>eines</strong> Beispiels vorgestellt,<br />

wobei im Unterricht weder alle Zwischenschritte benutzt werden, noch damit alle Möglichkeiten<br />

erwähnt sind. Als Beispiel einer physikalischen Größe, deren Verlauf über die Zeit betrachtet werden<br />

soll, wird die Geschwindigkeit gewählt.<br />

Als Vorgang wird ein Wagen betrachtet, der<br />

eine schiefe Ebene mit Reibung hinunterfährt<br />

<strong>und</strong> durch eine Feder wieder nach oben<br />

<strong>zur</strong>ückgestoßen wird.<br />

Ist es nicht möglich, einen Versuchsablauf<br />

real zu zeigen, kann man ein Video des Versuchs<br />

vorführen (siehe Abb. 3.5 a), an dem<br />

allerdings die relevante Größe (in der Abb.<br />

Abb. 3.5 a, b, c: Drei verschiedene Darstellungsmöglichkei-<br />

die Geschwindigkeit) noch nicht zu entneh- ten <strong>eines</strong> Versuchs <strong>zur</strong> eindimensionalen <strong>Kinematik</strong>

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