Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...
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8 Zusammenfassung 255<br />
komplexere Versuche zum dritten newtonschen Gesetz sind möglich (Kapitel 5.3.4 – 5.3.6). Das<br />
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zweite newtonsche Gesetz wird in der Form a = ΣF<br />
/ m behandelt.<br />
Ikonische Darstellungen können ebenso in qualitativen, Verständnis verlangenden Übungs- <strong>und</strong><br />
Testaufgaben verwendet werden. Die Darstellungen ermöglichen außerdem, vor der Durchführung<br />
der Versuche von den Schülern viele genaue Vorhersagen zu fordern (Schüleraktivitäten), insbesondere<br />
über relevante Größen <strong>und</strong> über die sie darstellenden Pfeile mit ihren Richtungen <strong>und</strong> ihren<br />
Änderungen (Kapitel 5.4.4). Damit können Schüler immer wieder zum aktiven Denken aufgefordert<br />
werden.<br />
Eine andere bildhafte Darstellung wird beim Erstellen von Wirkungsnetzen genutzt, um alle Abhängigkeiten<br />
der Größen voneinander <strong>und</strong> damit Strukturzusammenhänge bewusster zu machen<br />
(Kapitel 4). Von einer Software <strong>zur</strong> graphischen Modellbildung können diese Wirkungsnetze automatisch<br />
in ein Rechenprogramm umgesetzt <strong>und</strong> der physikalische Ablauf berechnet werden. Das<br />
Erstellen von Modellen zu dynamischen Vorgängen hilft, eigene Vorstellungen über die Strukturzusammenhänge<br />
zu klären <strong>und</strong> der Ablauf mit einer Animation gibt eine Rückkopplung. Damit werden<br />
Fehlvorstellungen aufgearbeitet <strong>und</strong> die wenigen Gr<strong>und</strong>gleichungen der Mechanik betont.<br />
Ein wichtiger Punkt bei der Umsetzung des Unterrichtskonzeptes war aber auch die Lehrerfortbildung,<br />
in der den Lehrkräften die vorhandenen Schülervorstellungen vorgestellt <strong>und</strong> die Ideen des<br />
Unterrichtskonzeptes erläutert wurden. Dabei spielten auch die ausführliche Unterrichtsbeschreibung<br />
<strong>und</strong> viele Unterrichtsmaterialien (Kapitel 5.5), die nach Lehrerwünschen gestaltet wurden,<br />
eine Rolle. Darin konnten die Lehrer sehen, wie die Ideen umgesetzt werden können, <strong>und</strong> darin<br />
wurden die verschiedenen Maßnahmen nochmals begründet.<br />
8.3 Ergebnisse der Interventionsstudie <strong>zur</strong> Modellbildung<br />
In einer Interventionsstudie fanden in drei Gymnasialklassen der elften Jahrgangstufe nach Abschluss<br />
des <strong>Kinematik</strong>- <strong>und</strong> <strong>Dynamik</strong>unterrichtes noch sechs Unterrichtsst<strong>und</strong>en mit graphischer<br />
Modellbildung statt (Kapitel 4.4). In dieser Studie <strong>zur</strong> Modellbildung konnten Fehlvorstellungen,<br />
die die Schüler auch nach dem herkömmlichen Mechanikunterricht noch hatten bzw. erst durch<br />
diesen entstanden sind, aufgedeckt <strong>und</strong> besprochen werden. Dies geschah u.a. dadurch, dass Eingaben<br />
ins Modellbildungssystem entsprechend den geäußerten Schülervorstellungen gemacht wurden<br />
<strong>und</strong> an der danach ablaufenden Animation deutlich erkennbar war, dass dies zu unrealistischen Bewegungsabläufen<br />
führt (Kapitel 4.5.1). Eine Bewertung der Modellbildung durch die Schüler mit<br />
Hilfe <strong>eines</strong> Fragebogens ergab, dass die Schüler an der graphischen Modellbildung Interesse haben<br />
<strong>und</strong> diese positiv einschätzen (Kapitel 4.5.2).<br />
Die Schüler der Studie haben vor <strong>und</strong> nach dem Zusatzunterricht Concept Maps angefertigt, aus<br />
denen jeweils als Generalisierung Modal Maps erstellt wurden. Die Maps nach dem Unterricht unterscheiden<br />
sich dabei deutlich von den vorhergehenden Maps (Kapitel 4.5.3.3). Die aus physikalischer<br />
Sicht wesentlichen Verbindungen kommen nachher häufiger vor, während physikalisch falsche<br />
Aussagen deutlich seltener vorkommen. So nimmt die Bedeutung des Begriffes „Summe der<br />
angreifenden Kräfte“ durch den Zusatzunterricht stark zu, wohingegen z.B. die Geschwindigkeit<br />
nicht mehr als so zentraler Begriff gesehen wird. Während vorher vor allem angegeben wurde, dass