Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...
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248 7 Weiterer Einsatz von Teilen des Gesamtkonzeptes<br />
Verständnis der zugr<strong>und</strong>e liegenden Ideen, während die bayerischen Vergleichsschüler sich auf<br />
Formeln konzentrieren.<br />
Am Ende des Mechanikunterrichtes<br />
liegt damit ein großer Unterschied<br />
zwischen den Kursschülern <strong>und</strong> der<br />
Vergleichsgruppe vor, der in allen<br />
Clustern außer dem Cluster „Anstrengung“<br />
signifikant ist (siehe Abb. 7.2).<br />
So haben z.B. bei den Clustern „Konzept“<br />
<strong>und</strong> „Realitätsbezug“ ca. doppelt<br />
so viele Kursschüler förderliche Einstellungen<br />
<strong>und</strong> weit weniger unförderliche<br />
Einstellungen.<br />
Interessant ist nun hier ein Vergleich<br />
der Leistungskursschüler mit Studenten<br />
an amerikanischen Universitäten,<br />
die wesentlich günstiger als die bayeri-<br />
Abb. 7.2: Anteile förderlicher <strong>und</strong> unförderlicher Antworten in<br />
schen Schüler antworteten. Die Kurs-<br />
Prozent beim Nachtest beim MultiMechanics Project <strong>und</strong> bei<br />
schüler haben bei dem Clustern „Kon- konventionell unterrichteten bayerischen Klassen<br />
zept“ <strong>und</strong> „Realitätsbezug“ sowohl im<br />
Vor- als auch im Nachtest im Durchschnitt günstiger Einstellungen als die Studenten. Bei den Items<br />
zum Cluster „Anstrengung“, die typisch universitäre Aktivitäten abfragen, sind dagegen die amerikanischen<br />
Studenten im Vor- <strong>und</strong> Nachtest vorbildlicher. Bei den Clustern „Unabhängigkeit“ <strong>und</strong><br />
„Zusammenhang“ verbessern sich die Leistungskursschüler so, dass im Nachtest (im Gegensatz<br />
zum Vortest) der Anteil förderlicher Antworten größer als bei den Studenten ist, die sich minimal<br />
verschlechtern.<br />
7.3.3.9 Zusammenfassung der Testergebnisse<br />
Die drei Tests <strong>zur</strong> <strong>Kinematik</strong> (Kapitel 7.3.3.1 – 7.3.3.3) zeigen insgesamt, dass – bei allerdings<br />
deutlich mehr Unterrichtszeit - mehr Verständnis für die Beschleunigung als im konventionellen<br />
Unterricht erreicht wurde, da weniger Schüler nach v � statt a � antworten <strong>und</strong> seltener Beschleunigung<br />
nur als Änderung des Geschwindigkeitsbetrages aufgefasst wird. Im Vergleich zu den Schülern<br />
der bayerischen Treatmentgruppe nach dem vorgelegten Unterrichtskonzept sind die Schüler<br />
zwar bei Beschleunigungsaufgaben mit Grapheninterpretation signifikant besser, nicht aber, wenn<br />
die Beschleunigung als Pfeil dargestellt werden soll. Dies ist sicher darauf <strong>zur</strong>ückzuführen, dass bei<br />
der bayerischen Treatmentgruppe wesentlich mehr mit Pfeilen als ikonische Repräsentation gearbeitet<br />
wurde, aber dafür die Grapheninterpretation weniger geübt wurde.<br />
Auch bei dynamischen Fragestellungen sind die Leistungskurs-Schüler des MultiMechanics Project<br />
bei beiden Tests („Fragen zu Kraft <strong>und</strong> Bewegung“, FCI) sowohl beim Nachtestergebnis als auch<br />
beim relativen Zugewinn signifikant besser als herkömmlich unterrichtete bayerische Klassen.