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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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7 Weiterer Einsatz von Teilen des Gesamtkonzeptes 243<br />

Im Vergleich zu konventionell unterrichteten bayerischen Schülern sind die Unterschiede am größten<br />

bei den Subskalen „1. Newton“, „2. Newton“, „3. Newton“ <strong>und</strong> vor allem bei der Subskala „Superposition“.<br />

Der Unterschied bei der Subskala „Superposition“ hat sicher damit zu tun, dass bereits<br />

in die <strong>Kinematik</strong> anhand zweidimensionaler Bewegungen mit Hilfe der Videoanalyse eingeführt<br />

wurde. Die guten Ergebnisse bei der Subskala “drittes newtonsches Axiom“ kommen nur von einem<br />

der beiden Kurse, in denen die Schüler wie im Unterrichtskonzept dieser Arbeit (Projekt „Innovativer<br />

<strong>Kinematik</strong>-/<strong>Dynamik</strong>unterricht“) nach der Einführung des Gesetzes das Prinzip an vielen<br />

Alltagssituationen anhand von Bildern anwenden mussten (siehe Kapitel 5.3.5). Bemerkt sei noch,<br />

dass der Anteil der Schüler, die 17 oder mehr Fragen richtig beantwortet haben (≥ 58,6 %), von<br />

16% im Vortest auf nachher 58 % stieg, was einen hohen relativen Zugewinn von 50 % darstellt.<br />

7.3.3.6 Fragebogen <strong>zur</strong> Modellbildung<br />

In den beiden Kursen wurde auch Modellbildung mit der Software Coach 5 durchgeführt. Zwar<br />

wurden nicht viele Vorgänge modelliert, aber die Schüler haben selbst am Laptop die Modelle gebildet.<br />

Neben Modellbildung <strong>zur</strong> <strong>Kinematik</strong> (gleichmäßig beschleunigte Bewegung, ein Überholvorgang)<br />

wurde bis <strong>zur</strong> Stellung des Fragebogens wie in der Interventionsstudie in Kapitel 4 der<br />

Fall mit Luftreibung behandelt (Fall <strong>eines</strong> Papierkegels bzw. Fall <strong>eines</strong> Regentropfens). Die 34<br />

Schüler sollten mit den gleichen Fragebogen wie in Kapitel 4.5 ihre Einschätzung der Modellbildung<br />

angeben. Problematisch ist, dass die Schüler mit der gleichen Software auch Messwerterfassung<br />

<strong>und</strong> Videoanalyse durchführten <strong>und</strong> nicht sichergestellt ist, dass sie die Fragen nur auf die<br />

Modellbildung bezogen haben; vereinzelte Schülerangaben lassen darauf schließen, dass diese<br />

Schüler auch an die Videoanalyse dachten. Die Ergebnisse der beiden Kurse unterscheiden sich bei<br />

diesem Fragebogen nicht signifikant.<br />

Obwohl es sich bei diesen Schülern um ganz anderes unterrichtete Schüler handelt, die eine andere<br />

Software benutzten <strong>und</strong> mehr eigentätig waren, stellt man auf den ersten Blick ähnliche Ergebnisse<br />

wie in der Interventionsstudie (Kapitel 4) fest: Die Modellbildung wird von den Schülern sehr positiv<br />

eingeschätzt. Nur wenn diese gegen weitere zusätzliche Versuche <strong>und</strong> weitere Rechenaufgaben<br />

abgewägt werden soll, fällt das Ergebnis nicht so eindeutig aus. Vergleicht man aber die Mittelwerte<br />

der Schüler dieses Projektes genauer mit den Mittelwerten der bayerischen Schüler aus der Interventionsstudie<br />

stellt man Unterschiede bei den Mittelwerten der Items <strong>zur</strong> Einschätzung des Modellbildungsunterrichts<br />

fest. Auf die Unterschiede, die signifikant (Unabhängiger t-Test bzw. Mann-<br />

Whitney-U-Test, p = 0.05) sind, soll hier kurz eingegangen werden. Bei den Leistungskursschülern<br />

ist nach deren Angaben die Bereitschaft, sich zu beteiligen (Mittelwert µ = 2,00 statt 2,48), das Interesse,<br />

über physikalische Probleme nachzudenken (µ = 2,09 statt 2,67), <strong>und</strong> die Lernbereitschaft (µ<br />

= 1,44 statt 1,69) höher <strong>und</strong> bei der Wahl zwischen „Zusammenhänge überlegen“ <strong>und</strong> „Aufgaben<br />

rechnen“ fällt die Entscheidung deutlicher für das Überlegen (µ = 1,74 statt 2,36). Da die Schüler<br />

sich bewusst für einen Physikleistungskurs entschieden, während die bayerischen Schüler Physik<br />

machen müssen, war dies auch zu erwarten. Außerdem sind diese Schüler mehr der Meinung, mit<br />

der Modellbildung etwas Sinnvolles gelernt zu haben (µ = 1,65 statt 2,40) <strong>und</strong> dass der Unterricht

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