Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...
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238 7 Weiterer Einsatz von Teilen des Gesamtkonzeptes<br />
der Subgruppe mit drei Items <strong>zur</strong><br />
Unterricht im traditioneller Unterricht<br />
Kurvenfahrt unterscheiden sich<br />
MultiMechanics Unterricht nach Konzept<br />
Project in Bayern in Bayern<br />
jedoch alle drei Schülergruppen<br />
Test am Jahres- Test am Jah- Test am Jahres-<br />
paarweise signifikant (Mann-<br />
ende (8 Monate resende (kurz ende (8 Monate<br />
Whitney-U-Test, 0,01-Niveau<br />
nach Unterr.) nach Unterr.) nach Unterr.)<br />
1 LK, 12 Klassen, 2 Klassen,<br />
zweiseitig) (siehe Tab. 7.3). Wäh-<br />
11 Schüler 217 Schüler 35 Schüler<br />
rend nur zwischen 6 % <strong>und</strong> 12 % Subgruppe<br />
95 % 90 % 97 %<br />
der 217 bayerischen Schüler diese „geradeaus“<br />
Aufgaben richtig lösten <strong>und</strong> statt- Subgruppe<br />
48 % * 9 % * 77 % *<br />
„Kurve“<br />
dessen meist die tangentiale Beschleunigungskomponenteein-<br />
Tab. 7.3: Vergleich der Ergebnisse der Subgruppen beim Test zu Beschleunigungspfeile,<br />
Quelle: Eigene Erhebung<br />
zeichneten, haben 73 % der Schüler<br />
des Projektes das Item mit Kurvenfahrt mit konstantem Tempo <strong>und</strong> je 36 % die Items mit schnellerwerdender<br />
<strong>und</strong> langsamerwerdender Kurvenfahrt richtig gelöst - allerdings bei mehr als doppelt<br />
so viel Unterrichtszeit für die <strong>Kinematik</strong>. Die bayerische Treatmentgruppe erreichte bei den Items<br />
mit schnellerwerdender <strong>und</strong> langsamerwerdender Kurvenfahrt dagegen 66 % bzw. 80 % richtige<br />
Lösungen.<br />
Dennoch zeigt sich hier der Vorteil <strong>eines</strong> Unterrichts, der in die <strong>Kinematik</strong> über zweidimensionale<br />
Bewegungen mit Hilfe der Videoanalyse einsteigt <strong>und</strong> Größen zunächst als Vektorpfeile darstellt.<br />
Werden die Vektorpfeile jedoch von der Software erzeugt <strong>und</strong> müssen nicht jedes Mal von den<br />
Schülern konstruiert werden, können in kürzerer Zeit mehr Varianten betrachtet werden. Möglicherweise<br />
erklärt dies den Vorsprung der beiden bayerischen Klassen, die nach dem vorgelegten<br />
Konzept unterrichtet wurden. Eine derartige Funktion wäre in Videoanalyseprogrammen wünschenswert.<br />
7.3.3.2 Graphen <strong>zur</strong> eindimensionalen <strong>Kinematik</strong><br />
Um das kinematische Verständnis im Zusammenhang mit Grapheninterpretation bei eindimensionalen<br />
Bewegungen abzuprüfen, wurde der Test „Fragen zu Kraft <strong>und</strong> Bewegung“ (in Anlehnung an<br />
einen Fragebogen des Amerikaners THORNTON) eingesetzt (siehe Kapitel 6.4.2). Wenn die Schüler<br />
zu beschriebenen eindimensionalen Bewegungen je den passenden Zeit-Geschwindigkeits-Graphen<br />
auswählen sollten, waren sie schlechter als die beiden Vergleichsgruppen bei geringerem relativen<br />
Zugewinn (siehe Tab. 7.4, die Werte der herkömmlich unterrichteten bayerischen Schüler müssen<br />
vorsichtig interpretiert werden, da es sich um verschiedene Schülergruppen aus verschiedenen Jahren<br />
handelt). Die Unterschiede bei den Nachtestwerten sind auf dem 0,05-Niveau signifikant<br />
(Mann-Whitney-U-Test, zweiseitig). Allerdings können hier auch Deckeneffekte eine Rolle spielen.<br />
Anders sieht es aus, wenn die Schüler zu beschriebenen eindimensionalen Bewegungen je den passenden<br />
Zeit-Beschleunigungs-Graphen auswählen sollten: Hier waren die MultiMechanics-Project-<br />
Schüler besser als die bayerischen Elftklässler (Treatment-Effektstärke beim Nachtest 0,47) <strong>und</strong> als<br />
die Schüler der Konzept-Treatmentgruppe (Effektstärke 0,45). Bei den sechs Items nach WILHELM