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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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236 7 Weiterer Einsatz von Teilen des Gesamtkonzeptes<br />

des „Just in Time Teaching“ dem Lehrer als Rückkopplung per E-Mail zugesandt. Der Lehrer berücksichtigte<br />

dies in seiner Unterrichtsplanung, indem er z.B. interessante Lösungen auf Folie kopierte<br />

<strong>und</strong> im Unterricht diskutierte.<br />

7.3.2 Schulpraktische Erfahrungen der Lehrer<br />

Die hier dargestellten schulpraktischen Erfahrungen der beiden Lehrer beruhen auf schriftliche Formulierungen<br />

der Lehrer <strong>und</strong> aus Gesprächen mit diesen. Diese Zusammenfassung wurde den Lehrern<br />

(wie das gesamte Kapitel 7.3) vorgelegt, die bestätigten, dass ihre wesentlichen Erfahrungen<br />

damit richtig erfasst wurden.<br />

Die beiden Lehrer waren von der Idee, die kinematischen Größen anhand zweidimensionaler Bewegungen<br />

einzuführen, sehr begeistert, da der ganze Mechanikunterricht als konsistenter angesehen<br />

wurde, wenn von Anfang an der vektorielle Charakter der Größen herausgestellt wird. Als ideales<br />

Werkzeug wurde dabei die Videoanalyse angesehen, mit dem sich insbesondere zweidimensionale<br />

Bewegungen analysieren lassen <strong>und</strong> mit dem die Schüler selbst die Bewegungsanalyse durchführen<br />

können.<br />

Die Erfahrung des Lehrers, der intensiv Just-in-Time-Teaching-Verfahrens (JiTT) mit Physlets einsetzte,<br />

ist, dass der Lehrer durch die schriftliche Rückmeldung der Schüler etwas über Präkonzepte<br />

der Schüler erfährt. Das ermöglicht dem Lehrer eine gründlichere Bearbeitung von Schülerkommentaren,<br />

eine bessere, schülerorientiertere Unterrichtsplanung, die Förderung des öffentlichen<br />

Diskurses <strong>und</strong> eine neue Hausaufgabenform. Bei den Schülern gibt dies eine starke Motivationssteigerung<br />

<strong>und</strong> eine Veränderung des Kommunikationsverhaltens in der Gruppe, so dass alternative<br />

Sichtweisen der anderen Schüler eher gehört <strong>und</strong> ernst genommen werden. Dies ist also eine Möglichkeit,<br />

Schülervorstellungen ernst zu nehmen <strong>und</strong> aufzuarbeiten.<br />

Nach den Erfahrungen der Lehrer ist es sinnvoll, als erstes Medium die Videoanalyse zu benutzen,<br />

da es ein universelles Messverfahren ist, das auch affektiv anspricht. Ihrer Meinung nach sollte man<br />

ein Medium als Leitmedium längere Zeit benutzen, damit die Schüler es beherrschen <strong>und</strong> auch Ideen<br />

im Umgang mit dem Medium entwickeln können. Ein solches Leitmedium könnte die Videoanalyse<br />

sein. Die Einführung der Schüler in die Benutzung aller verwendeten Physikmedien wurde<br />

vor Kursbeginn an einem Wochenende in einer Jugendherberge durchgeführt, kann aber nach Ansicht<br />

der Lehrer auch erst jeweils bei Bedarf erfolgen.<br />

Nach Einschätzung der Lehrer basiert allgemein die Motivation der Schüler durch den Computer als<br />

Werkzeug nicht auf den Neuigkeitseffekt. Es war angeblich eine durchgehende Motivation vorhanden,<br />

mit dem PC zu arbeiten <strong>und</strong> bei den Schülern ein selbst gesteuerter Zugriff zu beobachten. Die<br />

Schüler sahen den PC-Einsatz als sinnvoll an.<br />

Der Aufwand bei der ersten Durchführung <strong>eines</strong> solchen Unterrichts wird von den beiden Lehrern<br />

als sehr hoch bewertet, da dazu die Beschaffung der Ausstattung, die Umstellung des Unterrichts<br />

<strong>und</strong> die Vorbereitung der Medien <strong>und</strong> Arbeitsblätter gehört. Denn hier fehlte eine solch intensive<br />

Unterstützung durch eine Hochschule wie in dem in dieser Arbeit durchgeführten Forschungsprojekt<br />

(siehe Kapitel 5.5 <strong>und</strong> 6.1). Bei einer zweiten Durchführung sehen die Lehrer aber eine drasti-

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