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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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7 Weiterer Einsatz von Teilen des Gesamtkonzeptes 233<br />

phenaufgaben signifikant (5 %-Niveau, einseitig) unterscheiden, nicht aber bei den Krafttextaufgaben.<br />

Betrachtet man dagegen die relativen Zugewinne der beiden Gruppen, haben die Lehramtsstudenten<br />

bei den Beschleunigungsgraphenaufgaben <strong>und</strong> bei den Krafttextaufgaben deutlich höhere Werte,<br />

nicht aber bei den Kraftgraphenaufgaben. Da beim traditionellen Schulunterricht die Vor- <strong>und</strong><br />

Nachtestergebnisse von verschiedenen Schülern sind, können keine individuellen relativen Zugewinne<br />

berechnet werden <strong>und</strong> diese auch nicht in einem Signifikanztest mit den Studenten verglichen<br />

werden.<br />

Für einen Vergleich wurde der gleiche Test in der gleichen Veranstaltung zwei Jahre später anderen<br />

Studenten vorgelegt, die traditionell unterrichtet wurden. Allerdings wurden keine Intelligenztests<br />

durchgeführt, um gleich kognitive Kompetenzen sicherzustellen. Die entsprechenden Verteilungen<br />

beim Nachtest bei den drei Subgruppen unterscheiden sich aufgr<strong>und</strong> der kleinen Teilnehmerzahl<br />

nicht signifikant (Mann-Whitney-U-Test, 5 %-Niveau zweiseitig) (siehe Tab. 7.2). Insbesondere bei<br />

den Kraftaufgaben waren die Unterschiede nicht groß. Anders ist es bei den Beschleunigungsgraphenaufgaben,<br />

bei denen in der Treatmentgruppe durchschnittlich mehr als doppelt so viele Items<br />

richtig beantwortet wurden (ca. zwei Drittel statt ein Drittel) <strong>und</strong> eine hohe Effektstärke von d =<br />

0,94 vorliegt (bei einseitiger Fragestellung auf dem Niveau von 6 % wäre dieser Unterschied signifikant).<br />

Interessant ist hier eine genauere Betrachtung der Ergebnisse der einzelnen Items. Bei den<br />

Items mit konstanter Geschwindigkeit oder beschleunigter Bewegung nach rechts sind die Unterschiede<br />

nicht signifikant (im Durchschnitt 75 % statt 46 %). Aber bei beschleunigten Bewegungen<br />

nach links liegen große Unterschiede vor (56 % statt 8 %, signifikant bei Mann-Whitney-U-Test,<br />

5%-Niveau einseitig), was eine extrem große Effektstärke von d = 4,7 ergibt. Das bedeutet, in der<br />

Kontrollgruppe praktisch nur gemäß den Vorstellungen „Beschleunigung proportional Geschwindigkeit“<br />

<strong>und</strong> „Beschleunigung ist Änderung des Geschwindigkeitsbetrages“ geantwortet wird, während<br />

in der Treatmentgruppe über die Hälfte der Studenten eine Richtungsvorstellung haben. Dies<br />

ist sicher ein Erfolg des verwendeten <strong>Kinematik</strong>konzeptes.<br />

Aufgabengruppe<br />

a(t)-Aufgaben<br />

nach WILHELM<br />

Anzahl<br />

Items<br />

Kontrollgruppe<br />

nach traditioneller Vorlesung<br />

(2004, N = 6)<br />

Treatmentgruppe<br />

nach Vorlesung<br />

(2002, N = 8)<br />

Effekt-<br />

stärke<br />

d<br />

6 33 % 69 % 0,94<br />

Krafttextaufgaben<br />

(Schlitten)<br />

7 38 % 48 % 0,38<br />

F(t)-Aufgaben 7 33 % 23 % -0,44<br />

Tab. 7.2: Anteile richtiger Lösungen beim Test „Fragen zu Kraft <strong>und</strong> Bewegung“ bei der Vorlesung „Schulphysik<br />

I“ nach einer traditionellen Vorlesung <strong>und</strong> nach einer Vorlesung mit Elementen des Unterrichtskonzeptes.

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