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Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

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232 7 Weiterer Einsatz von Teilen des Gesamtkonzeptes<br />

schleunigung“ vorher nur als skalare Größe im Sinne von „langsamer werden /schneller werden“<br />

gesehen wurde.<br />

Die Übungen, die als interessant bezeichnet wurden, trugen angeblich zum Verständnis bei. Insbesondere<br />

die erste Übung am PC wurde besonders gelobt, die für das Verständnis als hilfreich betrachtet<br />

wurde. Eine Studentin, die angab, dass sich ihre Vorstellung von Geschwindigkeit <strong>und</strong> Beschleunigung<br />

deutlich veränderte, behauptete, dass die erste Übung am PC viel zum Verständnis<br />

beitrug, während die anderen Übungen nur sehr wenig dazu beitrugen. Insbesondere meinte sie mit<br />

der hilfreichen Übung die PAKMA-„Projekte“ <strong>zur</strong> Beschleunigung – zum einen die Beschleunigung<br />

bei einer zweidimensionalen Mausbewegung, zum anderen eine Simulation zum Landen einer<br />

Rakete, bei der eine Rakete möglichst schnell mit geringer Geschwindigkeit auf dem Mond aufsetzen<br />

sollte, man aber nur die Beschleunigung einstellen konnte.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der geringen Teilnehmerzahl <strong>und</strong> der geringen <strong>zur</strong> Verfügung stehenden Zeit war es nicht<br />

sinnvoll, einen Verständniszuwachs mit mehreren Tests zu erheben. Um sowohl <strong>zur</strong> <strong>Kinematik</strong> als<br />

auch <strong>zur</strong> <strong>Dynamik</strong> einige Testergebnisse zu haben, wurde der Test „Fragen zu Kraft <strong>und</strong> Bewegung“<br />

eingesetzt (Kapitel 6.4.2.1). Wie die <strong>Evaluation</strong> des Schulunterrichts nach dem entworfenen<br />

Konzept zeigt (Kapitel 6.3 – 6.5), war dies eine ungünstige Entscheidung, da mit diesem Konzept<br />

zwar qualitatives Verständnis gefördert wurde, aber sich dies bei diesen sehr speziellen Aufgaben<br />

nur wenig zeigt. Geeigneter wäre die Aufgabe <strong>zur</strong> zweidimensionalen <strong>Kinematik</strong> (Kapitel 6.4.1)<br />

oder der FCI-Test gewesen (Kapitel 6.5.1).<br />

Aufgabengruppe<br />

a(t)-Aufgaben<br />

nach WILHELM<br />

Anzahl<br />

berück-<br />

sichtigter<br />

Items<br />

Vorlesung Schulphysik (N = 8) Traditioneller Schulunterricht<br />

Mittelwert<br />

vorher<br />

Mittelwert<br />

nachher<br />

rel.<br />

Zugewinn<br />

Mittelwert<br />

vorher<br />

Mittelwert<br />

nachher<br />

rel.<br />

Zugewinn<br />

6 33 % 69 % * 53 % 9 % 47 % * 42 %<br />

Krafttextaufgaben<br />

(Schlitten)<br />

7 25 % 48 % 31 % 14 % 32 % 20 %<br />

F(t)-Aufgaben 7 11 % 23 % * 14 % 9 % 21 % * 14 %<br />

Tab. 7.1: Anteile richtiger Lösungen beim Test „Fragen zu Kraft <strong>und</strong> Bewegung“ bei der Vorlesung „Schulphysik<br />

I“ <strong>und</strong> bei traditionellem Schulunterricht. Ein Stern zeigt, dass sich die entsprechenden Verteilungen beim<br />

Nachtest signifikant unterscheiden (Mann-Whitney-U-Test, 5 %-Niveau, einseitig).<br />

In die Auswertung wurden nur die acht Studenten einbezogen, die an Vor- <strong>und</strong> Nachtest <strong>und</strong> an<br />

einem größeren Teil der Vorlesung teilnahmen. Wie Tab. 7.1 zeigt, waren die Studenten zu Beginn<br />

der Vorlesung im Durchschnitt schlechter als Gymnasiasten nach dem konventionellen Unterricht<br />

(Kapitel 6.4.2.3 <strong>und</strong> 6.5.2), obwohl sie auch entsprechenden Schulunterricht als Schüler hatten. Das<br />

ist aber nicht verw<strong>und</strong>erlich: Zum einen liegt der entsprechende Schulunterricht einige Jahre <strong>zur</strong>ück,<br />

zum anderen ist zu bedenken, dass sich diese Studenten nicht für Physik als Hauptfach entschieden<br />

haben (ein Großteil hatte sich für Sonderpädagogik entschieden). Beim Nachtest kamen<br />

die Studenten dagegen im Durchschnitt auf bessere Werte als die Gymnasiasten nach ihrem herkömmlichen<br />

<strong>Dynamik</strong>unterricht. Ein Mann-Whitney-U-Test ergibt, dass sich die (nicht normalverteilten)<br />

Verteilungen bei dem Gesamtwert der Beschleunigungsgraphenaufgaben <strong>und</strong> der Kraftgra-

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