27.02.2013 Aufrufe

Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

Konzeption und Evaluation eines Kinematik/Dynamik-Lehrgangs zur ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 <strong>Evaluation</strong> <strong>eines</strong> Unterrichtskonzeptes 225<br />

6.6.3 Ergebnisse in Treatmentklassen<br />

In sechs Klassen (125 Schüler) haben Lehrer, die nach dem vorgestellten Konzept unterrichteten<br />

<strong>und</strong> am Begleitseminar teilnahmen, die deutsche Version des „Maryland Physics Expectations Survey“<br />

(MPEX) ihren Schülern (N = 125) gestellt. In drei dieser sechs Klassen wurde dabei auch Modellbildung<br />

eingesetzt, während die andere Hälfte darauf verzichtete. Wie man aus Tab. 6.36 entnehmen<br />

kann, unterscheiden sich die Ergebnisse im Vortest wenig von herkömmlich unterrichteten<br />

Klassen, die Werte sind etwas günstiger (in der Hälfte der Fälle aber signifikant günstiger). Vom<br />

Vortest zum Nachtest gibt es ebenso wie bei den Vergleichsklassen nur minimale Veränderungen –<br />

fast immer Veränderungen zum Schlechteren. Die Veränderungen in den meisten Clustern sind dabei<br />

aber nicht signifikant (Ausnahme: Cluster „Anstrengung“ <strong>und</strong> Mathematikbezug“). Man kann<br />

also festhalten, dass der Unterricht nach dem Unterrichtskonzept im Durchschnitt bezüglich den<br />

Dimensionen des MPEX-Tests keinen positiven Effekt hat. Ziel war aber auch eine Veränderung<br />

der Schülervorstellungen zu physikalischen Begriffen, nicht eine Veränderung der epistemologischen<br />

Vorstellungen bzw. der Vorstellungen über Physiklernen.<br />

Anteil traditioneller<br />

Konzept,<br />

Konzept<br />

förderlicher / Unterricht, Lehrer mit Seminar, mit Modellbildung<br />

unförderlicher 17 Klassen<br />

6 Klassen<br />

3 Klassen<br />

Antworten in % Vortest Nachtest Vortest Nachtest Vortest Nachtest<br />

Unabhängigkeit 33 / 46 33 / 44 37 / 39* 37 / 38* 37 / 37* 40* / 32*<br />

Zusammenhang 43 / 31 42 / 33 47 / 27 44 / 30 45 / 29* 48* / 25*<br />

Konzept 29 / 45° 28 / 48° 35* / 39* 32* / 40* 33 / 45° 31 / 33°*<br />

Realitätsbezug 42 / 33 42 / 34 48* / 29 50* / 26* 46° / 30° 56°* / 19°*<br />

Mathematikbezug 38 / 38° 35 / 42° 40 / 31°* 39 / 39° 39 / 32 43* / 31*<br />

Anstrengung 39° / 37° 32° / 42° 34°* / 40° 28° / 48°* 32* / 45* 29 / 46<br />

Gesamtwert 37° / 38° 35° / 41° 40 / 35* 38 / 38 39 / 37° 41* / 32°*<br />

Tab. 6.36: Vergleich der Anteile förderlicher bzw. unförderlicher Ansichten bayerischer Gymnasiasten in<br />

Prozent bei verschiedenem Unterricht, jeweils vor <strong>und</strong> nach dem Mechanikunterricht. Signifikante Unterschiede<br />

der Treatmentklassen im Vergleich <strong>zur</strong> Vergleichsgruppe sind mit einem Stern * markiert (Unabhängiger<br />

t-Test bzw. Mann-Whitney-U-Test, 0,05-Niveau). Signifikante Veränderungen von Vor- zu Nachtest<br />

sind mit einem Kreis ° <strong>und</strong> fett markiert (Abhängiger t-Test bzw. Wilcoxon-Test, 0,05- Niveau.)<br />

Betrachtet man aber nur die drei der sechs Klassen, die auch Modellbildung intensiv einsetzten,<br />

erhält man ein deutlich anderes Bild: Im Vortest gibt es kaum signifikante Unterschiede <strong>zur</strong> Vergleichsgruppe,<br />

beim Cluster „Anstrengung“ sind die Schülerantworten signifikant ungünstiger. Bei<br />

fast allen Clustern hat aber der Anteil der förderlichen Ansichten von Vor- zu Nachtest zugenommen<br />

<strong>und</strong> der unförderlichen Ansichten abgenommen. Allerdings ist bei den förderlichen Antworten<br />

die Zunahme nur beim Cluster „Realitätsbezug“ signifikant (wegen der geringen Probandenanzahl<br />

N = 66) <strong>und</strong> bei den unförderlichen Antworten bei den Clustern „Konzept“, „Realitätsbezug“ <strong>und</strong><br />

„Gesamtwert“. Bei allen Clustern außer „Anstrengung“ unterschieden sich die Schüler damit im<br />

Nachtest signifikant von der Vergleichsgruppe. Es wäre denkbar, dass dieser Effekt nur an den beteiligten<br />

Lehrern liegt, da bei dieser Treatmentgruppe nur über drei Lehrer gemittelt wurde. Außerdem<br />

ist zu bedenken, dass alle drei Klassen dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig angehören,<br />

in dem mehr Unterrichtszeit <strong>zur</strong> Verfügung steht. Bei WANG, HAERTEL <strong>und</strong> WALBERG

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!